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Wirbel um Qualitätssiegel im Bordell

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Irrwisch
Themenstarter
Beiträge : 3434

https://www.zeit.de/news/2021-02/04/wirbel-um-qualitaetssiegel-im-bordell

In dem Artikel lese ich, dass das Diakonische Werk Karlsruhe zusammen mit Bordellbetreibern ein " Gütesiegel" erarbeiten und erstellen möchte.

Das Ganze wird sehr kontrovers diskutiert.

Was ist eure Meinung dazu?

Ich bitte darum, euch bei diesem Thema nicht verbal die Köpfe einzuschlagen.
Auch bitte ich um Nachsicht, dass ich hier nicht allzu viel mitschreiben werde.

Der Garten und die Wolle rufen!

Frühlingshafte Grüße
Inge

Antwort
83 Antworten
Jigal
 Jigal
Beiträge : 3777

Ich denke in Karlsruhe wird es auch die Mitternachtsmission geben.
Das Diakonische Werk Karlsruhe ist nun nicht direkt Kirche.
Die Mitternachtsmission kümmert sich um Prostituierte.

Also ein Qualitätssiegel könnte beinhalten

* Arbeiterininnen sind legal in Deutschland
* arbeiten freiwillig
* Hygiene wird eingehalten
* keine Zuhälter
* da man in dem Job meistens selbständig ist eine faire Miete für das Zimmer und die Nutzung des Gebäudes.

....... Ein Hamburgerin hat uns als Touristengruppe gesagt, in der Hebertstraße kommt einmal die Woche die Polizei und das Gesundheitsamt.
Also waren vor 25 Jahren dort schon alle volljährig, legal, gesund.

jigal antworten


Murphyline
Beiträge : 1520

Vielleicht nimmt sich die Stiftung Warentest auch noch dieser Dienstleistungsunternehmen an .... was wären da wohl die Tests? 😉

murphyline antworten
6 Antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3777

habe ich schon geschrieben, wie die Qualität bewertet wird.

* Sauberkeit, ein gutes Bordell wechselt nach jedem Kunden / jeder Kundin die Bettwäsche. Dominas desifizieren ihre Arbeitsgeräte

Es gibt genügend seriöse Dokumentationen die sachlich bleiben können.

........................................

Ein junge jüdischer Mann kommt in eine Stadt und sucht ein Haus.

Entschuldigung wo wohnt der Rebbe?
Hier hinauf Burggasse 5.
Ach, ich dachte da wäre der Puff.
Ne, der ist dort hinunter Bogengasse 7.
Danke, sagt der Mann und geht hinunter.

jigal antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 3518
Veröffentlicht von: @jigal

Entschuldigung wo wohnt der Rebbe?
Hier hinauf Burggasse 5.
Ach, ich dachte da wäre der Puff.
Ne, der ist dort hinunter Bogengasse 7.
Danke, sagt der Mann und geht hinunter.

Der ist gut! 😀

Er wäre hier im Forum noch "aktueller", wenn von einem jungen christlichen Mann die Rede wäre, der nach dem Gemeindepastor fragt. Aber in Sachen Menschenkenntnis hat der jüdische Witz halt immer noch die Nase weit vorn...

jack-black antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3777

Noch einer in der Richtung.

Wohin gehst du.
In den Puff.
Was hast du da für Bücher.

Gebetsbücher.
Was willst du damit.
Nun ich war da noch nie, vielleicht gefällt es mir und ich bleibe über Schabbes.

(Info am Sabbat darf man nicht reisen, eigentlich ist man auf 1.000 Schritte außerhalb des Grundstücks begrenzt).

jigal antworten
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@jigal 

????

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Jigal
 Jigal
(@jigal)
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Beiträge : 3777

@antonioa du verstehtst die jüdischen Witze nicht?  Sie stammen alle aus der Schweiz,  Dr. phil. Salcia Landmann begann in den 1960ern  Witze zu sammeln, da sie befürchtete, wenn immer weniger Leute jiddisch reden, wird es keine mehr geben.  Manche Kapitelüberschriften kann man heute nicht mehr schreiben,  die Liebe vom ...  stammt enthält ein altes Wort für Sinti und Roma, ob das jetzt gut oder nicht gut ist versteh ich selbst nicht.

 

jigal antworten
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470

@murphyline 

Ist dann *befriedigend* ein *sehr gut*?

 

scnr

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JanaKlar
Beiträge : 18

@irrwisch Gewalt bleibt Gewalt. Gütesiegel hin oder her. Prostitution..auch freiwillige, ist Gewalt! Wenn die Frau ohne das Geld nicht ja gesagt hätte, ist das "Ja" mit dem Geld kein echtes "Ja".

janaklar antworten


Tagesschimmer
Beiträge : 1211

Ist das nicht auch ein ungleiches Joch: Die Bordelle und Kirchen? Ich frage mich, wie Kirchen überhaupt in die Position kommen. Eine kirchliche Arbeit in dem Bereich stelle ich mir anders vor. So wirkt es wie eine Anleitung zum ethisch korrekten Ehebruch. 

tagesschimmer antworten
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@tagesschimmer 

Ich frage mich, wie Kirchen überhaupt in die Position kommen.

Da muss man tatsächlich differenzieren, hier ist die Diakonie das Problem, nicht so sehr die ev. Kirchen. 

Das Problem ist bekannt und es wird auch daran gearbeitet. Ich bin diesbezüglich gespannt was das Jahr bringt.

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Suzanne62
Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @tagesschimmer

So wirkt es wie eine Anleitung zum ethisch korrekten Ehebruch. 

Nun ist zwar nicht jeder Puffgänger verheiratet und es nicht in jedem Fall Ehebruch....aber ich habe mich da schon auch gefragt, ob die Diakonie den Ver- und Anstand komplett verloren hat. Auch ich stelle mir eine kirchliche Arbeit in diesem Bereich anders vor und kenne sie zum Glück auch anders.

Christliche Frauenorganisationen wie z.B. Solwodi fordern schon lange ein Sexkaufverbot (nach schwedischem Vorbild).

Ich habe kein Problem damit, wenn Frauen aus eigenem Entschluss und auf eigene Rechnung der Prostitution nachgehen. Aber leider sind sie in diesem Geschäft nicht die Regel, sondern die absolute Ausnahme. Die zu Anfang dieses Jahrhunderts erfolgte Liberalisierung war sicherlich gut gemeint, hat aber den Prostituierten nicht geholfen, sondern vor allem den Bordellbetreibern, Zuhältern und Freiern genützt.

Ich schließe mich daher der Forderung nach einem Sexkaufverbot an und würde mir von den Kirchen da auch größere Unterstützung wünschen. 

suzanne62 antworten
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Beiträge : 17470

@suzanne62 

Christliche Frauenorganisationen wie z.B. Solwodi fordern schon lange ein Sexkaufverbot (nach schwedischem Vorbild).

Solwodi Deutschland, ja. Solwodi Berlin wiederum nicht. 

und würde mir von den Kirchen da auch größere Unterstützung wünschen. 

Wenn Du Ideen oder Vorschläge hast, schreib mir gerne. Ich leite das an die entsprechenden Stellen weiter.

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Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672

@billy-shears Neben Solwodi gibt es noch den in Stuttgart ansässigen Verein Sisters e.V., der Frauen beim Ausstieg aus der Prostitution berät und unterstützt. Das ist kein kirchlicher/christlicher Verein. 

Außerdem gibt es vereinzelt Streetworkerinnen und Anlaufstellen für Prostituierte in den einschlägigen Gegenden. Die Ansätze und Angebote sind da mitunter sehr breit gefächert: Verteilen von Kondomen sowie heißen Getränken und Brötchen, Bereitstellen von Notunterkünften für Frauen, die aus der Zwangsprostitution geflohen sind und kostenlose medizinische Hilfe.

suzanne62 antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
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Beiträge : 3777

@suzanne62  Als bei meiner Kreisstadt gab es bei der Prostitution zum Jahreswechsel weitere Einschränkungen, ich glaube an der Strasse jetzt komplett verboten, da ich die Frauen nicht besuche, habe ich es mir nicht so gemerkt.

Die Mitternachtsmission macht etwas wie Solwodi, gehört zur Diakonie Württemberg, somit zur El Landeskirche in Württemberg.  Die waren nicht so erfreut darüber, da sie jetzt die Frauen, die das unfreiwillig machen, schlechter erreichen würden. Ist ja auch irgendwie logisch, die Frauen die da Sozialarbeit machen sehen die dann weniger, oder gar nicht mehr.

 

jigal antworten
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Beiträge : 17470

@jigal 

bei meiner Kreisstadt

Deine Kreisstadt begründet es mit Menschenhandel, Zwangsprostitution und zwei rivalisierenden bulgarischen Großfamilien, die sich mit Waffengewalt bekämpfen.

Die Mitternachtsmission ..., gehört zur Diakonie

Auch hier zeigt sich, für welche Auswirkungen und Gefahren für die Frauen die Diakonie blind ist. Straßenprostitution ist für die Frauen am gefährlichsten und ist für Behörden am schlechtesten zu kontrollieren, wie sich auch in der Begründung deiner Kreisstadt zeigt.

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Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3777

@billy-shears Ziel ist ja die Frauen da raus zu holen. Die Mitternachtsmission kann nicht in Bordelle gehen

und die Begründung der Stadt spricht nun wieder für einen Standard den man nur im Bordell halten kann.

Ich fnde die Arbeit der Mitternachtsmission gut und wüsste nicht was man von kirchlicher Seite her anders machen könnte. Die Frauen anzusprechen und Vertrauen aufbauen ist eben das was erstmals vorrangig ist.

 

jigal antworten
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Beiträge : 17470

@jigal 

Ziel ist ja die Frauen da raus zu holen.

Schön wär's:

"Die Diakonie Deutschland tritt für die Rechte der Prostituierten ein und akzeptiert ihre Entscheidung, in der Prostitution zu arbeiten. Die herabwürdigende gesellschaftliche Haltung gegenüber den Prostituierten verfestigt aus unserer Sicht Stigmatisierungen und erschwert die Durchsetzung von Rechten und persönlicher Anerkennung."

Quelle

Die Mitternachtsmission kann nicht in Bordelle gehen

Selbstverständlich kann sie das. Wird in anderen Städten auch gemacht.

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Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3777

@billy-shears dann ist ja gut.   .. ach und wir haben wieder das Problem  dass die EKD als hierarchisch wie die römisch katholische Kirche gesehen wird.  Die EKD ist ein Zusammenschluss und so wie unterschiedliche Landeskirchen Dinge unterschiedliche sehen können, kann es das einzelne diakonische Werk ebenso und diakonische Einrichtungen können sehr selbständig sein. Die Mitternachtsmission der einen Stadt andere Entscheidungen treffen als andere. Ich steck nicht tief genug da drin um sagen zu können, ob die Mitternachtsmission die ich kenne nicht eine rechtlich selbständige Einrichtung ist z.B. ein Verein der Mitglied eines Diakonischen Werkes ist.

jigal antworten
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470

@suzanne62 

Danke.

Was ich jedoch meinte sind Ideen und Vorschläge wie man die evangelischen Landeskirchen und die Diakonie zum Umdenken bewegen kann. 🙂

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Suzanne62
Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @billy-shears

Was ich jedoch meinte sind Ideen und Vorschläge wie man die evangelischen Landeskirchen und die Diakonie zum Umdenken bewegen kann.

Erst einmal muss man fairerweise sagen, dass nicht alle, die in der evangelischen Kirche oder der Diakonie mit diesem Thema befasst sind, ein Umdenken nötig haben - so gibt es z.B. in den Rotlichtvierteln Streetworkerinnen, die bei der Diakonie angestellt sind.

Denjenigen, die Prostitution für einen ganz normalen Job halten, empfehle ich die Bücher "Schneewittchen und der Böse König" von Katharina M. und Barbara Schmid und "Entmenschlicht" von Huschke Mau.

Beides sind Erfahrungsberichte von Frauen, denen der Ausstieg aus der Prostitution gelungen ist. Beide haben u.a. auch in Betrieben gearbeitet, die vermutlich das unsägliche "Gütesiegel" der Diakonie erhalten hätten.

Huschke Mau betreibt darüber hinaus auch einen Blog und ein Forum, in dem betroffenen Frauen zu Wort kommen.

Wer sich ernsthaft und eingehend mit der Materie befasst, kann gar nicht umhin, festzustellen, dass selbstbestimmte, selbstbewusste und auf eigene Rechnung arbeitende "Sexarbeiterinnen"  im Rotlichtmilieu eine absolute Ausnahmeerscheinung sind. 

  

suzanne62 antworten
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470

@suzanne62 

nicht alle, die in der evangelischen Kirche oder der Diakonie mit diesem Thema befasst sind, ein Umdenken nötig haben

Ja, ich weiß. Wie gesagt, die Diakonie selbst ist das Problem. Angestellte der Diakonie kriegen zB Probleme wenn sie sich positiv zum nordischen Modell äußern. 

In den ev. Kirchen ist eher das Problem, dass sie um obige Schwierigkeiten schlicht nicht Bescheid wissen, erlebe ich immer wieder. Daher mein Anliegen das dieses Jahr mehr in den Fokus zu nehmen.

 

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