Eine ethische Frage
 
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Eine ethische Frage

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Johannes22
Themenstarter
Beiträge : 2973

Ich kam darauf als ich mich über irgendeinen unbekannten Vollhonk geärgert habe der eine Schnapsflasche im Sandkasten meines bevorzugtem Spielplatzes zerdeppert hat.
Was natürlich für Kleinkinder lebensgefährlich sein kann.

Dabei habe ich mir überlegt wie man das moralisch bewerten soll. Und zwar was die Schuld angeht.

Hat sich dieser Schwachkopf erst schuldig gemacht wenn ein Kind zu schaden kommt.
Oder macht man sich auch schuldig wenn man so etwas macht und (durch viel Glück) die Tat keinerlei Konsequenzen hat.

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26 Antworten
Orangsaya
Beiträge : 2983

In Hessen haben sich vor ein paar Monaten Aktivisten aus Protest an Autobahnbrücken abgeseilt. Die Polizei versuchte erfolglos diese daran zu hintern. Eine Verkehrsgefährdung sahen sie nicht ein. Es bildete sich Rückstau und kam zu Unfällen, zu größeren Personenschäden kam es glücklicherweise nicht. Das Risiko, dass jemand umkommt sind sie eingegangen. Wie soll man juristisch damit umgehen, wie moralisch? Ist die Frage, wieviel Hirn dabei verwendet wurde zu berücksichtigen? Oder rechtfertigt sich einiges, weil man die Aktion gut, oder richtig findet?

orangsaya antworten
1 Antwort
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470
Veröffentlicht von: @orangsaya

Ist die Frage, wieviel Hirn dabei verwendet wurde zu berücksichtigen?

Wo siehst du da überhaupt Hirn bei solchen Aktionen?

deleted_profile antworten


lhoovpee
Beiträge : 2789

Juristisch: Keine Ahnung.
Ethisch: Ja, er macht sich damit schuldig, da er Fahrlässig handelt.

lhoovpee antworten
Suzanne62
Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @johannes22

Hat sich dieser Schwachkopf erst schuldig gemacht wenn ein Kind zu schaden kommt.
Oder macht man sich auch schuldig wenn man so etwas macht und (durch viel Glück) die Tat keinerlei Konsequenzen hat.

Wenn ich mir den hiesigen Bußgeldkatalog anschaue, dann trifft wohl letzteres zu: das Bußgeld wird fällig, wenn man eine Flasche bzw. ihre Scherben in einer Sandkiste entsorgt, auch wenn "gar nichts passiert".
Glasscherben haben in Sandkisten auf Kinderspielplätzen nichts zu suchen. Punkt.
Wer über ein Minimum an gesundem Menschenverstand verfügt, weiß das sowieso.
Für Mitmenschen wie besagten Vollhonk braucht es die Androhung eines Bußgeldes.
Um deine Frage zu beantworten: ja, man macht sich auch dann schon schuldig, wenn man seine Mitmenschen "nur" gefährdet, ihnen aber - wie du ganz richtig sagst, durch viel Glück - kein Schaden entsteht.

suzanne62 antworten


Murphyline
Beiträge : 1520

Ach ja, das kenne ich auch noch von früher mit meinen Kindern.
Ich habe einfach jedes Mal, wenn ich zum Spielplatz kam, 10 Min Müll gesammelt. Leider haben die anderen Mütter nicht mitgemacht, bis auf eine weitere.
Schuld? Naja, ist mir egal wer Schuld hat. Hauptsache mein Kind frisst die Scherben nicht, also sammle ich sie ein.

murphyline antworten
Evana
 Evana
Beiträge : 924

Hallo Johannes,

er hat sich zumindest der Umweltverschmutzung schuldig gemacht, wenn sich keiner dabei verletzt.

Aber auch wir müssen aufpassen, was wir und wie wir in unserem Ärger darauf reagieren, weil wir uns sonst schuldig machen.

Das eine zieht meistens bei einem anderen eine andere Schuld mit sich.

Ich bin auch traurig darüber, dass bei uns so viel Müll rumliegt. Bis jetzt habe ich mich allerdings nicht durchringen können, eine Greifzange und eine Plastiktüte zu nehmen und den Müll wegzuräumen.

Aber bevor ich mich über andere ärgere, versuche ich im Gebet für diese Menschen zu beten. Vielleicht bin ich die einzige, die für diese Menschen in den Riss trete. Auch ein Gebet kann viel bewirken.

LG
Evana

evana antworten
3 Antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2607
Veröffentlicht von: @evana

Bis jetzt habe ich mich allerdings nicht durchringen können, eine Greifzange und eine Plastiktüte zu nehmen und den Müll wegzuräumen.

Ich habe sowas schon gemacht. Nur Mut!
Aber ich muss zugeben, daß ich mich wahrscheinlich nicht dazudurchgerungen hätte, wenn nicht eine Freundin mir das erzählt bzw. vorgemacht hätte: "Wieso nicht? Ich mache das einfach!" Da habe ich es auch gemacht und war /bin vom Ergebnis sehr befriedigt.

Es ist ein stadtnahen Areal, das als "Landschaftsschutzgebiet" gilt. Es wird von Spaziergängern und Hundebesitzern als Naherholungsgebiet genutzt. Ich nehme an, daß ganz viele, die dort langgehen, sich über den Müll ärgern. Bloss selber machen, das ist was ganz anderes.

tatokala antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @tatokala

Ich habe sowas schon gemacht. Nur Mut!

Wenn man das mit vielen anderen zusammen macht, kann das sogar richtig Spaß machen....es gibt hier jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst je einen "WupperPutzTag".
Wer da mal mitgemacht hat, kommt sicher nicht mehr auf die Idee, seinen Müll einfach so in die Landschaft zu schmeißen.

suzanne62 antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @evana

Aber auch wir müssen aufpassen, was wir und wie wir in unserem Ärger darauf reagieren, weil wir uns sonst schuldig machen.

Ich glaube nicht, dass man sich schuldig macht, wenn man sich über rücksichtsloses und asoziales Verhalten ärgert.
Aber bevor ich zulasse, dass der Ärger mir ernsthafte gesundheitliche Probleme verursacht, mache ich es lieber wie Murphyline und räume den Mist halt weg - Hauptsache, es verletzt sich niemand.

Veröffentlicht von: @evana

Aber bevor ich mich über andere ärgere, versuche ich im Gebet für diese Menschen zu beten.

Klar, beten kann man natürlich immer...."Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!" ist bekanntlich das Lieblingsgebet vieler Lehrer. Wird nur leider nicht allzu oft erhört....🤓😉

suzanne62 antworten


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