Impfboykott

Politik in der Kirche
Ist immer so eine Sache, sehen wir immer wieder hier in der Schweiz. Und es ist immer eine riesen Diskusion.

Ich finde es prinzipiell gut wenn, man als Kirche eine politische Meinung hat. Aber ich denke eine Predigt ist ein Ort wo das Evangelium gepredigt werden MUSS da hat Politik keinen Platz, es sei den Politik steht in Oposition zum Evangelium.

Darf eine Kirche einen Info Abend zum Thema Impfen anbieten, klar.

Begründung
Hallo Heinzwolfgang,

wie hat er das denn begründet?
Hast du das selbst erlebt oder liest du grad ne Schlagzeile irgendwo?

LG

Wir Leben in einem Land mit Meinungsfreiheit. Jeder darf predigen was er möchte.
Ob sein Gemeindebund/seine Kirche damit dann so einverstanden ist, steht auf ein anderem Blatt.

Nun ja.......
.....wenn er denn mit den Toten und Langzeitgeschädigten leben kann und wenn er selbst auf jegliche ärztliche Kunst verzichtet, dann schon.

Ansonsten würde auch ich gerne den Kontext kennen.

Vielleicht gibts diese Predigt auch online?

Kommt auf die Perspektive an.

Rechtlich gesehen darf er es. Also vom Staat her gesehen.
Wie die Kirche bzw. die Gemeinde darauf reagiert und ob er dienstrechtlich was zu befürchten hat, kommt auf die Kirche/Gemeinde an.

Von homiletischen Gesichtspunkten aus betrachtet, wirst du jede Meinung finden.
Barth sagte in seiner Homiletik, dass nichts aktuelles etwas in der Predigt verloren hätte (Jahre nach seiner Titanic-Predigt).
Allgemein wird gesagt, dass Parteipolitik nichts in einer Predigt zu suchen hat. Auch genaue Handlungsanweisungen oder Aufforderungen werden oft kritisch betrachtet.

Meine persönliche Meinung.
Es ist kein Mißbrauch des Berufes, aber unangebracht.
Davon abgesehen, dass ich ihm inhaltlich widersprechen würde, weil ich total für die Impfung bin und eine Aufforderung zum Impfboykott für gefährlich halte, finde ich das Thema inhaltlich und emotional zu aufgeladen, als dass es seinen Platz in der Predigt haben sollte. Ein Pfarrer könnte gut informiert und unparteiisch versuchen aufzuklären, wenn er es schafft einen Bezug zum Bibeltext herzustellen, aber ansonsten ist die Kanzel (die kann auch nur aus einem Mikro auf ner Bühne bestehen und ist mehr im übertragenen Sinn gemeint) nicht der Ort für Impfempfehlungen oder deren Gegenteil.
In der Predigt sollte es um die Auslegung des Wortes Gottes gehen. Klar sollte möglichst ein Bezug zum Leben der Hörer und zum heutigen Leben hergestellt werden. Aber so umstrittene Themen wie das Impfen sollten doch besser gemieden werden, denn einer Seite versperren sie an diesem Ort den Blick auf das Wesentliche - Gott.

Ein Pfarrer, der zum Impfboykott aufruft mißbraucht seine Stellung in der Öffentlichkeit und sollte seines Amtes enthoben oder in die Pfarrthologie versetzt werden. Im Ernst: das geht gar nicht.
Der gute kann auf Risiken hinweisen oder auf die Verantwortung des Einzelnen Individuums, aber keinesfalls aktiv zum Boykott.