Die Frau soll nicht...
 
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Die Frau soll nicht lehren?!

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Helle
 Helle
Themenstarter
Beiträge : 798

Hallo liebe Forenteilnehmer,

 

mich bewegt die Frage, warum Frauen nicht lehren sollen. Nur, weil Eva zuerst gesündigt hat? Oder steckt mehr dahinter? Oder gilt es heute vielleicht gar nicht mehr? Ich habe schon viel gelernt von einer älteren Frau, die öfters gepredigt hat.

Ich bitte um eine sachliche Diskussion und um Einhaltung der Achtung vor Frauen, die sehr wertvolle Wesen sind. Gott liebt Frauen genauso wie Männer und sie sind keineswegs weniger wert als Männer!

 

Gruß Helle

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52 Antworten
Simba
 Simba
Beiträge : 79
Veröffentlicht von: @deborah71

Und was machst du dann mit 1. Tim 2, 15? Wird die Frau durch den Glauben an Christus gerettet oder durch Werke des Kindergebärens?

Weiß ich auch nicht recht. Finde die Stelle extrem seltsam.

Allerdings wissen wir ja nicht immer alles: vielleicht war das beim Schreiben hingeschludert, vielleicht hatte er mit Timotheus mal über sowas gesprochen und konnte davon ausgehen, dass der weiß, worum es geht, oder dergleichen.

Paulus schrieb das ja nicht und dachte, das wird in fast 2000 Jahren jemand lesen und sich dann fragen, was dieser Satz soll. Er schrieb einfach an seinen Zögling Timotheus. Das wäre so, als würdest du einen Brief lesen, den ich an XY geschrieben habe, und da sind Sätze drin, die erklären sich XY, Dir aber nicht einfach so.

 

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

@simba 

Ich gehe nicht davon aus, dass Paulus irgendwas einfach so hingeschludert hat. Die Lehrbriefe wurden in den Gemeinden weitergeleitet. Und Paulus schrieb an den Gemeindeleiter in Ephesus, Timotheus.

Das wäre so, als würdest du einen Brief lesen, den ich an XY geschrieben habe, und da sind Sätze drin, die erklären sich XY, Dir aber nicht einfach so.

Das ist mit jedem Text der Bibel so und erfordert nachspüren, vergleichen, stimmt es mit seiner sonstigen Theologie überein, stimmt es mit dem Wesen Gottes überein und dem Gesamtzeugnis der Schrift.

 

 

 

deborah71 antworten


Simba
 Simba
Beiträge : 79
Veröffentlicht von: @deborah71

Das ist mit jedem Text der Bibel so und erfordert nachspüren, vergleichen, stimmt es mit seiner sonstigen Theologie überein, stimmt es mit dem Wesen Gottes überein und dem Gesamtzeugnis der Schrift.

Richtig. Und wenn eine Stelle dem nicht entspricht? Das ist dann eben Spekulation, oder man nimmt es hin. Wir wissen nicht, ob Paulus an dieser Stelle zitiert, es ist nicht kenntlich. Normalerweise ist es immer kenntlich, wenn er zitiert.

Ferner ist nicht ersichtlich, inwiefern Paulus dort etwas zitieren würde, was er aber selber nicht so sieht bzw. inwiefern er nun auf dieses Zitat eingeht; das ist dort vollkommen unersichtlich. Von daher hilft uns das nichts.

Es mag durchaus später Eingefügtes geben; es gibt noch so andere Stellen, wo man das meinen könnte bzw. offensichtlich ist, dass dort etwas nach-getragen wurde. Aber an obiger Stelle ist das sehr schwer ersichtlich, finde ich.

simba antworten
1 Antwort
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

@simba 

Normalerweise ist es immer kenntlich, wenn er zitiert.

Woran erkennst du, wenn er etwas zitiert?

Ferner ist nicht ersichtlich, inwiefern Paulus dort etwas zitieren würde, was er aber selber nicht so sieht bzw.

Paulus scheint an der Stelle das genaue Gegenteil dessen zu schreiben was er sonst lehrt. Das macht - zumindest mich - sehr stutzig.

 

 

deborah71 antworten
Simba
 Simba
Beiträge : 79
Veröffentlicht von: @deborah71

Woran erkennst du, wenn er etwas zitiert?

Wenn er aus dem Alten Testament zitiert, dann sagt er das doch meist dazu.

Veröffentlicht von: @deborah71

Paulus scheint an der Stelle das genaue Gegenteil dessen zu schreiben was er sonst lehrt. Das macht - zumindest mich - sehr stutzig.

Nun, das macht er aber an mehreren Stellen, wenn er sagt "die Frau schweige in der Gemeinde", "die Frau lehre nicht" ... Das kommt ja nicht nur dort, sondern öfters.

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3 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

@simba 

Ja gut, das ist dann klar und wer das AT gut kennt, entdeckt zudem sofort die Zusammenhänge.

Die fraglichen Zitate hier sind aber aus seiner aktuellen Umgebung und Zeit.

 

Kennst du Lee Grady?  Er hat sich in das Thema Frauen und Lehren reingekniet.

https://leegrady.com/why-i-defend-women-preachers/

Leider nur in Englisch und da ist die Hilfe von www.deepL.com gut, denn die Seite übersetzt besser als google.

 

Ab und zu kommen auch Infostücke aus den Werbeportionen des Israelbiblestudycenters.

Ich bin damit schon länger im Thema, weil ich gerne im Wort unterwegs bin und gerne Schätze hebe.

deborah71 antworten
Simba
 Simba
(@simba)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 79

@deborah71 

Wie gesagt, wenn es ein Zitat ist ("die Frau wurde verführt und fiel in Übertretung; sie wird aber durchs Kindergebären gerettet sein, wenn diese in Sittsamkeit bleiben"), dann macht er überhaupt nicht kenntlich, was er davon hält, sondern zitiert es einfach nur.

Nein, Lee Grady kenne ich nicht. Ich habe mich mit dem Thema auch noch nie so intensiv befasst, weil sich für mich die Frage nicht stellt, ob Frauen lehren dürfen. Es war damals eine andere Zeit; so sehe ich das im Großen und Ganzen. Was ich beim Lesen zu sehen meine ist, dass es offensichtlich um Ordnung und Struktur in einer Gemeinde geht, und Paulus dazu eben dieses Schöpfungsmodell darlegt: Mann als Haupt der Frau, die Frau ordne sich unter.

Dass hatte nichts mit Wertigkeit zutun, denn an anderer Stelle schreibt er: In Christus sind weder Mann noch Frau, usw. Es wird aber heute gerne unter dem Emanzipationsaspekt betrachtet, und Paulus zu einem Chauvinisten gemacht. Das ist unfair. Man kann nicht die Ethik von 2020 auf 50 n. Chr. anlegen, genauso, wie man die heutige Ethik nicht auf Mose 3000 v. Chr. anlegen kann.

Man halte sich mal vor Augen: Jesus hatte sowohl Jünger wie auch Jüngerinnen. Eine darunter war die Frau eines Beamten. Da läuft also diese Gruppe Männer mit Frauen herum, sogar mit Verheirateten, und die leben quasi zusammen. Das war eigentlich undenkbar damals. Man liest das immer so weg, aber wenn man mal darauf achtet, was da wirklich erzählt wird, ist das enorm. Eine Gruppe Männer, die mit Frauen rumläuft, und die Frauen haben das gleiche Recht, sich einzubringen, zu sprechen, sich dem Rabbi zu nähern, usw. - Undenkbar in damaligen Verhältnissen.

 

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

@simba 

und Paulus dazu eben dieses Schöpfungsmodell darlegt: Mann als Haupt der Frau, die Frau ordne sich unter.

Das ist eine Fehlinterpretation und man erkennt sie, wenn man die griechischen Worte nachschlägt.

Wäre da eine hierarchische Stellung gemeint, dann dürfte da nicht kephale stehen, sondern ein Wort mit arch.  Kephale entspricht dem hebräischen Rosh: Ursprung, Erster, Erster einer Reihe...  und das ist biblisch korrekt, denn Adam war der Erstgeschaffene der Menschheit und durch den Hauch Gottes Erstgeborener der Menschheit, Eva wurde danach geschaffen. Es geht hier also um eine Zeitabfolge und nicht um Hierarchie.

In Ephesus, wo Timotheus Leiter war, kam es immer wieder zu Konflikten mit dem Artemiskult, der die Göttin als Erstgeborene darstellte.

Paulus beginnt aber seine Ordnungserklärung damit: Ordnet euch einander unter  in Christus..  und dann geht er ins Detail und nimmt den Mann gehörig in die Pflicht, die tätige Liebe der Frau gegenüber auszuüben: Versorgung, Schutz usw....  nix mit Macho und nix mit Egoismus. Denn in Christus als neue Schöpfung ist das Alte vergangen, dass Herrschen über die Frau. Die Schöpfungsordnung fäng da an, wo Gott dem Adam die Frau als Hilfe (nicht als Gehilfin) und auch als Gegenüber zur Seite stellt. Das Wort für Hilfe ist im Hebräischen dasselbe Wort, das für die Hilfe des Hl. Geistes verwendet wird. Adam selbst hebt sie auf die gleiche Ebene (zu-gordnet, nicht unter-geordnet) mit seinen Worten:

1. Mose 2, 23 Da sprach der Mensch: Die ist nun Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.

Auch Vers 24 zeigt Eva auf derselben Ebene wie Adam: 24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.

Ich halte Paulus nicht für einen Macho, aber ungenaue Übersetzungen und Interpretationen haben ihm den Geruch gegeben.

Es gibt zwei sinnvolle Möglichkeiten des Wortes hypotasso in diesem Fall: a) Paulus benutzte ab zu eine kriegerische Sprache und dann würde man verstehen können: Frau, stelle dich mit in dieselbe Kampfesreihe zum Schutz der Ehe und Familie und/oder b) Frau, stelle dich unter den Schutz des Bundes mit deinem Mann. 

Dabei käme das damalige römische Eherecht aus dem Hintergrund: die röm Frau blieb mit ihrer Mitgift Eigentum des Vaters und der hätte mehr zu sagen, als der Ehemann. Die röm Frau war verpflichtet, ihre Eltern dreimal im Jahr zu besuchen, damit sie unter dieser Regel blieb. Tat sie das nicht, wurde sie Eigentum des Schwiegervaters.

Paulus stellt dagegen die eheliche Schöpfungsordnung aus 1. Mose: Eltern verlassen und eine neue familiäre Einheit werden.

deborah71 antworten


lhoovpee
Beiträge : 2824

@helle 

In Röm 16,7 wird von einer Apostelin berichtet. Im Korintherbrief wird von Frauen berichtet, die Weissagen. Historisch hatten die Frauen damals auch eine wichtige Rolle als Gastgeberin, da es sich meist um Hausgemeinden handelte. Aber Gleichberechtigung gab es damals einfach nicht. Die Frau war damals ohne Mann nichts.

Sofern die "Zitate"-Vermutung nicht stimmt, kann ich mir vorstellen, dass Paulus hier einfach dem damaligen patriarchischen Zeitgeist gefolgt ist.

Die Argumente der Schöpfungsreihenfolge und des Sündenfalls, die in den Bibelstellen angebracht werden, sind in meinen Augen auf jeden Fall unsinnig. Ich kopiere dazu mal ein Text aus einem anderen Thread:

1. Mose 3, 6: "Da sah die Frau, dass es gut wäre, von dem Baum zu essen, und dass er eine Lust für die Augen war und dass der Baum begehrenswert war, weil er wissend machte, und sie nahm von seiner Frucht und ass. Und sie gab auch ihrem Mann, der mit ihr war, und er ass."

Wo hat hier die Frau den Mann verführt? Der Mann hat alles gesehen. Er war dabei. Er hätte jeder Zeit einschreiten können und bereits die Frau vor der Schlange schützen können. Er wurde nicht von der Frau verführt; die Frau hat lediglich die Frucht weitergegeben; ohne irgend welche Überredungsversuche. Der Mann hat dann die Schuld auf die Frau geschoben als er vor Gott stand. Und genau das gleiche macht Paulus hier auch. Er gibt der Frau die Schuld.

 

lhoovpee antworten
Simba
 Simba
Beiträge : 79
Veröffentlicht von: @deborah71

Ich halte Paulus nicht für einen Macho,

Ich auch nicht (siehe mein Beitrag) ...

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

@simba 

zum Beitrag

welchen deinen Beitrag?  Die Forenstruktur stellt leider ab einer Menge an Beiträgen die Antworten frei in die Landschaft. Meine neue Gewohnheit,  dem zu begegnen, ist den Beitragslink mit reinzukopieren an den Anfang meines posts. Vielleicht ist das ja auch eine Methode für dich.

deborah71 antworten


Simba
 Simba
Beiträge : 79
Veröffentlicht von: @deborah71

welchen deinen Beitrag? 

Der Beitrag, auf den DU geantwortet hast. In welchem ich schrieb, aus Paulus werde ein Chauvinist gemacht, und dies sei unfair.

 

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1 Antwort
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

@simba 

Danke 🙂

deborah71 antworten
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