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Glaubensprobleme ansprechen bei der Psychologin?

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Themenstarter
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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage an diejenigen, die schon mal eine Psychotheraphie gemacht haben. Ich habe ja Impfnebenwirkungen und habe da echt mit zu kämpfen. Besonders schlimm war die Erfahrung meist nicht ernst genommen zu werden und allein gelassen zu werden mit diesen gesundheitlichen Problemen. Die Coronazeit hat auch ihre Spuren bei mir hinterlassen, was mein Vertrauen in die Politik angeht. Das mag zwar nicht dramatisch klingen, doch mir wurde bewusst, wie das Gefühl der Sicherheit, von vernünftigen Menschen regiert zu werden, dahin schwand. ( bitte darum nicht mit mir darüber zu diskutieren- es ist mein Empfinden- mein Erleben! ) Mich überkam der Eindruck, sie können, wenn sie wollen alles mit uns machen. Hinzu kamen dann die Wechseljahre, die meinen körperlichen und psychischen Zustand verschlimmert haben.

Ich gehe jetzt zur Psychotherapie, um all das, was sich da in mir aufgestaut hat, aufzuarbeiten. Nun mein Anliegen. In der Zeit, wo es mir so richtig schlecht ging, fiel mir auf, dass ich es kaum ertrug in der Bibel zu lesen. Denn, so schien es mir in der Zeit, kam es zu häufig vor, dass etwas verlangt wird, Leistung verlangt wird, damit man ein guter Christ ist/ dazu gehört. Die Aussagen der Bibel, die ich vorher o.k. fand, bereiteten mir plötzlich eine zusätzliche innere Last, die ich auf einmal nicht mehr tragen konnte. Die bedingungslose Liebe, Annahme Gottes erschien mir an X Bedingungen geknüpft und erdrückten mich auf einmal.

Nun ist es aber so, dass mein Glaube ein ganz großer Bestandteil meines Lebens ist, von Kindheit an. Ich kann das Geistige nicht einfach ignorieren und streichen, denn das, was ich weiß, weiß ich. Was ich erlebt habe, habe ich erlebt und das lässt sich nicht ausradieren. D.h. ich muss irgendwie lernen damit umzugehen. Mir wurde bewusst, wie wohl doch das Leistungsdenken in Bezug auf Gott in mir schlummert und hoch kam. Ich dachte, ich hätte das überwunden. Ich würde zu gerne mit meiner Therapeutin darüber sprechen, weil es untrennbar ein wesentlicher Bestandteil  in meinem Sein/ meinem Leben ist. Dazu würde aber auch gehören, was mich da sehr geprägt hat. Dass ich seit Kindheit geistige Dinge sehe und Infos bekomme, die entscheidend sind, was ich tue/ denke/ glaube in meinem Glaubensleben. Mir wurde bewusst, wie ich sofort springe, wenn ich geistig etwas sah/sehe oder die Info bekam, dass jemand in Not ist. D.h. ich habe dann für die Person gebetet, geistig gekämpft oder was gesagt, wo ich dachte, hier ist der Knackpunkt und meine Worte könnten helfen. Mir wird bewusst, wie ich nicht nur weltlich mein bisheriges Leben im Dauerlauf verbringe, sondern auch geistig wie in einem Hamsterrad bin, wo die Arbeit kein Ende hat. All dies hat auch zu meiner Erschöpfung beigetragen. Ich muss lernen, nicht auf alles zu reagieren, noch mehr Prioritäten zu setzen, mehr auf mich selbst zu achten.

Ich würde gerne offen mit der Therapeutin darüber sprechen, wie das Geistige mich stark geprägt hat event. falsch geprägt hat, wie das Geistige eine sehr große Baustelle zu seinen scheint, die ich ebenso angehen muss, denn das Geistige/ mein Glauben ist einfach das Wichtigste. Ich kann es so schlecht trennen/ ignorieren bei dieser Therapie, habe aber Sorge, dass die Therapeutin ihre stumpfen weltlichen Vorgaben hat, wonach vielleicht auch schon eine warnende Stimme oder das geistige Sehen, dass ein Einbrecher nachts im Garten versteckt lauert etc. auch wenn sich das alles irdisch später bestätigt, für sie irgendwelche Hirngespinste sind, die extra behandelt werden müssen. Versteht ihr meine Sorge?

Ich bin da etwas ratlos und wollte mal in die Runde fragen, ob ihr in einer ähnlichen Situation wart und wie ihr damit umgegangen seid?

Lieben Gruß an alle!

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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

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Veröffentlicht von: @amalia

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage an diejenigen, die schon mal eine Psychotheraphie gemacht haben. Ich habe ja Impfnebenwirkungen und habe da echt mit zu kämpfen. Besonders schlimm war die Erfahrung meist nicht ernst genommen zu werden und allein gelassen zu werden mit diesen gesundheitlichen Problemen. Die Coronazeit hat auch ihre Spuren bei mir hinterlassen, was mein Vertrauen in die Politik angeht. Das mag zwar nicht dramatisch klingen, doch mir wurde bewusst, wie das Gefühl der Sicherheit, von vernünftigen Menschen regiert zu werden, dahin schwand. ( bitte darum nicht mit mir darüber zu diskutieren- es ist mein Empfinden- mein Erleben! ) Mich überkam der Eindruck, sie können, wenn sie wollen alles mit uns machen. Hinzu kamen dann die Wechseljahre, die meinen körperlichen und psychischen Zustand verschlimmert haben.

Ich gehe jetzt zur Psychotherapie, um all das, was sich da in mir aufgestaut hat, aufzuarbeiten. Nun mein Anliegen. In der Zeit, wo es mir so richtig schlecht ging, fiel mir auf, dass ich es kaum ertrug in der Bibel zu lesen. Denn, so schien es mir in der Zeit, kam es zu häufig vor, dass etwas verlangt wird, Leistung verlangt wird, damit man ein guter Christ ist/ dazu gehört. Die Aussagen der Bibel, die ich vorher o.k. fand, bereiteten mir plötzlich eine zusätzliche innere Last, die ich auf einmal nicht mehr tragen konnte. Die bedingungslose Liebe, Annahme Gottes erschien mir an X Bedingungen geknüpft und erdrückten mich auf einmal.

Nun ist es aber so, dass mein Glaube ein ganz großer Bestandteil meines Lebens ist, von Kindheit an. Ich kann das Geistige nicht einfach ignorieren und streichen, denn das, was ich weiß, weiß ich. Was ich erlebt habe, habe ich erlebt und das lässt sich nicht ausradieren. D.h. ich muss irgendwie lernen damit umzugehen. Mir wurde bewusst, wie wohl doch das Leistungsdenken in Bezug auf Gott in mir schlummert und hoch kam. Ich dachte, ich hätte das überwunden. Ich würde zu gerne mit meiner Therapeutin darüber sprechen, weil es untrennbar ein wesentlicher Bestandteil  in meinem Sein/ meinem Leben ist. Dazu würde aber auch gehören, was mich da sehr geprägt hat. Dass ich seit Kindheit geistige Dinge sehe und Infos bekomme, die entscheidend sind, was ich tue/ denke/ glaube in meinem Glaubensleben. Mir wurde bewusst, wie ich sofort springe, wenn ich geistig etwas sah/sehe oder die Info bekam, dass jemand in Not ist. D.h. ich habe dann für die Person gebetet, geistig gekämpft oder was gesagt, wo ich dachte, hier ist der Knackpunkt und meine Worte könnten helfen. Mir wird bewusst, wie ich nicht nur weltlich mein bisheriges Leben im Dauerlauf verbringe, sondern auch geistig wie in einem Hamsterrad bin, wo die Arbeit kein Ende hat. All dies hat auch zu meiner Erschöpfung beigetragen. Ich muss lernen, nicht auf alles zu reagieren, noch mehr Prioritäten zu setzen, mehr auf mich selbst zu achten.

Ich würde gerne offen mit der Therapeutin darüber sprechen, wie das Geistige mich stark geprägt hat event. falsch geprägt hat, wie das Geistige eine sehr große Baustelle zu seinen scheint, die ich ebenso angehen muss, denn das Geistige/ mein Glauben ist einfach das Wichtigste. Ich kann es so schlecht trennen/ ignorieren bei dieser Therapie, habe aber Sorge, dass die Therapeutin ihre stumpfen weltlichen Vorgaben hat, wonach vielleicht auch schon eine warnende Stimme oder das geistige Sehen, dass ein Einbrecher nachts im Garten versteckt lauert etc. auch wenn sich das alles irdisch später bestätigt, für sie irgendwelche Hirngespinste sind, die extra behandelt werden müssen. Versteht ihr meine Sorge?

Ich bin da etwas ratlos und wollte mal in die Runde fragen, ob ihr in einer ähnlichen Situation wart und wie ihr damit umgegangen seid?

Lieben Gruß an alle!

@amalia

Nein, ich kenne so eine Situation nicht. Auch habe ich keine Erfahrung mit Psychotherapeuten. Persönlich interessiere ich mich allerdings für Psychotherapie, ihre Methoden und theoretischen Grundlagen. Mir scheint, dass die Ursache deines Leidens ein Wille zur Perfektion sein könnte. Wenn du befürchtest, dass die Psychotherapeutin gegen deinen Glauben arbeiten wird - das sollte Psychotherapeuten zwar nicht, aber Psychotherapeuten sind auch nur Menschen mit Ansichten und Meinungen - und dein Hang zur  Perfektion sowohl dein weltliches Leben als auch deinen Glauben betrifft, dann musst du den Glauben ja nicht extra ansprechen, weil es ja nur um deinen Hang zur Perfektion geht, der dich stresst und dir Leid verursacht.

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@stero 

dann musst du den Glauben ja nicht extra ansprechen, weil es ja nur um deinen Hang zur Perfektion geht, der dich stresst und dir Leid verursacht.

Danke für deine Antwort. Zwei Dinge: Erstmal habe ich ja erklärt, wie wichtig es mir ist meinen Glauben miteinzubeziehen, da ( wie Lucan es richtig erkannt hat) dieser Bereich nicht von meinem Sein/ mein Leben zu trennen ist. Ich kann zur Arbeit gehen und meine Klappe halten, wenn es um meinen Glauben geht, aber im Stillen habe ich trotzdem sehr oft für die Kranken gebetet. Aber es geht, dass ich nach Aussen über meinen Glauben schweige. Ich kann mich auch abends mit Freundinnen zusammen setzen und den ganzen Abend nur rumalbern und über oberflächliche weltliche Dinge reden, geht auch. Doch wenn es um einen psychischen und körperlichen Zusammenbruch geht (den ich hatte), ist es für mich sehr wichtig so viele Aspekte wie möglich, was mein Denken, mein Fühlen und mein Leben von Kindheit an prägt miteinzubeziehen. Und da ist mein Glaube einfach eins der Hauptsäulen in meinem Leben.

Ich habe anfangs auch gezielt nach christl. Psychotherapie gesucht, doch bin da leider nicht erfolgreich gewesen.

Und zweitens ist das nicht so passend mit deiner Ferndiagnose, dass es nur um meinen Hang zum Perfektionismus geht. Stell dir vor, du gehst auf der Straße spazieren und vor dir ist jemand unachtsam und stolpert über einen größeren Stein und fällt hin. Das hat nicht unbedingt was mit Perfektionismus zu tun, dass man hingeht und der Person beim Aufstehen hilft. Es ist doch eigentlich ein ganz normaler, natürlicher Instinkt. Und nun stell dir vor, du siehst das gleiche nur geistig. Ein unachtsames Fallen deines Mitmenschen und die damit verbundenen Schmerzen. Da ist es eher eine Herausforderung stehen zu bleiben, beim Fallen zuzusehen und zuzusehen, wie die Person sich schmerzvoll versucht aufzurichten und man nichts tut. Der Wunsch zu helfen ist da. Und es kostet Überwindung nicht zu helfen.

Ich frage mich in letzter Zeit öfter, wie Jesus es damals gemacht hat? Hat er immer und überall geholfen? Und warum war er nur ca 33 Jahre hier und hat nicht viel mehr Jahre auf Erden verbracht, um noch mehr Menschen zu helfen? Vielleicht ist es ein falsches Verständnis von helfen, was ich bisher in meinem Leben hatte. Und dabei geht es nicht nur um meine eigenen Ressourcen sondern um die Frage, entspricht es Gottes Willen immer und jedem zu helfen?

Du musst nicht auf meine Fragen antworten. Ich denke nur laut...

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Lachmöwe
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Liebe Amalia,

wenn ich dich lese, erlebe ich dich in einer sehr sachlichen Weise. Meinen Erfahrungen nach wird ein Therapeut gut mit allem umgehen können, was du beschreibst. Es kommt auch nicht darauf an, welche Erfahrungen er selbst hat. Es geht um dich und deine Thematik. Der Therapeut gibt dir eine Art Rahmen für die Auseinandersetzung; hat Ansätze, gibt Methoden, … - der Inhalt, die Lösungsfindung, Umsetzung, Ausgestaltung, … ist dein Part.

Ich empfehle dir, ganz bei dir zu bleiben und nicht vermeintliche Interpretationen vorwegzunehmen. Wenn du eine Therapie startest, wird auch definiert (wenn ich mich recht erinnere), was dein Ziel ist, woran du(!) arbeiten möchtest. Das entscheidet nicht der Therapeut für dich. Habe Mut dich zu öffnen, prüfe ob es zwischen Therapeut und dir passt; sei aber auch nicht zu kritisch… Der Therapeut ist nur ein Begleiter auf einer Wegstrecke, du bist nicht langfristig an ihn gebunden.

Es bewegt mich sehr, was du schreibst und was ich auch in anderen Threads von dir gelesen habe. Ganz viel Kraft wünsch ich dir und ebenso wünsche ich dir einen Erholungsraum, in dem du zur Ruhe und auftanken darfst. Gott behüte dich!

Alles Liebe, Seidenlaubenvogel

 

seidenlaubenvogel antworten
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Beiträge : 18002

@seidenlaubenvogel 

Entschuldige, ich habe leider zu spät gesehen, dass du und auch Goodfruit ebenso geschrieben habt. Irgendwie habe ich doch noch Probleme hier im neuen Forum den Durchblick zu behalten. Auch bei den ganzen Glockenmeldungen.

Ich danke dir herzlich für deine Antwort und es hilft mir wirklich weiter, die Arbeit des Therapeuten und welchen Part er hat, besser zu verstehen, bei dem, was ihr schreibt. 🤗 

Ich bin dankbar, dass ich sie habe, denn ich traue keinem Menschen. Nicht, weil ich Menschen nicht mag, ich liebe sie, aber der Mensch ist sehr wechselhaft in seinem Wesen, unbeständig, oft unberechenbar oder egoistisch berechenbar und ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, dass ein Therapeut mein Vertrauen gewinnt. Doch das ist ihr gelungen, da sie mir wirklich das Gefühl gibt, dass es tatsächlich um mich geht und nicht darum ihren Kopf bei mir durchzusetzen, was eben die meisten sonst tun.

Ich hatte vorher auch zwei andere Therapeuten ( die waren schon älter) kennengelernt. Auch da hatte ich den Eindruck, sie haben ihre Vorstellungen, ihre Theorien und geben Feedbacks zwischendurch, die fehl am Platz sind bei mir. Deshalb bin ich sehr dankbar nun eine Therapeutin gefunden zu haben, bei der ich mich wohlfühle und ich mich öffnen kann.

Es bewegt mich sehr, was du schreibst und was ich auch in anderen Threads von dir gelesen habe.

❤️ ❤️ Da kommen Dinge hoch oder neu dazu, die finde ich selbst etwas ungewöhnlich, aber ich lasse sie zu, weil es besser ist als sie zu unterdrücken.

Ganz viel Kraft wünsch ich dir und ebenso wünsche ich dir einen Erholungsraum, in dem du zur Ruhe und auftanken darfst. Gott behüte dich!

Danke, umarme dich herzlich meine Liebe! ❤️ 

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GoodFruit
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@amalia Hallo Amalia,

Du kannst von einer medizinisch ausgerichteten Person nicht erwarten, dass sie Verständnis für Glaubensinhalte hat. Das ist leider so. Wenn sie Dir Deinen Glauben wegtherapieren will, dann bist Du an die falsche Person geraten.

Zu einem guten Patient-Arzt Verhältnis gehört immer auch gegenseitige Achtung und daraus erwachsend dann gegenseitiges Vertrauen. Sonst kann man das vergessen. Dann vielleicht nach jemandem anders Ausschau halten (ich weiß, dass es meist lange Wartelisten gibt - von daher im akuten Fall erst mal nehmen, was zu bekommen ist und weiterschauen).

Also ich einmal in einer Krise psychische Betreuung brauchte, bin ich zweigleisig gefahren: Ich hatte einen Facharzt und ich hatte eine Seelsorgerin. Der Facharzt hat mich dahingehend begleitet, dass er im Gespräch wohl festgestellt hat, wie stabil ich bin und danach die Medikamentation ausgerichtet. Unter diesem pharmazeutischen Schirm habe ich dann mit Hilfe der Seelsorgerin meinen Glauben dahingehend entwickelt, dass ich am Ende auch ohne Medizin stabil leben könnte. Ich habe da jetzt schon viele Jahrzehnte keine Probleme mehr.

Mein Arzt war vielleicht nicht gläubig - aber er wollte mir nichts ausreden und fand die Gespräche wohl selber auch interessant.

Ich wünsche Dir gute Besserung und dass Jesus, der ja immer auch unser Arzt ist, Dich da souverän hindurchführt und Dich voll wiederherstellt.

goodfruit antworten
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@goodfruit 

Vielen Dank auch dir für deine Mühe mir zu antworten. Das freut mich sehr, dass du deine schwere Zeit gut gemeistert hast. 😊 

Also ich einmal in einer Krise psychische Betreuung brauchte, bin ich zweigleisig gefahren: Ich hatte einen Facharzt und ich hatte eine Seelsorgerin. Der Facharzt hat mich dahingehend begleitet, dass er im Gespräch wohl festgestellt hat, wie stabil ich bin und danach die Medikamentation ausgerichtet

Das finde ich gut, dass du das so gemacht hast. Ich arbeite selbst auch seit ca. 25 Jahren im medizinischen Bereich und habe viel gesehen, viel erlebt im Krankenhaus- Alltag und habe auch eine gewisse Erfahrung, was psychisch/ körperlich noch im grünen Bereich ist und wo man lieber zum Arzt gehen sollte. Und da ich erstmals (psychisch) etwas an mir festgestellt habe, wo die Alarmglocken bei mir angingen, bin ich auch zum Facharzt gegangen.

Ich habe, weiß Gott, auch seelisch- geistig schon so manche Bereiche eher ungewollt erlebt/ durchlebt, die eher weltlich gesehen ungewöhnlich, sagen wir, nicht alltäglich sind. Auch wenn es mein ganzes Leben schon eine mega Herausforderung war all das irgendwie einzuordnen, lernen damit umzugehen und auch das christl. unter einen Hut zu bringen, was ich geistig sah, so bin ich trotzdem psychisch recht stabil damit zurecht gekommen. Dinge, die ich nicht zuordnen kann, habe ich gelernt offen stehen zu lassen. Ich muss nicht auf alles eine Antwort haben, wenn es nicht heilsnotwendig ist.

Doch als ich merkte, dass da etwas mit mir passiert, was brenzlig wird, bin ich auch direkt zum Facharzt. Nun, dass die Wechseljahre da wohl auch ihren Part zu beitragen, wurde mir später erst bewusst. Aber erstmal wollte ich auch in der aktuellen Krise ( körperlich und psychisch) unter ärtl. Kontrolle sein. Jetzt, wo es mir besser geht verlagert sich der Schwerpunkt auf die Psychologin und ich gehe nur noch zur Fachärztin, um meine Krankmeldung abzuholen. Seit den Impfungen- den NW bin ich körperlich nicht mehr so belastbar und ich nehme mir das Recht raus nicht wieder in das alte Muster zu verfallen so schnell wie möglich wieder funktions- und leistungsfähig zu sein. Dafür war das zu heftig, was ich in der akuten Krise durchlebt habe.

Mein Arzt war vielleicht nicht gläubig - aber er wollte mir nichts ausreden und fand die Gespräche wohl selber auch interessant.

Das ist doch eine optimale Kombi 😊 

Ich wünsche Dir gute Besserung und dass Jesus, der ja immer auch unser Arzt ist, Dich da souverän hindurchführt und Dich voll wiederherstellt.

Danke dir herzlich!

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GoodFruit
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Hallo Amalia,

noch ein Nachtrag bezüglich Deines Glaubenslebens und dem geistlichen Burnout, den Du ja irgendwie zu erleben scheinst.

Könnte es sein, dass Du frommen Mustern folgst und die möglichst gut aus Dir selber heraus folgen willst? Viele leben ihren Glauben so. Sie leben ihr Leben aus Geboten, aus to Do Listen, aus vorgegebenen Schemen, die sie anwenden und möglichst gut erfüllen wollen.

Einerseits ist das sicher eine ehrenwerte Haltung - andererseits ist aber mein Eindruck, dass das leicht am Evangelium vorbeigeht.

Jesus ist auf die Erde gekommen, um Menschen zu finden, die mit Gott, dem Vater und mit ihm selber eine Beziehung haben können. Wir sind nicht seine Sklaven und wir müssen uns die Seligkeit auch nicht verdienen, sondern sie ist uns geschenkt.

Martha und Maria ... Maria hat das bessere Teil erwählt. Meine Frau mag die Geschichte nicht und sie mutmaßt dann, dass Jesus sicher der Tee und die Kekse von der Martha gut geschmeckt hat. Aber Maria hat das bessere Teil erwählt.

Denn Maria hat erkannt, worum es Jesus geht: um gemeinsame Zeit, um Beziehung.

Ich strebe an, mit Jesus möglichst viel in Beziehung zu leben. Da reicht es im Grunde genommen, an ihn zu denken, ihm zu sagen, wie dankbar man für ihn ist und wie groß er ist. Lobpreis geht immer - aber nie in zwanghaftem Kontext.

Und wenn ich dann in Situationen komme, in denen ich eine Aufgabe sehe (wie Du auch), dann spreche ich erst mal mit Jesus: Jesus, schau mal die Frau da - die hat ein gewaltiges Hüftproblem. Die kann ja kaum noch laufen. Jesus - da müsste man doch was machen ... Magst Du sie nicht heilen? Gibt es etwas, was ich aktuell tun soll?

Ich finde es wichtig (außer bei wirklichen Kleinigkeiten) immer erst mal bei Jesus nachzufragen, ob da für mich was dran ist. Ich denke, dass es oft genug reicht, wenn ich Jesus auf ein Problem aufmerksam gemacht habe. Und was den Gebetskampf angeht - warum lässt Du nicht kämpfen? Jesus und seine Engel können das doch viel besser. Und dann ist es ja so, dass der große Kampf ja längst auf Golgatha entschieden ist. Das bedeutet, dass, wenn Satan meint, er könnte den Großen markieren, dann ist das nichts als Popanz und Lüge. Das weißt Du - aber er weiß möglicherweise nicht, dass Du das weißt. Und dann reicht es, ihn darauf aufmerksam zu machen: Hallo Satan, nun mach mal halblang - Dein Platz ist unter den Füßen von Jesus und da Jesus mein Herr ist, ist Dein Platz auch unter meinen Füßen - nun kannst Du Dich dahin begeben oder abhauen - aber Deine Horrortour verfängt bei mir nicht.

In der Regel reicht das - sonst halt Jesus die Sache bereinigen lassen. Die geistliche Waffenrüstung ziehe ich mir meist wie die Kleidung regelmäßig an. Abendmahl stärkt und ist wichtig.

Die Frage ist auch, wogegen oder wofür man kämpft. Ich sollte mir nicht einbilden, dass ich Gottes Hand bewegen kann, wenn ich nur intensiv genug bete. Ich finde es ein problematisches Gottesbild, wenn ich quasi gegen Gottes Untätigkeit anbete. Gott ist nicht mein Feind und ich muss ihn auch nicht erst aufwecken. Ich finde es hilfreicher in den Lobpreis zu gehen und mir und Gott bewusstmachen, wie groß Gott ist - und dann fällt es auch leichter, den Bösen zu fällen, der seinen Auftritt ja immer nur auf der Grundlage von Täuschung und Betrug hinlegt.

Als gutes Buch über das Gebet kann ich empfehlen: John Eldredge - "Mit Gott die Welt verändern: Beten mit Vollmacht und Leidenschaft".

In diesem Sinne: Entspann Dich! Lass Dir von Jesus Entspannung und gute Gemeinschaft mit Ihm schenken. Wenn er Dich als sein Werkzeug möchte, dann wird er es Dir schon sagen. Und wenn Du einen Missstand oder eine Not siehst, dann sag es ihm gerne. Ich denke, dass wir Christen grade dafür auf der Welt sind. Er wird eine Lösung haben, die vermutlich sehr viel genialer ist, als wie wir uns die so vorstellen.

goodfruit antworten
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Gelöschtes Profil
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@goodfruit 

Da sprichst du etwas sehr wesentliches, wichtiges an lieber goodfruit. Das, was du sagst, fragst ist etwas, deren Beantwortung schwer mit ein paar Sätzen von mir hier getan, beantwortet ist. Es steht mein ganzes Leben, Glaubensleben seit meiner Kindheit dahinter, warum ich Dinge so tue, wie ich sie geistig tue. Ich versuche trotzdem auf einige Punkte einzugehen.

bezüglich Deines Glaubenslebens und dem geistlichen Burnout

Meine Psychologin meinte auch ( ohne bisher von meinem Glauben zu wissen), dass ich Syptome eines Burnouts hätte. Wobei meine körperlichen Symptome ( besonders seit den Impfnebenwirkungen) hier im Vordergrund steht, weil ich trotzdem 1,5 Jahre versucht habe weiterzuleben und zu leisten wie gewohnt. Ich so viele Ärzte aufgesucht habe, mir keiner helfen konnte und ich mich allein gelassen gefühlt habe mit all den Symptomen und Beschwerden. Es hat mich extra Kraft gekostet nicht in Verschwörungstheorien zu verfallen, so auffällig, wie die Ärzte sich verhalten haben alles runterzuspielen, nicht ernstzunehmen und bloß ums Verrecken andere Ursachen für meine körperlichen Beschwerden zu finden als die Impfungen. Obwohl alle meine Symptome direkt beim Fieber nach Impfung auftraten. Es war echt kaum auszuhalten, wie mit einem umgegangen wurde und wie offensichtlich dumm die Argumente waren es so zu drehen, dass die Impfung selbst fein raus ist. Schlimm, einfach nur schlimm, was ich da alles erlebt habe.

Ein weiterer Aha- Effekt für mich seit Corona. Wenn genug Menschen um dich herum ihr "Spielchen" mit dir treiben, dass du im Unrecht bist und sie im Recht- und wenn es noch so absurd ist oder offensichtlich falsch ist- kann das einen schneller in einen psychischen "Wahnsinn" und Verzweiflung stürzen, als ich dachte. Es müssen nur alle anderen an einem Strang ziehen und du alleine da stehen und schon ist die "Gehirnwäsche" entweder erfolgreich oder man verzweifelt und kann psychisch zerbrechen. 

Könnte es sein, dass Du frommen Mustern folgst und die möglichst gut aus Dir selber heraus folgen willst?

Ein wunder Punkt bei mir, denn diese Muster kommen immer dann in mir stärker durch, werden teilweise erfolgreich auf mich übertragen sobald ich mehr Gemeindekontakt habe. Ich lebe mit Gott eigentlich sehr frei in einer Beziehung, habe auch für mich immer mal zu reflektieren, wo ich Muster unbewusst folge, keine Frage.... aber wann immer ich meinen Mut zusammennehme und mich meiner Gemeinde oder anderen Gemeinden nähere, weil ich mich danach sehne, geschieht immer dasselbe. Ich werde zurechtgewiesen- belehrt, wie ich zu denken, zu glauben und entsprechend zu leben habe. Entschuldige, ich könnte kotzen!!!! Ich bin jetzt 46 Jahre und habe einfach die Nase gestrichen voll davon und habe Gott gesagt, ich gebe es jetzt endgültig auf. Ich höre auf Gemeindenähe zu suchen und gehe wie gewohnt in die Kirche ( meine Lieblingskirche hier in der Nähe, die katholisch ist) und halte mich fern von näherem Christenkontakt.

In meiner orthodoxen Gemeinde zählt eh nicht, was ich als Frau denke und sage. Da zählt, was die Männer vorgeben. Und wenn ein orthodoxer Kirchenvater schriftlich festgehalten hat, dass alle Träume von Engeln und Gott zu ignorieren sind, da uns gewöhnlichen Menschen so eine riesen Gnade kaum zuteil wird und es eher Täuschungen aus der dämonischen Ecke sind, kann ich sagen, was ich will und auch 100 mal bezeugen, dass Gott tatsächlich auch zu uns Normalos redet im Traum, das interessiert nicht, denn ich lebe auch normal im Alltag, bin keine Nonne, die ihr ganzes Leben Gott widmet sondern auch in dieser Welt lebt und ich bin eine Frau und somit eh der Meinung eines Mannes untergeordnet.

Ich muss abbrechen.... ich reg mich schon wieder auf 😣

 

 

 

 

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Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5639

Blauäugig

@amalia 

"Wenn genug Menschen um dich herum ihr "Spielchen" mit dir treiben, dass du im Unrecht bist und sie im Recht- und wenn es noch so absurd ist oder offensichtlich falsch ist- kann das einen schneller in einen psychischen "Wahnsinn" und Verzweiflung stürzen, als ich dachte."

Das ist ein bekanntes Phänomen. Wenn Du wissen willst, wie es funktioniert, sie Dir bei YouTube das Video "Blauäugig" an. Da werden in einem Seminar die Teilnehmer in blau- und in braunäugige unterteilt und den blauäugigen Dummheit und alle möglichen anderen Eigenschaften zugeordnet. Am Ende haben alle geglaubt, dass es auch tatsächlich so ist. Und am Erschütternsten - die Betreffenden haben es dann selbst auch geglaubt.

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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@queequeg 

Vielen Dank, das interessiert mich in der Tat sehr und ich werde mir das Video mal ansehen.

Da werden in einem Seminar die Teilnehmer in blau- und in braunäugige unterteilt und den blauäugigen Dummheit und alle möglichen anderen Eigenschaften zugeordnet. Am Ende haben alle geglaubt, dass es auch tatsächlich so ist. Und am Erschütternsten - die Betreffenden haben es dann selbst auch geglaubt.

Erstaunlich wie beeinflussbar der Mensch doch ist. Vom Glauben her finde ich das etwas widersprüchlich. Denn es ist auf der einen Seite Gemeinschaft gewünscht und auf der anderen Seite eine gewisse Standhaftigkeit gefordert gegenüber falschem Einfluss von Mitmenschen- diese Forderung schließt ja christl. Mitmenschen nicht aus. Und nun steht man da umgeben von unzähligen Menschen, die alle in ihrer eigenen Welt/ Realität leben und man selbst/ jeder mit einer inneren Veranlagung sich schnell beeinflussen zu lassen... Da hat der liebe Gott aber ein ordentliches Labyrinth vor uns gestellt.

Und als gläubiger Mensch noch mit den Vorstellungen Gottes, wie man zu sein hat, konfrontiert.... wo bleibt man da selbst? Wo bleibt das eigene Ich? Was für eine Zwiebel hat man zu pellen, bis man an den Kern rankommt... wenn das überhaupt möglich ist da heran zu kommen. Es ist eine zunehmende Befreiung all diese Einflüsse mehr zu erkennen und sich dem zu entziehen, soweit es geht. Es tut so unglaublich gut sich frei zu machen.

Und doch weiß ich, sobald ich mit meinem neuen Ich anderen gegenüber trete, kommt Gegenwind. Von irgendwo her, immer. Ich möchte alle pusten lassen soviel sie wollen. Ich habe sowas von kein Bock mehr darauf mich von anderen formen zu lassen, damit ich ihnen gefalle. Die Reise ins eigene Ich ist so spannend und manchmal erschreckend zugleich.

Hast du noch mehr Video- Vorschläge zu diesem Thema? Auch rein psychologisch? Das würde mich sehr interessieren.

 

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Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5639

@amalia 

"Menschen, die alle in ihrer eigenen Welt/ Realität leben"

Ja, ich sage dazu, dass jeder Mensch in einem Schuhkarton lebt, den er für die ganze Welt hält und glaubt, jeder andere erlebt es ebenso. Aber alle anderen leben - wie man selbst - in ihrem höchst eigenen Schuhkarton.

"Es ist eine zunehmende Befreiung all diese Einflüsse mehr zu erkennen und sich dem zu entziehen, soweit es geht. Es tut so unglaublich gut sich frei zu machen."

Ja, das verstehe ich nur zu gut und habe das etliche Male erlebt. Leider nicht bei jedem Menschen.

"sobald ich mit meinem neuen Ich anderen gegenüber trete, kommt Gegenwind. Von irgendwo her, immer."

Die Freundin einer meiner Patientinnen wollte von ihr meine Telefonnummer haben, weil sie mir sagen wollte, dass in der Therapie etwas schief gehen würde, weil sie in letzter Zeit immer nein sagen würde, wenn sie etwas nach dem Wunsch der Freundin tun sollte. Ja, sie hatte immer, ob sie selbst es wollte oder nicht, den Wünschen anderer Rechnung getragen. Und als sie das nicht mehr so selbstverständlich tat, wurde diese Freundin richtig sauer. Aber zum Glück hatte dann die Patientin begriffen, dass das wohl kaum eine wirkliche Freundin sein kann, wenn sie es nur ist, wenn sie ihre Wünschen erfüllt.

"Hast du noch mehr Video- Vorschläge zu diesem Thema?"

Ich will mal sehen.

queequeg antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@queequeg 

Ja, ich sage dazu, dass jeder Mensch in einem Schuhkarton lebt, den er für die ganze Welt hält und glaubt, jeder andere erlebt es ebenso. Aber alle anderen leben - wie man selbst - in ihrem höchst eigenen Schuhkarton.

Ja, so ist es.

Die Freundin einer meiner Patientinnen wollte von ihr meine Telefonnummer haben, weil sie mir sagen wollte, dass in der Therapie etwas schief gehen würde, weil sie in letzter Zeit immer nein sagen würde, wenn sie etwas nach dem Wunsch der Freundin tun sollte.

🤣 🤣 Wie dreist. Unglaublich, aber absolut glaubwürdig. Ich habe das auch schon in der Vergangenheit erlebt, dass manche sonst angebliche Freunde auf einmal sehr unangenehm und wütend wurden, als sie bei mir nach jahrelangem Ausnutzen meiner Art einen Riegel vorgesetzt bekommen haben.

Ich habe jetzt dieses Video gefunden. Hoffe, es ist das, was du meinst: 

https://www.youtube.com/watch?v=GLzaAqgC25M

Ich habe es noch nicht bis zum Ende durchgeschaut, aber holla die Waldfee, was da abgeht... Ich hätte direkt am Anfang dem Herrn Schlichter ein paar Takte erzählt, wenn ich mitbekommen hätte, dass er so mit den Blauäugigen umgeht und mit mir dagegen freundlich ( habe braune Augen). Und das sage ich jetzt nicht nur einfach so, jeder, der mich privat kennt weiß, dass ich niemand bin, der schweigend daneben steht, wenn andere offensichtlich schlecht und herablassend, beleidigend behandelt werden. Auch bei den älteren Herrn. Sowas von respektlos.

Da kommt mein südländisches Temperament durch und Herr Schlichter hätte sich warm anziehen müssen. Ich hätte ihn sicher gefragt, ob er schizophren ist und für was für einen Super- Hengst er sich selbst hält so mit anderen umzugehen....  und diese Distanzlosigkeit, dieses von oben herab...ekelhafter Charakter. Wie gut, dass ich nicht dabei war. Ich hätte direkt zu Anfang so losgepoltert und wäre sicher rausgeschmissen worden. 

Ich glaube, das mit der Linkkopie klappt aus irgendeinem Grund nicht. Die Überschrift ist:

"Experiment: Der Rassist in uns "

Ist das das richtige Video?

 

 

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Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5639

@amalia 

"https://youtu.be/9pG5r6S47no"

Das ist das richtige - ursprüngliche - Video, was ich meinte. Aber dieses Experiment ist oft wiederholt worden. Insofern ist das, was Du gesehen hast, nicht falsch.

queequeg antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5639

Richtig ist:

https://youtu.be/9pG5r6S47no

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22957

@amalia 

Dein verlinktes video habe ich mit Benefit daraus angeschaut. Es war teilweise sehr hart...  aber hilfreich, eine alte Sache zu erkennen und loszuwerden, wie mit mir umgegangen worden war. Ich hatte keine Worte dafür, um es konkret zu vergeben und den Finger auf den Punkt zu legen. Das ist nun erledigt.

Danke für die Verlinkung.

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21514

@amalia 

Da kommt mein südländisches Temperament durch und Herr Schlichter hätte sich warm anziehen müssen. Ich hätte ihn sicher gefragt, ob er schizophren ist und für was für einen Super- Hengst er sich selbst hält so mit anderen umzugehen....  und diese Distanzlosigkeit, dieses von oben herab...ekelhafter Charakter. Wie gut, dass ich nicht dabei war. Ich hätte direkt zu Anfang so losgepoltert und wäre sicher rausgeschmissen worden. 

Vielleicht, vielleicht nicht. Ich hatte mal ein anderes Seminar bei Herrn Schlicher, wo er uns aber auch in Grundzügen dieses Experiment erklärte. Mit entsprechendem Vorwissen kann man sich da einiges ausdenken... wenn man aber unvorbereitet da hineingeht, fängt man alle möglichen Rechtfertigungen an. Es ist ja nur ein Spiel, einfach mal abwarten, könnte ja interessant sein... und je mehr man sich darauf einlässt, desto schwieriger wird es, da herauszukommen. Denn man steht ja alleine da, gegen die anderen. Das ist der Punkt des "Spiels".

Ich habe mir auch verschiedene Möglichkeiten überlegt, wie ich mich da verhalten hätte... mit viel Nachdenken und Vorbereitung.

Aber ohne Vorbereitung, und ohne Vorwissen was da passiert...? Das ist etwas völlig anderes...

lucan-7 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@amalia 

Und wenn ein orthodoxer Kirchenvater schriftlich festgehalten hat, dass alle Träume von Engeln und Gott zu ignorieren sind, da uns gewöhnlichen Menschen so eine riesen Gnade kaum zuteil wird und es eher Täuschungen aus der dämonischen Ecke sind, kann ich sagen, was ich will und auch 100 mal bezeugen, dass Gott tatsächlich auch zu uns Normalos redet im Traum, das interessiert nicht, denn ich lebe auch normal im Alltag, bin keine Nonne, die ihr ganzes Leben Gott widmet sondern auch in dieser Welt lebt und ich bin eine Frau und somit eh der Meinung eines Mannes untergeordnet.

Hast du mal versucht, die Perspektive dieser Leute einzunehmen?

Ich meine damit nicht, dass diese Leute recht haben, mit dem was sie sagen (Ich stehe solchen Dingen, wie du weisst, ohnehin skeptisch gegenüber). Aber ich habe mir eine Art Methode angeeignet, wenn ich selbst auf solche Widersprüche stoße und ich merke, dass sich da alles in mir sträubt.

Ich stelle mir dann ganz bewusst die Frage: "Könnten diese Leute recht haben?".

Und das ist natürlich übel, wir reden hier von wirklich heftigen Dingen, die einen ganz persönlich berühren. In meinem Fall wären das absurde Verschwörungserzählungen, Rechtsextreme oder von mir aus auch fanatische Gläubige mit radikalen Ansichten. Also Dinge, von denen ich mich absolut distanziere.

Es gehört also schon ein wenig Mut dazu, einmal den Kopf frei zu machen, und sich die Frage zu stellen: "Was wäre wenn...?". Es hat auch etwas Beängstigendes an sich, weil man sich natürlich auch fragen muss: "Könnte es jetzt passieren, dass ich das am Ende womöglich überzeugend finde und genau so werde...?".

Ich sage mir dann: Wenn ich wirklich sachlich und nüchtern und ohne Emotionen an die Sache herangehe, dann kann es nur dann überzeugend sein, wenn es tatsächlich überzeugend ist, also der Wahrheit entspricht. Auch wenn es unangenehm ist.

Und dann gehe ich systematisch vor und lasse mich darauf ein: Wenn das, was diese Leute sagen, die Wahrheit ist, was würde das dann bedeuten? Was wäre das für eine Welt, in der ich lebe? Was würde es für mich bedeuten? Ergibt die Welt dann noch einen Sinn? Kann ich nachvollziehen, warum diese Leute so denken?

Das schwierigste ist wirklich, sich in diesem Fall nicht von seinen Emotionen beherrschen zu lassen, sondern eine innere Distanz zu wahren. Es ist also nichts, dass ich jedem leichtfertig empfehlen würde.

Aber in der Regel finde ich auf diese Frage auch verschiedene Antworten. Für gewöhnlich werde ich in meiner Position bestärkt - es kommt aber auch vor, dass ich Dinge erkenne, in denen ich selbst falsch lag und die ich künftig anders bewerten muss. Es fiel mir zum Beispiel sehr schwer zuzugeben, dass Donald Trump, den ich für ein großes Übel halte, dennoch in einigen Punkten recht hatte.

Im Anschluss sehe ich dann vieles gelassener und klarer... und vor allen Dingen weniger emotional. Nicht in dem Sinne, dass es mir plötzlich egal wäre - aber es "triggert" mich nicht mehr so, weil ich innere Sicherheit und Gewissheit gewonnen habe.

Es geht letztlich auch darum, für sich selbst herauszufinden, warum eine bestimmte Sache einen selbst so unangenehm berührt - und auch, wie rational die eigene Ablehnung eigentlich ist.

Wie gesagt, ich weiss nicht, ob ich das so leichtfertig einfach weiter empfehlen kann - aber ich wollte es hier zumindest mal erwähnen, weil es mir passend erschien.

 

 

 

 

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
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@lucan-7 

Es gibt noch einen weiteren Standpunkt: Könnte es sein, dass diese Personen selbst Opfer von dominanten Lehrpersonen geworden waren und diese Überzeugungen in ihnen verankert wurden, obwohl sie der Schrift absolut widersprechen?

Die Schrift nennt sowas Gedankengebäude, Gedankenfestungen.

Kleine Kinder sind in ihrer höchsten Lernkapazität, saugen Informationen auf wie ein Schwamm. Sie sind aber gleichzeitig am Verletzlichsten, was Prüfen auf Wahrheitsgehalt angeht.

 

 

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@deborah71 

Es gibt noch einen weiteren Standpunkt: Könnte es sein, dass diese Personen selbst Opfer von dominanten Lehrpersonen geworden waren und diese Überzeugungen in ihnen verankert wurden, obwohl sie der Schrift absolut widersprechen?

Das ist so ein Punkt, über den ich immer nachdenke wenn es um Vergebung geht.

Ob nun DAS die Ursache für ein bestimmtes Verhalten oder eine bestimmte Ansicht ist wissen wir wohl nicht... sicher ist aber, dass es IRGENDEINE Ursache gibt, warum Menschen so sind, wie sie nun einmal sind.

 

Und wenn sich etwa jemand mir gegenüber aggressiv oder sonstwie völlig unmöglich benimmt, dann denke ich mir: "Irgendetwas ist in deinem Leben passiert, dass dich dazu veranlasst hat, dich mir gegenüber jetzt so zu verhalten."

Das löst nicht unbedingt die Situation selbst - aber es macht mir die Sache leichter, dieser Person zu vergeben und zumindest mich selbst nicht mehr damit zu belasten.

Gilt übrigens in gleicher Weise auch für mich selbst... da gibt es auch Dinge, die ich mir selbst nicht verzeihen mag. Aber für manche Dinge kenne ich auch die Ursachen, und das macht es leichter für mich. Vor allem auch dann, wenn es darum geht etwas zu ändern.

 

 

lucan-7 antworten
Deborah71
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@lucan-7 

Als Einzelperson ist es einfacher, diesen Weg der Aufarbeitung zu gehen.

Der Gruppendruck, dem religiöse Leiter ausgesetzt sind, ist immens. Da winkt immer die Exkommunikation im Hintergrund. Eine fromme Kuh zu schlachten und Lügen aufzudecken ist keine einfache Sache in einer Gemeinde bzw. einem größeren religiösen System.Das wird auch nach unten zu den Schäfchen weitergegeben.

 

deborah71 antworten
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@lucan-7 

Hast du mal versucht, die Perspektive dieser Leute einzunehmen?

Oh ja, Lucan. Mein ganzes Leben ist geprägt davon alle irgendwie verstehen zu wollen. Und du glaubst nicht, wie weit dieses verstehen wollen, von seiner eigenen Position abrücken und eine andere Sichtweise/ die Sichtweise anderer einnehmen, um zu verstehen, bei mir gegangen ist. Ich habe sogar Verständnis für Ehebruch entwickelt, Verständnis für ( echte) Gewaltausbrüche, Prostitution und um noch ein extremes Bsp. zu nennen... ich wage es kaum aufzuschreieben... mir hat mal jemand einen Mord gestanden. Aus einer Grundangst dieser Person heraus, zuvor von der anderen Person fast umgebracht worden zu sein- der Versuch missglückte ( es ging wohl um sowas wie ein Clankrieg und wer weiß, vielleicht auch um irgendwelche Geschäfte...), überkam ihn das wohl dann dem anderen zuvor zu kommen bevor er das nächste mal doch nicht überlebt bei einem erneuten Angriff. Die Tat ist/ war furchtbar und nicht richtig, aber ich konnte tatsächlich für diesen Moment nachvollziehen, warum eine Sicherung bei der Person durchgebrannt ist und er diese Tat begangen hat.

Ich kann dir gar nicht sagen, wieviele Menschen und ihre Geschichten ich an mich rangelassen habe, mir angehört habe. Wieviele Extreme ich in meinem Leben schon mitbekommen habe und immer und immer wieder dachte: " Was geht hier alles bei den Menschen ab und warum tun sie das? Was bewegt diesen Menschen das zu sagen, das zu tun?"

Ich bin müde davon geworden. 😉 Ich habe viele Schwächen, aber mangelndes Verständnis, würde ich sagen, gehört nicht primär dazu. Wenn Menschen mir real begegnen, spüre ich viel von ihnen. Spüre ich viel von dem, was in ihnen steckt und weil ich es spüre, habe ich kaum Möglichkeit in meiner eigenen Perspektive zu bleiben. Ich werde durchaus manchmal trotzdem wütend, aber das liegt eher daran, dass ich immer wieder feststelle, wie andere mich zurechtbiegen wollen, wie sie es gern hätten und was sie als richtig ansehen. Ich persönlich habe fast nie ein Problem damit, wie andere leben ( solange sie nicht anderen erheblich schaden, denn da werde ich auch wütend). Aber wenn jemand denkt, Frauen haben zu schweigen und sich den Männern unterzuordnen... bitteschön, nicht mein Problem. Aber wenn jemand mit seinem Denken an mich heran tritt und mir genau das aufdrängen, aufzwingen will, das mache ich nicht mit. Dann trennen sich die Wege, wenn keine gemeinsame, gute Ebene gefunden wird miteinander umzugehen. Ich zerre niemanden aus seiner Realität raus, wenn er sich darin wohlfühlt und es für ihn richtig ist so zu sein und zu denken. Ich habe gar nicht das Recht dazu. Gott duldet das, also was soll ich andere zu etwas zwingen.

Und das ist natürlich übel, wir reden hier von wirklich heftigen Dingen, die einen ganz persönlich berühren. In meinem Fall wären das absurde Verschwörungserzählungen, Rechtsextreme oder von mir aus auch fanatische Gläubige mit radikalen Ansichten. Also Dinge, von denen ich mich absolut distanziere.

Finde ich richtig und gut.

Es hat auch etwas Beängstigendes an sich, weil man sich natürlich auch fragen muss: "Könnte es jetzt passieren, dass ich das am Ende womöglich überzeugend finde und genau so werde...?".

Ja, ein guter Punkt. Und das geht meist schneller als man selbst denkt. Deshalb ist es so wichtig, nicht nur seine Perspektive zu reflektieren wie du es sagst und tust sondern sich auch seiner eigenen erkannten Wahrheiten und Werte zu besinnen. Sonst schleicht sich schnell was in einem ein und man sitzt in einem Boot, der in die falsche Richtung treibt. Ich habe es jetzt auch grad hinter mir, wie ich anfing mich anzupassen, um dazu zu gehören. Aber meine Seele war am Ersticken und deshalb bin ich ausgestiegen. Aber erschreckend, wirklich erschreckend, wie schnell sowas gehen kann.

Ich sage mir dann: Wenn ich wirklich sachlich und nüchtern und ohne Emotionen an die Sache herangehe, dann kann es nur dann überzeugend sein, wenn es tatsächlich überzeugend ist, also der Wahrheit entspricht. Auch wenn es unangenehm ist.

Natürlich, aber was ist denn die Wahrheit? Jeder redet davon, aber jeder erzählt auch was anderes, wenn er davon spricht. Woher nimmst du die Sicherheit, dass das, was andere dir vortischen eher der Wahrheit entspricht als das, was du selbst als wahr erkannt hast?

Und was wäre ausreichend überzeugend für dich die Wahrheit, die andere erkannt haben und auf ihre Richtigkeit beharren über deine persönlichen Erkenntnisse von der Wahrheit zu setzen?

Ich frage dich hier nicht nach irgendwelchen messbaren Dingen, sondern nach der Wahrheit des Lebens.

Was würde es für mich bedeuten? Ergibt die Welt dann noch einen Sinn? Kann ich nachvollziehen, warum diese Leute so denken?

Hier unterscheiden wir uns. Denn wenn etwas aus meiner Sicht keinen Sinn ergibt, würde ich es nicht automatisch als unwahr oder falsch einstufen. Und nur, weil ich nachvollziehen kann, warum andere anders denken, also meine Perspektive verlasse, um zu verstehen- Verständnis zu haben, sagt es trotzdem null komma null über deren Richtigkeit- Wahrheitsgehalt aus.

Das schwierigste ist wirklich, sich in diesem Fall nicht von seinen Emotionen beherrschen zu lassen, sondern eine innere Distanz zu wahren.

Ein sehr guter Gedanke von dir. Emotionen sind zwar sehr wichtig und sehr wertvoll, aber es ist nicht gut sich davon beherrschen zu lassen. Das sehe ich auch so. Eine gewisse nüchterne Distanz ist sicher besser.

Es geht letztlich auch darum, für sich selbst herauszufinden, warum eine bestimmte Sache einen selbst so unangenehm berührt - und auch, wie rational die eigene Ablehnung eigentlich ist.
Wie gesagt, ich weiss nicht, ob ich das so leichtfertig einfach weiter empfehlen kann - aber ich wollte es hier zumindest mal erwähnen, weil es mir passend erschien.

Ich danke dir für deine Gedanken, Anregungen dazu.

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Lucan-7
(@lucan-7)
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@amalia 

Danke für deine ausführliche Antwort. Noch ein paar Anmerkungen dazu, die mir eingefallen sind:

Mein ganzes Leben ist geprägt davon alle irgendwie verstehen zu wollen.

Das halte ich grundsätzlich für eine gute Sache. Aber es ist oft schwer, "Verstehen" von "Verständnis" zu unterscheiden... oder gar Sachen entschuldigen zu wollen.

Wenn jemand sich falsch verhält, dann kann man vielleicht "verstehen", warum sich jemand so verhält - vielleicht, weil Erfahrungen aus Familie und Kindheit da mit hineinspielen. Das heißt aber nicht, dass man deshalb auch "Verständnis" dafür haben muss - denn es bleibt ja falsch. Und schon gar nicht muss man falsches Verhalten entschuldigen.

Ich musste da jetzt gerade an eine Bekannte denken, die sich kürzlich von ihrem Mann getrennt hat. Da sind einige unschöne Dinge gelaufen, die mir und meiner Frau schon vorher aufgefallen sind. So hat sich der Mann immer sehr manipulativ verhalten und nur seine eigenen Bedürfnisse gesehen. So waren wir auch fast erleichtert, als wir von der Trennung erfuhren.

Nun wissen wir einiges über den Hintergrund des Mannes... nicht alles, aber wir haben eine Ahnung, wo sein Verhalten ursprünglich herkommt. Wir "verstehen" also, warum er sich so verhält - aber wir haben kein "Verständnis", weil seine Familie unter seinem Verhalten leidet. Deshalb gibt es auch nichts zu entschuldigen... für seine Ex Frau ist gleich nochmal schwieriger, weil sie da natürlich auch emotional viel tiefer drin steckt.

Aber auch ihr hilft es, zu verstehen, woher sein Verhalten kommt. Nicht, um ihn zu entschuldigen - sondern um selber Abstand nehmen zu können. Und vor allem, um die Schuld nicht bei sich selbst zu suchen. Was natürlich nicht bedeutet, nicht auch eigene Fehler einzugestehen... aber oft geschieht das ja sehr einseitig.

Ich habe viele Schwächen, aber mangelndes Verständnis, würde ich sagen, gehört nicht primär dazu. Wenn Menschen mir real begegnen, spüre ich viel von ihnen. Spüre ich viel von dem, was in ihnen steckt und weil ich es spüre, habe ich kaum Möglichkeit in meiner eigenen Perspektive zu bleiben.

Das kann man wohl als Gabe sehen, aber ich kann mir vorstellen dass das auch sehr belastend ist.

Ich selber schaffe da bewusst eine emotionale Distanz, wenn es mir zu viel wird. Ich nehme dann eine Beobachterposition von "außerhalb" ein. Natürlich nicht wirklich neutral, denn das ist man ja nie, aber so, dass ich versuche, mich von meinen Gefühlen zumindest nicht zu sehr kontrollieren zu lassen.

Natürlich, aber was ist denn die Wahrheit? Jeder redet davon, aber jeder erzählt auch was anderes, wenn er davon spricht. Woher nimmst du die Sicherheit, dass das, was andere dir vortischen eher der Wahrheit entspricht als das, was du selbst als wahr erkannt hast?

Nun, wie du schon sagst: Wahrheit ist das, was man als "wahr" erkannt hat. Wenn andere Leute anderer Ansicht sind, dann kann ich versuchen das nachzuvollziehen... aber wenn mir das nicht gelingt, dann bleibt mir nichts anderes als bei "meiner" Wahrheit zu bleiben.

Hier unterscheiden wir uns. Denn wenn etwas aus meiner Sicht keinen Sinn ergibt, würde ich es nicht automatisch als unwahr oder falsch einstufen.

Deswegen habe ich an dieser Stelle ja auch von "Sinn" geschrieben. Ich kann schliesslich nicht sagen, ob Gott existiert oder nicht, ich weiss also nicht, was genau hier "Wahrheit" ist.

Ich kann aber zumindest sagen, ob es für mich Sinn ergibt, etwa an die Existenz des biblischen Gottes zu glauben - oder eben nicht.

Ein sehr guter Gedanke von dir. Emotionen sind zwar sehr wichtig und sehr wertvoll, aber es ist nicht gut sich davon beherrschen zu lassen. Das sehe ich auch so. Eine gewisse nüchterne Distanz ist sicher besser.

Ja, eben. Ist aber natürlich oft schwer, je nachdem wie man selber drinsteckt.

Ich danke dir für deine Gedanken, Anregungen dazu.

Danke dir ebenfalls!

 

lucan-7 antworten
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@lucan-7 

Nun wissen wir einiges über den Hintergrund des Mannes... nicht alles, aber wir haben eine Ahnung, wo sein Verhalten ursprünglich herkommt. Wir "verstehen" also, warum er sich so verhält - aber wir haben kein "Verständnis", weil seine Familie unter seinem Verhalten leidet. Deshalb gibt es auch nichts zu entschuldigen... für seine Ex Frau ist gleich nochmal schwieriger, weil sie da natürlich auch emotional viel tiefer drin steckt.

Hey lieber Lucan, ich mach mal hier weiter mit antworten, denn ich habe hier einfach kein Durchblick mehr. Bei all den Glockenmeldungen komme ich nicht hinterher. Und löschen kann man wohl nur alle auf einmal oder muss jeden einzelnen anklicken, was mir zu mühselig ist bei der Anzahl.

Das, was du hier ansprichst möchte ich doch kurz nochmal aufgreifen. Ich würde schon soweit gehen und sogar auch Verständnis für rücksichtsloses, schädigendes Verhalten von Personen empfinden. Nicht bei allen, aber bei den meisten. Tragend dabei ist die Liebe zu den Menschen und die zunehmende Erkenntnis, dass keiner, dem es tatsächlich gut geht so ein Verhalten an den Tag legt. Was aber nicht bedeutet, dass ich keine vorübergehende oder längerfristige Wut über so ein Verhalten empfinde. Was scheiße ist, bleibt scheiße. Aber im Grunde habe ich doch Mitleid mit solchen Personen.

Wo ich aber , besonders in den letzten Monaten, einen starken Sinneswandel habe ist, dass ich solche Wege nicht mehr aus falsch verstandener Nächstenliebe "mitgehe" oder mit ertrage, mittrage. Ich verstehe und habe Verständnis für vieles, aber wenn der Schaden, wie bei deinem Bsp. zu groß ist, muss man getrennte Wege gehen. Und das setzt auch nicht voraus, dass man automatisch diesen Menschen verurteilt für sein Verhalten sondern einfach sachlich entscheidet, es passt nicht. Sagt- dein Weg ist nicht mein Weg.

Das kann man wohl als Gabe sehen, aber ich kann mir vorstellen dass das auch sehr belastend ist.

Oh ja, so ist es, es kann auch belastend sein. Sehr bereichernd und belastend zugleich. Im Moment ist mein geistiges Sehen und mein automatisches Fühlen ( in den anderen) sehr eingeschränkt, teilweise weg und ich erlebe es gerade als segensreich. Ich kann aufatmen und es hilft mir, mich besser von anderen abzugrenzen.

Ich selber schaffe da bewusst eine emotionale Distanz, wenn es mir zu viel wird. Ich nehme dann eine Beobachterposition von "außerhalb" ein. Natürlich nicht wirklich neutral, denn das ist man ja nie, aber so, dass ich versuche, mich von meinen Gefühlen zumindest nicht zu sehr kontrollieren zu lassen.

Und diese emotionale oder auch sachliche Distanz habe ich seit der Kindheit nicht, weil ich seit der Kindheit diese Dinge ( mal mehr, mal weniger) wahrnehme und ich sie nicht abstellen bzw. bewusst reduzieren konnte. Ich habe irgendwann bewusst versucht bestimmte Dinge zu ignorieren, aber einfach ist es nicht. Wenn du dir vorstellst, jemand fällt vor dir hin und blutet am Knie, so ist es ein automatischer Reflex in einem hinzugehen und zu helfen. Nun stell dir vor, diese Wahrnehmung ist erweitert auf das psychische, geistige. Überall siehst du was, wo du hineilen und helfen möchtest. Und nicht genug damit, es kommen auch immer wieder Personen auf dich zu, um von dir Hilfe zu bekommen. 

Es ist ein wahnsinns Kraftakt, es erfordert sehr viel Stärke da nein zu sagen. Nun ja, nun wurde ich wohl von Gott "gezwungenermassen" in diese Fähigkeit Nein zu sagen hineingebracht. Schluß mit dem Hamsterrad der Leistung ( weltlich und geistig) und zurück zur Ruhe. Was in der Welt alles grad geschieht...hätte nie gedacht, dass es so schwer sein kann da still zu werden, die Füße still zu halten, weil man einsehen muss, dass Dinge geschehen, die größer sind als der eigene Einflußbereich.

Nun, wie du schon sagst: Wahrheit ist das, was man als "wahr" erkannt hat. Wenn andere Leute anderer Ansicht sind, dann kann ich versuchen das nachzuvollziehen... aber wenn mir das nicht gelingt, dann bleibt mir nichts anderes als bei "meiner" Wahrheit zu bleiben.

Ja, so ist es wohl. Wobei es wohl viele, unzählige Realitäten gibt. Die eine Wahrheit ist für mich am Ende nur die Existenz Gottes/ Jesus. Bei allem anderen kommt man schnell ins Wanken und ins Diskutieren, weil jeder alles anders wahr- nimmt.

Deswegen habe ich an dieser Stelle ja auch von "Sinn" geschrieben. Ich kann schliesslich nicht sagen, ob Gott existiert oder nicht, ich weiss also nicht, was genau hier "Wahrheit" ist.

Das kann ich nachvollziehen, dass du das so siehst. Ist verständlich.

 

 

 

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GoodFruit
(@goodfruit)
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Beiträge : 2589

@amalia Hallo amalia,

ich verstehe Dein Problem und kann vieles nachvollziehen - z.T., weil ich es selber schon erlebt habe. _Wir haben es als Familie auch erlebt und Menschen gehen unterschiedlich damit um.

Für meine Frau hat es bedeutet, sich komplett zurückzuziehen. Sie war es, die bei uns vorher eher die Kontakte gemacht hat - obwohl sie von der Persönlichkeit Kontakte eher nicht braucht und ich viel mehr. Sie ist auch über das Erlebte verbittert und es war mir ein langer Kampf an ihrer Seite, dass sie da nicht abstürzt und ich denke, dass wir es bislang ganz gut gemacht haben - obwohl mit der Zeit die Kräfte schwinden.

Ich kämpfe diesen Kampf schon länger - bei mir ging das schon vor über 30 Jahren los und so wird man da mehr und mehr zum "Haudegen". Ich habe eine gewissen Resilienz entwickelt und immer mehr gelernt, damit umzugehen.

Der Schlüssel in eine gewisse Resilienz war für mich, dass ich mich hab in einen Sessel fallen lassen und zu Jesus gesagt habe: Jesus, ich kann nicht mehr. Ich habe lange versucht, mich der Verfolgung zu entziehen, geschickt auszuweichen - aber es ist eine Illusion, dass ich dieses Spiel unter meine Kontrolle bringen kann. Jesus, deshalb hab ich mich jetzt in Deine Hand fallen lassen. Bitte pass Du auf mich auf und alles, was ab jetzt mit mir passiert ist, OK, weil Du die Kontrolle darüber hast.

Es ist das ja ein perverses Spiel, weil wir nie wissen, was da real ist und was nicht. Ich habe z.B. auch Gaslighting erlebt. Dass da Kleinigkeiten in einem Umfeld, wo nur ich Zugriff drauf hatte, verändert wurden und man sich dann irgendwann fragt: bin ich verrückt? Das genau war das Ziel, was erreicht werden sollte - und wenn Du sagst: Jesus hat das alles im Griff und mir ist egal, was da passiert - dann ist das Spiel für Dich zu Ende. Im Grunde genommen hast Du es dann gewonnen.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass der Feind mit großer Gesetzlichkeit agiert und Du warst oder bist in Deinem Glaubensleben ja auch in einem System gefangen, bei dem nach Deinen Leistungen gefragt wird und wo es schlimm wäre, zu scheitern - gar heftig zu sündigen. Wo er anklagen kann, da klagt der Feind an und wenn er tut, dann fällt seine Maske, gibt es sich als Verkläger der Brüder, als Satan zu erkennen. Dann weiß ich, dass ich einem Feind ohne Rechte gegenüber stehe und ich kann fragen: mit welchem Recht tust Du dies? Ich bin ein freier Christenmensch. Da wo mich der Heilige Geist in eine hilfreiche Rolle treibt, will ich die gerne tun und ich achte die Gesetze Gottes, weil ich ihn so liebe - aber per Gesetz tun muss ich gar nichts und keiner darf mich anklagen.

Wenn ich merke, wie ich angegriffen, wie ich verflucht werde, dann bringe ich die Dinge auch vor die Gerichtshöfe des Himmels. Es gibt Bücher zu dem Thema, die ich mir besorgt habe, aber ich bin da nicht in die Tiefe gegangen. Wozu auch. Wenn ich als Bürger dieses Staates für ein Vergehen angeklagt bin oder wenn ich eine Straftat anzeigen möchte, dann studiere ich ja auch nicht erst Jura, sondern gehe zu einem guten Anwalt, der all das Notwendige für mich in die Wege leitet. So einen Anwalt haben Christen auch: den Heiligen Geist - und glaube mir: Der ist perfekt!

Dass ich das Abendmahl als Stärkung empfinde, habe ich ja schon geschrieben. Es gibt auch diesen Abschnitt in Epheser 6, 10ff. Diese Waffenrüstung lege ich meist jeden Morgen an, bevor ich das Haus verlasse. Und ich mache das nicht nur in Gedanken, sondern mehr so pantomimisch, dass ich jedes Teil mir anlege.

Zum Passahfest gehört ja auch, dass die Türpfosten mit Blut bestrichen werden, damit der Todesengel vorüberzieht. Vielleicht könnte man das auch mit dem Blut Christi - also mit Rotwein machen - aber ich denke, dass es ausreicht, das nur geistlich zu machen, so wie ich die Waffenrüstung anlege. Und so kann ich mir dann auch mit dem Finger das Blut Christi geistlich um jede Körperöffnung streichen, damit der Tod nicht eindringen kann. So etwas ist sicher nicht jedermanns Sache. Und möglicherweise bewirkt das auch nichts in der geistigen Welt - aber mich macht es mutig und stark und sicher, weil ich mir da begreifbar mache, dass ich von Jesus in jeder Hinsicht geschützt bin und Markus 16, 17 ff wird mir da verinnerlicht und ich gehe ganz anders aus die Haustür, als wenn ich annehmen würde, das draußen wäre jemand, der mir etwas anhaben könnte.

Wichtig ist es, in der Nähe des Herrn zu bleiben.

Ich habe neulich einen Film gesehen, der mir noch einmal deutlich gemacht hat, was der Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Bund ist und wie viele Christen heute eher unter dem alten Bund als unter dem neuen Bund leben.

Es ist das ein uralter Film über Honigbienen, herausgeben von Moody Institut, die wohl einen christlichen Hintergrund haben. Ich verlinke hier gleich den Teil 3 einer Serie, weil es da um die geistlichen Zusammenhänge gibt, die die Analogie zum Bienenstaat deutlich machen soll. Ich muss dazu sagen, dass die Filme sehr alt sind und nicht den Stand der Forschung wiedergeben. Wir lernen da vor allem die Erkenntnis von Karl von Frisch kennen, der den Schwänzeltanz der Bienen entdeckte und beschrieb und der lange Zeit unser wissenschaftliches Bild von den Bienen geprägt hat. Heute wissen wir, dass die Strukturen längst nicht so starr sind und der Schwänzeltanz nicht die exklusive Bedeutung hat, die ihm mal zugerechnet wurde. Wenn da der neue Stand der Forschung interessiert, kann ich Bücher von Prof. Jürgen Tautz empfehlen, der auch viel im populärwissenschaftlichen Bereich publiziert hat.

Wie dem auch sei - hier der Film vom Moody Institut: https://www.youtube.com/watch?v=mAUGMQ2_EaA

"Die Bienenstadt 3x3" Das 3x3 bezieht sich darauf, dass es der dritte Teil einer Reihe ist.

Inhaltlich wird da noch einmal Teil 1 und 2 rekapituliert, indem festgestellt wird, dass der Bienenstaat festen Regeln folgt und dass diese zum Überleben wichtig sind (ich hatte erwähnt, dass die Zusammenhänge in Wirklichkeit deutlich flexibler sind). Dies wird auf den Menschen übertragen und es wird auf der einen Seite ein Gott aufgezeichnet, der Regeln gibt und ohne Kontakt zu diesem Gott folgen, die Menschen den Regeln und ihr Leben gelingt. Das Befolgen der Regeln muss absolut strikt erfolgen - das Konzept eines Gottesstaates, wie wir das aus moslemischen Kontext her kennen. Und man soll es nicht glauben - es gibt wohl Christen, die so einem Konzept folgen und auch Du scheinst in so einem theologischen Kontext gestanden und seine unguten Nebenwirkungen erlebt zu haben.

Dann tritt in dem Film ein Moderator auf, der ein Alternativkonzept aufzeigt, dass ich das Konzept des neuen Bundes nennen würde. Es wird das Konzept, mit dem Gott auf der einen Seite und das Gesetz als verbindendes Glied auf der anderen Seite kritisiert. Es wird gesagt: Das klappt zwar bei Bienen - aber Bienen sind Tiere und der Mensch ist ein Mensch. In so einem System wird der Mensch zum Tier, der Gott zum Götzen und das Gesetz zum Selbstzweck. Kann man sich in so einem System Gott nahen? Wohl kaum! Jesus hat es uns ja ermöglicht, Gott nahezukommen und Christ sind wir, wenn Jesus in uns ist und wir in Jesus - und da Jesus in einem gleichen Verhältnis zum Vater steht, sind auch wir Gott ganz nahe. Wir können mit Jesus kommunizieren. Wir haben den Heiligen Geist, der uns nimmer nahe ist. Was brauchen wir also ein Gesetz wischen Gott und uns? Das Gesetz kann uns eh nicht mehr verdammen. Seine Bedeutung hat das Gesetz noch in der "Kennenlernphase" wo uns das Wort Gottes behilflich ist, Gott und seinen Willen kennenzulernen - und es ist sicher nicht verkehrt, seine Beziehung zum Herrn regelmäßig mit Bibellesen zu erden - man spräche wohl besser von "Verhimmeln".

Im Grunde genommen war mein Weg in die Resilienz gegen die Feinde das nahe Kommen zu Gott nach diesem Konzept. Christus ist meine Stärke, mein Schutz, meine Leitung, mein Alles!

Ich bin ihm immer genug und seine Liebe prägt mein Leben. Wie viel anders ist das doch, als im Gefängnis des Gesetzes zu sitzen und sich nicht mehr zu trauen, frei zu leben, weil man ja soooo viel falsch machen kann und weil es Menschen gibt, die darüber wachen, dass man fein in seinem Käfig bleibt. Gott hat uns als freie Wesen geschaffen. Das bringt uns Verantwortung - und für mich gehört damit auch die Verantwortung, dieses Menschsein zu verteidigen und nicht zu akzeptieren, dass wir uns von einer von Weg abgedrifteten Menschheit in einen Käfig drängen lassen, uns zum Tier degradieren zu lassen. Gott will ein Gegenüber. Ein Tier kann kein gegenüber sein. Deshalb wurde der Mensch geschaffen und deshalb ist es wichtig, in solchen Verhältnissen zu leben, in denen wir dieser Aufgabe gerecht werden können.

Ganz liebe Grüße und viel Stärke und die Nähe des Dich liebenden Gottes wünsche ich Dir!

GoodFruit

 

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Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 472

@amalia 

Ein weiterer Aha- Effekt für mich seit Corona. Wenn genug Menschen um dich herum ihr "Spielchen" mit dir treiben, dass du im Unrecht bist und sie im Recht- und wenn es noch so absurd ist oder offensichtlich falsch ist- kann das einen schneller in einen psychischen "Wahnsinn" und Verzweiflung stürzen, als ich dachte. Es müssen nur alle anderen an einem Strang ziehen und du alleine da stehen und schon ist die "Gehirnwäsche" entweder erfolgreich oder man verzweifelt und kann psychisch zerbrechen. 

Ich habe mal gehört, dass damals im dritten Reich den Juden solange eingeredet wurde, dass sie keine Menschen seien, bis viele von ihnen das sogar selbst geglaubt haben. Ich habe mich immer gefragt, wie das möglich ist. Nun weiß ich es ... wenn man keinen Rückhalt hat, kann das ganz schnell gehen.

 

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Suzanne62
Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @amalia

Danke dafür, dann scheine ich eine wirklich gute Therapeutin gefunden zu haben.

Das freut mich sehr für dich. Ich hoffe, du fühlst dich dort weiterhin gut aufgehoben und findest die Antworten, die du brauchst.

suzanne62 antworten
neubaugoere
Beiträge : 15268

@amalia 

Gesundes Neues noch. 😉

Wie geht es dir heute? Hast du einen Weg für dich gefunden? Und geht es dir gut damit?

neubaugoere antworten
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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@neubaugoere 

Guten Morgen meine Liebe,

Wie geht es dir heute? Hast du einen Weg für dich gefunden? Und geht es dir gut damit?

Lieb, dass du nachfragst. Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, weil ich noch nicht auf alle Beiträge geantwortet habe. Ich werde das aber noch nachholen.

Mir geht es langsam besser. Aber ich brauche noch viel mehr Ruhe und Rückzug als normalerweise. Es sind neue Wege da, ja, allerdings sind diese Wege ungewohnt für mich, weil sie neu sind. Und wo diese neuen Wege hinführen, weiß ich noch nicht genau. Das verunsichert mich noch ein wenig. Es wurde zu viel auf den Kopf gestellt in meinem Leben ( innerlich und äuserlich), zu viel verändert, dass ich mit dem Verarbeiten Zeit brauche.

Und es betrifft auch meine Beziehung zu Gott. Das geht am tiefsten.Das ist grad meine größte Herausforderung.

Weltlich hat sich aber einiges zum positiven verändert. Ich habe eine große Portion innere Abhängigkeit Mitmenschen gegenüber gewonnen. Der Ursprung dessen waren ursprünglich meine Impfnebenwirkungen und wie von anderen damit umgegangen worden ist. Nicht ernst genommen zu werden und selbst hilflos zu sein hat dazu geführt, dass ich ein dickeres Fell bekommen habe meinen Mitmenschen gegenüber. Ich habe eine gewisse Unabhängigkeit entwickelt, was die Meinung anderer über mich angeht. Denn wenn man erlebt, wie andere stumpf und fast empathielos ihren oberflächlichen Mustern folgen, damit ihre Welt unverändert bleibt und man sich mit seinem Erleben und seinem Leid schon wie ein Störenfried fühlt, den man zum Schweigen bringen will, hat mir das nochmal deutlich vor Augen geführt, wie viel Liebe und Kraft ich mein ganzes Leben schon in andere Menschen investiert habe, wenn sie mit noch so mir unangenehmen, schweren Themen und Leidsituationen auf mich zukamen. Ich habe immer versucht andere zu verstehen, ihre Sichtweise zu verstehen, habe mich irgendwie aus meiner Position versucht herauszubegeben und in ihre Welt hineingefühlt. Ich will mich nicht als Held feiern, verstehe mich nicht falsch, aber das macht mich schon traurig und hinterlässt Enttäuschung. 

Denn wenn man dann selbst mal schwach ist und sich elendig fühlt, wie offensichtlich egoistisch und wenig einfühlsam sich andere verhalten- stumpf ihre Schiene der eigenen Realität fahren- die eigene Realität um jeden Preis aufrechterhalten wird- , wie wenig sich andere in einen hineinfühlen können. Und wie wenig Geduld andere haben und schnell Grenzen setzen, wo sie meine Grenzen oft ohne Rücksicht permanent überschritten haben...

Aber ich verurteile trotzdem niemanden dafür. Ich weiß jetzt aber, dass ich mein Verhalten ändern muss, da andere sich nicht so ändern, dass es mir besser geht. Ich muss also die Veränderung sein.

So dick im Vergleich zu vorher, wie mein Fell jetzt geworden ist, anderen Meinungen, Verhatensweisen gegenüber, so sehr liebe ich diese Menschen dennoch. Diese Liebe zu ihnen ist unverändert. Es versucht ja jeder doch nur auf seine Art durchs Leben zu kommen und das ist vollkommen o.k..

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Ich habe eine große Portion innere Abhängigkeit Mitmenschen gegenüber gewonnen.

Das soll natürlich Unabhängigkeit bedeuten. 🙃 Ich bin noch nicht richtig wach und brauche erstmal noch einen Kaffee  oder zwei oder drei... 😊 Hoffe, ich habe nicht noch mehr Fehler eingebaut im Text.... 

 

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neubaugoere
(@neubaugoere)
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@amalia 

😀 *Kaffeerüberreicht* 😉

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(@deleted_profile)
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@neubaugoere 

Daaaanke 🤗 😍 😍  Muss grad so über mich selbst lachen...." ich freue mich über zunehmende Abhängigkeit..." 🤣 🤣 🤣  Das kann auch nicht jeder.... 🤣 

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Bei diesem Themen-Titel musste ich an diese wichtige Diskussion denken:

"Der Stellenwert von Bibel und Psychologie in der Seelsorge – Biblische Seelsorge - Konferenz 2022" 

https://youtube.com/playlist?list=PL9_e0b78a61bYIY9jbrGTsSI0QU_dfwsm

 

Konferenz-Beschreibung: "Während manche Christen versuchen, Leidende lediglich mit den geläufigen Bibelversen zu trösten und sie ermutigen, „nur zu glauben“, integrieren andere Christen Fachwissen verschiedener psychotherapeutischer Ansätze in ihre Beratung. Denn ist nicht jede Wahrheit Gottes Wahrheit? Wir wollen an dieser Konferenz aufzeigen, dass die Bibel die vertrauenswürdigste Grundlage aller christlicher Beratung ist und wie wir mit wissenschaftlichen Erkenntnissen richtig umgehen können."

siderunner antworten
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