Wie ethisch korrekt lebst du so (in allem)?
Hallo liebe alle,
Haltung zeigen und entsprechend der eignen Haltung leben - wie gut gelingt dir das? Wo bist du gut informiert? Wie oft lässt du Dinge einfach so laufen, weil du nicht über alles informiert sein kannst (oder auch willst)? Worauf bist du bereit zu verzichten? Um ehrlich zu sein, benötigen wir sehr viel nicht, was das Leben bequemlich(er) macht, haben z.B. ein erstaunlich technisch-, digital-geprägtes Freizeit- und Kommunikationsverhalten (brauchen wir das? warum?) und nehmen es kaufend hin, dass sich alles stets weiter entwickelt. Warum? … weil wir den Gewinn darin sehen? … weil uns nichts anderes übrig bleibt? … weil genau das so sein muss? … weil es uns zusteht?
Was wiederum tun wir konkret dafür, dass es auf dieser Welt besser/ fairer/ ausgeglichener ist? Und inwieweit ist das heuchlerisch, weil wir ja doch in vielem so weiter leben (müssen(?)), wie bisher? Ist es schon falsch, dass es mir gut geht, wenn ich weiß, wie prekär andernorts Lebensverhältnisse sind, wo ich nichts (oder ggf. nur minimalst) zur Veränderung beitrage?
Ethisch leben ist für die meisten von uns (für alle?) ein steter Kompromiss. Ich finde es gut, wenn sich jede*r so „gut“ verhält, wie er es vermag und offen ist für weitere praktische Anregungen. Luft nach oben haben wir sicher (fast?) alle. Worauf ich raus möchte: Bleiben wir im Gespräch, aber lassen wir bitte einander stehen und gestehen einander zu, dass jede*r seine (ethische) Verantwortung anders lebt. Wem steht es zu, bei dieser Thematik überheblich zu sein?
Viele Grüße von Seidenlaubenvogel
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogelHallo liebe alle,
Haltung zeigen und entsprechend der eignen Haltung leben - wie gut gelingt dir das?
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Worauf ich raus möchte: Bleiben wir im Gespräch, aber lassen wir bitte einander stehen und gestehen einander zu, dass jede*r seine (ethische) Verantwortung anders lebt. Wem steht es zu, bei dieser Thematik überheblich zu sein?Viele Grüße von Seidenlaubenvogel
ich denke, dass "ethisches Verhalten" fast immer von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein wird.
Da spielen Herkunft und Erziehung eine Rolle, ganz wichtig ist wohl auch die Bildung, die Sozialisation sowieso,
und nicht zuletzt auch die eigenen finanziellen Möglichkeiten.
Und bei mir persönlich merke ich gerade, dass auch das eigene Alter (also die damit verbundenen Erfahrungen und Zukunftsgedanken) nicht ganz nebensächlich sind.
Unabhängig davon sehe ich aber eine "Grundethik", die wohl von den meisten Menschen befürwortet, wenn auch leider nicht immer gelebt wird. Und diese Grundethik hat biblische Wurzeln, beginnt mit klaren Anweisungen wie z.B. "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" und reicht bis zu "Bewahrung der Schöpfung" (auch wenn letzteres inzwischen recht "abgedroschen" klingt).
Nachdenkliche Grüße von
Dschordsch
@bepe0905
Denkst du denn, dass bessere finanzielle Möglichkeiten einem ethisch vorbildlich geführten Leben eher förderlich sind oder nicht?
Denkst du denn, dass bessere finanzielle Möglichkeiten einem ethisch vorbildlich geführten Leben eher förderlich sind oder nicht?
Da wäre sicherlich auch zu bedenken, woher diese "finanziellen Möglichkeiten" denn eigentlich stammen... ab einer gewissen Grenze wird auch Vermögen fragwürdig.
@tamaro
Auch hierbei kommts wohl auf die Person bzw. deren ethische Vorstellungen und Ziele an.
Aber grundsätzlich dürfte es bei einem gehobenen finanziellen Hintergrund leichter sein als wenn jemand am Existenzminimum lebt.
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogelEthisch leben ist für die meisten von uns (für alle?) ein steter Kompromiss. Ich finde es gut, wenn sich jede*r so „gut“ verhält, wie er es vermag und offen ist für weitere praktische Anregungen. Luft nach oben haben wir sicher (fast?) alle.
Ja, und dieser Kompromiss begleitet uns tagtäglich:
Ich versuche, möglichst wenig mit dem Auto zu fahren.
Trotzdem habe ich meinen Spaß, wenn ich an sonnigen Tagen mit dem Cabrio unterwegs sein kann (auch kürzlich im November).
Ich versuche, mich sprachlich korrekt auszudrücken und niemandem mit Worten zu schaden.
Trotzdem weigere ich mich, um jeden Preis zu gendern und trage auch sonst manchmal mein Herz auf der Zunge.
Ich versuche, keinem Tier ein Leid anzutun.
Aber trotzdem habe ich in meiner Küche Fallen für Mehlmotten aufgebaut. Denn ich mag keine Maden im Müsli.
Und außerdem habe ich am vergangenen Sonntag mit bestem Gewissen eine leckere Gänsebrust serviert (naja - sie war Bio).
Ich bin für Frieden und gegen jede Form der Gewalt.
Und trotzdem war ich bei der Bundeswehr, würde da auch heute wieder hingehen und lehne Waffenproduktion nicht ab.
Ich mag gute Menschen und meine, davon müsste es noch viel mehr geben und ich würde einige davon gerne noch mehr unterstützen.
Aber trotzdem habe ich überhaupt keine Sympathie für sogenannte "Gutmenschen", denen Einseitigkeit und Verblendung aus den Knopflöchern quillt.
Ich denke, man müsste gute Entwicklungs- und Umweltprojekte finanziell viel stärker unterstützen - und arme Menschen sowieso.
Aber trotzdem habe ich gerade viel Geld für einen tollen Whisky ausgegeben.
Ich denke, wenn wir unser Alltagsverhalten mit unseren Idealen vergleichen, dann wird jeder seine "Kompromissliste" zusammenstellen können. Und welche Entscheidungen sich dann im Einzelfall ergeben kann manchmal überraschend sein - und uns rückblickend auch mal etwas verlegen dreinblicken lassen.
Es gibt da sicher viele Blickwinkel, die man einnehmen kann.
Und je nachdem, aus welcher Perspektive man das betrachtet bin ich entweder ein guter Mensch, der sich redlich bemüht und ein ordentliches Leben führt... oder ein Verbrecher an Mensch und Umwelt, der auf Kosten Anderer lebt.
Eine absolute Antwort kann ich da sicher nicht geben...
Veröffentlicht von: @lucan-7Da wäre sicherlich auch zu bedenken, woher diese "finanziellen Möglichkeiten" denn eigentlich stammen... ab einer gewissen Grenze wird auch Vermögen fragwürdig.
Richtig, es ist ja bekannt, dass z.B. so mancher Mafia-Pate sozial engagiert.
Und wenn in USA mancher Superreiche großzügige Spenden gibt, wäre es zu überlegen, ob höhere Steuern und somit besseres staatliches Engagement im sozialen Umfeld nicht der bessere Weg wäre.
Andererseits gibt es Berichte über sehr sozial engagierte Menschen, deren Eltern ihr Vermögen in der Nazizeit erworben haben. Und nun bemühen sich die Kinder um eine Art der Wiedergutmachung.
Ich lebe. So wie ich es für richtig halte, im Rahmen meiner (finanziellen) Möglichkeiten.
Schulden hab ich keine und die die ich hatte sind auf Heller und Pfennig zurückgezahlt.
Jeder Euro, jede Mark den ich bisher in der Hand gehalten hab ist ehrlich erworben.
Rückfragen sind ok.
Wer aber mein Leben und meine Art zu leben in Frage stellt, soll erst einmal 1000 Meilen in meinen Schuhen laufen.
Erst recht werde ich mich nicht von Menschen in Frage stellen lassen oder vor ihnen rechtfertigen, die mit dem sprichwörtlichen Goldlöffel im Mund aufgewachsen sind oder meinen mir ihr Lebenskonzept aufoktroyieren zu müssen.
@antonioa
Rückfragen sind ok.
Ich hätte eine: Denkst du, dass sich manche Dinge in der Welt ändern sollten, auch wenn sich das negativ auf deinen momentanen Lebensstil auswirken würde?
Ich versuche in vielen Bereichen so zu leben.Aber leider wollen auch viele das nicht oder ziehen nicht mit.
M.