Abendmahl trotz Konflikt?
In Mt 5; 23 steht:
Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh vorher hin, versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und bring deine Gabe dar!
Allgemein wird das auf das Abendmahl gedeutet. Ich kenne die Praxis, dass man nicht zum Abendmahl geht, wenn es gerade einen Konflikt gibt, z.B. Ehepaare, die sich dummerweise am Sonntagmorgen so richtig gezofft haben und das noch nicht ausräumen konnten.
Es gibt ja in vielen christlichen Gruppen auch Menschen, die sehr schnell gegen andere etwas haben, in Streitigkeiten verwickelt sind, irgendwie vorwurfsvoll, supersensibel, übergriffig und ganz wenig vergebungsbereit auftreten, sodass immer ein Teil der Gemeinde gerade von ihnen beschuldigt wird.
Wenn man das Wort auf solche Fälle anwenden würde, dürfte die halbe Christenheit nicht zum Abendmahl gehen. Dafür scheint es mir aber nicht gemacht zu sein. Wie geht ihr damit um?
Hallo Tagesschimmer,
da steht nicht, dass man nicht zum Abendmahl gehen soll, sondern dass man sich vorher versöhnen soll.
Jesus hat uns kein neues Joch aufgelegt, also soll man auch aus solchen Aussprüchen kein Gesetz machen. Es ist doch ein guter und schöner Ratschlag, sich vorher auszusöhnen. Ist es nicht möglich, nun für die unmöglichen Dinge ist Gott zuständig. Also darf man es ruhig dem Herrn aufopfern und kann getrost zum Abendmahl gehen, weil er es übernommen hat.
Liebe Grüße
Jadwin
Veröffentlicht von: @tagesschimmerAllgemein wird das auf das Abendmahl gedeutet.
Das habe ich noch nie gehört.
Die Gabe, die man zum Altar bringt, habe ich immer als ein Opfer verstanden, also etwas, das man Gott gibt. Ob das nun ein Tieropfer ist, wie im AT beschrieben, oder ein Geldopfer, wie man es im Gottesdienst gibt, oder zum Beispiel ein Dienst, den man für Gott tut, egal.
Und ich denke, man sollte da auch kein Gesetz draus machen. "Oh, ich hab mich heute morgen mit meinem Ehepartner gezofft, dann kann ich jetzt nichts in den Klingelbeutel werfen." - das wäre eine billige Ausrede! Es geht darum, dass es Gott genauso wichtig ist, dass wir mit unseren Brüdern und Schwestern versöhnt leben, wie unsere Opfer.
Gruß, Tineli
Veröffentlicht von: @tineliDas habe ich noch nie gehört.
Die Gabe, die man zum Altar bringt, habe ich immer als ein Opfer verstanden, also etwas, das man Gott gibt.
Das kommt auf das Abendmahlsverständnis an.
Die katholische Messfeier wird ja auch als Opfer verstanden - Brot und Wein werden als Gabe zum Altar gebracht und durch die vom Priester gesprochnen Einsetzungsworte zu Leib und Blut Christi.
Veröffentlicht von: @tineliEs geht darum, dass es Gott genauso wichtig ist, dass wir mit unseren Brüdern und Schwestern versöhnt leben, wie unsere Opfer.
Ja, so verstehe ich es auch.
Ich habe mit Gewinn
alles gelesen, vielen Dank. Insgesamt sehr beruhigend. Es wird in meiner Umgebung auch nicht so praktiziert, wie man aus der Lehre heraushören könnte. Das würde ja bei echten Streithähnen die Konflikte immer wieder aufflackern lassen, völlig kontraproduktiv.
Zur Erklärung in etwa der Gedankengang, wenn der Vers auf das Abendmahl übertragen wird: "wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch." Epheser 5;2
LG
Abendmahl ohne Zorn
Hallo Tagesschimmer,
dein Zitat stammt aus der Bergpredigt, wo Jesus unmittelbar davor sagt:
Matth.5,22 Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig
Er nimmt also unser Denken und Reden sehr ernst. Deshalb würde ich nicht so leichtfertig darüber hinweggehen.
Das Abendmahl ist nicht nur Gemeinschaft mit Gott, sondern auch mit meinen Brüdern und Schwestern. Tischgemeinschaft hatte zu Jesu Zeiten eine große Bedeutung. Judas verließ die Tischgemeinschaft, weil er nicht mehr dazu gehörte und das wusste. Jesus hatte keinen Groll gegen ihn und reichte ihm noch das Brot.
Die Verse sind eine Aufforderung zur Versöhnung, wenn nicht anders möglich, zur einseitigen Vergebung.
LG OpaStefan
Veröffentlicht von: @opastefanwenn nicht anders möglich, zur einseitigen Vergebung.
Das ist ja in den Fällen, die ich meine, geschehen. Die Frage war, ob man zum Abenmahl gehen darf, wenn einem zu Ohren gekommen ist, dass jemand etwas gegen einen hat und sich das nicht ausräumen lies.
Da hab ich jetzt auch noch mal drüber nachgedacht.
Ich glaube, dass wir darauf schauen dürfen, was da genau passiert.
Da hat jemand etwas gegen mich oder kommt mit etwas von mir nicht klar (was ich gesagt habe, was ich getan oder nicht getan oder nicht gesagt habe etc. pp.) - und spricht es offenbar mir gegenüber nicht an. Da ist es doch hilfreich, das mit demjenigen anzusprechen, je nachdem, wie viel Zeit vor dem Abendmahl(sausteilen) bleibt. Auf alle Fälle kann doch aber Christus mir hier während des Abendmahls aushelfen mit einer Idee, wie ich mit demjenigen dann umgehen darf. Auf alle Fälle bin ich für mein eigenes Herz verantwortlich, dass es nicht hart wird gegen den anderen. - So sehe ich es bisher.
Sehe ich auch so. Von meinem persönlichen Empfinden her habe ich sowieso keine Schranke, in irgendeiner Situation zu Gott zu kommen. Vielleicht fehlt es mir da noch an einem tieferen Abendmahlsverständnis.
Mir ist jetzt eingefallen, dass ich, als ich von meinem Mann weggezogen bin, beim Abendmahl übergangen wurde. Das war schon krass für mich so blöd stehengelassen zu werden, besonders, weil er damals schon auf mehreren Partnersuche-Portalen aktiv war, aber teilnehmen durfte. Man könnte das so auslegen, dass der, der eine Lösung für sich gefunden hat, noch eine Teilschuld daran trägt, was der andere macht. Das ist aber jetzt schon lange her, wie gesagt, hatte ich sogar vergessen.
Mir ist jetzt eingefallen, dass ich, als ich von meinem Mann weggezogen bin, beim Abendmahl übergangen wurde.
Soetwas finde ich ist eine Schweinerei übelster Sorte!! Selbst wenn jemand aufgrund von Unstimmigkeiten oder Sünden nicht am Abendmahl teilnehmen möchte, nirgendwo steht, dass die Entscheidung darüber jemand anders zu treffen hat. "Der Mensch aber prüfe sich selbst" schreibt Paulus in 1Kor 11,28. Nicht jemand anders! Und schon gar nicht als Beschuldigung!
Darüber hinaus: Jesus hat Judas nicht ausgeschlossen.
o.t.
Naja, kommt auf das jeweilige Verstandnis an. Ich denke, man kann das schon biblisch begründen. Ein Eingeweihter wäre einfach nicht hingegangen. Für mich war es damals ein Schock (auch andere plötzliche Aktionen), weil ich mich in einer recht lauen, großzügigen Gemeinde wähnte.
Leider bin ich als "Seiteneinsteiger" in die Kirche gekommen und habe den Vorsprung von nur 20 Jahren nie aufgeholt. Heute bin ich über 30 Jahre Christin und ich merke, wie das Selbstverständnis von Leuten, die in einer Gemeinde aufgewachsen sind, ganz anders ist. Es gibt in Gemeinden oft geschriebene oder ungeschriebene Gesetze, die total emotional aufgeladen sind, aber über die niemand spricht und die man als "Neuer" einfach nicht mitbekommt.
Ich sehe das wie billy.
Wer ist dieser Christus, dass wir nicht miteinander reden können?
Wo ist diese Liebe von diesem Gott, wenn sie uns daran hindert, einander anzunehmen und uns Freiheit zu ermöglichen?
Ich bin ebenfalls erst als Enddreißigerin zu Gott gekommen. Ich denke aber nicht, irgendeinen Vorsprung aufholen zu müssen und erst recht nicht, dass es überhaupt so etwas geben kann.
Naja, kommt auf das jeweilige Verstandnis an. Ich denke, man kann das schon biblisch begründen.
Nein, kann man nicht.
Hallo Billy,
so sehe ich das nicht. Paulus musste gerade hier im 1.Kor. beim Abendmahl eingreifen, weil jeder das Abendmahl nach seinem Bedürfnis und Gutdünken ausrichtete. Es herrschte Unordnung. Er nahm sehr ernst, was dabei geschieht wie die Verse zeigen. Man kann das Abendmahl für sich selbst zum Gericht nehmen! Verantwortlich sind dabei ebenfalls die Austeilenden (Leitung), wenn sie um diese negativen Dinge wissen. Sie haben die Aufgabe, Missbrauch oder negative Konsequenzen für die Teilnehmer, ihre anvertrauten Geschwister, zu verhindern.
Bei uns war ein Paar zum Abendmahl, beide verheiratet, doch nicht miteinander. Gleichzeitig nahm die getrnnt lebende Ehefrau des Mannes am Abendmahl teil. Der Austeilende wusste leider nichts von diesen Beziehungen. Er war erstaunt, als ich ihn daraufhin ansprach. Mit den Personen sprach ich ebenfalls und merkte, dass sie ein schlechtes Gewissen hatten.
Veröffentlicht von: @billy-shearsDarüber hinaus: Jesus hat Judas nicht ausgeschlossen.
Es steht geschrieben, dass der Satan nach dem Erhalt des Mahles in das Herz des Judas fuhr.
LG OpaStefan
Paulus musste gerade hier im 1.Kor. beim Abendmahl eingreifen, weil jeder das Abendmahl nach seinem Bedürfnis und Gutdünken ausrichtete.
Richtig. Und was rät Paulus der Gemeinde? "Der Mensch aber prüfe sich selbst" (1Kor 11,28).
Was rät Paulus nicht? "Die Gemeindeleitung prüfe jeden der teilnimmt".
Bei uns war ein Paar zum Abendmahl, beide verheiratet, doch nicht miteinander. Gleichzeitig nahm die getrnnt lebende Ehefrau des Mannes am Abendmahl teil. Der Austeilende wusste leider nichts von diesen Beziehungen.
Es geht Paulus auch nicht darum ob jemand sündig am Herrenmahl teilnimmt, sondern darum, dass die Teilnehmer es würdigen (1Kor 11,27).
Denn Sünder sind wir alle, und Sünder hat Jesus auch an seinen Tisch eingeladen (Mk 2,15)
Es steht geschrieben, dass der Satan nach dem Erhalt des Mahles in das Herz des Judas fuhr.
Laut Lk 22,3 fuhr der Satan schon vor den Vorbereitungen zum Mahl in den Judas.
Veröffentlicht von: @billy-shearsEs geht Paulus auch nicht darum ob jemand sündig am Herrenmahl teilnimmt, sondern darum, dass die Teilnehmer es würdigen (1Kor 11,27).
Denn Sünder sind wir alle, und Sünder hat Jesus auch an seinen Tisch eingeladen (Mk 2,15)
Was hat Paulus mit unwürdig gemeint? Nach ihm gibt es Menschen, die unwürdig am Mahl teilnehmen. Diese Eigenschaft liegt also beim Teilnehmer und nicht beim Mahl.
Würdig sind diejenigen, die wissen, dass sie Sünder sind und diese Sünden gerne loshaben wollen, wie du auch schreibst. Dazu lädt das Abendmahl ja ein.
Unwürdig sind diejenigen, die bewusst in Sünde leben und nicht bereit sind zur Änderung. Das kann Ehebruch, wie in meinem Beispiel, aber auch Habgier oder Hass, Rechthaberei, Unversöhnlichkeit u. a. sein. Diese Menschen verhöhnen nicht nur Jesu Opfertat (Gericht) sondern verschlimmern durch die Teilnahme auch ihre Situation (V.30).
Wenn so etwas öffentlich bekannt ist ist es die Aufgabe der Gemeindeleitung einzuschreiten (Gemeindezucht), nicht um jemand zu bevormunden oder zu beleidigen, sondern Schaden von ihm und der Gemeinde abzuwenden. Ein vorhergehendes Gespräch darüber oder schlimmstenfalls der Ausschluss schützt den Teinehmer vor den Folgen.
LG OpaStefan
Veröffentlicht von: @opastefanWas hat Paulus mit unwürdig gemeint? Nach ihm gibt es Menschen, die unwürdig am Mahl teilnehmen. Diese Eigenschaft liegt also beim Teilnehmer und nicht beim Mahl.
Eher nicht, sondern bei der Handlung. In der Stepbible ist grammatikalisch unwürdig ein Adverb....gehört also zum Verb/Tätigkeitswort.
Das lese ich so, dass nicht der Mensch unwürdig ist, sondern seine Verhaltensweise unwürdig ist.
Wäre das Wort dem Menschen zugeordnet, müsste dort ein Adjektiv stehen.
Nachtrag vom 06.09.2019 2154
https://www.stepbible.org/?q=version=THGNT|version=ESV|reference=1Cor.11&options=GVLHUN&display=INTERLINEAR
link komplett unterlegt
Hallo deborah,
danke für den Hinweis. Ich habe mich mit "Eigenschaft" unglücklich ausgedrückt. Gemeint habe ich schon das Verhalten des Teilnehmers, trotz bewusster Sünde ohne Umkehrbewusstsein teilzunehmen.
Ich wollte deutlich machen, dass die Unwürdigkeit nicht beim Mahl liegt sondern beim Teilnehmer.
LG OpaStefan
Gerne.
Ganz unmissverständlich wäre die Ausdrucksweise: die Unwürdigkeit liegt beim Verhalten des Teilnehmers.
Der Teilnehmer selbst ist durch Christus würdig gemacht als Christ, aber er weiß sich nicht entsprechend zu verhalten.
Die Korinther feierten korinthische Gelage... letzte Woche hörte ich in einer Predigt, dass es dafür sogar einen feststehenden Ausdruck gab: korinthern... (fressen und saufen) Das kann man sich wohl so wie römische Orgien vorstellen.
lg
Deborah71
Was hat Paulus mit unwürdig gemeint?
Schreibt er in 1Kor 11,21f:
"21 Denn jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist betrunken.
22 Habt ihr denn nicht Häuser, um zu essen und zu trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, welche nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich nicht."
Du meinst damit also, dass diejenigen, die ohne Reue in bewusster Sünde leben nicht mit unwürdig gemeint sind und ruhig am Abendmahl teilnehmen können.
Außerdem, dass niemand das Recht hat, wenn es öffentlich ist, dazu Stellung zu nehmen?
LG OpaStefan
Du meinst damit also, dass diejenigen, die ohne Reue in bewusster Sünde leben nicht mit unwürdig gemeint sind und ruhig am Abendmahl teilnehmen können.
Ich meine, dass Paulus in diesem Abschnitt kein Wort von Sünde schreibt.
Außerdem, dass niemand das Recht hat, wenn es öffentlich ist, dazu Stellung zu nehmen?
Was ist an "Der Mensch aber prüfe sich selbst" so schwer zu verstehen?
Du hast nicht auf meine Fragen geantwortet.
Was verstehst du darunter, unwürdig am Abendmahl teilzunehmen?
Ich kenne keine Gemeinde, wo das Abendmahl unordentlich wie in Korinth ausgeteilt wird. Wenn Paulus "unwürdig" nur in Bezug auf die Ordnung gemeint hat gehen uns diese Verse nichts an.
"Der Mensch prüfe sich selbst" - darum geht es ja hier. Was macht mich unwürdig zum Abendmahl?
LG OpaStefan
Du hast nicht auf meine Fragen geantwortet.
Doch, schau mal nach.
Veröffentlicht von: @billy-shearsSoetwas finde ich ist eine Schweinerei übelster Sorte!!
Ich auch. Leider gibt es das auch bei uns - wer nach einer Scheidung wieder geheiratet hat, ist auch ausgeschlossen. Ich habe aber große Hoffnung, dass wir endlich(!) zu einem menschlicheren und versöhnlicheren Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen kommen.
Die deutschen Bischöfe setzen sich schon lange dafür ein.
Es gibt noch die Korintherstelle vom Abandmahl:
!.Kor.11,26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. 27 Wer also unwürdig von dem Brot isst oder von dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn. 28 Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch. 29 Denn wer isst und trinkt und nicht bedenkt, welcher Leib es ist, der isst und trinkt sich selber zum Gericht. 30 Darum sind auch viele Schwache und Kranke unter euch, und nicht wenige sind entschlafen.
Ich finde es schon bedenklich, wenn man sich im Streit befindet und dann gemeinsam am "Tisch des Herrn" isst. In unserer Gemeinde gibt es jemand, der nicht mehr mit mir spricht und mich nicht mehr grüßt, obwohl ich versucht habe, die Differenzen auszuräumen. Er ist selten im Gottesdienst und beim Abendmahl, wenn er jedoch da ist, gehe ich nicht mit nach vorn.
Veröffentlicht von: @tagesschimmerDie Frage war, ob man zum Abenmahl gehen darf, wenn einem zu Ohren gekommen ist, dass jemand etwas gegen einen hat und sich das nicht ausräumen lies.
Wenn du es ohne Erfolg versucht hast bleibt die nur die einseitige Vergebung, damit du frei bist.
Ich sehe auch eine Verantwortung der Gemeindeleitung (des Austeilenden), damit sich nicht jemand selbst schadet.
Paul Schneider hatte in den 1930er Jahren als Pfarrer einer Dorfgemeinde zwei im Streit lebende Gemeindeglieder. Nach erfolglosen Versöhnungsgesprächen verweigerte er diesen das Abendmahl, d.h. er ging vorbei. Da einer von beiden ein einflussreicher Nazi war wurde Paul Schneider denunziert und ins KZ gebracht, wo er dann ermordet wurde.
LG
Veröffentlicht von: @opastefanIch sehe auch eine Verantwortung der Gemeindeleitung (des Austeilenden), damit sich nicht jemand selbst schadet.
Das habe ich noch nie erlebt, dass ein Priester oder Kommunionhelfer jemandem die Kommunion verweigert hätte.
Würde ich auch nie machen, da es eine Sache zwischen Gott und dem einzelnen Gläubigen ist, die mich nichts angeht.
Nachtrag vom 06.09.2019 2128
Abgesehen davon kennt der zelebrierende Priester bzw. der Kommunionhelfer die meisten zur Kommunion nach vorn kommenden Gläubigen gar nicht gut genug um zu wissen, ob gegen sie etwas vorliegt, was sie vom Kommunionempfang ausschließt.
Hallo Suzanne,
das geschieht auch nicht in der Öffentlichkeit und du weißt nicht, wie viele nach einem Gespräch erstmal ihre Verhältnisse geklärt haben.
Ist es nicht Aufgabe eines Hirten, seine "Schäfchen" vor Schaden zu bewahren?
LG OpaStefan
Veröffentlicht von: @opastefanIst es nicht Aufgabe eines Hirten, seine "Schäfchen" vor Schaden zu bewahren?
Wenn jemand ihn in einem seelsorglichen Gespräch um Rat fragt, könnte auch zur Sprache kommen, dass es etwas gibt, das ihn nach geltender katholischer Lehre vom Empfang der Kommunion ausschließt.
Wenn der Priester das aber nicht weiß?
Und im Privatleben der Gemeindeglieder herumzuschnüffeln gehört nun wirklich nicht zu seinen Aufgaben.
Ich gehe davon aus, dass erwachsene Menschen das für sich selbst nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden.
Ich halte es für mich so, dass ich, wenn ich wirklich wütend auf jemanden bin und es nicht mal ansatzweise schaffe, ihm zu verzeihen, dann auf den Empfang der Kommunion verzichte. (Das ist zum Glück sehr, sehr selten)
Aber ich werde mich hüten, daraus eine allgemeinverbindliche Regel zu machen. Als Laie steht mir das gar nicht zu.
Es geht doch nicht um eine Lehre oder gar um Herumschnüffeln.
Und doch gibt es Situationen, wo das Verhalten öffentlich bekannt ist, Ein Streit zwischen Nachbarn z.B. oder der Fall von Ehebruch, den ich schilderte.
LG OpaStefan
Veröffentlicht von: @opastefanUnd doch gibt es Situationen, wo das Verhalten öffentlich bekannt ist, Ein Streit zwischen Nachbarn z.B. oder der Fall von Ehebruch, den ich schilderte.
Ein Streit zwischen Nachbarn wäre bei uns kein Grund, jemandem die Kommunion zu verweigern, das gibt das Kanonische Recht nicht her.
Ehebruch wohl schon, wenn es denn dem zelebrierenden Priester bekannt ´sein sollte....allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ein gläubiger Katholik so dreist sein sollte, dann zum Kommunionempfang nach vorne zu gehen.
Was wiederverheiratete Geschiedene angeht, so hoffe ich inständig, dass da endlich eine menschenfreundlichere Regelung gefunden wird...
Also, Gottes Ansichten über Streit und Vergebung wegwerfen und eben menschengebote einführen.
Hmmmh
M.
Veröffentlicht von: @meriadocAlso, Gottes Ansichten über Streit und Vergebung wegwerfen und eben menschengebote einführen.
Ich weiß deine fairen, differenzierten und durchdachten Urteile über meine Kirche immer sehr zu schätzen.😇😀😉
Wenn du es so auffassen willst, dann ist es eben so.
Ich finde es jedoch gut, dass es in bezug auf die Zulassung und Nichtzulassung zum Kommunionempfang klare Regeln gibt und ein Priester nicht einfach mal so aufgrund einer Denunziation oder aus bloßer Willkür einem Gläubigen die Kommunion verweigern kann.
Dass ich die derzeit bestehenden Regelungen nicht für perfekt halte, habe ich ja schon geschrieben.
Hi, erst recht sollte man da zum Abendmahl gehen.
Aber nicht, wenn man betrügt oder Untreue zulässt.
Ein Zwist hindert mich nicht daran das Abendmahl zu versäumen. Im Gegenteil, ich werde ,mit diesem Zwist umgehen, analysieren und dann alles tun um an Versöhnung zu arbeiten.
Max