Wann wird es Zeit für eine Veränderung? Ich lese gerade ein Buch, das Paulus Prinzip, und bin an einer Stelle angelangt an der der Autor nun über Veränderung spricht und den Blick ins Innere, sich mit sich selbst beschäftigen.Nur bin ich schon länger in einer etwas schwierigen Phase und Ringe mit mir selbst darum, weiter auf Kurs zu bleiben obwohl ich nun gar nicht mehr so sicher bin, ob der Weg den ich eingeschlagen habe nun der richtige ist.Der Autor schreibt:"Ich kenne viele Menschen, die den Blick unter die Oberfläche gewagt haben, aber erst, als die Ehe in eine Krise geriet oder sich Suchtprobleme oder moralische Verfehlungen einstellten."Ich kenne nun inzwischen mich selbst sehr gut und befinde mich im mittleren Alter. Solche unnötigen Umwege möchte ich mir sehr gerne ersparen, denn ich akzeptiere nicht die Tatsache, das ich nur über Schmerz lernen kann. Denn mir ist es bisher im Leben nun allzu oft so ergangen.Eigentlich läuft im Moment alles, ich bin auf meiner Spur und sehr zufrieden. Doch mit den Anforderungen und dem Druck von außen, der nun schon seit Jahren konstant wächst (beruflicher Druck, Kinder, Haus etc), merke ich wie spürbar meine Kraft nachlässt und die Lebensenergie weniger wird.Nun, viele Stellhebel gibt es hier nicht. Das Haus und die Kinder sind da. Ich bin endlich im Beruf angekommen und bin sehr dankbar für meine Aufgabe. Eine Aufgabe ist eine Gabe, sagt man. Aber das ist der einzige Stellhebel, Änderungen hier einzig sinnvoll.Schön wäre es hier einige Bibelstellen zu haben, die mich Lotsen können um selber für mich fühlen zu können ob ich auf dem richtigen Weg bin und wie lange ich durchhalten kann und muss. Oder auch ob und wann ich bereit bin für eine (berufliche) Veränderung zum Beispiel. Auf jeden Fall muss irgendwann Mal etwas Druck raus.
Nachtrag vom 07.03.2020 2205
Einen schönen Abend euch allen noch und Gottes Segen.
Zeit für eine Veränderung? Warum - wieso- weshalb?
Liebe/r J-955,
da deine Schreibweise eher männlich wirkt, gehe ich davon aus, dass es sich bei dir um einen Geschlechtsgenossen handelt.
Das Thema "Veränderung" ist nicht neu, irgendwann kommt fast jeder in die Situation, darüber nachzudenken. Dann stellt sich aber schnell die Frage, ob es eine "große" oder eher "kleine" Veränderung sein soll. In meiner Tätigkeit als Personalberater hatte ich oft mir Leuten zu tun, die eine "wirkliche" Veränderung suchten, irgend wie also noch mal "komplett von vorne" mit "etwas ganz anderem" neu anfangen wollten. Meistens war die sogenannte "Midlife Crisis" die Ursache.
Die meisten dieser Art, deren Vita ich kenne, sind dabei ganz gewaltig auf die Nase gefallen, einige haben so ziemlich alles verloren (Job, Haus, Familie). Denn kaum einer hatte bedacht, dass sie dabei in bereits reiferem Alter in ein neues Umfeld einsteigen wollten (oder mussten) in dem fitte, gut ausgebildete Jüngere bereits die interessanten Positionen besetzt hatten.
Aber da du von "wenigen Stellhebeln" schreibst, gehe ich davon aus, dass du realistischer bist. Also suchst du wohl eher eine Veränderung, bei der du aber deine Fähigkeiten, Kenntnisse, sozialen Kontakte und Bindungen weiterhin nutzen kannst. Da bleibt allerdings die Frage, was das Ziel der Veränderung sein soll: mehr Gehalt, höhere Anerkennung, mehr Freizeit, mehr Zeit in der und für die Familie, eine "sinnvollere" Tätigkeit, die dir mehr Befriedigung verschafft? Und gleich danach die weitere Frage, ob du deine Träume und Wünsche schon mal mit deiner Familie besprochen hast - und was diese dazu sagt.
Bei Wünschen nach Veränderung ist der Grund oft eine (unausgesprochene) Sehnsucht, ein momentanes unerfüllt-sein, also das Gefühl, dass irgendetwas fehlt und dass es noch mehr geben muss als die momentane Situation (mit der du andererseits doch scheinbar nicht ganz unzufrieden bist).
Ich selbst habe in meinem Berufsleben mehrfach die Veränderung gesucht, der Antrieb war meistens der Wunsch nach Karriere, finanzieller Unabhängigkeit, teilweise aber auch der Wunsch, meinen Beruf, Familie und ehrenamtliches Engagement zu vereinbaren.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass es meistens gelungen ist, aber gleichzeitig bin ich fest davon überzeugt, dass es nicht nur an mir lag.
Einerseits hat mich meine Familie unterstützt (und auch profitiert), aber in erster Linie bin ich heute davon überzeugt, dass Gott dabei seine Hand im Spiel hatte und mich führte. Denn einige Male hätte ich über abstürzen können.....
Vielleicht brauchst du aber gar keine wirkliche Veränderung, sondern eher eine "Auszeit", um deine Akkus neu aufzufüllen?
Wie dem auch sei - wenn du willst, können wir uns gerne mittels persönlicher Nachricht austauschen. Vielleicht kann ich dir mit meinen Erfahrungen etwas weiterhelfen.
Aber zuerst solltest du dir über deine konkreten Ziele klar werden. Denn eine Veränderung nur um der Veränderung willen ist reichlich unproduktiv.
LiGrü
Dschordsch
Vielen Dank für die vielen ermutigenden Antworten. Einige gute und brauchbare Antworten waren wirklich dabei.
In jeder hierbei ein Stück Wahrheit. Andere wiederum eher Ermahnung undoder reflektieren vom eigenen erlebten.
Konkret war die Frage schon auf bestimmte Bibel Stellen bezogen, denn dies hilft mir persönlich hier rein zu wachsen. Mh, nein-ich lese nicht täglich die Bibel. Nein, Ich bete nicht täglich.
Aber meinem Verständnis nach gibt es für den Dialog mit Gott nicht nur den einen richtigen Weg. Zumindest gibt es hier keine Norm würde ich sagen.
Mit Jesus sein, bedeutet allein zu sein und doch wieder nicht. Mit Jesus sein bedeutet sich geliebt zu fühlen, sich angenommen zu fühlen, anzukommen.
Wenn ich alleine bin, für mich bin dann bin ich mit Jesus.
Es ist schön, das dieses Forum so lebendig ist. Viele Grüße! Jo
Hallo J-955,
mir kommt da die Frage nach den Prioritäten in den Sinn.
Wenn Jesus in deinem Leben die 1. Stelle bekommt, wird sich alles andere positiv verändern. Das wird dir einen neuen Aufwind geben und vieles fällt dann leichter im Leben.
Jedenfalls habe ich damit gute Erfahrungen gemacht.
LG
Evana
Hallo zusammen,
Besonders spannend finde ich es, wenn ich etwas ausbrüten. Kleiner Witz zu Beginn, passt hier aber ganz gut. Denn wenn ich etwas ausbrüte, kommt meistens irgendwann irgendwas bei raus. Bin gespannt was, denn auch inneres Wachstum ist hier garantiert.
Wie habt ihr denn so die Veränderungen bei euch im Leben erfahren? Wann wusstet ihr denn, es ist Zeit? Wie habt ihr diesen starken Impuls empfunden? Martin Huber hat das Mal ganz nett formuliert: vor jedem steht ein Bild, was er werden soll, solange der das nicht ist, ist seine Freude nicht voll.. In einem anderen Buch beschreibt ein Autor das so: Der Herr (hier Gott) ruft seinen Hund (hier ihn) an eine Stelle, wieder kommt ein Pfiff und der Hund rennt an eine andere Stelle, wie ihm geheißen und wartet auf den nächsten Zuruf.
Gott ist mein Hirte. Nun gut, aber so richtig etwas aufgeben und was neues Wagen? Ich bin auch sehr glücklich im Moment, ich denke die Menschen die mich umgeben auch (meine Frau, meine Kinder).
ich meine, das sind ganz existenzielle Fragen. Wobei ich oft dazu geneigt habe, Entscheidungen aus dem Bauch zu treffen. Aber irgendwas hat mich auf der Spur gehalten, was rückblickend wirklich erstaunlich ist. Den so viele glückliche Fügungen, das ist schon sehr erstaunlich. Auch wenn's dann keine großen Änderungen gab und ich auf Kurs blieb, gab's hier doch enormes Potenzial um innerlich zu wachsen. Und das ist doch auch ein schönes Ergebnis, nicht?
Bin gespannt auf eure Antworten, bleibt gesund
Jo
Ich denke, dass man sich bei allem, was man entscheidet, nach der Motivation fragen sollte.
Wenn Du Druck von aussen empfindest, könnte es sein, dass die Suche nach Anerkennung dahintersteht?
Den Fehler habe ich selbst gemacht. Seitdem ich keine Anerkennung mehr suche, ist der Stress weg.
Erkenne, dass du gut bist, wie du bist. Das wäre eine innere Änderung deiner Einstellung zu dir selbst.
Nicht vorschnell handeln - Hilfe kommt zuerst von Gott
Hallo Jo,
du brauchst meines Empfindens nach sicher Veränderung. Aber vorallem sehe ich diese in der Ausweitung deiner Gebetszeiten mit Gott. Gott möchte dir nämlich helfen; er kann es aber nicht, wenn du ihn nicht darum bittest. Übergib ihm doch einfach deinen Zeitmangel, die Schwierigkeiten mit deinen Kindern und was sonst noch auf deinem Herzen liegt und du wirst sehen, dass Gott das ein oder andere "Wunder" an dir tun kann.
Bei beruflicher Veränderung würde ich eher aufpassen und diese nur als Notlösung ins Auge fassen, denn du kannst diese dann wahrscheinlich nicht mehr so leicht rückgängig machen oder kommst vom Regen in die Traufe. Zudem warnt auch die Bibel vor vorschnellen weitreichenden beruflichen Entschlüssen, außer du hast diese durch ausreichendes Gebet abgesichert:
1 Kor 7
Jeder bleibe in dem Stand, darin er berufen worden ist.
