Serienthread 2020 #II
Hallo Serienjunkies,
hier ein neuer Thread, der alte war mit ca. 450 Beiträgen recht voll
Was schaut / streamt Ihr derzeit?
Worum geht es, was ist gut, was gefällt Euch weniger und welche Staffel ist zum Einschlafen?
Übersichtlich wird es, wenn Ihr den Namen der Serie in den Betreff schreibt.
Viel Spaß allen hier,
Scylla
PS: für Filme und Tatort/Polizeiruf gibt es in dem Forum eigene Threads, das hilft der Überschtlichkeit noch mal ein wenig.
Serienthread 2021: Warrior Nun
Eine Kampfszene, theatralisch überreicht eine Sterbende noch eine Halskette, doch gerade, wenn ich darüber nachdenke, lieber eine Ziegen-Doku zu schauen, wird es doch ... interessant.
Ein 18jähriges Mädchen, seit dem 7. Lebensjahr gelähmt und kurz zuvor von einer irren katholischen Ordensschwester ermordert, wird mittels eines sehr gegenständlichen Heiligenscheins gerettet. Das klingt nicht nur irre, das ist es auch, aber in den ersten Folgen durchaus vergnüglich. Denn der Kontrast zwischen 'eben noch hilflos' und 'jetzt mit Superkräften ausgestattet', sich deren aber nicht bewußt und sie folglich auch nicht steuern könnend, könnte kaum größer sein. Das ist wunderbar gespielt, ein bißchen Liebesgeschichte kommt auch vor.
Doch zunehmend gewinnt ein geheimer Orden an Bedeutung, innerhalb dessen der Heiligenschein schon seit zahllosen Generationen weitergegeben wird, um gegen das absolute Böse zu kämpfen. Das ist mal mehr, mal weniger vergnüglich, trägt aber eine Staffel lang.
Das letzte Wort
Ich dachte ja, Anke Engelke wäre nur gut für Lady Kracher und LOL bei prime, aber ich bin bei Netflix jetzt über "Das letzte Wort" gestolpert.
Anke spielt eine Frau, die ihren Mann am 25. Hochzeitstag verliert. Zurück bleiben Geheimnisse, keine finanziellen Rücklagen, zwei verwirrte Kinder und eben Anke, die versucht in all dem Chaos die Kontrolle nicht zu verlieren.
Sie lässt sich zur Trauerrednerin ausbilden und drängt sich in dem heruntergekommenen Beerdigungsinstitut, das ihren Mann unter die Erde gebracht hat, hinein. Sie macht ihre Sache so gut, dass sie für den frustrierten und verzweifelten Bestatter Borowski (beste Perfomance Thorsten Merten!) unentbehrlich wird.
Ich bin sehr beeindruckt. Die Serie ist spannend, liebevoll inszeniert, voller Überraschungen und Absurditäten. Keiner bleibt auf der Strecke, egal welche Sorgen und Nöte sie mit sich tragen und es gibt sehr viele Momente, wo man sich schmunzelnd zurücklehnt.
Und es berührt mich auf, die trauernden Menschen zu sehen, denen Anke durch ihre Begleitung hilft. Ein wichtiges Thema, unterhaltsam aber sehr persönlich umgesetzt.
Empfehle ich.
Ich kann dir nur zustimmen, hat mir auch sehr gut gefallen !
Ich bin jetzt fertig, die Staffel war relativ kurz - aber ich hoffe, es gibt eine zweite.
Der letzte Wille
Die "Villa September", ein ungebautes Altersheim hat schon bessere Zeiten gesehen. Als Chefin Dagmar Winkelmann überraschend stirbt, sehen sich die z.T. noch rüstigen Bewohner mit der Tatsache konfrontiert, ihr Zuhause verlassen zu müssen und setzen sich zusammen mit dem Pflegepersonal entschieden zur Wehr.
Sehr skurril, man merkt, wie viel Spaß die Riege der alten z.T. aus längst vergangenen Zeiten bekannten Schauspielgesichter hatte. Mit viel Witz, etwas Tragik und emotionalen Momenten lässt einen das Thema "In Würde selbstbestimmt altern" nicht unberührt zurück.
Eine Serie für jede Generation, mit einem atemstockenden Cliffhänger in der letzten Minute. Freu mich auf die nächste Staffel im Herbst.
Ach ja, man sollte Grundkenntnisse in Schwäbisch haben, man wird nicht geschont 😊
Ich freue mich, dass diese Serie auch bei Nicht-Schwaben gut ankommt 😊
Für mich war es eine angenehme Wiederbegegnung mit den Schauspielern von der Serie "Die Kirche bleibt im Dorf" die ´, genau so skuril und schräg, mir damals schon sehr gefallen aht.
The Boys
Eine weitere Superheldenserie, diesmal auf Amazon... aber "weitere Superheldenserie" trifft es nicht ganz, denn "the Boys" stellt die Frage, ob Superhelden in der Realität wirklich so gut und edel wären, wie sie sich nach aussen präsentieren... oder ob das nicht alles nur reines Marketing wäre, und die "Helden" oft kaum besser als andere Typen, die hemmungslos ihre Macht ausspielen.
Ich kann, ohne zu viel zu spoilern, verraten dass sich die Superhelden sehr stark an den üblichen Helden von Marvel und DC orientieren... man erkennt problemlos Archetypen wie Superman, Flash, Wonder Woman, Batman und Andere. Nur dass es hier weitaus weniger freundlich zugeht... die Serie ist ausdrücklich für ein erwachsenes Publikum vorgesehen, und an expliziter Gewalt ist kein Mangel.
Die Serie ist im Grunde das, was "Deadpool" vorgab zu sein... eine ziemlich fiese Abrechnung mit der Sehnsucht nach "Superhelden" und der Frage, was wohl passieren könnte wenn es sie wirklich gäbe.
Anders als Deadpool ist die Serie auch ausgesprochen düster, augenzwinkender Humor hält sich eher in Grenzen - mich hat es dennoch begeistert, weil die Serie mit nichts vergleichbar ist, was ich vorher gesehen habe (Ausser "Preacher", was kein Wunder ist, weil derselbe Autor dahinter steckt...).
Veröffentlicht von: @lucan-7Nur dass es hier weitaus weniger freundlich zugeht... die Serie ist ausdrücklich für ein erwachsenes Publikum vorgesehen, und an expliziter Gewalt ist kein Mangel.
Mhm.
Definitiv nix für Kinder.
Karl Urban hat mir hier gut gefallen.
Auch dass die Serie nicht immer stereotyp schwarz/weiß ist. Alle Charaktere haben ihre eigenen Beweggründe und sind nicht automatisch "gut" oder "böse". Mit manchen hat man am Ende fast sogar ein bißchen Mitleid. 😉
Veröffentlicht von: @groffinAuch dass die Serie nicht immer stereotyp schwarz/weiß ist. Alle Charaktere haben ihre eigenen Beweggründe und sind nicht automatisch "gut" oder "böse". Mit manchen hat man am Ende fast sogar ein bißchen Mitleid.
In der Tat... die Beweggründe eigentlich für alle handelnden Personen sind nachvollziehbar (Auch wenn man nicht alles gutheisst). Das macht die Serie sehr tiefgängig wie ich finde.
Und die Besetzung ist einfach nur großartig... nicht dass hier jeder eine oscarreife Leistung zelebriert, aber die Charaktere sind ideal dargestellt und sehr überzeugend.
The Night Manager - Der Nachtmanager
Feine BBC-Verfilmung eines Romans von John le Carre.
Der Nachtmanager eines exklusiven Hotels in Kairo wird per Zufall Zeuge eines Waffenschiebergeschäfts. Als der britische Geheimdienst an ihn herantritt, stellt er fest, dass Wegschauen für ihn keine Option ist. Ein gefährliches Katz und Mausspiel beginnt.
Die Mini-Serie (insgesamt 8 Teile je 45 Minuten) ist unheimlich spannend, intelligent und super besetzt. Tom Hiddleston (unter anderem Loki bei den Avengers-Filmen) spielt den Nachtwächter ebenso überzeugend wie Hugh Laurie (Dr. House) dessen Gegenspieler.
Viel Action gibt es nicht, dafür jede Menge Nervenkitzel.
Cool auch das fein komponierte Intro der Serie.
Nach der Serie könnte ich mir Tom Hiddleston durchaus als nächsten Bond vorstellen.
Diese Serie hab ich vor einiger Zeit mal gesehen und fand sie ebenfalls spannend.