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Tatort / Polizeiruf Saison 2024/2025

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andreas
Themenstarter
Beiträge : 1844

Seid gegrüßt, liebe Sonntagskrimi-Gemeinde,

wir hoffen, Ihr habt den Sommer mit Paralympics, Olympischen Spielen, IrgendwasmitFußball und den Wiederholungen gut verlebt und hattet vielleicht sogar Zeit, nach außerhalb des ARD-Sendegebiets zu reisen, weil es ja keine neuen Tatorte und Polizeirufe gab. Dafür ist es jetzt zu spät!

Ab kommenden Sonntag, 15. September, versorgt uns die ARD wieder mit frischen Ausgaben der Traditionskrimireihen.

Darum soll es auf mehrfachen (also von mehr als einer Person geäußerten) Wunsch wieder einen Tatort-Polizeiruf-Thread geben. Wir tauschen uns aus, bestätigen uns in unseren Meinungen oder fragen uns, ob wir eigentlich denselben Film gesehen haben, werben oder raten ab oder tun beides oder schreiben einfach auf, was uns ein- und auffällt.

Bewährt hat sich:
Der Thread sollte die ganze Saison umfassen, aber dabei nicht zu unübersichtlich werden. Darum beschränkt er sich auf die Sendungen "Tatort" und "Polizeiruf 110".

Für die Erstausstrahlungen versuchen wir, jede anzulegen. Bei interessanten Wiederholungen alter Folgen fühlen wir uns frei, auf sie hinzuweisen oder nicht.

"Hm, aber was wenn ich jetzt nicht über den Film reden kann, ohne wichtige Details zu verraten?"

Manche von uns sehen den Film sofort im Fernsehen, andere später in der Mediathek. Manche auch nur, wenn sie hier lesen, ob er sehenswert ist. Für all die ist es wichtig: Wenn wir relevante Filminhalte posten, setzen wir ganz oben in unsern Kommentar fettgedruckt das Wort "Spoiler".
Manchmal sind wir unterschiedlicher Meinung, wie relevant ein Inhalt ist. Wenn wir nicht sicher sind, wie andere das empfinden: Lieber einmal zu oft "Spoiler" schreiben.

  • Eine neue Sendung legen wir an, indem wir immer auf diesen Eingangspost hier antworten. Der Post zur neuen Sendung wird fett überschrieben mit dem Datum und dem Namen und Ort des Films. Also z.B. 35. Mai Heidelberg "Tod im Hörsaal" oder so.
  • Für weitere Kommentare zu einer neuen Sendung antworten wir nicht auf diesen Post hier, sondern auf den Kommentar, mit dem die Sendung angelegt wurde. Solche Antworten lassen sich "einklappen".
  • Spoilern tun wir sinnvollerweise dann erst in der Antwort auf den Post zur jeweiligen Sendung und nicht in diesem selbst.

Wenn das mal nicht hundertprozentig klappt, sind wir alle barmherzig.

Wir freuen uns auf eine spannende Saison mit Euch.

Gruß von

Andreas

 

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72 Antworten
andreas
Themenstarter
Beiträge : 1844

13.10. Polizeiruf Swiecko "Wasserwege"

Ross und Rogov im Einsatz in einem soliden Krimi, der uns die Wasserwege im brandenburgisch-polnischen Grenzgebiet nahebringt. Entsprechend - no pun intended - plätschert er lange Zeit vor sich hin, ohne dass die Handlung dabei - sorry - verwässert würde.

Ich sehe den beiden sehr gern zu. Sie sind unterschiedlich und müssen uns das nicht immer noch durch gestellte Meinungsunterschiede unter die Nase reiben. Wie wertschätzend sie miteinander umgehen, ist eine angenehme Ausnahme im Sonntagskrimi, umso mehr seit letzter Woche in Nürnberg. Schon deswegen auch diesmal wieder gern gesehen.

Da störte es auch nicht, dass es ein paar typische Sonntagskrimi-Wendungen gab, die aber nochmal eine andere Wendung nahmen als ich dachte.

Erzählerisch mutig fand ich insbesondere den Schluss. Ob er mir geschmacklich gefiel, bin ich noch gespalten, aber mit ein bisschen Abstand komme ich nicht umhin, ihn uneingeschränkt zu würdigen. Das war schon eine gute Idee, ohne Effekthascherei umgesetzt ein kleiner Paukenschlag. Aber wer weiß, wie es Euch damit ging?

andreas-wendt antworten
7 Antworten
Martha
 Martha
(@martha)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 709

@andreas-wendt 

RE: 13.10. Polizeiruf Swiecko "Wasserwege"

Wasserwege im brandenburgisch-polnischen Grenzgebiet

Sehr schöne Naturkulisse. 🙂 

 ohne Effekthascherei 

Habe ich auch als angenehm empfunden.  Unaufgeregt und dennoch spannend am Ende, da ist noch lange nicht alles zu Ende erzählt!

 

martha antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20226

@andreas-wendt 

kleiner SPOILER im letzten Absatz!!!

 

Ross und Rogov im Einsatz in einem soliden Krimi, der uns die Wasserwege im brandenburgisch-polnischen Grenzgebiet nahebringt. Entsprechend - no pun intended - plätschert er lange Zeit vor sich hin, ohne dass die Handlung dabei - sorry - verwässert würde.

Mir wurde zu viel "geplätschert". Ich hatte mich sehr auf Ross und Rogov gefreut, weil sie so ein starkes Team sind, aber auch der beste Teamspirit konnte nicht verhindern, dass es sich grad in der Mitte zog. Einen Teelöffel mehr Spannung und Kreativität hätten dem Film gut getan.

Wie wertschätzend sie miteinander umgehen, ist eine angenehme Ausnahme im Sonntagskrimi, umso mehr seit letzter Woche in Nürnberg.

Das versteh ich jetzt nicht, denn gerade die letzte Franken Folge verlief doch, was das Team anbelangt sehr harmonisch?

Erzählerisch mutig fand ich insbesondere den Schluss. Ob er mir geschmacklich gefiel, bin ich noch gespalten, aber mit ein bisschen Abstand komme ich nicht umhin, ihn uneingeschränkt zu würdigen. Das war schon eine gute Idee, ohne Effekthascherei umgesetzt ein kleiner Paukenschlag. Aber wer weiß, wie es Euch damit ging?

Das Ende war jetzt für uns nicht so überraschend, denn sobald sich jemand der Kommissare in eine Kollegin oder Kollegen  verguckt, endet das meistens nicht gut - weder im Tatort, noch Polizeiruf. Diese Spannung hätte ich mir aber auch zwischendurch gewünscht und nicht nur für 5 Minuten am Schluss.

Ansonsten aber von der Gestaltung, der Kamera und den Darstellern war es wirklich in Ordnung 😉 

tristesse antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1844

@tristesse

Größerer Spoiler am Ende

Das versteh ich jetzt nicht, denn gerade die letzte Franken Folge verlief doch, was das Team anbelangt sehr harmonisch?

Genau, und jetzt nach dem Abschied von Ringelhahn gibt es das harmonische Nürnberger Team nicht mehr. Rogov und Ross sind also jetzt noch mehr Ausnahme als vor dem Sonntag davor.

Das Ende war jetzt für uns nicht so überraschend, denn sobald sich jemand der Kommissare in eine Kollegin oder Kollegen verguckt, endet das meistens nicht gut - weder im Tatort, noch Polizeiruf.

Der Aspekt war in der Tat zu erwarten. Aber im Regelfall kennt der Sonntagskrimi zwei Varianten: Sie ist die Täterin und wird überführt - oder sie ist am Ende tot. (Ganz selten auch mal beides.)

Dass sie aber offenbar korrupt ist, den Mitwisser beseitigt, von einem anderen Mitwisser geschützt wird und dann ungeschoren davonkommt - das war eine Wendung, die sich der Sonntagskrimi selten traut, und die ich im rbb-Polizeiruf nicht erwartet hätte. Dafür meinen Respekt.

Da der Polizeiruf schon länger als der Tatort auch linear erzählt, kann es sein, dass wir dazu eine Fortsetzung erwarten können. Das wäre für diesen Produktionsort tatsächlich Neuland (bzw. neue Gewässer). Bin gespannt.

andreas-wendt antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

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@andreas-wendt 

SPOILER

 

Genau, und jetzt nach dem Abschied von Ringelhahn gibt es das harmonische Nürnberger Team nicht mehr. Rogov und Ross sind also jetzt noch mehr Ausnahme als vor dem Sonntag davor.

Wer weiß? Kommt ja auch drauf an, wer dazu kommt 😉 

Es gibt, finde ich, einige Teams, die gut miteinander harmonieren: Brix und Janneke (gut, jetzt nicht mehr 😊 ), Max und Freddie, Bibi und Max, Ivo und Franzl (Kalli auch), Franziska und Friedemann....also es war schon mal schlimmer.

Dass sie aber offenbar korrupt ist, den Mitwisser beseitigt, von einem anderen Mitwisser geschützt wird und dann ungeschoren davonkommt - das war eine Wendung, die sich der Sonntagskrimi selten traut, und die ich im rbb-Polizeiruf nicht erwartet hätte. Dafür meinen Respekt.

In einem der ersten Ross-Fälle ist ja auch der Täter ungeschoren davon gekommen, ich weiß nicht mehr welcher, aber ich erinnere mich noch, wie erzürnt der sonst so ausgeglichene Ross auf einmal wurde, weil er den Täter nicht festnehmen konnte. Also sooo exotisch ist das nun nicht 😉 Aber es war auf jeden Fall am Ende noch mal spannend, da gebe ich Dir Recht. 

 

tristesse antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1844

@tristesse 

Es gibt, finde ich, einige Teams, die gut miteinander harmonieren

Unbestritten. Die meisten davon sind aber nach meiner Wahrnehmung entweder recht ähnliche Charaktere oder, im Schwarzwald, recht unausgeprägte Charaktere.

Ross und Rogov sind deutlich als Gegenpole zueinander konzipiert und behandeln einander nicht nur anständig, sondern wertschätzend bis freundschaftlich. Das kann ich bei anderen Teams so nicht wahrnehmen. Und diese Konstellation nicht in Berlin oder Frankfurt anzusiedeln, sondern im östlichsten aller Sonntagskrimis, finde ich einen angenehmen Gegenpol zur sonstigen medialen Darstellung jener Gegend.

Da verzeih ich auch mal einen plätschernderen Plot

andreas-wendt antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20226

@andreas-wendt 

Da verzeih ich auch mal einen plätschernderen Plot

Naja. Unterhalte möchte ich trotzdem werden und nicht nebenher andere Dinge machen können, ohne die Handlung aus den Augen zu verlieren 😉 

tristesse antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1844

@tristesse 

In einem der ersten Ross-Fälle ist ja auch der Täter ungeschoren davon gekommen, ich weiß nicht mehr welcher, aber ich erinnere mich noch, wie erzürnt der sonst so ausgeglichene Ross auf einmal wurde, weil er den Täter nicht festnehmen konnte.

Du hast Recht, es war Ross' dritter und Rogovs erster Fall.

https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiruf_110:_Der_Gott_des_Bankrotts

andreas-wendt antworten


andreas
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20. Oktober Hessen "Murot und das 1000jährige Reich"

Was sollen wir nun hierzu sagen?

Ich fand den diesjährigen Tukur-Tatort absolut okay. Und das ist das Problem, denn wenn ein Tukur-Tatort irgendwas nicht sein will, dann "okay". Er will ein Meisterwerk sein, gern auch ein unverstandenes oder gar unverständliches, ein Skandal, eine Katastrophe, aber doch nicht okay!

Die Idee: Tukur ermittelt kaum als Murot. Der spielt nur eine Nebenrolle in einer kaum erwähnenswerten Rahmenhandlung in der Gegenwart, die wohl hauptsächlich dem Zweck diente, den Film im Tatort-Universum anzubinden. Die meiste Zeit ist er Sonderermittler Rother im Taunus im Jahr 1944 und untersucht da den Todesfall dreier deutscher und eines britischen Soldaten, umgeben von desillusionierten Menschen, Opfern des Systems und echten Fanatikern. All das ist eine gute Idee. Wie wurde sie umgesetzt?

Ist es spannend? Ja, ein bisschen. Geht aber ein bisschen zu langsam los. Dann aber durchaus.

Ist es unterhaltsam? Ja, doch, irgendwie schon. Immer wieder mal.

Hat es - ich meine, es spielt immerhin im Dritten Reich - eine klare politische Botschaft? Och ja, durchaus. Aber die haben wir auch schon mal energischer vorgetragen erlebt.

Und nicht zuletzt: funktioniert es als Krimi? Ich finde, ja. Es lässt sich miträtseln, und am Ende wissen wir, was wir vorher nicht wussten. Als Krimi ist dieser noch am solidesten gestrickt. Fast scheint es, als würden all die Fäden der politischen Lage damals hauptsächlich der Krimihandlung dienen, statt für sich selbst erzählerischen Wert zu haben. Was in einem Krimi natürlich auch wieder okay ist, aber: darf man das?

Ist schon okay, kann man gucken. Aber irgendwie fragt man sich: Hätte das nicht auch ganz anders, größer, genialer erzählt werden können? Und man fragt sich, ob es einem dann mehr gefallen hätte oder weniger.

Und Ihr so?

 

andreas-wendt antworten
3 Antworten
AWHler
 AWHler
(@awhler)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 249

@andreas-wendt 

Ich war zunächst und in den ersten 20, 30 Minuten überrascht, wie wir hier in eine Geschichte mithineingenommen wurden, die so garnix Skurriles und Abgedrehtes hatte ,,, und dachte: "Ok, wieder mal anders als erwartet!" 😉

Dann konnt ich mich - von Szene zu Szene und im sich entwickelnden Geschehen - gut drauf einlassen, fand's am Ende und von der Intention gut.

"Mal was Anderes!" gilt für die Murot-Tatorte ja jedesmal im sonstigen Tatort-Kontext - diesmal sogar im Blick auf die Erwartungen an einen neuen Murot

Nur die zwei (?) Fensterausblicke und das, was zwischendurch auf'm Tisch lag und im Gebrauch war 😉 waren Murot-Einschläge....  

L'Chaim

awhler antworten
Martha
 Martha
(@martha)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 709

@andreas-wendt

Was sollen wir nun hierzu sagen?

Letztendlich gut gemacht!

Und ihr so?

Zu Beginn dachte ich: Achja, tukursche Spöttelei (mit einem Hauch Selbstgefälligkeit) 🙄.

Aber dann ordnete sich alles und nahm Gestalt an. 

SPOILER:

Vieles erinnerte an Erzählungen meiner alten Patentante, die n.e. Angaben in einem Urlaub iwo im Gebirge mal eigenhändig an einer Poststelle den Krieg für beendet erklärte und die Kommunikation einfach abschnitt.

[Und ich lernte dazu, dass Herr Hitler die einfachen Edelweißchen liebte und selbst nur ein Ei hatte. 🤫]

Anschauen. Lohnt sich. 

martha antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20226

@andreas-wendt 

Die Idee: Tukur ermittelt kaum als Murot. Der spielt nur eine Nebenrolle in einer kaum erwähnenswerten Rahmenhandlung in der Gegenwart, die wohl hauptsächlich dem Zweck diente, den Film im Tatort-Universum anzubinden. Die meiste Zeit ist er Sonderermittler Rother im Taunus im Jahr 1944 und untersucht da den Todesfall dreier deutscher und eines britischen Soldaten, umgeben von desillusionierten Menschen, Opfern des Systems und echten Fanatikern. All das ist eine gute Idee. Wie wurde sie umgesetzt?

Murot ist ja immer ein bisschen "wild" und natürlich wird jeder Tatort mit ihm an "Im Schmerz geboren" von 2014 gemessen und so gut ist halt keiner wie dieser 😉 

Unsere Gruppe war etwas zweigeteilt. Meine Schwester und ich waren begeistert, meine Freundin meinte, das hätte nun nichts mehr mit Tatort zu tun und da hatte sie recht. Allerdings ist Murot noch nie so linientreu im Krimigenre geblieben, das kann man einfach nicht erwarten. Genauso wie man nicht erwarten kann, dass bei Börne und Thiel ein ernsthafter Krimi rauskommt. 

Erzählerisch und vom Witz her fand ich den völlig in Ordnung, aber ich bin auch eine, die Filme aus dieser Zeitepoche gern schaut. Der Fall war durchaus zum miträtseln, natürlich ziemlich absurd, aber das Ganze an sich war ja schon schräg. Bestimmt hätte man noch ne Schippe draufsetzen können, aber allein schon für die Szene, wo Murot am Klavier Hitlers Eier besingt hat sich das Ganze gelohnt. Der  Cast, vor allem Barbara Philipp als Magda Wächter,  zeichnete sich durch enorme Spielfreude aus, man hat gemerkt, dass die richtig Spaß hatten.

Bekommt von mir 4 von 5 Hasenpfötchen und angelutschtes Bonbon oben drauf.

tristesse antworten
andreas
Themenstarter
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27. Oktober Ludwigshafen "Dein gutes Recht"

Bevor übermorgen schon der nächste über den Bildschirm weht, will ich aus purem Ordnungswahn diesen doch wenigstens vorher anlegen.

Lena vor der internen Ermittlung erzählt die Geschichte in Rückblicken, innerhalb derer es teilweise sogar selbst wieder Rückblicke gibt,  und all dem lässt sich erstaunlicherweise sehr viel besser folgen, als es diese Beschreibung vermuten ließ.

Es ist ihr 80. Fall und darum durchaus auch ihrer Person und Arbeitsweise gewidmet.

Daneben wird eine Nachfolge für Frau Keller gesucht und für auflockernde Momente in diesem sonst eher schweren Fall gesorgt.

Ein solider Krimi und m.E. unter den Ludwigshafenern einer der besseren.

andreas-wendt antworten
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tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20226

@andreas-wendt 

Ein solider Krimi und m.E. unter den Ludwigshafenern einer der besseren.

Wir fanden den einstimmig richtig gut 😉 

Die Geschichte war zwar ein wenig phantastisch, aber schön spannend mit einem fulminanten Showdown und einer uns zufriedenstellenden Auflösung. Lediglich Sandra Borgmann als Patricia Prinz fanden wir etwas nervig, nicht in der Rolle, das hat sie gut gemacht, aber sie spielt unserer Einschätzung nach einfach zu oft in dem Format mit.

Stern und Odenthal schön harmonisch auf Wellenlänge, ein starkes Team. 

Daneben wird eine Nachfolge für Frau Keller gesucht und für auflockernde Momente in diesem sonst eher schweren Fall gesorgt.

Das wird noch lustig, wer von den beiden das Rennen macht, evtl. auch beide? Frau Folkerts wird ja nicht mehr ewig mitmachen und braucht eine/n starke/n Nachfolger/in. 

tristesse antworten


tristesse
Beiträge : 20226

Dresden 3.11.24

Winkler und Gorniak ermitteln in einem Doppelmord und während der Ermittlungen wird Winkler als persönlich Betroffene immer tiefer in einem weit zurück liegenden Fall hinein gezogen, der alle Beteiligten und sie selbst in große Gefahr bringt. 

War das zu sehr gespoilert? 🤔

Der Fall an sich war unterhaltsam, beim ersten Showdown kurz vor 21 Uhr schauten wir irritiert auf die Uhr. 😉 Aber dann nahm der Film erst richtig Fahrt auf.

Die ersten 45 Minuten zogen sich etwas, was meiner Meinung vor allem an der Ruhe der Ermittlerinnen liegt. Wie schön, dass Schnabel ab und an räsonierend durchs Bild poltert, man wird dann wieder wach. Überhaupt war er diesmal sehr präsent, so cholerisch und laut er sonst ist, im richtigen Moment ist er zur Stelle und legt eine berührende Feinfühlichkeit an den Tag.

Die Lösung an sich blieb bis zum Ende recht offen und bot viel Raum zum Mitraten. Die Musik war diesmal wirklich auch ziemlich gut, manche Szenen sehr künstlerisch umgesetzt, ohne künstlich zu sein. 

Solide Sonntagabend Unterhaltung. 4 von 5 Bierpullen und ne verstaubte Akte oben drauf. 

tristesse antworten
4 Antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1844

@tristesse Bin bei Dir. Natürlich hat man all die Themen und Motive schon mal gesehen, aber selten so stimmig kombiniert. Und von einem Ende mal tatsächlich überrascht zu sein, ist mir lang nicht passiert. Für mich der bisher beste dieses Jahres.

andreas-wendt antworten
Martha
 Martha
(@martha)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 709

@andreas-wendt 

Für mich der bisher beste dieses Jahres.

Stimmt.

SPOILER

Beeindruckend

- die Szene (einsetzender Regen, sakrale Musik), als die beiden toten Polizisten von der Straße weggetragen wurde,

- die Szene, als der ständig herumschnauzende Herr Schnabel die von einem Trauma explosionsartig aufgebrochene  Frau Schnabel väterlich in seine Arme nahm und

- die Szene, als am Ende des Tatorts die umhergeschuppste  zarte Polizistin  ihre  fast 100%ige Treffsicherheit mit der Waffe unter Beweis stellen konnt.

 

martha antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20226

@martha 

Du hast völlig Recht, das waren für mich auch die besten Szenen des Tatorts.

tristesse antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1844

Für mich der bisher beste dieses Jahres.

Ups. So weit wollte ich mich eigentlich doch nicht vorwagen. Ich meinte eigentlich nur diese Saison, also seit der Sommerpause. Die davor habe ich nicht mehr für den direkten Vergleich im Blick.

 

andreas-wendt antworten
andreas
Themenstarter
Beiträge : 1844

10.11. Kiel "Borowski und das ewige Meer"

Nach einer emotional eher durchwachsenen Woche bekommen wir einen durchwachsenen Tatort zu sehen. Es ist der drittletzte Borowski-Tatort, der neu ausgestrahlt wird, allerdings der vorletzte, der gedreht wurde.

Mehrere Klimaaktivisten ertrinken in der Kieler Förde. Alle waren natürlich nicht nur analog vernetzt.

Beides, Klima und Digitalisierung, spielt eine Rolle in diesem Krimi, und beides sind riesige Themen, die irgendwie miteinander zu tun haben können, und beide hätten einen eigenen Film verdient, aber beide sind in diesem Film so verknüpft, dass er einfach, sagen wir's höflich, sehr dicht wird.

Damit bietet er unheimlich viel Stoff zum Nachdenken über große gesellschaftliche, philosophische und irgendwie sogar religiöse Fragen (man sollte der Frage, was davon denn jetzt technisch realistisch ist, aber lieber nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken, ich würde wohlwollend deuten, dass es darum nicht ging) und ist insofern durchaus ein guter Film.

Andererseits ist er deswegen auch etwas anstrengend. Jede einzelne der großen Fragen hätte den Film wohl auch allein getragen, und vielleicht wäre er damit noch stimmiger, vielleicht aber auch noch anstrengender geworden.

Wollte der Film zu viel? Ja, irgendwie schon, aber es wäre nichts von dem Vielen, was er wollte, streichbar gewesen, ohne dass das Ganze nicht mehr funktioniert hätte.

Ich zögere also mit einer Empfehlung. Allerdings würde ich gern auch hier über den einen oder anderen Aspekt des Films ins Gespräch kommen, und dafür müsstet Ihr ihn halt gesehen haben.

andreas-wendt antworten
3 Antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20226

@andreas-wendt 

Ich zögere also mit einer Empfehlung. Allerdings würde ich gern auch hier über den einen oder anderen Aspekt des Films ins Gespräch kommen, und dafür müsstet Ihr ihn halt gesehen haben.

Wir haben es leider noch nicht geschafft. 

tristesse antworten
Martha
 Martha
(@martha)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 709

@andreas-wendt 

Wollte der Film zu viel?

Auf alle Fälle. Ich habe ihn nicht bis zum Ende geschafft. 

Für mich wurde er zur Mitte hin unglaubwürdig und anschließend lächerlich.

Aber passt gut in die Jahreszeit: Melancholie und ein bisschen Halloween... 

 

 

martha antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20226

@andreas-wendt 

SPOILER

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Beides, Klima und Digitalisierung, spielt eine Rolle in diesem Krimi, und beides sind riesige Themen, die irgendwie miteinander zu tun haben können, und beide hätten einen eigenen Film verdient, aber beide sind in diesem Film so verknüpft, dass er einfach, sagen wir's höflich, sehr dicht wird

Das hat uns auch etwas gestört, dass ein Fass nach dem anderen aufgemacht wurde. An sich hat der gelassene, ruhige Umgang des Teams miteinander viel Hektik rausgenommen, aber man hätte da auch ne Themenwoche draus machen können 😉 Das ist übrigens das, was mich am meisten beim Kieler Tatort nervt: beide Ermittler agieren dermaßen "behäbig", wenn da nicht ab und zu durch die Handlung Schwung reinkäme, würde ich wohl einschlafen. Wenn er schon so stoisch und gelassen ist, könnte sie wenigstens etwas lebhafter sein, aber sie verzieht ja auch keine Miene. In meinen Augen kein sich sehr gut ergänzenden Team. 

Wollte der Film zu viel? Ja, irgendwie schon, aber es wäre nichts von dem Vielen, was er wollte, streichbar gewesen, ohne dass das Ganze nicht mehr funktioniert hätte.

Gegen Mitte wurde uns das alles zu dick. Natürlich gibt es immer mal wieder einen sorgenvollen Blick in die Zukunft, was passieren könnte, wenn alternative Intelligenzen zu viel Handlungsspielraum in der realen Welt bekommen, aber dass dann innerhalb von wenigen Monaten eine KI die Weltherrschaft an sich reißt, um die Menschheit zu vernichten, war uns dann doch etwa zu dystopisch.

Die Fahrstuhlszene war dann der Gipfel, auch wenn es natürlich spannend war, den beiden beim Katz- und Mausspiel zuzusehen.

Alles in allem für mich einer der besseren Borowskis, von dem ich ja eh nicht so der große Fan bin 😉 

 

tristesse antworten


tristesse
Beiträge : 20226

17.11.2024 - Stuttgart "Lass sie ziehen"

Lannert und Bootz ermitteln in einem Mordfall parallel in und außerhalb von Stuttgart in einem kleinen Kaff (wo tatsächlich noch so richtig "g'schwätzt" wird wie früher!).

Bis 10 Minuten vor Schluss fanden wir zwar manches etwas seltsam und reichlich "drüber", aber die letzten Minuten gingen unserer Meinung nach gar nicht.

Bekommt daher nur 1 von 5 Kurzen und ne Runde mit dem Porsche obendrauf.

 

Da gibt es im Anschluss noch was dazu und einen Spolieralarm.

 

tristesse antworten
10 Antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20226

SPOILER!!!!

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Wer jetzt weiterscrollt, ist selbst Schuld! 😉 

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Es ist ja nicht so, dass es nicht genug Verdächtige gegeben hätte, die Hanna hätten erwürgen können: der abgelehnte Marek, der Ex-Freund Robbi, die eifersüchtige Pia, der Vater (dass der eine sehr niedrigschwellige Impulskontrolle hat ist ja mehr als einmal deutlich geworden!), die von ihrer Tochter enttäuschten Mutter, der sonderbare Jögi, die beste (lesbische?) Freundin oder der schmierige Vermieter. 

So viel Verdächtige hatten wir ja ewig nicht mehr.

Aber nein! Anstatt es jemanden aus dem direkten Umfeld machen zu lassen, taucht auf einmal 5 (!!!) Minuten vor Schluss, wie das berühmte Kaninchen aus dem Hut der Pizzabote (!!!) Luigi (!!!) auf der Bildfläche auf ("Was für ein Zufall!- Sachen gibt's!) und der Fall ist gelöst. Lannert steht dann in der Endsequenz mit dem Vater, dessen Mord an Marek anscheinend niemand interessiert (fragt da vielleicht mal einer: "Wo isch dör hi?") am Grab und resümiert: "Pech gehabt!"

"PECH GEHABT"!?! - Was ist denn das für ne schäbbige Auflösung? 

Vielleicht hätte man mit einem halbwegs schlüssigen Ende das Ruder noch rumreißen können, denn die Jungs hatten schon ein, zwei Momente, aber so? 

Ging gar nicht. 

tristesse antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1844

Weitergespoilert

@tristesse 

Echt, der Luigi!.

Und ich dachte noch: Oh, wenn dem Mörder zwei Fingerkuppen fehlen, ist es vielleicht der Chef aus der Tischlerei, wo sie lernt, das hätte noch halbwegs Sinn gehabt. Wäre zwar auch eine schlechte Auflösung gewesen, aber eine, die noch halbwegs guten Krimi-Willen gezeigt hätte. Diese schien fast absichtlich keine sein zu wollen.

Dem könnte man mit gutem Willen - ich versuch's mal - dramaturgisch wieder irgendwie was abgewinnen. Nach all den gegenseitigen Verdächtigungen und Fragen nach dem Motiv, die ja sogar zu einem weiteren Mord führen, ist die Tat am Ende völlig unmotiviert. All der Streit im Dorf völlig umsonst, all die Gedanken grundlos. In dieser Linie könnte ich die "Auflösung" als Teil der Erzählung stimmig finden. Mit sehr gutem Willen.
Aber ach, das macht es nicht besser, denn das hieße wiederum, all denen im Dorf Recht geben, die sagten, dass die Stadt doch ach so gefährlich ist und dass sie noch leben würde, wäre sie nicht gegangen, auch wegen "die ganze Araber", auch wenn's am Ende ein schwäbischer Italiener ist, aber halt "keiner von do!" - das würde dem Titel des Films "Lass sie gehen!" diametral widersprechen.

Und deshalb: Selbst die wohlwollende Deutung, dass das Ende genauso Sinn hatte, macht den Film eher noch schlechter. Entweder haben sie beim Ende gar nichts gedacht oder in eine völlig unangemessene Richtung. Ich glaube, ich sollte nicht mehr drüber nachdenken. Schade um die schöne Familiendrama-Idee.

andreas-wendt antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1844

@tristesse Jo!

Eine Familiendrama-Milieustudie, die sich lange Zeit als Krimi tarnt, diese Tarnung dann aber unter einem gewissen Aspekt auch irgendwann fallen lässt. Darin immerhin konsequenter als andere Tatorte dieser Kategorie. Ein guter Film, stimmungsvoll, mit tollen Schauspielern und Bildern, auch zwischendurch Humoreinlagen zur Auflockerung.

Aber als Krimi ... und ich bin ja von uns beiden eher der, der auch im Tatort einem guten Film mal verzeiht, ein schlechter Krimi zu sein ... unverzeihlich schlecht.

Hätte man die Kommissare weggelassen und es bei Arte gezeigt, wollte ich nichts gesagt haben.

andreas-wendt antworten
AWHler
 AWHler
(@awhler)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 249

@andreas-wendt 

OK ---- SPOILER ----

 

 

 

 

Mir ging es ganz anders 😉

Ich habe mir gerade die Szene auf dem Friedhof nochmal angeschaut:

V: "WARUM sie?

K: "Es klingt hart, aber Hanna hatte halt einfach nur Pech ..."

Schweigen

V: "PECH???"

K: "Falsche Zeit, falscher Ort, ein grausamer Zufall ..."

V: "ZUFALL???"

Schweigen

V: "ALLES SINNLOS!"

Vezweifelter Blick zum Komissar ... Zustimmendes Nicken

--------------------------

Man mag das jetzt "unbefriedigend" finden, aber es war (für mein Empfinden - gerade nach der ganzen Dichte und dem Beziehungsgeflecht des Film) ein sehr existentialischer Schlussakkord (Camus' Absurditäts-Thema  lässt grüßen) - und dass es am Ende NICHTS mit den ganzen emotionalen Dramen, Verantwortungs- und Täter-Spekulationen zu tun hat, gerade das geht für mich damit in Ordnung.

Ein stimmiger, befriedigenderer Handlungsschluss - sozusagen ein "stimmiger" Einlauf in die Zielgerade des Films war's nicht - eben. 😉

"Shit happens" heißt manchmal die schnoddrige und vor der Sinnfrage kapitulierende Antwort auf tragische Kausalketten und Dinge, die einfach nur absurd sind, so wie es Lannert knapp in Worte fasst ...

Der zerberstende Teller, der versteinerte Mutterblick und die jüngere Schwester, die vor der Zielgerade - dem Einlauf ins jubelnde Dorf - kehrt macht und sich abwendend zurückläuft ... Für mich stimmig.

L'Chaim

 

awhler antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1844

Spoiler

@awhler Ich kann Dir folgen (und tue es ja weiter oben auch), aber all das heißt halt auch: Wäre sie daheim geblieben, würde sie noch leben. In der Stadt passieren solche Dinge, da kann man solches Pech haben. Nicht dass das Umfeld sie nicht gehen lassen wollte, sondern dass sie überhaupt ging, war es, was sie das Leben gekostet hat.

Dass dann die jüngere Schwester am Ende kehrtmacht, lässt sich dann nur als Rennen in ein ähnliches Schicksal lesen. Heißt also, wer seine Kinder vor dem Tod bewahren will, sollte sie - entgegen dem Titel - besser nicht gehenlassen. Ich finde das - gerade, wenn ich eine Stringenz darin erkenne - als Botschaft recht problematisch.

andreas-wendt antworten
AWHler
 AWHler
(@awhler)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 249

@andreas-wendt 

Spoiler

Mmhh ...

Du schreibst: "Dass dann die jüngere Schwester am Ende kehrtmacht, lässt sich dann nur als Rennen in ein ähnliches Schicksal lesen. Heißt also, wer seine Kinder vor dem Tod bewahren will, sollte sie - entgegen dem Titel - besser nicht gehenlassen. Ich finde das - gerade, wenn ich eine Stringenz darin erkenne - als Botschaft recht problematisch."

Die Kehrtwende ist für mich erstmal ein Entschluss, nicht zurückzukehren in ihr bisheriges Elternhaus, ihr Umfeld, dieses Dorf, die Erwartungen an sie und dieses ganze kaputte Elend - als Rennen in ein ähnliches Schicksal halte ich für etwas überinterpretiert, denn das Leben/ihr Leben bleibt ja offen ... und vielleicht symbolisiert diese Abkehr (sie ist ja noch jung und geht zur Schule) erstmal nur Trotz & Widerstand und ihr weiteres Leben (phantasiert) verläuft glücklich(er).

Und eine Botschaft "Wer seine Kinder vor dem Tod bewahren will, sollte sie ... besser nicht gehen lassen." erkenne ich auch nicht ... Es geht doch eher um die absurde Offenheit des Lebens, die Unkalkulierbarkeit unserer Lebenswege und das Dilemma von Bleiben oder Gehen, Festhalten oder Loslassen-Können.

Während ich das schreibe und reflektiere, wird's mir sogar noch stimmiger *lach*

L'Chaim

awhler antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1844

Spoiler

@awhler

Ich vermute stark, dass Du die Aussageabsicht des Films korrekt erfasst hast.

Ich denke nur, dass diese Absicht bei den Dorfbewohnern selbst nicht ankommen, sondern die Auflösung nur ihr Vorurteil gegenüber den Gefahren der Stadt bestätigen würde. Und ja vielleicht auch bei den Dorfbewohnern in uns vor dem Fernseher.

Diese Ambivalenz bleibt bei mir: Ich merke, was der Film - bis in den Titel hinein - sagen will, aber daneben sagt er aus Versehen(?) noch etwas anderes, dazu nicht passendes.

Und ja, vielleicht ist genau dieses unbefriedigende Spannungsverhältnis auch beabsichtigt - aber dann darf ich es doch auch unbefriedigend finden.

 

andreas-wendt antworten
AWHler
 AWHler
(@awhler)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 249

@andreas-wendt 

SPOILER

Klaro 😉 ... Wir tauschen ja auch keine Richtigkeiten, sondern unsere Wahrnehmungen aus - und mit dem, was die Dorfbewohner in ihrer Reaktion angeht, hast Du wohl recht. Die warnen die Eltern bestimmt, ihre zweite Tochter unbedingt NICHT ziehen zu lassen ...

L'Chaim

awhler antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20226

@awhler 

Spoiler

 

 

 

und mit dem, was die Dorfbewohner in ihrer Reaktion angeht, hast Du wohl recht. Die warnen die Eltern bestimmt, ihre zweite Tochter unbedingt NICHT ziehen zu lassen ...

Wobei ich da auch beim Tatort interessant fand, dass man sehen konnte, dass eben nicht nur in der Stadt das Böse zuschlägt, sondern auch auf dem Dorf. Die Männer, die den Marke verprügelt haben z.B. oder der Vater, der den vermeintlichen Mörder auf Geheiß der Mutter erschießt, das ist ja nicht besser als das, was der Tochter in der Stadt passiert ist. 

tristesse antworten
Meriadoc
(@meriadoc)
Beigetreten : Vor 2 Wochen

Beiträge : 93

@tristesse 

Bekommt von mir 4 Brennnesseln und ein Gänseblümchen

 

Die Selbstjustiz der trinkseligen  Dorfbewohner hat mich echt umgehauen.

meriadoc antworten
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