Gärtner sind die einzigen, die wissen, was ihnen blüht.
Lange habe ich nichts mehr geschrieben, was daran liegt, dass ich inzwischen zwei Gärten besitze.
Ein Nachbar bot mir aus Altersgründen seinen Garten direkt hinter meinem Wohnhaus an. Mit kleiner Hütte und Gewächshaus. Ein Traum- und irgendwie doch nicht.
Die Sache hat mehrere Haken: es ist nicht schriftlich festgelegt, weil die Wohnungsbaugenossenschaft, zu denen die Gärten gehören, sich nicht festlegen will. Vor sehr vielen Jahren hatte ich schon einmal ein Gartenstück hinter meinem Haus mit viel Arbeit von Brombeeren und Dickicht gerodet und als alles hübsch war, brüllte ein Nachbar aus dem Fenster, dass es sein Garten sei und er wurde ihm einfach gegeben und mir weggenommen.
Zudem sucht der alte Herr wohl Anschluss und will ständig, dass ich in seine Wohnung komme und mit ihm zusammen Alkohol trinke. Eine andere Nachbarin, die ihm vorher geholfen hat, hat wohl aus diesem Grund einen Rückzieher gemacht. Es kam letzes Wochenende zu einem myteriösen Vorfall, der mich sehr unsicher macht.
Dann macht noch eine weitere Nachbarin mit- sehr aktiv aber anscheinen Internet-bestellsüchtig. Jetzt hat sie grade irgendein Wasserspeichergranulat bestellt, das ich eigentlich nicht unter meinen Gemüsepflanzen haben will. Außerdem Steckzwiebeln, Samen, die man auch billiger im Laden bekommt, eine Maggikrautpflanze, Kerbel - alles Sachen, die ich bestenfalls auf dem Wochenmarkt kaufe. Zudem will sie unbedingt 50 Freilandtomatenpflanzen unterbringen und hat 15 Freilandgurkenpflanzen ins Gewächshaus gesetzt - viel zu viel.
Und kaum meinte ich, dass ich einen Apfelbaum pflanzen wolle, kam sie heute gleich mit einem Internetbestellvorschlag. Ist mir irgendwie suspekt. Das sind diese Leute, die zu viel youtube Gartenclips sehen und denken, man könne sich einen guten Garten im Internet zusammenkaufen (Hochbeet wollte sie auch gleich bestellen ...)
Ich dagegen habe erstmal so viel wie möglich gejätet und Ahörner und Brombeere rausgerissen, Löwenzahn ausgestochen (ja- daraus kann man Sirup machen, sie sammelte ihn ein, hat dann den Ansatz irgendwie umkippen lassen) und versuche, die beginnende Verwahrlosung in Griff zu bekommen. Natürlich freue ich mich auch über das Gewächshaus und habe schon Tomaten reingesetzt. Aber nicht aus dem Internet, sondern im Tausch gegen meine Zuchini und die Freilandgurke mit anderen Gärtnern.
Der alte Herr drängt mich, meinen Schrebergarten aufzugeben, der wirklich viel zu groß ist - aber irgendwas macht mich zögerlich.
hmmm alles sehr kompliziert
was meint ihr?
Ich mache diese Jahr Schmittajahr - vor allem weil mir alles zuviel wurde, aber ich glaub eigentlich wäre letztes oder vorletztes Jahr Schmitta gewesen . Mal sehen , ob ich es schaffe ein Jahr nix zu machen - Ok töpfe begiessen und Wege freischneiden.
Tja, nun habe ich mich drei Wochen mit dem neuen Garten hinter dem Haus beschäftigt und war nicht in meinem Schrebergarten. Heute kam ich zum Mähen und Überraschung: ein Obdachloser ist bei mir eingezogen und hat überall Sperrmüll verteilt ....
Immerhin ist er katholisch, den (geklauten) Gesangbuch nach zu urteilen, das in meiner Hütte lag.
ja, er hat aber nix gestohlen. Aber es sich in meiner Laube sehr gemütlich gemacht ... Und anscheinend Sachen vom Sperrmüll gesammelt, mit denen er es sich noch gemütlicher machen wollte.
Habe Samstag die Polizei angerufen, dann mit einer Freundin seine Wohnstatt in meiner Hütte aufgelöst, den Sperrmüll zusammengesammelt und erstmal an den Eingang gestellt, Altkleider, Gardinen und Stoffbahnen in Altkleidercontainer, Bücher in den Papiermüll, Kleinkram in den Hausmüll - und ich sollte das Gartentor verschließen. Seit im letzten Jahr ein Auto dagegen gefahren ist, ist die Gartentür nicht mehr abschließbar. Bloß hatte ich kein Fahrradschloß, nur einen geheimen Hintereingang konnte ich improvisiert mit Vorhängeschloss und Draht sichern. Meinen neuen Rasenmäher habe ich erstmal gerettet und Omas alte Zinkwanne.
Tja, Sonntag war ich dann nicht da, hatte alleine Angst. Heute habe ich zwei Fahrradschlösser gekauft, bin todesmutig los - und dann der Hammer:
Mein Bewohner hatte meine Gartentür mit einer Kette und eine Vorhängeschloss abgeschlossen.
Ein Fenster war wieder mit Stoff verhängt und hinten im Garten lag wieder ein Müllteil, bezw. wahrscheinlich ein Fenster eines Gewächshauses. Er hatte schon eine Gewächshaustür in meine Laube getragen. Wahrscheinlich demontiert er in einem anderen Garten ein Gewächshaus.
Also wieder die Polizei gerufen, diesmal habe ich meine Pachtrechnung und meinen Personalausweis mitgenommen, die Originalschlüssel für die Tür, die sich nicht mehr richtig schließen lässt. Wir sind dann durch den Hintereingang hinein, die Polizistinnen sind in die Laube, aber da war niemand und bis auf den neuen Vorhang war alles so, wie ich es aufgeräumt hatte.
Die Vorhängeschlosskette haben die Polizistinnen dann mit meiner Astschere zerlegt und ich habe die Pforte mit meinem neuen Schloss verriegelt. Wurde gefragt, ob ich den Obdachlosen kenne, mehrmals, ob ich Streit mit den Nachbarn hätte.
Tja, meine Freundin meint, ich soll ihm einen Brief schreiben.
Die Tür meiner Hütte ließ sich nie abschließen, aber da bis auf den Rasenmäher nix wertvolles drin war, war es mir egal. Besser als eingeschlagene Fenster, wenn der Dieb gleich sieht, dass nix zu holen ist. Ab und an hatte ich schon das Gefühl, dass dort jemand übernachtet hatte, vielleich 2 Mal im Jahr. Aber das war mir egal. Jetzt scheint es sich jedoch um einen verwirrten Messie zu handeln, der meinen Garten als sein Reich betrachtet. Wenn er den Müll nicht überall abladen würde, könnte ich ja ein Auge zudrücken - aber so - nee. Und denn meinen Garten abschließen. Hammer.
Rosen 🌹
Die ersten Rosenknospen zeigen sich überall (an den geschnittenen Stöcken bei mir vor dem Haus). Ich freu mich totaaal. Leider sind an einigen (grüne) Blattläuse zu finden. Hab sie mal weggespült im wahrsten Sinne des Wortes. Ich meine mich zu erinnern, dass ein wenig Spülmittel ins Wasser und - ich glaube - ner Prise Salz es den Blattläusen an den Kragen geht und den Pflanzen nicht schadet. (Ich weiß, jemand sagte mir, Brennesselsud mache die Knospen bitter und ist natürlich, aber ich vergesse immer, die Teebeutel zu kaufen). Muss nachher gleich mal runtergehen und gucken ... (sonst hab ich sie immer von Hand abgesammelt). Gegossen hab ich sie auch mal. Macht ja keiner.
Meine Minirosen - rot mit weißer Marmorierung und Duft - auf Balkonien gedeihen auch ganz gut. Erstaunlich. Die Frage ist, ob sie es längerfristig bei mir aushalten.
In den Vasen zu Hause stehen weiße Chrysanthemen.
Wozu Rosen alles fähig sind, hab ich gestern gesehen. Seit Jahren vernachlässigt auf unserem (Gemeinde-)Hinterhof unter dem riesigen Haselnussbaumstrauch(?) nur Schatten, kämpft sie sich nach oben ans Licht, ist mittlerweile fast 2 m hoch, sehr kahl, aber trägt EINE Blüte. Diese Kämpferin!
@murphyline Wenn dir dein Instinkt sagt, daß du lieber nicht zu dem älteren Herrn in die Wohnung gehen solltest, dann lass es auch wirklich bleiben!!
Ansonsten sollte hier wirklich eine klare Linie gezogen werden, wer für welchen Gartenteil zuständig ist. Irgendwelches Granulat würde ich jedenfalls auch nicht einfach unter meinen Pflanzen haben wollen.
