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Christ ohne Kirche

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Gelöschtes Profil
Themenstarter
Beiträge : 18002

Hallo,

leider hatte ich das Thema in Q&A gestellt. Und dank dem Tipp möchte ich es hier mit euch besprechen.

Wie gesagt tue ich mich zur Zeit schwer mit Gemeinden. Die hier in der Nähe passen für uns nicht. Da ich Sonntags früh arbeiten muss, kommen andere in der Ferne nicht in Frage. Ganz allgemein merke ich, dass ich mit Gemeinden keine guten Erfahrungen gesammelt habe. Ich schaue lieber Gottesdienste auf Youtube aus anderen Ländern. Wo Glaube noch anders gelebt wird. Ich höre auch viele als Podcasts. Also ich kriege neben der Bibel sehr viel Input von Pastoren online. Aber ich hadere...kann man Christ sein ohne Mitgliedschaft in der Kirche? Ohne einer Gemeinschaft persönlich anzugehören?

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23 Antworten
precious pearl
Beiträge : 8

Hallo ihr Lieben,

erstmal - schön, dass es euch gibt. Und danke, dass ihr so ehrlich austauscht.

Manches spricht mir aus der Seele.

Als ursprünglich begeistertes Gemeindekind und glücklicher Gemeindeteenager habe ich in den letzten 15 Jahren so ziemlich alles im Gemeindekontext erlebt.

Vieles war nicht gut. Manches erschreckend und ausgrenzend.

Ich stimme zu, dass es mit solcherart Erlebnissen einen persönlichen Heilungs und Versöhnungsweg braucht.

Trotz diesem entstand bei mir eine Entwicklung mit tiefen Fragen.

Durch eine innige und unverbrüchlige Freundschaftsbeziehung mit meinem Gott, die mein Schatz, mein Grund und mein Glück ist fühle ich mich geistlich oft versorgt und ernährt, beschenkt und geschliffen.

Es gibt aktuell wenige Gemeindesysteme, denen ich mich anvertrauen möchte.

Doch freue ich mich über Erfahrungen, wo Gemeinde weiter gelingt.

Persönlich bedeutet das für mich, mit Freundinnen, die ähnlich ehrlich glauben in Austausch zu sein.

Auch über räumliche Distanz füreinander zu beten und einzustehen.

Im Ja Gottes für mich und die Andere zusammen unterwegs zu bleiben.

Die Sehnsucht, nach aufrichtiger, fröhlicher und hingegebener geistlicher Gemeinschaft vor Ort bleibt.

Ich schaue seit Jahren auf den Anfang, wie fing der neue überwältigend andere Lebensstil Gott zu lieben und sich an dieses wundervolle und geheimnisvolle Reich zu verschenken an, den Jesus so authentisch vorgelebt hat.  

Gerade in dieser wildbewegten Zeit liegt für mich ein Schlüssel in kleinen Aufbrüchen.

Mein Herzenswunsch ist, mich mit 2,3,4,5 Leuten in meinem Wohnzimmer zu versammeln.

Wo Gott ganz die Mitte sein darf. Anbeten, beten, ihn lieben, sich einlassen, dass man zusammen lachen und weinen kann.

Unsicher sein kann, Fehler machen darf - alles was ich auch allein mit meinem Gott lebe.

Fassaden verlernen - stattdem lieben und leidenschaftlich werden.

Ich hab das Gefühl, wir brauchen es so zurück zu kommen zu ihm - an sein großes unfasssbar liebevolles Herz

Empfindet jemand auch so ?

Herzlicher Gruß

 

precious-pearl antworten
7 Antworten
Evana2
 Evana2
(@evana2)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 435

@precious-pearl 

Ich denke auch, dass es die Zeit für Hausgemeinden in Deutschland ist. 

Nun geht es speziell darum, dass wir uns als Christen gegenseitig stärken, aufbauen, unsere Gaben und Talente
entdecken und fördern, aushelfen - wo Mangel ist und Gottes Liebe empfangen und weitergeben. 

In einer Gemeinde, in der Gottes Liebe spürbar und erfahrbar ist, ist auch Gottes Geist zu finden - Heilungen und
Wunder werden erlebbar und wir kommen der Apostelgeschichte wieder näher, denn dort waren Wunder etwas
Selbstverständliches und es gehörte zum Christ sein dazu.

P.S. Schön, dass es dich auch gibt, Kostbare Perle!

 

evana2 antworten
precious pearl
(@precious-pearl)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 8

@evana2 Ja, da hast du Recht. Mir geht es auch so, seit ich keiner Gemeinde mehr angehöre erlebe ich einen viel größeren geistlichen Schwerpunkt zu Menschen in der Stadt, Suchenden, Zerbrochenen. Kurze Begegnungen, wo ich Licht sein darf, etwas schenken kann.

Auch wenn mich schmerzt, dass ich momentan kein geistliches Zuhause mit Christen vor Ort habe, sind diese Begegnungen doch das Eigentliche, was Jesus ganz direkt gelebt hat und ich bin froh darum.

Herzlicher Gruß

precious-pearl antworten
Evana2
 Evana2
(@evana2)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 435

@precious-pearl 

Vielleicht schult uns Gott auch intensiver in dieser besonderen Zeit.
Einzelunterricht der ganz besonderen Art vom Himmlischen Vater, und vom Heiligem Geist unserem Lehrer.

Ich merke auch, dass ich dadurch streckenweise ziemlich "abhebe",
so dass meine Glaubensgeschwister in der kleinen Hausgemeinde mich nicht mehr verstehen, weil sie noch sehr
am Fernseher oder so gebunden sind.

Aber mich drängt es auch raus auf die Straße. Vor einigen Wochen habe ich morgens von 6:30 bis 7:30 oder eine
Stunde später draußen für mich gesungen beim Spazieren gehen. Einigen Leuten hat es gefallen, dass sie Gotteslieder hörten. 

Ein anderes Mal habe ich im Zug leise für ein schreiendes Baby gebetet und Menschen sind berührt worden, weil
sie eine Christin in Aktion beobachten konnten. Meine Glaubensschwester, die dabei war, hörte es später, dass
die Leute es gut fanden, was ich da sprach. Mir tat der Kleine so leid. Im überfüllten, heißen Zug mit so vielen
Gesichtern, die ihr Gesicht mit diesen Masken verhüllten. Dass das Kind da nicht zu beruhigen war, war verständlich.
Sowas muss doch Angst machen. 

Ich will mein Christ sein nicht mehr verstecken hinter Mauern. Sollen es doch die Leute sehen und hören, wenn ich
singe, bete oder sonst etwas für Jesus tue.

Irgendwann wird es auch wieder anders sein und dann werden wir wieder viele Geschwister um uns haben und
auch andere Gottesdienstformen, hoffe ich.

Herzliche Grüße
Evana

evana2 antworten
precious pearl
(@precious-pearl)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 8

@evana2 Liebe Evana, ich war ein paar Tage nicht im Netz. Deshalb schreibe ich dir heute.

Danke für deine Antwort und geteilten Erfahrungen. Schön, wie du das lebst. Ich möchte auch keine Mauern mehr.

Aber ich spüre auch eine innere Zerrissenheit.

Die Stimmigkeit, mich keiner Denomination anzuschliessen, die nicht für mich passt.

In der ich nicht mein von Gott kreiiertes echtes und wertvolles Selbst sein kann.

Die Freude und Faszination, was geschieht, mit Gott im Draussen unterwegs zu sein. 

Aber auch, dass es Kraft schenkt und Bestimmung ist, wenigstens mit einem kleinen Kreis gleichgesinnter JesusLeute vor Ort unterwegs zu sein.

Ich wünsche mir da Möglichkeiten und Lösungen von meinem Gott.

Sei herzlich gegrüßt 

pp

 

precious-pearl antworten
Evana2
 Evana2
(@evana2)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 435

@precious-pearl 

Liebe Precious-pearl,

vielleicht brauchst du erstmal wie ich Abstand von Menschen, um mit Dir und Gott ins Klare zu kommen.

Jede Gemeinde, jede Denomination hat ihre eigenen Gruppen und Ausrichtungen.

Ich muss mir da erst mal klar werden: Was ist meine Berufung? Was sind meine Gaben und Fähigkeiten, die ich einbringen kann, die mich und andere erfreuen? Die aufbauen und förderlich sind, zum eigenen Wohl und dem Wohl der Anderen. 
Schnell kommt es bei mir vor, dass ich anderen einen Gefallen tun soll: Kannst du mal ....,
Bist du so lieb, das zu übernehmen ....

Und da muss ich erstmal das: "Stopp"-Sagen lernen. Zu schnell bürde ich mir zu viele Lasten auf, die ich dann zeitlich nicht mehr tragen kann. Auch von der Informationsflut (Predigten, Nachrichten etc.) ist jetzt weniger - mehr Lebensqualität. Deshalb ist mir in dieser Zeit das Hören auf Gottes Stimme wichtiger denn je. Und das fällt mir schwerer in einem Saal, wo viele Menschen sitzen und wo Programm gemacht wird.

Fallen dir Möglichkeiten und Lösungen ein, wie die Gestaltung einer kleinen Gruppe (wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind) aussehen könnte?

Sei reich gesegnet.
Evana

evana2 antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1236

@precious-pearl Ich habe mich sehr wiedergefunden in dem, was du schreibst. Als nicht-Gemeindekind bin ich darüber besonders erstaunt und irgendwie auch erfreut, dass es dir auch so geht. Kirche soll ja nicht als Hauptmerkmal eine fromme Sozialisation haben. Aber wer in der Lage ist, mitzuschwimmen, aber trotzdem weiter sucht, den schätze ich sehr. 

Oft habe ich nämlich das Gefühl, dass Gemeinde oft nur für solche Menschen gemacht wird, die „immer schon“ in der Gemeinde waren. Ich bin nun schon länger Christ als jemand in der Gemeindejugend sein könnte. Trotzdem merkt man mir den fehlenden „Stallgeruch“ an, wie mir gesagt wurde. Das, denke ich, ist auch der Grund, warum es für mich nach einigen Jahren bisher immer wieder Umstände in den Gemeinden gab, die es unmöglich oder völlig unsinnig machten, dabeizubleiben. 

Unsere Zusammenkünfte wünsche ich mir so, dass Neue dazukommen können und dabei auf erfahrene Christen treffen, die auf eine reife Weise mit den Unterschiedlichkeiten umgehen können. Ich fühle mich selbst herausgefordert, in dieser Richtung dazuzulernen und mich endlich nicht mehr als jemanden zu sehen, der es nicht ganz rafft, sondern jemanden, der genau so von Gott gemacht wurde und in dieser Weise etwas zu geben hat. 

Als ich deinen Text gelesen habe, bin ich auch dankbar geworden für das, was ich habe. Es ist bei mir auch ein fester Kreis von Christen mit denen ich mich sehr häufig online treffe, darüberhinaus einige Male im Jahr an verschiedenen Orten Deutschlands. Ich habe aber auch Christen vor Ort, die alle einen persönlichen Weg gehen, auf den Gemeindemangel zu reagieren. Die meisten fahren weite Strecken und nutzen Übertragungen.

Wir haben sehr kleine Gebetstreffen mit 2 bis 10 Leuten vor Ort. Dort haben wir über die Jahre zu einer großen Freiheit gefunden, erlauben uns, uns auszuprobieren und zu prüfen. Es ist unter uns völlig klar, dass nicht einer die gesamte Richtung der Gruppe vorgibt, sondern jeder wird unterstützt, sich selbst von Gott leiten zu lassen. In letzter Zeit erleben wir ein Zusammengehen mit zwei evangelistischen Gruppen, denen es an Gebet fehlte und einen Ruf für unsere Region verspüren. Es ist mein Traum, dass wir als Christen einander dienen und die Gaben im anderen wertschätzen. 

Wir erleben auch, wieviele Christen keine Gemeinde finden weil sie noch ein bisschen mehr von der Norm abweichen als wir. Psychisch Kranke, Christen mit geringem IQ, ältere, unflexible Christen oder auch Christen mit gewaltigen Ideen, die bei keinem Anklang finden. Mir scheint, hier ist unser Übungsfeld im ganz keinen, verborgenen Bereich. Ich habe einfach angefangen, meinen 10. in diese Arbeit zu geben. So können wir gelegentlich einen Raum mieten, der für längere und größere Gebetszeiten zur Verfügung steht, wir können ihn dekorieren, Abendmahlsgeschirr anschaffen und haben einfach keinen materiellen Mangel, um Raum zu bereiten für Christen, die gemeindeübergreifende Gemeinschaft mit Schwerpunkt Gebet haben wollen. 

tagesschimmer antworten
precious pearl
(@precious-pearl)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 8

@tagesschimmer Danke vielmals für deine Rückmeldung - was du berichtest berührt mein Herz.

Erstmal schmerzlich, weil ich es schwer aushalte, dass Menschen, die Jesus folgen (möchten) solche Gräben aufbrechen, wer wie oder eben nicht wirklich dazu gehört.

Das erfüllt mich mit Trauer und Wut, so wie das Jesus auch manchmal ging, wenn er gesehen hat, was abläuft.

ich habe selbst Hiobzeiten erlebt, mit Tod und Verlust in der Familie und war oft erschrocken, dass solche Phasen als Schwäche gewertet werden, die Christen abstossen oder zu Entwertung der Person führen.

Die tiefe Frage, was leben wir da eigentlich ? Und wie weit entfernt von Gottes Herz, der eigentlichen Mitte, Strahlkraft und Erlösung des Evangeliums befinden wir uns ? hat mich nicht mehr losgelassen. 

Ich bin sehr tief in meinen Gott eingetaucht, habe viel Persönlichkeitsentwicklung erlebt, komme immer mehr in Jesu ganzer Freiheit, Liebe und Lebensfreude an.

Mit dem paradoxen Ergebnis, dass ich jetzt zu frei, zu sehr in Gottes Weite und zu unkonventionell bin um in einen Gemeindekontext hinein zu passen.

Oh Mann, echt - manchmal frage ich mich, ob Gott, mein Vater da auch öfters seinen Kopf schüttelt.

 

Daher begeistert es mich, dass du für dich und mit Anderen so einen guten Weg gefunden hast !

So schön und wertvoll, wie du eure Treffen beschreibst und was dir wichtig ist darin.

Genau das habe ich auf dem Herzen...

Es berührt mich, und macht mir Mut, dass du ähnlich siehst und erlebst. Und dass es solche Aufbrüche wie eure bereits gibt...

Ich spüre so sehr, wir haben eine Verantwortung für die, die keinen Platz finden. Und tiefe Wertschätzung wäre die Art und Weise wie wir miteinander leben und umgeheben dürften.

Zu vielen Esoterikern ist Kontakt entstanden, so viele sind kirchlich verletzt und haben diesen Weg gewählt.

Auch da spüre ich oft eine Jesus Sehnsucht, und bin dankbar Jesus schenken zu dürfen.  

Wo trefft ihr euch denn, magst du das sagen ?

 

 

 

precious-pearl antworten


lhoovpee
Beiträge : 2824

@gnadengeschenk 

kann man Christ sein ohne Mitgliedschaft in der Kirche? Ohne einer Gemeinschaft persönlich anzugehören?

Ja.

lhoovpee antworten
Tagesschimmer
Beiträge : 1236
Veröffentlicht von: @precious-pearl

Es berührt mich, und macht mir Mut, dass du ähnlich siehst und erlebst. Und dass es solche Aufbrüche wie eure bereits gibt...

Das freut mich, genau deshalb habe ich es geschrieben. Mich ermutigt und unterstützt hauptsächlich der online-Kreis. Wir sind einander wie Samenkörner, die ihren Segen hineingeben, auch wenn menschlich gesehen online-Gemeinschaft kaum gelingen kann. Aber das Samenkorn muss auch erst sterben, ehe es Frucht bringt und wir bringen deutschlandweit gesehen schon einige Frucht, so alle zusammen. Mir ist wichtig geworden, das wertzuschätzen, was Gott uns gegeben hat, auch wenn es ungewöhnlich ist. 

Veröffentlicht von: @precious-pearl

Wo trefft ihr euch denn, magst du das sagen ?

Wenn du den konkreten Ort meinst, dann nur per PM. Hier kann ich sagen, dass es einerseits ein größeres Wohnzimmer ist, das ein Ehepaar hat. Das muss natürlich nicht bezahlt werden. Andererseits konnten wir bei einer christlichen Pionierarbeit unterkommen, die ein kleines Ladenlokal gemietet hat. Dort zahlen wir nur einen kleinen Freundschaftspreis und können verlässliche Zeiten anbieten.

tagesschimmer antworten


Gelöschtes Profil
Themenstarter
Beiträge : 18002

@gnadengeschenk 

 

Hi, man kann immer und überall und mit oder ohne Geminschaft mit anderen seine Denkrichtung ausleben. Input bekommst hier und da. Es gibt Menschen, die leben in Ländern wo es keine christlichen Kirchen gibt. Es gibt Foren, Chats und anderes. 

 

Ein kleines Problem wird es schon geben. Das Auszuleben was man bekommt. Aber auch das kann man in einem Forum, Chjat oder sonstiges. Laut Bibel soll man ja nicht nur Hörer, sondern auch Täter sein.Wenn dich verkriechst, wie willst anderen Dienen. Aber, wie schon erwähnt, kann das auch in einem Forum sein. 

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DavidLinden
Beiträge : 6

@gnadengeschenk Hallo, es gibt nur eine Sache, die für dich wichtig ist: Richte dich mit deinem ganzen Herzen nach dem Herrn Jesus aus. Eine Gemeinde ist nicht wichtig oder anderweitig irgendwie heilsentscheidend. Gut und wichtig sind aber Menschen (bitte unterscheide Menschen von von Menschen gemachten Institutionen), die Jesus kennen, mit ihm leben, sich von ihm haben im Laufe der Jahre zerbrechen lassen, Menschen, die nicht von jemandem reden, von dem sie bloß gehört oder gelesen haben, sondern von jemandem, den sie selbst kennen. Menschen, die nicht nur ihren Worten nach ihr Leben dem Herrn gegeben haben, sondern es auch wirklich getan haben, die sich selbst gestorben sind, die deshalb auch wissen, was ein Leben in und durch den Glauben bedeutet. Das sind Menschen, die immer nur von sich selbst weg zeigen hin allein auf den Herrn Jesus. Das sind oft Menschen, von denen du beinahe täglich hörst, "Ich habe heute wieder etwas mit dem Herrn Jesus erlebt! :D" oder "Der Herr hat heute zu mir gesprochen" oder "hat mir etwas offenbart".

Das sind Menschen, die gut benennen können, den Unterschied zwischen einer geistlich toten Organisation und einer echten(!) lebendigen(!) Beziehung mit dem Herrn Jesus.

Oft meinen Menschen aufgrund eines Bibelseminars oder Theologiestudiums diese Roll einnehmen zu können. Oft aber wissen sie kaum etwas von ihrem eigenen Mangel.

Es gibt 46.000(!) christliche Konfessionen / Richtungen. ← Das ist das Werk und das Ergebnis menschlicher Theologie. Fast alle Mitglieder einer dieser Richtungen behaupten von ihrer eigenen Richtung, "Wir machen es am besten. Wir nehmen die Bibel sehr ernst.". Sie sagen das so, als ob die anderen christlichen Richtungen sich nicht nach bestem Wissen und Gewissen nach der Bibel ausrichten würden. Doch die Unterschiede und Gegensätzlichkeiten sind teils enorm.

Egal, welche Gemeinde du dir auswählst: Sie weichen ohne Ausnahme alle von dem Vorbild, das uns im Neuen Testament gegeben ist, ab. Man muss nur die gegenwärtige Realität (in einer Gemeinde) vergleichen mit dem wie es bei den ersten Christen war (einfach ab der Apostelgeschichte lesen und vergleichen).  Viele Gemeinden verlangen mehr oder weniger stillschweigend Gleichschritt, Uniformieren, ein sich Unterordnen unter ihren Satzungen (das ist nicht, sich dem Heiligen Geist unterordnen). Viele Gemeinden sind eher bessere Firmen als dass sie dem Vorbild ab der Apostelgeschichte entsprechen.

Gemeinsam haben sie in der Regel diese eine wichtige Sache: Das, was am Wichtigsten ist, das haben sie nicht: Schaut man in die Apostelgeschichte, sieht man, dass der Herr Jesus selbst, das Haupt seiner Gemeinde war. Ja, heutige Gemeinden behaupten dies alle für sich. Doch sie sind meilenweit davon entfernt. Satzungen, Richtlinien, Moral, Sitte, Ethik, christlicher Lebensstil, Events, eine Leiterstruktur usw. alles nach menschlichen Maßstäben vorhanden.

► Doch ab der Apostelgeschichte war es Jesus / der Heilige Geist / der Herr selbst, der zu seinen Leuten direkt sprach, sie direkt zu etwas beauftragte oder ihnen etwas offenbarte. Und das nicht als Ausnahme alle paar Jahre mal, sondern dies war Normalität unter ihnen. Obwohl dies grundsätzlich immer eine Gnade und außergewöhnlich ist, so war es doch nichts Außergewöhnliches - so wie in den meisten heutigen Gemeinden und Leben von Christen.

Viele behaupten sogar: "Gott hat von Adam an, über Abraham, Mose, David und den anderen Großen und Kleinen seines Volkes bis hin zu den ersten Christen immer auch selbst gesprochen. Dann aber, als durch Jesus die Trennung zum Vater vollständig aufgehoben wurde, ab da hat Gott angefangen zu schweigen!". Welch ein Irrtum, genau das Gegenteil ist der Fall. Gott spräche heute nicht mehr selbst und Er offenbare seinen Leuten auch nichts mehr, weder sich selbst, noch etwas anderes wie z.B. Zukünftiges. Schließlich hätten sie die Bibel. Aber genau die weist von sich selbst weg hin auf eine persönliche und lebendige Beziehung mit dem Herrn Jesus.

Deshalb wünsche ich dir, dass du dich mit deinem ganzen Sein danach ausstreckst, nach dem wahren und damit auch persönlichen Gott, der nicht schweigt.

Ich will mit dem langen Text folgendes sagen: Da ist eine große Wiese. Auf dieser Wiese steht ein Hirte und um den Hirten herum, sind verschiedene Schafgruppen. Einige Gruppen stehen näher am Hirten, andere stehen von ihm weiter entfernt. Einige Schafgruppen stehen sogar soweit weg und nahe des Horizontes, dass es schwer fällt, sie noch zur Herde des Hirten zu zählen. Solange ein Schaf dabei nur seiner eigenen Gruppe ganz nahe ist, ist es für ihn gar nicht so schlimm (er merkt es nicht mal) weiter weg vom Hirten zu stehen. Denn die eigene Schafgruppe ist maßgeblich!

Doch da gibt es noch eine ganz besonders Gruppe, sie besteht aus einzelnen Schafen. Sie drängen und drücken sich ganz dicht an den Hirten. Und je näher sie IHM stehen, desto mehr stehen sie sich auch gegenseitig nahe.

Tatsächlich sind viele Schafe der eigenen Schafgruppe und damit der eigenen (Sonder)Lehre näher als dem Herrn Jesus.

Deshalb, bitte lasse es nicht dein Ziel sein, dich in einer dieser teilweise vom Hirten weit entfernten Schafgruppe geborgen zu fühlen, sondern mach es wie die einzelnen Schafe, die sich ganz dich an den Hirten drängen. Und je länger und näher man sich an den Hirten drängt, desto mehr wird man auch von Ihm selbst gelehrt und verändert und gehört irgendwann selbst auch zu den Leuten, von denen ich im ersten Absatz gesprochen habe.

davidlinden antworten


Helmut-WK
Beiträge : 7366

@gnadengeschenk

@gnadengeschenk

Wie gesagt tue ich mich zur Zeit schwer mit Gemeinden. Die hier in der Nähe passen für uns nicht.

Habt ihr schon alle ausprobiert? Also einschließlich Freikirchen oder Landeskirchlichen Gemeinschaften (offiziell „freie Werke” in der EKD, de facto oft eigene Gemeinden)?

Es gibt leider auch Gegenden, wo es keine guten Gemeinden gibt.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, was das kleinere Über ist: Nicht optimale Gemeinde, oder gar keine Gemeinde. Zuweilen fällt die Antwort leicht (Sekten meiden bzw. sofort wieder verlassen, oder umgekehrt bei kleineren Differenzen tolerant sein), aber es gibt ja auch alles Mögliche dazwischen.

Bittet Gott um Leitung, vielleicht zeigt er euch auch noch ne Gemeinde, die ihr bisher übersehen habt. Oder eine Möglichkeit, andere Gläubige zu sammeln (in einem „Hauskreis”, der idealerweise irgendwann zu einer Gemeinde wird - dann aber am besten mit Anschluss an eine Kirche, die auch „Gemeinden gründet”).

Ich schaue lieber Gottesdienste auf Youtube aus anderen Ländern.

Youtube zeigt nicht alles, möglicherweise werdet ihr enttäuscht sein, wenn ihr diese Youtube-Gemeinden besucht und etwas hinter die Kulisse schauen könnt …

Aber ich hadere...kann man Christ sein ohne Mitgliedschaft in der Kirche? Ohne einer Gemeinschaft persönlich anzugehören?

Auf formelle Mitgliedschaft kommt es nicht an, aber das wisst ihr sicher schon 😉 Ohne die konkrete Gemeinschaft fehlt was. Wenn es nicht anders geht, bleiben euch nur Internet-Godis (z.B. vom ERF auf Bibel TV), christliche Freizeiten und  Kongresse (da gibts ein großes Angebot, sicher auch was, das zu euch passt) und ggf. gelegentlich eine Fahrt zu einem weiter entfernten GoDi.

Langer Rede kurzer Sinn: Betet und lasst euch von Jesus leiten. Er will Seine Gemeinde bauen, und ihr sollt darin lebendige Bausteine sein. Was das für euch konkret bedeutet, wird wohl niemand hier per Ferndiagnose sagen können. Aber ich vertraue darauf, dass Jesus das kann.

hkmwk antworten
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