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Ich bin hilflos.

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hallo zusammen,

Seit gut 3 Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen. Anfangs war alles super, wir haben viel geredet, ich habe ihm vertraut und er war liebevoll.
Er wusste von Anfang an, dass es für mich schwer ist Männern zu vertrauen. Ich wurde vor 6 Jahren als Teenager vergewaltigt, bin in Therapie und möchte das was ich erlebt habe nicht auf ihn übertragen bzw. Ihn mit meinen eventuell übertriebenen Reaktionen nicht verletzen. Ich bin mir bewusst kein perfekter Mensch zu sein. Ich finde es ernorm wichtig die Vergangenheit aufzuarbeiten und transparent zu sein.
Naja und genau das vermisse ich an ihm. Jahrelang hofge ich, dass er den Mut findet sich seiner Vergangeheit zu stellen. Diese war wirklich nicht gut und ich merke immer mehr, wie verletzt, wütend, minderwertig und hoffnungslos er sich fühlt. Das tut echt weh.
Das was aber auch weh tut ist sein Umgang mit mir.
Teilweise gebe ich mir die Schule, obwohl ich eigentlich weiß, dass sein Verhalten echt nicht in Ordnung ist. Er sagt selbst das ich zwar nicht daran Schuld bin wie er reagiert, aber ja der Auslöser seiner Gefühle bin und deswegen in der Schule stehe, ihm da wieder raus zu helfen. Das versuche ich auch manchmal, meistens ist seine Reaktion für mich jedoch so schlimm das ich das nicht kann. Dann versuche ich sachlich zu bleiben, ihm zu sagen das ich unter diesen Umständen nicht mit ihm weiter reden möchte und wie uns gerne nachher in Ruhe unterhalten können, ich aber erst mal gehe.
Damit kann er überhaupt nicht umgehen. Er fasst mich grob an, schreit mich an, hält mich fest, tut mir weh. So schlimm das Leute in der Stadt ihn festhalten. Einmal hat er mich durchgerüttelt, danach dachte ich irgendwie das sich etwas ändert. Das er merkt das er wirklich Hilfe braucht. Das er merkt wie schlimm das für mich ist. Wie hilflos ich bin und einfach möchte das es ihm gut geht und er Menschen findet, mit denen er reden und weinen kann.
Ich habe irgendwie schön länger die Entscheidung getroffen, dass es besser für ihn und mich ist, getrennt voneinander die Vergangeheit aufzuräumen. Ich fühle mich allerdings echt schlecht damit und habe ihn bisher nichts gesagt. Ich merke das es mir immer schlechter geht und hoffnungslos überfordert bin. Seine Aussagen wie: "Lass mich nicht alleine", "niemand ist für mich da", "noch nie hat mich jemand so geliebt/verletzt wie du" oder "ich bin ein einiger Fehler, kein Wunder das du mich nicht willst" mavhr mir ein schlechtes gewissen. Ich fphle mich unter druck und... nicht frei. Ich vertraue ihm nicht mehr weil mich seine aufbrausende Art und impulsives Handeln ängstigt. Ich bin da ehrlich gesagt auch genau das Gegenteil. Ich kenne es überhaupt nicht, dass man seinen Gefühlen "freien Lauf lässt"...

Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich weiß nicht ob ich übertrieben reagiere. Ob ich was falsch gemacht habe. Ich bin seit dem letzten anschreien/anfassen extrem traurig und antriebslos.

Viele Grüße,
Norah

Antwort
94 Antworten
schneeflloeckchen
Beiträge : 392

Hallo Nora, ich kann meinen Vorschreibern nur bestätigen auch ich sehe es so.
Trenne Dich so weit Du kannst, von ihm.

Was Du von Deinem Freund schreibst, klingt in meinen Ohren von "narzisstischen Zügen".

Dein Freund wird nie die Schuld bei sich suchen.

Dir mit Absicht weh zu tun, um Dich ein zu schüchtern, ist in meinen Augen das letzte.

Falls Du etwas lesen magst:
https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/ratgeber-archiv/meldungen/article/narzisstische-persoenlichkeitsstoerung-mangelndes-selbstwertgefuehl-fehlende-empathie-und-empfindl/

LG flöckli

schneeflloeckchen antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Menschen ändern sich nicht.
Deine persönliche Geschichte kann ja kein Grund für jemanden anders sein, dich als Blitzableiter zu verwenden.
Du brauchst da gar nicht bei dir nach Gründen für sein Verhalten suchen.

Veröffentlicht von: @anonyma-a14bb8645

Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich weiß nicht ob ich übertrieben reagiere. Ob ich was falsch gemacht habe. Ich bin seit dem letzten anschreien/anfassen extrem traurig und antriebslos.

Du hast wohl vergessen gleich beim ersten Mal eine klare Grenze zu ziehen.

Anonymous antworten
Lucan-7
Beiträge : 21584

Ich kann meinen Vorrednern hier nur zustimmen... daraus kommt nichts Gutes mehr. Normalerweise würde ich nie einfach so zur Trennung raten, aber was du hier schilderst ist eindeutig.

Und das noch als Ergänzung: Es hat nichts, überhaupt nichts mit dir zu tun! Auch wenn du selbst innerlich gefestigt und stärker wärst als jetzt könntest du ihm in dieser Situation nicht helfen. Er würde mit Sicherheit genau so reagieren.
Als Partnerin bist du nicht in der Lage, ihm bei einer Therapie zu helfen, weil er zur Zeit offensichtlich nicht bereit für eine echte Partnerschaft ist. Und dafür kannst du nichts - und du kannst daran hier und jetzt auch nichts ändern.

lucan-7 antworten


Irrwisch
Beiträge : 3481

Liebe Anonyma,
Hilflosigkeit geht oft einher mit Ohnmachtsgefühlen.

Aber bist du wirklich hilflos?
Ich denke, längst weißt du umeinen guten Weg heraus aus eurer Misere.

Partnerschaft und Ehe funktionieren nur dann auf Dauer wirklich gut, wenn 2 Menschen in Achtung und Wertschätzung miteinander umgehen.
Das, was du von deiner Beziehung schreibst, scheint mir so weit entfernt davon wie die Erde von Mond.

Bitte, trau dich den Weg zu gehen, den du im Grunde schon längst weißt: weg von ihm, weit weg.
Gib damit deinem Freund die Chance, sich gute Hilfe zu holen.

Und dir die chance, nicht weiter in einer Gealtbeziehung leben zu müssen.

Du kannst und wirst ihn nicht retten.
Das ist auch nicht dein Job.
Das ist seine ureigenste Aufgane, die er ganz alleine wollen muss

Sorge jetzt erst einmal ganz gut für dich.

Dazu mache ich dir ganz viel Mut

Sei lieb gegrüßt
Inge

irrwisch antworten
Tineli
 Tineli
Beiträge : 1380

LIebe Ano,

Veröffentlicht von: @anonyma-a14bb8645

Seine Aussagen wie: "Lass mich nicht alleine", "niemand ist für mich da", "noch nie hat mich jemand so geliebt/verletzt wie du" oder "ich bin ein einiger Fehler, kein Wunder das du mich nicht willst" mavhr mir ein schlechtes gewissen. Ich fphle mich unter druck und... nicht frei.

Diese Zitate finde ich sehr alarmierend. Bitte lass dich nicht unter Druck setzen, lass dich nicht manipulieren! Dein Freund kann sich selbst Hilfe holen, er ist nicht von dir abhängig. Wenn du dich nicht wohlfühlst bei ihm, dann geh! Wer so den anderen zwingt, bei ihm zu bleiben, hat nichts Gutes im Sinn.
Und wer so ausrastet und dich verletzt, der ist gefährlich.

Also bitte geh lieber heute als morgen. Zu deiner eigenen Sicherheit!

Liebe Grüße
Tineli

tineli antworten


Loewentier
Beiträge : 352

Hallo anonyma,

ich dachte jetzt nur zu schreiben:

Vertraue deinem Gefühl, ich glaube das ist ganz richtig (auch wenn es schmerzt) ich denke du hast durchaus ein liebevolles, vorsichtiges und auch treues Wesen. Aber genau deswegen-so denke ich- funktioniert hier die Manipulation durch deinen Freund auch sehr gut. Ich war zwar selbst nie in einer festen komplizierten Beziehung, aber ich habe in der Vergangenheit versucht, einer Person zu helfen, die auch eine sehr miese Vergangenheit hatte (und nicht aufgearbeitet hatte bzw. nicht konnte). Heute weiß ich, dass er an dem Borderline-Syndrom leidet, durch welches ich auch viel verletzt wurde. Ich wollte es auch nicht, aber nach der Trennung, ist es mir wieder besser ergangen. Ich musste langer erstmal verstehen, dass ich nicht die Person bin und sein soll, die ihm helfen kann. Damals war ich zu allem bereit ihm zu helfen. Aber meine Kraft reichte nicht aus, ich bin selbst eine hochsensible Person, und soviel ich auch mit ihm litt und betete, ich musste mich erstmal "selbst retten". Nach 20 Jahren habe ich dann nochmal Kontakt zu ihm aufgenommen, in der Hoffnung, das wir uns wieder versöhnen und einfach gute Bekannte sein könnten. Leider hatte sich überhaupt nichts verändert. Aber einen Versuch war es wert.

Ich hoffe, du kannst dich von ihm lösen, ohne weiteren Schaden zugefügt zu bekommen. Ehrlich: mir macht der Gedanke Angst, wie du ihn beschreibst. Und du selbst bist auch jemand Verletztes. Lass dich nicht von einem anderen Verletzten runter reißen. Ich habe den Eindruck, dass sonst zwei Personen in die Grube fallen und nicht leicht da raus kommen.

Aber: Suche dir eine Person des Vertrauens, die DICH begleitet und dir hilft. Ich befürchte nämlich, dass du nicht allein so stark sein kannst, um dich selbst zu schützen.

Sei gesegnet

Gottbefohlen!

LT

loewentier antworten
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