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Warum hat Gott die Welt SO geschaffen?

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Liebe Christen bzw. Theologen!

Ich hätte da eine Frage, die mich schon sehr lange beschäftigt, ich hoffe ich bin hier richtig und jemand wird sie beantworten (können).

1. der christl. Gott ist allmächtig und allwissend, und kennt daher die Zukunft.

2. warum hat Gott die Welt so erschaffen, wie sie nun einmal ist, so voller Leid, Unwissen und Ungerechtigkeiten?

3. warum hat Gott eine Welt erschaffen, von der er schon bei der Schöpfung wusste, dass er sie erlösen muss?

4. warum hat Gott die Welt so erschaffen, dass der Großteil der Menschen in einer Hölle auf ewige Zeiten gequält wird?

Kurzum, warum hat er die Welt und die Menschen nicht BESSER erschaffen?

Ich verstehe das nicht.

Ich habe diese Frage schon vielen Christen gestellt, ein schlüssige Antwort war leider nicht darunter.
(Oft wird mit dem freien Willen des Menschen argumentiert; das greift aber m.M.n. zu kurz, denn der Allwissende weiß ja, wie sich die Menschen entscheiden, und trotzdem hat er die Welt SO geschaffen.)

Danke für eure Mühe!

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Antwort
22 Antworten

@kahei2 Guten Tag, ich denke auch oft wie du und auch ich bin da oft ziemlich frustriert. Aber logisch sind deine Gedanken auch nicht. Meine auch oft nicht. Nehmen wir mal an, die Bibel wäre ein durch Gott inspiriertes Wort. Darin ist einiges zu finden, die menschlich gesehen,  unlogisch sind. Menschlich gesehen. Du siehst das Problem menschlich……oberflächlich. Du steckst Gott Mächte  und Kräfte zu dürfen er haben soll und vielleicht einsetzen sollte. Jetzt aber gibt dieser Gott uns die allergrößte Macht namens Freiheit….oder Freier Wille. Das ist das Stichwort. Freier Wille. Was dabei herausgekommen ist, sieht man. Gott könnte, tut es aber nicht. Gott würde am liebste, tut er aber nicht. Weil der freie Wille des Menschen es so will. Es würde sich NICHTS an der gegenwärtigen Situation ändern. Leid ist und bleibt Leid. Es ist wie eine Krankheit….eine Seuche. Gott könnte und tat es lat. Bibel auch. Als die Israeliten das Goldene Kalb anbeteten und zu Schaden kam, schauten sie auf ein Abbild und wurden gesund. Aber danach fing es wieder an. Immer wieder und wieder. Jesus kam und nahm alles auf sich. Trotzdem blieben die Probleme. Es ist nicht Gott, es sind wir. Wir jammern und rotzen und dann gehts besser und dann kommt wieder das hoch was die Bibel Sünde nennt. Nicht Gott ist das Problem…..wir sind es. 

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@kahei2

Lieber Kahei2, Du fragst, weshalb Gott die Welt samt den Menschen nicht besser erschaffen hat. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du dazu 1.Mo.1,31 betrachtest, denn dort steht zu lesen, dass Gott nach Abschluss SEINES Schöpfungswerkes alles begutachtete und mit dem Prädikat „sehr gut“ bewertete. ER sagt uns damit, dass zu diesem Zeitpunkt allerbeste Zustände/Verhältnisse herrschten. Diese Bestnote zeigt, dass es auf der Erde zu diesem Zeitpunkt beispielsweise weder Ungerechtigkeit noch Krankheit noch Leid oder Mangel jeglicher Art gab, denn all dies ist ja nicht gut, geschweige denn sehr gut. Und da Gott diese Bewertung SEINES Schöpfungswerkes erst dann vornahm, als ER alles vollendet hatte, ist logischerweise alles, was uns quält bzw. das Leben „zur Hölle“ macht, nicht von IHM geschaffen. Gottes gutes Wesen und gute Absichten bezeugt auch Gottes Sohn, wenn Er Gott als gut, gerecht, vollkommen und heilig beschreibt (vgl. Lk.18,19; Joh.17,25; Mt.5,48; Joh.17,11). Jesus weist damit auf den ausnahmslos guten Charakter Gottes hin und verdeutlicht, dass alles Böse Gott nicht zu eigen ist. (Berücksichtige dazu auch mal den Hinweis, dass Gott Licht von Finsternis, d.h. Gut von Böse trennte).

Mit Jesu Beschreibung Gottes lässt sich auch erkennen, dass Gott uns nicht im Unklaren, in Unwissenheit lassen will. Im Gegenteil, ER versucht uns von Anfang an klar zu machen, welche Konsequenzen es haben wird, wenn wir dem Bösen (Satan und dessen Schergen) Raum geben. Doch wir sollten uns dabei unbedingt bewusst machen, dass negative Konsequenzen nicht von Gott stammen (also keinesfalls SEINE Strafe sind), sondern auf das Wirken Satans zurückzuführen sind. Nicht umsonst warnt Paulus davor, dem Teufel keinen Raum zu geben (vgl. Eph.4,27).

Den freien Willen des Menschen betreffend, hilft Dir vielleicht der Gedanke, dass es der Gerechtigkeit Gottes zu verdanken ist, dass ER uns nicht als Marionetten schuf, sondern die Freiheit gab, selbst zu entscheiden, ob wir dem Guten Raum geben wollen oder aber uns von Gott abwenden und auf diese Weise dem Bösen Raum geben wollen.

Wie Du weiter angemerkt hast, ist Gott allwissend. ER wusste also von Anfang an, dass wir Menschen den Versuchungen des Teufels nachgeben würden, uns von Generation zu Generation mehr und mehr von IHM abwenden und in diesem Verlauf das Wissen über die geistliche Ordnung immer weniger weitergegeben würden. Die von Dir angesprochene Unwissenheit ist eine zwangsläufige Folge des Abwendens, nicht aber die Absicht Gottes. Erkennbar an der Verheißung Jesu, dass uns der Heilige Geist in die ganze Wahrheit leiten wird (vgl. Joh.16,13). Und auch Jesu Wirken hier auf Erden lässt erkennen, dass uns Gott nicht in Unkenntnis lassen will. Denn der Sohn lehrte über das Reich Gottes, also darüber, was dieses Reich ausmacht. Er erklärte den Menschen die Regeln der geistlichen Welt, damit sie erkennen können, wodurch sie dem Teufel Raum geben und wodurch sie Satan diese Räume wieder nehmen können: durch Reue, Buße und Umkehr. Bekanntermaßen gebiert die Sünde den Tod (vgl. Jak.1,15). Dies macht deutlich, dass wir uns durch jede Sünde von Gott und somit von dem, der das Leben gibt, trennen. Trennen wir uns also von Gott, trennen wir uns folgerichtig vom Leben, wählen logischerweise den Tod, sprich: die ewige Existenz fern von Gott. Sündigen heißt demnach, Satan nachzufolgen, der sich bereits für dieses Ziel entschied. Kein Mensch, der geistlich betrachtet sein Leben aufgibt, ist im Stande sich das Leben wieder zu nehmen. Aus diesem Grund gibt es den Heilsplan Gottes, den RettungsWEG, Jesu Erlösungswerk. Jesu Erlösungswerk ist der einzige Weg zurück ins Leben (bezogen auf die Ewigkeit). Und ebenso Rettung im irischen Leben, weil wir mithilfe Jesu Erlösungswerk die Möglichkeit haben, nach jeder neu begangenen Sünde durch Buße dem Satan und seinen Helfern den erlangten Raum wieder zu nehmen, damit dieser in unserem Leben nicht wirken kann.

Dass womöglich viele Menschen Jesu Erlösungswerk im Verlauf ihres Lebens nicht annehmen werden, muss nicht bedeuten, dass der Großteil der Menschen auf ewig in der Hölle gequält werden wird. Dass Umkehr noch im letzten Moment des Lebens, quasi im Angesicht des Todes möglich ist, zeigt uns das Beispiel des einen Verurteilten, der neben Jesus gekreuzigt wurde. Ihm verhieß Jesus das ewige Leben.

Gott ist allmächtig, wie Du in Deiner ersten Frage anmerkst. Doch als gerechter Gott missbraucht ER Seine Allmacht nicht. Wie das Erlösungswerk Jesu zeigt, setzt ER sich auch nicht einfach über die Anrechte Satans hinweg. Auch ihm gegenüber ist ER gerecht. Daher gab Jesus Sein Leben für das unsere. Die Tatsache, dass Gott die Quelle allen Lebens ist, erklärt, weshalb ER nicht selbst, sondern SEIN Sohn freiwillig für die Sünden der Welt in den Tod ging. Hätte Gott SEIN Leben aufgegeben, wäre alles Leben unwiderruflich verloren gewesen.

Wir hoffen, wir konnten Dir in dieser Kürze weiterhelfen und wünschen Dir Gottes Segen. K&M

 

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Moin Kahei!

Du hast Deine Q&A-Frage ja am 1. April geschrieben und da entsprechende Fragen schon öfter hier unter den unterschiedlichsten Überschriften diskutiert wurden und Du an vielen dieser Diskussionen beteiligt warst, frage ich mich, ob das vielleicht ein April-Scherz-Thread sein könnte. Naja, da hier nicht diskutiert, sondern immer nur auf die Ausgangsfrage geantwortet werden kann, kann ich mir Meta-Überlegungen ja sparen.

Deine Fragen können nicht sinnvoll und konsistent beantwortet werden. Sie laufen eigentlich auf das altbekannte Theorizee-Problem hinaus, welches von noch keinem Theologen überzeugend beantwortet werden konnte. Auch nicht - bevor hier jemand damit kommen sollte... 😉 - von Leibniz, dessen Theodicee meiner Ansicht nach auf einen, wenngleich brillanten Zirkelschluss hinausläuft.

Auf Deine Frage

Kurzum, warum hat er die Welt und die Menschen nicht BESSER erschaffen?

wird demgemäß geantwortet, dass wir in der besten aller möglichen Welten lebten, diese Welt und die Menschen also nicht besser sein könnten (diese Behauptung wird aus den Attributierungen Gottes allerdings erst gefolgert - das meine ich mit der Zirkelschlüssigkeit).

Üblicherweise wird gegen die kalte Logik der Theodizee-Problematik das Kaninchen namens "Freier Wille" aus dem Hut gezaubert. Die Absolutheit, mit der im ersten Schritt Gottes Eigenschaften behauptet werden (allmächtig, allwissend, allliebend), wird damit dann wieder einkassiert, die Allmächtigkeit Gottes per menschlicher Willensfreiheit zurechtgestutzt.  Die "freie" Willensentscheidung der Menschen ist unter philosophischem Aspekt schon ziemlich fragwürdig (Schopenhauer hat dazu das Wesentliche in seiner Preisschrift gesagt) und neueste Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften deuten ja auch stark in die Richtung der vollständigen Determiniertheit menschlicher Entscheidungsvorgänge. Unter der Voraussetzung eines allmächtigen Gottes ist sie ein logischer Widerspruch. Wer also sagt: "Gott ist allmächtig und die Menschen haben einen freien Willen!" behauptet Widersprüchliches. Es ergibt dann wenig Sinn, weiterzufragen, denn wenn ein unaufgelöster Widerspruch als Prämisse für Folgeschlüsse verwendet wird, enthalten diese Folgeschlüsse ihn weiterhin: trash in --> trash out.

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