Assistierter Suizid...
 
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Assistierter Suizid.. (TRIGGER)

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Tatokala
Themenstarter
Beiträge : 2617

bei einer siebzehnjährigen.

Wie findet ihr das denn so?

Nachtrag vom 12.06.2019 1720
https://www.stern.de/neon/herz/psyche-gesundheit/noa-pothoven--die-17-jaehrige--die-die-erlaubnis-zu-sterben-bekam-8741368.html

[Triggerwarnung ergänzt. MfG Tjamiwhy]

Antwort
166 Antworten
Anonymous
 Anonymous
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Traurig.
Generell und in jedem Alter.
Es wäre schön gewesen, wenn eine gute Therapie ihr dazu verholfen hätte, sich selbst wieder annehmen und wissen und spüren zu können, was für ein wertvoller Mensch sie ist.
Warum dies nicht so geschehen konnte, wissen wir ja nicht.

Es ist immer traurig und schwer zu ertragen, wenn ein Mensch im Suizid den letzten Ausweg für sich sieht. Unabhängig davon, ob dabei Sterbehilfe zur Anwendung kam oder nicht.

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8 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

liebe Jane,

einen Menschen mit einer Depression kann nur jemand richtig verstehen, der diese Depression persönlich kennt.

Selbst leide ich schon seit Jahren an dieser Depression. Und da verlierst du wirklich jede Hoffnung. Natürlich gibt es Hilfen, aber ich kann verstehen, wenn so ein Mensch am Ende ist.

Im christlichen Bereich gibt es auch manche gute Hilfen. Aber leide auch sehr viele negative. Wenn Menschen dir sagen, Gott heilt alles, und wenn du nicht richtig glaubst, dann bist du selbst schuld usw......

Das verstärkt deine Depression noch.

Am Besten hilft es, Menschen mit Depression, Liebe, Annahme, Hoffnung zu geben. Aber es braucht sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Diese Gaben hat nicht jeder Mensch.

In Deutschland leiden viele Menschen an dieser Depression, und es werden immer mehr. Da helfen in der Gemeinde keine endlosen Diskussionen, sondern nur Annahme und Liebe. Auch mal ein klares Wort, aber in Liebe gesagt.

Wenn der Tod dieser armen Frau bewirkt, das wir tiefer nachdenken, wie wir über die Depression denken...................................................
dann kann auch der Tod dieser Frau etwas bewirken, in uns.

liebe Grüße,

Frederick

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Hallo,

Ja, das ist mir sehr bewusst. Nicht aus eigener Erfahrung, jedoch aus dem Bekanntenkreis und anderweitigen Kontakten.

Ich kann auch nachvollziehen, dass der Tod dann als der wirklich letzte gangbare Aus-Weg gewählt wird.

Und doch ist es traurig und schmerzt, wenn Menschen dies tun.

Ich freue mich übrigens sehr, dass Du wieder da bist! 😊

Ich glaube, ich hatte hier irgendwo gelesen, dass Dein damaliger treuer Begleiter nicht mehr lebt, was mir sehr leid tut. Hast Du nun schon einen neuen?

Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende!

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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ganz vielen herzlichen Dank liebe Jane,

ja ich habe wieder einen neuen treuen Hund. Ein Hund ist in meiner Depression etwas sehr Wertvolles. Du glaubst nicht, was so ein Tier dir alles geben kann...

viele liebe Grüße an dich...Gott segne dich....

Anonymous antworten
Friedenslicht
(@friedenslicht)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

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Ich habe eine Katze zum Kuscheln, hilft mir bei Depression !

friedenslicht antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Das finde ich schön.
Tiere sind wichtige Begleiter, Freunde und auch Therapeuten.

Kennt Ihr die Geschichte von dem Jungen Madden und seinem Kater Moon?

Madden hat ein blaues und ein grünliches Auge und kam ausserdem mit einer Kiefergaumenspalte zur Welt. Er ist ein aufgeweckter hübscher Junge, aber wurde wegen seines Aussehens immer wieder gehänselt und deswegen immer trauriger. Er hatte an kaum mehr etwas Freude, bis seine Mutter eine Tierheimseite ansah, in welchem ein neuer Besitzer für den Kater Moon gesucht wurde.
Sie wusste genau, dass Moon der richtige Kater für ihren Sohn wäre und fuhr viele Stunden, um das Tier zu sich zu holen.
Seitdem sind die beiden unzertrennlich, und warum Madden und Moon so gut zueinander passen, sieht man auf diesem Bild:

https://www.directupload.net/file/d/5483/xnnc2uzg_jpg.htm

(Quelle: https://www.instagram.com/maddenandmoon/)

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

lieber chaot 07,

ja Tiere sind echt ganz wertvolle Wesen, manchmal besser als Menschen. Mit meinem Hund Max komme ich jeden Tag raus, und so auch wieder in Beziehung zu Menschen.

Und wen ich traurig bin schaut er mich mit seinen lieben und lustigen Augen an........

Ganz am Anfang der Erde, bei Adam und Eva, haben diese Menschen ja auch gemeinsam mit den Tieren gelebt. Und es war das Paradies...

viele liebe Grüße an dich,

Gmadenmann

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Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2617

Wie schön.
Dann kannst ja wieder "Hundemann" heißen. (Ja, irgendwie fehlt mir der Hunde-Aspekt im Nick 😉)

lg
Tatokala

tatokala antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Lieber Frederick,

Veröffentlicht von: @gnadenmann

Im christlichen Bereich gibt es auch manche gute Hilfen. Aber leide auch sehr viele negative. Wenn Menschen dir sagen, Gott heilt alles, und wenn du nicht richtig glaubst, dann bist du selbst schuld usw......

Diese "Theologie" finde ich entsetzlich. Damit wird alle Schuld auf den Leidenden übertragen. Oft ein Selbstschutz, mir kann ja so was nicht passieren..., ich glaube ja richtig. Oder ein Selbstschutz sich nicht engagieren zu müssen.

Was ist so schlimm daran, das Leid des anderen zu ertragen? Man muss nicht wissen wie man helfen kann. Man darf sich auch dann gut fühlen, wenn andere leiden. Denn es gibt Hoffnung und Sinn, über alles Verstehen hinaus und letztendlich ist Gott der, der alles in Ordnung bringen muss und nicht wir.

Also versuche ich Hoffnung zu verbreiten. Und zwar die Hoffnung, die Gott in mir erweckt hat. Zuhören, Hoffnung machen und auf das Wunder warten. Es könnte doch sein und ich habe es schon oft erlebt, dass der Herr alles dreht. Innerhalb von fünf Minuten kann sich alles ändern. Es ist nicht machbar, es liegt nicht in unserer Hand, aber es ist möglich.

Und noch mal zu dem Eingangszitat: Für mich ist das eine Abwandlung dessen, was bereits vor tausenden von Jahren im Buch Hiob diskutiert und bereits dort verworfen wurde. Warum hält es sich so hartnäckig? Vielleicht habe ich es schon geschrieben mit den Abwehrmechanismen. Wahrscheinlich auch unsere Härte, das Gefühl der Macht, wenn ich jemand anderes sage, was er zu tun hat. Keine Ahnung.

Ach ja, vielleicht noch ein persönliches Wort. Ich kenne deine Lebenssituation nicht. Vielleicht verhebe ich mich nun. Aber ich sage dir, sieh die Depression nicht als Feind an. Vielleicht darfst du dadurch einen tieferen Blick auf Gott erfahren. Wie sagte doch Hiob sinngemäß: ich kannte dich nur vom hörensagen. Nun habe ich dich von Angesicht zu Angesicht geschaut.

Auf ein Wunder, auch ein Glaubenswunder, kann man immer hoffen und Jesus hat unser aller Leben, also auch deinen im Griff und weiß was er tut. Du kannst jederzeit eine Erfahrung machen, die dir Sinn vermittelt. Jeden Tag, jede Stunde kann es passieren. Schaue nicht auf die Zeiten der Sinnlosigkeit, es gibt immer auch die besonderen Momente und wenn sie auch nur wenige Prozente deines Lebens ausmachen, so sind sie nicht minder wertvoll und dein ganzes Leben macht dadurch Sinn.

Liebe Grüße

Jadwin

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Squiddy
Beiträge : 443

In dem Fall gab es ja keinen assistierten Suizid.

Prinzipiell macht mich die Geschichte unendlich traurig. Weil ein Mensch so abgrundtief verletzt wurde, dass nichts mehr helfen konnte um ihn ins Leben zurückzuholen.

squiddy antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tatokala

Wie findet ihr das denn so?

Ich weiß nicht, ob das wirklich assistierter Suizid war, denn wenn ich das richtig verstehe, hat sie sich ja selbst dadurch getötet, daß sie aufgehört hat zu essen und zu trinken. Ok, sie hätte zwangsernährt werden können, in Handschellen an´s Bett gefesselt und rund um de Uhr bewacht werden können. Aber so, wie ich das lese, hätte es sie nur aufgehalten, aber sie hätte nach einem anderen Weg gesucht. Aber dabei hätte es die Ärzte nicht bewenden lassen dürfen - ich denke, sie hätten ihre anfängliche Weigerung, ihr dabei zu helfen, nicht aufgeben dürfen.

Ich habe aus diesem Bericht eine geradezu überwältigende Todessehnsucht bei diesem Mädchen heraus gelesen. Nichts und niemand konnte ihr helfen, mit diesen Verbrechen an ihr fertig zu werden - wahrscheinlich, weil sie es nicht wollte, sie wollte mit desen Erlebnissen offenbar nicht leben müssen. Aber - wirklich professionelle Psychologie hätte auch das auffangen müssen.

Und das bringt mich zu den Tätern - Mir fehlen hier Angaben darüber, ob die Täter gefasst und verurteilt wurden. Und dies ist ein Fall, da bedauere ich es sehr, daß es in Europa für solche Verbrechen keine Todesstrafe gibt.

Wie kann ich diesen Sachverhalt finden? - Mir tut diese Mädchen unendlich Leid - diese Männer haben nicht nur ihren Körper geschändet, sie haben ihr damit auch noch das Leben genommen. Und wer weiß, wie viele junge Frauen auch heute noch unter solchen Qualen leben müssen.

Anonymous antworten
11 Antworten
DustinPedroia
(@dustinpedroia)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 229

Art der Strafe
Die meisten Gedanken kann ich nachvollziehen und auf jedem Fall wurde sie Opfer mehrerer abscheulicher Verbrechen, für die ich eine lebenslange Strafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung als angemessen betrachte, also wirklich ein Leben lang.

Das "rot" gibt es von mir wegen der Forderung nach Todesstrafe, die ich absolut ablehne, egal um welche Verbrechen es geht.

Gott wird nach dem Tod über diese Männer richten (davon gehe ich nach meinem Glauben aus), sie zum Tode zu verurteilen erachte ich als nicht angemessene Strafe. Wegsperren das ganze Leben lang... absolut, aber nicht die Todesstrafe, diese gehört meiner Ansicht nach weltweit geächtet.

Die rote Bewertung gilt nicht den anderen Worten, die ich zum Teil ähnlich sehe.

dustinpedroia antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @katy3

Und dies ist ein Fall, da bedauere ich es sehr, daß es in Europa für solche Verbrechen keine Todesstrafe gibt.

So sehr ich dir in vielen anderen Punkten hier auch zustimmen kann... dafür habe ich dir dann doch mal einen roten Stern gegeben, denn das kann ich keinesfalls unterstützen.

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088

Schade.
An sich fand ich deinen Beitrag gut und unterstützenswert, aber dann aus dem ne Todesstrafe Diskussion zu machen ging gar nicht.

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Ochje, alles an sich Okay...aber die Todesstrafeforderung....

NoGo

M.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @katy3

daß es in Europa für solche Verbrechen keine Todesstrafe gibt.

Was diejenigen, Die jetzt *aufstöhnen* Vergessen.

Es hat in diesem Fall, wie in manchen anderen jemand die Todesstrafe ausgesprochen und vollzogen.

Das Opfer über sich selbst.

Veröffentlicht von: @katy3

hat sie sich ja selbst dadurch getötet, daß sie aufgehört hat zu essen und zu trinken.

Tod durch verhungern und verdursten ist eine der brutalsten Arten einen Menschen hinzurichten.

Ginge es gerecht zu , dann wären die Täter tot und das Mächen am leben.
Insofern kann ich Deine Gedankengänge vollumfänglich verstehn und nachvollziehen.

Anonymous antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088

Nein, bei allem Verständnis wäre die Umkehr des Suizids auf den Täter nicht gerecht.

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @scylla

Das Opfer über sich selbst.

Ich zweifle allerdings daran, daß das Mädchen ihren Suizid wirklich als Todesstrafe gegen sich selbst verstanden hat. Aus den Schilderungen ergibt sich für mich eher der Eindruck, daß es für sie unmöglich war, mit dieser Schändung ihres Körpers weiterleben zu wollen/zu können. Es hatte etwas endgültig Vernichtendes für sie, auf das sie nur mit einem Suizid antworten konnte. Und das ist schlimm genug.

Aber wahrscheinlich kann sich überhaupt kein Aussenstehender in ihre Not und ihr Verzweiflung hineinversetzen. Was bedeutet, daß Du mit Deiner Sichtweise doch recht haben könntest.

Veröffentlicht von: @scylla

Tod durch verhungern und verdursten ist eine der brutalsten Arten einen Menschen hinzurichten.

So ist es - und das Schlimmste daran ist das Verdursten.

Veröffentlicht von: @scylla

Ginge es gerecht zu , dann wären die Täter tot und das Mächen am leben.
Insofern kann ich Deine Gedankengänge vollumfänglich verstehn und nachvollziehen.

Danke dafür - ich weiß natürlich auch, daß die Todesstrafe solche Verbrechen nicht verhindern kann, aber bei sowas und bei Kindesmißbrauch komme ich an meine Grenzen.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @katy3

Aus den Schilderungen ergibt sich für mich eher der Eindruck, daß es für sie unmöglich war, mit dieser Schändung ihres Körpers weiterleben zu wollen/zu können.

Vieleicht ist es das was Du sagst, was Hermann Hesse mit

Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben - aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind.

meinte?

Sie war möglicherweise, bei allem erfahrenen Leid und Schmerz, nicht mehr zu diesem "Sinn geben" imstanden.

Ich frage mich inzwischen allerdings, ob nicht durch Berichte über solche Geschehnisse oder auch Serien wie "Tote Mädchen lügen nicht" Suizid zu sehr als akzeptable Lösung, bei einem solchen "Sinngebungsunvermögen/nicht mehr können" bei jungen Menschen, erscheint.

So im Sinne eines "Werther Effektes"

Anonymous antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2617
Veröffentlicht von: @scylla

"Werther Effektes"

Dazu ist übrigens interessant, daß sich Goethe selber später von diesem Werk distanziert hatte.

tatokala antworten
cosmicgirl
(@cosmicgirl)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 18
Veröffentlicht von: @katy3

Aber - wirklich professionelle Psychologie hätte auch das auffangen müssen.

Psychologie/Psychotherapie sind keine Allheil- oder Wundermittel. Die letzte Entscheidung trifft ein Mensch aus meiner Sicht immer selbst. Menschen sind keine Maschinen. Wenn man A drückt, kommt nicht automatisch B dabei heraus. Jeder Mensch in seiner Konstitution ist individuell. Die Psychologie kann Erfahrungswerte und funktionierende Methoden an Menschen anwenden. Und da endet das System. Was dabei herauskommt, kann man nicht vorhersagen.

cosmicgirl antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088

Off topic
Hey.... wo kommst du denn auf einmal her 😊
Schön dich mal wieder zu sehen.

tristesse antworten


mrb-II
 mrb-II
Beiträge : 954

Gemäss dem Artikel, den du verlinkt hast, gab es keinen keine Assistenz bei dem Suizid. Allerdings finde ich die ganze Story ziemlich fadenscheinig. Da fehlt die Hälfte der Geschichte. Von daher eher was zum Spekulieren, als zum Diskutieren.

mrb-ii antworten
1 Antwort
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2617
Veröffentlicht von: @mrb-ii

keine Assistenz

Hm, stimmt schon. Ist mir inzwischen auch aufgefallen.

lg
Tatokala

tatokala antworten
Lucan-7
Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @tatokala

bei einer siebzehnjährigen.

Wie findet ihr das denn so?

Zum einen war es wohl kein "assistierter Selbstmord", aber mehr oder weniger unterlassene Hilfeleistung.

Was mich an dieser Sache stört: So sehr ich den Todeswunsch im hier und jetzt auch respektieren kann... das Mädchen hat nicht nur sich selbst als 17-jährige getötet.
Sondern auch sich selbst als 30-jährige, als 40-jährige, 50-jährige und als 60-jährige.

Und ich frage mich, was wohl die 50-jährige Frau sich selbst als eben jene 17-jährige erzählt hätte, die nicht mehr leben wollte... "Bitte... bring' mich nicht um! Da kommt noch so viel mehr in deinem Leben, was du jetzt noch nicht kennst!"

Vielleicht. Niemand wird es je erfahren... auch sie selbst nicht. Und das ist das eigentlich traurige an der Sache.

lucan-7 antworten
64 Antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2617

Ja, das ist mir auch so aufgefallen, daß genau aus diesem Grund wohl eine "Verurteilung der Tat" flachfällt.

lg
Tatokala

tatokala antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 2812
Veröffentlicht von: @lucan-7

aber mehr oder weniger unterlassene Hilfeleistung.

Nach Niederländischen Richtlinien, dürfen die Ärzte keine künstliche Ernährung geben, wenn der Patient dies nicht möchte. So verstehe ich zumindest die eine Passage in dem Artikel.

Daher kann nicht von unterlassener Hilfeleistung die Rede sein. Es wurde ja bist zum Schluss verschiedene Therapien angewendet.

lhoovpee antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @lhoovpee

Nach Niederländischen Richtlinien, dürfen die Ärzte keine künstliche Ernährung geben, wenn der Patient dies nicht möchte. So verstehe ich zumindest die eine Passage in dem Artikel.

Daher kann nicht von unterlassener Hilfeleistung die Rede sein.

Doch, ich sehe es so. Auch wenn es nach dortigem Recht nicht der Fall sein mag.

Aber es stellt sich die Frage, inwieweit eine Patientin, die aufgrund psychischer Probleme nur eingeschränkt urteilen kann, überhaupt in der Lage sein kann, ihr künftiges Dasein in ein paar Wochen, Monaten oder Jahren zu beurteilen.

Was durchaus eine schwierige Frage ist, denn eine Garantie auf Besserung vermag auch niemand zu geben, dessen bin ich mir bewusst.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947

Suizid..

Veröffentlicht von: @lucan-7

Was mich an dieser Sache stört: So sehr ich den Todeswunsch im hier und jetzt auch respektieren kann... das Mädchen hat nicht nur sich selbst als 17-jährige getötet.
Sondern auch sich selbst als 30-jährige, als 40-jährige, 50-jährige und als 60-jährige.

Hat sie das? Sie war doch schon innerlich getötet worden. Da es nicht gelungen ist, sie wieder zum Leben zu erwecken, ist ihr Suizid die logische Folge der stattgefundenen Zerstörung. Wie es in Noa ausgesehen haben muss, können wir nicht mal ansatzweise erahnen.

Vor ca 2 Wochen habe ich nachfolgendes Buch gelesen und es ist erschütternd, wie sehr ein Mensch zerstört werden kann und tot durch sein Leben geht. Das Buch hat ein vorläufig gutes Ende... ist aber trotzdem triggernd.

Das Mädchen auf dem Eisfeld
https://www.amazon.de/Das-M%C3%A4dchen-auf-dem-Eisfeld/dp/3446262032

deborah71 antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2617
Veröffentlicht von: @deborah71

Sie war doch schon innerlich getötet worden.

Nein, sie war traumatisiert. Das ist ein Unterschied.

Veröffentlicht von: @deborah71

nicht gelungen ist, sie wieder zum Leben zu erwecken

Wenn man aber jetzt von anderen Fällen ausgeht, die ähnliches (oder schlimmeres) durchgemacht haben, vielleicht auch Suizidversuche, und später weiterlebten, müsste man nach dieser Logik ja folgern: dann ging es denen also weniger schlecht. Das ist aber ein Fehlschluß.

tatokala antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947
Veröffentlicht von: @tatokala

Wenn man aber jetzt von anderen Fällen ausgeht, die ähnliches (oder schlimmeres) durchgemacht haben, vielleicht auch Suizidversuche, und später weiterlebten, müsste man nach dieser Logik ja folgern: dann ging es denen also weniger schlecht. Das ist aber ein Fehlschluß.

Nein, jeder reagiert anders auf so ein Erleben und verarbeitet es anders. Vergleichen ist hier absolut nicht angebracht.

deborah71 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088

Angebracht ist es meines Erachtens nicht, über jemanden auszusprechen, dass er innerlich tot ist, wenn man ihn nicht kennt.

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @deborah71

Sie war doch schon innerlich getötet worden.

Auf welcher Basis willst du das beurteilen? Das setzt einen Blick in die Zukunft voraus, den niemand von uns hat... auch das Mädchen selbst nicht, und das ist das Problem an dieser Sache.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947
Veröffentlicht von: @lucan-7

Auf welcher Basis willst du das beurteilen? Das setzt einen Blick in die Zukunft voraus, den niemand von uns hat... auch das Mädchen selbst nicht, und das ist das Problem an dieser Sache.

Nein, ein Blick in die Vergangenheit und das Wissen, was ein Vergewaltigungstrauma auslösen kann.

Noa noch Vorwürfe hinterherzuschicken über ihre ungewisse Zukunft, in der sie niemals vergessen wird, so lange sie lebt, ...... damit kann ich nicht.

deborah71 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088

Ich hab hier keine Vorwürfe gelesen, nur bedauern.

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @deborah71

Noa noch Vorwürfe hinterherzuschicken über ihre ungewisse Zukunft, in der sie niemals vergessen wird, so lange sie lebt, ...... damit kann ich nicht.

Es geht nicht darum, irgendwelche sinnlosen Vorwürfe auszusprechen, sondern einen Aspekt zu erwähnen, den ich bei der Beurteilung eines solchen Falles unbedingt für bedenkenswert halte.

Ich will die immense Tragweite eines solchen Traumas auch nicht herunterspielen. Aber niemand vermag hier wirklich realistisch in die Zukunft zu schauen und zu beurteilen, dass dieses Trauma niemals überwunden werden kann... zumindest in einer Weise, die ein lebenswertes Leben ermöglicht.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947
Veröffentlicht von: @lucan-7

Aber niemand vermag hier wirklich realistisch in die Zukunft zu schauen und zu beurteilen, dass dieses Trauma niemals überwunden werden kann... zumindest in einer Weise, die ein lebenswertes Leben ermöglicht.

Weil wir es nicht wissen, deshalb haben wir nicht darüber zu befinden.
Im wikiartikel ist ein Punkt, den ich total krass finde... die PTBS ist nicht behandelt und wohl auch nicht erkannt worden.
Alle Zwangsmaßnahmen waren aber geeignet, die Traumatisierung im Punkt Zwang und Gewalterfahrung zu verstärken, Dissoziationen zu begünstigen und das Suizidverlangen zu befeuern.

Ich teile da die Sichtweise von Distelnick aus dem Berufsalltag und wäre an einer Einschätzung durch Queequeg sehr interessiert.

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @deborah71

Weil wir es nicht wissen, deshalb haben wir nicht darüber zu befinden.

Ich sehe es umgekehrt: Wir müssen über die Tatsache befinden, dass wir es eben nicht wissen können.

Veröffentlicht von: @deborah71

Alle Zwangsmaßnahmen waren aber geeignet, die Traumatisierung im Punkt Zwang und Gewalterfahrung zu verstärken, Dissoziationen zu begünstigen und das Suizidverlangen zu befeuern.

Auch hier frage ich mich, ob so ein abschließendes Urteil über "alle" Zwangsmaßnahmen prinzipiell überhaupt möglich ist.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947
Veröffentlicht von: @lucan-7

Auch hier frage ich mich, ob so ein abschließendes Urteil über "alle" Zwangsmaßnahmen prinzipiell überhaupt möglich ist.

Wenn du weißt, wie ein Trigger funktioniert, und wenn der auf Zwang und Gewalt beruht und entsprechend reagiert, dann geht der jedesmal hoch, solange er besteht.

Ein solcher Trigger kann auch schon bei einem Hauch von Gewaltgeruch losgehen, egal wo du dich befindest.... das macht Leben und soziale Teilnahme extrem schwierig.

Noa erwähnte psychische Schmerzen... das kann man sich so vorstellen, als ob man mit Stacheln gespickt ist, wie ein Kaktus, aber sie gehen nach innen.... und jeder Blick, jedes Verlassen der Wohnung, jedes angesprochen werden, jede Berührung, jede Erinnerung kann diese Stacheln bedienen und der ganze Körper ist ein einziger Schmerz.

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489

Ich bestreite nicht die enorme Belastung, der dieses Mädchen ausgesetzt gewesen sein muss und die schließlich zu ihrem Entschluss geführt hat.

Mir geht es um die Beurteilung, dass dieser Schmerz und diese Belastung nicht heilbar gewesen sind. Denn das wäre die Voraussetzung, um einen solchen Selbstmord billigen zu können... so wie man es unheilbaren Kranken, die große Schmerzen leiden, auch unter bestimmten Umständen zugestehen würde.

Diese generelle, an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit der Nicht-Heilbarkeit sehe ich hier nicht als gegeben. Und das heißt nicht, dass ich hier spontan eine Lösung parat hätte. Aber ich sehe eben auch keinen Selbstmord als einzigen praktikablen Ausweg im Sinne dieses Mädchens.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947
Veröffentlicht von: @lucan-7

Ich bestreite nicht die enorme Belastung, der dieses Mädchen ausgesetzt gewesen sein muss und die schließlich zu ihrem Entschluss geführt hat.

Ich würde hier Überbelastung formulieren.

Ansonsten verweise ich auf die Beiträge von Tinkerbell und Ahischa.

deborah71 antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2617
Veröffentlicht von: @lucan-7

keinen Selbstmord als einzigen praktikablen Ausweg

Sehe ich auch so. Wenn sie, wie im wiki -Art. angedeutet, offenbar nicht ausreichend über den Mißbrauch kommuniziert hat, dann heißt das, daß die Therapeutischen Ansätze nicht an den Wurzeln packten und dann alles schlimmer machten. Ein anderer Ansatz hätte also theoretisch helfen können.

tatokala antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @tatokala

Ein anderer Ansatz hätte also theoretisch helfen können.

So habe ich den Artikel auch verstanden. Mit einem besseren System zur psychologischen Betreuung und den richtigen Ansätzen für eine Therapie wäre die Sache anders ausgegangen. Und das bedeutet für mich, dass die Sache eben nicht so hoffnungslos gewesen sein muss, wie sie sich für das Mädchen selbst in diesem Moment darstellte.

lucan-7 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Weißt du wie groß die Chancen sind, so etwas zu heilen, wenn es erstmal wirklich Teil eines Menschen ist? Über Jahre?

Und ich meine Heilen. Behandeln kann man viel. Da wäre sogar permanente Ruhigstellung eine Form der Behandlung.

Vielleicht wäre noch ein Lindern möglich gewesen. Aber das setzt eben klar auch erstmal eine korrekte Diagnose vorraus, und dann kompetente Ärzte sowie ein vernünftiges Arzt-Patientenverhältnis, und zusätzlich wäre auch eine Lebensumstellung notwendig gewesen - in der Situation noch "Mülleimer" für andere zu spielen ist kritisch.

Etwas wie Hoffnung im Leben (!) wäre sicherlich auch hilfreich - aber wo hätte die herkommen sollen? Wenn sich ein Mensch verschließt, schwierig. Sowas wird schnell zum Selbstläufer

Hätte es sein müssen? Man weiß es nicht. Aber dieser Mensch hat eine Entscheidung getroffen. Und irgendwo muss man auch diese respektieren. Nicht gut finden, aber eben respektieren.

frihet antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @frihet

Weißt du wie groß die Chancen sind, so etwas zu heilen, wenn es erstmal wirklich Teil eines Menschen ist? Über Jahre?

Ich denke hier nicht an eine "Heilung", bei der alle Symptome auf Dauer verschwinden. Das halte ich nicht für realistisch.

Aber einen stabilen Zustand erreichen, der das Leben generell wieder lebenswert erscheinen lässt?
Ja, daran glaube ich definitiv... ansonsten könnte man ja gleich jede Hoffnung fahren lassen.

lucan-7 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Und diesen Glauben hat nicht jeder. Schon gar nicht jeder Betroffene.

Wie gesagt, Linderung kann möglich sein. Ich denke sogar meistens. Nicht immer, aber oft. Ob diesse Linderung ausreicht - ist eine weitere Frage.

frihet antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @frihet

Und diesen Glauben hat nicht jeder. Schon gar nicht jeder Betroffene.

Nein, die sowieso nicht. Deshalb geht es ja auch um die Verantwortung der Aussenstehenden.

Veröffentlicht von: @frihet

Wie gesagt, Linderung kann möglich sein. Ich denke sogar meistens. Nicht immer, aber oft. Ob diesse Linderung ausreicht - ist eine weitere Frage.

Das kann keiner für die Zukunft beantworten. Und deshalb kann es auch keine Basis dafür sein, einen Selbstmord zu akzeptieren.

lucan-7 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Und deswegen soll der Betroffene weiter leiden?

Möglicherweise ist morgen durch irgendein neues Mediment zB Krebs heilbar. Würdest du sagen, jemand der an Krebs leidet - in diesem Fall ist es halt primär physisch, soll doch bitte das Leid auf jeden Fall durchstehen, obwohl jegliche bisherige Behandlung keine Besserung gebracht hat? Oder hat diese Person vielleicht doch das Recht über ihr Ableben selbst zu bestimmen?

frihet antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2617
Veröffentlicht von: @frihet

morgen durch irgendein

Geht nicht so schnell, bis zur Zulassung vergehen Jahre wahrscheinlich.

tatokala antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088
Veröffentlicht von: @frihet

Oder hat diese Person vielleicht doch das Recht über ihr Ableben selbst zu bestimmen?

Hat sie nicht.
Jedenfalls nicht, wie ich die Bibel verstehe, wir sind ja hier bei Jesus.de immer noch... Gott gibt das Leben, es ist nicht unsere Sache es zu beenden.

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @frihet

Und deswegen soll der Betroffene weiter leiden?

Ja.

Veröffentlicht von: @frihet

Würdest du sagen, jemand der an Krebs leidet - in diesem Fall ist es halt primär physisch, soll doch bitte das Leid auf jeden Fall durchstehen, obwohl jegliche bisherige Behandlung keine Besserung gebracht hat?

Wenn es zur Zeit kein entsprechendes Medikament gibt, dann ist die Situation eine andere.

Aber würdest du sagen, dass es in diesem Moment keine Therapie gibt, die hier Aussicht auf Besserung hätte geben können?
Aus dem Wikipedia Text geht hervor, dass es hier durchaus Hoffnung gab... dass die Therapie aber nicht rechtzeitig zur Verfügung stand.

Veröffentlicht von: @frihet

Oder hat diese Person vielleicht doch das Recht über ihr Ableben selbst zu bestimmen?

Nur eingeschränkt. Denn die Psyche ist ja auch nur eingeschränkt in der Lage, die eigene Situation zu beurteilen. Das ist es ja, was eine psychische Erkrankung ausmacht.

Eine psychische Erkrankung sollte niemals Basis für die Entscheidung zu einem Selbstmord sein - denn diese ist ja das Problem in so einem Fall!

lucan-7 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Also weil es den Angehörigen den Tag vermiest sollen Kranke leiden?

Ob hier wirklich Aussicht auf Erfolg bestand - viele Therapien versprechen sehr viel. Man ist in dem Fall ja schon recht weit gegangen (persönlich habe ich bei der Leidensgeschichte den Eindruck, dass hier der "point of no return" erreicht wurde. Und hier muss auch der Wille des Betroffenen berücksichtigt werden. Denn jede Therapie ist ohne Mitwirkungswillen ziemlich sinnbefreit.

Ob hier also wirklich eine wirksame Therapie noch möglich gewesen wäre - ich lehne mich aus dem Fenster und sage bestenfalls vielleicht. Genauso wie im Falle eines Krebspatienten muss man auch bei dem akzeptieren, wenn der die xte Chemo nicht mehr mitmachen will.

Psychisch krank heißt nicht minderbemittelt oder nicht in der Lage die eigene Situation zu erfassen. Es war halt auch keine vorrübergehende Phase. Es war, und das glaube ich so ohne weiteres, kein Impuls sondern ein lange gereifter Prozess. Psychische Krankheiten sind nicht wesentlich anders zu betrachten als physische. Zumindest in dieser Angelegenheit heißt es:
Die Person leidet - das ist die Kernessenz.

Angehörige haben ihre eigenen Interessen da nicht drüber zu stellen, wenn derjenige die Sache beendet sehen will.

frihet antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489

Ich sage nicht, dass eine Beurteilung hier leicht ist oder dass es eine eindeutige Lösung gibt. Trotzdem wird wohl jeder im Zweifelsfall für das Leben plädieren. Es geht also um die Frage, ob hier so ein "Zweifelsfall" vorliegt. Und hier würde ich so argumentieren, dass es hier eine reale Chance auf eine Heilung gibt (Womit ich meine, dass sie in der Lage ist, ein lebenswertes Leben zu führen), auch wenn sie Jahre dauern mag.

Selbst wenn sich das Leiden noch über zehn Jahre hinziehen würde und erst danach eine Besserung eintritt, hätte sie danach immer noch viele Jahrzehnte eines lebenswerten Lebens vor sich gehabt. Das ist für mich hier das ausschlaggebende Argument.

Veröffentlicht von: @frihet

Psychisch krank heißt nicht minderbemittelt oder nicht in der Lage die eigene Situation zu erfassen.

Nein, das ist mir durchaus klar dass die Leute durchaus in der Lage sind, hier klar zu trennen. Dennoch ist der Einfluss vorhanden.

Veröffentlicht von: @frihet

Psychische Krankheiten sind nicht wesentlich anders zu betrachten als physische. Zumindest in dieser Angelegenheit heißt es:
Die Person leidet - das ist die Kernessenz.

Was sicher niemand bestreitet.

lucan-7 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Die Chance auf Heilung würde ich hier hingegen weitestgehend ausschließen.

Die Chance auf Linderung, mag theoretisch möglich sein, ob das ausreicht um einen Lebenswillen zu begründen mag ich nicht gänzlich erschließen. Ob das lebenswert wäre, bleibt Spekulation.

Ob der Weg dorthin in Relation zum Erfolg steht, kann niemand sagen. Auch hier vergehen wir uns in der reinen Spekulation. Gleiches gilt für die Dauer des Weges und ob dies zum Erfolg führt. Auch dieser Weg kann umsonst sein.

Muss man die Unterstützung anbieten? Ja, natürlich. Es sollte nicht leichtfertig geschehen, wenn jemand sich gegen ein Weiterleben entscheidet. Aber wenn derjenige das tut, bleibt nur noch die Möglichkeit der Akzeptanz.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Nein, das ist mir durchaus klar dass die Leute durchaus in der Lage sind, hier klar zu trennen. Dennoch ist der Einfluss vorhanden.

Natürlich ist ein Einfluss vorhanden. Sonst gäbe es keinen Leidensdruck. Ja, das kann vereinzelt zu schnellerem Aufgeben führen. Aber Kraftreserven sind in uns allen endlich.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Was sicher niemand bestreitet.

Wir nicht. Allzuviele Menschen in dieser Gesellschaft sehen dies anders.

Bleib mal mit einer Depression daheim - erwarte von deinem Arbeitgeber nicht allzuviel Verständnis und wundere dich nicht über Kollegen die - selbst wenn sie es nicht ins Gesicht sagen, davon ausgehen, dass du einfach keinen Bock hast.

Die letzten Jahre gibt es zwar eine Besserung in Sachen Depressionshilfe und damit auch Anerkennung, aber darauf verlassen würde ich mich nicht.

frihet antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @frihet

Die Chance auf Heilung würde ich hier hingegen weitestgehend ausschließen.

Ich bin da sicher keine Experte, aber eine vollständige Heilung, also eine totale Überwindung des Traumas, halte ich auch für ausgeschlossen. Deshalb schrieb ich ja, dass das Ziel lediglich sein sollte, ein lebenswertes Leben zu erreichen. Und das heißt, dass man genug Kraft und Lebensfreude findet, um auch Rückschläge immer wieder verarbeiten zu können.

Veröffentlicht von: @frihet

Die Chance auf Linderung, mag theoretisch möglich sein, ob das ausreicht um einen Lebenswillen zu begründen mag ich nicht gänzlich erschließen. Ob das lebenswert wäre, bleibt Spekulation.

Ja, es bleibt Spekulation. Die Chance, das Leiden zu verlängern und am Ende doch nichts zu erreichen ist natürlich gegeben. Und das würde konkret bedeuten, dass man einem Menschen sinnloserweise jahrelang die Hölle auf Erden zumutet. Das ist auch für Menschen, die einem nahe stehen, eine nur schwer zu ertragende Vorstellung.

Aber es bleibt eben auch die andere Möglichkeit. Und eine Frage nach Leben oder Tod würde ich immer mit dem Leben beantworten.

Veröffentlicht von: @frihet

Bleib mal mit einer Depression daheim - erwarte von deinem Arbeitgeber nicht allzuviel Verständnis und wundere dich nicht über Kollegen die - selbst wenn sie es nicht ins Gesicht sagen, davon ausgehen, dass du einfach keinen Bock hast.

Da kommt sicher vieles zusammen... zum einen Unwissenheit, zum anderen aber auch die Tatsache dass psychische Erkrankungen weniger sichtbar sind... und das Schamgefühl mancher Betroffener, die nicht als "verrückt" gelten möchten.

Dass auch psychische Erkrankungen letztlich "nur" Erkrankungen sind, die halt behandelt werden müssen und dabei genau so wenig über die Persönlichkeit eines Menschen aussagen wie eine Grippe oder ein gebrochenes Bein... das ist vielen Menschen wohl tatsächlich nicht klar, leider.

lucan-7 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238
Veröffentlicht von: @lucan-7

Aber es bleibt eben auch die andere Möglichkeit. Und eine Frage nach Leben oder Tod würde ich immer mit dem Leben beantworten.

Und hier denke ich, es ist eine individuelle, sehr persönliche Entscheidung, die im Normalfall kein dritter fällen kann.

Die ich auch keinem Dritten zumutbar halte. Derjenige übernähme die Verantwortung für alles Leid, dass diesem Menschen dann ansteht.

Ich kann da nicht so leichtfertig mit der Antwort sein.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Da kommt sicher vieles zusammen... zum einen Unwissenheit, zum anderen aber auch die Tatsache dass psychische Erkrankungen weniger sichtbar sind... und das Schamgefühl mancher Betroffener, die nicht als "verrückt" gelten möchten.

Ob nun verrückt, oder schwach, oder was auch immer. Ja man macht sich damit halt angreifbar wenn man sowas zugibt. Und es kann auch schnell arbeitsrechtlich ein Thema sein und und und. Letztlich hat man da immer ein Manko, dass leider nicht die ausreichende rechtliche Anerkennung hat.

frihet antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947

Du wärest also bereit gewesen, Noa amtlicherseits entmündigen zu lassen, obwohl sie ihren Willen ausüben konnte?

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @deborah71

Du wärest also bereit gewesen, Noa amtlicherseits entmündigen zu lassen, obwohl sie ihren Willen ausüben konnte?

Darauf wäre es möglicherweise hinausgelaufen, ja. Aber das wäre ja lediglich der verwaltungstechnische Aspekt. Dem geht ja eine entsprechende Abwägung voraus - und um diese Abwägung geht es hier ja.

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088

Ich empfehle in dem Zusammenhang den Film "Kindeswohl" mit Emma Thomson und Stanley Tucci. Die Thematik ist ähnlich.

tristesse antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947

Und dir kommt nicht in den Sinn, dass der verwaltungstechnische Aspekt etwas mit dem Menschen macht, der hier verwaltet wird?

Mir steht grad der Mund offen....

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @deborah71

Und dir kommt nicht in den Sinn, dass der verwaltungstechnische Aspekt etwas mit dem Menschen macht, der hier verwaltet wird?

Mir steht grad der Mund offen....

Wie kommst du jetzt darauf?
Kann es sein, dass du versuchst meine Äußerungen möglichst zu meinen Ungunsten auszulegen?

Das ist nicht gerade hilfreich. Ich unterstelle dir umgekehrt ja auch nicht, dass du jeglichen Selbstmord unterstützt.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947
Veröffentlicht von: @lucan-7

Wie kommst du jetzt darauf?

Weil es für mich sehr kalt verwaltungstechnisch rüberkommt.... ist ja nur ein Verwaltungsakt........ ein Mensch wird verwaltet wie ein Gegenstand....

vielleicht ist es aber auch nur deine persönliche Schutzwand, die es so kalt wirken lässt.

deborah71 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

"Dem geht ja eine entsprechende Abwägung voraus - und um diese Abwägung geht es hier ja."

Das war der glaube ich entscheidende Satz.

Auch wenn ich davon nicht viel halte, denke ich sollte man das hier eher in den Focus stellen

frihet antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @deborah71

Weil es für mich sehr kalt verwaltungstechnisch rüberkommt.... ist ja nur ein Verwaltungsakt........ ein Mensch wird verwaltet wie ein Gegenstand....

Ich darf dich daran erinnern, dass du diese Sache mit der Entmündigung eingebracht hast. Und weil das nur ein "kalter Verwaltungsakt" ist hast du vermutlich erwartet, dass ich mich davon distanziere.

Ich habe extra darauf hingewiesen, dass es nicht darum geht, sondern um die Abwägung, die dem vorausgeht. Und da geht es selbstverständlich um sehr viel mehr als um behördliche Verwaltungsakte. Deshalb empfand ich es jetzt auch etwas unfair von dir, bewusst auf dieses Level umzuschwenken um mir damit eine Art rhetorischer Falle zu stellen.

Denn hätte ich geschrieben, dass ich selbstverständlich dagegen wäre, das Mädchen zu entmündigen, hättest du mir vermutlich geantwortet: "Aber genau das wird dann passieren!".
Antworte ich hingegen, dass das möglicherweise ein Teil des Vorgehens ist, bin ich plötzlich kalt und herzlos.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947
Veröffentlicht von: @lucan-7

Ich darf dich daran erinnern, dass du diese Sache mit der Entmündigung eingebracht hast. Und weil das nur ein "kalter Verwaltungsakt" ist hast du vermutlich erwartet, dass ich mich davon distanziere.

Nein, das war nicht meine Erwartung.
Ich hatte die Dopplung vor Augen, Noa in ihrer sexuellen Unversehrtheit entmündigt und wie wird nun eine weitere Entmündigung wirken.

Bitte mache nicht aus "es wirkt kalt..." eine Umshiftung auf deine Person mit "ich bin". Eben weil Menschen "Herz" haben und viel "Herz" vorwiegend in Helferberufen zu finden ist, wird oft ein Schutzwall vorgeschaltet.

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @deborah71

Nein, das war nicht meine Erwartung.
Ich hatte die Dopplung vor Augen, Noa in ihrer sexuellen Unversehrtheit entmündigt und wie wird nun eine weitere Entmündigung wirken.

Du hast recht dass sich jede weitere Einmischung in die Selbstbestimmtheit zunächst einmal weiter negativ auswirken wird. Das war ja auch ausdrücklich ein Grund für den Wunsch, aus dem Leben zu scheiden, weil sie dafür keine Kraft mehr aufbringen konnte oder wollte.

Aber es geht ja nicht darum, jetzt einfach jemanden um jeden Preis am Leben zu halten, sondern dauerhaft eine echte Perspektive zu bieten. Das geht nur mit einer entsprechenden Therapie, die dann natürlich nicht nur das ursprüngliche Trauma, sondern auch die weiteren negativen Erfahrungen überwinden muss.

Das ist nicht einfach - aber eben auch nicht grundsätzlich unmöglich. Und angesichts der vielen Jahre, die dem Mädchen eigentlich noch geblieben wären, wäre es dieser Versuch sicher wert gewesen. Auch wenn es keine Garantie gibt, so etwas vermag niemand zu geben.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947
Veröffentlicht von: @lucan-7

Du hast recht dass sich jede weitere Einmischung in die Selbstbestimmtheit zunächst einmal weiter negativ auswirken wird. Das war ja auch ausdrücklich ein Grund für den Wunsch, aus dem Leben zu scheiden, weil sie dafür keine Kraft mehr aufbringen konnte oder wollte.

Gut, dann sind wir wieder auf einem Brett. 😊

Noa können wir nicht mehr helfen. Aber ihr Anliegen weitertragen, dass da eine Sensibilisierung für Verbesserungen im Gesundheitswesen geschaffen wird und Bewegung dahinein kommt durch die, die dort konkret praktischen Einfluss nehmen können, speziell für Kinder und Jugendliche, da ist ein Ansatzpunkt.

Da sich Untaten leider nicht grundsätzlich verhindern lassen, ist die Herausforderung des Umganges mit den Betroffenen immer gegeben.

deborah71 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Ich weiß gerade nicht ob ich das hier schon gefragt habe:

Kennst du einen traumatisierten Menschen und hast vll. schonmal erlebt wie dieser eine Panikattacke bekommen hat - aus einem scheinbar nichtigen Grund?

frihet antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @frihet

Ich weiß gerade nicht ob ich das hier schon gefragt habe:

Kennst du einen traumatisierten Menschen und hast vll. schonmal erlebt wie dieser eine Panikattacke bekommen hat - aus einem scheinbar nichtigen Grund?

Ich kenne und arbeite teilweise mit traumatisierten Menschen, ja. Das sind aber vergleichsweise eher "harmlose" Fälle, obwohl die Ursachen teilweise ähnlich sind. Sobald sich da ernsthafte Probleme ergeben, für deren Handhabung ich nicht mehr qualifiziert bin, hole ich mir dann Hilfe von entsprechenden Leuten. Bisher habe ich da aber noch nichts Extremes erlebt.
In meinem persönlichen Umfeld hatte ich da noch etwas tiefergehende Erfahrungen, darüber werde ich aber an dieser Stelle nichts schreiben.

lucan-7 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Dann dürfte dir aber auch klar sein, dass manche Verhaltensweisen sehr kontraproduktiv sein können.

Ist halt nicht wie mit einer Phobie, die sich möglicherweise per Konditionierung und Gewöhnung in den Griff bekommen ließe.

Gerade Zwang kann hier schnell einen gegenteiligen effekt haben

frihet antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21489
Veröffentlicht von: @frihet

Dann dürfte dir aber auch klar sein, dass manche Verhaltensweisen sehr kontraproduktiv sein können.

Diese Problematik wurde ja angesprochen. Es wurde davon ausgegangen, dass jegliche Zwangsmaßnahme zunächst einmal negativ sein würde. Und was Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie bedeuten, das weiß ich sehr wohl... auch direkt von Betroffenen, die das bereits erlebt haben. Die werden dort, so berichtete es mir einer der dort über Jahre festgehalten wurde, regelrecht "verrückt gemacht". Da gibt es sehr viel zu kritisieren, und das nicht zu knapp.

Aber auch wenn es keine hilfreichen oder auch nur "neutralen" Zwangsmaßnahmen gibt bedeutet das noch nicht automatisch, dass damit alles vorbei sein muss. Im Fokus einer jeglichen Maßnahme muss die Rückkehr zur Selbstbestimmung stehen, aber eben eindeutig mit dem klaren Ziel eines lebenswerten Daseins.

Das sich das leichter schreibt als es tatsächlich ist ist mir auch klar.

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088

Mir persönlich sind zu viele "vielleicht"; "hätte" und "wäre" in Deinem Beitrag.
Einfach zu viele Annahmen, die wir nicht wissen können.

tristesse antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

vielleicht....
Genau das ist der Punkt!

frihet antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088

?!

tristesse antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Vielleicht hätte man etwas tun können. Vielleicht hätte es Mittel gegeben - es sind alles nur vielleichts, hätte und wäre usw. DIe aber vollkommen am Willen der Betroffenen vorbei gehen

frihet antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088

Die Frage ist ja auch, was der Betroffene selbst draus gemacht hat. Wenn man dem Artikel Glauben schenken darf, hat Noa die Übergriffe jahrelang geheim gehalten.

Wie soll man da helfen?

tristesse antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Vorsicht - hier kommen wir schnell in den Bereich der Schuldfrage.

Aber du hast recht. Es ist massiv schwierig jemanden zum reden zu bringen, der nicht reden will. Es gibt Personen mit denen das Betroffene oft nicht machen wollen. Die Eltern gehören in vielen Fällen dazu. Freunde können da helfen, ironischerweise Fremde - die dann Freunde werden auch.

Das ist kein Garant, aber es könnte helfen. Blebt bei könnte. Ich glaub die Menschen, die dafür ein Gespür haben sind auch eher eine Seltenheit.

Es stimmt schon, Angehörige sind da häufig chancenlos. Und Bedrängen kann die Situation auch eben verschlimmern

frihet antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088

Ich hatte in keinem Fall eine Schuldfrage im Sinn. Ich versuche nur Erklärungen zu finden...

tristesse antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Ich wollte nur vorwarnen. Die Schuldzuweisung passiert halt schnell.

Es gibt manch einen, der würde einfach sagen: Dann hätte sie halt sagen sollen, was los ist

frihet antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947

Aufmerksam werden, an welchen Stellen ein Mensch schweigt.

In den meisten Fällen werden Opfer vom Täter durch massive Drohungen, dass ihren Eltern oder ihnen selbst etwas passieren würde, zum Schweigen gebracht.

deborah71 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Scham und Schudgefühle können da auch mit reinspielen.

Zudem machen auch zB Eltern Fehler

frihet antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947
Veröffentlicht von: @frihet

Scham und Schudgefühle können da auch mit reinspielen.

Das hat Noa ja benannt.

Veröffentlicht von: @frihet

Zudem machen auch zB Eltern Fehler

Es kann schon genügen, dass sie einfach nicht da waren und verhindert haben.
Es ist nicht ihre Schuld, trotzdem kann es die Sprachöffnung behindern.

deborah71 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Es reicht bei sowas einmal den richtigen Moment zu verpassen. Sie will etwas erzählen, andeuten, in dem Moment kommt ein anderes Thema auf dem Tisch - also als Beispiel. Oder in dem Moment wenn sie überlegt sowas anzusprechen kommt die Warnung vor bestimmten Situationen. Oder es kommt meinetwegen ein Todesfall in der Familie, der dann "wichtiger" ist. Kann zig Gründe haben. Danach ist das Thema für den Betroffenen halt schnell begraben. Jedes mal ist es halt eine große Überwindung über sowas zu reden - und mancmal ist es eine erschwerende Spirale - ohne je darüber geredet zu haben.

Also das wären jetzt ur Möglichkeiten, ohne dass je ein konkretes Wort gefallen ist. Darum finde ich es eigentlich sogar schwierig von "Fehlern" zu reden - es können blöde Momente sein und das war es

frihet antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22947

Ja, das sind dann die alltäglichen Hindernisse, wenn jemand bereit ist zu sprechen und es nie passt.
Das begünstigt diese Form des Verstummens.

deborah71 antworten
Frihet
 Frihet
(@frihet)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 238

Das kann halt einfach "Pech" sein. Es kann halt niemand wirklich was dafür

frihet antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19088

Bisher der beste Beitrag.

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

owt

Anonymous antworten
Clematis59
(@clematis59)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 252

sehr guter Beitrag

clematis59 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Für mich geht Deine Sichtweise völlig an der Not des Mädchens vorbei, die sie jetzt und mit nur 17 Jahren in den Freitod getrieben hat.

Sie hat wohl kaum an ein "schöneres Leben" als 40- 50- oder 60jährige gedacht, wenn sie das Leben schon als 17-jährige nicht ertragen konnte. Nach dem Motto - wenn ich mal xx Jahre alt bin, wird alles besser sein?

Man wird nicht 50, ohne das Leben vorher von 1 - 49 Jahren gelebt zu haben. Und was braucht es dazu, um es mit 50 Jahren dann lebenswert zu finden?! Für sie war das Alter von 17 Jahren schon keine Basis mehr, um damit 50 Jahre alt werden zu wollen.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Da kommt noch so viel mehr in deinem Leben, was du jetzt noch nicht kennst!

--- und das sie auch gar nicht mehr kennen wollte. Ich finde dieses Bild, daß sie sowas sich selbst als 60-jährige sagen würde, einfach gruselig und irgendwie realitätsfremd.

Anonymous antworten


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