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Der Ehemann ist so ängstlich

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Jatoanre
Themenstarter
Beiträge : 7

Hallo! Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren verheiratet. Wir führen eine glückliche, harmonische und zufriedene Ehe, eigentlich.

Ich bin was Gefühle und Emotionen angeht nach außen eher eine extrovertierte Person und wenn mir etwas nicht passt, sage ich es. Ich mag Ehrlichkeit und habe keine Scheu, auch kontroverse Themen anzusprechen.
Allerdings macht ihm besonders der letzte Punkt zu schaffen, da ich seiner Ansicht nach zu Ehrlich und offen in vielem bin, er möchte mit niemandem im Streit liegen und er möchte, dass alle ihn mögen. Daher hält er zu vielem den Mund, was grundsätzlich nicht verkehrt ist, allerdings muss man halt manchmal den Mund aufmachen. Er sagt selbst, er hat Angst vor den Reaktionen der anderen Menschen.

Ja, was soll ich sagen, ich kann das nicht ausstehen! Ich würde mir wünschen, dass mir mal jemand auf die Schulter klopft und sagt, dass alles gut wird. Stattdessen klopfe ich meinem Mann ständig auf die Schulter und sage, dass alles gut wird und er sich keine Sorgen zu machen braucht. Er sorgt sich um fast alles! Ich halte es fast nicht mehr aus. So häufig ist er bedrückt, besorgt, niedergeschlagen. Durch seine Unsicherheit muss er verbal immer alles ganz genau besprechen und schwadroniert stundenlang über diverse Dinge, die man in ein zwei Sätzen besprochen hätte.

Er hat ein paar Freunde, aber die wohnen weiter weg und sind für ihn die meiste Zeit des Jahres nur telefonisch erreichbar.

Was würdet ihr tun? Ich liebe meinen Mann, aber ich bekomm die Krise. Jetzt ist sowieso alles so angespannt.

Puh, das musste raus.

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Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002

Liebe Jatoanre,
da stellt sich mir zuerst die Frage, ob er schon immer (oder seid längerer Zeit) so übervorsichtig - zurückhaltend - ängstlich ist oder erst seit kurzem. Falls letzteres, dann solltet ihr nach der Ursache forschen.

Hat er im Job einen "auf den Deckel" bekommen, wackelt die Firma und er muss um seinen Arbeitsplatz fürchten oder wurde er von anderen Menschen angesprochen, denen deine "direkte, offene" Art nicht so liegt?
Oder empfindest nur du ihn als so ängstlich, während andere sein Verhalten eher als als diplomatisch bezeichnen würden? Und - ist er immer so (also sowohl bei Sachthemen als auch wenn es um Mitmenschen geht)?

Hat er im Beruf eine Position, in der er (hohe) Verantwortung tragen muss, auch personell? Kann es sein, dass er sich in den letzten Jahren beruflich nicht weiterentwickeln konnte - und hat dies vielleicht sein Selbstbewusstsein angekratzt?

Unabhängig von all diesen Fragen schlage ich vor, das er sich mal zu einem Persönlichkeitstraining anmeldet. Mir ging es früher übrigens ganz ähnlich, ich war stets sehr zurückhaltend, obwohl ich in der Industrie die meiste Zeit Führungspositionen innehatte. Das musste sich ändern, als ich mich selbstständig machte.
Ein guter Trainer kann da Wunder bewirken. Bis vor wenigen Jahren habe ich selbst solche Kurse gegeben - und ich hätte früher niemals gedacht, dass ich eines Tages Menschen beibringen würde, wie sie richtig und selbstbewusst auftreten können.

Und falls es nicht gleich ein komplettes Persönlichkeitstraining sein soll - schon ein Rhetorikkurs kann wahre Wunder wirken. Denn vielleicht liegt es daran, das ihm manchmal die richtigen Worte fehlen - und weil er sich dann nicht blamieren will hält er sich lieber zurück.

LiGrü
Dschordsch

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Jatoanre
(@jatoanre)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 7
Veröffentlicht von: @bepe0905

Liebe Jatoanre,
da stellt sich mir zuerst die Frage, ob er schon immer (oder seid längerer Zeit) so übervorsichtig - zurückhaltend - ängstlich ist oder erst seit kurzem. Falls letzteres, dann solltet ihr nach der Ursache forschen.

Er war schon immer so, nur es wird immer Schlimmer.

Veröffentlicht von: @bepe0905

Hat er im Job einen "auf den Deckel" bekommen, wackelt die Firma und er muss um seinen Arbeitsplatz fürchten oder wurde er von anderen Menschen angesprochen, denen deine "direkte, offene" Art nicht so liegt?
Oder empfindest nur du ihn als so ängstlich, während andere sein Verhalten eher als als diplomatisch bezeichnen würden? Und - ist er immer so (also sowohl bei Sachthemen als auch wenn es um Mitmenschen geht)?

Zurzeit spielen viele Faktoren eine Rolle, allen voran eine unsichere Zukunft und Sorge, dass er seiner Verantwortung als Familienoberhaupt nicht gerecht wird (eine Verantwortung auch in finanzieller Hinsicht, die er sich selbst auferlegt hat.) Lebensträume, die sich nicht realisieren lassen, Perspektivlosigkeit

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Tagesschimmer
Beiträge : 1236
Veröffentlicht von: @jatoanre

Hallo! Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren verheiratet. Wir führen eine glückliche, harmonische und zufriedene Ehe, eigentlich.

Ich bin was Gefühle und Emotionen angeht nach außen eher eine extrovertierte Person und wenn mir etwas nicht passt, sage ich es. Ich mag Ehrlichkeit und habe keine Scheu, auch kontroverse Themen anzusprechen.

Was für Folgen hat das in deinem Leben? Gibt es über die Jahre immer wieder Zerwürfnisse? Vielleicht empfindest du sowas als natürlich, vielleicht sogar als Vorankommen und alten Ballast loswerden? Könntest du es tolerieren, wenn dein Mann bewusst mehr an anderen Menschen akzeptiert, weil es ihm wichtiger als dir ist, langjährige Beziehungen zu pflegen?

Ich hatte eine Freundin, die deine Worte gesprochen haben könnte. Unsere Freundschaft ist auseinandergegangen, weil ich nicht bereit war, ihre Meinung über mich zu teilen. Das war für sie unehrlich und so sprach sie es immer wieder an. Ich solle mich meinen Ängsten stellen usw. , endlich mal klar werden. Ich war einfach anderer Meinung über meine Motive und Empfindungen und blieb dabei.

Sie trennt sich regelmäßig von solchen Menschen. Sie hat in allen Lebensbereichen solche Konflikte, dass sie aller paar Jahre irgendeinen Bereich wechselt. Arbeit, Gemeinde, Wohnort ... Nur ihr Ehemann hält bedingungslos zu ihr. Das geht so weit, dass er nicht mal gemeinsame Emails und andere Nachrichten liest, sondern alle Informationen von seiner Frau erzählt bekommt. Ja, er ist konfliktscheu und wird für diesen Mangel und jede abweichende Meinung kritisiert. Wäre er das aber nicht, wären sie höchstwahrscheinlich kein Ehepaar mehr.

Du bist nicht diese Freundin. Es kann sein, dass alles stimmt, was du über deinen Mann schreibst, ohne Färbung durch deine Brille.

Veröffentlicht von: @jatoanre

Was würdet ihr tun? Ich liebe meinen Mann, aber ich bekomm die Krise. Jetzt ist sowieso alles so angespannt.

Bei mir anfangen, eventuell Eheberatung.

tagesschimmer antworten
1 Antwort
Jatoanre
(@jatoanre)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 7
Veröffentlicht von: @tagesschimmer

Ich hatte eine Freundin, die deine Worte gesprochen haben könnte. Unsere Freundschaft ist auseinandergegangen, weil ich nicht bereit war, ihre Meinung über mich zu teilen. Das war für sie unehrlich und so sprach sie es immer wieder an. Ich solle mich meinen Ängsten stellen usw. , endlich mal klar werden. Ich war einfach anderer Meinung über meine Motive und Empfindungen und blieb dabei.

Ich verurteile keine anderen Menschen für ihre Meinungen und Lebensentwürfe, es geht eher darum, dass andere Menschen nicht damit umgehen können, dass ich eine starke eigene Meinung habe. Sie meinen, ich würde automatisch verurteilen, nur weil ich ihre Meinung nicht teile. Ist seit ein paar Jahren sehr unangenehm auffallend. Man kann keine zwei Meinungen nebeneinander stehen lassen.

Ich trenne mich auch mitunter von Menschen, wenn ich merke, es bringt nichts, die in mein Leben zu lassen, wenn es nur Zank und Streit bedeutet.

jatoanre antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @jatoanre

Hallo!

Hallo

Veröffentlicht von: @jatoanre

Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren verheiratet.

Okay.

Veröffentlicht von: @jatoanre

Wir führen eine glückliche, harmonische und zufriedene Ehe

Dann ist doch alles gut.

Veröffentlicht von: @jatoanre

Was würdet ihr tun?

Die Ruhe bewahren. Sich nicht so da reinsteigern. Vielleicht färbt das dann auch auf deinen Mann ab.

Anonymous antworten
1 Antwort
Jatoanre
(@jatoanre)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 7
Veröffentlicht von: @schmonki

Die Ruhe bewahren. Sich nicht so da reinsteigern. Vielleicht färbt das dann auch auf deinen Mann ab.

Mache ich schon immer so, bringt nichts

jatoanre antworten


Kranich1
Beiträge : 20

Hallo!

Ja, ich kann deine Gefühle gut verstehen. Zwar jetzt nicht genau aus derselben Situation heraus...aber ich denke, viele Ehen kommen dann an diesen Punkt, wenn man bei irgendwas feststellt, dass man als Person wirklich komplett unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale in einem bestimmten Bereich hat:

In deinem Fall:
du -->Extrovertiert und bereit, einen Konflikt auszuhalten
er --> Introvertiert und eher zurückhaltend bei Konflikten

Bei uns ist es:
ich --> sehr kontaktfreudig, ziehe Energie aus Begegnungen mit Menschen
mein Mann --> öffnet sich nur ganz wenig Menschen und findet viele Kontakte sehr anstrengend

Beiden gemeinsam ist, dass das Verhalten des anderen das eigene Wohlbefinden sehr stark einschränkt, wir haben z.B. nur sehr wenige gemeinsame Freunde und ich hatte/habe eigentlich immer den Wunsch nach einem offenen Haus mit vielen Kontakten (manchmal habe ich da richtige Traueranfälle drüber)
Du fühlst dich, so verstehe ich es, als die Aufbauerin und der Puffer deines Mannes und wärst da gerne unbeschwerter.

Was hat mir geholfen? (wir sind zwanzig Jahre verheiratet und ich habe diese Dynamik und die daraus folgenden Stresssituationen erst vor zwei Jahren richtig durchschaut):
Ich habe mir Hilfe geholt. In meinem Fall bei der katholischen Familienberatungsstelle ("Beratung für Ehe-, Familie- und Lebensfragen"), die bietet bei uns Gesprächsmöglichkeiten mit einer Psychologin an, ohne dass man sich gleich in Therapie begeben muss. (und katholisch muss man auch nicht sein 😀 Einfach um sich selbst zu sortieren. (Gibts aber auch von der Diakonie z.B.)

Und mit dieser Dame habe ich vor allem eins gemacht: ich habe versucht, meinen Mann genau zu verstehen und ich habe dann meine eigene Position sehr genau angeschaut und festgelegt. Dabei habe ich dann festgestellt, dass ich viele für mich unangenehme Reaktionen meines Mannes selbst mit herauf beschworen habe.
Z.B. habe ich ihn ganz oft am Tag gefragt, wie es ihm geht, nur um mir dann anhören zu dürfen, wie schlecht es ihm geht und dann wieder von ihm genervt zu sein.
Der Rat der Psychologin war ganz einfach: "Es ist seine Verantwortung, wie er sich fühlt, er muss für sich sorgen, er ist erwachsen. Sie müssen ihm nicht zuhören und fragen müssen Sie ihn schon gar nicht. Wahren Sie ihre Grenzen."

Und ich habe viel besser gelernt, ihn auf der einen Seite so akzeptieren, wie er ist, mich auf der anderen Seite aber ganz klar darüber zu äußern und mich klar so zu verhalten, wie es mir wichtig ist.

kranich1 antworten
1 Antwort
Jatoanre
(@jatoanre)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 7

Der Rat der Psychologin war ganz einfach: "Es ist seine Verantwortung, wie er sich fühlt, er muss für sich sorgen, er ist erwachsen. Sie müssen ihm nicht zuhören und fragen müssen Sie ihn schon gar nicht. Wahren Sie ihre Grenzen."

Das klingt gut!

jatoanre antworten
maggie.x
Beiträge : 1687
Veröffentlicht von: @jatoanre

Er sorgt sich um fast alles! Ich halte es fast nicht mehr aus. So häufig ist er bedrückt, besorgt, niedergeschlagen.

Seid ihr Christen? Es ist ein Gebot Jesu, sich nicht zu sorgen. Kein guter Ratschlag, sondern ein Gebot. Denn "sich zu sorgen" ist ebenfalls eine Form von Mammonsdienst. Wenn ihr Christen seid, könntet ihr den Weg der Abkehr von der Sorge als einen gemeinsamen geistlichen Weg einzuüben suchen.

Veröffentlicht von: @jatoanre

Durch seine Unsicherheit muss er verbal immer alles ganz genau besprechen

Das kenne ich von mir auch. Ich muss manche Sachen auch vor jemand anderem aussprechen, damit sie entmachtet werden. Man kann - m.E. - aber lernen, sie kurz und nur einmal auszusprechen. Und sie dann wegzulegen. Das ist meiner Meinung nach Übungssache. Leichter ist es, wenn man einen geistlich erfahrenen Menschen an seiner Seite hat.

Nachtrag vom 04.11.2020 2221
P.S. Ich weiss nicht, ob es auch ein krankhaftes Sich-Sorgen gibt. Dann braucht man vermutlich therapeutische Hilfe.

jeddie-x antworten
4 Antworten
Jatoanre
(@jatoanre)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 7
Veröffentlicht von: @jeddie-x

Seid ihr Christen? Es ist ein Gebot Jesu, sich nicht zu sorgen. Kein guter Ratschlag, sondern ein Gebot. Denn "sich zu sorgen" ist ebenfalls eine Form von Mammonsdienst. Wenn ihr Christen seid, könntet ihr den Weg der Abkehr von der Sorge als einen gemeinsamen geistlichen Weg einzuüben suchen.

Ja. Allerdings hilft ihm dieser Ratschlag nicht. Im Gegenteil, es setzt ihn unter Druck.

Veröffentlicht von: @jeddie-x

Das kenne ich von mir auch. Ich muss manche Sachen auch vor jemand anderem aussprechen, damit sie entmachtet werden. Man kann - m.E. - aber lernen, sie kurz und nur einmal auszusprechen. Und sie dann wegzulegen. Das ist meiner Meinung nach Übungssache. Leichter ist es, wenn man einen geistlich erfahrenen Menschen an seiner Seite hat.

Wenn es einmal ist, kein Problem, aber ständig, tage- oder sogar wochenlang im Kreise drehen um dasselbe Thema, ist einfach nur nervig

jatoanre antworten
maggie.x
(@jeddie-x)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 1687
Veröffentlicht von: @jatoanre

Ja. Allerdings hilft ihm dieser Ratschlag nicht. Im Gegenteil, es setzt ihn unter Druck.

Genau. Darum meine ich auch nicht, dass man deinem Mann nur einen Ratschlag ("Sorge dich nicht.") geben muss. Er kann ja nicht aus seiner haut heraus. Sondern dass es ein Weg ist, auf dem er das Nicht-Sorgen einübt. ... Eigentlich bräuchte es einen geistlich erfahrenen Menschen, der das mit deinem Mann einübt.

Ich bin selbst eher jemand, der zum Sich-Sorgen neigt. Aber ich habe gelernt, mit offenen, auch unangenehmen Situationen umzugehen, nicht alles sofort wissen zu müssen usw. ... Das kann man durchaus lernen.

jeddie-x antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22957
Veröffentlicht von: @jatoanre

Ja. Allerdings hilft ihm dieser Ratschlag nicht. Im Gegenteil, es setzt ihn unter Druck.

Solange er nicht weiß, wie man einer Sorge ihre Macht nimmt, ist das nur zu verständlich.

Ein Ausstieg aus dem Hamsterrad, bzw, die Vermeidung des Einsteigens in ein Gedankenhamsterrad der Sorge hat viel mit einem Fokussetzen auf den Punkt: was ist meine Aufgabe beim anstehenden Problem und was nicht. Alles, was nicht in meinen Aufgabenbereich fällt, lasse ich bei dem, dessen Aufgabenbereich es ist.

Sorgengedanken drehen sich meistens um die Aufgaben anderer und verhindern damit, sich den eigenen Aufgabenschritten zu widmen.

Vielleicht gehört dein Mann zu den Menschen, die mit einer schriftlichen Niederlegung der Aufgabentrennung gut zurecht kommen und darin eine Hilfe finden. Er kann damit etwas tun....fühlt sich also nicht mehr so handlungsunfähig... kann den Warteprozess bewusst gestalten...und vor allen Dingen, die wildgewordenen Gedanken nicht mehr füttern...
Raus aus dem Kopf damit, schwarz-weiß VOR die Augen bringen. Schreibt man etwas nieder, bringt es allein schon dadurch oft Klarheit.

Beispiel:
- was ist meine Aufgabe bei der anstehenden Herausforderung?
- was ist mein nächster Schritt, den ich gehen kann und will
- aktives Warten, wenn aktuell kein Schritt gegangen werden kann, bis das fehlende Puzzlestück auftaucht, um den nächsten Schritt zu gehen

deborah71 antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4271
Veröffentlicht von: @jatoanre
Veröffentlicht von: @jatoanre

Seid ihr Christen? Es ist ein Gebot Jesu, sich nicht zu sorgen. Kein guter Ratschlag, sondern ein Gebot. Denn "sich zu sorgen" ist ebenfalls eine Form von Mammonsdienst. Wenn ihr Christen seid, könntet ihr den Weg der Abkehr von der Sorge als einen gemeinsamen geistlichen Weg einzuüben suchen.

Veröffentlicht von: @jatoanre

Ja. Allerdings hilft ihm dieser Ratschlag nicht. Im Gegenteil, es setzt ihn unter Druck.

Daher hab ich bei solch einem Ratschlag auch ziemliche Bauchschmerzen. Er geht für mich in die Richtung des geistlichen Missbrauchs. "Jesus gebietet(!) sich nicht zu sorgen - also lass es sonst handelst du gegen Gottes Gebot!" Sprich wer sich srgt hat ein Problem mit seinem Glauben bis hinzu wer sich sorgt sündigt.
Mit dem Nicht-sorgen ist es wie mit dem Verzeihen - es funktioniert nicht nur durch den puren Willen oder weil Jesus es geboten hat. Schön wär's! Es ist ein Prozess. Wir können es immer wieder Gott vorlegen, wir können darüber sprechen und versuchen zu verstehen, was hinter diesem Gefühl steht und warum es so schwer ist davon loszulassen. Aber es ist nicht mit einem Wort oder einem Gebet getan, sondern braucht Zeit.
Denn sowohl das Sorgen als auch das Nicht-Verzeihen belastet uns selbst. Diese Last würde uns Gott gerne nehmen, doch tut er es selten einfach so, weil wirihn drum bitten.
Die Gefühle haben ja auch einen Sinn. Irgendwas wird dadurch ja bezweckt. Nur wenn sie übermächtig werden und wir sie nicht loswerden, dann werden sie zur Last.
Vielleicht wäre es ein Ansatzpunkt herauszufinden, warum er sich sorgt. Und zwar nicht die einzelne Sorge, sondern die Erfahrung dahinter, die ihn die Sorge nicht loslassen lässt. Selbst dann nicht, wenn er sie zweimal durchdacht hat und sieht, dass es entweder nicht in seiner Macht steht, die Dinge zu beeinflussen oder es bei genauer Betrachtung so wichtig nicht ist. (politische und gesellschaftliche Dinge liegen nur zu einem kleinen Teil in unserer Macht und was andere tun, wie es ihnen geht ihre Gesundheit ihr Verhalten, liegt außerhalb unseres Wirkungsbereichs.)

Ich neige auch dazu Sachen mehrfach zu durchdenken, die mich beschäftigen, damit ich ja nicht eine Möglichkeit übersehe. Aber ich hab gelernt, sie auf die Seite zu legen, wenn sie anfangen mich zu belasten. Mir hilft dabei tatsächlich die Dinge aufzuschreiben und sie immer wieder, wenn sie mir in den Kopf kommen im stillen an Gott abzugeben. Immer und immer wieder.

channuschka antworten


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