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Christsein im Alltag

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tristesse
Themenstarter
Beiträge : 20508

Moin,

ich hab momentan den Eindruck, dass hier im Forum sehr viel theoretisch über Glauben, Christsein, etc. diskutiert wird, auch gerade dann, wenn sich Nichtchristen beteiligen. Das ist an sich ja auch völlig in Ordnung und so gewollt, nicht falsch verstehen 😉 Aber mir fehlt hier irgendwie ein Austausch über das lebendige Leben als Christ, ohne dass man sich für seinen Glauben rechtfertigen oder sich anhören muss, es gäbe keine Wunder, etc. pp. 

Darum eröffne ich diesen Thread in einem Forum, in dem sich nur Christen beteiligen dürfen. 

Meine Frage ist: wie erlebt Ihr Gott in Eurem Alltag, wie lebt Ihr Euren Glauben täglich aus, was gibt es vielleicht für Fragen oder wo habt Ihr Schwierigkeiten?

Ich freu mich über eine konstruktive, ermutigende Austauschrunde.

Trissi

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Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 24 Jahren

Beiträge : 5358
Veröffentlicht von: @tristesse

Moin,

ich hab momentan den Eindruck, dass hier im Forum sehr viel theoretisch über Glauben, Christsein, etc. diskutiert wird, auch gerade dann, wenn sich Nichtchristen beteiligen.

Für mich gehört Theorie zur Praxis. Beispiel: was muss ich tun, um Gott zu gefallen. Das ist jetzt eine Frage, die mein Christsein, mein Handeln und mein alltägliches Gebet in meiner Jugend stark geprägt haben. Bis ich gelernt habe, dass es nichts gibt, was ich tun kann, damit mich Gott mehr oder weniger liebt. Das ist eine theoretische Erkenntnis, die meinen Alltag und mein Gebet massiv verändert hat. 

Meine Frage ist: wie erlebt Ihr Gott in Eurem Alltag, wie lebt Ihr Euren Glauben täglich aus, was gibt es vielleicht für Fragen oder wo habt Ihr Schwierigkeiten?

Ich freu mich über eine konstruktive, ermutigende Austauschrunde.

Trissi

Ich erlebe Gott nicht immer, und vor allem nicht immer gleich. Aber ich erlebe ihn am ehesten in der Meditation, still sein, und warten, fällt mir nicht immer leicht, aber es ist oft der Weg auf dem ich meinen Vater am deutlichsten wahrnehme und erlebe. 

Und dann im Studium des Wortes dort begegne ich ihm genauso. Wie die Bibel zu verstehen ist, hat einen Einfluss darauf, wie ich lobpreise, bete und wie ich mit meinen Geschwistern umgehe. 

Also ich persönlich kann Praxis und Theorie nicht trennen. 

arcangel antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 11 Monaten

Beiträge : 1935
Veröffentlicht von: @arcangel
Veröffentlicht von: @tristesse

Moin,

ich hab momentan den Eindruck, dass hier im Forum sehr viel theoretisch über Glauben, Christsein, etc. diskutiert wird, auch gerade dann, wenn sich Nichtchristen beteiligen.

Für mich gehört Theorie zur Praxis. Beispiel: was muss ich tun, um Gott zu gefallen. Das ist jetzt eine Frage, die mein Christsein, mein Handeln und mein alltägliches Gebet in meiner Jugend stark geprägt haben. Bis ich gelernt habe, dass es nichts gibt, was ich tun kann, damit mich Gott mehr oder weniger liebt. Das ist eine theoretische Erkenntnis, die meinen Alltag und mein Gebet massiv verändert hat. 

Ja. Ich könnte ganz sicher mehr für Gott tun (oder mir mehr Gedanken drüber machen, ob ich mehr für Gott tun könnte oder ob das, was ich tue, für Gott ist), aber an seinem Verhältnis zu mir würde sich nicht wirklich was ändern.
Meine Kinder sind auch dann meine Kinder, wenn sie nicht für mich aktiv sind. 

chai antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 17402

@chai 

Wenn ich auch mal antworten darf, ich lese ja mit und mach mir auch so meine Gedanken:

Nein, an dem reinen Verhältnis zu Gott, also dass er mich liebt, würde sich nichts ändern, wohl aber die Qualität, die Intensität, das Erleben, weil es viel zu entdecken gibt, viel zu lernen und noch viel mehr Geschenke zum Auspacken ... es geht ja nicht allein um Erlösung und die Tatsache, dass Gott mich liebt, es geht darum, wie viel reicher mein Leben wird, je enger wir zusammen sind, zusammen arbeiten, zusammen wirken ...

neubaugoere antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 24 Jahren

Beiträge : 5358

@neubaugoere 

Da gebe ich dir vollkommen recht. 

Aber um mal ein Beispiel eines Verhaltensmusters zu geben, welches mein Glaubensleben lange geprägt hat:' Da habe ich mich wieder einmal meiner Liebessünde hingegeben. Und um anstatt gleich wieder zurück zum Vater zu gehen, habe ich mich erst einmal richtig mies gefühlt und emotional kasteit. Erst als ich das Gefühl hatte mich genug bestraft zu haben für meine Sünde, erst dann begann ich wieder zu beten und zum Vater zu kommen.' 

Total ungesund, total schädlich, und nicht im Geringsten zielführend diese Sünde zu überwinden. Ich musste erst lernen, dass ich quasi noch in der Sünde zum Vater kommen kann und einfach zu ihm kommen kann, ohne Selbstkasteiung, ohne Anklage, einfach nur zurück zum Vater. Erst diese Wahrheit hat mir geholfen, diese Sünde zu überwinden. Zu dieser Erkenntnis bin ich aber nicht im Gebet oder durch Erfahrung gekommen, sondern durch das Studium der Bibel. Gott hat einen Zugang zu meinem Herzen über den Verstand gefunden. 

Darum nerven mich aussagen, dass wahres Spiritualität nur im Gebet gefunden werden kann. 

Wir sollten lernen, die Gaben des anderen zu feiern. Wer nachts aufwacht und zum Gebet gerufen wird, Träume und Visionen hat, super, cool, das ist mega ermutigend für mich. Was dann aber ein tritt, in die Genitalien ist, wenn so jemand impliziert, dass wahre Spiritualität nur so und nicht anders ist. 

Ich kenne viele, die entmutigend werden, weil deren Zugang zu Gott anderes aussieht, sie aber die Meinung sind, dass wahre Spiritualität so wie oben auszusehen habe. 

Mk 12,30 Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.

Keiner deckt alles ab, und jeder ist an einem Punkt stärker. Wir sollten einander feiern, wo der andere Stärken hat und tragen, wo der andere Schwächen hat. 

Das ging jetzt ein wenig ins Gelände, aber das ist der Grund warum Praxis und Theorie für mich ein und dasselbe sind. Und ich weiss, dass nicht jeder meine Faszination für Details und Feinheiten der Bibel teilt und den Wert von Diskussionen infrage stellt (zugegeben, manche sind wertlos). Aber Gott zu erkennen und kennenzulernen, hat einen Einfluss darauf, wie ich bete, warum ich bete und was ich bete. Und es hat einen Einfluss darauf, was ich tue und warum ich etwas tue und wie ich etwas tue. 

arcangel antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 17402

@arcangel Moin 🙂

Veröffentlicht von: @arcangel

Darum nerven mich aussagen, dass wahres Spiritualität nur im Gebet gefunden werden kann. [u.a.]

ich hoffe, die hast du nicht bei mir gefunden ... wenn doch, wäre ich um einen Hinweis dankbar, denn ich glaube, dass die meisten Dinge nur Missverständnisse sind und man die hervorragend beseitigen kann. Wenn nicht, erklärt sich mir nicht, warum du mir das sagst/schreibst ...

Veröffentlicht von: @arcangel

Erst diese Wahrheit hat mir geholfen, diese Sünde zu überwinden.

Hallelujah! Und dabei spielt es doch gar keine Rolle, auf welchem Weg du diese Wahrheit für dich endlich annehmen konntest. Es ist ein Grund zum Feiern.

Und da bin ich beim Rest deiner Ausführungen total bei dir.

Veröffentlicht von: @arcangel

Aber Gott zu erkennen und kennenzulernen, hat einen Einfluss darauf, wie ich bete, warum ich bete und was ich bete. Und es hat einen Einfluss darauf, was ich tue und warum ich etwas tue und wie ich etwas tue. 

Mit deinen Worten kann ich so nicht ganz mitgehen; da ich aber vermute zu wissen, was du meinst und aussagen möchtest, bin ich bei dir. Mit der Formulierung (also der reinen Wortwahl) tue ich mich etwas schwer zugegeben. Vielleicht erkläre ich's mal so: dieses "Wie" (ich bete, was ich bete, warum ich bete) beschreibt eine Herzenshaltung Gott gegenüber. Und Ja, dieses "Wie" - da geht es bei mir lediglich um die Art (und Weise), den Weg, den Stil oder wie auch immer jeder das nennen möchte.

Fakt ist, je mehr wir uns mit Gott beschäftigen, umso enger wachsen wir mit ihm zusammen, umso mehr verstehen wir ...

Veröffentlicht von: @neubaugoere

wohl aber die Qualität, die Intensität, das Erleben, weil es viel zu entdecken gibt, viel zu lernen und noch viel mehr Geschenke zum Auspacken ... es geht ja nicht allein um Erlösung und die Tatsache, dass Gott mich liebt, es geht darum, wie viel reicher mein Leben wird, je enger wir zusammen sind, zusammen arbeiten, zusammen wirken ...

Und ich vermute, dass wir beide das Gleiche meinen, nur anders ausdrücken. Vielleicht "möpt" da was in dir bei solch Begriffen wie "Erleben" und "Intensität" - ist es das? Gemeint sind von mir genau diese Dinge, die ich vorher beschrieb: je mehr wir uns mit Gott beschäftigen ...

Es gibt so viel zu entdecken. Und nein, nicht "gefühlsmäßig" ... So wir uns in Gottes Welt bewegen, sie entdecken - auf allen Wegen, weil sie alle zusammenhängen und zu dem Einen führen -, wachsen wir immer mehr mit ihr zusammen ... Näher zu dir, mein Gott ... <-- fällt mir da ein ... und auf dem Weg zu Ihm können wir so viel entdecken ... an der Stelle kommt bei mir jetzt der Leib ins Spiel und unsere Unterschiedlichkeiten ... 

Ja, der eine wird beim Studieren des Wortes angesprochen und bezeugt Gott. Der nächste wird im Gebet angesprochen und bezeugt Gott. Wieder jemand wird im Kreis seiner Geschwister angesprochen und bezeugt Gott. Wobei auch immer ... beim Studieren des Wortes, im Gebet, im Austausch ... alles durch den einen Gott (Heiliger Geist, vgl. 1. Kor 12) und alles mit einem Ziel: Bau Seines Reiches. 

1. Petrus 4

10 Dient einander mit den Fähigkeiten, die Gott euch geschenkt hat – jeder und jede mit der eigenen, besonderen Gabe! Dann seid ihr gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes. 11 Wenn jemand die Gabe der Rede hat, soll Gott durch ihn zu Wort kommen. Wenn jemand die Gabe der helfenden Tat hat, soll er aus der Kraft handeln, die Gott ihm verleiht. Alles, was ihr tut, soll durch Jesus Christus zur Ehre Gottes geschehen. Ihm gehört die Herrlichkeit und die Macht für alle Ewigkeit! Amen. 

Du kennst sicher noch andere Stellen, wo es darum geht, dass wir alle zusammen ... und dass es eben nur gemeinsam geht und so von Gott gedacht ist.

Lieben Gruß

neubaugoere antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 24 Jahren

Beiträge : 5358

@neubaugoere 

ich hoffe, die hast du nicht bei mir gefunden

Nein, nicht wirklich, mein Beitrag war auch mehr ein Addendum und kein Kontrapunkt. 

Und ich vermute, dass wir beide das Gleiche meinen, nur anders ausdrücken. Vielleicht "möpt" da was in dir bei solch Begriffen wie "Erleben" und "Intensität" - ist es das?

Jain, meine persönliche Erfahrung ist die, dass ich Gott sehr oft und sehr intensiv erfahren habe und erfahre. Und ich möchte dies um nichts in der Welt missen, Gott als Freund und als Herr zu erleben ist, was meinen Glauben ausmacht. 

Nur und es ist kein aber, die Lektionen und Erkenntnisse, die mein Leben, Denken und Handeln verändert haben. Sind nicht in diesen Erfahrungen geschehen, sondern im Stillen und im Studieren. Ich kann das eine nicht gegen das andere ausspielen, und sagen eines ist mir wichtiger als das andere, da beides Früchte produziert, die ich nicht missen möchte. 

Du kennst sicher noch andere Stellen, wo es darum geht, dass wir alle zusammen ... und dass es eben nur gemeinsam geht und so von Gott gedacht ist.

Absolut, deshalb möchte ich auch die Erfahrungen und die gelebte Spiritualität von anderen Feiern und nicht schlecht reden. 

arcangel antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 17402

@arcangel 

Veröffentlicht von: @arcangel

Nur und es ist kein aber, die Lektionen und Erkenntnisse, die mein Leben, Denken und Handeln verändert haben. Sind nicht in diesen Erfahrungen geschehen, sondern im Stillen und im Studieren. Ich kann das eine nicht gegen das andere ausspielen, und sagen eines ist mir wichtiger als das andere, da beides Früchte produziert, die ich nicht missen möchte. 

Ist das im Grunde nicht immer so? - Die Wahrheit ist in Christus offenbart. Gott hat sich mitgeteilt in seinem Wort. Ich verstehe das so, dass wir die Wahrheit in der Schrift finden und sie uns Gott beim Studieren/Lesen aufschließt oder auch in anderen Situationen; denn in denen holt der Heilige Geist das Gelesene dann hervor, sodass wir erkennen.

neubaugoere antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 24 Jahren

Beiträge : 5358

@neubaugoere 

Ja so sollte es eigentlich sein. 

Ich begegne nur leider oft der Einstellung, dass Gott doch das eigene Herz gefälligst auf übernatürliche Weise verändern soll, und Weisheit und Erkenntnis ins Hirn beamen soll. Und ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich diese Haltung auch lange hatte, auch wenn ich es zu dem Zeitpunkt wohl eher anders gesehen habe. 

arcangel antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 17402

@arcangel 😀

Ja, MIR wäre das auch am liebsten - schnell, einfach, gründlich. 😀 Doch Gott möchte ja unser Herz verändern, das geht nicht auf Knopfdruck, so gern ich das hätte. 

Veröffentlicht von: @arcangel

Ja so sollte es eigentlich sein. 

So ist es. - Dass andere so ihre Vorstellungen haben, berührt die Tatsache nicht, dass Gott sich in seinem Wort mitgeteilt und geoffenbart hat. 🙂

neubaugoere antworten
oblacko
(@oblacko)
Beigetreten : Vor 2 Wochen

Beiträge : 4

@neubaugoere 

Eine schöner Gedanke. Iteressant, wie Sie Ihre Gabe entdeckt hast. Ich habe ein paar Mal dafür gebetet, aber bisher habe ich noch keine klare Antwort bekommen

oblacko antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 17402

@oblacko 

Worauf nimmst du Bezug, und welche Gabe meinst du?

neubaugoere antworten
oblacko
(@oblacko)
Beigetreten : Vor 2 Wochen

Beiträge : 4

@neubaugoere 

1. Petrus 4

10 Dient einander mit den Fähigkeiten, die Gott euch geschenkt hat – jeder und jede mit der eigenen, besonderen Gabe! Dann seid ihr gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes. 11 Wenn jemand die Gabe der Rede hat, soll Gott durch ihn zu Wort kommen. Wenn jemand die Gabe der helfenden Tat hat, soll er aus der Kraft handeln, die Gott ihm verleiht. 

Ich meine diese Gaben im Petrus 4.

Und auch die Gaben des Heiligen Geistes.

 

oblacko antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 17402

@oblacko 

Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Magst du erklären?

neubaugoere antworten
MikeFromMUC
Beiträge : 772

Hallo @tristesse

als Familie erleben wir Gott im Alltag vor allem durch das Gebet:

  • Tischgebet zu jeder Mahlzeit
  • Abendgebet beim Gutenacht-Sagen
  • Gebet um Beistand, wenn einer von uns vor einer schweren Aufgabe steht
  • Dankes-Gebet, wenn die Aufgabe vorüber ist 

Der normale Gottesdienst spielt leider eine untergeordnete Rolle, weil er bei uns eher fad ist. Dafür organisiert meine Frau den Kindergottesdienst, so daß wir dennoch in das Gemeindeleben integriert sind. Vielleicht schaffen wir es irgendwann, ein paar Anregungen zu geben und umzusetzen. Insgesamt ist das Gemeindeleben eher ruhig, das kenne ich aus früheren Gemeinden aktiver.

Im Beruf kenne ich nur einen Kollegen, mit dem ich gerne über christliche Fragen plaudere. Ansonsten ist das Thema komplett außen vor. Auch das finde ich bedauerlich.

Wenn ich die Konfession mal ignoriere, freue ich mich über die zahlreichen Dinge, in denen Christen in Oberbayern sichtbar sind. Das Kreuz in der Schule und in der Amtsstube, die Kirchen und ihre Glocken, die Ministranten, die Sternsinger, die Marterln am Wegesrand. Die Angebote der Kirchen und ihrer Organisationen (Caritas, Diakonie, Regens Wagner, Kolpingwerk). Freiluftgottesdienste vor Fußballturniern. Die Selbstverständlichkeit, mit der immer noch viele Familien und Personen ihren Glauben in ihr Leben integrieren.

Extreme Ansichten von Christen und Nichtchristen kenne ich hier vor Ort eigentlich nicht, darüber bin ich dann hier im Forum immer wieder erstaunt. Schwierig finde ich auch die scheinbare Gleichgültigkeit vieler Christen darüber, daß immer mehr den Kirchen den Rücken kehren.

Schönen Gruß!

mikefrommuc antworten


neubaugoere
Beiträge : 17402

@tristesse 

Danke für den Thread.

So ganz allgemein kann ich das gar nicht wirklich beantworten, jedenfalls tue ich mich schwer damit. Aber darum geht's sicher auch gar nicht so wirklich, denke ich. Vielleicht ist es wie mit dem Buffet oder anderem, dass immer erst mal einer anfangen muss ... oder zwei ... oder drei ... bis sich die anderen trauen ... 😉

Ich bin grad voll dankbar für den Tag gestern, für die vielen Begegnungen, die Gespräche ... teilweise mit neuen Geschwistern, die ich noch nicht kannte oder mit denen ich noch nie ein Wort gewechselt hatte.

Ein paar junge Erwachsene berichteten von einem Sommercamp und ihren Erlebnissen, auch mit einem zusammengeschnittenen Video untermalt. Ich war und bin beeindruckt, zum einen von der reifen Leistung, wie der Film aufgebaut war, geschnitten war und so, zum anderen von der mächtigen Freude, die zum Zuschauer transportiert wurde und von - ich weiß gar nicht, wie ich das nennen soll - der Tiefe, mit denen die Jugendlichen agierten ...

Alles in allem war ich so "mitgenommen", also wurde mitgenommen, dass ich nach vielen vielen Monaten des Sehnens, des Hoffens, Wartens ... endlich wieder an "unserem Ort" war, wo Gott und ich uns manchmal treffen. Wenn der eine oder andere damit nichts anfangen kann, darf er/sie natürlich nachfragen, dann gehe ich da mehr in die Tiefe. Es war so ergreifend ... ich war überwältigt, wo ich so lang nun schon danach gesucht hatte ... auch das zeigt mir, auf dem richtigen Weg zu sein.

Ich bin jemand, der im sogenannten Lobpreisteil eben auch öfter ins Gebet geführt wird für Menschen, für die Gemeinde, wenn mich - also mich als Mensch - nichts "ablenkt", wenn ich diese Welt loslassen kann und mit der Musik mitschwinge und "entführt" werde ... Es ist schon eine Weile her, dass ich das so erlebt habe, so unbeschwert ... unbelastet, frei, voller Freude ...

Und ich finde es voll schön, Menschen an der Seite zu haben, die gleiche oder ähnliche Gaben haben und Dinge genauso "sehen" oder eben erleben wie ich. Ich hatte das jetzt bis auf ganz wenige Ausnahmen ein paar Jahre schon nicht mehr. Das hat mich so getragen, so gepusht, so gehoben ... 

Im Grunde war das wie eine "Welle" durch die Woche, die angefangen hatte zum Bergfest mit einem Hauskreis, wo die Menschen so ehrlich sind, so authentisch ... wo wir alle die anderen mit hineinnehmen und teilhaben lassen und eben auch am Leben der anderen teilhaben, wo wir füreinander beten ... die Atmosphäre dort tut mir unglaublich gut, ich fühl mich da gut aufgehoben, gesehen und kann in Beziehungen hineinwachsen. Die "Welle" baute sich dann über den Rest der Woche auf durch gute Austausche, Gespräche und auch gemeinsames Erleben bis eben gestern, Sonntag, Gottesdienst. Der Saal war fast voll, es gab nur noch wenige Sitzplätze. Das war beeindruckend. Ja klar, auch, weil sich die Urlaubszeit dem Ende neigt 😉 ... trotzdem waren noch nicht alle wieder da, aber mit einigen hatte ich eben auch über persönliche Nachrichten Kontakt ... ich hatte Kaffeedienst und da erlebe ich auch einiges ... 😀 (geendet hat das Erleben mit zwei jungen Männern, die "einfach so" in der Küche auftauchten und eben einfach spülten und abtrockneten, ich brauchte nur noch wegzustellen. In meinem Leben hab ich wenig "mithelfende Männer" erlebt und das freut einfach mein Herz. Kleine Dinge eben, die, wenn sie sich summieren ... 🙂

Ich erlebe Gott, wie er mich führt ... das ist für mich so ungefähr, als würde ich durch ein Labyrinth laufen und Gott führt um Ecken, durch Lücken, Gänge ... meine Gedanken sind da - ich hatte mal eine Art Bild dafür - dann wie in so einem Handspiel-Labyrinth mit einer Kugel, die man Gänge entlanghangeln und durch Löcher bugsieren muss und so. Manchmal geht dann quasi die Kugel verloren ... dann ist ein Gedanke weg oder der Gedankengang endet einfach ... das ist dann im Denkprozess wie eine Sackgasse ... Ende eben, führt nicht weiter. Und wie in so einem Flipperautomaten gibt es dann eine neue Kugel - einen neuen Gedanken ...

Manchmal spricht Gott direkt zu mir, das eher selten. Rückblickend bisher waren das Momente, wo ich etwas vorbereiten musste oder Entscheidungen treffen musste, wo er mir mittels eines Wortes (kein Bibelwort) einen entscheidenden Hinweis gab. Diese Hinweise galten dann nicht nur für diesen Moment oder diese Situation, sie gelten für mein ganzes Leben. Beispiel: Ich hatte Gottesdienstleitung (Moderation) und mühte mich ab, wollte gefallen ... besonders theologisch sein und sowas. Und ich ging mal kurz ins Bad, sah beim Händewaschen in den Spiegel und hörte in meinem Inneren sehr klar und deutlich die Worte: "Gib Zeugnis!" - und ich wusste sofort, was ich zu tun hatte. Und das gilt eben für alle Lebenssituationen, nicht nur für diese eine. Dies leitet mich seither. - Und ich erlebe ab und an (nicht immer), wie Gott durch diese/s Zeugnis/se wirkt am anderen ... das ist gewaltig und beeindruckend, so heilig irgendwie ...

Es durchzieht auch meinen Alltag eben ... in der Arbeit, in der Familie (die immer noch allesamt ungläubig ist, soweit ich weiß). Ich gehe so bewusst mit Gott, also ich weiß ihn immer bei mir, hinter mir, neben mir, gesprächsbereit ... und so kann ich in jeder Situation Zwiesprache mit ihm halten. Das geschieht von anderen unbemerkt, eben nur in mir. Und ich finde es oft genug hochspannend, mit Gott unterwegs zu sein. Herausfordernd ist es natürlich auch immer wieder, klar.

Wenn ich so zurückblicke auf die Jahre mit Gott (ca. 20), bemerke ich, dass er im Laufe der Zeit meinen Blick verändert hat, ich habe mehr Freude am Leben, ich mag Dinge, die ich früher nicht mochte, ich sehe Dinge anders und habe dadurch ein anderes Erleben - ich hatte früher nicht viel mit Menschen zu tun ... heute ist das anders, da möchte ich irgendwie auch mit Menschen zu tun haben. Und ich habe Freunde ... die hatte ich früher nie ... richtige Freunde. Das ist schon ein anderes Leben als zu der Zeit, wo ich Gott noch nicht kannte.

Ich glaube, ich höre an der Stelle mal auf ... 😉
Segen @llen!

neubaugoere antworten
1 Antwort
CoffeeandBible
(@coffeeandbible)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 260

@neubaugoere Zum letzten Abschnitt:

Ist bei mir genauso! Ich sehe alles auf der Erde als viel positiver an als früher & vor allem als von Gott geschenkt & nicht selbstverständlich.. 😉 

coffeeandbible antworten
Chai
 Chai
Beiträge : 1935

Meine liebste biblische Figur ist Henoch. Das ist der, von dem man gar nicht viel weiß außer 'Henoch lebte mit Gott'. 

Und das ist mir - zwischenzeitlich - wichtiger als diese unzähligen und endlosen theologischen Diskussionen, die es in meinem frommen Umfeld gab. 

chai antworten
12 Antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28263
Veröffentlicht von: @chai

. . . 'Henoch lebte mit Gott'. 

Und das ist mir - zwischenzeitlich - wichtiger als diese unzähligen und endlosen theologischen Diskussionen, die es in meinem frommen Umfeld gab. 

Dreimal unterstreichen, bitte.

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neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 17402

@ladygiant 

Das ist schön. - Auch an dich die Frage: Wie lebst du das? Wie sieht das in deinem Alltag aus?

neubaugoere antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28263
Veröffentlicht von: @neubaugoere

Wie lebst du das? Wie sieht das in deinem Alltag aus?

... vor allem: So ehrlich wie mir möglich.

Wozu auch gehört, dass ich persönliche Kommunikation der digitalen vorziehe.

Dass ich mich hier angemeldet habe ... ist ein aus der Not entstandener Versuch.

Jede Antwort, die mehr als 4 Zeilen bedarf, strengt mich unglaublich an, weswegen ich das hier auch geringstmöglich (zu) dosiere(n versuche). Gott weiß das, ... und alles andere sollen & werden gerne und von Herzen hier sicherlich die Geschwister austauschen,

die sich dazu inspiriert fühlen. Das Thema ist gut ... und zieht SEINE Kreise.

 

* ~ Gruß & Segen. * ~ 

 

 

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neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 17402

@chai 😊 

Das ist schön. - Wie lebst du das? Wie sieht das in deinem Alltag aus?

neubaugoere antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 11 Monaten

Beiträge : 1935

@neubaugoere 

Tja, wie lebe ich das? 
Das ist nichts besonderes oder bewusstes; Gott ist einfach dabei. 
Und manchmal staune ich, wenn ich merke, dass ein Gedanke nicht meinem Denken entspricht oder ich mich geduldiger verhalte als ich es normalerweise bin. 

chai antworten
Elly
 Elly
(@elly)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 49

@chai 

Und er wurde von Gott weggenommen, oder? Also ...  er starb nicht. War das der?

elly antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 11 Monaten

Beiträge : 1935

@elly So steht es zumindest geschrieben. 
Wobei ich damit keine Probleme habe - es geht mir nur darum, dass man gar nicht viel über diesen Mann weiß,
außer diesem 'Er lebte mit Gott'
Keine Theologie, keine Einzelheiten, keine Frage, ob er sich an alle Regeln gehalten hatte - nur
'Er lebte mit Gott'.

chai antworten
Ben Ahava
(@ben-ahava)
Beigetreten : Vor 3 Wochen

Beiträge : 3

@chai 

In der Haushaltung Gottes, Band 1 und 2 ist es sehr ausführlich beschrieben, was es mit Henoch auf sich hat. Ein wahrlicher Sohn Gottes. Doch was einzig und allein zählt ist die Liebe zu unserem Vater Jesus Christus und die daraus hervorgehende Nächstenliebe.

ben-ahava antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 17402

@chai 

In einigen Übersetzungen heißt es auch "Er wandelte mit Gott." ... Hier lohnt es sich, in die Sprache des Verfassers einzutauchen ... es ist eher eine Bildersprache, poetische Sprache ... anders im Gegensatz dazu unsere deutsche Sprache, die ich als sehr "scharfkantig" und "eckig" und "klobig" wahrnehme ... <-- (Bildersprache). 🙂

neubaugoere antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 11 Monaten

Beiträge : 1935
Veröffentlicht von: @neubaugoere

@chai 

In einigen Übersetzungen heißt es auch "Er wandelte mit Gott." ... Hier lohnt es sich, in die Sprache des Verfassers einzutauchen ... es ist eher eine Bildersprache, poetische Sprache ... anders im Gegensatz dazu unsere deutsche Sprache, die ich als sehr "scharfkantig" und "eckig" und "klobig" wahrnehme ... <-- (Bildersprache). 🙂

Klar, 'er wandelte mit Gott' klingt poetischer.
Aber im Endeffekt ist es ähnlich - er führte ein Leben in Gottes Gegenwart. 

chai antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 17402

@chai 

Vielleicht hilft auch das hier: Henoch wandelte mit Gott - www.bibelstudium.de

neubaugoere antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 3615

@chai man gar nicht viel über diesen Mann weiß,

"Weniger ist mehr." 😀 

lg Tatokala

 

tatokala antworten


CoffeeandBible
Beiträge : 260

@tristesse Schön, dass es diesen Thread gibt!! 🙂 

Ich erlebe Gott vor allem in den Schönheiten der Natur!

Auch in der Ruhe & in der Stille habe ich das Gefühl, ihm näher zu kommen.. Ich mag es beispielsweise total, mich in eine stille Kirche zu setzen, davor in der Bibel zu lesen & einfach nur zu meditieren & vor Gott "zu sein"..

In der letzten Zeit merke ich auch, dass für mich der Gedanke, dass ein von Gott geleiteter Schutzengel mich auf meinen Wegen begleitet & mir ein guter Freund ist, immer wichtiger wird ❤️ (Nicht esoterisch gemeint!!)

Ich liebe es auch, mich mit dem Glauben auf einem eher "rationaleren Weg" zu beschäftigen, indem ich sehr viele Bücher zu diesem Thema lese oder Podcasts höre (z.B. "Das Wort & das Fleisch" & "Unter Pfarrerstöchtern").. Auch auf Youtube gibt es viel Interessantes zu diesem Thema, in dem ich mich stundenlang verlieren könnte.

Ein herausforderndes Thema, mit dem ich mir sehr schwer tue, ist das Thema "bedingungsloses Gottvertrauen." Aber ich arbeite daran, halte es Jesus hin & es wird aktuell besser & besser

 

coffeeandbible antworten
2 Antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 11 Monaten

Beiträge : 1935
Veröffentlicht von: @coffeeandbible

Ich liebe es auch, mich mit dem Glauben auf einem eher "rationaleren Weg" zu beschäftigen, indem ich sehr viele Bücher zu diesem Thema lese oder Podcasts höre (z.B. "Das Wort & das Fleisch" & "Unter Pfarrerstöchtern")..

Die Pfarrerstöchter hab ich eine Zeitlang auch gern gehört. Könnte ich wieder anfangen, wenn ich im Auto unterwegs bin.

chai antworten
CoffeeandBible
(@coffeeandbible)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 260

@chai Ja, sehr zu empfehlen, der Podcast. Finde auch ihre Art & Weise, wie sie über die Bibelstellen sprechen & das von den verschiedensten Gesichtspunkte her beleuchten, sehr erfrischend..

coffeeandbible antworten
tristesse
Themenstarter
Beiträge : 20508

Danke Ihr Lieben für die rege Beteiligung ❤️

Ich bin grad im Urlaub, daher bin ich grad etwas zurückhaltend, am Handy tippen ist etwas mühsam.

Macht bitte weiter so 👍 👍

tristesse antworten


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