Stressentzug??
Hallo alle zusammen,
nach vielen Jahren unter Dauerstrom, bin ich seit Pfingsten in der glücklichen Lage, endlich mal etwas abschalten zu können. Meine drei Kinder, 2 davon mit Verhaltensauffälligkeiten (Autismus und Reizfilterstörung) sind nach 8 Jahren Diagnose- und Therapiemarathon (bzw. eher Finden der richtigen Unterstützung) endlich am passenden Platz angekommen und es kehrt wieder Ruhe ins Familienleben ein. Der Jüngste ist nun auch in der Schule und plötzlich habe ich die Ruhe, die ich mir so lange gewünscht habe.
Aber jetzt dreht mein Körper hohl: Herzrasen, plötzlich hoher Blutdruck, dann wieder alles in Ordnung, plötzliche Übelkeit, über die Sommerferien habe ich mir einige neue Lebensmittelallergien zugelegt, obwohl ich bisher 35 Jahre lang immer mit den gleichen gelebt habe. Die, wie ich dachte stressbedingten, Rückenschmerzen werden massiver statt weniger.
Dass ich mich nicht von Jetzt auf Nachher entspannt ins Eck setzen und lesen kann, damit habe ich gerechnet, an die Ruhe muss ich mich erst gewöhnen, doch dass mein Körper jetzt so abgeht, habe ich nicht erwartet...
Ist das jetzt Stressentzug oder hat der Körper endlich mal Zeit, richtig aufzuschreien?
Was sind Eure Erfahrungen und wie seid Ihr damit umgegangen?
Schöne Grüße
dasEntchen
Veröffentlicht von: @dasentchenIst das jetzt Stressentzug oder hat der Körper endlich mal Zeit, richtig aufzuschreien?
Das ist schwer zu sagen. Letztlich wirst du das für dich herausfinden müssen. Und vielleicht liegt es auch einfach daran, dass du nicht jünger wirst (und da nehmen die gesundheitlichen Probleme bekanntlich zu).
Mein Ratschlag: Wie wär's mit einer Kur? Oder einer Psychotherapie? Vielleicht hilft aber auch ein Kurs in Entspannung nach Jakobsen? (Bieten Volkhochschulen, Krankenkassen etc. an). Ich könnte mir vorstellen, dass du das Entspannen erst wieder lernen musst.
Und: ich freu mich sehr, dass jetzt etwas Ruhe bei euch einkehrt! Ich wünsch dir, dass du das bald auch fühlen kannst!
Gruß, Tineli
Hallo Tineli,
Veröffentlicht von: @tineliMein Ratschlag: Wie wär's mit einer Kur? Oder einer Psychotherapie? Vielleicht hilft aber auch ein Kurs in Entspannung nach Jakobsen? (Bieten Volkhochschulen, Krankenkassen etc. an). Ich könnte mir vorstellen, dass du das Entspannen erst wieder lernen musst.
Zur Mütter-Kur war ich bereits vor gut zwei Jahren. Offiziell darf ich erst nach 4 Jahren die nächste Kur über die Krankenkasse beantragen. Klar, eine Reha könnte ich noch beantragen oder vielleicht auf ärztlichen Rat eine weiter Kur beantragen. Morgen bin ich beim Hausarzt, vielleicht hat er konkrete Tipps...
In Psychotherapie war ich jetzt 11 Jahre am Stück. Sie hat mir phasenweise gut geholfen, nur denke ich, dass ich damit etwas Pause machen sollte.
Jacobsen o.ä. habe ich schon kennengelernt, da muss ich mir an die eigene Nase fassen: Kennenlernen ist das eine, weitermachen das andere.
Veröffentlicht von: @tineliUnd: ich freu mich sehr, dass jetzt etwas Ruhe bei euch einkehrt! Ich wünsch dir, dass du das bald auch fühlen kannst!
Danke!
Veröffentlicht von: @dasentchenJacobsen o.ä. habe ich schon kennengelernt, da muss ich mir an die eigene Nase fassen: Kennenlernen ist das eine, weitermachen das andere.
Hast du da ne CD? Ich find, Jacobsen ohne Anleitung ziemlich nervig. Wenn du das hast, könntest du dir "einfach" 2x pro Woche Zeit nehmen für die CD.
Ich muss mal suchen gehen, ich habe eine 😉
Ich antworte mal mit einem klassischen Jein. Es gibt Beobachtungen an Krisenhelfern. Während des Einsatzes laufen sie auf Hochtouren und sind fit wie ein Turnschuh. Kaum ist die Dauerbelastung rum, werden sie krank. Das liegt am plötzlichen Absinken des Adrenalinspiegels.
Bei dir kommt noch dazu, dass du offensichtliche Beschwerden (z.B. Rückenschmerzen) wegignoriert hast.
Jetzt, wo deine Kinder "aufgeräumt" sind, wird es Zeit, dass du nach dir selber schaust. Ab 35 Jahren darfst du einen Checkup beim Hausarzt in Anspruch nehmen. Er kann sich dabei alle deine "Baustellen" ansehen und mit dir zusammen einen Plan schmieden, was du in welcher Reihenfolge angehen solltest.
Hallo Herbstrose,
morgen habe ich einen Termin beim Hausarzt, zwar nicht zum Checkup, der steht dieses Jahr noch nicht an, aber besprechen kann ich mich ja trotzdem mit ihm.
Ich bin gespannt, denn bisher war es immer nur Symptombehandlung, ohne dass es eine Gesamtbetrachtung gab: Vitamin D-Spiegel zu niedrig? Ok, es gibt Vitamin D-Tabletten. Rückenschmerzen? Ok, beim Orthopäden waren Sie schon, gehen Sie als Selbstzahler zur Physiotherapie... Vielleicht bringe ich das morgen etwas besser rüber, dass es da vielleicht eine Gesamtbetrachtung braucht. Bisher habe ich das noch nicht geschafft, obwohl es ja eigentlich nicht nur mein Part sein sollte.
Schöne Grüße
dasEntchen
Eigentlich sollte dein Arzt nicht nur die Symptome behandeln, sondern nach den Ursachen deiner Beschwerden suchen.
Was den niedrigen Vitamin - D - Spiegel betrifft: den kann man auf zweierlei Arten behandeln. Entweder zieht man in ein Land mit ganz viel Sonne oder man nimmt Vitamin - D - Tabletten.
Dass der Arzt nach den Ursachen suchen sollte, da bin ich ganz Deine Meinung. Aber je nach Arzt, klappt das manchmal nicht so gut. Meine Hausärztin hat jetzt aber tatsächlich nach den Ursachen geforscht (vorher war ich bei ihrem Mann, vielleicht ist es einfach Typ-Sache, wer wie ansetzt.
Den niedrigen Vitamin D-Spiegel hatte ich letztes Jahr. Der wurde mit Tabletten behandelt. Mittlererweile habe ich deutlich mehr Zeit und Muse, auch mal einen Spaziergang zu machen.
Das freut mich für dich, dass du mit der Hausärztin zufriedener bist. Ich hoffe sehr, dass es dir gelingt, ab sofort besser auf dich selber zu achten.
Veröffentlicht von: @dasentchenWas sind Eure Erfahrungen und wie seid Ihr damit umgegangen?
Veröffentlicht von: @dasentchenAber jetzt dreht mein Körper hohl: Herzrasen, plötzlich hoher Blutdruck, dann wieder alles in Ordnung, plötzliche Übelkeit, über die Sommerferien habe ich mir einige neue Lebensmittelallergien zugelegt, obwohl ich bisher 35 Jahre lang immer mit den gleichen gelebt habe. Die, wie ich dachte stressbedingten, Rückenschmerzen werden massiver statt weniger.
Diese Beschwerden würde ich auf jeden Fall durch den Hausarzt abklären lassen, wegen der Rückenschmerzen eventuell auch einen Orthopäden aufsuchen.
Ansonsten hilft mir Yoga immer sehr beim Entspannen und bei der Schmerzreduktion (ich habe ebenfalls chronische Rückenschmerzen).
Hallo Suzanne,
wie bereits bei den anderen geschrieben: den Hausarzttermin habe ich morgen - ich bin gespannt.
Yoga, davon schwärmt mir meine Schwester vor! Nachdem ich ja jetzt etwas mehr Muse habe, sollte ich mal nach einen Kurs schauen.
Schöne Grüße
dasEntchen
Veröffentlicht von: @dasentchenYoga, davon schwärmt mir meine Schwester vor! Nachdem ich ja jetzt etwas mehr Muse habe, sollte ich mal nach einen Kurs schauen.
Schon was entdeckt? Ein Kurs oder eine Sportgruppe im Verein könnte auch dein Motivationsproblem verkleinern. Und Bewegung entspannt.
Veröffentlicht von: @dasentchenJacobsen o.ä. habe ich schon kennengelernt, da muss ich mir an die eigene Nase fassen: Kennenlernen ist das eine, weitermachen das andere.
Einen Yoga-Kurs noch nicht, dafür bin ich jetzt im Reha-Sport. Auch nicht schlecht 😉
Was macht man denn im Reha-Sport?
Sehr verschieden, da die Leute auch alles haben, angefangen von Rückengeschichten bis hin zu motorischen Einschränkungen, z.B. nach Schlaganfall.
Gestern war Koordination dran: unterschiedliche Schrittfolgen, gegenläufige Bewegungen, wie z.B. entgegengesetztes Kreisen der Arme...
Sonst geht es aber auch mal um die Bauch- und Rückenmuskulatur, mit Redondo-Ball, Flexibar oder ander Kleingeräten, manchmal gehts um Entspannung (z.B. Jacobsen).
Also eher ruhig und darüber hinaus auf Koordination bedacht? Ist das die Art von Sport und auch von Gruppe, die dir gut tut?
Ich denke, dass man bei einem Leben mit drei Kindern, davon zwei mit Verhaltensauffälligkeiten, auch dann nicht von Stressentzug reden kann, wenn alle zur Schule gehen und gut betreut werden.
Vielleicht bist du nicht mehr in jeder Minute stark gefordert, was erstmal ungewohnt ist. Vielleicht stellt sich deshalb sogar ungerechtfertigterweise ein schlechtes Gewissen ein. Dieser Gedanke kommt mir jedenfalls bei deiner Überschrift.
Es ist großartig, dass ihr jetzt so weit seid und du darfst endlich mehr auf dich achten. Mir hilft dabei der Gedanke: Wenn jetzt eine Person wie ich in meinem Zimmer säße, was würde ich ihr raten, was würde ich ihr Gutes tun?
Hallo Tagesschimmer,
danke für Deine Antwort aus einem ganz anderen Blickwinkel! So habe ich es nämlich noch nie angeschaut: einen Schritt zurücktreten und für ein Gegenüber, dem man helfen möchte, Hilfe und Unterstützung finden.
Das mache ich eigentlich ständig, nur immer für andere: Wie kann ich den Tag strukturieren, damit ein Sohn nicht überfordert ist? Wie erkläre ich dem anderen etwas, was er nicht akzeptiert, weil es in seiner Welt nicht vorkommt? Aber mir einen eigenen Rat zu geben, habe ich noch nicht versucht...
Ein schlechtes Gewissen habe ich nicht so sehr (meine ich zumindest).
Liebe Grüße
dasEntchen
Ich war bis vor 2 Monaten im Leasing, bin jetzt festangestellt, und nach einer Leasingstation die mich ziemlich fertig gemacht hat bin ich mit einer schweren Bronchitis regelrecht zusammengeklappt.