Mein Mann leidet leider schon seit langer Zeit an chronischer Verstopfung, die zur Zeit sehr schlimm ist. Laut Arzt ist alles organisch in Ordnung und es liegt ausschließlich an seiner Ernährung und einem Medikament, dass er nehmen muss.
Leider hat er sich bis jetzt nicht gut ernährt. Ich habe viel darum gebetet, dass er sich zu einer Ernährungsumstellung entschließt. Jetzt zu Ostern hat er viel Schokolade und ungesundes Zeug gegessen. Daraufhin wurde es ganz schlimm... er hat an einem Tag, obwohl er das Gefühl hatte, ganz dringend etwas loswerden zu müssen, über eine Stunde für drei Kügelchen „gedrückt“. Am nächsten Tag konnte er zum Glück viel loswerden, musste aber wieder über eine Stunde lang „drücken“.
Danach hat er mir anvertraut, dass er sich endlich zu einer Ernährungsumstellung entschlossen hat und hat mich gebeten ihn zu unterstützen indem ich möglichst ballaststoffreich koche. Die meisten Mahlzeiten nimmt er bei der Arbeit ein und sie sind nicht gesund. Daher müssen die Mahlzeiten zu Hause ganz besonders gesund sein. Ich koche gesund für mich und die Kinder. Das hat er schon immer gerne haben dürfen, aber oft verschmäht. Ich möchte jetzt aber anfangen ganz besonders ballaststoffreich zu kochen, aber so, dass unsere Kinder im Kindergartenalter trotzdem mitessen können. Ihm ist außerdem aufgefallen, dass er eventuell Milchprodukte nicht gut verträgt.
Ich habe gemerkt, dass ich mich ein bisschen überfordert fühle. Ich habe ihm als erste Hilfe seitdem jeden Tag Vollkornnudeln mit Salat gekocht (verschiedene Versionen) und Vollkornbaguette gekauft... außerdem Nüsse, war mir aber bei diesen nicht sicher ob zu viel davon eventuell Schmerzen beim Stuhlgang verschlimmern können. Auch habe ich ihn immer wieder ermuntert, von den Äpfeln und Bananen, die wir immer da haben, zu nehmen, was er auch tat. Wir haben zusammen gebetet, dass die Ernährungsumstellung gelingt.
Ich würde euch gerne und Hilfe bitten oder mich mit euch austauschen, wenn ihr selbst starke Verstopfung habt oder für jemanden mit Verstopfung kocht.
Auch hätte ich eine peinliche Frage oder eigentlich eher zwei: 1. Ist über eine Stunde lang „drücken“ zu müssen (in Ausnahmefällen, dass ist auch bei ihm zum Glück meistens nicht so) wirklich noch normal oder sollte er deswegen nochmal zum Arzt? Er hat nämlich aufgehört den Arzt zu sehen, nachdem dieser ihm Ernährungsumstellung verordnet hatte. Nun will er zwar die Ernährungsumstellung, aber den Arzt trotzdem nicht mehr sehen?
2. Ist es bei Verstopfung normal, dass er beim Stuhlgang oft so sehr anstrengen muss, dass er die meiste Zeit dabei laut ächzt/stöhnt (und kürzlich eben an diesen zwei Tagen jeweils über eine Stunde lang ächzen/stöhnen musste). Ich war sehr besorgt darüber.
Nachtrag vom 28.04.2019 2223
Ich dachte mir, dass jemand vielleicht ganz praktisch aus eigener Erfahrung ein paar Rezepte hätte.
Ich koche gesund für mich und die Kinder. Das hat er schon immer gerne haben dürfen, aber oft verschmäht.
Es wäre ja schon ein Anfang, wenn er das mitäße.
Hallo Ano,
Ich dachte mir, dass jemand vielleicht ganz praktisch aus eigener Erfahrung ein paar Rezepte hätte.
Hat bisher bei allen geholfen, denen ich das erzählt habe:
Scharfe Pepperoni. Gibt's beim Griechen oder beim Türken.
Auch in Gläsern im Supermarkt, in Ringe geschnitten. Aber, probiert erst mal die vom Griechen oder vom Türken. Schmeckt, macht Appetit, und sieht nicht nach "Medizin" aus.
Erfolg kann es auch geben bei eingelegtem Gemüse (aus arabischen / türkischen Läden).
Kann mir gut vorstellen, daß es in Zusammenhang mit Schafskäse und Fladenbrot oder finnisches Knäckebrot und Salaten gut schmeckt.
Ich hoffe sehr, daß es bald kein Thema mehr für euch ist.
Alles Gute deiner Familie!
J❤ur
Nachtrag vom 29.04.2019 0819
P.S.: Natürlich dich inclusive! Alles Gute deiner Familie und dir!
und es liegt ausschließlich an seiner Ernährung und einem Medikament, dass er nehmen muss.
Wenn es ein Opioid ist, ist Verstopfung eine häufige Nebenwirkung. Abführmittel können helfen.
Sensomotorische Körpertherapie
Ich habe leider keine Rezeptvorschläge, aber ich kann dir die Seite von Dr. Helga Pohl empfehlen. Bei ihr findet man zu sehr vielen Beschwerden eine plausible Erklärung und oft auch Übungen, die man selber durchführen kann.
Sie führt vieles auf Muskelverspannungen und Fehlhaltungen zurück. Ich habe bei ihr mal einen Kurs gemacht zu Nackenverspannungen. Es ist erstaunlich, was für einen positiven Effekt die Übungen haben und welche Zusammenhänge man erkennt.
Über Verstopfung habe ich auch was gefunden:
https://koerpertherapie-zentrum.de/behandelbare-beschwerden/unterbauch-und-beckenboden/verstopfung.html
Zu dem Thema sind leider keine Übungen dabei, man könnte sich aber einen Therapeuten suchen. Vielleicht gibt es in eurer Nähe jemanden:
https://koerpertherapie-zentrum.de/therapeutenliste.html
Vollkorn an sich ist natürlich besser als anderes Mehl, aber Nudeln sind trotzdem nicht so sehr ballaststoffreich.
In die Soße könntest du jede Menge Gemüse reinschmuggeln, das hat viele Ballaststoffe.
Von Bananen würde ich dringend abraten, die stopfen erst recht!
Prinzipiell ist bei ballaststoffarmer Ernährung die "5 am Tag"-Aktion nicht schlecht. Also 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag, davon 3mal Gemüse und 2mal Obst. Eine Portion enpricht einer Handvoll (die Hand von dem der es isst 😉 ).
Joghurt und andere milchsäurehaltige Produkte können auch die Verdauung fördern (gibt es auch in laktosefreier Variante falls er das mal ausprobieren möchte wenn er normale Milchprodukte nicht so gut verträgt).
Auch wenn er auswärts meist in Kantine und Co. isst, kann er da schauen dass Gemüseanteile dabei sind. Und für zwischendurch gesunde Snacks mitnehmen wie Karottenstifte oder Apfelschnitze, Nüsse oder auch mal ein Müsli.
Eine gute Hilfe wenn die über die Ernährung aufgenommenen Ballaststoffe nicht ausreichen, sind Flohsamenschalen. Einen Teelöffel voll in einem Glas Wasser einrühren, trinken und mindestens ein Glas Flüssigkeit hinterher. Das kann man 2-3 Mal am Tag machen.
Man kann auch Macrogol aus der Apotheke einnehmen. Das sind Beutel mit Pulver, das man in Wasser auflöst. Das wirkt wie die Flohsamen so, dass es Wasser im Darm bindet, ansonsten vom Körper aber nicht aufgenommen wird. Man kann es also, anders als andere Abführmittel, auch über längere Zeit regelmäßig nehmen.
Bewegung ist natürlich gut aber vor allem viel trinken ist extrem wichtig. Vor allem wenn man die Ballaststoffzufuhr erhöht, sonst kann das nach hinten losgehen.
Hier habe ich neulich ein Webinar zum Thema angeschaut:
https://www.youtube.com/watch?v=I6UBfDf8878
Vielleicht ist da noch was Interessantes drin für dich/euch.
Auch hätte ich eine peinliche Frage oder eigentlich eher zwei: 1. Ist über eine Stunde lang „drücken“ zu müssen (in Ausnahmefällen, dass ist auch bei ihm zum Glück meistens nicht so) wirklich noch normal oder sollte er deswegen nochmal zum Arzt?
Normal ist es natürlich nicht und verhindert werden sollte es auch, denn da kann man Probleme mit Hämorrhoiden und dergleich bekommen. Unbedingt zum Arzt muss man damit aber auch nicht wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen werden konnten.
Der kann auch nichts anderes machen als ihm freiverkäufliche Mittel aus der Apotheke zu empfehlen oder eine Ernährungsumstellung anzuraten.
Sinnvoll wäre es dann, wenn er eine Ernährungsberatung/Ernährungstherapie in Anspruch nehmen möchte (kann ich sehr empfehlen!). Da braucht man dann einen Bericht vom Arzt.
2. Ist es bei Verstopfung normal, dass er beim Stuhlgang oft so sehr anstrengen muss, dass er die meiste Zeit dabei laut ächzt/stöhnt (und kürzlich eben an diesen zwei Tagen jeweils über eine Stunde lang ächzen/stöhnen musste). Ich war sehr besorgt darüber.
Bei Verstopfung ist das normal, aber man sollte das trotzdem nicht krampfhaft so machen. Denn meist ist das Ergebnis trotzdem nicht zufriedenstellend und man drückt sich alle möglichen Gefäße am After raus. Dann lieber ein Miniklistier oder Zäpfchen zur kurzfristigen Darmentleerung.
Liebe Anonyma,
Rohe Äpfel sind eine gute Massnahme.
Aber es gibt noch eine ganz andere Möglichkeit, die beispielsweise sehr gut hilft bei Menschen in großer Stressbelastung oder auch mit innerer Anspannung.
Das ist Magnesium.
Wenn der Körper genug Magnesium zugeführt bekomme hat, reagiert der Darm bei Übersättigung mit Magnesium mir weichem Stuhlgang.
Ich nehme Magnesium, um meine Muskeln zu entspannen.
Da bemerke ich auch den Effekt, den ich dir beschrieben habe.
Zusammen mit ballaststoffreicher Ernährung und Bewegung dürfte dies deinem Mann gut helfen.
Liebe Grüße
Inge
