Sehnsuchtsorte
Liebe Mitschreiber und Mitleser,
Liebe Mitschreiberinnen und Mitleserinnen
Kennt ihr das auch?
Ihr seid irgendwo gewesen, wo es euch gut gefallen hat, möchtet immer wieder oder vielleicht noch einmal dort hin?
Ihr habt historische Gebäude, schöne Städte oder Landschaften in Bildberichten, im Fernsehen oder aus Berichten von Freunden gesehen und/oder gehört und ihr möchtet auch einmal dort hin?
Wenn ihr dazu persönliche Erleben, Träume vielleicht auch erfüllte Träume habt, ist hier sehr gerne Raum dafür.
Und wer weiß, vielleicht ergibt sich für Mitlesende und auch Mitschreibende der eine oder andere Urlaubstipp daraus.
Ich freue mich sehr auf eure Berichte
Inge
Akropolis
2004, Olympia in Athen.
Ich saß vor dem Fernseher und sah wieder einmal die Akropolis in Athen über den Bildschirm flimmern.
Zu gerne wäre ich einmal höchstpersönlich dort gewsen.
Aber meine damaligen Lebensumstände liesen zu diesem Traum nur große Trauer aufkommen und ihn innerlich ad acta legen.
2007, das Jahr meiner Trennung.
Im September war ich vom damaligen Busfahrer einer Abifahrt eingeladen, diese mitzuerleben. Schon ganz zu Beginn konnte ich Venedig von der Fähre aus sehen.
Den Markusplatz nächtlich beleuchtet bestaunen.
Griechischen Joghurt mit Dosenpfirsichen kennenlernen.
Eine Küstenlandschaft mit großen Felsen und südländisch anmutenden Sträuchern vom Oberdeck der Fähre im Morgenlicht bestaunen.
Der neue Traum einer Reise in unbekanntes Land wurde dort geboren.
Aber davon ein anderes Mal.
In der Hafenstadt Igoumenitsa legte die Fähre morgens an.
Dort stieg unser Reiseleiter Nico zu.
Ein ganz toller Reiseleiter, der in Deutschland studiert hatte und unsere Sprache perfekt beherrschte.
Weiter ging es mit dem Bus durch griechisches Wintersportgebiet hin zu den Meteoraklöstern.
Im Hotel angekommen, herrlich zu Abend gesessen, einen kleinen Spaziergang gemacht etwas bergauf hin zu einer Ruine-
Zwischendrin im buschigen Gelände neben dem steinigen WE Geraschel.
Neugierig näher hingeschaut..........2 Schildkröten ebenfalls auf ihrem Abendspaziergang!
AnFußder Ruine blühende Alpenveilchen, meine allerersten in freier Natur!
Tagesausklang auf dem Balkon des Hotelzimmers.
Schräg unter uns eine mit 5 Drähten gespannte freie Stromleitung.
Schräg über uns ein dicker Vollmond, der wie eine viel zu dicke ganze Note in den Drähten des Vollmondes hing.
Besichtigung 2er Meteoraklöster am Folgetag, dann Weiterfahrt zu einem Hotel nahe Korinth.
Das Amphitheater Epidauros, Mykene, die von Schliemann ausgegrabene Stadt, und Olympia waren weitere Highlights diese sehr besonderen Reise.
Bedrückend auf der Strecke nach Olympia die vielen abgebrannten Wälder.
Laut Nico meist durch verbrecherische Brandroder gelegt, um neue Baugebiete und sonstige Wirtschaftsflächen zu generieren.
Vor Olympia konnten die Flammen nur ganz kurz vor antiken Statuen gestoppt werden.
In de Stadt davor waren schon erste Häuser betroffen.
Gespenstisch, diese schwarzen Landschaften.
Dann ging es nach Athen.
Ich stand wirklich 3 Jahre nach meinem abgehakten Traum auf der Akropolis!!!!!
Zu unseren Füßen die große Stadt Athen im flirrenden Sonnenlicht.
Eine beige weisse Masse ineinander verschachtelter Häuser und antiken Gebäuden.
In besonderer Erinnerung ist mir dabei auch noch die etwa 500 Meter lange Rückwärtsfahrt mit demReisebus.
Da es keine Wendemöglichkeit für ihr auf dem Parkplatz gab, musste er eine Einbahnstrasse bergab mit Biegungen rückwärts zurück legen.
Mir fiel dabei die Aufgabe zu, die herauffahrenden Autos zu stoppen.
Sehr zuvorkommend und diszipliniert ließen diese den Stopp über sich ergehen.
Im Hafen von Patras verabschiedete sich die Sonne mit einem fast kitschigen Sonnenuntergang im Meer von uns.
Zuvor hatten wir noch eine große griechisch orthodoxe Kirche anschauen dürfen und die sehr besondere Rio-Andirro-Brücke sehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rio-Andirrio-Br%C3%BCcke
Ein tolles Erleben, diese ganze Fahrt, ein ganz großes Geschenk von Gott an mich.
So kann ich es auch im Rückblick nur immer wieder staunend und sehr dankbar sehen.
Wie heisst es doch schon in der Bibel?:
" Gott gibt über unser Bitten und Verstehen"
( Nach Epheser 3, 20 )
Ich sehe gerade, das schreibt Paulus an die Epheser in Griechenland:-))
@irrwisch Der Leuchtturm Rua Reidh in Schottland.
Meine Vorfahren stammen aus Schottland, deshalb hatte ich schon immer eine gewisse Sehnsucht danach.
Den Leuchtturm habe ich mit meiner Frau auf einer Schottlandrundreise mit dem Mietauto besucht. Bereits die Anfahrt führte uns durch wunderschöne Landschaften. Die letzte Meile dorthin war abenteuerlich auf einem ganz schmalen Weg. Links und rechts Schafe. Man kann dort in einem Bed & Breakfast übernachten. Auch das war abenteuerlich.
Heute würden wir vermutlich im Autoradio dazu den Song von Rend Collective laufen lassen: My Lighthouse!
Yes, indeed: Schottland ist mein Sehnsuchtsort!
Definitiv St. Petersburg
Ich war 2011 während eines Kreuzfahrtzwischenstopp dort.
2 Tage, so viel gesehen und doch nichts richtig gesehen.
Bei vielem, wo nur ein "Fotostop" war, wäre ich gerne länger geblieben. Z.b. am Panzerkreuzer "Aurora" oder der Peter und Paul Festung.
Einmal den Newski Prospekt zwischen Admiralität und Newski Klosteter entlangflanieren, einmal im Bolshoi Theater Schwanensee erleben. Und naürlich die "Weissen Nächte"
Leider kann ich kein russisch aber vielleicht findet sich ja noch jemand, der es kann und sich mit mir auf den Weg macht 🙂

@scylla Das kann ich absolut nachvollziehen. Ich liebe die russische Sprache (habe aber leider viel vergessen) und Musik. Und nach St. Petersburg und natürlich auch Moskau möchte ich auch gerne mal.
@irrwisch Nein. Und ich bin auch ganz froh darüber. Ich habe rein statistisch noch etwas über 20 Jahre zu leben, aber ich habe kein Vorhaben, das ich "unbedingt" noch umsetzen will - und vielleicht nicht mehr kann, weil ich es altersbedingt nicht mehr schaffe (den Mount Everest besteigen o.ä.)
Aber um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja, ich hatte mal einen, aber der eignet sich nicht unbedingt als Urlaubsempfehlung. Ich war mit meinen Großeltern als Kind öfter mal irgendwo im Kreisgebiet hingefahren, um spazierenzugehen und kaffeezutrinken (für mich gab's dann eher Eis). Ich erinnerte mich komischerweise als über 40-Jähriger daran, daß da ein Ort war, den ich als Kind faszinierend fand - er war eigentlich gar nichts besonderes. Es war ein Waldgebiet, und nach einigen Minuten sah man eine kleine Insel in einem See, wohl eher einem Teich. Sie wirkte irgendwie unberührt... und machte auf mich einen Eindruck, als würden da Feen leben. Oder, nach späterer Lektüre der Artussage, sowas wie die Insel Avalon, wo die Seelen der Helden hinkommen.
Mir fiel das wieder ein, weil ich Jahrzehnte später mit Frau und Kindern genau in diesem Wald spazierenging. Ach so, falls jemand doch mal im Urlaub da war, das Café hieß Wassermühle und lag in den sogenannten Kreistannen auf Gebiet der Gemeinde Nordhastedt. Jedenfalls wurde ich fast irre, als wir in diesem Wald waren - und ja, ich bin fast sicher, ich habe diese Insel wiedergefunden. Sie war natürlich nicht mehr halb so beeindruckend wie 30 Jahre vorher (vielleicht ist sie auch tatsächlich inzwischen kleiner), aber irgendwie fand ich es sehr befriedigend, daß dieser Ort nicht mehr nur ein Ort der Sehnsucht blieb 😉

@sinnombre Das finde ich aber eine sehr schöne Geschichte mit einer schönen Erinnerung!
Portugal. Insbesondere Lissabon.
Ich war noch nie dort, habe nach zweimaligem Versuch, die Sprache zu lernen auch erst mal aufgegeben. (Vom Reisekassen~Thema mal baw. zu schweigen.) Mich reizt die Nähe zu Afrika, das Europäische in seinen Ausläufern dünnfaserig erleben zu können, der Übergang in andere Normen, andere Formen, Sprachen, Tänze, Gesten und Gerüche, das Aufflirren einer anderen Welt am Horizont.
Nein, in realistische Nähe rücken kann ich das (noch) nicht.
Und trotzdem bleibt ... der Ruf. Der klingt fast schon wie eine innere Zusage.
*
Da ich momentan nichts dafür tun kann, außer darauf zu hören ... dem zu lauschen, was mir in Bildern, Fadoklängen, leise wisperndem Getuschel aus der Alfama herübergeweht, als Botschaft auf bunte Fiesen gezeichnet wird ... tue ich genau das:
Davon träumen.
:o)

@ladygiant
Liebe Lady
Bewahr dir bitte deine Träume.
Denn in ihnen liegt großes Potential zur Realisation.
Mein nächster Traum scheint in greifbare Nähe gerückt.
Denn ich möchte sehr gerne einmal in Dresden in der Frauenkirche sein und auch sie Sächsische Schweiz erleben dürfen
Schau mer mal;-)

@irrwisch Danke für die Traum~Ermutigung!!!
Fällt in ein offenes Öhrchen.
*
... in der Sächsischen Schweiz war ich schon!
Ist eeewig her ... ich komme ja gebürtig von da (aus der Nähe im weitesten Sinne ;o)
und in der Schulzeit hatte unsere Klassenlehrerin den Ehrgeiz, uns Achtung vor der Natur aufzuerlegen.
Oder ans Herz, wäre ihr auch zuzutrauen.
However - wir sind da in einer kühlen Märzwoche hoch, haben sehr rudimentär in einer Holzhütte gehaust und - tatsächlich ein paar hundert Bäumchen gesetzt. Heute bin ich ... angemessen stolz drauf, vor allem aber sehr, sehr dankbar, dabei gewesen sein zu dürfen. Und: Großes Lob an meine LehrerInnen von damals allgemein! Die haben´s echt gut mit uns gemeint. Nur nicht immer leicht mit uns gehabt, aber das ist ´ne andere Sache.
. . .
Bleib auf der Spur, liebe Inge!
Und erzähl gern mal, wenn du´s realisiert hast.
Gute Nacht!
LadyGiant