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Tatort / Polizeiruf 2023/2024

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tristesse
Themenstarter
Beiträge : 19099

Hallo Ihr Lieben!

Am Sonntag den 27.08.23 beginnt die neue Sonntagabend Krimisaison mit einem Polizeiruf aus Magdeburg.

Hier ist der Ort, wo wir uns über die Tatorte / Polizeirufe austauschen.

Bewährt hat sich:
Der Thread sollte die ganze Saison umfassen, aber dabei nicht zu unübersichtlich werden. Darum beschränkt er sich auf die Sendungen "Tatort" und "Polizeiruf 110".

Für die Erstausstrahlungen versuchen wir, jede anzulegen. Bei interessanten Wiederholungen alter Folgen fühlen wir uns frei, aus sie hinzuweisen oder nicht.

Manche von uns sehen den Film sofort im Fernsehen, andere später in der Mediathek. Manche auch nur, wenn sie hier lesen, ob er sehenswert ist. Für all die ist es wichtig: Wenn wir relevante Filminhalte posten, setzen wir ganz oben in unsern Kommentar fettgedruckt das Wort "Spoiler".
Manchmal sind wir unterschiedlicher Meinung, wie relevant ein Inhalt ist. Wenn wir nicht sicher sind, wie andere das empfinden: Lieber einmal zu oft "Spoiler" schreiben.

  • Eine neue Sendung legen wir an, indem wir immer auf diesen Eingangspost hier antworten. Der Post zur neuen Sendung wird fett überschrieben mit dem Datum und dem Namen und Ort des Films.
  • Für weitere Kommentare zu einer neuen Sendung antworten wir nicht auf diesen Post hier, sondern auf den Kommentar, mit dem die Sendung angelegt wurde. Solche Antworten lassen sich "einklappen".
  • Spoilern tun wir sinnvollerweise dann erst in der Antwort auf den Post zur jeweiligen Sendung und nicht in diesem selbst.

Wenn das mal nicht hundertprozentig klappt, sind wir alle barmherzig.

Ist das verständlich? Wenn nicht, bitte fragen! 

Und jetzt bin ich gespannt auf die ersten Folgen,

Trissi

PS: danke Andreas für Deine Threaderöffnung letztes Jahr, ich konnte das fast alles so übernehmen! 😊 

Antwort
177 Antworten
tristesse
Themenstarter
Beiträge : 19099

Dortmund - 18.2.24

Ich lenke schon mal das Augenmerk auf den nächsten Dortmunder Tatort am Sonntag. "Cash" wird er heißen und es geht um ein Verbrechen im Wettmilieu. Ich hoffe, die Klischees halten sich etwas in Grenzen, wenn es um die türkische Wettmafia geht.  😉 

EVTL. SPOILERALARM!

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Außerdem ist es der letzte Fall für Jan Pawlak (Rick Okon), der Faber und Rosa zu zweit zurücklässt, die Fluktuation im Team ist schon relativ groß. Laut Vorschau landet er in der Wettsucht und wie es der Zufall so will, spielt sich das Verbrechen ausgerechnet dort ab, wo er sich gerne aufhält (Sachen gibt's!). Ich hoffe mal sehr, der stirbt nicht auch noch. Ich bin noch nicht sicher, ob ich mir Pawlaks Unter- und Abgang anschauen will, versuchen will ich es aber, da die Geschichten ja schon etwas aufeinander aufbauen und ich vermutlich beim nächsten Mal die Vorgeschichte vermissen würde.

Wie Faber mit seiner Rolle als begleitender Kommissar unter der Führung von Rosa klarkommt dürfte spannend werden.

tristesse antworten
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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

@tristesse

"Sachen gibt's!" wäre eine sehr schöne Überschrift für die ganze Tatort-Saison.

Wie Faber und Herzog klarkommen, bin ich mir auch noch unsicher, aber Reinsberger ist schauspielerisch auf Augenhöhe mit Hartmann, und das dürfte auf jeden Fall sehenswert werden.

andreas-wendt antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

@tristesse

Die Befürchtung, dass hier zu sehr mit Hilfe von Kommissar Zufall ermittelt wird, hat sich nicht wirklich bestätigt, auch wenn man zu Beginn den Eindruck und entsprechend ein bisschen weniger Lust hat. Aber Dortmund guckt man (oder guckt man gerade nicht) wegen des Teams, und da kommt man wirklich auf seine Kosten. Die üblichen Spannungen im Team werden dadurch, dass sie sich deswegen nicht dauernd anzicken, sondern neue Umgangsformen damit ausprobieren, sogar intensiver und interessanter. Da sollten die Macher anderer Tatorte gut aufpassen.

Ach so, es gibt nebenbei auch einen Mordfall aufzuklären, aber das ist tatsächlich der Erzählstrang, den vom Drehbuchautor bis zu den Kommissaren ohnehin alle am wenigsten ernstgenommen haben.

Das wäre ein berechtigter Kritikpunkt. Allerdings ist der ausführlichere und spannendere Erzählstrang hier ebenfalls einer, der mit Krimis zu tun hat, nämlich die Spannung, ob und wenn ja wie und wofür sie den aus früheren Folgen bekannten (aber meiner Erinnerung auch entflohenen) Tarim Abakay rankriegen. Unter diesem Aspekt kann man schon es als "das war ein richtiger Krimi" durchgehen lassen. Und unter diesem Aspekt war es meiner Meinung nach sogar ein recht guter.

Außerdem ist es der angekündigte Abschied Pawlaks, weswegen der Film es sich nicht nehmen lässt, ein paar Spuren zu legen, wie dieser aussehen könnte. Ich würde sagen, trotz meiner Fragen, ob das Szenario realistisch ist, und leichtem Kitsch-Faktor war dies einer der gelungeneren Abgänge der letzten Zeit. Aber dazu wird es ganz sicher unterschiedliche Meinungen geben.

Zuletzt: Ein Dortmunder Tatort, der zwischendurch sogar seine leichten Momente hat, ist mal was Neues, aber auch schön.

andreas-wendt antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@andreas-wendt 

SPOILERALARM!!!!

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Ich hab mit den Tatort tatsächlich allein angeschaut, weil ein Teil der Gruppe sich den Niedergang Pawlaks nicht antun wollte, der andere trieb sich auf der Berlinale rum 😉 

Ich hab befürchtet, dass die ganze Kiste emotional anstrengend werden würde und habe so nebenher noch was anderes gemacht, um nicht zu tief in die Handlung einzutauchen.

Faber und Rosa hatten ja einige sehr schöne Momente, die Bereitwilligkeit, mit der Faber ihre Stellung akzeptiert hat, war rührend und auch beim Autoscheiben einschlagen konnte man wirklich einmal aufatmen und mitlachen.

Bei Pawlak war die erste Hälfte schon mühsam zu beobachten bis dann der Twist (vielleicht etwas vorhersehbar, aber absolut genial gelöst!) die Wende brachte und sich das Team wieder einte. Natürlich haben wir sowas schon öfters gesehen, aber für die letzte Vorstellung Okons fand ich das ziemlich clever. Daraufhin erwartete ich dann, dass er auffliegt und den Serientod stirbt, dass er am Ende mit seiner Tochter in den Sonnenuntergang reitet hab ich so gar nicht kommen sehen. Und damit es nicht zu harmonisch endet (wir sind ja noch in Dortmund) kam dann die böse Überraschung in den letzten Sekunden. Ich bin gespannt auf die neue Chefin und wie sich gerade Faber dann benimmt.

Einen Fall gab es auch noch zu lösen:

ehrlich gesagt kratzte mir das alles nur ein wenig an der Oberfläche. Das Wettgeschäft ist schmutzig und erbärmlich, da hätte man bei den Figuren noch mehr in die Tiefe gehen können, aber ich glaub, es war schwer, alle Handlungsstränge überhaupt unterzubringen, da fielen die beiden Morde doch etwas unter den Tisch. Hat mich diesmal nicht so sehr gestört, ich war einfach zu fasziniert von Faber, Rosa und Pawlak 😆 Ist vielleicht etwas unlogisch, weil ich ja immer die bin, die meckert, wenn's zu sehr zu einem Drama verkommt. Am Ende wurde der Gerechtigkeit doch Genüge getan (falls das noch jemand interessierte) und wie immer war es Faber, der durch geschickte Manipulation der Beteiligten zum Ziel kam.

Macht definitiv Lust auf mehr, zumal Faber nach dem traumatischen Verlust seiner Partnerin endlich wieder zu seiner alten Form aufläuft. Auch wenn ich denke, dass er nicht mehr so werden wird wie früher. 

Bekommt von mir diesmal 4 von 5 Dönern und ein Schnäpsen oben drauf. 

tristesse antworten


tristesse
Themenstarter
Beiträge : 19099

Polizeiruf Rostock - 24.02.24

Melli Böwe und Kathrin König ermitteln mit Pöschel und Thiesler, es geht um schmutzige Investgeschäfte und eine drogensüchtige Mutter, sehr intensiv und beklemmend gespielt von Meira Durand. Nebenher taucht Kathrins Vater immer wieder auf und sorgt für einige Irritationen. Ein neuer Staatsanwalt gibt einen wenig rühmlichen Einstand.

Was soll man dazu sagen?

Betroffenheit wollte der Film vermitteln (hat er auch) und daran scheitert das Ganze. Man sieht zwar in intensiven Nahaufnahmen Gesichter, Mimik, Schweigen und Verzweiflung, gestochen scharf in vielen bunten Farben, aber Spannung möchte so recht nicht aufkommen. Einige Fehlentscheidungen, eklatante Patzer und das zu erwartende trostlose Ende (ich hoffe Ihr fühlt Euch jetzt nicht gespoilert?) schmälerten bei uns das sonntägliche Fernsehvergnügen.

Immerhin finden Melli und Kathrin besser zueinander, auch wenn ich den Bukow immer noch vermisse, war die Entscheidung Lina Beckmann ins Team zu holen sehr gut.

Viele Punkte kann ich nicht vergeben, es zog sich ganz schön und verpuffte am Ende.

 

 

 

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2 Antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

@tristesse Das stimmt, in puncto Fernsehvergnügen ist er eher keine Empfehlung. Der Grundton war kompromisslos bedrückend. Daneben gab es vergnügliche Teile, bei denen ich noch unschlüssig bin, ob ich sie als Erleichterung oder als Fremdkörper empfunden habe. Allein das Drama um die drogenabhängige gute Mutter hätte, gut auserzählt, ohne die anderen Stränge, einen konsequenten Film ergeben - er wäre aber kaum erträglich gewesen, und kein besonderer Krimi.

Insofern bin ich mit dem Ergebnis dann doch zufriedener als mit den denkbaren Alternativen. Auf der linearen Ebene hat sich viel an Persönlichkeitsentwicklung getan, und in der Einzelfolge gab es, nach der Exposition irgendwie überraschend, auch noch einen Krimi zu lösen. Dazu durchgehend gute Darsteller, tolle Bilder.

Melli und Kathrin sind in ihrer Verschiedenartigkeit immer mehr ein Team, während die Männer am Rumzicken sind. Angesichts sonst üblicher Geschlechterklischees eine hübsche Entscheidung.

Dass es sich hinzog und verpuffte, kann ich nachvollziehen. Mir scheint aber, dass das kein Versehen war, sondern es sich für uns genauso zäh und dann ernüchternd anfühlen sollte wie für die Protagonistinnen.

Insofern ein gut gemachter, aber / und gerade darin anstrengender Film. Ausdrückliche Empfehlung nur für die, die an der Entwicklung im Team interessiert sind. In dieser Hinscht würde ich sogar sagen, dass es ihr bisher bester war. Ist uns anderes wichtiger, ist er eher Geschmackssache. Ich fand ihn okay, aber lang in Erinnerung bleiben wird er mir, wenn überhaupt, dann nur wegen der Leistung von Meira Durand.

 

 

andreas-wendt antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@andreas-wendt 

Allein das Drama um die drogenabhängige gute Mutter hätte, gut auserzählt, ohne die anderen Stränge, einen konsequenten Film ergeben - er wäre aber kaum erträglich gewesen, und kein besonderer Krimi.

Da hätte man auch eine "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" Wiederholung zeigen können 😉 Interessant war auf jeden Fall die Rolle des Kindes, wie es sich in das Leben und Agieren der Mutter eingefügt und sie unterstützt hat. Das war schon heftig anzusehen.

Dazu durchgehend gute Darsteller, tolle Bilder.

Das stimmt, die Rostocker hat schon immer die starke Darstellerriege ausgezeichnet, da ist keiner überflüssig oder steht hinten an, auch wenn sich die Charaktere natürlich entwickeln und ihre Geschichte mehr oder weniger logisch weitererzählen. Besonders harmonisch gehen sie auch nicht miteinander um, da bringt jetzt Melli etwas mehr Harmonie rein. Fand ich nach Bukow aber auch passend. Das Spiel mit Licht und Schatten war schon gut in Szene gesetzt, allerdings fanden wir die vielen Nahaufnahmen etwas anstrengend. Meine Freundin "Wieso halten die immer die Kamera so schief, haben die das Stativ vergessen?" 😉 

 In dieser Hinscht würde ich sogar sagen, dass es ihr bisher bester war. Ist uns anderes wichtiger, ist er eher Geschmackssache. Ich fand ihn okay, aber lang in Erinnerung bleiben wird er mir, wenn überhaupt, dann nur wegen der Leistung von Meira Durand.

Ob es der beste war, weiß ich nicht genau, so viele hatten wir ja nicht. Pöschel und Thiesler haben ja eh immer irgendwie was am Laufen, was für Zündstoff sorgt, aber am Ende stehen sie immer hinter dem Team und machen ihre Arbeit, der eine mehr, der andere weniger beflissen. Aber sie sind nicht farblos, sie haben Charakter, Ecken und Kanten und das macht sie auch wertvoll für die Geschichte. 

tristesse antworten
andreas
Beiträge : 1807

3.3. Kiel "Borowski und der Wiedergänger"

Kiel goes Weimar, nur halt sehr viel trockener. Das hat mich gut amüsiert, aber auch, weil dies meine bevorzugte Reaktion darauf ist, wenn es irritiert. Es gab zwischendurch auch Szenen, wo ich dachte "Oh, das könnte Trissie nicht gefallen, aber ich genieße es gerade sehr!"

Borowski und Sahin ermitteln im Fall eines verschwundenen Ehemannes im Milieu der Reichen, Schönen und Überdrehten. Schnell haben wir einen Verdacht, aber liegen wir richtig? Und wenn ja, wie wird man die Lösung beweisen?

Alle Beteiligten spielen mit großer Freude ein klein wenig "over the top", nicht völlig ironisch, aber ihre Rollen auch nicht völlig ernstnehmend. Das kommt trotz kleiner Schwächen rüber. Dazu gibt es einige sehr hübsche Meta-Momente. Und einen Schusswaffeneinsatz eines Polizisten, der das Potential zur Tatort-Legende hat. Wer den Stil des Films nicht mag, sollte wenigstens bis zu der Szene gucken, Ihr werdet sie erkennen.

Als Krimi funktioniert das Ganze auch noch.

Positiv auffällig und wohl schon mit Blick auf spätere Filme wichtig war, dass Sahin mehr Raum bekam. Sie erhält mehr Charakterzeichnung, und mir gefällt, was sich da entwickelt.

Es hilft, norddeutschen Humor zu mögen. Ansonsten könnte es anstrengend werden. Ich sehe also, dass er durchaus Geschmackssache sein wird, aber für mich war es ein Genuss.

andreas-wendt antworten
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tristesse
(@tristesse)
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@andreas-wendt 

Danke für die Kritik, wir haben ihn gestern nicht schauen können und holen das vermutlich Donnerstag nach 😉 

tristesse antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@andreas-wendt 

Es hilft, norddeutschen Humor zu mögen. Ansonsten könnte es anstrengend werden. Ich sehe also, dass er durchaus Geschmackssache sein wird, aber für mich war es ein Genuss.

Wir fanden den Tatort von vorne bis hinten einfach nur doof 😀 

Alle Beteiligten spielen mit großer Freude ein klein wenig "over the top", nicht völlig ironisch, aber ihre Rollen auch nicht völlig ernstnehmend. Das kommt trotz kleiner Schwächen rüber. Dazu gibt es einige sehr hübsche Meta-Momente. 

"Ein klein wenig" ist noch untertrieben, ich weiß nicht, ob irgendwer irgendwas davon ernst nehmen sollte. Aber ein Krimi war es jedenfalls nicht so wirklich, dauerte es erst mal ewig, bis überhaupt ein Ermittler auftauchte. Die Behäbigkeit, in der Borowski und Sahin ermittelten (eigentlich saßen sie die meiste Zeit nur rum und befragten wen) ließ uns teilweise innerlich ein wenig wegschlummern. Sahin war ja früher schon ein kleiner Gegensatz zum temperamentlosen Borowski, aber irgendwie fängt sie jetzt genauso langsam an zu formulieren und hinter jedem Satz ein kleines Fragezeichen zu machen. Ermüdend.

Schön fanden wir, dass Borowski seine Kollegin endlich ernst nimmt und auch in seine Handlungen miteinbezieht, allerdings machte das jetzt noch keinen guten Film aus.

Und einen Schusswaffeneinsatz eines Polizisten, der das Potential zur Tatort-Legende hat. Wer den Stil des Films nicht mag, sollte wenigstens bis zu der Szene gucken, Ihr werdet sie erkennen.

Das war die einzige Szene, die wir lustig fanden, danach hätten wir ausmachen sollen.

tristesse antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

@tristesse 

Langsam sind wir auch schon wie so ein altes Ermittlerpärchen: Ich ahne beim Gucken schon, wie Du ihn finden würdest. 🙂

Aber ich sagte ja, guckt wenigstens bis zu "dem Schuss". Ich finde, der ist GIF-würdig, oder?

andreas-wendt antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@andreas-wendt 

Aber ich sagte ja, guckt wenigstens bis zu "dem Schuss". Ich finde, der ist GIF-würdig, oder?

Ja, das war wirklich cool. Wobei ich nicht verstanden habe, warum Borowski dafür gerügt wurde. Mit einer Kamera über einen Tatort zu fliegen verletzt ja auch die Privatsphäre der Opfer.

tristesse antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

@tristesse Ja, juristisch gesehen berechtigt aber die Verletzung der Privatsphäre vermutlich nicht zur Sachbeschädigung. Die Drohne hätte evtl. beschlagnahmt und Anzeige erstattet werden können. Die Rüge war wohl unumgänglich, aber mir schien jetzt auch nicht, dass sie allzu empört vorgebracht wurde.

andreas-wendt antworten


Jigal
 Jigal
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kein aktueller Tatort, aber ein oft gesendeter.

Ich habe gelesen Frau Kinski bittet um eine Entschuldigung für den Tatort Reifeprüfung. Man hätte die Geschichte zwischen einer Schülerin und einem Lehrer auch anders erzählen können. Es geht darum, dass man ihre nackte Brust mehrfach sehen kann und das filmisch gar nicht nötig wäre.

jigal antworten
2 Antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

@jigal Danke für diesen Kommentar. Ich hab auch schon überlegt, ob das Thema nicht auch in diesen Thread gehört.

Entscheidend ist wohl, über das von Dir geschriebene hinaus, dass Nastassja Kinski zur Zeit der Dreharbeiten 15 Jahre alt und ohne erwachsene Begleitung am Set war. Es gab also nie eine rechtlich gültige Einwilligung für die Nacktaufnahmen von ihr.

Ich habe "Reifezezugnis" (nicht -prüfung, das ist ein anderer Film, wegen dem dieser nicht so genannt wurde) ein oder zweimal gesehen, und es ist a) ein großartiger Film und hätte b) die kritisierten Szenen absolut nicht gebraucht, um großartig zu sein. Das ist jetzt natürlich meine Sicht mit fast 50 Jahren Abstand, und die Film-Ästhetik der 70er hätte es vielleicht anders gesehen. Aber dann hätte man eine volljährige Darstellerin casten müssen.

Bin also grundsätzlich der Ansicht von Nastassja Kinski.

Völlig unabhängig davon frage ich mich, warum sie erst zum jetzigen Zeitpunkt davon spricht. Der Regisseur ist vor 2 Jahren gestorben. War sie zu seinen Lebzeiten so traumatisiert, dass es nicht ging? Das wäre eine Erklärung. All das geht uns an sich nichts an und hat keinen Einfluss auf die Berechtigung ihrer Kritik. Aber die Frage will trotzdem nicht aus meinem Kopf verschwinden.

andreas-wendt antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3836

@andreas-wendt Man hat sich in den 70ern vermutlich nichts dabei gedacht.  Es war ein Zeichen von Freiheit oder auch modern. Ich sehe ja auch Filme aus der DDR, da hätte die Frau auch ein Unterhemd im Bett tragen können. Aber man dachte da, wir sind die kirchliche Bevormundung los.  Im Internet kursiert auch eine Szene mit Marijam Aigschewa, heute Ärztin in einer Klinikserie. Als junge Frau Stewardess der Interflug in der Serie Treffpunkt Flughafen. Man sieht deutlich das andere Verhältnis der 70er / 80er Jahre zur Schambehaarung. Dramaturgisch nötig war das nicht, man hätte auch einen leicht durchsichtigen Duschvorhang nehmen können, oder sie nur bis zu den Schulterblättern zeigen können. Im Gegensatz zu Frau Kinski war sie aber volljährig.

 

jigal antworten
andreas
Beiträge : 1807

10.03. Wien "Dein Verlust"

Harald Krassnitzer hat 25jähriges Jubiläum als Moritz Eisner und erklärtermaßen keine Lust, das zu feiern. Entsprechend lässt man Moritz Eisner seinen 60. Geburtstag feiern.

Am nächsten Morgen gibt es eine Leiche und verschiedene Verdächtige: Wir haben als Zuschauende mindestens eine Person im Verdacht. Für die Ermittelnden hingegen deutet alles auf Moritz hin.

Das ist ein zum Glück eher seltenes Szenario im Tatort, denn so wirkt es noch interessant.

Die Auflösung selbst nimmt, unseren Vorahnungen zum Trotz, einige Wendungen, die wir nicht vorahnen konnten, und insofern ist es ein solider Krimi, wenn auch kein überragender. Aber selbst die schwächeren Wiener sind immer noch gute Filme.

Aber ach! für mich will er trotzdem nicht so ganz funktionieren. Das liegt nicht an der Folge selbst, sondern am Personal und seiner Geschichte. Denn es kann bei einer Folge, in der ein Ermittler unter Verdacht gerät, nicht ohne Bezüge auf das Verhältnis der Ermittelnden zueinander abgehen. An diesem Verhältnis wird nun aber mehr vorausgesetzt, als ich aufgrund der bisherigen Filme plausibel finden kann. Es ist, als wollte Wien sich erstmals in ein bisschen mehr linearer Erzählung versuchen, wie Saarbrücken oder Dortmund oder die Polizeirufe. Nur wirkt es, als würde die bisher mit Bleistift gezeichnete Linie nun mit Edding fortgeführt.

Andere Rezensionen sprechen von einer der wichtigsten Folgen für die Charakterzeichnung von Moritz und Bibi, aber diese wird halt mehr erzählt als gezeigt, und dann auch noch, zwar nicht völlig unvermittelt, aber doch auch nicht ganz folgerichtig. Ich bin nun gespannt, ob und wie diese Linie weitergeführt wird - und mir selbst unsicher, was ich mir wünschen würde.

Insofern hat man wohl am meisten Genuss an diesem Film, wenn man all das, was er voraussetzt, auch einfach voraussetzt. Innerhalb des einzelnen Films kann man das machen, nur innerhalb der Reihe habe ich Anfragen.

Wow, es war sauschwer, all das ohne Spoiler zu schreiben, aber ich glaub, ich hab's hinbekommen.

 

 

 

andreas-wendt antworten
3 Antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@andreas-wendt 

Wow, es war sauschwer, all das ohne Spoiler zu schreiben, aber ich glaub, ich hab's hinbekommen.

Ja, das hast Du richtig gut gemacht! 

Für uns war das der wohl beste Tatort in der letzten Zeit. Von Anfang an wird man auf die falsche Fährte geführt, mitraten fällt etwas schwer, gerade weil man genau weiß, dass das offensichtliche nicht sein kann. Ich hatte den/die Täter/in irgendwann so nach der Hälfte im Visier, auch wenn ich nicht wusste wieso und warum. Das Motiv kam dann reichlich spät. Ein paar Ungereimtheiten gab es auf jeden Fall im Verlauf der Ermittlungen, aber wir wissen ja, dass der Tatort mit realer Polizeiarbeit nicht viel zu tun hat. 

Besonders schön war es zu beobachten, dass die Charaktere Max und Bibi sich nach so langer Zeit noch weiter entwickeln können. Ob die Richtung, in die das jetzt geht uns gefällt wissen wir noch nicht. Und man hat beiden, sowohl allein, als auch zusammen sehr intensive und emotionale Momente abgespürt, wo man mal wieder gemerkt hat, wie gut die beiden als Schauspieler sind und wie viel besser auch zusammen. 

Bekommt von uns 5 fast volle Champagnerflasche und ein mit Helium gefüllter Ballon noch oben drauf.

tristesse antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

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SPOILER

 

 

 

 

 

 

Ich fand eigentlich die falsche Fährte nicht so verführerisch. Dachte zwischendurch, es war die Ehefrau, denn meist, wenn im Tatort die Toleranz einer "offenen Beziehung" erwähnt wird, war es eine Eifersuchtstat. Aber ich dachte schon früh, hoffentlich haben sie der Claudia nicht einfach nur deswegen einen Freund an die Seite geschrieben, damit er der Täter ist. Spätestens bei den Fotos habe ich befürchtet, dass es darauf hinausläuft, und dann war ich doch ziemlich ernüchtert, als er's wirklich war. Kann man im Tatort niemandem einfach mal sein Glück gönnen?

Und das Motiv? Ach, naja, also er hat durch einen Fehler von Bibi seine Eltern verloren, und jetzt will er Bibi im Gegenzug das Liebste nehmen, das sie hat, und dafür will er Moritz einen Mord unterschieben, damit dieser ins Gefängnis kommt? Das ergibt für mich als Racheplan irgendwie überhaupt keinen Sinn. Moritz und Bibi mögen sich mögen, und der erste Kuss war von uns irgendwie lang erwartet, aber dass er für sie so wichtig ist wie für Lukas seine Eltern, hätte irgendwie schon ein paar Episoden vorher angebahnt werden müssen, um hier halbwegs plausibel zu erscheinen. Das konnte durch ein kurzes "Ich lern niemanden kennen" von ihr auch nicht ausgeglichen werden. Er mag ihre nächste Bezugsperson sein, aber doch lang nicht so nah wie Kind und Eltern.

Dass Lukas dann noch im Chat mit dem von ihm angeheuerten Killer sein Motiv der Rache an Bibi offenlegt, erschloss sich mir gar nicht. Kann dem Killer doch egal sein, warum er mit welcher Maske wen erschießen soll, solange das Geld stimmt. Und woher hatte Lukas das Geld eigentlich? (Vermutlich habe ich den Aspekt verpasst?).

Diese Logiklöcher machen den Film nicht kaputt, dafür ist er zu stabil. Aber gestört haben sie mich trotzdem.

Besonders schön war es zu beobachten, dass die Charaktere Max und Bibi sich nach so langer Zeit noch weiter entwickeln können.

Das fand ich auch (auch wenn Du wohl Moritz meinst 😉 ). Und dass sie es behutsam tun und dies nicht die Episodengeschichte überlagert, finde ich sehr angenehm. Wo beides, wie hier, miteinander verflochten wird, bin ich noch nicht völlig überzeugt.

 

andreas-wendt antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

SPOILER.

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@andreas-wendt 

Ich fand eigentlich die falsche Fährte nicht so verführerisch.

Ich fand es spannend, weil es auf den ersten Blick so offensichtlich war. Natürlich wussten wir alle, dass Moritz nicht der Täter sein konnte, aber auf einen Doppelgänger mit Gesichtsmaske wäre doch keiner sofort gekommen?

 Spätestens bei den Fotos habe ich befürchtet, dass es darauf hinausläuft, und dann war ich doch ziemlich ernüchtert, als er's wirklich war. Kann man im Tatort niemandem einfach mal sein Glück gönnen?

So ein richtiges verliebtes Pärchen waren sie ja nicht, außer wenn sie nicht nüchtern waren 😉 Sagte sie ja selbst. Interessant fand ich, dass der Täter, sobald man wusste, dass er es war auf einmal unheimlich wurde. Bis dahin wirkte er völlig normal.

Und das Motiv? Ach, naja, also er hat durch einen Fehler von Bibi seine Eltern verloren, und jetzt will er Bibi im Gegenzug das Liebste nehmen, das sie hat, und dafür will er Moritz einen Mord unterschieben, damit dieser ins Gefängnis kommt? Das ergibt für mich als Racheplan irgendwie überhaupt keinen Sinn.

Ja gut, logisch war das jetzt nicht, ich hab auch gesagt, dass es ein paar Unstimmigkeiten gab. Ich hatte das Gefühl, es ging den Autoren eher um den Weg und dann hat man gegen Ende das Motiv aus dem Hut gezaubert.

Genauso wie dass man Moritz erstmal einfach weiter hat ermitteln lassen als Hauptverdächtiger passte auch nicht.  Der Chef wollte auch alles einfach unter den Teppich kehren und der Einzige, der sich dagegen richtig gewehrt hat war Moritz. Das hat mir gefallen, weil man eben sieht, wie klar und gerechtigkeitsempfindend er ist. Andere hätten da schon eher zugegriffen.

Aber wie der Ernstl zu sagen "Wir haben die Waffe beim Moritz im Müll gefunden, lass uns mal den Fall schließen." geht so gar nicht.

Dass Lukas dann noch im Chat mit dem von ihm angeheuerten Killer sein Motiv der Rache an Bibi offenlegt, erschloss sich mir gar nicht. Kann dem Killer doch egal sein, warum er mit welcher Maske wen erschießen soll, solange das Geld stimmt. Und woher hatte Lukas das Geld eigentlich? (Vermutlich habe ich den Aspekt verpasst?).

Nein, das wurde nicht aufgeklärt. Vielleicht war die Rache dem Killer egal, aber Lukas nicht? 

 Und dass sie es behutsam tun und dies nicht die Episodengeschichte überlagert, finde ich sehr angenehm. Wo beides, wie hier, miteinander verflochten wird, bin ich noch nicht völlig überzeugt.

Ich hoffe nur, dass da jetzt nicht ne große Liebesgeschichte draus gezimmert wird und am Ende liegt einer von den beiden blutüberströmt in den Armen des anderen. Das hat mir schon bei Dortmund und Berlin gereicht. 

tristesse antworten


andreas
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17.03. Münster "Unter Gärtnern"

Der Münster-Tatort geht seinen Weg konsequent weiter. Fing er damals an mit lustigen Dialogen und ernsten Fällen, ging dann über zu lustigen Dialogen und schlecht konstruierten Fällen, finden wir dieselben (oder zumindest sehr ähnliche) Dialoge nun in einem völlig absurden, komplett unrealistischen (hoffe ich jedenfalls!) Plot wieder, aber meine Güte, es ist ein Plot, auf den man erstmal kommen muss! Mord in einer Kleingartenkolonie kombiniert mit Agententhriller, und durch all das trampeln die Münsteraner Ermittler.

Das will nicht ernstgenommen werden und ist auch nicht ernstzunehmen. Es ist ein bisschen, als hätte das Ulrich-Tukur-Team sich gefragt, welchem Hollywood-Klassiker sie als nächstes eine Hommage widmen wollen, und sich für "Die nackte Kanone" entschieden, was Tukur verständlicherweise ablehnte und Münster dann übernahm.

Ich hatte Spaß, und das ist, wofür man Münster einschaltet. Mein Gehirn brauche ich dann vielleicht nächste Woche wieder.

andreas-wendt antworten
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tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

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@andreas-wendt 

Willkommen in Absurdistan

Eins muss man den Münsteranern lassen: von den letzten zwei, drei eher mauen und lustlosen Folgen war hier nichts mehr zu sehen. Die 4 (inzwischen kann man Mirko Schrader als festes Mitglied des Teams hinzuzählen) haben eine Spielfreude aufs Parkett gelegt, es war wirklich eine Freude, zuzuschauen. Christine Urspruch und Björn Meyer spielten Börne und Thiel wirklich an die Wand. 

Mord in einer Kleingartenkolonie kombiniert mit Agententhriller, und durch all das trampeln die Münsteraner Ermittler.

Ja, das war reichlich drüber, aber dann auch konsequent bis zum Ende.

Man kam sich beim Beobachten der schrulligen Schrebergartenbesitzer vor wie in einen Loriotsketch, nur als Krimi getarnt. Ob man da jetzt einen blanken Dödel minutenlang ins Bild baumeln lassen musste, weiß ich nicht, aber es provozierte den Zuschauer dann ein wenig, so wie die Kommissare eben auch. Oder diese woken Hipster Eltern, schön divers, die mit zuckerfreien Keksen und Hundwelpen im Arm durchs Bild liefen.

Der Kreis der Verdächtigen war groß, schade dass es nicht am Ende einen Showdown a la Agatha Christie gab, das wäre noch der Höhepunkt gewesen. 

Irgendwann kommt man gemeinsam mit den Ermittlern drauf, was da passiert ist und als hätte das nicht gereicht, kippt das Ganze dann in der letzten Viertelstunde dermaßen um, dass es dann leider etwas zu viel des Guten ist. Das hätte ich nicht gebraucht, passte aber zum ganzen Aufbau und Verlauf des Falls.

und sich für "Die nackte Kanone" entschieden, was Tukur verständlicherweise ablehnte und Münster dann übernahm.

Bei der "nackten Kanone" war ich tatsächlich gar nicht, ich empfand das schon als etwas feingeistiger und nicht ganz so schenkelklopfend. Ich glaub, "Loriot goes Tatort" finde ich besser 😉 

Egal, sei's drum, bekommt von mir 5 von 5 toten Eichhörnchen und einen Schaufelspaten obendrauf, aber nur wenn man es mit der passenden Musik unterlegt. 

tristesse antworten
Seite 6 / 8
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