Wölfe reißen Jungpferde
Hallo allerseits
Nun ist es doch passiert: Die bislang als wehrhaft angesehenen Herden von Großpferden sind es nicht: In Niedersachsen wurden 10 Tiere angegriffen, zwei Jungpferde starben, ein weiteres Tier ist schwerverletzt.
Ich bin gespannt, ob dieses Ereignis nun die längst überfällige Wende im 'Wolfmanagement' mit sich bringt. Bislang ging es ja 'nur' um Schafe und die Kälber von Rindern, also Tierzucht, und die ist ja irgendwie schon bäh, auch wenn sie auf der Weide stattfindet.
Aber wenn jetzt das heißgeliebte Hotta der Tochter gefährdet ist, könnte die im städtischen Milieu gepflegte Naturromantik doch mal einen Kratzer bekommen.
Beste Grüße
Orleander
Zustimmung der Bürger zu Wolf ja/nein
Immer wieder war hier im Thread die Frage, wieviel Zustimmung der Wolf in Deutschlands Bevölkerung hat. Ich hatte eine Zahl von 80 Prozent im Kopf und das so geschrieben, weil ich das schon mehrmals so gehört hatte. Hier eine Forsa-Umfrage zu dem Thema aus dem Jahr 2018 (nach 18 Jahren Wolfspräsenz in Deutschland) für alle, die es interessiert: https://www.presseportal.de/pm/6347/3928649
Soviel zum Thema, viele Bürger in Deutschland würden den Wolf ablehnen...Eine Zustimmung von im schlechtesten Fall 75 % und im besten Fall 82 % ist sicher nicht nur auf "wolfsromantische Städter" zu verorten. Quelle: https://www.presseportal.de/pm/6347/3928649
Veröffentlicht von: @speedysweetySoviel zum Thema, viele Bürger in Deutschland würden den Wolf ablehnen
Interessant wäre zu erfahren, wie viele der Befragten in Gebieten leben, die vom Wolf bereits dauerhaft besiedelt werden.
Ich wohne eher ländlich, der Wolf ist aber noch nicht dauerhaft hier. Im Freundeskreis gibt es Befürworter wie Gegner, aber nicht mit dieser Wagenburgmentalität, sondern durchaus mit kritischem Blick auf die eigene Position. Alle werden aber von Wut erfaßt, wenn sie sehen, wie von Staats wegen mit den Schäfern umgesprungen wird. Aber dazu hast Du ja bereits Einiges geschrieben.
Veröffentlicht von: @mrorleanderInteressant wäre zu erfahren, wie viele der Befragten in Gebieten leben, die vom Wolf bereits dauerhaft besiedelt werden.
Die Frage ist wohl eher, was man davon überhaupt mitbekommt...
Bei uns macht sich der Wolf gerade breit und wird wohl früher oder später hier dauerhaft siedeln... aber bislang bekommt man davon nichts mit, also ist das auch kein Thema.
Veröffentlicht von: @mrorleanderInteressant wäre zu erfahren, wie viele der Befragten in Gebieten leben, die vom Wolf bereits dauerhaft besiedelt werden.
Es gibt sogar mehrere Befragungen dazu, aber wieviele davon in einem Wolfsgebiet wohnen, das kann ich auch nicht sagen.
Veröffentlicht von: @mrorleanderIch wohne eher ländlich, der Wolf ist aber noch nicht dauerhaft hier. Im Freundeskreis gibt es Befürworter wie Gegner, aber nicht mit dieser Wagenburgmentalität, sondern durchaus mit kritischem Blick auf die eigene Position.
Ich denke auch, dass es wichtig ist, sich da zu hinterfragen, weil man da den Weidetierhaltern auch schnell Unrecht tut.
Das Thema ist so komplex, da wird eine Aussage wie "selber schuld, dass der keine Herdenschutzhunde hat" dem Ganzen nicht grundsätzlich gerecht. Zu der Problematik mit Herdenschutzhunden habe ich ja schon einiges geschrieben.
Oder "soll er kein Geld kriegen, sein Zaun hat nicht funktioniert". Der Weidetierhalter hat es aber nach bestem Wissen und Gewissen den Zaun gemacht und keine Schulung bekommen.
Aber auch dem Wolf tut man viel Unrecht, indem man die Dinge nur oberflächlich betrachtet.
Sowohl für die Weidetierhalter als auch für die Wölfe ist es wichtig, sich in diesen Diskussionen mit beiden Seiten auseinanderzusetzen und sich selbst kritisch zu hinterfragen in seiner Meinung. Ich musste meine Meinung auch schon revidieren, weil ich erkennen musste, dass viele Sachverhalte in dem Thema nicht so einfach sind, wie es sich oberflächlich und ohne tiefere Überlegung darstellt, gerade beim Thema Herdenschutzhunde.
Noch ein Beispiel dafür, wie man Weidetierhaltern Unrecht tun kann, wenn die Aussage kommt "hat halt keinen guten Zaun gehabt":
Die regionalen Gegebenheiten sind sehr unterschiedlich und unterschiedlich herausfordernd. Ein Weidetierhalter im Flachland hat es viel einfacher, als ein Weidetierhalter in einem Mittelgebirge.
Ich hab ja schon geschrieben, dass ich bei solch einem Zaunbau dabei war. Das war dermaßen steil und der Boden natürlich unregelmäßig, ist ja ein Gebirge und kein nordisches Flachland. Es ist äußerst schwierig, unter solchen Umständen die gesetzlichen Vorgaben der Höhe der einzelnen Stromlitzen (vor allem der wichtigen untersten),einzuhalten. Ich kann einen solchen Weidetierhalter mit meinen Anforderungen nicht in den gleichen Topf werfen, wie seinen Kollegen unten im Tal im flachen Land.
Das soll ein weiteres Beispiel dafür sein, warum pauschale, oberflächliche Aussagen in dieser Thematik hinterfragt werden müssen. Und ich schreibe so viel und bringe so viele Beispiele, um auch zu veranschaulichen, dass es ein sehr sehr komplexes Thema ist!
Und ich würde mir auch von der Politik wünschen, dass die Entschädigung für die Schäfer regional noch niederschwelliger wird, je nach Situation. Der Schäfer im Mittelgebirge riskiert nämlich, keine Entschädigung zu kriegen, wenn irgendwo was cm-mäßig nicht mit der Höhe der Litze passt, obwohl das einfach so schwer umzusetzen ist aufgrund der regionalen Gegebenheiten. Aber auch für diese Regionen ist der Schäfer und die Schafhaltung wichtig!
Da Arten eh immer mehr Aussterben ist es eh schon egal.
Weg mit dem Wolf
Weg mit dem Bär
Weg mit dem Marder
M.
Als Hegelianer ist mir durchaus bewusst, dass man "alle Seiten" betrachten muss! Als Vegetarier (fast Veganer) musste ich mich neulich (ist etwas länger her) auf WDR 5 über eine Schweinezucht in Südwestfalen wundern, die so argumentierte "Wir züchten hier eine sehr seltene Schweinerasse und verhindern so ihr aussterben".
Hegel hat natürlich (übrigens wie Alle) bei der Bibel (insbesondere der Tora) gestohlen.
Einen Blickwinkel zu ändern, wie bei Diskussionen im TV "ALLE" Meinungen zu Wort kommen zu lassen oder eben den Foren im Internet. Also ich persönlich bin pro Wolf und ich verstehe auch die Pferdefreunde! Leibniz mit seiner Theodizee fragt sich ja warum unsere Welt so ist, wie sie ist! Warum G-tt vieles "angeblich" einfach alles zulässt. Warum Kinder an Leukämie sterben müssen, wieso es Kriege und Hungernöte gibt! Warum es den Holocaust gab. Da gibt es jüdische Rabbiner die sich da gut zum Thema melden, ich empfehle da gerne Google oder Bing! Dank an den Verfasser dieses Beitrages!
Wow.
Ich hab selten gesehen, wie jemand in dem Tempo in einem so kurzen Beitrag so viele Fässer aufmacht 😊
Respekt!
Es ist bestimmt keine Lösung, aber die Beobachtung ist ganz nett. Schaut es euch mal an. 😊
https://www.youtube.com/watch?v=hEaDNdfcn14
In den USA werden sie tatsächlich dazu eingesetzt, das habe ich auch schon gelesen. Aber da sind die Meinungen sehr zwiegespalten, ob das was bringt. Ich hab zwar schon positives gelesen, aber es gibt auch kritische Stimmen.
Veröffentlicht von: @speedysweetyAber da sind die Meinungen sehr zwiegespalten, ob das was bringt.
Beim Fuchs bringt es vielleicht was, denn er ist schlau und Feige. 😊
Beim Wolf habe ich so meine Zweifel. Vielleicht wollte der Wolf nur vorbeikommen, guten Morgen sagen und ein Huhn vernaschen. Es war wohl ein Wolf ohne Meute.
In der Meute hätten sie wohl horrido gerufen und bei dem Anblick der Alpaka ein Festmahl erhofft.
Veröffentlicht von: @orangsayaBeim Fuchs bringt es vielleicht was, denn er ist schlau und Feige. 😊
Ich halte das für ein typisches Bild vom Fuchs, bei dem ich mich frage, ob es so wirklich stimmt. Er hat ja auch einen "verschlagenen" Ruf, ich denke nicht, dass das seiner Natur entspricht.
Zu den Alpakas: Ich hatte positive Erfahrungen zu Alpakas im Wolfsgebiet in den USA gelesen. Aber: Insgesamt habe ich zuwenig über Erfahrungen in dem Bereich gelesen, um mir ein Bild machen zu können. Alpakas sind auch nicht so verbreitet wie z.B. Herdenschutzhunde.
Nette Idee. Scheeren kann man sie auch noch. 😊
Nur würde so ein Alpaka wahrscheinlich nicht so leicht zu erziehen sein, wie ein Hund 😊
Veröffentlicht von: @eldarionNur würde so ein Alpaka wahrscheinlich nicht so leicht zu erziehen sein, wie ein Hund 😊
Seid der Hundeverordnung werden ja einige Hunderassen zum bösen Wolf degradiert.
Ich persönlich kenne nur einen Owtscharka und die Hunde sind nicht leicht zu erziehen und zu halten. Sie sind sehr eigenwillig, gehen ihrem Bedürfnis nach, alles was ihre Meute ist zu schützen. Notfalls auch dann, wenn es seine Meute nicht will. 😉 Und sind bereit, für ihre Meute andere zu töten, oder selbst getötet zu werden. Wenn man so einen Herdenschutzhund braucht, sollte man keinen Hund vom Hobbyzüchter kaufen, sondern Linien, die diese Veranlagung haben. Sonst kann es passieren, dass man nur eine sturen Hund hat. Das weiß der Schäfer auch, denn die Hunde zum Hüten sind selten Rassetiere im Sinne des Hobbyzüchter, sondern Hunde, die über Generationen Arbeitshunde sind. Der Rest ist für den Rasen im Garten. 😊
Ich halte Herdenschutzhunde für eine gute Lösung. Wölfe sind nicht dumm, und meiden nach einer unangenehmen Begegnung solche Herden. Allerdings muss der Schäfer sicherstellen, dass die Hunde niemanden anfallen können. Auch, wenn er bei einem Beißunfall nicht haftet.
In Dortmund Aplerbeck hatte ein Schäfer in seiner Herde so eine Herde mit Hund. Er meinte, so macht keiner mehr den Zaun auf und quält seine Schafe, oder lässt sie auf die B 1 laufen.
In Niedersachsen gab es das Problem, dass Pferde von Menschen mit einer Lanze geschlitzt wurden. Damals sagte ich, in diesem Forum, die Halter sollten so einen Hund kaufen und im Stall und auf der Koppel mitgeben. Wenn einer mit einer Lanze macht, dann hat er keine Chance. Da haben sich einige hier aufgeregt. Zugegeben, christlich ist das nicht. Es ist nicht christlich, wenn man aus Sadismus Pferde zu Tode quält.
Veröffentlicht von: @orangsayaDamals sagte ich, in diesem Forum, die Halter sollten so einen Hund kaufen und im Stall und auf der Koppel mitgeben. Wenn einer mit einer Lanze macht, dann hat er keine Chance. Da haben sich einige hier aufgeregt. Zugegeben, christlich ist das nicht. Es ist nicht christlich, wenn man aus Sadismus Pferde zu Tode quält.
Verstehe ich nicht ganz, was das Problem an dem Rat sein soll? Was wäre denn die Alternative? Die Pferde der Gefahr auszusetzen? Selber schuld, wenn einer dann reinsteigt, um ein Pferd aufzuschlitzen und es mit einem Hund zu tun bekommt. Hat ihn ja keiner dazu gezwungen, sein sadistisches Vorhaben in die Tat umzusetzen.
So einen Hund zu haben oder dazu zu raten, hat nichts mit christlich oder unchristlich zu tun. Sonst wäre der gesamte Herdenschutz "unchristlich" und Herdenschutzhunde hätten nach dieser These nichts in einer Weidetierherde zu suchen.
Die sind ja entzückend.
Veröffentlicht von: @tristesseDie sind ja entzückend.
Ja, und leider werden sie Mode. Aber es sind, so wie ich es mitbekommen habe, sanfte Tiere, die einen Gemeinschaftssinn haben. Nur sollten sich die, die so ein Tier halten wollen, gut überlegen.
Bei mir in der Straße hatte jemand eine Gans, die er in seiner Wohnung hielt und mit der Gans spazieren ging. Ist zwar nett, aber nicht gut.
In der Tat nette Tiere... und mutig dazu, wie es scheint.
Dass ein Wolf, der eigentlich nur ein paar Hühner wollte, sich davon vertreiben lässt leuchtet auch durchaus ein.
Ein ganzes Wolfsrudel (und da reichen ja schon zwei oder drei...) könnte aber recht schnell beschliessen, auch die Alpakas auf die Speisekarte zu setzen - je nachdem, wie die Alternativen aussehen...