Zuletzt gesehener Film 2024

Equalizer 3 - SPOILER

Den ersten hatte ich gesehen, der zweite ist mir irgendwie durchgerutscht und zufällig bin ich dann über den letzten Teil (der vermutlich auch der letzte bleiben dürfte, immerhin heißt er "Final Chapter") gestolpert.

Rober McCall landet nach einem Einsatz in Sizilien schwer verletzt in einer kleinen Stadt Nahe Neapel, wird vom ortansässigen Arzt gesund gepflegt und bleibt vor Ort.  Zunehmend schließt er Freundschaft mit den Einwohnern und als die Bürger der Gemeinde von einem neapolitanischen Comorra-Clan drangsaliert werden, nimmt er wie es seine Art ist, das Ganze dann selbst in die Hand.

An sich bin ich ein großer Fan von Denzel Filmen, weil er in seinen Rollen Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und Kühnheit zum Thema macht, oft auch mit christlichen Inhalten. In "Final Chapter" folgt McCall  seinen eigenen Vorstellungen von Moral, Recht und Ordnung, indem er einfach das macht, was an er am besten kann: Selbstjustiz üben und die bösen Schurken nicht nur vermöbeln, sondern hinrichten.

Das sieht bei bombastischer Musik in Zeitlupe und tausend Filtern drüber mega stylisch und fresh aus, Denzel selbst ist mit seinen 60 Jahren immer noch ein Hingucker und Dakota Fanning an seiner Seite schmuckes Beiwerk. Alles läuft nach dem typischen Schwarz-Weiß Schema ab: die Guten sind besonders rechtschaffen und die Schlechten besonders böse und natürlich gehört McCall zu den Guten, weil er im Straßencafe sitzt, die Sprache lernt und die kleinen Jungs anlächelt. Außer man ärgert seine Freunde, dann verwandelt er sich in eine erbarmungslose Killermaschine, vor der sogar die örtliche Polizei zurückschreckt.

Diese moderen Robin Hood Geschichten kennt man zu Genüge, ob es nun McCall oder John Wick ist. "Man on fire" war übrigens auch so ein Film mit Denzel. Das Thema ist Selbstjustiz und Gewalt, da kann ich einfach nicht begeistert in die Hände klatschen, auch wenn ich diese Filme durchaus unterhaltsam finde und auch wenn der Held das Gute will, entscheidet er sich dennoch für den falschen Weg und das stört mich.

Für die Machart, die Musik, die Darsteller und die wirklich wunderbaren Bilder bekommt der Film von mir 3 von 5 Tassen Tee und einen Baseballschläger zum Mitnehmen.

Wir sind dann wohl die Angehörigen

handelt von der Entführung des Literatur- und Sozialwissenschaftlers, Publizisten und Mäzen Jan Phillip Reemtsma (sein Sohn schrieb später ein Buch darüber, der Film trägt dessen Titel).

Nach 2 vermasselten Geldübergaben organisiert Reemtsma seine Freilassung selbst mit Hilfe "der linken Szene", wie's im Film heisst. 

Er wendet sich an einen Pfarrer, einen Soziologen u an einen Sozialarbeiter, die den Anweisungen der Entführer folgen ohne Ambitionen, sie festnehmen zu müssen. 

Die Polizei lässt sie gewähren unter einer Bedingung: der Erfolg der Aktion wird den Beamten zugeschrieben...

[Verfügbar in der Arte-Mediathek bis zum 11.05.24. TV-Ausstrahlung am 19.04.24 um 14:15 Uhr, Dauer 103 min.]

Das schweigende Klassenzimmer

Verfilmung eines Sachbuches von Dietrich Garstka, in dem er die wahre Geschichte seiner Schulklasse thematisiert.

Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Abiturklasse in der DDR, die sich anlässlich des Ungarischen Volksaufstands 1956 im Unterricht zu einer Schweigeminute für die Opfer entscheidet.

Die Solidaritätsbekundung hat Reaktionen zur Folge, mit denen weder die Schüler noch ihre Eltern oder die Schulleitung gerechnet haben.

(Text von Wikipedia)

Film von 2018, Dauer 106min, in der ZDF-Mediathek nachzuschauen bis zum 19.05.2024.

Road House

Kostenfrei zu sehen für amazon prime Kunden.

Kurzrezension: Schrott, bitte nicht angucken!

Etwas längere Rezension:

Vor ein paar Jahren hab ich mal spaßeshalber, weil mir das der youtube-Algorithmus vorschlug, einen B-Fantasy-Streifen angeschaut, der irgendwas mit Barbarinnen im Titel hatte. War wohl in dem Hype nach "Conan, der Barbar" entstanden, womöglich sogar in Italien. Das Cover sprach mich an: Barbusige Blondinen mit Schwertern waren da zu sehen. Was also konnte falsch gehen? Länger als zehn, fünfzehn Minuten hielt ich den Streifen damals nicht durch. Ja, durchaus: da waren barbusige Schönheiten im vollen Kampfes-Einsatz (zuerst wurde mal eine von dem Bösewicht  schön softpornografisch "gefoltert") zu sehen. Aber man konnte sich nicht genießerisch auf die Rundungen konzentrieren, weil halt auch noch Handlung enthalten war. Und zwar eine so bodenlos dumme Handlung, die auch noch derart lächerlich schlecht geschauspielert wurde, dass danach eigentlich der Begriff "cringe" sofort hätte erfunden werden müssen.

Was hat das nun mit "Road House" zu tun? Während ich damals mich von barbusigen Blondinen locken ließ und zu der Einsicht gelangte, dass, wer Pornokitzel will, sich dann halt auch Pornos angucken sollte, könnte man auf die Idee verfallen, sich diesen Film anzuschauen, um bis auf die letzte Faser durchdefinierte Männer-Körper in Action zu sehen. Hier hat sich der sicherlich für Frauen (und Schwule) schnuckelige Jake Gyllenhaal einen beeindruckenden Body im Fitnessstudio zusammengehantelt. Und wenn man den nun in ganzer Pracht (nein, ohne Höschen werden die Herren hier immer nur von hinten gezeigt, man bekommt also keine Kronjuwelen zu sehen) in Cinemascope sehen möchte: Nur zu! Der "heimliche Held" des Streifens, der Bösewicht Knox (nomen est omen), wird darüberhinaus noch zeigefreudiger von dem echten UFC-Champion Connor McGregor gemimt, dessen Muskeln so aufgepumpt sind, dass sie schier sämtliche Klamotten, die er ab und an trägt, zu sprengen drohen. Ihr seid UFC-Fans? Dann wäre dieser Film vielleicht was für Euch, es sei denn, Ihr seid echte UFC-Fans, dann dürftet Ihr Euch ärgern. Oder auch nicht - welcher Bodybuilding-Fan hätte sich schon über die Conan-Filme mit Schwarzenegger geärgert?

Egal, was ich sagen wollte: nur, wenn man oben-ohne-Muskelmännern dabei zusehen will, wie sie sich in CGI-Environments gegenseitig die Kacke rauskloppen, ist man mit diesem Film halbwegs gut bedient. Ansonsten wurde in diese wüste Ödnis eines Scripts auch noch die für meinen Geschmack sehr, sehr hübsche Daniela Melchior als "love interest" hineinbestellt. Und da steht sie dann: wie bestellt und nicht abgeholt.

Ist das script grottig! O. M. G.!!! Dabei handelt es sich auch noch um eine Neuauflage des Patrick-Swayze-Streifens aus den 80ern, den ich damals schon sehr doof fand und nur anguckte, weil mich meine damalige Freundin dazu drängte, mit ins Kino zu kommen (Ihr wisst schon: der "Dirty Dancing"-Swayze...).

Die Story war damals schon lahm, aber ging noch gerade so durch, weil sie auf diese Art noch neu war. Aber heute? Der Plot kann damals nicht so strunzdoof gewesen sein wie in der Gyllenhaal-Version von heute, soviel sei verraten. Mir kann niemand vormachen, hier hätten wir es mit einer Folge des writers-Streiks zu tun, denn es ist offenkundig, dass irgendein Erstsemester im Studiengang Drehbuchschreiben ohne Anleitung an ChatGPT gesetzt wurde, um von dem ein Drehbuch erstellen zu lassen. So und nicht anders muss es gewesen sein.

Inhalt: Ex-UFC-Fighter mit irgendeinem Trauma läßt sich wegen Geldmangel (sein schrottiges Auto bleibt auf dem Bahnübergang stehen und er hält es nicht für nötig, mal eben aus dem Wagen zu steigen, weil: plot armor) dazu überreden, in einem Roadhouse am Florida-Strand den Rausschmeisser zu geben. Bösewichtige Biker terrorisieren die Lokalität. Jake Gyllenhaal haut sie um. Der bösewichtige Strippenzieher im Hintergrund hat einen noch bösewichtigeren Vater, der aus dem Knast heraus einen "Problemlöser" engagiert: Knox. Der haut alles kurz und klein, nur Gyllenhaal nicht. Am Ende siegt das Gute und ein Bücherhändler, der seinen Shop definitiv an der falschen Stelle aufgemacht hat und über eine etwas vorlaute Tochter verfügt, bekommt viel Geld aus dubioser Quelle, während Daniela Melchior ihren lonesome Ranger in den Sonnenuntergang reiten, respektive busfahren sieht.

Der Film ist in Farbe (man muss ja auch was loben).

Wertung fällt aus wegen technischer Störung.