Beziehung: Unterschiedliche Gemeindezugehörigkeiten. Wer hat damit Erfahrung?
Hallo Ihr Lieben,
ich suche Leute, die auch Erfahrungen damit hat, dass er und sie in unterschiedliche Gemeinden geht und auch unterschiedliche Dienste mit unterschiedlichen Zeitressourcen wahrnehmen.
Kurz zu meinem Problem/Frage:
Mein Partner und ich haben unterschiedliche Gemeindezugehörigkeiten. Dies an sich ist für mich auch nicht das Problem. Das Problem allerdings ist, dass er ziemlich viel Diensttermine in der Gemeinde hat. Er ist Musiker und auch Techniker, für alles was mir Technik und Medien (musikalisch gesehen) zuständig, geht dort in Hauskreis etc.
Ich selbst bin in meiner Gemeinde seit Jahren auch schon in Diensten drinnen, jedoch mit weit weniger Zeitresourcen als er.
Wir beide wussten, von Anfang an, dass der jeweils andere an seiner Gemeinde hängt. Aber ehrlich gesagt, wusste ich nicht wie sehr. Ich dachte eigentlich, dass wir einen gemeinsamen Kompromiss finden, um die Termine so zu koordinieren, dass wir noch genügend Zeit für uns haben. Dies ist leider im Moment nicht der Fall. Ich möchte ihm seine Aktivitäten nicht wegnehmen, ich möchte nur, dass er sie auf ein gesundes Maß reduziert, so dass für uns und unsere Beziehung noch genug Zeit bleibt. Ich habe Angst, dass bei all seinen Gemeindeaktivitäten und Diensten nicht genügend Zeit bleibt für uns. Unsere Freizeit ist eh schon knapp genug, da wir beide voll berufstätig sind und sowohl er als auch ich (wenn nicht gerade Coronazeit ist) beruflich sehr viel unterwegs sind.
Ich möchte ihm die Gemeinde und seine Aktivitäten ja nicht weg nehmen, ich möchte nur, dass er diese auf ein für uns verträgliches Maß reduziert. Leider muss ich sagen, dass an genau diesem Problem schon mal eine Beziehung von ihm gescheitert ist. Diesen Fehler möchte ich nicht wiederholen, da Gemeinde und Dienste für mich nie über einer Partnerschaft und Ehe stehen kann und darf.
Gibt es jemand, der hiermit Erfahrung hat? Wie geht ihr mit dem Problem um? Wieviel "Gemeinde" und "Dienst" ist genug? Wie schafft ihr es, genug Zeit noch füreinander zu haben?
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir Eure Erfahrungen berichtet.
Ganz herzlichen Dank dafür.
Unsere Lösung war, gemeinsam als Ehepaar und später als Familie, in eine Gemeinde zu gehen.
Klar tut es weh, die Heimatgemeinde zu verlassen. Klar reißt es Lücken, wenn Mitarbeiter die Gemeinde verlassen. Aber ich finde, dass Familien auch geistlich ein gemeinsames Zuhause brauchen.
Das wäre auch mein Wunsch. Ich hatte ihm auch den Vorschlag gemacht, dass wir uns zusammen eine neue Gemeinde suchen. Ich hätte keine Probleme damit meine Gemeinde zu verlassen, aber ich möchte nicht in seine Gemeinde wechseln. Ich war schon ein paar mal dort und fühl mich absolut nicht wohl. Dann würde ich lieber eine neue gemeinsame Gemeinde bevorzugen, mit der wir beide leben können, da es für mich, genauso wie für dich wichtig ist, dass man hier halt auch eine gemeinsame geistliche Heimat hat.
Hast du ihm gesagt, dass du dich in seiner Gemeinde unwohl fühlst?
Wichtig ist, dass ihr miteinander redet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei Musik, Technik und Hauskreis soooooooo viel Zeit drauf geht. Musikprobe ist 1x wöchentlich, ansonsten kommt am Sonntag vor dem Gottesdienst noch eine Stunde Prove und Soundcheck dazu. Ggf. jährlich oder alle 2 Jahre ein Schulungswochenende.
Technik ist nur am Sonntag, ebenfalls eine Stunde vor Gottesdienstbeginn (bei uns, weil wir zur Miete sind, nach dem Gottesdienst noch Abbau). Ansonsten 1 bis 2x jährlich Teambesprechung. Ggf. jährlich oder alle 2 Jahre ein Schulungswochenende.
Hauskreis ist 1x wöchentlich. Was spricht dagegen, gemeinsam zum Hauskreis zu gehen (wenn Kinder da sind, im wöchentlichen Wechsel)?
Wichtig ist, dass ihr beide offen miteinander redet und jeder für sich prüft, wo er eventuell ein Stück kürzer treten kann oder wo er vielleicht ein wenig toleranter reagieren könnte.
Ja, wir reden sehr viel darüber. Es gab auch schon Gespräche, dass er hier seine Aktivitäten etwas zurückfährt. Aber leider ist daraus nix geworden, es kommen immer noch mehr Termine dazu. Wir hatten jetzt den ersten Jahrestag miteinander und ich hätte mich so sehr darüber gefreut, diesen Abend gemeinsam mit ihm zu verbringen. Stattdessen war er wieder mal in der Gemeinde und wir haben uns den Rest des Tages gar nicht mehr gesehen. Das tut echt weh.
Im Moment sind wir hier von einer Lösung sehr weit entfernt. Wie habt Ihr da eine Lösung gefunden? Kamt ihr beide aus derselben Gemeinderichtung? Bei unseren Gemeinden handelt es sich um eine Freikirche und um eine Landeskirche. Das macht es nicht wirklich einfacher mit der gemeinsamen Gemeindesuche.
Hallo Ano,
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Es gab auch schon Gespräche, dass er hier seine Aktivitäten etwas zurückfährt.
Hast du gesagt, dass du das möchtest, oder hat er gesagt, dass er das tut? 😊
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Wir hatten jetzt den ersten Jahrestag miteinander und ich hätte mich so sehr darüber gefreut, diesen Abend gemeinsam mit ihm zu verbringen.
Ich bin Single, aber wenn ich mir die Kommunikation um mich rum - und auch meine mit Männern - so ansehe: Hast du ihm das rechtzeitig vorher ganz, ganz deutlich gesagt? Also nicht: "Haaach, morgen haben wir Jahrestag...*schweig*", sondern: "In acht Wochen am Dienstag haben wir Jahrestag, den möchte ich mit dir zusammen durch eine gemeinsame Unternehmung feiern." -?
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Bei unseren Gemeinden handelt es sich um eine Freikirche und um eine Landeskirche.
Beides sagt, finde ich, nicht wirklich was aus. Die Methodistische Kirche z.B. funktioniert theologisch nach dem, was ich erlebt habe, zum Teil fast wie meine landeskirchliche Gemeinde, während die landeskirchliche Gemeinschaft, die sich mal aus unserer Gemeinde heraus gegründet hat, und in der die Mitglieder alle in der Landeskirche Mitglieder sind, uns zum Großteil als viel zu liberal ansieht und zum Teil Angst hat, uns zu grüßen, weil wir vielleicht ansteckend sein könnten. 😉
Wenn allerdings eine/r von euch stundenlangen charismatischen Lobpreis und mindestens zweistündige Predigten (nein, keine Wertung, nur Beispiele!) als Grundlage eines Gottesdienstes erwartet, während derdie andere nach zehn Minuten Predigt glasige Augen bekommt und nicht länger als eine Stunde sitzen kann, wird es schon schwieriger. Da müsste man schauen, wo man sich in der Mitte trifft. Oder wenn derdie eine eine Kindertaufe wichtig findet, während derdie andere das vehement ablehnt. Ob es da eine Mitte geben kann, weiß ich nicht.
Ich wünsche euch Gottes Segen bei der Findung eures ganz eigenen Weges - und beim Gehen desselben!
lubov
Wir kamen aus verschiedenen Kirchen.
Was Jahrestage betrifft, da haben es Männer meist nicht so damit. Wenn ich möchte, dass mein Mann an einem bestimmten Termin Zeit für mich hat, dann sage ich ihm das deutlich und trage es in seinen Kalender als festen Termin ein.
Wenn sich gar keine Lösung findet, müsst ihr euch auch damit befassen, was das letztlich für eure Beziehung bedeutet.
Grundsatzfrage
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Bei unseren Gemeinden handelt es sich um eine Freikirche und um eine Landeskirche. Das macht es nicht wirklich einfacher mit der gemeinsamen Gemeindesuche.
Ich denke, letztlich wird man sich auf eine Gemeinde einigen müssen. In meinem Umfeld gibt es ein Ehepaar, wo die Frau katholisch ist, der Mann evangelisch - seit 40 Jahren besuchen sie getrennte Kirchen in derselben Stadt, ihre Kinder wechselten jede Woche und mussten sich dann irgendwann entscheiden. Das fiel natürlich recht schwer, weil man mit 14, wo solche Sachen anstehen, eher danach geht, wo man die netteren Freunde gefunden hat, das aber weder für den Priester noch den Pfarrer ein Argument war 😉
Mein Rat wäre, diese grundlegende Entscheidung nicht zu lange hinauszuzögern. Es hätte in meinen Augen auch den großen Vorteil, dass, wenn beispielsweise du von nun an zu seiner Gemeinde gehst, dir alle Leute bekannt sind, du auch richtig "drin" bist. Dann kann man auch einfach mal jemandem sagen "Du, bei uns ist momentan viel los, vielleicht findest du noch einen anderen, der dir bei dieser Sache helfen kann?" Wenn man ein hilfsbereiter Typ ist und andere nicht merken, wie viel sie einem in der Gesamtheit aufladen, braucht es manchmal deutliche Hinweise. Ich kenne das Problem nur zu gut 😉
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Es gab auch schon Gespräche, dass er hier seine Aktivitäten etwas zurückfährt. Aber leider ist daraus nix geworden, es kommen immer noch mehr Termine dazu.
Meiner Erfahrung nach hilft es, sich mal genau aufzuschreiben, wie viel Zeit man für was pro Woche verbraucht. Wenn man die Gottesdienstleitung übernimmt - wie lange sitzt man im Durchschnitt daran? Wenn man zur Band gehört - wie viele Proben hat man? Wenn man Ansprechpartner für die Technik ist - wie oft kommen da spontane Anrufe? Einfach mal zusammenrechnen und dann gucken, wie viel Zeit daneben realistisch für den gemeinsame Aktivitäten mit dem Partner bleibt. Und dazu zähle ich weniger, dass man nach einem langen Arbeitstag tot nebeneinander vor dem Fernseher wegpennt, sondern richtige quality time. Oft hat man eine völlig verquere Vorstellung davon, wie die Zeitverteilung ist.
Manchmal verwechselt man auch, dass Gott die oberste Priorität hat, was aber nicht gleichbedeutend mit Gemeinde ist. Wir sind auch sehr engagiert in unserer Gemeinde und es gibt Zeiten, wo es deutlich zu viel wird. Ich bin da inzwischen knallhart und sage auch mal "Nein, das nicht auch noch, frag bitte XYZ". Es ist ungesund, wenn sich auch so eine "unverzichtbar"-Mentalität entwickelt. Und wer viel in der Gemeinde macht, muss immer auch aufpassen, dass Zeit für die Familie bleibt. Viele merken das erst, wenn es zu spät ist und die Beziehung davon geschädigt wurde.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Wir hatten jetzt den ersten Jahrestag miteinander und ich hätte mich so sehr darüber gefreut, diesen Abend gemeinsam mit ihm zu verbringen.
Je nach Typ muss man DAS aber wirklich ganz klar kommunizieren 😉 Vielleicht hilft euch auch, Sperrzeiten einzuführen - z.B. werden nie Aufgaben angenommen, wenn es am Hochzeitstag/Jahrestag ist. Oder nie am Sonntagabend, weil man aus dem gemeinsamen Tatort-Gucken ein Ritual macht. Oder prinzipiell nicht am ersten Samstag im Monat, weil man da zusammen 20km Wandern geht. Oder, oder, oder... Klar, im Notfall kann man davon abweichen, aber es ist ein gewisser Rahmen gesteckt, damit auf jeden Fall gewisse Fixpunkte Zeit für einander garantieren.
Veröffentlicht von: @tinkerbellEs hätte in meinen Augen auch den großen Vorteil, dass, wenn beispielsweise du von nun an zu seiner Gemeinde gehst, dir alle Leute bekannt sind, du auch richtig "drin" bist. Dann kann man auch einfach mal jemandem sagen "Du, bei uns ist momentan viel los, vielleicht findest du noch einen anderen, der dir bei dieser Sache helfen kann?"
Das ist bei uns genau andersrum gelagert. Der gemeinsame Schnittpunkt liegt bei meiner Gemeinde. Hier haben wir einen gemeinsamen Freundeskreis schon seit über 18 Jahren. Hier sind die Freunde, die sich von alleine anbieten zu helfen beim renovieren etc. Die Leute aus seiner Gemeinde habe ich zwar mal getroffen und auch gesprochen mit ihnen, aber das ist für mich eher schwierig, zumal es hier für mich ein paar wirklich unschöne Begegnungen gab, die ich aber nicht weiter ausführen möchte.
Wie gesagt, ich hatte ihm ja auch den Vorschlag gemacht, dass wir beide aus unseren Gemeinden raus gehen und uns zusammen eine neue suchen, bei der wir uns Beide wohl fühlen. Dies möchte er im Moment aber nicht.
Veröffentlicht von: @tinkerbellManchmal verwechselt man auch, dass Gott die oberste Priorität hat, was aber nicht gleichbedeutend mit Gemeinde ist. Wir sind auch sehr engagiert in unserer Gemeinde und es gibt Zeiten, wo es deutlich zu viel wird. Ich bin da inzwischen knallhart und sage auch mal "Nein, das nicht auch noch, frag bitte XYZ". Es ist ungesund, wenn sich auch so eine "unverzichtbar"-Mentalität entwickelt. Und wer viel in der Gemeinde macht, muss immer auch aufpassen, dass Zeit für die Familie bleibt. Viele merken das erst, wenn es zu spät ist und die Beziehung davon geschädigt wurde.
Tinkerbell, da gehe ich voll mit mit Dir. Gemeinde ist ein Fass ohne Boden, es gibt immer zu wenige engagierte Mitarbeiter. Auch ich durfte über all die Jahre lernen mal "NEIN" zu sagen. Dies kann er aber nicht. "NEIN" ist ein Wort, das er nicht kennt. Das weiß er auch, dass er hier eine Riesenbaustelle hat. Nur weiß er nicht, wie er das ändern kann oder will.
Veröffentlicht von: @tinkerbellJe nach Typ muss man DAS aber wirklich ganz klar kommunizieren 😉
Naja, dass wir Jahrestag haben hatte ich ihm schon eine Woche davor und dann immer wieder gesagt. Hatte er auch nicht mehr so präsent. Vielleicht hätte er es sich eintragen sollen.
Das mit den Sperrzeiten ist ein sehr guter Vorschlag. Nur wird es ihm sehr schwer fallen "NEIN" zu sagen, sobald seine Gemeinde irgendetwas von ihm möchte. Das ist so meine subjektive Erfahrung über die letzten Monate.
Klingt alles ein bisschen kompliziert. Ich möchte ja gerne einen Kompromiss mit ihm eingehen und bin hier ja auch Schritte auf ihn zugegangen und hab ihm Vorschläge gemacht, aber Kompromiss bedeutet für mich halt auch, dass der andere auch aus seiner Komfortzone heraus geht und einen Schritt auf den anderen zugeht.
"Wir haben Jahrestag" ist nur eine Information. "Wir haben Jahrestag. An diesem Abend sind wir beide verabredet. Bitte schreib das in deinen Kalender. Dieser Tag ist mir wichtig." funktioniert da eher. Ich bin über 30 Jahre verheiratet und weiß, wovon ich spreche. 🙂
Veröffentlicht von: @herbstroseWir haben Jahrestag" ist nur eine Information. "Wir haben Jahrestag. An diesem Abend sind wir beide verabredet. Bitte schreib das in deinen Kalender. Dieser Tag ist mir wichtig."
Danke für den Hinweis. Da darf ich glaube ich noch viel lernen. 😊 Ich werde mir das gerne merken.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Der gemeinsame Schnittpunkt liegt bei meiner Gemeinde.
Das ist doch gut. Wenn es theologisch für euch beide passt, dann schließt euch beide deiner Gemeinde an. Entscheiden muss man sich jedenfalls.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430"NEIN" ist ein Wort, das er nicht kennt. Das weiß er auch, dass er hier eine Riesenbaustelle hat. Nur weiß er nicht, wie er das ändern kann oder will.
Wenn es gar nicht ändern will, wird es schwierig - denn dann sieht er ja offenbar kein Problem.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Nur wird es ihm sehr schwer fallen "NEIN" zu sagen, sobald seine Gemeinde irgendetwas von ihm möchte. Das ist so meine subjektive Erfahrung über die letzten Monate.
Gut möglich. Das kann man aber lernen...gerade "alte" Gemeindekinder, die von Kindheit an überall mit drin waren, brauchen da länger. Und auch aus Sicht der Gemeinde wird das dauern, von "Ach, ich frag XYZ" zu "Oder vielleicht mal ABC oder DEF" zu kommen. Wenn jemand immer an vorderster Front ist, wird er auch immer gefragt werden. Vielleicht versuchst du es auch mal über die Schiene "Talente und Gaben der anderen fördern". Ich finde es auch gegenüber anderen schwierig, wenn jemand vor lauter Engagement alles an sich reißt und die anderen dahinter völlig verschwinden.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Klingt alles ein bisschen kompliziert.
Ich finde es nicht kompliziert, sondern relativ simpel: Deinem Partner muss klar werden, dass die Gemeinde nicht oberste Priorität im Leben hat. Gemeinden verändern sich, Aufgaben wechseln, man zieht um...der Partner bleibt im Idealfall derselbe und will entsprechend bedacht und gepflegt werden. Vielleicht könntet ihr das Thema nochmal im Ehevorbereitungskurs besprechen, denn das wird sich aus Erfahrung eher verschlimmern als bessern, wenn man es nicht von Anfang an in gute Bahnen lenkt.
Hallo 😊
Ich bin auch schwer dafür, sich auf eine Gemeinde zu einigen, wenn es irgendwie geht, schon allein im Hinblick auf eventuelle Kinder. Aber auch sonst gibt es vor allem Vorteile. (sich nicht halbwegs anonym mal ausheulen zu können wenn es kriselt wäre so der einzige Nachteil von gemeinsamer Gemeinde, der mir einfällt)
Aber das Problem scheint ja gar nicht so sehr an den unterschiedlichen Gemeinden zu hängen, sondern an unterschiedlichem Verständnis von sinnvoller Intensität in der Mitarbeit. Das wäre mit einer neuen Gemeinde nicht unbedingt anders. Mein Mann und ich haben uns damals auch gemeinsam "was neues" gesucht, ich bin immer noch der, der mehr Zeit in Mitarbeit steckt.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Leider muss ich sagen, dass an genau diesem Problem schon mal eine Beziehung von ihm gescheitert ist. Diesen Fehler möchte ich nicht wiederholen, da Gemeinde und Dienste für mich nie über einer Partnerschaft und Ehe stehen kann und darf.
vielleicht sollte er sich mal dazu positionieren, ob er diesen Fehler wiederholen möchte und ob er das überhaupt als Fehler sieht bzw. als Ursache des Zerbrechens der vorherigen Beziehung.
Spannend finde ich, dass bei euch überhaupt noch so viel in der Gemeinde los ist, dass sich das negativ auf eure Beziehung auswirkt. Hauskreise sind bei uns pandemiebedingt wenn dann digital (und deutlich kürzer), Musik macht nur noch jeweils ein einzelner, Proben also privat (das geht bei den nur noch zwei kurzen Liedern auch sehr schnell), vor dem Gottesdienst gibt es im Wesentlichen noch einen Soundcheck und das wars.
Aber ihr müsst da zueinanderfinden. Wenn du dich vernachlässigt fühlst, dann ist seine Mitarbeit offensichtlich zu viel oder es sind noch andere Dinge im Argen. Wenn ihr gemeinsam 24/7 für die Gemeinde einbringen wollt, dann ist das aber auch völlig legitim. Ob es passt hängt nicht an absoluten Zahlen, sondern an dem, wie ihr das miteinander vereinbart und euch dann auch wohlfühlt damit. Das ist ja mit anderen Dingen, in die man Zeit und Geld stecken könnte, nicht anders. Und ich bin auch überzeugt, dass man nicht nur in der Gemeinde Reich Gottes baut, sondern eben auch bei anderen Hobbys oder Engagements Glauben leben und Gottes Auftrag ausführen kann, darum würde ich der Gemeinde da keine absolute Sonderstellung geben was Zeitinvest angeht.
Liebe Grüße
kueken
Hallo Kueken,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ich glaube wir beide haben eine sehr unterschiedliche Auffassung von Dienst und Aktivitäten. Ich habe halt nur Angst, dass es mir eben genausso geht wie in seiner letzten gescheiterten Beziehung. Es ist für mich total schwierig, wenn ständig sein Handy aufmuckt, weil wieder irgendjeman von der Gemeinde irgendetwas hat und er dann wieder helfen soll. Das Wörtchen "NEIN" kennt er leider nicht. Manchmal scheint es mir so, als hätte er da ein Helfersyndrom.
Nur so als kurzes Beispiel. Wir saßen beim Ehevorbereitungskurs, waren schon fast am Ende angekommen, da klingelt das Handy und sein Pastor rief an, weil es technische Probleme bei den Probem für den Gottesdienst gab. Er hatte dann, während ich mit dem Leitungsehepaar gesprochen habe, die ganze Zeit mit dem Pastor seiner Gemeine telefoniert wegen der Technik. Ich kam mir ehrlich gesagt echt blöd vor.
Ob er das wahrnimmt, dass seine letzte Bezihung an dem Punkt auch gescheitert ist, kann ich Dir nicht sagen. Aus dem Bauch heraus, würde ich wohl eher zu nein tendieren.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Nur so als kurzes Beispiel. Wir saßen beim Ehevorbereitungskurs, waren schon fast am Ende angekommen, da klingelt das Handy und sein Pastor rief an, weil es technische Probleme bei den Probem für den Gottesdienst gab. Er hatte dann, während ich mit dem Leitungsehepaar gesprochen habe, die ganze Zeit mit dem Pastor seiner Gemeine telefoniert wegen der Technik. Ich kam mir ehrlich gesagt echt blöd vor.
Dazu, dass das möglich ist, gehören auch immer zwei. In eurem Fall einer, der sein Telefon nicht ausschaltet und auch noch in den unpassendsten Situationen rangeht und den Anruf über das laufende Gespräch stellt und eine, die das mitmacht.
Nachtrag vom 26.11.2020 1430
Hat das Leitungsehepaar eigentlich was dazu gesagt?
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Nur so als kurzes Beispiel. Wir saßen beim Ehevorbereitungskurs, waren schon fast am Ende angekommen, da klingelt das Handy und sein Pastor rief an, weil es technische Probleme bei den Probem für den Gottesdienst gab. Er hatte dann, während ich mit dem Leitungsehepaar gesprochen habe, die ganze Zeit mit dem Pastor seiner Gemeine telefoniert wegen der Technik. Ich kam mir ehrlich gesagt echt blöd vor.
Wieso ist in diesem Kurs das Handy überhaupt an?
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Nur so als kurzes Beispiel. Wir saßen beim Ehevorbereitungskurs, waren schon fast am Ende angekommen, da klingelt das Handy und sein Pastor rief an, weil es technische Probleme bei den Probem für den Gottesdienst gab. Er hatte dann, während ich mit dem Leitungsehepaar gesprochen habe, die ganze Zeit mit dem Pastor seiner Gemeine telefoniert wegen der Technik. Ich kam mir ehrlich gesagt echt blöd vor.
Ist doch ideal, dass es genau während dieses Kurses vorgekommen ist! 😀
Das hättet ihr dann gleich thematisieren können zusammen mit dem Leitungsehepaar, das die Situation live mitbekommen hat.
Veröffentlicht von: @miss-piggyIst doch ideal, dass es genau während dieses Kurses vorgekommen ist! 😀
Dieser Gedanke kam mir dann auch. Das wird wohl auch noch Thema bei unseren nächsten Treffen sein und das ist auch gut so. Wir wollen ja gemeinsam an einer Lösung arbeiten.
Wir wollen ja gemeinsam an einer Lösung arbeiten.
Bist du sicher? Hat er das so gesagt?
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Dieser Gedanke kam mir dann auch. Das wird wohl auch noch Thema bei unseren nächsten Treffen sein und das ist auch gut so. Wir wollen ja gemeinsam an einer Lösung arbeiten.
Der Kurs läuft noch? Also ihr seid noch in der Ehevorbereitung und noch nicht verheiratet?
Ich glaube, dieses Thema würde ich persönlich vor der Eheschließung geklärt haben wollen. Ich meine nicht nur darüber gesprochen haben, sondern auch sehen, dass sich tatsächlich was ändert und tatsächlich eine gemeinsame Lösung gefunden wird.
Veröffentlicht von: @miss-piggyDer Kurs läuft noch? Also ihr seid noch in der Ehevorbereitung und noch nicht verheiratet?
Ja, wir sind hier noch am Anfang des Kurs und sind noch nicht verheiratet. Wir hatten auch unabhängig voneinander jeder eine Liste gemacht mit Dingen, die vor einer Eheschließung für uns geklärt sein müssen. Ein Punkt darauf war für mich das Thema einer gemeinsamen geistlichen Heimat, sprich Gemeinde.
Es wird hier noch viel zu diskutieren geben im Ehevorbereitungskurs. Aber dafür ist der Kurs ja auch da.
Veröffentlicht von: @miss-piggyIch meine nicht nur darüber gesprochen haben, sondern auch sehen, dass sich tatsächlich was ändert und tatsächlich eine gemeinsame Lösung gefunden wird.
Ja, genau dies habe ich ihm auch so gesagt. Für mich ist es unverzichtbar, dass dieses so Thema vorher klar ist, weil ich ja jetzt schon sehe, welche Probleme es hiermit gibt. Ich persönlich finde dies so schade, denn dass eine Gemeinde zwischen einer Beziehung steht finde ich nicht gerade in Gottes Sinn. Ich habe dass bei meinen Eltern erlebt, dass der Spalt zwischen zwei Gemeinden und den Anzahl der Aktivitäten fast zu einer Scheidung führte. Das war nicht schön und das wünsche ich keinem und am wenigsten mir und meinem Liebsten.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Ja, genau dies habe ich ihm auch so gesagt. Für mich ist es unverzichtbar, dass dieses so Thema vorher klar ist, weil ich ja jetzt schon sehe, welche Probleme es hiermit gibt. Ich persönlich finde dies so schade, denn dass eine Gemeinde zwischen einer Beziehung steht finde ich nicht gerade in Gottes Sinn. Ich habe dass bei meinen Eltern erlebt, dass der Spalt zwischen zwei Gemeinden und den Anzahl der Aktivitäten fast zu einer Scheidung führte. Das war nicht schön und das wünsche ich keinem und am wenigsten mir und meinem Liebsten.
Wie würde diese Lösung denn im Idealfall für dich aussehen? Er geht am Mittwochabend zur Bandprobe und am Samstag beim XY-Team helfen, aber nicht am ersten Samstag im Monat, da geht ihr wandern. Für dringende Fälle bekommt er zwei Joker pro Monat, die dürfen aber nicht am Montag und nicht am ersten Samstag im Monat eingesetzt werden. Außerdem darf er die Nachrichten aus der Gemeinde abends ab 20 Uhr nicht mehr beantworten, außer am Dienstag, denn da bist du beim Bauch-Beine-Po-Kurs. Das gilt jedoch nicht für die Ferien, in denen der Kurs nicht stattfindet und auch nicht, wenn du mal krank bist. Sollte er sich ein Hobby zulegen, muss das entweder am Dienstagabend stattfinden, oder aber eine Aktivität in der Gemeinde muss gestrichen werden... Wenn du jetzt am Freitagabend noch zum Boxtraining willst, bekommt er dann eine Aktivität mehr erlaubt, oder darfst du gehen nur, wenn er mitgeht? Und was passiert, wenn er sich dann doch nicht daran hält?
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430und den Anzahl der Aktivitäten
Die ist per se überhaupt nicht das Problem. Das Problem entsteht, wenn ein Partner mehr Aktivitäten hat, als dem anderen lieb ist. Oder umgekehrt.
Ich glaube wir beide haben eine sehr unterschiedliche Auffassung von Dienst und Aktivitäten. Ich habe halt nur Angst, dass es mir eben genausso geht wie in seiner letzten gescheiterten Beziehung. Es ist für mich total schwierig, wenn ständig sein Handy aufmuckt, weil wieder irgendjeman von der Gemeinde irgendetwas hat und er dann wieder helfen soll. Das Wörtchen "NEIN" kennt er leider nicht. Manchmal scheint es mir so, als hätte er da ein Helfersyndrom.
Nur so als kurzes Beispiel. Wir saßen beim Ehevorbereitungskurs, waren schon fast am Ende angekommen, da klingelt das Handy und sein Pastor rief an, weil es technische Probleme bei den Problem für den Gottesdienst gab. Er hatte dann, während ich mit dem Leitungsehepaar gesprochen habe, die ganze Zeit mit dem Pastor seiner Gemeine telefoniert wegen der Technik. Ich kam mir ehrlich gesagt echt blöd vor.
Hallo Anonyma,
dann ist das der Knackpunkt. Das wäre er auch, wenn ihr in der gleichen Gemeinde wärt.
Ihr müsst euch darüber dringend verständigen. Es gibt sonst einen Riesenärger spätestens wenn ihr Kinder habt.
Das Telefon klingeln lassen bzw. es einfach stumm stellen musste ich richtig lernen als unser zweites Kind klein war. Bei mir geht es gar nicht um Gemeinde, aber ich bin selbstständig und habe viele Kunden, die zu jeder Tages- und Nachtzeit und natürlich auch am Wochenende anrufen.
Aber so dringend, dass man nicht ein paar Stunden später oder sogar am nächsten Tag zurückrufen kann, ist es nie. Für dringende, unaufschiebbare Angelegenheiten sind Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr zuständig, alles Andere hat Zeit. Grundsätzlich. Immer. Wenn man ein Kleinkind zum Schlafen gebracht hat, geht das geschäftlichen Angelegenheiten vor. Und sonntags nehme ich nie Kundenanrufe an. Wenn die deswegen woanders hingehen ist das ihr Problem.
Eine gesunde Gemeinde sollte von sich aus darauf achten, dass ein Mitarbeiter nicht seine Freundin vernachlässigt. Wenn dein Freund sogar beim Eheseminar ans Telefon geht und der Pastor nimmt das als selbstverständlich dass er immer verfügbar ist, dann stimmt doch da etwas nicht.
Ob er das wahrnimmt, dass seine letzte Beziehung an dem Punkt auch gescheitert ist, kann ich Dir nicht sagen. Aus dem Bauch heraus, würde ich wohl eher zu nein tendieren.
Wenn er es nicht mal selbst so sieht, woher weißt du es denn? (Zwinkersmiley)
sehr guter Beitrag
aus meiner Sicht, daher "grün gegeben" 😊
Veröffentlicht von: @mirwirdnichtsmangelnEine gesunde Gemeinde sollte von sich aus darauf achten, dass ein Mitarbeiter nicht seine Freundin vernachlässigt. Wenn dein Freund sogar beim Eheseminar ans Telefon geht und der Pastor nimmt das als selbstverständlich dass er immer verfügbar ist, dann stimmt doch da etwas nicht.
Da bin ich ganz bei Dir. Das habe ich ihm auch gesagt, dass ich dass nicht verstehe. Meiner Meinung nach hat jede Gemeinde, egal welcher Konfession, auch eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern. Es ist nur etwas schwierig, da ich wie gesagt, ja bereits ein Gespräch mit einer Person aus seiner Gemeindeleitung hatte und diese Person dann meinte, dass ich hier die quasi mit in der Pflicht bin, dass seine Termine nicht ausufern. Ich habe dann gesagt, dass ich weder seine Mutter bin, noch zwischen ihm und seiner Gemeinde stehen möchte und dass ich es auch nicht fair finde, wenn dieses Problem jetzt auf mich abgewälzt wird. Ich habe der Person dann gesagt, dass sie als Gemeindeleitung hier auch in der Pflicht sind, zumal sie wissen, dass er nicht "nein" sagen kann. Diesen Schuh hab ich mir nicht angezogen. Ich finde, da hat es sich seine Gemeindeleitung auch sehr einfach gemacht.
Bei meiner Gemeinde läuft das hier anders. Hier nimmt der Pastor von sich aus auch Leute aus dem Dienst heraus, wenn er sieht, dass sie im Moment einfach zu viel zu tun haben, mit Job, Familie oder was auch immer.
Veröffentlicht von: @mirwirdnichtsmangelnWenn er es nicht mal selbst so sieht, woher weißt du es denn? (Zwinkersmiley)
Naja er und seine Exfrau waren jahrelang mit mir zusammen in einem Hauskreis. Seine Exfrau ist nach der Trennung erstmal bei unseren gemeinsamen Freunden untergekommen und ich hatte meine Freunde gefragt, ob es sein kann, dass dies mit ein Grund für die Trennung gewesen ist. Die Antwort war eben diese und ich hab da auch keinen Zweifel dran, da es mir ja im Moment genauso geht.
Ich hatte ihn mehrfach gebeten, dass er mit unseren Freunden (ohne mich) redet, einfach um für sich mal ein Feedback zu bekommen. Er und seine Frau waren lange Zeit die besten Freunde von unserem Freundesehepaar. Ich für mich finde es immer wichtig, mich auch zu hinterfragen warum liefen Dinge, wie sie liefen, warum reagiere ich in bestimmten Situationen immer so etc. und ich habe mir dann auch externe Hilfe geholt um diese Dinge zu beleuchten und zu ändern.
Wir sind ja alle nicht unfehlbar und perfekt, aber ich glaube nach wie vor daran und stelle dies auch immer wieder fest, dass Menschen sich sehr wohl ändern können, sofern sie hierzu natürlich bereit sind und dies auch wollen. Wenn dem nicht so ist, werden sie sich auch nicht ändern.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Eine gesunde Gemeinde sollte von sich aus darauf achten, dass ein Mitarbeiter nicht seine Freundin vernachlässigt. Wenn dein Freund sogar beim Eheseminar ans Telefon geht und der Pastor nimmt das als selbstverständlich dass er immer verfügbar ist, dann stimmt doch da etwas nicht.
Da bin ich ganz bei Dir. Das habe ich ihm auch gesagt, dass ich dass nicht verstehe. Meiner Meinung nach hat jede Gemeinde, egal welcher Konfession, auch eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern. Es ist nur etwas schwierig, da ich wie gesagt, ja bereits ein Gespräch mit einer Person aus seiner Gemeindeleitung hatte und diese Person dann meinte, dass ich hier die quasi mit in der Pflicht bin, dass seine Termine nicht ausufern. Ich habe dann gesagt, dass ich weder seine Mutter bin, noch zwischen ihm und seiner Gemeinde stehen möchte und dass ich es auch nicht fair finde, wenn dieses Problem jetzt auf mich abgewälzt wird. Ich habe der Person dann gesagt, dass sie als Gemeindeleitung hier auch in der Pflicht sind, zumal sie wissen, dass er nicht "nein" sagen kann. Diesen Schuh hab ich mir nicht angezogen. Ich finde, da hat es sich seine Gemeindeleitung auch sehr einfach gemacht.
Ich habe hier gerade das Gefühl, dass du es dir auch versuchst einfach zu machen und dem direkten Konflikt mit deinem Partner aus dem Weg zu gehen versuchst, in dem du die Gemeindeleitung bittest mehr darauf zu achten, dass dein Partner nicht so viel macht. Dabei kannst du nach Absprach mit deinem Partner tatsächlich mit darauf achten. Z.B. dass er sein Handy ausmacht oder nicht ans Handy geht, wenn es nicht passt. Für deine Bedürfnisse einzutreten ist in erster Linie deine Aufgabe, die niemand anderes für dich übernehmen kann. Denn dein Partner scheint kein Problem zu haben und es wäre vom Pastor auch übergriffig ihn aus Diensten rauszunehmen, wenn er das nicht möchte. Dein Partner ist erwachsen! Genauso wie es nicht Aufgabe des Pastors sein kann sich fünfmal zu überlegen, ob er jetzt zuviel anruft, wenn er bei der Technik hilfe braucht. Er muss sich dann auch darauf verlassen können, dass das Gegenüber ihm sagt, wenn es nicht passt. Anderst wäre es noch, wenn dein Partner dadurch kurz vor dem Burnout stünde. Aber solange das Problem ausschließlich zwischen dir und deinem Partner liegt, kann es nicht die Aufgabedes Pastors sein, das Problem zu lösen.
Und genau das gehört doch in sein Ohr, meinst du nicht?
Das ist aus meiner Sicht das, was Beziehung ausmacht und wie zwei zusammenwachsen: Das Leben miteinander meistern, miteinander Kompromisse finden, sich alles sagen, was man jeweils empfindet und wovor man sich fürchtet etc. Damit es der andere weiß und die Chance hat, darauf zu reagieren und auch die Chance besteht, gemeinsam eine Lösung dafür zu suchen und zu finden.
Irgendwann werdet ihr gemeinsam in eine Gemeinde gehen ... das wird ja nicht euer ganzes Leben so weitergehen ...
Liebe Neubaugoere,
ja, das würde ich sofort unterschreiben. Gegenseitig ehrlich zu sein und sich das zu sagen, was einen bedrückt bzw. wovor man Angst hat. Das habe ich auch mehrfach schon gemacht, dass ich ihm gesagt hatte, dass ich Angst davor habe, dass es mir eben auch so geht wie seiner ehemaligen Beziehung. Wie gesagt, ich wollte ja nicht, dass er dies alles komplett aufgibt für mich, sondern dass wir einen gemeinsamen Konsens finden, mit dem wir beide leben können.
Aber er hängt halt extrem an seiner Gemeinde, bzw. seinen Aktivitäten, da er dort ja auch sehr viel Lob und Anerkennung genießt.
Ich hoffe so sehr, dass wir einmal eine gemeinsame geistliche Heimat finden, in der wir uns beide wohl fühlen.
Ihr müsst darüber reden. Sag ihm, was mit dir macht. Bleib beim erzählen bei deinen ureigenen Gefühlen und vergleiche nicht mit einer anderen Beziehung. Diese Beziehung ist diese Beziehung. Was wäre für dich denn "genug Zeit miteinander"? Ist das vielleicht deine Liebessprache? Meine ist es nämlich. Wie ist seine Liebessprache? Was ist es, was ihm so gefällt an dieser Aufgabe, die er so mit Hingabe erfüllen möchte? Was daran erfüllt ihn? Wie denkt er denn über z.B. den Eheabend, dass er während dieses wichtigen Abends für dich (es ist hilfreich, ihm das auch so zu sagen) noch erreichbar für andere ist? Wie waren die Vereinbarungen mit dem Pastor? Kennst du die ganze(n) Geschichte(n) dahinter? Ist er vielleicht der einzige, der sich auskennt? Hilft er gern? Habt ihr mal angeschaut, wer von euch woraus vielleicht "Befriedigung" zieht, Anerkennung und so?
Ihr seid erst ein Jahr zusammen ... da lernt man sich kennen.
Beziehungen sind lebenslange Arbeit und nie einfach. Jeder hat Schatten, über die er springen wird, jeder wird etwas von sich geben - Liebe eben -, denn die Liebe gibt sich für andere. Natürlich in einem gesunden Rahmen.
Schaut euch und eure Herkunftsfamilien an, wie ihr aufgewachsen seid, mit welchen "Bestätigungen", mit welchem Mangel, mit welcher Form von "Belobigung" etc. pp. Darinnen werdet ihr viel finden, was euch ausmacht und wie ihr beide tickt. 😊
Nachtrag vom 26.11.2020 1233
Die Fragen sollst du natürlich hier nicht beantworten. Meine Fragen sollen eher eine Spur sein, der du nachgehen kannst, wo du selber forschen kannst oder eben ihr beide gemeinsam.
Veröffentlicht von: @neubaugoereBeziehungen sind lebenslange Arbeit und nie einfach.
Ich weiß, dass diese Ansicht hier sehr verbreitet ist. Ich halte sie dennoch in dieser Absolutheit für falsch. Man kann ich viel "Arbeit" sparen, wenn man sich nicht an einen offensichtlich unpassenden Partner bindet.
Veröffentlicht von: @neubaugoereIhr seid erst ein Jahr zusammen ... da lernt man sich kennen.
In vielen Fällen sind da die Knackpunkte, die ständigen Streitpunkte und die späteren Trennungsgründe längst bekannt.
Selbstverständlich ist Beziehungspflege lebenslange Arbeit. Wenn man einen Partner umworben und an sich gebunden hat (um es mal so profan auszudrücken), muss man sich schon Mühe geben, die Beziehung zu pflegen.
Arbeit "sparen" kann man sich nicht, man kann sie sich aber leichter und fröhlicher machen.
Veröffentlicht von: @neubaugoerehr müsst darüber reden. Sag ihm, was mit dir macht. Bleib beim erzählen bei deinen ureigenen Gefühlen und vergleiche nicht mit einer anderen Beziehung.
Das habe ich schon mehrfach gemacht, aber irgendwie scheint er es nicht zu verstehen oder verstehen wollen.
Veröffentlicht von: @neubaugoereIhr seid erst ein Jahr zusammen ... da lernt man sich kennen.
Beziehungen sind lebenslange Arbeit und nie einfach. Jeder hat Schatten, über die er springen wird, jeder wird etwas von sich geben - Liebe eben -, denn die Liebe gibt sich für andere. Natürlich in einem gesunden Rahmen.
Ich muss das etwas relativieren. Ich kenne ihn bereits seit 18 Jahren, wir gingen viele Jahre gemeinsam in einen Hauskreis. Er damals noch mit seiner Exfrau. Selbstverständlich hat Beziehung für mich auch mit viel Investition und Zeit zu tun, egal ob für Gott, für meine beste Freundin oder eben für meinen Partner.
Vielleicht ist es gut, ganz für dich selbst herauszufinden, wie du dir Beziehung vorstellst, was du von einem Partner (also Augenhöhe, gleichberechtigt) erwartest und was du bereit bist, zu geben (wie weit gehen Kompromisse). Wenn du so eine Art "Eckpunkte" für dich festgelegt hast, dann schau, wie die Realität ist und entscheide; niemand anderer macht dich rundum glücklich und dein Partner ist auch nicht dafür verantwortlich, Liebe dreht sich ja um den anderen, um ihn - also den anderen - glücklich zu machen und gleichzeitig (Gott) dankbar zu sein für den einen Menschen, der sein Leben mit dir teilen möchte (Anteil nehmen und Anteil geben). In jeder Beziehung gibt es Herausforderungen. Die Frage ist immer, ob beide einen Konsens finden.
Manchmal erträumt man sich Sachen, die aber nicht realistisch sind. Dann muss man sich auch von ihnen verabschieden. Um deiner selbst willen.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Aber er hängt halt extrem an seiner Gemeinde, bzw. seinen Aktivitäten, da er dort ja auch sehr viel Lob und Anerkennung genießt.
Dann stellt sich früher oder später die Frage, ob er der Richtige für dich ist.
Hallo nochmal,
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Ich hatte ihm auch den Vorschlag gemacht, dass wir uns zusammen eine neue Gemeinde suchen.
Was hat er denn zu der Idee gesagt? Und wenn er zugestimmt hat: Arbeitet ihr da gemeinsam dran? Wenn nein - warum nicht? Hast du ihn klar und deutlich gebeten, mit dir "Termine" für diese Suche zu machen?
Bevor hier jemand denkt, ich hielte Männer für grobe Klötze: Nein, dem ist nicht so. Ich selbst bin die, die klare, deutliche Ansagen braucht. Die können ja liebevoll sein, aber: "Wir können ja mal schauen, ob wir irgendwann eine Gemeinde finden, in der wir uns beide wohlfühlen?" wäre für mich grenzwertig gefährlich. Denn da ist "können", "mal" und "irgendwann" und ein Fragezeichen drin - da würde ich kein dringendes Anliegen sehen. Das wäre ein "irgendwann, wenn's grad passt oder uns zufällig über den Weg läuft". Und ein unverbindliches "Mmm" - soll heißen: "Nein, im Grunde will ich nicht" könnte mir da als Antwort auch passieren, eben weil das so ungemein offen formuliert ist.
Ich bräuchte ein: "Schatz, ich liebe dich. Sehr. Die Situation so gefällt mir trotzdem überhaupt nicht, ich kann so mit dir nicht dauerhaft leben. Wie und wann suchen wir nach einer gemeinsamen Gemeinde? Dauerhaft in deine Gemeinde zu gehen, kann ich mir nicht vorstellen, und auch nicht, dass wir uns beide so wie jetzt in unterschiedlichen Gemeinden mit den aktuellen Zeitkontingenten einbringen. Das klappt so nicht. Daran geht unsere Beziehung kaputt. Nicht morgen, aber sehr bald." Ungefähr so. Deutlich, halt. 😀
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Er hatte dann, während ich mit dem Leitungsehepaar gesprochen habe, die ganze Zeit mit dem Pastor seiner Gemeine telefoniert wegen der Technik. Ich kam mir ehrlich gesagt echt blöd vor.
Hast du ihm zeitnah danach klare Rückmeldung gegeben? Wie war seine Reaktion? Hat er dich verstanden?
Hast du ihn mal gefragt (wenn das ein Beispiel ist, passiert sowas ja immer mal wieder), ob du ihm vielleicht zu Beginn solcher Situationen eine eindeutige Rückmeldung geben könntest? Wieder ich grober Klotz: Wenn ich mich an einer Stelle sehr wichtig fühle, blende ich dafür durchaus manchmal anderes aus. Aber ein: "Lubov, kannst du zurückrufen/das verschieben/jemand anderen machen lassen?" holt mich in der Regel wieder "runter". Außer, meine Antwort ist: "Nein, ist wichtig." - aber auch dann weiß mein Gegenüber, wo ich die Prioritäten setze, und kann sich überlegen, ob ersie damit umgehen kann oder möchte.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Das habe ich auch mehrfach schon gemacht, dass ich ihm gesagt hatte, dass ich Angst davor habe, dass es mir eben auch so geht wie seiner ehemaligen Beziehung.
Wie hat er reagiert?
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Aber er hängt halt extrem an seiner Gemeinde, bzw. seinen Aktivitäten, da er dort ja auch sehr viel Lob und Anerkennung genießt.
Kannst und willst du ihm dieses Lob, diese Anerkennung zumindest ein Stück weit in eurer Beziehung geben? Ihm auf diese ganz klare Art zeigen, wie wichtig er für dich ist?
Erneut: Alles Gute und Gott behüte euch auf eurem Weg!
Veröffentlicht von: @lubovWas hat er denn zu der Idee gesagt?
Er meinte, dass dies nicht so einfach sei, da er ja so sehr engagiert ist in seiner Gemeinde.
Veröffentlicht von: @lubovKannst und willst du ihm dieses Lob, diese Anerkennung zumindest ein Stück weit in eurer Beziehung geben? Ihm auf diese ganz klare Art zeigen, wie wichtig er für dich ist?
Das habe ich mehrfach gemacht. Ich bestätige ihn immer wieder, gebe ihm positive Rückmeldungen etc.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Was hat er denn zu der Idee gesagt?
Er meinte, dass dies nicht so einfach sei, da er ja so sehr engagiert ist in seiner Gemeinde.
Das wäre ja eine Aussage, die ich nicht einordnen könnte - und darum hinterfragen würde. Ich glaube, manchmal bin ich echt anstrengend. 😀
Wichtig ist aber: Weißt du, was er damit meint? Für mich klingt das nach einem nur schlecht versteckten Nein. Nein, er kann und will nicht nach einer gemeinsamen Gemeinde suchen, denn er hat "seine" Gemeinde gefunden. Wie gesagt, ich würde das hinterfragen. Aber ich würde mir vorher schon überlegen, wie ich auf seine Antwort reagiere.
Wie wichtig ist dir also wirklich, dass ihr an dieser Stelle zusammenfindet? Ist das für dich ein: "Das wird mir jede Woche blöder, und es ist absehbar, dass es mir zu blöd wird, und dann gehe ich!" -? Oder ist das ein: "Das ist mir blöd und wird mir blöd bleiben, aber kein Mensch ist perfekt, und mit dieser Unvollkommenheit kann und will ich - zumindest meine ich das jetzt - auf Dauer leben!" -?
Wie wichtig ist dir das?
ganz nebenbei (also o.t.)
@lubov
Veröffentlicht von: @lubovDas wäre ja eine Aussage, die ich nicht einordnen könnte - und darum hinterfragen würde. Ich glaube, manchmal bin ich echt anstrengend. 😀
Nein, bist du nicht, einfach, weil es "keine Aussage" ist.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Er meinte, dass dies nicht so einfach sei, da er ja so sehr engagiert ist in seiner Gemeinde.
Er wird weder den Umfang seiner Mitarbeit in der Gemeinde herunterfahren, noch sich mit dir eine andere suchen. Der Mann hat schon aus den Gründen eine Ehe gegen die Wand gefahren, wegen denen es jetzt bei euch auch Probleme gibt. Er hat seine Prioritäten ganz klar gesetzt.
Fähigkeiten und Prioritäten
😀 Meinst du? Ich hab ähnliches gedacht - aber ich traue Menschen zu, dass sie sich ändern können. Wenn sie wollen, und wenn sie begreifen, dass sie sich ändern müssen. Nicht immer, aber manchmal. Vielleicht hilft klare Kommunikation ja doch?
Ich glaube schon, dass Menschen sich ändern können, wenn sie das wollen.
Der Beschreibung nach will dieser Mann das aber nicht und er muss es auch nicht. Er musste in der Vergangenheit dann wohl mit den Konsequenzen leben und hat das getan.
Er bewegt er sich auch weiterhin in dem Umfeld, das dieses Verhalten unterstützte und weiterhin unterstützt.
Veröffentlicht von: @stundenglasIch glaube schon, dass Menschen sich ändern können, wenn sie das wollen.
Ich glaube ganz fest daran. Einer der blödesten Sprüche finde ich immer, wenn Leute zu einem sagen, "so bin ich halt".
Ja, das ist korrekt so ist man im Moment, aber niemand muss so bleiben wie man ist. Das ist zumindest das was ich aus meiner Bibel raus lese.
Veröffentlicht von: @stundenglasEr bewegt er sich auch weiterhin in dem Umfeld, das dieses Verhalten unterstützte und weiterhin unterstützt.
Das ist auch etwas was mich sehr, sehr traurig macht. Gerade in Gemeinden müsste man eigentlich auch aufeinander Acht haben. Mitarbeit wird es nie genug geben, aber ich glaube nicht, dass es Gottes Wille ist, dass wir Gemeinde über Ehe und Beziehung stellen. Ich habe ihm ganz klar kommuniziert, dass bei an erster Stelle Gott kommt, dann kommt er und unsere Beziehung, dann Familie, Freunde und dann erst Gemeinde. Ich würde mir von seiner Gemeinde wünschen, dass sie da mehr auf ihn Acht haben. Ich hatte auch schon ein Gespräch mit jemand aus seiner Gemeindeleitung deswegen. Sie waren echt erschrocken über die vielen Termine, meinten aber, dass ich da ein Auge drauf haben soll. Aber sorry, ich bin nicht seine Mutter die ihm sagt, was er zu tun und zu lassen hat. Es ist in erster Linie seine Verantwortung und wenn die Gemeinde auch noch sieht, dass es zu viel ist (und das Scheitern seiner Ehe miterlebt hat), dann auch ihre. Sie haben auch eine Fürsorgepflicht für den anderen. Das ist zumindest meine Erwartung und das kenne ich so aus meiner Gemeinde. Da wurden Leute bewusst vor der Hochzeit ein paar Monate aus dem Dienst genommen damit sie sich ganz ihrer Beziehung und den Vorbereitungen widmen können. Das finde ich eine besondere Art von Wertschätzung und Nächstenliebe. Sowas wäre mein Wunsch auch für mich. Darüber habe ich aber auch schon ganz oft mit ihm gesprochen und dies ganz klar kommuniziert.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Einer der blödesten Sprüche finde ich immer, wenn Leute zu einem sagen, "so bin ich halt".
Meistens heißt "So bin ich halt" eigentlich "So bin ich halt und ich will auch so bleiben."
Das einzige was daran blöd ist, ist dass sie nicht sagen, was sie eigentlich meinen. Aber der Grundgedanke ist überhaupt nicht blöd.
Den Eindruck hab ich auch.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Was hat er denn zu der Idee gesagt?
Er meinte, dass dies nicht so einfach sei, da er ja so sehr engagiert ist in seiner Gemeinde.
Ich würde ihn mal ganz direkt fragen, was ihm wichtiger ist - du oder die Gemeinde.
Mein Exfreund hatte mir klar gesagt, dass ihm sein Studium wichtiger ist als ich und ihm später seine Arbeit wichtiger sein wird. (Keine Ahnung wie das heute mit seiner Frau ist. Wir waren damals noch recht jung). Ich wusste wo ich dran bin. Daher gab es aber auch ganz klare Absprachen - Zeiten wo ich die Nr 1 war und Anrecht auf seine Zeit hatte (oder er auf meine, je nachdem wie mans nimmt, war ja nicht so, dass ich nur zuhause saß und auf ihn wartete). Das war wichtig um uns nicht zu verlieren.
Und zu der Technik in der Gemeinde - ich hab selbst Tontechnik in meiner Heimatgemeinde gemacht. Aber ich war nicht die einzige. Die Band hatte außer mir noch einen Techniker und für die Technik in der Kirche gab es noch zwei weitere, die wirklich wussten was sie tun und noch einige mehr, die die Basic-handgriffe wussten. So war keiner unentbehrlich. Ich weiß, dass es ein tolles Gefühl ist unentbehrlich zu sein und es dass es weh tut, wenn man es nicht mehr ist, sich entscheidet es nicht mehr sein zu wollen. Allerdings gibt einem das auch Raum für anderes und neues.
Und ganz nebenbei - das Problem ist nicht, dass ihr in zwei verschiedenen Gemeinden seid. Ich habe genug Paare gesehen, die in der selben Gemeinde sind und genau das selbe Problem haben - dass das Engagement des einen Partners in den Augen des anderen zuviel Zeit einnimmt. Das wird sich nicht lösen, indem ihr in eine Gemeinde geht oder euch eine neue Gemeinde zusammen sucht. Denn auch dort wird er sich, wenn es ihm wichtig ist und er sich wohlfühlt wieder einbringen. Zumindest sehr wahrscheinlich.
Und zu der Technik in der Gemeinde - ich hab selbst Tontechnik in meiner Heimatgemeinde gemacht. Aber ich war nicht die einzige.
So kenne ich das auch. Wir sind ein Team. Die Dienste werden verteilt. Wenn der Dienstplan für die nächste Periode erstellt wird, kann man sich eintragen, wann man Dirnst machen möchte und auch, wann man nicht verfügbar ist.
Veröffentlicht von: @channuschkaIch würde ihn mal ganz direkt fragen, was ihm wichtiger ist - du oder die Gemeinde.
Das ist eigentlich gar nicht meine Art, da ich dies für Manipulation und Erpressung halte. Aber ich habe ihn tatsächlich mal gefragt was er tun würde, wenn er sich zwischen mir und der Gemeinde entscheiden müsste. Er meinte dann, er würde sich für mich entscheiden.
Ich möchte ja gar nicht zwischen ihm und der Gemeinde stehen, ich finde das ganz fürchterlich und nicht biblisch. Gemeinde ist nicht dazu da, einen Keil zwischen eine Beziehung zu treiben. Ich finde, dass starke Ehen auch gute Gemeinden machen. Seine Gemeinde ist genauso Teil an der Braut Jesu wie meine und die will ich nicht beschmutzen. Alles was ich will ist, dass wir hier eine vernünftige Lösung finden. Mein Eindruck ist, dass ihn 1. irgendetwas an der Gemeinde festhält und 2. seine Gemeinde auch nicht bereit ist, ihn in irgendeiner Form freizugeben.
Das ist aber wie immer, meine subjektive Meinung.
Veröffentlicht von: @channuschkaUnd zu der Technik in der Gemeinde - ich hab selbst Tontechnik in meiner Heimatgemeinde gemacht. Aber ich war nicht die einzige. Die Band hatte außer mir noch einen Techniker und für die Technik in der Kirche gab es noch zwei weitere, die wirklich wussten was sie tun und noch einige mehr, die die Basic-handgriffe wussten. So war keiner unentbehrlich.
Ja, so kenne ich das auch aus meiner Gemeinde. Wir sind mehrere Musikteams und auch an der Technik und dem Beamer gibt es verschiedene Leute die sich abwechseln. Bei ihm seiner Gemeinde ist das leider anders. Da ist er der Alleinherrscher. Es gibt kein anderes Musikteam und auch niemand anders der Technik macht. Meiner Meinung nach könnte man beides Ändern. Wir haben den Prozess bei uns in der Gemeinde schon durch. Ich persönlich finde es auch mega angenehm, dass ich nicht jeden Sonntag Dienst habe, sondern einfach auch mal nur auftanken kann ohne eine dienstliche Verpflichtung zu haben. Das genieße ich total.
Zu fragen, was ihm wichtiger ist, ist weder Manipulation noch Erpressung.
Veröffentlicht von: @anonyma-b4b77b430Das ist eigentlich gar nicht meine Art, da ich dies für Manipulation und Erpressung halte. Aber ich habe ihn tatsächlich mal gefragt was er tun würde, wenn er sich zwischen mir und der Gemeinde entscheiden müsste. Er meinte dann, er würde sich für mich entscheiden.
Ich halte zwar nichts von Ferndiagnosen, aberfür mich kommt hier ein weiteres "Problem" ans Licht. Kennst du das Vier-Ohren-Modell zur Kommunikation von Schulz von Thun? Kurz gefasst besagt es, dass jede Äußerung ein Botschaft auf vier Ebnen hat - Sachinhalt, Selbstkundgabe, Appell und Beziehungshinweis. Jenachdem mit welchem "Ohr" wir hören, sprich welche ebene der Äußerung wir wahrnehmen und mit welcher Intension etwas gesagt wurde, ist die Botschaft eine andere. Wenn die Ebne des Senders (Sprechers) eine andere ist, als die des Empfängers (Hörer) kommt es zu Missverständnissen. Bsp. Der Mann kommt heim und sagt :"Hier ist es dreckig." Das ist erstmal eine Sachaussage. Die Frau kann darauf mit "Ja" oder "Nein" antworten - also auf der Sachebene bleiben. Es kann aber auch vor kommen, dass sie nicht den Sachinhalt (Es ist dreckig) hört, sondern einen Appell (Du musst putzen), auf der Selbstoffenbarungsebene (Er findet es dreckig) oder der Beziehungsebene (Ich bin ihm nicht ordentlich genug) hört und dann vielleicht eingeschnappt ist - und er gar nicht weiß warum.
Worauf ich hinaus will:
Die Frage "Was ist dir wichtiger - die Gemeinde oder ich?" ist für mich eine Sachfrage und daher weder eine Erpressung noch Manipulation. Auf dem Beziehungsohr kann sie das aber durchaus sein, da geb ich dir recht.
Für Gespräche miteinander finde ich es ganz hilfreich, im Kopf zu haben, dass beim Gegenüber durchaus eine andere Botschaft ankommt als gewollt ist.
Er soll sich auch nicht zwischen dir und der Gemeinde entscheiden müssen. Seine Nr. 1 sollte Gott sein. Gott ist aber nicht gleichzusetzen mit Gemeinde! Wofür wir uns Zeit nehmen und wofür nicht zeigt aber, auch was uns wichtig ist. Und da bin ich der Meinung, dass Familie oder Ehe wichtiger ist als die Gemeinde. Gott hat als erstes Mann und Frau geschaffen, die Familie als Kern zieht sich durch die ganze Bibel hindurch. Daher sollte man das immer wieder abwägen.
Meine Eltern sind seit über 30 Jahren verheiratet und schon immer beide in der Gemeinde aktiv - aber die Streitigkeiten, darüber wie viel Zeit für Gemeindearbeit drauf geht, die gibt es über die Jahre hinweg immer immer wieder und das Gleichgewicht muss immer neu gefunden werden. Wenn man zusammenzieht, wenn die Kinder kommen, wenn die Kinder selbstständiger werden und ausziehen, wenn berufliche Veränderungen kommen. Funktionieren kann das aber nur, wenn die Prioritäten klar sind. Gemeinde kann man hier beliebig durch Hobby, Job oder sonst was austauschen. Nur, wenn klar ist, was Vorang hat und beide auf einer Linie sind, kann Beziehung gelingen.
Und Prioritäten können sich durchaus auch verschieben - und Menschen sind durchaus in der Lage ihre Prioritäten bewusst zu ändern. Genauso wie wir lernen können "Nein" zu sagen.
Seinem Partner zu sagen "Ich finde, du nimmst dir zuviel Zeit für die Gemeinde und zu wenig für mich. Wenn die Gemeinde ruft, dann fühle ich mich aufs Abstellgleis gestellt" hat nichts damit zu tu eine Gemeinde zu beschmutzen. Gemeinde ist wichtig, aber dauerhaftes persönliches Wohlbefinden ist mindestens genauso wichtig. Und dafür zu sorgen ist keine Sünde.
Und manchmal braucht es ganz klare Ansagen um für sich zu sorgen, denn sonst kommt es irgendwann zum großen Knall und alles stürzt zusammen.
Das Problem wird sich auch durch keinenThread hier auf j.de ändern lassen.
Konkret wäre es vielleicht tatsächlich das beste, das acht-Augen-Gespräch beim Ehevorbereitungskurs zu suchen und die Dinge klar anzusprechen - und darauf zu achten, dass er Vorschläge einbringt, was er konkret tun möchte, damit es dir besser geht. Es reicht nicht, wenn er nur "Ja" sagt. Ihn scheint die Situation ja nicht zu stören.
Veröffentlicht von: @channuschkaWorauf ich hinaus will:
Die Frage "Was ist dir wichtiger - die Gemeinde oder ich?" ist für mich eine Sachfrage
Das ist so eine Frage, die das Ende einer Beziehung kennzeichnet und nicht den Anfang.
Sozusagen die letzte Chance um dem Partner ein klares Bekenntnis zur Beziehung abzuringen, den der hat auf solch eine Frage nur eine Antwortmöglichkeit.
Ich würde mich weigern solch eine Frage zu beantworten.
Emotionale Erpressung wäre es, ein Ende auch anzukündigen, eine Konsequenz sozusagen. "Wenn dir die Gemeinde wichtiger ist als ich, dann ...". Ich hab auch lange überlegt, aber tatsächlich, denke ich, liegt hier keine emotionale Epressung vor, weil keine "Handlung angekündigt" ist, die daraus resultiert, sondern lediglich eine Abfrage.
Man muss keine Handlung ankündigen, die durch solch eine Frage sowieso im Raum steht.
Nein, da steht maximal eine Antwort "die Gemeinde ist dir wichtiger als ich" im Raum. Eine Konsequenz als Androhung ist in deinem Kopf.
Eine mögliche Antwort wäre, dass Gefragte sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht hat. Möglicherweise ist das ja der ystubs, den er braucht, um sein Verhalten zumindest zu überdenken.
Wenn mir diese Frage gestellt würde, dann würde ich daraus vor allem einen Not- und Hilfeschrei des anderen hören, dass er sich offensichtlich als "übersehen" empfindet.
Klar kann ich schnell antworten: "Du natürlich" - aber damit wäre die Angelegenheit ja nicht vom Tisch. Denn wenn der andere sich weiter als weniger wichtig als die Gemeinde erlebt, wird die Antwort am Ende auch nichts nützen.
Wichtiger wäre doch bei so einer Frage ins Gespräch zu kommen: Was ist dir denn wichtig? Was brauchst du von mir? Welche Freiräume hat jeder? Was ist mir an Gemeinde tatsächlich so wichtig? Das ist dann keine klare Entweder-oder-Antwort, sondern die Sache wird ausdifferenziert. Und daraus ergeben sich (hoffentlich) Lösungen. Aber dazu muss von beiden Seiten Gesprächsbereitschaft da sein. Bei dem, der gefragt wird. Aber auch bei dem, der diese Frage stellt. Denn wenn er die einzig akzeptable Antwort schon vorgibt ("Nur wenn du genau so handelst, wie ich das will, dann hat unsere Beziehung eine Zukunft."), dann ist es tatsächlich Manipulation und kein offenes Gespräch mehr.
Gruß, Tineli
Der Anfang einer Beziehung ist das sicher nicht - aber ein Ehevorbereitungsseminar besucht man auch nicht am Anfang einer Beziehung, sondern wenn diese schon gefestigt ist. Und in einer halbwegs festen Beziehung ist diese Frage keine Ankündigung zu gehen. Da hörst du sehr auf der Beziehungsebene. Denn egal wie die Antwort ausfällt, kann die Beziehung ja weiter bestehen. Es ist auch für die Partnerin einfacher damit umzugehen, wenn ihr seine Prioritäten klar sind.
Es ist dann allerdings klar ausgesprochen. Und damit kann man arbeiten. Damit können beide arbeiten. Es kann sich ein Gespräch entwickeln. Zumindest wenn sie zu seiner Antwort nicht einfach nur "ja" sagt und geht - wovon ich nicht ausgehe. Es kann ja auch Möglichkeiten geben, wie die Beziehung weiter bestehen kann, selbst wenn bei ihm Gemeinde eine höhere Riorität hat als sie. Aber über die Möglichkeiten muss man reden. Denn zumindest sie hat ja ein Problem damit und redet hier davon, dass die Beziehung daran scheitern könnte (bitte den Konjunktiv beachten!). Seine erste Ehe daran gescheitert sei. Ich weiß nicht, wie bewusst ihm das ist. Aber die TE sollte es ihm vor der Hochzeit bewusst machen. Und da helfen klare Frage.
Hallo,
ich hab hier mal zwei Tage still mitgelesen und mein Eindruck ist, dass Euer Problem nicht die Gemeindezugehörigkeit ist, sondern dass Dein Verlobter einen Prioritätskonflikt hat.
Momentan ist Gemeinde und Dienst bei ihm, wie Du es beschreibst Prio Nr. 1 und dann kommst Du. Anders herum wäre definitiv besser, wenn das mit Euch langfristig gut gehen soll. Wobei Gott schon die Prio Nr. 1 sein muss, aber das unabhängig vom Dienst. Solang Dein Partner nicht einsieht, dass er Dich bei seiner Terminplanung ins Boot holen muss, wird das immer ein Konfliktpunkt bleiben.
Ich denke nicht, dass sich sein Verhalten ändert, wenn ihr eine gemeinsame Gemeinde habt. Er hat sich angewöhnt, sofort zu Hilfe zu eilen, wenn der Eindruck entsteht, er würde gebraucht und ihm gefällt das zu gut.
Müsst Ihr drüber reden und er muss sich entscheiden, wer seine Nr. 1 (Naja, eigentlich Nr. 2 nach Gott) sein soll. Spätestens wenn es noch Kinder gibt, wird es schwierig, wenn Dein Mann Dir ständig wegläuft um in der Gemeinde was zu machen.
Liebe Grüße, Trissi