Mischwesen aus Mens...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Mischwesen aus Mensch und Tier

Seite 2 / 2

Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hallo zusammen,

ich habe hin- und her überlegt, wo dieses Thema hingehört - eigendlich ist es ein wissenschaftliches Thema, betrifft aber auch das Alleinstellungsmerkmal des Menschen und ist ethisch hoch umstritten. Ich habe meinen Bauch entscheiden lassen und das Forum Ethik gewählt, denn ich finde, daß der ethische Konflikt hier gar nicht hoch genug bewertet werden kann.

Worum geht es? Es geht um eine Technik, die in Deutschland nur für wenige Wochen erlaubt ist, aber nun in Japan komplett erlaubt wird - es dürfen Mischwesen von Mensch und Tier bis zur Geburtsreife gezüchtet werden mit dem Ziel, dadurch menschliche Spenderorgane zu gewinnen:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/japan-was-hinter-dem-experiment-mit-mischwesen-aus-tier-und-mensch-steckt-a-1279825.html

Menschliche Zellen sollen in Tierembryonen eingepflanzt werden, damit in den Tieren das "gewünschte" Organ heranwächst und dann einem Menschen als "Ersatzorgan" eingepflanzt wird. Aber dafür sollen in Zukunft echte Chimären aus Schwein und Mensch bis zur Geburt herangezogen werden. Mit wissenschaftlicher Gewalt wird hier das ausgehebelt, was Gott in Seiner Schöpfung eigentlich festgelegt hat - "ein Jedes nach seiner Art".

Mich interessiert, was Eure Meinung dazu ist? Kann man vor allem als Christ sowas überhaupt richtig finden und sollten auch die Kirchen sich hier "einmischen" und Stellung beziehen?

Grüssle Katrin

Antwort
32 Antworten
Deborah71
Beiträge : 22789

Wie ist die Situation....
...in Japan?

Dürfen dort aufgrund der dortigen Religion und Lebenseinstellung überhaupt Organspenden von Menschen genommen werden?

Wenn nein, dann wären die tierisch gewonnenen Spenderorgane eine Möglichkeit, Menschen am Leben zu erhalten, die ansonsten zum vorzeitigen Tod verurteilt wären.

Für die medizinische Seite habe ich einen link mit einigen wenigen Infos gefunden.
http://www.drze.de/im-blickpunkt/organtransplantation/module/rechtliche-regelung-in-japan

deborah71 antworten
2 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

erstmal Danke für die Info.

Veröffentlicht von: @deborah71

Wenn nein, dann wären die tierisch gewonnenen Spenderorgane eine Möglichkeit, Menschen am Leben zu erhalten, die ansonsten zum vorzeitigen Tod verurteilt wären.

Aber was meinst Du hier mit "vorzeitigem" Tod? Eigendlich ist es doch normal, daß ab einer bestimmten Schwere einer Erkrankung der Organe auch der Tod stehen kann.

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22789
Veröffentlicht von: @katy3

Aber was meinst Du hier mit "vorzeitigem" Tod? Eigendlich ist es doch normal, daß ab einer bestimmten Schwere einer Erkrankung der Organe auch der Tod stehen kann.

Wenn ich unsere Situation hier vergleiche, wieviele Spenderorgane in D zur Verfügung stehen (auch wenn es zu wenige sind) im Vergleich zu den Zahlen in Japan... und dann auch noch die Bedingungen dort... die ganze Familie muss zustimmen, dass ein Organ gespendet wird... und wie der Shintoismus die Organspende beeinflusst weiß ich nicht, dann sieht es so aus, dass wir den Beurteilungsball ziemlich flach halten müssten.

deborah71 antworten


Lucan-7
Beiträge : 21306

Ich finde es schwierig zu beurteilen, weil noch gar nicht absehbar ist, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben. Bisher geht es ja nur um Grundlagenforschung.
Falls es aber später tatsächlich gelingt, Lebewesen mit artfremden Organen auszustatten, ergäbe sich plötzlich so etwas wie eine Spielwiese aus Frankensteins Horrorkabinett, mit allen Arten von Chimären und Mischwesen.
Auch wenn man beim Menschen wohl zurückhaltend agieren wird wäre es etwa theoretisch denkbar, unnatürliche Haustiere zu erschaffen, zur Belustigung zahlungskräftiger Kunden.
Und wenn die Technik irgendwann zur Routine wird werden Dikatoren vielleicht mal wieder vom "Super-Soldaten" träumen... hört wie eine Fledermaus, sieht wie ein Falke, kann riechen wie ein Jagdhund...

Mag sein dass das alles Unsinn ist und die Möglichkeiten beschränkt bleiben. Falls aber der große Durchbruch kommt, sollte es bis dahin klare Regeln geben, auf welche Bereiche die Forschung angewandt werden darf - und auf welche nicht.

lucan-7 antworten
11 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lucan-7

Auch wenn man beim Menschen wohl zurückhaltend agieren wird wäre es etwa theoretisch denkbar, unnatürliche Haustiere zu erschaffen, zur Belustigung zahlungskräftiger Kunden.

Was sind denn "natürliche" Haustiere? 😀

Veröffentlicht von: @lucan-7

Und wenn die Technik irgendwann zur Routine wird werden Dikatoren vielleicht mal wieder vom "Super-Soldaten" träumen...

Das tun sie ja eh.

Veröffentlicht von: @lucan-7

hört wie eine Fledermaus, sieht wie ein Falke, kann riechen wie ein Jagdhund...

Nun ist zwar fraglich, ob irgendjemand überhaupt so hören möchte wie eine Fledermaus, oder ob da nicht viele dankend ablehnen würden, da die hohen und für Fledermäuse so wesentlichen Frequenzen ja in den üblichen MP3-Songs aus Platzgründen raus-reduziert werden. Aber interessant finde ich, woher dieser Reflex kommt, die Gefahren noch vor den Möglichkeiten zu wittern und die Möglichkeiten sogar gleich wie etwas Verwerfliches negativ zu konnotieren. Wäre es nicht großartig (seit Kurzem brauch ich eine Lesebrille... 🙁 ), ein bisserl von der Sehschärfe eines Falkens zu haben?

Nirgendwo sind technologische Fortschritte derart massiv negativ konnotiert wie in der Medizin und Biogenetik. Ich meine: wir haben die Wasserstoffbombe. Etwas Destruktiveres konnten sich die Menschen nicht ausdenken und doch gab's geradezu einen Wettlauf der Systeme, wer's als erstes schafft. Und alle waren stolz drauf. Hey, wir können die Menschheit nicht nur einmal, sonder dreinundvierzig komma sieben mal vom Erdboden vertilgen, ist das nicht toll?

Aber eine neue Form der Nutztierzucht - nein, das geht gar nicht! Wir haben nun vierzigtausend Jahre Tiere gezüchtet und das Ergebnis ist gar schrecklich und da wollen wir jetzt nicht noch gezielter, schneller und effektiver züchten, schon gar nicht zur Belustigung zahlungskräftiger Kunden...

Ich halte die ganze Diskussion für ziemlich gegenstandslos. Was machbar ist und sich nutzen läßt, wird gemacht. Früher oder später, je gewinnträchtiger, desto früher.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Falls aber der große Durchbruch kommt, sollte es bis dahin klare Regeln geben, auf welche Bereiche die Forschung angewandt werden darf - und auf welche nicht.

Diese Regeln werden global nicht durchsetzungsfähig sein, d.h. es wird diejenigen geben, die sich selbst da Verbote auferlegen und es wird diejenigen geben, die das als Wettbewerbsvorteil für sich nutzen werden.
Meine Vermutung ist ja, dass diejenigen am meisten verdienen werden, denen es gelingt, mentale Fähigkeiten mancher Tiere irgendwie in menschliche Gehirne einzu betten. Man stelle sich Menschen mit dem Gedächtnis von Elephanten (Alzheimer ade!) oder der inneren Ausgeglichenheit einer Schildkröte vor! 😊

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306
Veröffentlicht von: @blackjack

Was sind denn "natürliche" Haustiere? 😀

Auf natürliche Weise entstanden... also Männchen-Haustier treibt es mit Weibchen-Haustier, und es entsteht ein weiteres Haustier...

"Unnatürlich" wäre dann, Genetische Stränge oder Stammzellen zu zerlegen, neu zusammenzumischen und daraus dann ein Haustier zu produzieren, das auf die erstgenannte Weise nie hätte zustandekommen können...

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lucan-7

Auf natürliche Weise entstanden... also Männchen-Haustier treibt es mit Weibchen-Haustier, und es entsteht ein weiteres Haustier...

Was, wenn - wie üblich - die Kuh künstlich mit dem Samen des Zuchtbullen befruchtet wird, der schließlich nicht überall hingekarrt werden kann? Ist das dann schon unnatürlich in dem von Dir gemeinten Sinne?

Das ist nur halbironisch gefragt. Tatsächlich meine ich, dass Du hier aus einer technischen eine prinzipielle Frage machst. Sobald der Mensch züchtend eingreift in das fröhliche Gevögel der Tiere, ist's meiner Ansicht nach vorbei mit der Natürlichkeit. Haustiere sind per se keine "natürlichen" Tiere mehr in dem Sinne, dass sie ohne kultivierenden Eingriff der Menschen in die Welt überhaupt existieren würden.
Es geht mir hier tatsächlich um das Verständnis davon, was Natur und was Technologie ist. Ob genetische Stränge zerlegt werden oder Färsen davon abgehalten werden, sich mit dem Bullen von der Nachbarsweide zu vergnügen - beides geschieht, weil Menschen, die um die Zusammenhänge in der Natur wissen, zielgerichtet eingreifen. Gefahren - im Sinne von: unbeabsichtigte Folgen des menschlichen Eingriffs - drohen überall. Momentan haben wir ja gerade die Diskussion über die Belastung des Grundwassers in Deutschland aufgrund der zu hohen Gülleeinträge auf den Feldern, sowie global die Konsequenzen der Fleischwirtschaft auf das Klima.
Die zweitausend Schweine, die der Bauer hier (dreihundert Meter Luftlinie vom Fenster, aus dem ich gerade schaue...) in drei Monaten zur Schlachtreife hochmästet, sind nicht natürlich entstanden, sondern sind das Resultat menschlicher Technologie-Anwendung.

Die Technologie schreitet voran. Die Menschen finden immer mehr darüber hinaus, wie Natur funktioniert und so erschließen sich immer weitere Eingriffsmöglichkeiten in die Abläufe in der Natur. Eine neue Qualität, eine Grenze, über die hinaus nicht gegangen werden dürfe, kann ich da prinzipiell nicht erkennen.

Freilich kann ich das Unbehagen verstehen, dass die Leute überkommt, sobald es darum geht, auch menschliches Gewebe wie tierisches Gewebe gezielt zu züchten. Da geht's am Ende darum, was denn ein Mensch sei, worauf genau sich die Menschenwürde bezieht. Interessant übrigens Dein Reflex (der stellvertretend für den Reflex vermutlich der meisten Leute steht), dass Du an den für den Diktatoren hochgezüchteten Soldaten denkst, sobald die Vorstellung genetisch optimierter Menschen im Raume steht. Dazu gibt's ja genügend Dystopien im Kellerregal unserer kulturellen Vorstellungen, man denke an die "Universal Soldier"- Reihe. Und gerade gestern habe ich einen schönen Eastern namens "The Man with the iron fist" gesehen, wo zwar die Menschen nicht mit Tieren gekreuzt, aber dafür mit Metallen optimiert zu Kampfmaschinen aufgemotzt werden. Der am weitesten optimierte Kämpfer ist freilich der böse Obermotz. Dem mit "natürlichen" Mitteln nicht beizukommen ist, weswegen dann einer von den Guten auch technologisch getuned werden muß...

Naja, man muß ja bloß an die Terminator-Serie denken: das Böse kommt da inform einer menschenähnlichen Maschine daher, die aber nicht aufgrund ihrer geistigen, sondern aufgrund ihrer körperlichen Vorteile gegenüber den Menschen zur Gefahr wird.

Ich meine mich daran zu erinnern, dass ein ähnliches Thema schon mal hier im Forum diskutiert wurde, und auch da viel generelle Skepsis und wenig Begeisterung unter den Mitdiskutanten herrschte. Und zwar nicht etwa Skepsis gegenüber der technologischen Machbarkeit (die ja immer angebracht ist, sobald Versprechen auf baldige Wunder allzu gülden glänzen), sondern gegenüber den dahinterstehenden Intentionen.

Ich vermute da eine Art unterbewußter Abwehr gegenüber der Vorstellung, so, wie man "natürlicherseit" sei, nicht (mehr) zu genügen. Nach dem Motto: Ich komme doch auch mit meinem Haarausfall zurecht, warum sollten andere die technnologischen Möglichkeiten, dem vorzubeugen, nutzen dürfen?
Es ist die Skepsis vor dem "Übermenschen", die da sich Ausdruck verschafft und dabei so tut, als müsse Übermenschentum etwas Schlechtes sein, womöglich weil ja schon die Nazis da ihre Herrenrassen-Zuchtprogramme anstrengten.

Es ist die gleiche - m.E. wenig durchdachte - Skepsis, die in der Bladerunner-Welt dafür sorgt, dass Replikanten, die es wagen, sich unter die Leute zu mischen, gejagt werden dürfen, sollen, müssen. Diese "Übermenschen" sind stärker, schneller, klüger als ich - die müssen dann ja wohl böse sein...

Wie gesagt: den emotionalen Reflex kann ich nachvollziehen. Aber wenn ich demnächst Vater würde und der Arzt käme mit dem Vorschlag, meinem Kind das Hörvermögen eines Hundes oder die Fernsicht eines Falken "einzubauen" - ich würde nicht lange zögern. Weil Leistungsvermögen halt was Gutes ist, das ich meinem Kind gern zukommen ließe.
Und um nicht so weit in die Zukunft zu spekulieren: Wäre dem Embryo im Bauch meiner Partnerin genetisch nachzuweisen, dass das Kind schon in frühen Jahren an Herzklappeninsuffizienz versterben dürfte, ergriffe ich die Gelegenheit, schon früh ein "Spenderschwein" zu bestellen, dass meinem Kind in zehn oder zwanzig Jahren ein perfekt auf es abgestimmtes Herz liefern kann, ganz gewiß.

Naja, worauf ich hinaus will: Die Unterscheidung zwischen natürlich und unnatürlich ist eine willkürliche. Was technologisch machbar ist, ist immer Teil des Natürlichen. So, wie wir Menschen ja generell auch nur ganz natürliche Wesen sind (egal, wieviele Zungenpiercings mit batteriebetriebenem Geblinke wir uns applizieren lassen 😉 ), so wie Schweine, Ziegen, Schafe und Labormäuse...

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306
Veröffentlicht von: @blackjack

Was, wenn - wie üblich - die Kuh künstlich mit dem Samen des Zuchtbullen befruchtet wird, der schließlich nicht überall hingekarrt werden kann? Ist das dann schon unnatürlich in dem von Dir gemeinten Sinne?

Nein - denn das Resultat hätte auch auf "natürliche Weise" entstehen können.

Auf die reine Fortpflanzung bezogen betrifft das auch die Haushunde: Die sind zwar durch Auswahl entstanden, aber nicht durch Eingriff in die Fortpflanzung selbst. Prinzipiell hätten die Haushunde auch ohne Eingriff des Menschen entstehen können... mag weit hergeholt scheinen, weil es da halt keinen natürlich Vorteil gibt.

Natürlich ist es willkürlich, wenn ich den Begriff "natürlich" allein auf die Fortpflanzung beziehe, aber irgendwo muss man ja ansetzen. Und der Eingriff in die Genetik oder die Stammzellen ist eben mit klassischer Zucht nicht mehr zu vergleichen - das ist ein völlig neuer Schritt.

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lucan-7

Und der Eingriff in die Genetik oder die Stammzellen ist eben mit klassischer Zucht nicht mehr zu vergleichen - das ist ein völlig neuer Schritt.

Jeder technologische Fortschritt ist ein "völlig neuer" Schritt.

Am Ende geht es um das gleiche Ziel, das nun eben mit anderen Mitteln verfolgt wird.

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306
Veröffentlicht von: @blackjack

Jeder technologische Fortschritt ist ein "völlig neuer" Schritt.

Am Ende geht es um das gleiche Ziel, das nun eben mit anderen Mitteln verfolgt wird.

Das sehe ich hier nicht mehr. Auch wenn ich zwischen "Natur" und "Mensch" normalerweise keine Grenze ziehe... alles was wir tun ist letztlich auch nur "natürlich".

Aber hier finde ich die Unterscheidung sinnvoll, weil es eben nicht einfach nur ein weiterer, logischer Schritt ist - sondern die Überschreitung einer neuen Grenze. Und zwar mit einer Technik, die es bisher noch nicht gab... während es Auslese und die Entstehung neuer Formen auf dieser Basis schon immer gegeben hat.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22789

erstes Ziel Organspende
Es ist ja heute schon so, dass organische Herzklappen von Schweinen eingepflanzt werden, um Leben zu retten.

Ich bin nicht ganz ausführlich informiert (hier fehlt mir eindeutig das breitgefächerte Wissen von Lavoisine), meine mich aber zu erinnern, dass mit der Zeit die tierischen Zellen durch menschliche Zellen ersetzt werden. (Mediziner bitte korrigiert mich, wenn ich Quatsch geschrieben habe).

So wie ich den Artikel verstanden habe... geht es um Organe, die durch menschliche Organzellen im Tier eingepflanzt, gebildet worden sind und die dann transplantiert werden mit einer höheren Erfolgsquote und weniger bis keinen Abstoßungsreaktionen.

Ob es geht.... und das ist noch ziemlich fraglich, steht in weiter Zukunft oder in kurzem Aus. Denn so ist z.B. allein schon im Tierreich die Kreuzung Schiege (Schaf und Ziege) nicht wirklich erfolgreich gewesen.

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306
Veröffentlicht von: @deborah71

So wie ich den Artikel verstanden habe... geht es um Organe, die durch menschliche Organzellen im Tier eingepflanzt, gebildet worden sind und die dann transplantiert werden mit einer höheren Erfolgsquote und weniger bis keinen Abstoßungsreaktionen.

Richtig, das ist vordergründig erst mal das Ziel... was ja auch sinnvoll erscheint. Nicht zuletzt, weil sich das Projekt dadurch auch langfristig finanzieren lässt.

Trotzdem sollte man schon jetzt die Frage stellen, welche Möglichkeiten sich durch solche Techniken ergeben könnten - und dort gegebenenfalls Grenzen setzen.

Denn was, wenn sich durch auf diese Weise gezüchtete menschliche Hirnzellen auch Geisteskrankheiten oder ähnliche Leiden behandeln ließen? Wie wäre ein Schwein mit ganz oder teilweise menschlichen Hirnstrukturen moralisch zu bewerten? Was wiegt höher? Die geschaffene Kreatur - oder der Mensch, dem man helfen könnte?

Das sind Fragen, die noch vor kurzer Zeit überhaupt nicht denkbar schienen... auf die wir aber dennoch früher oder später Antworten finden sollten.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22789

Es ist wie mit dem Küchenmesser.... einer kann ne Stulle damit schmieren und jemanden sättigen, einer kann damit jemanden umbringen. Verbietet man wegen der zweiten Option alle Küchenmesser und nimmt sich dann auch die Option, ne Stulle zu schmieren?

Frankensteinszenarien entwickeln oder sowas wie die Borg u. ä. SciFi-Wesen können Ängste anfeueren und Angst ist kein guter Ratgeber.

Daher..

Veröffentlicht von: @lucan-7

Trotzdem sollte man schon jetzt die Frage stellen, welche Möglichkeiten sich durch solche Techniken ergeben könnten - und dort gegebenenfalls Grenzen setzen.

ist die Grenzensetzung wichtig und da stimme ich mit dir überein. Nicht alles, was machbar ist, ist unbegrenzt gut.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Denn was, wenn sich durch auf diese Weise gezüchtete menschliche Hirnzellen auch Geisteskrankheiten oder ähnliche Leiden behandeln ließen? Wie wäre ein Schwein mit ganz oder teilweise menschlichen Hirnstrukturen moralisch zu bewerten? Was wiegt höher? Die geschaffene Kreatur - oder der Mensch, dem man helfen könnte?

Der relevante Unterschied zwischen Tier und Mensch befindet sich meiner Ansicht nach, nicht im Gehirn. Gehirn ist nur ein Teil der hardware.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Das sind Fragen, die noch vor kurzer Zeit überhaupt nicht denkbar schienen... auf die wir aber dennoch früher oder später Antworten finden sollten.

Auf jeden Fall..... hinschauen, nachdenken und sich nicht hochfahren lassen.

deborah71 antworten
B'Elanna
(@belanna)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1728
Veröffentlicht von: @deborah71

oder sowas wie die Borg

Die Borg sind keine Mischwesen, sondern haben ihre eigene organische Grundsubstanz kybernetisch erweitert.
/ Klugscheiss aus

belanna antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22789

ah.....das hatte ich damals gar nicht so realisiert.... *notier*

deborah71 antworten
1-ichthys
Beiträge : 728

Ich finde den Gedanken daran einfach widerlich. Stellen wir uns mal vor, Tiere würden Menschen züchten, um Organe zu erhalten. Oder
es würde Wirklichkeit werden, was in "Matrix" schon möglich ist; dass Maschinen Menschen nutzen, um Energie für sich zu gewinnen.

1-ichthys antworten
1 Antwort
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @1-ichthys

Oder
es würde Wirklichkeit werden, was in "Matrix" schon möglich ist; dass Maschinen Menschen nutzen, um Energie für sich zu gewinnen.

Das ist doch schon länger Wirklichkeit. Der Dynamo an meinem Rad, der sich mit dessen Beleuchtung verschworen hat, benutzt mich, um Energie für sich zu gewinnen. Ist gar nicht so schlimm, ich profitiere ja schließlich auch davon. 😊 Das ist ein stetes Leuchten und Treten lassen...

Anonymous antworten


lhoovpee
Beiträge : 2789
Veröffentlicht von: @katy3

und sollten auch die Kirchen sich hier "einmischen" und Stellung beziehen?

Die EKD hat bereits 1987 einen Leitpfaden zur Gentechnik veröffentlicht.

Darin heißt es: "Klonen sowie Chimären- und Hybridbildung verletzen in tiefgehender Weise sowohl die vorgegebene Gestalt des Lebens als auch seine Unverfügbarkeit und Individualität."
https://www.ekd.de/22786.htm

Bis her habe ich seitens EKD nichts gegenteiliges gehört.

lhoovpee antworten
sound_of_silence
Beiträge : 9

Prof. Siegfried Scherer in IDEA dazu
In der IDEA 31/32 2019 schreibt Siegfried Scherer als Christ und Fachmann dazu, dass er im Grunde auch keine Antwort dazu hat.
Auf der einen Seite sieht er uns in der Pflicht, dem Liebesgebot der Bibel zu folgen und Menschen mit neuen Organen zu helfen auf der anderen Seite sieht er auch die vielen Unwägbarkeiten dieser Versuche. Er betont aber auch, das Chimären, um die geht es hier, keine Hybriden sind, also keine Mischwesen. Er schreibt:

Hybride wären ethisch gesehen unverantwortlich, genauso wie die gentechnische Veränderung menschlicher Ei- und Samenzellen. Beides steht hier nicht zur Debatte, die Nachkommen von Chimären tragen kein menschliches Erbgut. Bei den japanischen Experimenten ist auch kein Mensch in seiner embryonalen Gestalt gefährdet (Jeder menschliche Embryo ist ein Mensch!), es geht also nicht um ethisch inakzeptable, verbrauchende Embryonenforschung.

Die ethische Bewertung scheint also selbst für Fachleute schwierig zu sein, es sei denn, man lehnt Gentechnik und alles was dazu gehört generell ab.

sound_of_silence antworten


Seite 2 / 2
Teilen:

Hey du!

Dieses Forum ist für dich kostenlos.
Das funktioniert nur, weil uns treue Menschen regelmäßig mit ihrer Spende unterstützen.
Bist du dabei?