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Was erwartet ihr von den Paten eurer Kinder?

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Simmy
 Simmy
Themenstarter
Beiträge : 2518

Oder hat man da gar nichts zu erwarten außer, dass sie das Patenamt übernommen haben?

Grundsätzlich ist mir natürlich klar, dass es ein freiwilliges Amt ist und Erwartungen immer auch enttäuscht werden können, aber trotzdem wünsche ich mir für meine Kinder, dass ihre Paten an ihrem Leben auch Anteil nehmen.
An den Tauftag meiner einen Tochter hat z.B. keiner wirklich gedacht außer uns Eltern und den Großeltern.
Oft fühle ich mich mit der christlichen Erziehung etwas alleine gelassen (da kommt den Paten natürlich keine Hauptaufgabe zu) und mich würde interessieren, wie es bei euch läuft oder wie andere Paten das handhaben.

Ich persönlich hatte vor allem zu meinem Patenonkel und -frau eine sehr innige Beziehung und würde mir das für meine Kinder auch wünschen.
Erzählt doch mal von euern Erfahrungen.
Danke 😊

Antwort
42 Antworten
Glasgraveurin
Beiträge : 321

Innerhalb meiner Herkunftsfamilie habe ich ein Patenkind. Die Erwartungen wurden hochgesteckt, was Geschenke an Weihnachten und Geburtstag anging. Also es wurde eher eine rein materielle Patenschaft erwartet. Diese Erwartungen habe ich nicht erfüllt. Da ich nicht in der Nähe wohnte, sondern mehrere hundert Kilometer entfernt lebte, wurde ich auch selten oder gar nicht zu Familienfeierlichkeiten eingeladen. Ich bekam dann mal zufällig so nebenbei mit, dass dann etwas stattgefunden hat, meist durch das Patenkind selbst.
Auf meine Nachfrage (nicht an das Patenkind!) an die Verwandtschaft warum ich nicht eingeladen wurde, kamen dann so Antworten wie zum Beispiel: "Oh sorry, an dich haben wir nicht gedacht. Du bist ja auch nicht präsent." Das habe ich als Ausrede empfunden.

Inzwischen habe ich seit mehr als 10 Jahren überhaupt keinen Kontakt mehr zu diesen Menschen.

Ich freue mich für jeden, der mit seinen Patenkindern und als Pate gute Beziehungen pflegt und die Patenschaft für beide Parteien Früchte bringt.

glasgraveurin antworten


AnnaElbe
Beiträge : 41

Hallo Simmy!
Ich bin ein bisschen spät mit meinem Einstieg in das Thema, aber vielleicht passt es ja noch.
Patenschaftserfahrung von beiden Seiten habe ich reichlich.
Einerseits hatte ich 5 Patentanten /-onkel (weil mein Bruder und ich im Ausland getauft wurden, dort gab es dann einen Teil und dann noch sozusagen Ersatz in Deutschland). Alle haben es ernst genommen und ich fühlte mich reich gesegnet und privilegiert, so viele tolle Paten zu haben. (Geschenke, Briefe, Urlaub etc.)
Als Patentante habe ich bisher auch schon sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht:
Als ich das erste Mal als junge Frau von meinem Cousin gefragt wurde, ob ich Patentante seiner 2. Tochter werden möchte, habe ich nach langem Überlegen schweren Herzens abgelehnt, weil mein Verhältnis zu seiner Mutter (meiner Tante) so schwierig ist, daß ich damit nicht das kleine Kind belasten wollte.
Bis heute ist das Verhältnis schwierig und mein Cousin hat sich danach auch nicht mehr gemeldet. Mein Herz hat wirklich geblutet, aber ich wollte unbedingt ehrlich sein und eben eine Vollblut-Patentante.

Später dann wurde ich noch 3x Patentante und die verschiedenen Entwicklungsphasen erlebe ich mit Staunen. Solange die Patenkinder noch sehr klein sind, ist das Verhältnis zu den Eltern entscheidend. Davon profitiert das Patenkind samt Tante dann später enorm. Mittlerweile schreibe und treffe ich mich mit der Ältesten (15 Jahre) allein, wir tauschen uns ganz vertraut aus. Ich bin gespannt, wie das mit den zwei Kleineren dann wird 😉

Und noch etwas:
Ich wurde nun kürzlich gefragt, ob ich Patentante der neuen besten Freundin meiner Tochter (12 Jahre, wird jetzt getauft, weil die Eltern jetzt erst heiraten) werden möchte.
Diese Situation war nun völlig neu für mich, weil ich bis auf die Tochter die restliche Familie überhaupt (noch) nicht kenne. Die Mutter sagte dann auch gleich zu Beginn unseres Patenschaftsgesprächs, meine Aufgabe wäre dann auch, falls die Eltern stürben, ihre Tochter aufzunehmen. Ich war ein bisschen baff (abgesehen davon, daß ich das natürlich sofort machen würde), weil es mir doch reichlich naiv vorkam, ich auch dachte, da gibt es doch sicherlich noch viele andere vor mir, die dafür in Frage kämen. Das wurde aber nicht bestätigt.
Ich bete jetzt also fleißig zu Gott, daß die Eltern schön brav am Leben bleiben und daß die 12jährige ja auch weiter wächst und sich diese Frage dann nicht mehr stellen wird 😉
Die Moral von der Geschicht:
Es gibt alles. Menschen haben immer noch sehr antiquierte Ideen zum Thema Patenschaft. (Ich dachte ja, die wollen mich als Patentante, damit ich dem Kindelein etwas Christliches mitgebe, was sie selbst nicht leisten wollen/Können ...)
Es ist anscheinend schick, Paten zu haben?!
Es gibt noch viel Aufklärungsarbeit diesbezüglich, packen wir es an 😉)

Herzlich,
AnnaElbe (Kirchenbotschafterin)

annaelbe antworten
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