Schwangerschaftsabb...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Schwangerschaftsabbruch, oder gemeinschaftlicher Totschlag?

Seite 2 / 3

Orangsaya
Themenstarter
Beiträge : 2984

Ein seltener Vorfall führt zu neuen Fragen.
Eine Frau wurde Schwanger. Sie sollte Zwillinge bekommen. Während der Schwangerschaft stellte sich heraus ein Kind wird gesund, dass andere Kind wird behindert. Der freie Wille der Mutter war, dass das gesunde Baby bleiben soll, dass behinderte Baby abgetrieben werden soll. Eine derartige Selektion ist bei einer Abtreibung schwierig.
Für eine rechtmäßige Abtreibung waren alle Formalien vorhanden. Die Ärzte entschieden sich kurz und grob dargestellt. Die Geburt über einen Kaiserschnitt zu vollziehen und das behinderte Kinde mit einer Giftspritze zu töten. Das taten sie auch. Das gesunde Baby lebte weiter, dass kranke war weg. Jahre später ging eine Anzeige ein und mittlerweile ist klar. Diese Vorgehensweise ist Todschlag. Von der Seite stellt sich die Frage, Abtreibung oder Todschlag eigentlich nicht. Aber bei mir stellen sich andere Fragen.

Das getötete menschliche Wesen war vor der Eröffnung der Gebärmutter genauso eigenständig lebensfähig, wie nach der Öffnung. Also in einem gleichen Zustand. Wo aber besteht dann der Unterschied zwischen den Wert des Lebens?

Die andere Frage ist. Wenn jemand den Wert des Lebens von dem behinderten Kind so eine geringe Wertschätzung zumisst, dass man es töten kann. Würde es, vorausgesetzt man ist Gegner der Todesstrafe, ein Widerspruch sein, wenn man meint, dass Leben eines Mörders ist so viel Wert, dass es auf jeden Fall erhalten werden muss, widersprechen. Die Frage bewegt mich nicht wirklich, aber sie hat eine Berechtigung.

Vielmehr bewegt mich die Frage inwiefern die Frage der Euthanasie die Abtreibung nicht eine Spielart des Töten von nicht lebensberechtigen ist. Es ist ein seltener Fall, aber es zeigt auf, wie dünn das Eis sein kann.

Nachtrag vom 15.01.2021 1950
https://www.tagesschau.de/inland/schwangerschaft-abtreibung-urteil-101.html

Antwort
52 Antworten
Tatokala
Beiträge : 2623

Die ganzen ethischen Fragen, was Abtreibung betrifft, sind gerade nicht so mein Thema, (das machen ja auch alle schon). Was mich vorrangig interessiert, ist das hier:

Veröffentlicht von: @orangsaya

dass kranke war weg. Jahre später ging eine Anzeige ein

Ich gehe mal davon aus, daß der Fall zur Geschehenszeit nicht extrem in den Medien breitgetreten wurde.
War das eine völlig unbeteiligte Person?
Kann ich als jemand, der damit gar nix zu tun hat, einfach so mal was anzeigen, was mir nicht in den Kram passt, und dann gibt es ne Strafverfolgung? Kriege ich nicht so ganz auf die Reihe...

tatokala antworten
1 Antwort
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tatokala

Kann ich als jemand, der damit gar nix zu tun hat, einfach so mal was anzeigen, was mir nicht in den Kram passt, und dann gibt es ne Strafverfolgung? Kriege ich nicht so ganz auf die Reihe...

Bei Offizialdelikten wie Totschlag kann jeder anzeigen und Polizei und Staatsanwaltschaft müssen ermitteln. Bei Antragsdelikten wie einfacher Körperverletzung muss der Geschädigte Strafantrag stellen, nur dann ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft.

Anonymous antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Was mich insgesamt noch irritiert und traurig macht...
....ist, dass der eigentliche Grund, warum man behinderte Kinder auch noch spät abtreiben kann, gar nicht die Behinderung des Kindes ist.

Neben den kriminologischen gibt es auch medizinische Indikationen, bei denen eine Abtreibung durchgeführt werden darf. Dabei machen sich die Ärzte in aller Regel auch nicht strafbar, wenn schon mehr als zwölf Wochen seit der Empfängnis vergangen sind. So ist also eine Abtreibung bei Trisomie 21 per Gesetz beispielsweise straffrei möglich. Allerdings darf der Abbruch nicht von dem Arzt vorgenommen werden, der die Indikation ausgestellt hat.
Die Mediziner müssen zu der Einschätzung gelangen, dass die Schwangerschaft eine schwere Gefahr für das Leben oder die körperliche oder seelische Gesundheit der Mutter darstellt. Dies ist beispielsweise gegeben, wenn im Rahmen der pränatalen Diagnostik eine Behinderung des ungeborenen Kindes festgestellt wurde.

https://www.anwalt.org/abtreibung/

Eine behindertes Kind ist also eine Gefährdung für die Gesundheit der Mutter, einfach nur weil es behindert ist.

Und auf der anderen Seite reden wir von Inklusion. Wie passt das denn zusammen?

Anonymous antworten
27 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @pottkind

Eine behindertes Kind ist also eine Gefährdung für die Gesundheit der Mutter, einfach nur weil es behindert ist.

Jaein.

Eine Freundin von mir war schwanger. Weil sie schon fortgeschrittenen Alters war, ließ sie einen Gentest machen, - nicht, um im Bedarfsfall abzutreiben, sondern um sich in der Schwangerschaft gedanklich auf eine Trisomie21 einstellen zu können, damit sie am Entbindungstag nicht der Schlag trifft....
Das Ergebnis des Test war allerdings nicht Trisomie21, sondern Trisomie18. Die werdenden Eltern informierten sich ausführlich über diese Diagnose (95% der Kinder sterben noch im Mutterleib; von denen, die geboren werden, sterben weitere 90% innerhalb der ersten 5 Jahre; die meisten sind schwerst geschädigt) und beschlossen, das Kind trotzdem zu wollen und ihm ein Zuhause zu geben, solange es bei ihnen sein würde.
Soweit, so heroisch.

Etwa um die 23., 24. SSW rum, das Kind zeigte im Ultraschall schon deutliche Fehlbildungen, war aber insgesamt "gut dran" und die Schwangerschaft stabil, entwickelte die Mutter eine schwere Präeklampsie und kam notfallmäßig in die Klinik.
Nachdem das auch nach medikamentöser Therapie nicht besser wurde, beschlossen die Ärzte mehr oder weniger über den Kopf der Mutter hinweg, die Schwangerschaft zu beenden.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Das meine ich aber nicht.

Bei deiner Freundin lag die medizinische Indikation für die Mutter ja im körperlichen Bereich.

Diese ganze Fragestellung: "treibe ich ein behindertes Kind ab oder nicht? " hätten wir in dem Ausmaße doch gar nicht, wenn die Voraussetzung dafür eine "nur" eine körperliche Gefährdung der Mutter wäre. Das Risiko hat man, egal ob das Kind behindert ist oder nicht.

Aber wenn man regelmäßig davon ausgeht, dass eine Behinderung des Kindes die Mutter psychisch so stark belastet, dass die Schwangerschaft für sie nicht zumutbar wäre, dann finde ich das schon traurig.

Das sagt doch einiges darüber aus, wie wir als Gesellschaft behinderte Menschen sehen.

Anonymous antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973
Veröffentlicht von: @pottkind

Aber wenn man regelmäßig davon ausgeht, dass eine Behinderung des Kindes die Mutter psychisch so stark belastet, dass die Schwangerschaft für sie nicht zumutbar wäre, dann finde ich das schon traurig.

Das regelmäßig und die Definition von "Behindert" ist das Problem. Es gibt natürlich Fälle wo auch das Leben der Mutter nicht gefährdet ist die aber seelisch für Mutter und Vater verherrend sein können weil das Kind im ersten Lebensjahr (oder im zweiten/dritten) verstirbt. "Sein können" weil es auch Beispiele gibt wie die Entscheidung ein solches Kind zu bekommen für einige die richtige war. Moralisch ist es für mich die richtige aber das kann ich nicht für andere Entscheiden.

johannes22 antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1552
Veröffentlicht von: @johannes22

Es gibt natürlich Fälle wo auch das Leben der Mutter nicht gefährdet ist die aber seelisch für Mutter und Vater verherrend sein können weil das Kind im ersten Lebensjahr (oder im zweiten/dritten) verstirbt.

Ja, aber da sind wir wieder an dem Punkt, dass die heutige Gesellschaft Leid am liebsten komplett verbannen will und Eltern suggeriert wird, sie hätten ein Recht auf ein gesundes Kind. Das Recht hat niemand, genauso wenig wie du oder ich ein Recht darauf haben, mit 90 einfach tot umzufallen, bei vorher allerbester Gesundheit. Vor Weihnachten kamen viele Meldung zu Dr. Johannes Wimmer, diesem Fernseharzt, dessen Tochter mit 6 Monaten einen Hirntumor entwickelte und Monate später starb. Das ist grauenhaft, aber das ist einfach das Leben. Niemand käme auf die Idee, dieses Kind zu töten.

Man bejubelt diese tapferen prominenten Eltern nun, die mit dieser Nachricht an die Öffentlichkeit gingen, genauso wie den britischen Journalisten, der den Kampf seines Kindes thematisierte, oder Chrissy Teigen, die Bilder von sich aus dem Krankenhaus nach der Geburt ihres noch im Mutterleib verstorbenen Sohnes zeigte. Alles Themen, die man seit Jahren, seit Jahrzehnten immer wieder verdrängt und über die keiner reden will. Tod, Trauer, Leid und Elend sind in unserem Kulturkreis kein Bestandteil des Lebens mehr, sie werden ausgelagert. Alte Leute sollen bitte im Pflegeheim sterben, behinderte Kinder bitte möglichst wenig auffallen, kranke Menschen nicht zu viel klagen. Dadurch, dass wir all das immer verdrängen, ist auch keiner wirklich vorbereitet. Das kann man natürlich sowieso nicht sein, klar, aber wer nie mit Behinderten Kontakt hat, kann sich auch logischerweise kaum vorstellen, wie man das als Eltern schaffen soll. Der sieht keinen anderen Ausweg, und mit ein paar tollen Broschüren und einem aufmunterndem "Das geht!" von der Caritas-Beraterin ist auch nicht viel geholfen, vermute ich.

Ich glaube wirklich nicht, dass es für Eltern langfristig gesehen seelisch verheerender ist, wenn ihr Kind mit zwei oder drei Jahren gestorben ist, als damit leben zu müssen, dass man es aktiv hat töten lassen. Vielleicht liege ich da falsch, ich bin kein Psychologe, aber ich glaube, dass man eine solche Tat wie in dem Beispiel sein Leben lang mit sich herumträgt, und dass dieser Schmerz eine ganz andere Qualität und Intensität hat als bei einem Kind, was natürlich gestorben ist. Du hast schließlich auch nichts, worauf du mit Freude zurückschauen kannst. Keine Momente, an die du dich gern erinnerst, keine Fotos von fröhlichen Zeiten. Du hast dein eigenes lebensfähiges Kind wissentlich töten lassen - ich glaube, dass man damit sein Leben lang zu tun haben wird, und dass es einen verfolgt, auch wenn man es weiterhin für die richtige Entscheidung hält. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, vielleicht gibt es da auch haufenweise Studien, die das widerlegen.

tinkerbell antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973
Veröffentlicht von: @tinkerbell

Ich glaube wirklich nicht, dass es für Eltern langfristig gesehen seelisch verheerender ist, wenn ihr Kind mit zwei oder drei Jahren gestorben ist, als damit leben zu müssen, dass man es aktiv hat töten lassen.

Sorry aber da stimme ich nicht zu . Eine solche pauschale Aussage zu machen ist für der Punkt wo etwas gutes (moralische Prinzipien) zu etwas schlechtem wird. NIEMAND kann pauschal in einer solchen Situation irgendwelche pauschalen Ratschläge geben oder Prognosen abgeben.
Ich kenne (aus dem Internet) Paare die in einer solch katastrophalen Situation sich für oder gegen das Kind entschieden haben und beides war für diese Paare stimmig und im Rückblick gut.

Natürlich ist das töten eines (ungeborenen) Kindes falsch, aber ich bin mir zu 100% sicher das Gott in diesem Fall die Entscheidung vergeben wird.

johannes22 antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1552
Veröffentlicht von: @johannes22

Ich kenne (aus dem Internet) Paare die in einer solch katastrophalen Situation sich für oder gegen das Kind entschieden haben und beides war für diese Paare stimmig und im Rückblick gut.

Du kennst Paare im Internet, die ihr Kind bei der Geburt mit Kaliumchlorid haben töten lassen...? Ich sprach hier nicht von einer "normalen" Abtreibung.

Veröffentlicht von: @johannes22

Natürlich ist das töten eines (ungeborenen) Kindes falsch, aber ich bin mir zu 100% sicher das Gott in diesem Fall die Entscheidung vergeben wird.

Finde ich generell schwierig, geplant / durchdacht eine Sünde zu begehen und im gleichen Atemzug zu sagen "Gott wird das sicher vergeben". Also bei jeder Sünde, nicht nur bei diesem Beispiel jetzt (bevor jemand jetzt schreit, was mit Steuerbetrügern wäre - das kommt ja immer in diesen Debatten 😉 ).

tinkerbell antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973
Veröffentlicht von: @tinkerbell

Du kennst Paare im Internet, die ihr Kind bei der Geburt mit Kaliumchlorid haben töten lassen...? Ich sprach hier nicht von einer "normalen" Abtreibung.

Was heißt kennen. Ich habe mal eins sehr interessantes Youtube Video gesehen wo ein paar interviewt wurde das ihr Kind hat töten lassen (ich glaube sogar Trisomie 18) und eins das die Entscheidung getroffen hatte es nicht zu tun. Beide haben ihre Entscheidung nicht bereut, beide waren todtraurig (weil ja beide ihr Kind verloren hatten) und ich konnte und kann beide Paare verstehen. Das ist keien Entscheidung die ich fällen möchte und ganz sicher keine Entscheidung für die ich irgendjemanden Verurteile.

Veröffentlicht von: @tinkerbell

Finde ich generell schwierig, geplant / durchdacht eine Sünde zu begehen und im gleichen Atemzug zu sagen "Gott wird das sicher vergeben".

Geplant? Zwei entsetzliche Alternativen und extremer zeitdruck, da von nüchterner Planung zu sprechen, vielleicht solltest du es mal mit Empathie versuchen.
Das Gott diese Entscheidung vergibt steht für mich außer Zweifel.

johannes22 antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1552
Veröffentlicht von: @johannes22

Geplant? Zwei entsetzliche Alternativen und extremer zeitdruck, da von nüchterner Planung zu sprechen, vielleicht solltest du es mal mit Empathie versuchen.

Vielleicht solltest du es mal mit "nicht bewusst falsch verstehen" versuchen 😊 Es ist ein Unterschied, ob ich von einer Sekunde auf die andere eine Entscheidung treffen muss, oder ob ich Zeit habe, es mir gründlich zu überlegen.

Veröffentlicht von: @johannes22

Das Gott diese Entscheidung vergibt steht für mich außer Zweifel.

Es steht für dich generell außer Zweifel? Oder nur in solchen Fällen?

tinkerbell antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973
Veröffentlicht von: @tinkerbell

Vielleicht solltest du es mal mit "nicht bewusst falsch verstehen" versuchen 😊 Es ist ein Unterschied, ob ich von einer Sekunde auf die andere eine Entscheidung treffen muss, oder ob ich Zeit habe, es mir gründlich zu überlegen.

Hat man aber in solchen Situationen üblicherweise nicht. Man kriegt die Katastrophenmeldung und muss recht schnell darauf reagieren.

Veröffentlicht von: @tinkerbell

Oder nur in solchen Fällen?

In solchen Fällen. Es gibt moralische Grenzsituationen wo die üblichen Maßstäbe einfach nicht gelten.

johannes22 antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1552
Veröffentlicht von: @johannes22

Hat man aber in solchen Situationen üblicherweise nicht. Man kriegt die Katastrophenmeldung und muss recht schnell darauf reagieren.

Ich habe jetzt wirklich keine Lust, das auszudiskutieren. Wenn für dich eine Entscheidung, die binnen einiger Tage nach reiflicher Überlegung und Diskussion getroffen wird, auf demselben Level ist wie eine, die ich binnen Sekunden und eher unbewusst treffen muss, ist eine Diskussion recht sinnlos, da schon die Prämisse unterschiedlich ist.

Veröffentlicht von: @johannes22

In solchen Fällen. Es gibt moralische Grenzsituationen wo die üblichen Maßstäbe einfach nicht gelten.

Da würde, menschlich gesehen, sicher jeder zustimmen. Aber gibt es dazu biblische Aussagen? Oder Beispiele? Ich überlege gerade, aber mir fällt nichts ein. Also selbst ein "Geh und sündige hinfort nicht mehr" ist ja kein "Denn aufgrund deiner Situation galten die Maßstäbe nicht".

tinkerbell antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973
Veröffentlicht von: @tinkerbell

Ich habe jetzt wirklich keine Lust, das auszudiskutieren. Wenn für dich eine Entscheidung, die binnen einiger Tage nach reiflicher Überlegung und Diskussion getroffen wird, auf demselben Level ist wie eine, die ich binnen Sekunden und eher unbewusst treffen muss, ist eine Diskussion recht sinnlos, da schon die Prämisse unterschiedlich ist.

Brauchen wir auch nicht. In solch einer Situation von reiflicher Überlegung zu sprechen (vor allem bei der betroffenen Schwangeren), meiner meinung nach passt der Begriff nicht so wirklich. Und Zeitdruck besteht ohne Zweifel.

Veröffentlicht von: @tinkerbell

Da würde, menschlich gesehen, sicher jeder zustimmen.

Und da Gott ja Mensch geworden ist ist das schon mal ein guter Hinweis darauf das auch Gott da zustimmen würde.

johannes22 antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1552
Veröffentlicht von: @johannes22

Brauchen wir auch nicht. In solch einer Situation von reiflicher Überlegung zu sprechen (vor allem bei der betroffenen Schwangeren), meiner meinung nach passt der Begriff nicht so wirklich. Und Zeitdruck besteht ohne Zweifel.

Es besteht trotzdem ein Unterschied zwischen "Ich muss mich in 10 Sekunden entscheiden, was ich mit dem Mann mache, der mir eine Waffe an den Kopf hält" und "Ich habe eine Woche Zeit, eine sehr schlimme und schwere Entscheidung zu treffen". Also ich weiß wirklich nicht, warum du dich derart dagegen sträubst, das anzuerkennen. Wenn das für dich wirklich genau dasselbe ist...nun ja.

Veröffentlicht von: @johannes22

Und da Gott ja Mensch geworden ist ist das schon mal ein guter Hinweis darauf das auch Gott da zustimmen würde.

Erinnert mich etwas an Al Pacino: "I asked God for a bike, but I know God doesn't work that way. So I stole a bike and asked for forgiveness." (Und ja, ich weiß, dass sich ein Fahrrad nicht mit einer Abtreibung vergleichen lässt, bevor wieder die Keule der mangelnden Empathie geschwungen wird...) Ich sage nicht, dass deine Ansicht falsch ist. Ich finde nur, dass du es dir sehr leicht machst mit deiner Argumentation. Zumal die Grenze ja auch sehr willkürlich ist, oder? Deswegen hatte ich ja gefragt, ob dir ein biblisches Beispiel einfällt.

tinkerbell antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973
Veröffentlicht von: @tinkerbell

Es besteht trotzdem ein Unterschied zwischen "Ich muss mich in 10 Sekunden entscheiden, was ich mit dem Mann mache, der mir eine Waffe an den Kopf hält" und "Ich habe eine Woche Zeit, eine sehr schlimme und schwere Entscheidung zu treffen"

Ja. Macht die Sache aber nicht einfacher.

Veröffentlicht von: @tinkerbell

Erinnert mich etwas an Al Pacino: "I asked God for a bike, but I know God doesn't work that way. So I stole a bike and asked for forgiveness."

Mich erinnert das eher an Juden die in der teuflischen Situation waren bei der Vergasung zu helfen um ihr eigenes Überleben sicherzustellen. Du siehst Assoziationen können ganz unterschiedlich sein.

johannes22 antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1552
Veröffentlicht von: @johannes22

Mich erinnert das eher an Juden die in der teuflischen Situation waren bei der Vergasung zu helfen um ihr eigenes Überleben sicherzustellen. Du siehst Assoziationen können ganz unterschiedlich sein.

Richtig, wenngleich ich deine Assoziation nicht ganz passend finde. Deswegen hatte ich ja auch nach biblischen Beispielen gefragt, aber ich ahne, dass keins kommen wird 😉

tinkerbell antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973
Veröffentlicht von: @tinkerbell

Richtig, wenngleich ich deine Assoziation nicht ganz passend finde.

Naja und ich halt die deine nicht.

Veröffentlicht von: @tinkerbell

Deswegen hatte ich ja auch nach biblischen Beispielen gefragt, aber ich ahne, dass keins kommen wird 😉

Nun, ich werfe keinen Stein auf eine Frau oder einen Mann die eine solche Entscheidung fällen, [r]du anscheinend schon[/r]. Woran das wohl liegen könnte......

johannes22 antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1552

Du machst mich neugierig - woran liegt es denn?

tinkerbell antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973
Veröffentlicht von: @tinkerbell

Du machst mich neugierig - woran liegt es denn?

Das "ähem" des Moderator? war natürlich berechtigt. Es liegt daran das ich in einer solchen Situation nicht wüsste was die richtige Entscheidung ist. Eine ethische Extremsituation. Das Bibelzitat passt nicht zu 100% weil Ehebruch zwar falsch aber natürlich nicht so falsch wie Mord ist. Aber was Jesus damit sicher zum Ausdruck bringen wollte war das man beim Verurteilen von Menschen immer vor Augen haben sollte das wir (fehlbare und unvollkommene) menschen sind.

Deswegen würde ich eine Mutter oder einen Vater der so etwas macht niemals verurteilen. Nicht mal anklagen.

johannes22 antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1552
Veröffentlicht von: @johannes22

Das "ähem" des Moderator? war natürlich berechtigt. Es liegt daran das ich in einer solchen Situation nicht wüsste was die richtige Entscheidung ist. Eine ethische Extremsituation. Das Bibelzitat passt nicht zu 100% weil Ehebruch zwar falsch aber natürlich nicht so falsch wie Mord ist. Aber was Jesus damit sicher zum Ausdruck bringen wollte war das man beim Verurteilen von Menschen immer vor Augen haben sollte das wir (fehlbare und unvollkommene) menschen sind.

Nein, dein Satz: Nun, ich werfe keinen Stein auf eine Frau oder einen Mann die eine solche Entscheidung fällen, du anscheinend schon. Woran das wohl liegen könnte......

Woran liegt es denn, dass ich (angeblich) Steine auf die Männer und Frauen werfe? Das würde ich gerne wissen.

tinkerbell antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973

Guckste hier:

Ich glaube wirklich nicht, dass es für Eltern langfristig gesehen seelisch verheerender ist, wenn ihr Kind mit zwei oder drei Jahren gestorben ist, als damit leben zu müssen, dass man es aktiv hat töten lassen. Vielleicht liege ich da falsch, ich bin kein Psychologe, aber ich glaube, dass man eine solche Tat wie in dem Beispiel sein Leben lang mit sich herumträgt, und dass dieser Schmerz eine ganz andere Qualität und Intensität hat als bei einem Kind, was natürlich gestorben ist.

Du prognostizierst ewige Seelenqualen und behauptest ja auch noch zu glauben zu wissen was die richtige Entscheidung ist.

Ich verzichte darauf. Ich würde einem solchen Paar sagen das es zwar falsch ist zu töten (das wissen die auch, das weiß jeder) das Gott aber so etwas vergeben wird.

Dann bleibt nur noch der Schmerz des Verlustes.

johannes22 antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1552
Veröffentlicht von: @johannes22

Du prognostizierst ewige Seelenqualen und behauptest ja auch noch zu glauben zu wissen was die richtige Entscheidung ist.

Ich prognostiziere gar nichts. Ich habe sogar in diesem Absatz gesagt, dass ich es nur glaube und auch falsch liegen kann - du hast doch selbst auch eine genau Vorstellung davon, was das alles mit den Eltern macht, oder? Das ist dann wohl keine Prognose, sondern was nochmal...? Jedenfalls erstaunlich, was du alles interpretierst und wie du gewisse Rückfragen konsequent ignorierst, dann aber mir Steinewerfen unterstellst (was ich übrigens nicht getan habe, vielleicht solltest du nachlesen, was genau in der Bibelstelle steht).

Dann bleibt wohl nichts als froh zu sein, dass hier wenigstens einer ganz klar alles erkannt hat und richtig machen würde, und die Diskussion zu beenden.

tinkerbell antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @pottkind

Bei deiner Freundin lag die medizinische Indikation für die Mutter ja im körperlichen Bereich.

Ja. Aber wäre sie mit einem gesunden Kind schwanger gewesen, hätte man um jeden Tag gekämpft. So, denke ich, haben sich die Ärzte gesagt "dieses Kind wird eh sterben bzw. ist eh behindert, das ist das Risiko nicht wert" - und da sind wir dann eben auch bei der Beurteilung von lebenswertem und unlebenswertem Leben.

Anonymous antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @anonyma-1e1e87ad9

bei der Beurteilung von lebenswertem und unlebenswertem Leben

Das man immer gleich mit "lebensunwert" argumentieren muss.
Vielfach hat es doch einfach nur mit Prioritäten zu tun, die von Mensch zu Mensch und Situation zu Situation unterschiedlich sein können.

littlebat antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973

Ja an Trisomie 18 hatte ich auch gedacht oder an andere Fälle wo das Leben der Mutter gefährdet ist aber das Gesetz wird sehr großzügig ausgelegt und das halte ich auch für ein Problem. Allerdings sind das moralische Grenzgebiete wo ich auch keine Lösung weiß.

johannes22 antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2623

Ja, und? Wie ging die Geschichte weiter?

tatokala antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

???

Wie meinst Du das?

Anonymous antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2623

Weil du einfach so abbrichst.
War die Präeklampsie damit gut, bzw. wie ging es der betroffenen Frau bzw. den Nicht-Mehr- Eltern danach?

Hatten sie im Nachinein ein Problem mit der Entscheidung bzw. hätte es eine Alternative gegeben? (Vermutlich nicht, aber deine Formulierung "über den Kopf hinweg" klingt insofern wertend, daß sich diese Fragestellung aufwirft.

tatokala antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Ach so.
Ja, für mich war das, was ich damit sagen wollte, gesagt.

Ja, der Mutter ging es umgehend besser - kaum war die Schwangerschaft beendet, konnte man zusehen, wie sich die Werte normalisierten.

Und ja, vor allem die Mutter hat sehr mit der Entscheidung der Ärzte gehadert - typisches Kopf-gegenHerz-Problem.
Die Alternative wäre gewesen, eine Gratwanderung zu riskieren und um jeden Tag zu kämpfen, was man bei einem gesunden Fötus wohl gemacht hätte, aber "für ein eh behindertes Baby" war den Ärzten das Risiko zu groß.

Anonymous antworten
agapia
 agapia
Beiträge : 1460

Leider wird im Artikel nicht erwähnt, warum sich die Ärzte in Absprache mit der Mutter für diesen Schritt entschieden. An anderer Stelle las ich von Risiken für das gesunde Kind (aus: https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/BGH-Abruptio-nur-vor-Oeffnung-der-Gebaermutter-rechtmaessig-415989.html ) bei einer (straffreien) selektiven Abtreibung. Der BGH hat entschieden, und ich vertraue darauf, dass alle relevanten Aspekte darin berücksichtigt wurden.

Sowohl im konkreten Fall als auch allgemein denke ich nicht, dass Wertschätzung ein Kriterium ist, nach dem Mütter für oder gegen eine Abtreibung entscheiden. Ich teile also deine Prämisse nicht und sehe auch keinen Zusammenhang oder einen Widerspruch zur Verneinung der Todesstrafe.

agapia antworten
1 Antwort
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22983

eineiige oder zweieiige Zwillinge....
https://www.cochrane.org/de/CD008820/PREG_monoamniotische-zwillinge-zwillinge-die-sich-dieselbe-fruchtblase-teilen-ist-es-besser-fur-sie-wenn

Möglicherweise waren es eineiige Zwillinge, wo der andere Zwilling dann bei einer frühen Aktion in der Fruchtblase mit geschädigt worden wäre.

deborah71 antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Wie entscheiden die Eltern und die Ärzte, wenn das jetzt gesunde Kind später 12 Jahre alt ist, mit dem Fahrrad fröhlich spielend die Straße überquert von einem Auto erfasst wird und dadurch eine Behinderung bekommt???

Als ich und meine Frau vor knapp 8 Jahren als werdender Vater von der Frauenärztin gefragt wurde: "Wollen Sie Pränataldiagnostik durchführen? Damit können wir feststellen ob Ihr Kind Behinderungen hat, in bestimmten Fällen könnte man dann die Schwangerschaft auch abbrechen."

Meine Frau und ich haben uns schon vor der Schwangerschaft sehr genau abgesprochen und sind in diesem Punkt exakt einer Meinung.

Ich hab die Ärztin nur angeschaut und gefragt: "Und wenn ich jetzt ein gesundes Kind bekomme, es später bei einem Autounfall so verletzt wird, dass es behindert wird, oder es am Spielplatz unglücklich von der Schaukel fällt, dass es ein Pflegefall ist, darf ich es dann auch "wegmachen"?"

Die Ärztin hat mich angeschaut und knapp gesagt: "So hab ich das noch nie gesehen. Ich glaube ich habe verstanden dass Sie das Kind so nehmen wie es kommt."

Bei den weiteren Kindern wurde uns die Frage nicht mehr gestellt.

Und nein, den verlinkten Artikel werde ich nicht lesen, ich finde das grausam...

Schönen Abend
Bubu

Anonymous antworten
Pankratius
Beiträge : 1336
Veröffentlicht von: @orangsaya

eine rechtmäßige Abtreibung

Was ist das?

pankratius antworten
2 Antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973
Veröffentlicht von: @pankratius

Was ist das?

Eine Abtreibung die nicht juristisch verfolgt wird.

johannes22 antworten
Tertullian
(@tertullian)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 415

Falsch. "Nicht juristisch verfolgt" bedeutet noch lange nicht rechtmäßig. Das wollen zwar einige politische Parteien im Hinblick auf Abtreibung erreichen, rechtlich umgesetzt ist es aber bislang nicht. Im Übrigen gilt das auch jede Ordnungswidrigkeit. Diese werden nicht juristisch, sondern polizeilich verfolgt. Ein Bußgeld wird ebenso von einem Ordnungsamt verhängt und nicht von einem Gericht. Trotzdem ist es nichts Rechtmäßiges, falsch zu parken, zu schnell oder über eine rote Ampel zu fahren. Selbst bei Straftaten gilt (meistens): Die juristische Verfolgung beginnt erst, wenn die polizeiliche Verfolgung erfolgreich war. Es gibt im Übrigen auch jede Menge Nazi-Unrecht, das nie juristisch verfolgt wurde, weil manche Straftaten erst nach dem Tod der Täter bekannt oder auf welchem Weg auch immer erfolgreich vertuscht wurden.

tertullian antworten


Clay
 Clay
Beiträge : 1328
Veröffentlicht von: @orangsaya

Diese Vorgehensweise ist Todschlag.

Es ist Mord, denn Vorsatz und Heimtücke unterscheiden vom Todschlag.

clay antworten
Seite 2 / 3
Teilen:

Hey du!

Dieses Forum ist für dich kostenlos.
Das funktioniert nur, weil uns treue Menschen regelmäßig mit ihrer Spende unterstützen.
Bist du dabei?