... ich weiß, ich hatte das schon mal als Thema. Nur - ich habe es immer noch nicht verstanden.
Warum ist es legitim, Verhütungsmittel zu nehmen?
Der natürliche Weg bei Geschlechtsverkehr ist, dass ein Kind gezeugt werden kann (oder nicht). Mit der Verwendung von Verhütungsmitteln greife ich in den "normalen Lauf" ein. Warum ist dieser Eingriff gesellschaftlich normal oder auch gewünscht? Und warum wird - wenn Kinder "vermieden" werden sollen, nicht z.B. für Enthaltsamkeit plädiert?
Klärt mich auf. 😉
Danke!
Meine Gedanken dazu.
a) hat die Welt nicht andere Probleme.
b) das Buch über koscheren Sex. Vor ein paar Jahren gab es eine Bestseller den auch die Haredim gelesen haben.
Darauf erfolgte eine schweizer Dokumentation.
Daraus habe ich einen Rabbiner in Erinnerung. Sex solle auch Freude bereiten, diese nicht nur dem Mann. Also das in Europa so verbreitete Bild vorgangener Jahrzehnte der Mann will und die Frau muss ist falsch.
Die Frau habe auch ein Recht auf befriedigenden Sex.
Von Sexualität nur zur Fortpflanzung spricht gar niemand,
das ist vermutliche mehr mittelalterliche Moral, die einzige Einschränkung gilt bei Dingen mit Blut das unrein ist. Zu den Zeiten als Juden noch Nomaden waren verliess die Frau das Zelt. Heute geht sie nach der Periode in das Tauchbad. Sie geht in der Zeit auf keinen Friedhof und bei strengeren Familien macht sie kein Essen und in der gezeigte Familie hält sie sich auf von den Kindern fern.
Der jüdische Witz behandelt auch Probleme, oder oft Probleme.
So auch das Problem mehr Kinder zu haben als man möchte.
Ein Mann hat schon über 10 Kinder und der Rabbi sagt. Deine Frau ist schon wieder schwanger, ich habe dir doch gesagt, du kannst so viele Kinder nicht ernähren.
Rebbe wenn ich meine Golde sehe fühle ich mich als könnte ich 50 Kinder ernähren.
Ein Mann kommt zum Rabbi. Wir haben schon acht Kinder, mehr möchten wir nicht, kann man da nichts machen?
Rebbe: Limonade trinken.
Mann: vorher oder hinterher.
Rebbe: nicht voher oder hinterher - anstatt.
Ich bin sehr froh darüber, dass es gesellschaftlich akzeptiert und normal ist zu verhüten.
Wie würden wir wohl leben, wenn alle Kinder bekommen müssten? Die Erde wäre noch voller.
Wie viele Kinder würde es geben, die keine Liebe erfahren, die Gewalt erleben müssten, weil sie auf der Welt und unerwünscht sind.
Wie viele Familien wären überfordert mit 6 Kindern, die mit ihren beiden Wunschkindern aber ein prima Leben führen?
Gott hätte den Sex nicht schön gemacht, nicht eingerichtet, dass das Bindungshormon Oxytocin besonders beim Sex und Orgasmus in hohen Dosen ausgeschüttet wird, wenn man das nur zum Zweck der Weiterentwicklung nutzen sollte.
Gott hat uns zudem einen freien Willen gegeben und wenn dieser ist: Ich will Sex mit meinem Mann, aber jetzt bitte kein Kind, dann ist das doch in Ordnung.
Und ja, man kann es als Eingriff in den natürlichen Lauf sehen, aber was ist heute noch bei uns natürlich?
Fast nichts. Würden Forscher sich Naturvölkern nähern könnte es passieren, dass sie in kurzer Zeit aussterben, weil die Forscher so viele moderne Krankheiten mitbringen würden, die nicht natürlich sind. Unser ganzes modernes Leben ist nicht natürlich.
Ich glaube, da darf jeder verhüten ohne Sorge haben zu müssen, ob es Sünde ist oder nicht
Der natürliche Weg bei Geschlechtsverkehr ist, dass ein Kind gezeugt werden kann (oder nicht).
Das ist aber nicht der einzige Sinn. Es gibt schliesslich auch eine sozialen Aspekt - die emotionale Bindung zwischen Mann und Frau.
Wäre Kinderkriegen der einzie Zweck der Sexualität, dann wäre es wesentlich sinnvoller, wenn die Frau - so wie häufig im Tierreich - eine gewisse Zeit "läufig" wäre, der Mann regiert nur in dieser Zeit darauf und wird scharf... und den Rest der Zeit ist Ruhe im Karton und die Menschen können sich anderen Aufgaben widmen.
So sind wir aber nicht gestrickt. Wäre das so, würde die Sexualität im Alter ja auch nicht mehr gebraucht.
Mit der Verwendung von Verhütungsmitteln greife ich in den "normalen Lauf" ein.
So gesehen greift ein Mann auch durch Masturbieren in den "Normalen Lauf" ein... schliesslich hätte er sich besser mal ein... nun ja, "Gefäß" gesucht, dann wäre da möglicherweise ein Kind bei herausgekommen.
Warum ist es legitim, Verhütungsmittel zu nehmen?
Schlicht und einfach: Weil der Platz in dieser Welt begrenzt ist...
Warum ist es legitim, Verhütungsmittel zu nehmen?
Weil das Privatsache ist und man niemandem Rechenschaft dafür schuldig ist, ob und wie man verhütet.
Der natürliche Weg bei Geschlechtsverkehr ist, dass ein Kind gezeugt werden kann (oder nicht). Mit der Verwendung von Verhütungsmitteln greife ich in den "normalen Lauf" ein.
Der "natürliche Weg" wäre bei vielen Krankheiten, einfach abzuwarten, ob man sie übersteht oder daran stirbt....wenn du bei einer Blinddarmentzündung darauf verzichtest, in den "natürlichen Lauf" einzugreifen, statt zu operieren, dann würden noch heute Patienten daran sterben.
Warum ist dieser Eingriff gesellschaftlich normal oder auch gewünscht?
Da wir eine Gesellschaft sind, die dem Einzelnen größtmögliche Freiheit lässt, ist es selbstverständlich, dass es dem Einzelnen auch überlassen bleibt, selbst zu entscheiden, ob und wie viele Kinder er will und - falls er (noch) keine Kinder will, Mittel zur Verhütung einer Schwangerschaft anzuwenden.
Und warum wird - wenn Kinder "vermieden" werden sollen, nicht z.B. für Enthaltsamkeit plädiert?
Das bleibt doch jedem unbenommen, es so zu machen.....warum um alles in der Welt sollte denn irgendwer "dafür plädieren"?
