Was erwartet ihr von den Paten eurer Kinder?
Oder hat man da gar nichts zu erwarten außer, dass sie das Patenamt übernommen haben?
Grundsätzlich ist mir natürlich klar, dass es ein freiwilliges Amt ist und Erwartungen immer auch enttäuscht werden können, aber trotzdem wünsche ich mir für meine Kinder, dass ihre Paten an ihrem Leben auch Anteil nehmen.
An den Tauftag meiner einen Tochter hat z.B. keiner wirklich gedacht außer uns Eltern und den Großeltern.
Oft fühle ich mich mit der christlichen Erziehung etwas alleine gelassen (da kommt den Paten natürlich keine Hauptaufgabe zu) und mich würde interessieren, wie es bei euch läuft oder wie andere Paten das handhaben.
Ich persönlich hatte vor allem zu meinem Patenonkel und -frau eine sehr innige Beziehung und würde mir das für meine Kinder auch wünschen.
Erzählt doch mal von euern Erfahrungen.
Danke 😊
Hallo Simmy,
was und wie viel Paten tun können, das hängt ab von
1. der Entfernung ab, in der die Paten wohnen.
2. der Beziehung der Eltern zu den Paten, die sich im Laufe der Jahre entwickelt, die kann sich verschlechtern oder verbessern .... . Je nach dem werden Paten viel mit dem atenkind machen oder nur die fast obligatorischen Geschenke zu Geburtstag und Weihnachten machen.
Konkret: wenn die Eltern die Paten häufig besuchen, sind auch Besuche der Paten zu erwarten. Aber wenn die freundschaftliche Beziehung nach und nach nachläßt, wird man von den Paten nicht mehr viel erwarten können.
Gruß, Jimmy

Danke für diesen Input und das hat mich zum Nachdenken angeregt, da da bestimmt auch ein Knackpunkt drin liegt.
Das ist wohl individuell sehr unterschiedlich.
Meine Patenkinder haben von mir zum Geburtstag und zu Weihnachten Geschenke bekommen, so im 20€-Bereich, und ich hab ab und an nachgefragt, wie es ihnen geht. Auch die Frage, was man den schenken könnte, zeigt etwas davon, wie es dem Kind geht, was es interessiert etc. Den Tauftag haben wir nie gefeiert oder irgendwie drangedacht.
Auch meine Kinder haben von ihren Paten (wenn's gut lief) zu Weihnachten und zum Geburtstag was geschenkt bekommen (die 20€ sind da wohl irgendwie die magische Zahl),und je nach dem, wie eng wir mit den Paten waren, wurde öfter oder seltener nachgefragt, wie es so geht.
Es gab ein paar Highlights, aber das hing von den Paten ab. Einer ist mit seinem Patenkind (unser Sohn) und seinem Sohn auf einer dreitägigen Tour zum Europark Rust geradelt. Da entsteht natürlich eine gewisse Nähe und Bindung, das ist toll. Mein Mann war grad dieser Tage mit seinem Patensohn beim Lasertag. Solche Aktionen müssen aber auch passen, zum Paten wie zum Patenkind.
Ansonsten hilft es, wenn du deine Wünsche offen ansprichst. Freundlich, nicht fordernd, sondern eher eben als Wünsche. Die kann man erfüllen oder auch nicht. Aber vielleicht ist den Paten gar nicht klar, was du dir wünschst?
Gruß, Tineli

Wie oben schon erwähnt, ich muss das wohl einfach nochmal nachholen.
Wichtig finde ich, dass die Eltern der Patenkinder sich auch für eine gute Beziehung zu den Paten einsetzen. Ansonsten kann das Ganze auch einschlafen.
Ansonsten hält meine Frau als Patin von 2 Kindern, die inzwischen 16 Jahre alt sind es so, dass sie Wert darauf legt mit den Kindern, jeweils einzeln, etwas zu unternehmen. Das ist ihr wichtiger, als Geschenke, obwohl es die auch gibt.
Gruß Andy

Ja das ist auch mehr wert als Geschenke wie ich finde 😊

Patenamt
Bisher war ich 3 x Pate
1 x muss ich leider sagen war ich wohl nen Fehlgriff 🙁
OK.. die Mutter war auch kurz nach derTaufe weggezogen, zu weit weg um regelmässigen Kontakt zu haben und als sie zurück kam hat sich leider nie ein engeres, geschweige inniges Verältniss aufgebaut wie zum 2. und dritten Patenkind
Nr. 2 kannte ich schon 8 Jahre vor der Taufe. Der Kleine wurde vor seiner 1. heiligen Komunion getauft.
Da ist es wirklich so gewesen, das wenn mal das Herzchen drückte er auch mich gefragt hat. Wir haben uns die ersten Jahre regelmässig gesehen, gespielt, Kontakt gehabt.
Leider ist Mama weggezogen (ins Saarland *seufz*)
Wir haben aber trotzdem. moderer Komunikation sei dank, regelmässig Kontakt, zocken ab und an Fortnite zusammen 😀
Ja, Geburtstag, Weihnachten gibt´s eine Kleinigkeit, Tauftag spielt ehr weniger eine Rolle.
Aber die grösste Freude ist, wenn ich es mal schaff ein Visum für das Saarland zu bekommen und vor der Tür steh.
Nr. 3 ist das dritte Kind einer meiner besten Freundinnen
Wir sehen uns Regelmässig und ich nehme mir auch ganz bewusst Zeit mit ihr alleine zu spielen wenn ich zu Besuch bin.
(ich hab zu allen drei Kindern ein sehr inniges Verhältniss)
Mama und ich reden viel miteinander (auch) über die Kinder, sie fragt auch um Rat aber einen expliziten "Erziehungsauftrag" hab ich nicht.
lg
das sie sich bei vorzeitigem ableben der eltern um das zurück bleibende kind kümmern. allerdings ist diese auffassung theoretischer natur. 😊

Veröffentlicht von: @mrb-iiallerdings ist diese auffassung theoretischer natur. 😊
du hast völlig recht! Solange man keine entsprechende Sorgerechtsverfügung beim Notar hinterlegt hat, spielen die Paten im Falle eines Todes der Eltern absolut keine Rolle mehr. Denn dann bestimmt das Vormundshcaftsgericht, wen es will.
Es ist also sehr sinnvoll eine entsprechende Sorgerechtsverfefügung zu erstellen.

Veröffentlicht von: @jimmydu hast völlig recht! Solange man keine entsprechende Sorgerechtsverfügung beim Notar hinterlegt hat, spielen die Paten im Falle eines Todes der Eltern absolut keine Rolle mehr.
der notar ist das eine und dann braucht man auch noch die paten, die sich darauf einlassen.

Das erwarte ich zum Beispiel nicht. Die Paten wohl auch nicht 😉
Das war wohl vor allem zu früheren Zeiten noch sehr von Bedeutung.

Veröffentlicht von: @simmyDas erwarte ich zum Beispiel nicht. Die Paten wohl auch nicht 😉
kann jeder so machen wie er will. 😊
Veröffentlicht von: @simmyDas war wohl vor allem zu früheren Zeiten noch sehr von Bedeutung.
und heute nicht mehr? was passiert mit deinen (minderjährigen) kindern im falle eures ablebens?

Nun ja früher war ja die Sterblichkeit höher. Deswegen war die Chance auch größer.
Ich denke die Großeltern würden diesen Part übernehmen. Auf jeden Fall wüsste ich, dass ich mich in dem Punkt auf sie verlassen könnte.

Ich erinnere noch einmal daran, dass bei (auch bei plötzlichem) Fehlen der Erziehungsberechtigten, also z.B. wenn die Eltern bei einem Unfall sterben, das Familiengericht einen neuen Vormund bestimmt.
Nach der Neufassung des § 1783 BGB können die Eltern aber vorsorglich einen Vormund (oder ein Ehepaar) bestimmen oder auch bestimmte Personen davon ausschliessen, Vormund zu werden.

Veröffentlicht von: @jimmyIch erinnere noch einmal daran, dass bei (auch bei plötzlichem) Fehlen der Erziehungsberechtigten, also z.B. wenn die Eltern bei einem Unfall sterben, das Familiengericht einen neuen Vormund bestimmt.
ich nehmen mal an, dass vormundschaftsgericht wird sich dann schon erstmal im familienkreis umschauen.

Veröffentlicht von: @mrb-iiich nehmen mal an, dass vormundschaftsgericht wird sich dann schon erstmal im familienkreis umschauen.
Sicher. Es sollte "zum Wohle des Kindes" entschieden werden. Wenn also nahe Verwandte oder Bekannte da sind, die die Vormundschaft und Pflegschaft übernehmen möchten und zu denen das Kind schon eine positive Beziehung hat, so wird das Familiengericht bestimmt diesen den Vorzug geben.

Wie ist das mit Geschwistern - unsere Älteste ist ja inzwischen volljährig - würde man ihr zutrauen, sich um die "KLeinen" zu kümmern? Notfalls mit JA-Unterstützung?

Das hab ich auch schon gehört, das sowas gemacht wird. Das wird bestimmt im Einzelfall entschieden. Also, ob sie auch bisher schon viel in die Erziehung der jüngeren Geschwister einbezogen war, wie reif sie ist etc.
Gruß, Tineli

In meinem Verwandtenkreis war es so, dass das minderjährige Kind (Jugendalter), das nach dem Tod der Mutter nicht beim Vater bleiben wollte (einen Versuch gab es durchaus) dann bei der Schwester wohnen durfte. Die Schwester war auch nicht so viel älter als sie, aber ich glaube damals schon mind. 18 Jahre alt. Ist alles etwas länger her. Wie das aber geregelt war, auch mit dem Jugendamt, weiß ich nicht, ich war damals selber noch ein Kind. Aber sie hat dann einige Jahre noch bei ihrere Schwester gewohnt und das hat auch gut geklappt.

Da kommt es aber auch sehr auf das Alter der Großeltern an. Ich habe schon von Fällen gehört, in denen das Jugendamt es für sinnvoller hielt, die Kinder in eine Pflegefamilie zu geben anstatt zu den schon älteren Großeltern.
Am besten ist es immer wenn man ein Testament (oder wie auch immer das dafür nötige Formular heisst) macht, und darin genau festlegt wer sich um die Kinder kümmern soll. Das berücksichtigt das Familiengericht meist dann schon.

Habt ihr denn alle solche Verfügungen?
Ich sollte das Thema wohl mal angehen.
Generell gehe ich halt schon davon aus, dass man versucht für die Kinder das gewohnte Umfeld zu erhalten und das wäre bei uns auf jeden Fall bei den Großeltern der Fall.

Veröffentlicht von: @simmyHabt ihr denn alle solche Verfügungen?
Wir haben bisher leider niemanden gefunden, den wir dafür einsetzen wollen würden. Sonst hätten wir es aber auf jeden Fall schon gemacht.
Meine Eltern hatten auch eine solche Verfügung von einer Bekannten, die alleinerziehend war. Dort wurde es in einer Selbsthilfegruppe dringend empfohlen (weil bei Alleinerziehenden ja dann gar keiner mehr übrig ist, die Wahrscheinlichkeit dass beide Eltern gleichzeitig versterben ist ja niedriger).

Veröffentlicht von: @squiddyDa kommt es aber auch sehr auf das Alter der Großeltern an.
Ich schrieb ja auch "Nahe Verwandte und Bekannte" - also einfach Personen, mit denen das Kind schon eine Beziehung hat. Das können Großeltern sein, aber auch Geschwister der Eltern oder gute Nachbarn (die z.B. eh schon das Kind in Tagespflege hatten). Natürlich muss dazu noch geschaut werden, ob diese Personen auch fähig sind, sich um die Kinder langfristig zu kümmern.

Simmy schrieb aber von den Großeltern, darauf bezog sich ja der ganze Strang.

Veröffentlicht von: @squiddyIch habe schon von Fällen gehört, in denen das Jugendamt es für sinnvoller hielt, die Kinder in eine Pflegefamilie zu geben anstatt zu den schon älteren Großeltern.
Das Jugendamt hat das aber nicht zu entscheiden, sondern das Familiengericht. Und wenn da eine Benennung nach BGB 1776 vorliegt, dann dürfte das Alter allein kein Ausschlussgrund sein. Selbst wenn die benannte Person das Kind nicht aufnehmen will oder kann, mag es sinnvoll sein sie dennoch zu benennen und somit einen Amtsvormund zu verhindern.

Veröffentlicht von: @stundenglasUnd wenn da eine Benennung nach BGB 1776 vorliegt, dann dürfte das Alter allein kein Ausschlussgrund sein. Selbst wenn die benannte Person das Kind nicht aufnehmen will oder kann, mag es sinnvoll sein sie dennoch zu benennen und somit einen Amtsvormund zu verhindern.
Ja, genau das hab ich doch geschrieben.

Zumindest ich habe deinen Beitrag nicht so verstanden.

Veröffentlicht von: @squiddyAm besten ist es immer wenn man ein Testament (oder wie auch immer das dafür nötige Formular heisst) macht, und darin genau festlegt wer sich um die Kinder kümmern soll. Das berücksichtigt das Familiengericht meist dann schon.
Weiß nicht so recht wie man das anders verstehen kann als
Veröffentlicht von: @stundenglasUnd wenn da eine Benennung nach BGB 1776 vorliegt, dann dürfte das Alter allein kein Ausschlussgrund sein. Selbst wenn die benannte Person das Kind nicht aufnehmen will oder kann, mag es sinnvoll sein sie dennoch zu benennen und somit einen Amtsvormund zu verhindern.
Aber gut, vielleicht ist es auch für mich nur logisch weil ich es selbst geschrieben habe.
Meine Aussage war jedenfalls: es ist nicht so, dass man sich darauf verlassen sollte, dass die Großeltern vom Gericht automatisch eingesetzt werden nur weil es die Großeltern sind und deshalb ist ein Testament immer sinnvoll, weil der Wille der Eltern eben dann doch meist berücksichtigt wird, auch wenn das Gericht ansonsten vielleicht anders entschieden hätte.
Jetzt klar?

Veröffentlicht von: @simmyNun ja früher war ja die Sterblichkeit höher. Deswegen war die Chance auch größer.
ich weiss nicht, ob die wahrscheinlichkeit vollwaise zu sein früher tatsächlich höher war als heute. die möglichkeit besteht einfach.
Veröffentlicht von: @simmyIch denke die Großeltern würden diesen Part übernehmen. Auf jeden Fall wüsste ich, dass ich mich in dem Punkt auf sie verlassen könnte.
dass sie würden ist das eine, ob man das selbst auch will das andere. ich würde die grosseltern jetzt nicht in der rolle haben wollen.
Hallo Simmy,
mangels Kindern kann ich von den Paten nichts erwarten, aber ich kann zumindest von meinen Erfahrungen als Patin berichten.
Veröffentlicht von: @simmyGrundsätzlich ist mir natürlich klar, dass es ein freiwilliges Amt ist und Erwartungen immer auch enttäuscht werden können, aber trotzdem wünsche ich mir für meine Kinder, dass ihre Paten an ihrem Leben auch Anteil nehmen.
Das Anteil nehmen am Leben der Kinder ist für mich die Hauptaufgabe, die ich als Patin für mich sehe. Das gelingt unterschiedlich gut. Mein Mann hat ein Patenkind, für den sind wir quasi die "Bergsportpaten". Wir haben ihm Skifahren beigebracht und gehen jeden Winter an einem Wochenende zusammen Skifahren, und im Sommer meistens einmal zum Klettern. Skifahren ist was, das ich sehr gerne an meine Kinder weitergegeben hätte, und wo ich mich jetzt stellvertretend bei den Patenkindern austoben will, was leider nur bedingt funktioniert. Beim Patenkind meines Mannes sehr gut, bei einem meiner Patenkinder leider gar nicht, der hat da gar kein Interesse.
Ich hab 2 Patenkinder, eins ist der Sohn von Freunden, und dann noch mein Neffe. Zum 1. Patenkind habe ich deutlich weniger Kontakt als ich es mir so vorgestellt habe, aber wir haben einfach kaum gemeinsame Interessen, die Eltern gehen inzwischen in eine andere Gemeinde als wir, da entwickelt sich die Beziehung nicht so, wie ich (und die Eltern) sich das vielleicht gewünscht hätten.
Zu meinem Neffen-Patensohn habe ich ein sehr gutes Verhältnis, der wacht auch genau darüber, dass ich ihn noch etwas mehr beachte als seine Schwestern, von denen bin ich schließlich nur die Tante.... Da ist das gemeinsame Skifahren 1x im Jahr aber auch die einzige Aktivität, die wir als exklusive Zeit verbringen, sonst sind meistens die Schwestern auch mit dabei.
Mein Paten waren für mich eher zusätzliche Tanten, die halt zum Geburtstag und zu Weihnachten was geschenkt haben. Wir wohnten ziemlich weit auseinander (100km war noch das nächste, die anderen wohnten 600 bzw. 500km entfernt), da war der persönliche Kontakt selten. Meine eine Patin habe ich vor meiner Konfirmation vielleicht 3 oder 4mal gesehen....
Ein Onkel von mir ist gleichzeitig mein Pate, und da gab es schon einen Unterschied, er hat sich mehr für mich interessiert als die anderen Geschwister meiner Eltern. Zu meiner Tante, die bei meiner Schwester Patin war, hat sie ein wesentlich besseres Verhältnis als ich. Das Patenamt macht in meiner Wahrnehmung also schon einen Unterschied, auch wenn sich der nur in Nuancen äußert.
Einen engeren Kontakt zu meinen Paten bekam ich interssanterweise erst nach der Konfirmation, als ich alt genug war, da auch mal alleine hinzufahren.
Gruß, fieselchen
P.S.: den Tauftag meiner Patenkinder müsste ich raussuchen, an den habe ich noch nie gedacht. Kenne ich aber auch nicht, dass der gefeiert oder bedacht würde - ich müsste meine Taufurkunde raussuchen, um zu wissen, wann meiner war.