Hallo zusammen,
ich wusste nicht so recht, wo ich diese Beitrag reinstellen soll, habe mich dann aber letztlich für dieses Forum entschieden, da meine Erinnerungen an einen solchen Laden mit Erinnerungen an meine ersten Urlaube als Kind verbunden sind.
Als mein Vater im 2. Weltkrieg evakuiert war, wohnte er mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder für einige Zeit auf einem Bauernhof im Allgäu, ca. 4 km von Isny entfernt.
Und als ich klein war, machten meine Eltern dort mit mir Urlaub. Man konnte da in der zweiten Hälfte der Sechzigerjahre sehr günstig Übernachtung mit Frühstück haben.
Weil ich das Autofahren schlecht vertrug, fuhr mein Vater immer schon mit dem Auto samt Gepäck einen Tag früher hin. Meine Mutter und ich kamen dann mit der Bahn nach (ab Kempten ging es mit dem inzwischen legendären roten Schienenbus).
Ich erinnere mich auch noch daran, dass ich da öfter morgens an der Hand meines Vaters oder meiner Mutter an Kuhweiden vorbei zu dem besagten Laden ging. Es bediente dort keine "Emma", sonder ein Mann namens "Benedikt "; und in dem Ort war er allgemein als der "Bene" bekannt. Beim Bene gab es wirklich alles: Gemüse, Obst, Schuhcreme, Kehrbleche, Kehrbesen, Reis, Graupen und ähnliches in den legendären Schubladen, für 5 oder 10 Pfennig Bonbons, Fisch, Wurst, Käse, Spüllappen, Zahnputzzeug, kleine Kuhglöckchen als Souvenir, Zeitschriften, Tageszeitungen; wobei der Bene die eigentliche "Tageszeitung" war...
Irgendwie erinnere ich mich daran noch sehr gerne; vor allem angesichts der heutigen oft sehr großen Einkaufszentren. Ganz ohne sie geht es nicht. Das ist mir klar. Aber so ein "Tante Emma-" oder "Onkel Bene" 😊 )- Laden wird in meiner Erinnerung immer etwas Besonderes bleiben.
Liebe Grüße
Kochertaler
In meinem Heimatort im Schwarzwald gabs den auch, sogar noch in meiner Jugend. Der hatte zwar nicht alles, aber sehr viel und alles mögliche für den täglichen Bedarf.
Inzwischen lebe ich im Allgäu. Im Nachbarort gibt es einen solchen Laden, er nennt sich "Ums Eck" und hat Backwaren, Metzgerei, Dinge des täglichen Bedarfs wie Süßigkeiten, Seife, Spülmittel, Toilettenpapier und Tampons, Putzmittel, Windeln ... - Auch wenn die Preise etwas höher sind als bei Aldi und co, ist es eine gute Sache v.a. für die älteren Leute im Ort und dass man nicht wegen Kleinigkeiten 6 km weiter fahren muss. Außerdem trifft man sich dort, bekommt über ausliegende Handzettel und aufgehängte Plakate Hinweise über anstehenden Veranstaltungen etc. - Eine gute Sache, finde ich.
Brausestäbchen im Papier-Gückle
Lieber Kochertaler,
ich erinnere mich an einen Tante-Emma-Laden in meinem schwäbischen Heimatdorf: der "Lada". Die Emma war das Fräulein Egelhaaf. Über der Ladentheke war eine Schiene, an der dreieckige und viereckige Papier-Tüten für lose Waren hingen. So was wie gemahlene Nüsse gab es da offen zu kaufen (nix Plastik). Brausestäbchen in einer dieser Tüten ist in meiner Kindheits-Erinnerung immer noch sehr stark präsent.
Diesen Laden ist heute eine Bäckerei-Filiale.
Isny: Letztes Jahr machten wir Urlaub in einem Bauernhof nahe Isny. Durch den wochenlang fehlenden Niederschlag konnte der Kontrast nicht größer ausfallen zwischen der dürren, gelb-braun-kahlen Landschaft in Sachsen-Anhalt einerseits, und dem Allgäu andererseits, das trotz fehlendem Regen immer noch grün war.
An einen Tante Emma Laden erinnere ich mich noch recht gut.
Eigentlich müsste ich da Abbitte leisten, weil wir die Ladenbesitzerin als Kinder oft geärgert haben, eine Jugendsünde sozusagen.
Der Laden befand sich im Erdgeschoss eines alten Hauses, welches auch heute noch steht.
Wenn wir dann dort einkaufen gingen und unsere paar Pfennige für ein paar Bonbons oder Wundertüten auf den Tisch legten -Taschengeld gab es damals noch gar nicht- hatte sie oft mit uns geschimpft, weil sie für die paar Pfennige extra eine schmale Treppe von ihrer Wohnung aus herabsteigen musste, das war für sie eine anstrengende Sache, schon damals war sie schon nicht mehr die Jüngste, sie war vielleicht 1905 oder so geboren.
Wir hatten uns dann erst recht einen Spass daraus gemacht, Kinder können so grausam sein, sie konnte uns ja nicht mehr nachrennen, wenn wir fortgelaufen sind.
Das Geld hatten wir zum Beispiel oft von den Maurern bekommen, wenn wir für die ein paar Flaschen Bier eingekauft hatten oder nach dem Kartoffelauflesen oder so.
Später hat sie dann sogar noch geheiratet, einen dorfbekannten alkoholkranken Obdachlosen, der unter ihrer Obhut wieder Arbeit und Brot und Unterkunft fand, damals war ja Vollbeschäftigung für jeden, der arbeiten wollte. Und vom Alkohol kam der Mann nach der Hochzeit auch wieder los.
Da hatte die Frau doch gute Arbeit geleistet, oder?
Sie war wohl eine Kriegerwitwe, und er hatte auch wohl sehr unter dem Krieg gelitten.
Wenn sie heute noch leben würde, würde ich sie um Verzeihung bitten und sie zu einem Essen in ein gutes Restaurant einladen und nochmal über alles mit ihr reden.
Der Tante-Emma-Laden jedenfalls war die Wucht mit seinen für die damalige Zeit paradiesischen Angeboten und würde heute in jedem Heimatmuseum das Glanzstück darstellen.
ja, ich erinnere mich auch noch ganz sehr
Unser Tante Emma Laden
diente (da war er nich keiner) einem späteren Literaturnobelpreisträger für 2 Jahre als Zuflucht
Wo bin ich ?
Unser Tante-Emma-Laden ist jetzt eine Schneiderei. Was bin ich als Kind oft dahin gegangen, um was für meine Mutter einzukaufen oder für mich selbst, meistens Tri Trop. Der Laden lag bei uns gleich um die Ecke.
