Warum hat die Bibel keine Absolute Moral?
Kain ermordete Abel und wurde dafür nur mit Exil bestraft. Später wird dann aber Mord mit dem Tod bestraft.
Juda schläft mit seiner Schwiegertochter, ohne Konsequenzen. Später ist das blosse Entblössen der Schwiegertochter eine Schandtat und soll beseitigt werden. Polygamie ist offensichtlich ein integraler Bestandteil des AT, im NT ist er Verboten. Die Patriarchen lügen, betrügen, brechen Eide, und alles wird von Gott unkommentiert gelassen.
Warum ist die Moral im AT für uns heute so befremdlich?
Veröffentlicht von: @arcangelWarum ist die Moral im AT für uns heute so befremdlich?
Weil die Geschichten der Bibel vor 2000 Jahren spielten.
Hätte man den Menschen von damals was über PC, Telefon oder Auto erzählt, hätten sie das als befremdlich empfunden.
Und auch die Geschichten in der Bibel sind über einen langen Zeitraum entstanden.
Manch eine Geschichte sollte man auch in der Zeit lassen, in der sie war.
Moral ist immer etwas was mit Zeit und Gesellschaft zusammen hängt.
War es vor 50 Jahren noch unmoralisch, als alleinerziehende Mutter auf zu treten, so ist es heute das normalste auf der Welt.
LG flöckli
Nur Gott war damals derselbe wie heute.
Warum gibt es also einmal eine Todesstrafe für Mord und ein anderes mal gibt es nur Exil?
Warum wir ein Lügender und betrügender Abraham als leuchtendes Beispiel für Glaube und Gottergebenheit dargestellt ohne, dass Gott seine Verfehlungen anspricht.
Veröffentlicht von: @arcangelWarum gibt es also einmal eine Todesstrafe für Mord und ein anderes mal gibt es nur Exil?
Gnade, Vergebung, ein besonderer Plan Gottes mit einem Menschen (Z. B. David)
Veröffentlicht von: @herbstroseGnade, Vergebung, ein besonderer Plan Gottes mit einem Menschen (Z. B. David)
Ein besonderer Plan der in der Sintflut umgekommen ist?
Heisst das, also, dass der Zweck die Mittel heiligt? Respektive, wenn Gott etwas mit einem Menschen vorhat dann darf sich der Meer erlauben, als andere?
Veröffentlicht von: @arcangelMeer erlauben
In der Sintflut hat Gott Meer erlaubt. Da hast du völlig recht. 😀
Nein, aber das war eben früher anders.
Es gab nur wenige Menschen (eben die Patriarchen), die Welt war klein und übersichtlich. Und dann hat Gott direkt zu den Menschen gesprochen. Das macht er heute nicht mehr. 😇
Veröffentlicht von: @tatokalaUnd dann hat Gott direkt zu den Menschen gesprochen. Das macht er heute nicht mehr. 😇
Doch, das tut er auch heute noch.
Ich habe mir früher beim Lesen des AT aber Gott als richtig laute Stimme, die mal eben so vom Himmel runterkommt, vorgestellt.
Nicht so, daß er in die Gedanken des Menschen redet, das es kein anderer mitkriegt und man von außen nicht hört.
Ja.
Das heist Gott muss sich nicht an sein eigenes Gebot halten?
- Da er das "laute Befehl geben" nicht macht (zumindest nicht so, daß es jemand anders in Anwesenheit bezeugen könnte), hat die Frage sowieso keine praktische Relevanz.
- Als Gott das noch tat (z.B. Befehl an Abraham, isaak zu töten), gab es die zehn Gebote noch nicht.
- Allerdings wurde auch nach den zehn Geboten fleißig getötet. Nehmen wir z.B. David gegen Goliath, aber es gibt auch noch andere Beispiele.
Aus der damaligen Sicht zählt das aber nicht, denn die Gebote galten ja nur innerhalb des Volkes Israel. Aus moderner Perspektive hingegen (es gibt Menschenrechte, die gab es früher noch nicht) hält er sich also nicht dran.
Gott könnte dir den Befehl leise geben. Das ist aber auch wurscht, denn das dringt dann ja nicht nach außen und ist damit nicht beweisbar. Zu beweisen wäre von außen, ob du noch ganz richtig im Kopf bist zum Tatzeitpunkt. Verknackt wirst du in jedem Fall.
Tjoar. Such dir ne Antwort aus.😀😀
Veröffentlicht von: @tatokalaAllerdings wurde auch nach den zehn Geboten fleißig getötet. Nehmen wir z.B. David gegen Goliath, aber es gibt auch noch andere Beispiele.
Ich glaube, hier hatte mal jemand mit Hebräischkenntnissen geschrieben, dass das Gebot "Du sollst nicht töten." wörtlich heißt "Du sollst nicht morden.", so dass das Töten in Notwehr oder in Kriegshandlungen ausgenommen ist. Und die Philister wollten damals das Volk Israel vernichten.
Tja, Ausnahmen gibt's immer. 😀
Die Bibel sieht das wirklich so - etwa im Zusammenhang mit einer angeblich gottgewollten Vernichtungsweihe.
Wenn heute jemand einen Mord begeht und sich dabei auf Gottes direkte Anweisung beruft findet er sich ganz zu Recht entweder im Gefängnis oder in der Psychiatrie - Abteilung Forensik und unter sehr haftähnlichen Bedingungen - wieder.
Veröffentlicht von: @arcangelWarum gibt es also einmal eine Todesstrafe für Mord und ein anderes mal gibt es nur Exil?
Wenn man davon ausgeht, dass die <bibel Wort für Wort von Gott "einegegeben" sein soll, kommt man hier wirklich in die Bredouille.
Geht man aber an die Bibel so heran, wie man das bei anderen alten Texten auch tun würde, klärt es sich auf.
Zunächst ist zu berücksichtigen, dass die Bibel über einen sehr langen Zeitraum hinweg entstanden ist und dass verschiedene Texte aus ganz verschiedenen Epochen stammen können - manchmal liegen mehrere Jahrhunderte dazwischen, da können sich Rechts- und Moralauffassungen erheblich verändern.
Ein weiteres Beispiel wäre hier die Schwagerehe (die Verpflichtung, die Witwe des verstorbenen Bruders zu heiraten und mit ihr Kinder zu zeugen): im Buch Exodus ist sie Pflicht, im Buch Levitikus verboten.
Veröffentlicht von: @arcangelWarum wir ein Lügender und betrügender Abraham als leuchtendes Beispiel für Glaube und Gottergebenheit dargestellt ohne, dass Gott seine Verfehlungen anspricht.
Nicht zu vergessen, dass er als Vater ein "Totalausfall" war - ich habe auch nie verstanden, was an ihm so toll gewesen sein soll.
Aber die ursprünglichen Adressaten des Buches Genesis haben das wohl ganz anders gesehen.
Und die Tatsache, dass Gott Menschen zu einem besonderen Dienst beruft, die alles andere als moralisch perfekt sind, kann man ja auch durchaus als tröstlich und ermutigend sehen.
die Bibel hat keine Absolute Moral?
Gesamtheit von ethisch-sittlichen Normen, Grundsätzen, Werten, die das zwischenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft regulieren, die von ihr als verbindlich akzeptiert werden
"die öffentliche Moral" Wiki
Die Vielzahl an Beispielen, die du aufführst, oder die Mitschreiber hier ändern daran nichts.
Auch nicht unser Gehirnwinden, wie etwas oder Gott zu verstehen ist.
Sehr berührt nochmal auf solch ein Thema zu treffen.
Gelitten habe ich früher unter den vielen Beispielen, wo Gott sagte "Töte" (David Goliath wurde angesprochen, Phillistervorhäute, Sindflut(wieviele Millionen Mütter und Kinder sind da ertrunken(Liebe Gottes?))
Die Moral? Sie heißt: Wie Gott, zu lieben Gott und seinen Nächsten, meine ich!
Veröffentlicht von: @arcangelWarum wir ein Lügender und betrügender Abraham als leuchtendes Beispiel für Glaube und Gottergebenheit dargestellt ohne, dass Gott seine Verfehlungen anspricht.
Genau deswegen. Weil Gott spricht, wie Gott spricht! Göttlich, und eben nicht moralisch!
Moral ist immer etwas was mit Zeit und Gesellschaft zusammen hängt.
War es vor 50 Jahren noch unmoralisch, als alleinerziehende Mutter auf zu treten, so ist es heute das normalste auf der Welt.
Meine Mutter ist alleinerziehend und hat am Nacktbadestrand ihren Lebensgefährten kennengelernt !
Ich las grad vorhin
Veröffentlicht von: @arcangelKain ermordete Abel und wurde dafür nur mit Exil bestraft.
16 Dann musste Kain aus der Nähe des Herrn weggehen. Er wohnte östlich von Eden im Land Nod.7
Land "Nod" - Nod klingt wie das hebräische Wort für "ruhelos" ... (als Randnotiz); Und er musste "weg vom HERRN" ... verließ die Nähe vom HERRN und lebte im "Land ruhelos" ...
ich würde da nicht "nur" Exil dazu sagen ...
Für mich stellt sich eine andere Frage: Wieso aufrechnen? Wieso gegeneinander aufwiegen? Wieso vergleichen? Was bringt Dir das?
Veröffentlicht von: @neubaugoereLand "Nod" - Nod klingt wie das hebräische Wort für "ruhelos" ... (als Randnotiz); Und er musste "weg vom HERRN" ... verließ die Nähe vom HERRN und lebte im "Land ruhelos" ...
ich würde da nicht "nur" Exil dazu sagen ...
Und wurde ganz nebenbei der Vater derer die Musik machen.
Veröffentlicht von: @neubaugoereFür mich stellt sich eine andere Frage: Wieso aufrechnen? Wieso gegeneinander aufwiegen? Wieso vergleichen? Was bringt Dir das?
Für mich stellt sich die Frage: Warum ignorieren? Warum keine schwierigen Fragen stellen? Warum nicht auf Herz und Nieren prüfen?
Veröffentlicht von: @arcangelFür mich stellt sich die Frage: Warum ignorieren? Warum keine schwierigen Fragen stellen? Warum nicht auf Herz und Nieren prüfen?
Schwierige Fragen stellen? Auf Herz und Nieren prüfen? Ja, was ist Dein Ziel? Was bringt es Dir?
Veröffentlicht von: @neubaugoereJa, was ist Dein Ziel? Was bringt es Dir?
Gott verstehen.
Veröffentlicht von: @arcangelKain ermordete Abel und wurde dafür nur mit Exil bestraft. Später wird dann aber Mord mit dem Tod bestraft.
Ich denke, dass Kain die Tragweite seiner Handlung überhaupt nicht bewusst war. Abel war ja der erste Tote überhaupt. Die Menschen wussten bis dahin ja noch gar nicht, was der Tod überhaupt ist.
Du meinst also, Unwissenheit schützt vor Strafe.
Das bedeutet der Grad der Strafe hängt von unserem Unrechtsbewusstsein ab.
Würde in die ethische Evolution innerhalb des AT passen.
Veröffentlicht von: @arcangelDas bedeutet der Grad der Strafe hängt von unserem Unrechtsbewusstsein ab.
Lukas 12,
47 Der Knecht aber, der seines Herrn Willen weiß, und hat sich nicht bereitet, auch nicht nach seinem Willen getan, der wird viel Streiche leiden müssen.
48 Der es aber nicht weiß, hat aber getan, was der Streiche wert ist, wird wenig Streiche leiden. Denn welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und welchem viel befohlen ist, von dem wird man viel fordern.
Vor dem Hintergrund kann man auch Paulus einordnen.
Römer 7,5 Denn als wir im Fleisch waren, wirkten die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz erregt wurden, in unseren Gliedern, um dem Tod Frucht zu bringen.
6 Jetzt aber sind wir von dem Gesetz losgemacht, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, so dass wir in dem Neuen des Geistes dienen und nicht in dem Alten des Buchstabens.
7 Was sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Auf keinen Fall! Aber die Sünde hätte ich nicht erkannt als nur durchs Gesetz. Denn auch von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte: "Du sollst nicht begehren!"
8 Die Sünde aber ergriff durch das Gebot die Gelegenheit und bewirkte jede Begierde in mir; denn ohne Gesetz ist die Sünde tot.
9 Ich aber lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf;
10 ich aber starb. Und das Gebot, das zum Leben gegeben, gerade das erwies sich mir zum Tod.
Veröffentlicht von: @turmfalke1Ich denke, dass Kain die Tragweite seiner Handlung überhaupt nicht bewusst war. Abel war ja der erste Tote überhaupt. Die Menschen wussten bis dahin ja noch gar nicht, was der Tod überhaupt ist.
Da kann man mal sehen, wie man es sich mit einer schnellen Antwort leicht machen kann. 😀
Ausserdem stellt sich dann die Frage was der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse überhaupt bewirkt hat, wenn dem Menschen nicht einmal bewusst wurde, dass Morden böse ist.
Wer die Urgeschichte wörtlich nimmt, kommt in so manchen Erklärungsnotstand.
Für mich ist die Kains Geschichte der Hinweis darauf, dass die Menschheit nach dem Fall praktisch unverzüglich komplett degradierte.
Veröffentlicht von: @arcangelAusserdem stellt sich dann die Frage was der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse überhaupt bewirkt hat, wenn dem Menschen nicht einmal bewusst wurde, dass Morden böse ist.
Dass es falsch war, was er tat, wird Kain schon gewusst haben, zumal ihn Gott ja vor der Tat noch warnte. Aber er wird sich der Tragweite nicht bewusst gewesen sein. Wenn es bis dahin noch keinen Tod gab, woher sollte er wissen, dass sein Bruder nicht wieder aufstehen würde?
hmmm.... also, das geschlachtete Lamm von Abel ist sicher nicht wieder aufgestanden.
Von daher finde ich es unlogisch, zu denken, dass sie Tod nicht kannten.
Stimmt. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
Aber ob sie den Tod schon auf die Menschen beziehen konnten? (Grübel)
Ich denke ja.
Wenn ich mir da so einige Aussagen in 1. Mose ansehe, dann steht da nur das Nötigste... dahinter muss aber mehr sein.
Adam war so fit, dass er Sprache hatte und allen Tieren einen Namen geben konnte.
Adam hatte ausreichend Zeit, die Tiere zu beobachten und männlich und weiblich, Kommunikation, Partnerschaft und Fortpflanzung zu beobachten und den Unterschied zwischen Tier und Mensch (Resümee: er fand kein Gegenüber für sich).
Wir lesen nichts über die Themen, die im Gespräch der Menschen mit Gott in der Abendkühle stattfanden, wieviel Zeit sie beanspruchten, können aber aus den folgenden Ereignissen Rückschlüsse ziehen. Ich gehe nicht davon aus, dass da smalltalk betrieben wurde, denn der Mensch bekam konkrete Aufträge und ein Verbot.
Adam war als Erwachsener geschaffen worden, nicht als Baby. Dieser Babygedanke, der immer wieder als Argument eingestreut wird, um Verantwortung abzuwehren, ist nicht haltbar.
Stimmt.
Dann stellt sich aber tatsächlich die Frage, warum die Strafe nicht höher ausfiel. Zumal Gott ja Kain vorher gewarnt hatte. Ob man da noch von einer Handlung im Affekt sprechen kann?
Veröffentlicht von: @turmfalke1Ob man da noch von einer Handlung im Affekt sprechen kann?
Kain meinte wohl, sich einschätzen zu können und dann ist ihm doch der Draht aus der Mütze gesprungen 😉
Was so ein richtiger Dickkopf ist, der lässt sich ja auch so leicht nichts sagen 😌
😀
So kanns gewesen sein.
Veröffentlicht von: @arcangelFür mich ist die Kains Geschichte der Hinweis darauf, dass die Menschheit nach dem Fall praktisch unverzüglich komplett degradierte.
Guter Hinweis!!
Veröffentlicht von: @arcangelpraktisch unverzüglich komplett degradierte.
Kann man auch anders sehen.
Im Paradies war der Mensch auch nicht selbstständig denkend. Er war nur eine Marionette, de die Befehle und Gedanken des Herrschers ausführte.
Das fiel nun weg. Der Mensch war nun selbstständig und handelnd.
Veröffentlicht von: @tatokalaIm Paradies war der Mensch auch nicht selbstständig denkend. Er war nur eine Marionette, de die Befehle und Gedanken des Herrschers ausführte.
Wäre er nur eine Marionette gewesen, wäre es m. E. nicht zum Sündenfall gekommen.
Bis dahin war er aber eine. Und wollte dann keine mehr sein und würde dafür bestraft.
Ich sehe keinen Widerspruch.
lg
Tatokala
Veröffentlicht von: @orangsayaDa kann man mal sehen, wie man es sich mit einer schnellen Antwort leicht machen kann. 😀
Eine kurze und bündige Antwort muss nicht immer eine schnelle Antwort sein. Es kann durchaus auch Überlegung dahinterstecken.
Ich denke, dass Kain die Tragweite seiner Handlung überhaupt nicht bewusst war. Abel war ja der erste Tote überhaupt. Die Menschen wussten bis dahin ja noch gar nicht, was der Tod überhaupt ist.
Was ist mit David? Schwängert die Frau eines anderen und lässt den dann ermorden. Gottes Strafe: nur eine Totgeburt.
Stimmt. Aber ich glaube, das "nur" ist bisschen zu kurz gegriffen. Ich kann mir vorstellen, dass ihn diese Totgeburt sehr, sehr getroffen hat und er lieber sein eigenes Leben dafür gegeben hätte.
David steht in meinen Augen als Beispiel, dass es für den größten Sünder Gnade gibt. Sein Bußpsalm, der in diesem Zusammenhang entstanden ist, ist ja auch für uns sehr vielsagend.
Nachtrag vom 04.06.2019 1704
Ich meine Psalm 51.
Stimmt. Aber ich glaube, das "nur" ist bisschen zu kurz gegriffen. Ich kann mir vorstellen, dass ihn diese Totgeburt sehr, sehr getroffen hat und er lieber sein eigenes Leben dafür gegeben hätte.
Das Gesetz dem er unterstand verlangt die Todesstrafe sowohl für den Mord, als auch für den Ehebruch. Man kann die Bedenken von Arcangel durchaus nachvollziehen.
Ich denke, dass sich in der einzelnen Standpunkten verschiedene Epochen der menschlichen Entwicklung spiegeln.
Kain wollte Gott gefallen, tötete deshalb seinen Bruder und wurde dafür verband.
Spätere Todesstrafen sollten eher vor Habgier odr Rebellion abschrecken. Zb. Korach oder der Soldat der Beute für sich behalten hat.
Da musste das Volk geschützt werden.
Heutzutage iwird die Moral ja auch unterschiedlich ausgelegt: USA Todesstrafe- hier lange Gefängnisstrafe bis lebenslänglich
Das heisst Mord ist Situations- und Motiv bedingt, einmal nur ein leichtes und ein anderes mal ein Kapitalverbrechen.
Veröffentlicht von: @arcangelDas heisst Mord ist Situations- und Motiv bedingt, einmal nur ein leichtes und ein anderes mal ein Kapitalverbrechen.
Mord ist jetzt natürlich schon ein sehr modernes Wort, aber: ja, die Wertung davon, jemandem von dem lebendigen in den toten Zustand zu versetzen ist situations- und motivbedingt.
Die junge Frau, die ihren Vater nach Jahren von Misshandlung umgebracht hat um ihre Mutter in einer akuten Situation zu schützen werten wir doch auch völlig anders als den Typen, der Martin Luther King erschossen hat. (Keine Beispiele, an denen du dich aufhängen musst, es gibt ja wahrlich genug um sich das Spektrum nach den gewünschten Aspekten aufzuziehen, das hier soll erstmal zeigen, dass es ein Spektrum gibt.)
Exil ist auch keine kleine Strafe. So eigentlich. Vor allem in einer Zeit, wo man nicht mal kurz wo anrufen konnte, man nicht ein kleines Wörterbuch in der Tasche tragen konnte und jeder wusste, dass wenn jemand umzieht derjenige vermutlich von seiner Gruppe verstoßen wurde und das vermutlich nicht grundlos.
Je nach Weltbild ist auch Tod keine große Strafe. Mittelalterliche Tötungsmethoden im christlichen Raum wirken fast zahm, wenn man sich die fernöstlichen der Zeit anschaut.
Darum nochmal: das ist alles deutlich zu komplex um es auf nen Zweizeiler reduzieren zu können.
Veröffentlicht von: @provinzkuekenDarum nochmal: das ist alles deutlich zu komplex um es auf nen Zweizeiler reduzieren zu können.
Da stimme ich dir zu, aber provokante Zweizeiler können manchmal eine gute Reaktion provozieren 😉 wie dieses Beispiel zeigt 😀
Wenn wir also bei Mord bereit sind, Motive und Situationen in Betracht zu ziehen, müsste dies eigentlich auch bei Thema wie Scheidung, Diebstahl, Veruntreuung usw, berechtigt sein.
super langweilig, aber damit du nicht denkst ich weiche dem aus:
Veröffentlicht von: @arcangelWenn wir also bei Mord bereit sind, Motive und Situationen in Betracht zu ziehen, müsste dies eigentlich auch bei Thema wie Scheidung, Diebstahl, Veruntreuung usw, berechtigt sein.
äh, ja, klar? Worauf willst du hinaus?
Veröffentlicht von: @provinzkuekenäh, ja, klar? Worauf willst du hinaus?
Weil ich öfter erlebe, dass wir Christen hier eine sehr lieblose Haltung haben gerade, wenn es um das Thema Scheidung geht.
Veröffentlicht von: @provinzkuekenMittelalterliche Tötungsmethoden im christlichen Raum wirken fast zahm,
Ob du dich eingehend genug damit beschäftigt hast...? 😉
zum Thema abstrakt würd ich sagen --> Prozesstheologie.
Zum konkreten
Veröffentlicht von: @arcangelJuda schläft mit seiner Schwiegertochter, ohne Konsequenzen. [snip] Die Patriarchen lügen, betrügen, brechen Eide, und alles wird von Gott unkommentiert gelassen.
ergänzen würde ich da dann noch die Richter. Und die Könige. Und dann würde ich mal ganz viele Fragezeichen setzen, inwieweit das tatsächlich ohne Konsequenzen war (Stichwort babylonisches Exil) und inwiefern Dinge tatsächlich unkommentiert sind (also, dort wo sie nicht ganz offensichtlich kommentiert sind, die von mir gerade hinzugefügten Könige haben ja ein Ranking bekommen, darum geht es mir grade aber gar nicht). Unkommentiert wäre ja auch dann noch lange kein Gutheißen.
Und noch ein Detail:
Veröffentlicht von: @arcangelSpäter ist das blosse Entblössen der Schwiegertochter eine Schandtat
Ob es beim Entblößen tatsächlich um Upskirting etc. ging oder ob das nicht so ist wie wenn heute jemand sagt "ich hab mit jemandem geschlafen" und das mit REM-Schlaf und heruntergesetzter Herzfrequenz und anderen Themen, die man so mit "schlafen" in Verbindung bringt, überhaupt nichts zu tun hat fände ich hier ja durchaus eine relevante Fragestellung um zu so einem ganz krassen Gegensatz zu kommen. Aber Details.
Auf jeden Fall machst du viele Themen auf 😀
Liebe Grüße
kueken
Veröffentlicht von: @provinzkuekenergänzen würde ich da dann noch die Richter. Und die Könige. Und dann würde ich mal ganz viele Fragezeichen setzen, inwieweit das tatsächlich ohne Konsequenzen war...
Das heisst der Täter ging straffrei davon, seine nachkommen mussten aber mit der Strafe leben?
Das ist das gleiche wie, Ham der Noah nackt sieht und dafür verflucht Noah Hams Sohn Kanaan.
Das Passt dann zu Jesaja 31
29 Zu derselben Zeit wird man nicht mehr sagen: »Die Väter haben saure Trauben gegessen und den Kindern werden die Zähne stumpf«,
30 sondern ein jeder wird um seiner eigenen Schuld willen sterben, und wer saure Trauben isst, dem werden die Zähne stumpf.
Im alten Bund herrschte also noch Sippenhaft, was im neuen Bund aufgehoben ist.
Nur warum ändert sich Gottes Moral in dieser Hinsicht?
Veröffentlicht von: @arcangelDas heisst der Täter ging straffrei davon, seine nachkommen mussten aber mit der Strafe leben?
Strafe und Konsequenz ist nich dasselbe.
Veröffentlicht von: @arcangelDas ist das gleiche wie, Ham der Noah nackt sieht und dafür verflucht Noah Hams Sohn Kanaan.
da hab ich ja jetzt auch schon allerlei spannende Interpretationen dazu gehört/gelesen. Aber tendenziell ist das was anderes.
Veröffentlicht von: @arcangelIm alten Bund herrschte also noch Sippenhaft, was im neuen Bund aufgehoben ist.
zu "Sippenhaft" gibt es im AT unterschiedliche Positionen, das ist kein Kontrast vorösterlich/nachösterlich. (oder meinst du das garnicht?)