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Impfboykott

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Letzter Beitrag

Heinzwolfgang

Themenstarter

Beiträge : 17

15. November 2021 20:17

Impfboykott in der Predigt

Darf ein Pfarrer in seiner Predigt zum Impfboykott aufrufen oder ist das ein Mißbrauch des Berufs?

Antwort

46 Antworten

agapia

Beiträge : 1460

15. November 2021 21:37

Er darf vermutlich.

Ich find's dennoch dämlich.

agapia antworten

Ungehorsam

Beiträge : 3336

15. November 2021 21:39

Wer von der Kanzel zum Impfboykott aufruft, darf sich nicht wundern, wenn er selbst boykottiert wird.

ungehorsam antworten

B'Elanna

Beiträge : 1728

15. November 2021 21:52

Beides.

belanna antworten

Lombard3

Beiträge : 4292

15. November 2021 22:37

Interessante Frage
Ich finde das eine sehr interessante Frage, und zwar deshalb weil es die Frage aufwirft, wie das Verhältnis zwischen einem Pfarrer und den Gemeindemitgliedern ist.

Auf der einen Seite würde ich sagen, es ist kein Abhängigkeitsverhältnis wie bei einem Pflegeberuf oder einem Lehrer.

Auf der anderen Seite haben ja Pfarrer - je nach Gemeinde - Einfluss auf die Gemeindemitglieder.

Ich denke, rein rechtlich darf er es.

Nachtrag vom 15.11.2021 2104
PS: Aber gerne korrigieren.
(Und halten tue ich überhaupt nichts davon, dass Nicht-Mediziner anderen medizinische Ratschläge geben).

lombard3 antworten

Miss.Piggy

Beiträge : 1940

15. November 2021 23:37

Sowas finde ich in einer Predigt nicht angemessen, genau so wenig wie politische Aussagen.

Also allgemein kann man schon mal was über Politik sagen, aber keine parteipolitisch eingefärbten Äußerungen.

Und allgemein kann man auch was über Corona oder die derzeitige Situation sagen. Aber eine Aufforderung, sich impfen oder nicht impfen zu lassen, finde ich völlig deplatziert.

miss-piggy antworten

9 Antworten

tristesse

(@tristesse)

Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

16. November 2021 0:19

Veröffentlicht von: @miss-piggy

Und allgemein kann man auch was über Corona oder die derzeitige Situation sagen. Aber eine Aufforderung, sich impfen oder nicht impfen zu lassen, finde ich völlig deplatziert.

Ja, finde ich auch.
Aber die Frage ist doch, ob er das darf?

Jemand, der bei uns in der Gemeinde zum Impfboykott aufrufen würde, hätte 1. drei Sekunden nach dem "Amen" ein Gespräch mit dem Ältesteneam und dürfte 2. vermutlich bei uns für sehr, sehr, seeeeeeeeeehr lange Zeit nicht mehr predigen.
3. gäbe es seitens der Leitung im Gemeindenewsletter und im folgenden Gottesdienst ein sehr klares Statement gegen solch ein Vorgehen.

Also nein, bei uns dürfte er das nicht ohne harte Konsequenzen.

tristesse antworten

Miss.Piggy

(@miss-piggy)

Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940

16. November 2021 1:03

Ach so, du meinst, wie das in meiner Gemeinde gehandhabt werden würde?

Ich bin mir sicher, dass es spätestens am darauffolgenden Sonntag von vorne verkündet werden würde, dass das nicht unserer offiziellen Linie entspricht und dass es nicht in Ordnung war, sowas zu lehren.

Natürlich würde es auch Gespräche geben mit dem jeweiligen Bruder.

Also vielleicht nicht ganz so scharf wie bei euch, aber schon auch deutlich.

miss-piggy antworten

MrOrleander

(@mrorleander)

Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2217

16. November 2021 11:43

Veröffentlicht von: @miss-piggy

Sowas finde ich in einer Predigt nicht angemessen, genau so wenig wie politische Aussagen.

Letzteres sauber von der Predigt zu trennen, ist aber ganz schön knifflig.
Wenn der Pfarrer nun dazu auffordern würde, die an der polnischen Grenze gestrandeten Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen - wäre das auch 'nicht angemessen'? Schließlich kann er sich auf das Gebot der Nächstenliebe berufen, mithin theologisch argumentieren, gleichzeitig ist das aber im hohen Maße 'politisch'.

mrorleander antworten

Miss.Piggy

(@miss-piggy)

Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940

16. November 2021 14:03

Veröffentlicht von: @mrorleander

Wenn der Pfarrer nun dazu auffordern würde, die an der polnischen Grenze gestrandeten Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen - wäre das auch 'nicht angemessen'? Schließlich kann er sich auf das Gebot der Nächstenliebe berufen, mithin theologisch argumentieren, gleichzeitig ist das aber im hohen Maße 'politisch'.

Wenn ein Pfarrer seine Gemeinde dazu auffordert, dass Deutschland Flüchtlinge aufnehmen soll, welchen Sinn würde das ergeben? Sitzen die Entscheidungsträger in dieser Gemeinde? Und wenn schon Nächstenliebe, dann müsste er dafür plädieren, dass alle Menschen in Not hier aufgenommen werden. Warum nur diese spezielle Gruppe? Weil sie gerade in den Medien präsent ist?

miss-piggy antworten

MrOrleander

(@mrorleander)

Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2217

16. November 2021 18:54

Veröffentlicht von: @miss-piggy

Wenn ein Pfarrer seine Gemeinde dazu auffordert, dass Deutschland Flüchtlinge aufnehmen soll, welchen Sinn würde das ergeben?

Naja, die Gemeinde könnte dafür beten, daß die Entscheidungsträger entsprechend handeln. So abwegig finde ich das nicht. Bei uns wird häufig für Politiker gebetet - allerdings primär im Allgemeinen, nicht auf bestimmte Inhalte bezogen.

Veröffentlicht von: @miss-piggy

Warum nur diese spezielle Gruppe? Weil sie gerade in den Medien präsent ist?

Ja, und das empfinde ich letztlich auch als normal. Wir brauchen alle einen 'Aufhänger', um aus der täglichen Meinungsflut etwas heraus zu filtern, was für uns Bedeutung erlangt.
Irgendwo sterben immer Flüchtlinge. Darüber könnte man resignieren, oder sich am konkreten Fall probieren.

mrorleander antworten

Arcangel

(@arcangel)

Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 4412

16. November 2021 14:47

Veröffentlicht von: @miss-piggy

Sowas finde ich in einer Predigt nicht angemessen, genau so wenig wie politische Aussagen.

Das ist so eine Sache, darf in einer Predigt über Politik gesprochen werden die Christliche Werte in frage stellt sagen wir Ehe für alle, oder Sonntagsverkauf, oder euthanasie, oder was sonnst ein Thema das direckt mit dem Glauben zu tun hat.

Ich denke schon. Darf sich eine Predigt über das Tempolimit auf Autobanen auslassen über Harz4 oder der Flüchtlingspolitk?

So einfach ist das nicht mir Predigt und Politik.

arcangel antworten

Miss.Piggy

(@miss-piggy)

Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940

16. November 2021 22:28

Ich finde, solche Themen braucht es größtenteils nicht in einer Predigt. Klar kann man das eine oder andere mal als Beispiel erwähnen.

Aber gerade bzgl. Corona oder der Impfung gibt es in Gemeinden meist unterschiedliche Meinungen. Da sollte man nicht von vorne "die eine richtige Meinung" vorgeben, sondern lieber darauf hinwirken, dass diese Themen die Gemeinde nicht spalten.

miss-piggy antworten

Arcangel

(@arcangel)

Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 4412

17. November 2021 12:08

grundsätzlich stimme ich dir, zu aber als vor jahr und tag die Sonntagsöffnugnszeiten für den Detailhandel zur abstimmung kam, wurde dies auch in Predigten Thematisiert. völlig legtim meiner Meinung nach.

arcangel antworten

Miss.Piggy

(@miss-piggy)

Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940

17. November 2021 13:38

Ja, ok, das fände ich jetzt auch nicht schlimm. In der Schweiz habt ihr das Vorrecht, dass ihr zu manchen Themen abstimmen dürft. Und da sollte man sich natürlich vorher informieren.

miss-piggy antworten

MrOrleander

Beiträge : 2217

16. November 2021 11:38

Veröffentlicht von: @heinzwolfgang

Darf ein Pfarrer in seiner Predigt zum Impfboykott aufrufen oder ist das ein Mißbrauch des Berufs?

Die Begründung wäre interessant.
Die Predigt dient der Unterweisung im Glauben. Und die Frage nach dem "Was bedeutet dieses oder jenes für uns heute? Wie übertragen wir biblisches Wissen auf unsere Gegenwart" wird sich dabei ganz automatisch stellen.
Daher darf ein Pfarrer vermutlich schon zum Boykott aufrufen, wenn er denn eine schlüssige theologische Begründung anführt.

mrorleander antworten

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