Neulich besuchte ich einen Bekannten aus unserer Gemeinde und traute meinen Augen nicht.
Er wollte mir von seiner bevorstehenden Jamaika-Reise erzählen.
Auf seinem Schreibtisch fand ich einen dicken Prospekt mit Angeboten zu Reisen in alle Welt.
Das wäre weiter ja nichts Besonderes, aber der Veranstalter der Reisen ist eine deutsche Missionsgesellschaft.
Angeblich solle man viel reisen, um dadurch die Botschaft von Jesus Christus weitersagen zu können.
Ich kann das aber nicht nachvollziehen, meiner Ansicht nach handelt es sich bei den Reisen um eher weit überteuerte Reisen zum Luxus-Erlebnis und für sehr wohlhabende Leute.
Zum Beispiel hatte ich für meine Israel-Reise letztes Jahr erst fast nur ein Drittel dessen bezahlt, was der Prospekt anbot.
Was soll das also? Warum macht eine Missionsgesellschaft dem ADAC und anderen der vielen Reise-Anbietern Konkurrenz statt bei ihren Leisten zu bleiben und zu missionieren?
Wäre das Geld, was man den Leuten aus der Tasche zieht, nicht besser bei "Brot für die Welt" oder anderen nützlichen NGO-Organisationen aufgehoben?
Was hat das Ganze noch mit Jesus zu tun?
Es verschlimmert die CO2-Bilanz und hilft niemandem ausser der Reiseindustrie.
In der Bibel steht ja allerlei Wichtiges und Beachtenswertes zur Gestaltung unseres Lebens, zu den richtigen Zielen - und wie man das wichtigste Ziel erreicht.
Im Neuen Testament, das eine auch eine Botschaft der Befreiung von der verurteilenden macht des Gesetzes ist, hat Jesus uns einen Befehl gegeben, der ziemlich klar rüberkommt:
Mt 28:
18 Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
19 Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Wie lebst Du diesen Befehl? Machst Du im Urlaub Freien von diesem Befehl, oder nutzt Du die Gelegenheit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und grad im Urlaub diesen Befehl besonders verstärkt zu befolgen?
Ich kann das aber nicht nachvollziehen, meiner Ansicht nach handelt es sich bei den Reisen um eher weit überteuerte Reisen zum Luxus-Erlebnis und für sehr wohlhabende Leute.
So weit ich das überblicken kann, sind diese Reisen nicht überteuert. Du hast da meist einen Mix aus einem Angebot der dem anderer Pauschalreisen ähnelt - plus einem technischen und einem geistlichen Leiter. In wie weit Du so eine Angebot überhaupt brauchst ist natürlich Deine Sache. Ein Vorteil ist mitunter, dass die Missionsgesellschaften Missionare vor Ort einbinden können die dann natürlich als vor Ort lebende Menschen ganz andere Einblicke geben können als wenn man so ohne solche Kontakte ins Land fährt.
Was soll das also? Warum macht eine Missionsgesellschaft dem ADAC und anderen der vielen Reise-Anbietern Konkurrenz statt bei ihren Leisten zu bleiben und zu missionieren?
Nun, Du sagst doch selber, dass ein Ziel dieser Reisen die Mission ist. Damit bewegen die Gesellschaften sich doch mitten im Bereich ihrer Kernkompetenz.
Wäre das Geld, was man den Leuten aus der Tasche zieht, nicht besser bei "Brot für die Welt" oder anderen nützlichen NGO-Organisationen aufgehoben?
Diese Argumentation erinnert mich irgendwie an das Murren des Judas über das vergossene Salböl.
Was hat das Ganze noch mit Jesus zu tun?
Der ausgelebte Missionsbefehl!
Es verschlimmert die CO2-Bilanz und hilft niemandem ausser der Reiseindustrie.
Dann schau doch mal, ob es nicht auch Reisen in den Bayrischen Wald oder an die Nordsee gibt - ich bin mir sicher, Du wirst fündig werden!
LG
Ecc
Da hier keiner den Flyer, das Angebot, die beinhalteten Dienstleistungen, die Unterkunft, ... kennt, können wir höchstens spekulieren.
Zum Beispiel hatte ich für meine Israel-Reise letztes Jahr erst fast nur ein Drittel dessen bezahlt, was der Prospekt anbot.
Und?
Du kannst in Israel für wenig oder für viel Geld unterkommen. Das ist jetzt nichts überraschendes.
Warum macht eine Missionsgesellschaft dem ADAC und anderen der vielen Reise-Anbietern Konkurrenz statt bei ihren Leisten zu bleiben und zu missionieren?
Ich nehme mal an, dass die Reisenden auf den Reisen die Missionare vor Ort besuchen. Das muss organisiert und abgesprochen werden.
Vielleicht auch einfach, weil Menschen ihren Urlaub mit Christen verbringen wollen, weil sie gerne in ihrem Urlaub Bibelarbeiten haben, sich einem biblischen Thema widmen wollen - neben dem Liegen am Strand, Ausflügen ins Land oder Besichtigungen.
M.E. macht es durchaus einen Unterschied, ob man seinen Urlaub mit einer x-beliebigen Reisegruppe oder mit anderen Christen verbringt. Die Erlebnisse mögen ähnlich sein, aber Bibelarbeiten und geistliche Gemeinschaft sind der Mehr.Wert.
Nachtrag vom 11.05.2019 2204
was die Preise angeht: normalerweise werden der/die Reiseleiter mit vom Betrag der Reise finanziert, sowie die Kosten des Reiseveranstalters (Büro, Mitarbeiter, ...)-aufgeteilt auf die angebotenen Reisen. Zumindest der christliche Reiseveranstalter, den ich kenne und für den ich auch schon Freizeiten geleitet habe, ist eine gGmbH. Die Gewinne werden dem gemeinnützigen Zweck zugeführt.
Nachtrag vom 11.05.2019 2235
ich weiß vermutlich von welchem christlichen Reiseveranstalter du sprichst, und das ist dann auch der, für den ich mehrmals Freizeiten geleitet habe. Übrigens ... die geistlichen Leiter sind in der Regel Pastoren, für deren Dienst auch noch eine Pauschale an den Arbeitgeber abgeführt wird, immerhin leiten sie die Reisen nicht in ihrem Urlaub, sondern in ihrer Arbeitszeit.
