Männlichkeit - eine...
 
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Männlichkeit - eine Umfrage von Plan international

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PeterPaletti
Themenstarter
Beiträge : 1336

hat Männer zwischen 18 und 35 Jahren in Deutschland über ihr Rollenbild befragt. https://www.plan.de/presse/umfragen-und-berichte/spannungsfeld-maennlichkeit.html

Die Hälfte der Männer (50 Prozent) möchte keine Beziehung mit einer Frau eingehen,
die viele Sexualpartner hatte. Gleichzeitig reizt es 37 Prozent der Befragten, mit so vielen
Frauen wie möglich zu schlafen.

Aufreizendes Verhalten aufseiten von Frauen darf als Aufforderung verstanden werden,
meinen 47 Prozent der befragten Männer.

52 Prozent der jungen Männer sehen ihre Rolle darin, im Beruf genug Geld zu verdienen.
Für Hausarbeit ist ihrer Meinung nach vor allem die Partnerin zuständig.

49 Prozent finden es wichtig, in der Beziehung oder Ehe das letzte Wort bei Entscheidungen
zu haben.

Mehr als ein Drittel der befragten Männer (34 Prozent) gibt an, dass sie gegenüber
Frauen schon mal handgreiflich werden, um ihnen Respekt einzuflößen.

Für jeden dritten Mann (33 Prozent) ist es akzeptabel, wenn ihm bei einem Streit mit
der Partnerin gelegentlich die Hand ausrutscht.

 

Also mich hat das Ergebnis der Umfrage schon recht erschreckt. Insbesondere das Ergebnis über die Gewalt in der Partnerschaft. 

Wie geht es euch damit? 

 

 

 

Antwort
103 Antworten
Feliciah
Beiträge : 1266

Das sind ziemlich erschreckende Ergebnisse und mich würde tatsächlich der kulturelle Hintergrund der Befragten interessieren.

feliciah antworten
16 Antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 1352
PeterPaletti
(@peterpaletti)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 1336

Wenn es eine reräsentative Umfrage sein soll, dann müssten unterschiedliche Kulturen je nach ihrem Anteil an der Gesellschaft beteiligt gewesen sein.

peterpaletti antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4837

@peterpaletti Es war eine online Umfrage. berücksichtigt wurde Alter, Wohnort und Bildung, da auf online-panels tendenziell sonst die höhere Bildung überwiegt.

Quelle: pdf. zur Studie 2. Methodik

channuschka antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1028

@feliciah 

mich würde tatsächlich der kulturelle Hintergrund der Befragten interessieren.

Vorwiegend deutsche Kultur. Die Kulturen, denen man die ungenehmen Ansichten gerne zutraut, kommen nicht auf Bevölkerungsanteile von 30 bis 50%.

derelch antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 1248

@derelch Weißt du wie das festgestellt wird? Ich könnte mir vorstellen, dass ein deutscher Hintergrund angenommen wird, wenn die Eltern beide eine deutsche Staatsangehörigkeit haben und der Teilnehmer in Deutschland geboren und aufgewachsen ist.

tagesschimmer antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1028

@tagesschimmer 

Statistisch gilt als Migrationshintergrund, wenn man selbst oder einer der Elternteile bei der Geburt keine deutsche Staatsangehörigkeit hatte. Das ist unabhängig von Geburtsort und aktueller Staatsangehörigkeit. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund betrug 2021 in Deutschland 26%. Das schliesst Ausländer, eingebürgerte und gebürtige Deutsche tolerierter und unerwünschter Kulturen ein. 

Man kann alles, was nicht in den eigenen moralischen Kompass passt, auf einen Migrantionshintergrund schieben. 

derelch antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 1248

@derelch Es geht mir nicht um Bewertung, sondern um das Verstehen und Abgleichen mit meinen Erfahrungen. Ohne „die Allgemeinheit“ einschätzen zu können, kann ich Besonderheiten in meinem Umfeld nicht sehen. Wichtig, um sich eine Meinung zu bilden, ist erstmal die Tatsachen zu kennen. Da hast du mir gerade geholfen und mich auch erstaunt.

tagesschimmer antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@derelch 

Vorwiegend deutsche Kultur. Die Kulturen, denen man die ungenehmen Ansichten gerne zutraut, kommen nicht auf Bevölkerungsanteile von 30 bis 50%.

Das wäre dann ein Argument dafür, dass jene Kulturen überrepräsentiert waren und dadurch die Ergebnisse zustandekommen. Dieser Verdacht liegt ja im Raum, und um den auszuräumen muss begründet werden, inwiefern die Teilnehmer bei der Befragung denn repräsentativ für die deutsche Bevölkerung sind.

 

 

 

lucan-7 antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1028

@lucan-7 

Das wäre dann ein Argument dafür, dass jene Kulturen überrepräsentiert waren

Das ist vor allem ein Argument, dass du Vorurteile pflegst. 

und dadurch die Ergebnisse zustandekommen.

Selbst ganz ohne Migrationshintergrund würden sich die Zahlen nicht signifikant verschieben.

Was stört dich denn an den Ergebnissen der Umfrage? Du bist doch gerade emsig dabei, die sexistischen und Gewalt gegen Frauen verherrlichenden Textergüsse des migrationsbefreiten Till Lindemann als Kunst zu verteidigen.

 

derelch antworten
Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 1871

@derelch 

Ich finde es ja schon irgendwie bemerkenswert.

Knapp drei Jahrzehnte lang wurde diese Band (die ich seit ca. 25 Jahren derartig meide, dass ich nicht mal ihren Namen nennen mag) abgefeiert und ihre Texte stellten offenbar kein Problem dar. Ich hätte jedenfalls nicht mitbekommen, dass diese ernsthaft kritisiert worden wären.

Seit dem Auftreten von Shelby Lynn, die einen Vorfall viral stellte, den sie offenbar unter Drogen erlebt hat, sind diese Texte nun plötzlich:

sexistischen und Gewalt gegen Frauen verherrlichenden Textergüsse

Selbst ich als Berner finde diese Reaktionszeit jetzt eher etwas langsam.

 

tamaro antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1028

@tamaro 

Ich hätte jedenfalls nicht mitbekommen, dass diese ernsthaft kritisiert worden wären.

Das ist relativ regelmässig passiert.

Seit dem Auftreten von Shelby Lynn, die einen Vorfall viral stellte, den sie offenbar unter Drogen erlebt hat, sind diese Texte nun plötzlich:

sexistischen und Gewalt gegen Frauen verherrlichenden Textergüsse

Das waren sie vorher auch schon. Der letzte mal hat allerdings Corona die ganze Aufmerksamkeit beansprucht und es fehlten die konkreten Anschuldigungen.

Selbst ich als Berner finde diese Reaktionszeit jetzt eher etwas langsam.

Metoo hat auch 20 Jahre Anlauf gebraucht, deshalb ist es trotzdem berechtigt oder nicht?

 

derelch antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@derelch 

Selbst ganz ohne Migrationshintergrund würden sich die Zahlen nicht signifikant verschieben.

Diese Behauptung wird jetzt genau durch welche Belege gestützt...? Du wirfst mir vor, einfach irgendwas zu behaupten. Nur kann ich meine Ansicht um einiges besser begründen als du.

Dass es keine Unterschiede zwischen den Wertvorstellungen wie etwa Gleichbereichtigung oder Einsatz von Gewalt zwischen den verschiedenen Ethnien in Deutschland gibt halte ich jedenfalls für eine sehr gewagte Behauptung.

Was stört dich denn an den Ergebnissen der Umfrage?

Das die Methode der Befragung nicht dargestellt wird und die Ergebnisse einseitig auf Sensation getrimmt wurden.

Du bist doch gerade emsig dabei, die sexistischen und Gewalt gegen Frauen verherrlichenden Textergüsse des migrationsbefreiten Till Lindemann als Kunst zu verteidigen.

Selbstverständlich sind die Texte Kunst. Um die geht es aber beim großen Rammstein-Skandal nicht... auch wenn da jetzt verschiedentlich versucht wird, Zusammenhänge herzustellen.

Aber wenn ein Frankfurter Banker einen Krimi über Morde im Banken-Umfeld schreibt, dann unterstellt man ihm ja auch nicht, ein Mörder zu sein... er hat einfach ein Umfeld als Hintergrund verwendet, das er kennt.

Wo genau sich bei Till Lindemann Phantasie und Realität vermischen, das geht aus den Texten selbst nicht hervor - dafür brauchen wir klare Fakten.

lucan-7 antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 3098

@feliciah

Natürlich muss der Ausländer schuld sein! Kann ja nicht sein, dass deutsche Männer ihre Frauen schlagen! (ironieoff)

lhoovpee antworten
Feliciah
(@feliciah)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 1266

@lhoovpee

Natürlich muss der Ausländer schuld sein! Kann ja nicht sein, dass deutsche Männer ihre Frauen schlagen! (ironieoff)

Wo bitte habe ich das gesagt? Das musst Du mir nicht erzählen, ich habe noch Kindheitserinnerungen. 

Trotzdem gibt es ein Problem mit der Sicht auf die Frau, wie sie im orientalischen Raum gesehen wird.
Und genau da sollten solche Auswertungen spezifischer sein.

 

 
 
 
feliciah antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 3098

@feliciah 

Trotzdem gibt es ein Problem mit der Sicht auf die Frau, wie sie im orientalischen Raum gesehen wird.

Dafür müssen wir nicht in den orientalischen Raum schauen. Frauen werden Weltweit diskriminiert und als weniger Wert erachtet. Es ist nicht lange her (26 Jahre), da war auch hier in Deutschland der Missbrauch der Ehefrau noch straffrei. Und viele Politiker wollten auch, dass dies so bleibt (u.a. Friedrich Merz).

Wie diese Studie zeigt, ist dies auch in Deutschland noch immer ein Problem. 

Und genau da sollten solche Auswertungen spezifischer sein.

Wozu? 

lhoovpee antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@lhoovpee 

Wozu?

Umn Leuten, die hier ein Problem vermuten, dass in bestimmten Ethnien stärker ausgeprägt ist, zu zeigen, dass dem nicht so ist.

Wer die Herkunft in diesem Zusammenhang bewusst ausspart, der befürchtet hier offenbar, dass sich genau das bestätigen könnte.

lucan-7 antworten


Gorch-Fock
Beiträge : 1348

Es gibt da einen schönen Spruch: "Traue keiner Statistik - die du nicht selbst gemacht hast". 

Ich denke auch,, das kulturelle Hintergrund mit bei der Umfrage eine Rolle spielt.

gorch-fock antworten
7 Antworten
PeterPaletti
(@peterpaletti)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 1336

Abgesehen davon, dass es sich um eine repräsentative Umfrage handelt, kenne ich den Spruch in der Form "Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe". Dieser Satz wird gemeinhin fälschlicher Weise Winston Churchill als Zitat untergeschoben.

peterpaletti antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 3098

@gorch-fock 

Ich denke auch,, das kulturelle Hintergrund mit bei der Umfrage eine Rolle spielt.

Ein kultureller Hintergrund ist sicher: Der Deutsche. Immerhin leben sie hier. 

Und anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wie man etwas gegen Gewalt gegen Frauen machen kann, diskutieren wir nun lieber, ob die Zuwanderer aus dem Orient schuld sein könnten? Rassismus, wenn auch meist latent, würde ich das nennen.

 

lhoovpee antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@lhoovpee 

Und anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wie man etwas gegen Gewalt gegen Frauen machen kann, diskutieren wir nun lieber, ob die Zuwanderer aus dem Orient schuld sein könnten? Rassismus, wenn auch meist latent, würde ich das nennen.

Wir werden wohl kaum etwas tun können, wenn wir an der falschen Stelle ansetzen. Um die Ursachen zu finden brauchen wir mehr Informationen darüber, was das denn für Leute sind, die so denken.

 

 

lucan-7 antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 3098

@lucan-7

Ich muss die Nationalität der Täter nicht kennen, um Hilfsprogramme zu fördern, Anlaufstellen einzurichten, Frauen- und Mädchenhäuser zu stärken, Frauen endlich ökonomisch Gleichzustellen, Aufklärungsarbeit zu fördern oder zur Sensibilierung beizutragen. 

Aber klar, solange wir noch über die möglichen Täter diskutieren, kann man sich schön im Sessel zurücklehnen und nichts tun. Denn man kann ja gar nichts machen, bei so wenig Kenntnis über die Männer. Bullshit.

lhoovpee antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@lhoovpee 

Ich muss die Nationalität der Täter nicht kennen, um Hilfsprogramme zu fördern, Anlaufstellen einzurichten, Frauen- und Mädchenhäuser zu stärken, Frauen endlich ökonomisch Gleichzustellen, Aufklärungsarbeit zu fördern oder zur Sensibilierung beizutragen. 

Das ist falsch. Wenn du die Ursachen und Hintergründe nicht kennst, dann kannst du auch nicht viel erreichen.

Es gab doch kürzlich eine Reportage über Gewaltprävention im rechtsradikalen Jugendmillieu im Ostdeutschland der 90er. Da hat man Jugendclubs eingerichtet, war nett und freundlich und hat die ganzen jungen Nazis irgendwie beschäftigt... und gehofft, dass sie dann schon freundlichere Menschen werden würden. Stattdessen haben sie die Clubs für ihre Szenetreffen genutzt, ohne dass sich irgendwas geändert hätte. Man hat sich einfach nicht für die Ursachen und Hintergründe interessiert, sondern einfach irgendwas gemacht - was am Ende völlig sinnlos war.

Und es ist nicht so, dass eine bestimmte Ethnie automatisch für ein bestimmtes Verhalten steht. Ich habe Syrer kennengelernt, die hier nach Deutschland kamen, ihren Kindern beibrachten, dass sie sich anständig und respektvoll benehmen müssen und sich Mühe geben sollen, einen Beruf zu erlernen, um ihr Leben zu bestreiten.

Aber auch solche, die hier in erster Linie das Sozialsystem ausnutzen, ihren Töchtern beibringen, dass sie möglichst viele Kinder bekommen müssen und ihren Söhnen, dass sie sich von Frauen nichts sagen lassen brauchen (Lehrerinnen eingeschlossen) und sich alles nehmen sollen, was sie benötigen.

Das liegt daran, dass es auch in Syrien jede Menge verschiedene Ethnien und Millieus gibt, die man nicht alle pauschal in dieselbe Schublade stecken sollte.

Aber es gibt eben auch Ethnien, in denen diese Machokultur nun einmal sehr stark ausgeprägt ist.

Wer das aus ideologischen Gründen leugnet, der braucht sich im Anschluss auch nicht zu wundern, weshalb Rechtspopulisten so viel Zulauf haben.

lucan-7 antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 3098

@lucan-7 

Wenn du die Ursachen und Hintergründe nicht kennst, dann kannst du auch nicht viel erreichen.

Diese braucht man aber nicht in einer deutschlandweite Statistik erheben. Denn den konkreten Hintergrund und Ursachen würdest du mit der Abfrage des Migrationshintergrunds gar nicht erfassen. Diese Hintergründe sind erst relevant, wenn man bestimmte Maßnahmen umsetzen möchte. Dann ist der Vergleich Deutscher/Ausländer aber wiederum irrelevant. 

Wer das aus ideologischen Gründen leugnet,

Ich kennen nicht wirklich Menschen, die dies Leugnen. Aber was hätte die Abfrage des Migrationshintergrunds speziell in dieser Umfrage genutzt?

lhoovpee antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@lhoovpee 

Ich kennen nicht wirklich Menschen, die dies Leugnen. Aber was hätte die Abfrage des Migrationshintergrunds speziell in dieser Umfrage genutzt?

Wenn sich hier klare Unterschiede zeigen (Und davon gehe ich aus), dann wüsste man auch, in welchen Millieus man da ansetzen muss.

Dort kann man dann gezielt weitere Untersuchungen machen, um herauszufinden wo genau da die Ursachen liegen.

lucan-7 antworten
Lucan-7
Beiträge : 23866

@peterpaletti 

Also mich hat das Ergebnis der Umfrage schon recht erschreckt. Insbesondere das Ergebnis über die Gewalt in der Partnerschaft.

Wie geht es euch damit?

 

Ich fand das Ergebnis auch erschreckend... und leider deckt sich das mit meinen Erfahrungen. Ich erinnere mich an eine Diskussion mit Jugendlichen, bei der Jungs sagten, dass ein Mädchen, das Sex hat ohne verheiratet zu sein eine Schlampe ist, die unmoralisch und verwerflich handelt und die sie selbst auch nicht heiraten würden, sollte es herauskommen.

Gleichzeitig sagten dieselben Jungs, dass sie selbstverständlich die Gelegenheit ergreifen würden, wenn sich ihnen ein Mädchen anbietet. Nicht nur, dass für sie als Männer ganz andere Richtlinien gelten, sie würden demnach auch nicht zögern, ein Mädchen in ihren Augen zur "Schlampe" zu machen.

Den Widerspruch in ihrer Aussage erkannten sie zwar, fanden aber dennoch nichts dabei.

Und ja, ich habe mir auch die Frage nach den entsprechenden Kulturkreisen gestellt. Zwar denke ich, dass diese Ansichten auch bei Männern ohne Migrationshintergrund verbreitet sind, ich bin mir aber sicher dass es hier zwischen verschiedenen Ethnien noch einmal ganz gewaltige Unterschiede gibt. Vermutlich hat man eine Zuordnung hier bewusst vermieden, ich fürchte allerdings, dass das Ergebnis dadurch verfälscht wird.

lucan-7 antworten
19 Antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 1352

@lucan-7 habe zum Thema (nicht Gewalt, sondern Promiskuitivität mit Bezug auf das Geschlecht) die Sentenz mal mitbekommen: "Das Schloss, dass sich mit jedem Schlüssel öffenen lässt ich schlecht. Der Schlüssel der jedes Schloss öffnet ist gut."

der_alte antworten
Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 1871

@lucan-7 

dass ein Mädchen, das Sex hat ohne verheiratet zu sein eine Schlampe ist, die unmoralisch und verwerflich handelt und die sie selbst auch nicht heiraten würden, sollte es herauskommen

Dass diese Sichtweise bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund verbreitet sein soll, kann ich mir fast nicht vorstellen. Ausser vielleicht bei ausgesprochen konservativen Christen. Diese wiederum würden aber wohl den Begriff "Schlampe" eher nicht verwenden.

 

tamaro antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@tamaro 

Dass diese Sichtweise bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund verbreitet sein soll, kann ich mir fast nicht vorstellen.

Ich auch nicht. Die Jugendlichen, die sich so äusserten hatten auch alle einen Migrationshintergrund, allerdings ganz verschieden.

Und das sind natürlich Themen, die man nicht einfach unter den Tisch fallen lassen sollte. Wir brauchen zweifellos Einwanderung - aber damit wandern eben auch ganz andere Werte und Vorstellungen ein.

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20285

@lucan-7 

Und das sind natürlich Themen, die man nicht einfach unter den Tisch fallen lassen sollte. Wir brauchen zweifellos Einwanderung - aber damit wandern eben auch ganz andere Werte und Vorstellungen ein.

 
Aber wenn ein Deutscher wie Till Lindemann ohne Migrationshintergrund dichtet, dass er Frauen unter Rohypnol vergewaltigen will hast Du da keine Frage zu?
tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@tristesse 

 
Aber wenn ein Deutscher wie Till Lindemann ohne Migrationshintergrund dichtet, dass er Frauen unter Rohypnol vergewaltigen will hast Du da keine Frage zu?

Was genau soll ich da fragen?

"Wollen sie das wirklich tun?", oder was?

Willst du künftig jeden Krimiautor des Mordes verdächtigen? Was hier Phantasie und was Realität ist, darüber haben Fakten zu entscheiden.

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20285

@lucan-7

Äpfel und Birnen Vergleich. 

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@tristesse 

Äpfel und Birnen Vergleich. 

Wieso? Beides ist Literatur. Auch dann, wenn es aus der ich-Perspektive geschrieben ist.

Wieviel davon mit dem Autor übereinstimmt ist reine Spekulation.

 

 

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20285

@lucan-7 

Ich stelle das aber nicht auf eine Stufe, sondern differenziere da schon. Herr Lindemann ist ja nicht nur Dichter, sondern auch Sänger. Und ich trenne eine Band nicht von ihren Texten, das kann ich nicht. 

Es gibt übrigens durchaus Krimiautoren, die ich nicht mehr lese, weil mir ihre Werke zu verstörend sind. Ich frag mich dann auch, wer das ist, der so eine fürchterliche Fantasie hat. 

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@tristesse 

Ich stelle das aber nicht auf eine Stufe, sondern differenziere da schon. Herr Lindemann ist ja nicht nur Dichter, sondern auch Sänger. Und ich trenne eine Band nicht von ihren Texten, das kann ich nicht. 

Nun, ich dachte hier daran, dass ja Bob Dylan den Literatur-Nobelpreis bekam. Wobei ich jetzt nicht sage, dass Lindemann ähnlich preiswürdig schreibt, aber es ist halt die gleiche Kategorie.

Und inwiefern die Songtexte jetzt reale Phantasien des Autors sind, das kann man dann schon allgemein auf Literatur erweitern.

Jedenfalls geht es zu weit, die Texte gegen ihn zu verwenden. Was zählt ist das, was real passiert ist.

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20285

@lucan-7 

Nun, ich dachte hier daran, dass ja Bob Dylan den Literatur-Nobelpreis bekam. Wobei ich jetzt nicht sage, dass Lindemann ähnlich preiswürdig schreibt, aber es ist halt die gleiche Kategorie.

Dann könntest Du ja auch getrost Nazibands hören, was Du aber an anderer Stelle für Dich ausschließt.

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@tristesse 

Dann könntest Du ja auch getrost Nazibands hören, was Du aber an anderer Stelle für Dich ausschließt.

Könnte ich... es gibt nur den Unterschied, dass Nazibands ganz klar auch eine entsprechende politische Botschaft senden wollen. Denen geht es nicht um eine literarische Erzählung.

Das ist auch nicht immer eindeutig zu unterscheiden. "Angel of Death" von der Band Slayer handelt etwa von Josef Mengele und dem Leiden seiner Opfer. Der Text ist mehr oder wenig beschreibend. Dass er nicht als Nazi-Botschaft verstanden werden soll geht erst aus dem Kontext der Band hervor.

Würde eine Nazi-Band wie "Absurd" den Song covern, dann ergäbe sich aus dem Kontext eine ganz andere Botschaft, obwohl es der gleiche song wäre.

Ich kann mich auch nicht mit jeder Band im Detail befassen, das wäre irgendwann auch zu viel Aufwand... aber wenn mir da etwas verdächtig vorkommt, dann befasse ich mich mit den Hintergründen. Und das macht für mich dann auch einen Unterschied.

lucan-7 antworten
MikeFromMUC
(@mikefrommuc)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 746

@tristesse 

Dann könntest Du ja auch getrost Nazibands hören, was Du aber an anderer Stelle für Dich ausschließt.

Eine Band zu hören und zu mögen, ist für mich nicht gleichbedeutend damit, die Inhalte der Songs gutzuheißen.

Ich habe mal eine Weile sehr gerne die Songs der DDR-Band Oktoberklub gehört. Musikalisch sehr eingängig und größtenteils deutsche Texte. Die Texte finde ich oft außerordentlich gut gelungen. Oft wird eine Geschichte erzählt, wie zum Beispiel bei "Christiane B." oder "Oscar Arnulfo Romero". Der Song "Helle Wasser, dunkle Wälder" gehört in der Fassung von Oktoberklub zu meinen Lieblingsliedern.

Die Botschaft der Songs ist in der Regel massiv sozialistisch, antikapitalistisch und westfeindlich. Voll auf SED-Linie. Manchmal versteckt, manchmal mit dem Vorschlaghammer: "Sag mir, wo du stehst" zieht klare Fronten und zwingt den Bürger, sich zu entscheiden - entweder für die SED oder ein Feind zu sein.

Die Botschaft finde ich abstoßend, und die Art, sie über eingängige Arrangements zu vermitteln, perfide.

Und dennoch käme ich nicht auf die Idee, Oktoberklub zu verbieten. Im Gegenteil, ich habe erst mit den Songs begonnen, mich mit der Propaganda der DDR und auch mit der Geschichte der DDR auseinanderzusetzen. Das führt dann zu weiteren Bands, wie Karat oder die Puhdys, deren Botschaften ganz anders liegen. Was für ein Reichtum!

Bei Oktoberklub habe ich mich oft gefragt, ob nicht die Lobpreissongs die christliche Antwort darauf sind - oder andersrum. Auch beim Lobpreis gibt es tolle Melodien, verbunden mit mehr oder weniger deutlichen christlichen Botschaften. Wie hätte ein SED-Funktionär auf sie reagiert? Hätte er die christliche "Propaganda" abgelehnt?

Wie @Lucan-7 oben schreibt, kann eine Band oder ein Song dazu anregen, sich mit den Hintergründen zu befassen. Ich finde, man kann durchaus auch anerkennen, wenn eine Band musikalisch/textlich hohe Qualität hat, und gleichzeitig ihre Botschaft ablehnen.

Jedoch, um das klarzustellen: Bei Nazi-Bands hört das für mich auch auf. Das will ich nicht hören und damit will ich mich nicht beschäftigen. Ist vielleicht nicht logisch nach dem, was ich oben schreibe, aber ich denke doch nachvollziehbar.

mikefrommuc antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20285

@mikefrommuc 

Und dennoch käme ich nicht auf die Idee, Oktoberklub zu verbieten.

Von "verbieten" hab ich nie was gesagt. Generell sollte man in der Kunst nichts verbieten, bzw. nur in bestimmten Fällen. Die Frage für mich nur ist, was ich als Christin für mich vertreten kann und ob ich es mit meinem Gewissen vereinbaren könnte, Rammstein zu hören.

Und das könnte ich niemals. da müsste ich Gottes Geist in meinem Herzen schon für die Zeit rauswerfen, damit er mal ohne mich ne Runde spazieren geht 😉 Aber dasselbe gilt für Pornographie, rassistische Musik oder Filme, gewaltverherrlichende Texte oder frauenfeindliches Zeugs auch. Oder auch Ballermannbummsmusik, übrigens finde ich die inhaltlich mindestens genauso schlimm wie Rammstein. 😊 

Es gibt im christlichen Sektor inzwischen so wahnsinnig viel gute Musik, ich muss einfach nicht Bands wie Rammstein hören.

 

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@tristesse 

Oder auch Ballermannbummsmusik, übrigens finde ich die inhaltlich mindestens genauso schlimm wie Rammstein.

Ich finde die eher noch schlimmer, weil es sich für mich bei Rammstein um einen literarischen Erzähler handelt, und ich davon ausgehe dass das Publikum das zum allergrößten Teil auch so wahrnimmt.

Bei "Ballermann-Musik" habe ich allerdings eher den Eindruck, dass hier ein Publikum bedient werden soll, dass genau diesen frauenverachtenden Texte auch ganz real zustimmt... oder zumindest gewisse Vorstellungen damit bedient werden sollen.

Ist natürlich ein sehr subjektiver Eindruck, klar... da überdeckt mein persönlicher Musikgeschmack natürlich auch meine Urteilsfähigkeit.

Aber so ganz daneben ist es dann auch wieder nicht, denke ich...

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20285

@lucan-7

Ich finde die eher noch schlimmer, weil es sich für mich bei Rammstein um einen literarischen Erzähler handelt, und ich davon ausgehe dass das Publikum das zum allergrößten Teil auch so wahrnimmt.

Für mich stellt sich die Frage nicht wer "schlimmer" ist als der andere, sondern ob ich als Christin Texte hören möchte, die nicht im Einklang mit meinen Überzeugungen stehen Und das trifft sowohl Lieder wie "Pussy" als auch "10 nackte Friseusen". Und wer da mitgröhlt oder nur mit dem Fuß wippt, den Texten zustimmt  oder nur die Melodien mag ist für mich völlig irrelevant. Ich hab auch Freunde, die sowohl beide Genres hören und die mir lieb und teuer sind. Ist ja ihr Geschmack und nicht meiner.

Und ich höre halt diese Musik nicht, ich hab da zum Glück von Gott sehr feine Antennen dafür bekommen, was mir gut tut und was nicht. 

tristesse antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 3098

@lucan-7 

Die Jugendlichen, die sich so äusserten hatten auch alle einen Migrationshintergrund, allerdings ganz verschieden.

Hast du eine Ausweißkontrolle durchgeführt? Oder doch eher deine Vorurteile auf Grundlage des Aussehens der Jugendlich freien Raum gelassen? 

lhoovpee antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@lhoovpee 

Hast du eine Ausweißkontrolle durchgeführt? Oder doch eher deine Vorurteile auf Grundlage des Aussehens der Jugendlich freien Raum gelassen? 

Es war eine Diskussionsrunde für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Ich bin öfters in diesem Zusammenhang involviert und bekomme da einiges mit, auch im größeren Zusammenhang.

Weil ich mit Verallgemeinerungen immer vorsichtig bin, verfolge ich aber auch statistische Erhebungen, die da auch vieles bestätigen.

lucan-7 antworten
Gorch-Fock
(@gorch-fock)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 1348

@lucan-7 

"

Ich erinnere mich an eine Diskussion mit Jugendlichen, bei der Jungs sagten, dass ein Mädchen, das Sex hat ohne verheiratet zu sein eine Schlampe ist, die unmoralisch und verwerflich handelt und die sie selbst auch nicht heiraten würden, sollte es herauskommen.

Gleichzeitig sagten dieselben Jungs, dass sie selbstverständlich die Gelegenheit ergreifen würden, wenn sich ihnen ein Mädchen anbietet. Nicht nur, dass für sie als Männer ganz andere Richtlinien gelten, sie würden demnach auch nicht zögern, ein Mädchen in ihren Augen zur "Schlampe" zu machen." 

------------------

Diese Aussage kenne ich noch aus meiner Jugendzeit. 

Schrecklich Schlimm so etwas

Die Schule und Kirche Gemeinden müssen dagegen Steuern 

 

gorch-fock antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20285

@gorch-fock 

Diese Aussage kenne ich noch aus meiner Jugendzeit. 

Die ist ja nun auch schon eine Weile her, meinst Du, das ist tatsächlich heute noch so?

Die Schule und Kirche Gemeinden müssen dagegen Steuern 

Warum? Vermitteln die so etwas? Ich würde da eher an die Eltern rangehen.

tristesse antworten


Tamaro
 Tamaro
Beiträge : 1871

@peterpaletti 

Wie geht es euch damit?

Das ist so eine typische Situation, in der ich mich "weltfremd" fühle, weil ich mich so gar nicht in den Ergebnissen dieser Statistik wiederfinden kann. Gewalt gegen Frauen ist für mich sowas von abartig und jenseits meiner persönlichen Lebensrealität.

Fatal finde ich, wenn aufgrund solcher Statistiken alle Männer unter Generalverdacht gestellt werden. Einige Kreise tendieren mMn heutzutage aber etwas dazu. Dass es immer noch eine klare Mehrheit der Männer gibt, die respektvoll mit Frauen umgeht, wird nach meinem Dafürhalten zu wenig hervorgehoben.

 

52 Prozent der jungen Männer sehen ihre Rolle darin, im Beruf genug Geld zu verdienen.
Für Hausarbeit ist ihrer Meinung nach vor allem die Partnerin zuständig.

49 Prozent finden es wichtig, in der Beziehung oder Ehe das letzte Wort bei Entscheidungen
zu haben.

Hier finde ich, dass alle vollkommene Entscheidungsfreiheit haben sollten. Ich finde es absolut legitim, wenn ein Paar sein Zusammenleben nach klassischen Rollenbildern gestalten will. Unfair finde ich hingegen, wie in sozialen Medien heute oft üblich, ein solch klassisches Rollenverständnis als reaktionär, ewiggestrig oder sonstwie abwertend zu bezeichnen. Wenn schon Toleranz für die unterschiedlichsten Formen des Zusammenlebens gefordert wird, so wäre es nur konsequent, die klassische Form als ebenso gleichberechtigt wie die neueren zu verstehen.

 

tamaro antworten
4 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@tamaro 

Hier finde ich, dass alle vollkommene Entscheidungsfreiheit haben sollten. Ich finde es absolut legitim, wenn ein Paar sein Zusammenleben nach klassischen Rollenbildern gestalten will. Unfair finde ich hingegen, wie in sozialen Medien heute oft üblich, ein solch klassisches Rollenverständnis als reaktionär, ewiggestrig oder sonstwie abwertend zu bezeichnen.

Richtig. Das ist auch getrennt davon zu sehen, Gewalt gegen Frauen zu befürworten. Wenn jemand eine Partnerin findet, die dieses Weltbild teilt, dann ist doch alles in Ordnung. Wobei ich fürchte, dass die Anteile bei den Frauen bezüglich der Befürwortung dieser Rollenbilder nicht genau so hoch wie bei den Männern sein werden.

Entscheidend ist dann nur, auch wirklich offen zu sein... es werden wohl nicht viele Männer zu ihrer Freundin sagen: "Oh, übrigens... ich will auf jeden Fall das letzte Wort haben, und wenn du allzu frech wirst, dann schlage ich dich. Ist das für dich in Ordnung?"

lucan-7 antworten
Feliciah
(@feliciah)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 1266

@tamaro Dass es immer noch eine klare Mehrheit der Männer gibt, die respektvoll mit Frauen umgeht, wird nach meinem Dafürhalten zu wenig hervorgehoben.

Das stimmt! ❤️ 

feliciah antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 764

@tamaro 

Unfair finde ich hingegen, wie in sozialen Medien heute oft üblich, ein solch klassisches Rollenverständnis als reaktionär, ewiggestrig oder sonstwie abwertend zu bezeichnen. Wenn schon Toleranz für die unterschiedlichsten Formen des Zusammenlebens gefordert wird, so wäre es nur konsequent, die klassische Form als ebenso gleichberechtigt wie die neueren zu verstehen.

Die Realität sieht leider so aus, dass viele Frauen inzwischen berufstätig sind UND den Haushalt stemmen UND die Kinder erziehen.

mariposa22 antworten
Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 1871

@mariposa22 

 

Die Realität sieht leider so aus, dass viele Frauen

Also das heisst, dass viele Frauen deiner Meinung nach mit der Realität unzufrieden sind?

 

dass viele Frauen

Viele? vielleicht... aber sicher längst nicht alle. Ich denke, die Realität ist bunt und vielseitig - nicht nur modern und zeitgemäss, sondern auch veraltet und konservativ oder alternativ - und das finde ich gut so!

Solange man wählen kann, sei es politisch, auf dem Markt oder das Lebensmodell resp. den Lebensstil , sehe ich das als gelebte Demokratie. Deshalb pfeiffe ich herzlichst auf den Ausdruck "zeitgemäss", wenn er in dem Sinne verwendet wird, um anderen bestimmte Ansichten oder einen bestimmten Lebensstil aufdrängen zu wollen!

 

berufstätig sind UND den Haushalt stemmen UND die Kinder erziehen

... und du meinst, das sei von den Frauen nicht so gewählt resp. dass sie von ihren Männern im Stich gelassen und zu wenig unterstützt werden?

 

Mir persönlich geht es nicht darum, verschiedene Formen des Zusammenlebens zu vergleichen und das eine als besser oder schlechter zu bewerten als das andere, sondern darum, diese verschiedenen Konzepte einfach stehen zu lassen - so sie denn wirklich von den Beteiligten auch gewollt sind. Deshalb komme ich zum Schluss, dass auch eine sogenannt altmodische oder klassische Rollenverteilung durchaus weiterhin seine Daseinsberechtigung haben kann.

Auf TikTok seien in letzter Zeit einige viel geklickte Influencerinnen aktiv geworden, die ganz gezielt ein "altmodisches" Rollenkonzept regelrecht zelebrieren. Es handelt sich um sogenannte "stayathome Girlfriends" resp. "Tradwives". Eine davon präsentiert sich sogar im Marilyn Monroe-Look und modisch im 50ies Style. Diese Influencerinnen sollen aber auf andern Kanälen wie Twitter teilweise harsche Kritik für ihre Aktivitäten erhalten haben, wegen ihrem Lebensstil...

Meine Meinung dazu ist nun einfach die, dass man eine andere - sogenannt aus der Zeit gefallene - Auffassung ebenso gelten lassen sollte, wie eine "zeitgemässe".

 

tamaro antworten
Deborah71
Beiträge : 24601

@peterpaletti 

Zum Beitrag

Auf der verlinkten Seite wird auch der Bereich Gefühle zeigen angeführt. Fehlt mir im Eingangspost.

51% der befragten Männer sind der Überzeugung, sie seien schwach und angreifbar, wenn sie Gefühle zeigen.

 

Da schimmern für mich alte Festlegungen durch, wie z.B. ein Indianer kennt keinen Schmerz, ein Junge weint nicht, ...und dergleichen mehr Sprüche.

Möglicherweise werden bei den angeführten Ergebnissen hier die Umleitung der fehlenden Gefühlsverarbeitungsfähigken auf Sex und Gewalt deutlich sichtbar. 

Wie siehst du, wie seht ihr das?

deborah71 antworten
7 Antworten
Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 1871

@deborah71 

 

Hier verstehe ich gerade nicht worum es dir geht. 🙂 

 

die Umleitung der fehlenden Gefühlsverarbeitungsfähigken

Was ist das denn? Hat man das als durchschnittlicher Mensch? 🙂 

 

 

tamaro antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24601

@tamaro 

Viele Männer reden nicht gerne über ihr Innenleben und suchen sich dann unbewusst Kompensationsmöglichkeiten.  Verdrängte Gefühle suchen sich ein Ventil.... dabei werden sie aber nicht wirklich verarbeitet.

Biologisch naheliegende Ventile werden genutzt und wenn das nicht ausreicht, kann sich die Verdrängung in Krankheit auswirken.

Da ich im Kurmittelbereich gearbeitet hatte, wo bei Einzeltherapien ein geschützer Gesprächsraum war, wurde mir das sehr offensichtlich.

deborah71 antworten
Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 1871

@deborah71 

 

Durch die Likes bedingt lese ich dein Posting nun ein wenig mit einem vorwurfsvollen Unterton gegenüber dem "typisch männlichen" Verhalten... und ausgerechnet ich soll nun dafür gerade stehen? 😀 

 

Viele Männer reden nicht gerne über ihr Innenleben und suchen sich dann unbewusst Kompensationsmöglichkeiten.

Da weiss ich wirklich nicht, was ich dazu schreiben soll. Ich kann da nur von mir reden. Ich selber erzähle im RL sehr gerne von früheren Erlebnissen, bspw. aus meiner Kinder- oder Jugendzeit. Das erachte ich jeweils auch als eine Art von Verarbeitungsvorgang.

 

wo bei Einzeltherapien ein geschützer Gesprächsraum war

Das verstehe ich nun eben schon so, dass

Biologisch naheliegende Ventile

... ein Problem Einzelner darstellt und somit mMn nicht auf die Männer insgesamt bezogen werden kann.

 

 

tamaro antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24601

@tamaro 

Mein Ursprungsbeitrag ging an PeterPaletti. Denn er hatte diesen Punkt ausgespart von der link-Seite.

Du hast als sensibler Mann drauf reagiert und nachgefragt.

Vorwurf? Nein... Alltagsgegebenheiten und Beobachtungen bzgl der  30-50% des Artikels, zu denen du nicht gehörst.

deborah71 antworten
PeterPaletti
(@peterpaletti)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 1336

@deborah71 

Du meinst, weil Männer ihre Gefühle unterdrücken, schlagen sie ihre Partnerinnen? So in etwa?

Weiß ich nicht, ob da ein innerer Zusammenhang besteht. Kann ich momentan noch nicht so sehen.

peterpaletti antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24601

@peterpaletti 

Zum Beitrag

Du meinst, weil Männer ihre Gefühle unterdrücken, schlagen sie ihre Partnerinnen? So in etwa?

Das wäre die Dampfkesselvariante...  reinfressen, was nicht passt und dann wie aus heiterem Himmel  explodieren.

Dann gibt es die Dauergrummler und auch Dauerstichler.

Aber auch Versuche, zornige oder schmerzhafte Gefühle zu unterdrücken durch Alkohol, Drogen oder Sexsucht.

Andere flüchten sich in exzessiven Sport.

Flucht in Krankheit ist auch möglich: Herzerkrankungen, Magen, Muskelverspannungen, die sich nicht auflösen lassen, geknickte Haltung, die sich behandlungsresistent zeigt, passive oder aggressive Depression

 

Ich halte Männerfreundschaften, in denen über persönliche Dinge gesprochen werden kann, für sehr wichtig. Die Hilfe untereinander in der Peergroup kann viel Stress und Krankheit verhindern.

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23866

@deborah71 

Ich halte Männerfreundschaften, in denen über persönliche Dinge gesprochen werden kann, für sehr wichtig. Die Hilfe untereinander in der Peergroup kann viel Stress und Krankheit verhindern.

Ich habe zwar gute Freunde und hätte selber auch keine Probleme über persönliche Gefühle zu sprechen... meinen Kumpels sind solche Gespräche aber eher unangenehm. Sprechen ist das eine, die Fähigkeit zum zuhören muss aber auch erst mal gegeben sein. Und man darf nicht vergessen, dass eigene Probleme auch andere Menschen belasten können (gilt natürlich für Männer wie Frauen gleichermaßen). Deshalb führe ich solche Gespräche auch lieber mit meiner Frau.

Persönlich habe ich da keine Probleme mit solchen Dingen... ich finde es eigentlich ganz spannend, herauszufinden warum man so oder so geprägt wurde, warum man hier und da Schwierigkeiten hast oder dieses und jenes nicht mag. Ich habe da schon viel herausgefunden, etwa wie ich durch meine Eltern geprägt wurde (Und warum meine Eltern ihrerseits so sind, wie sie sind), was mein Umfeld dazu beitrug, warum dieses oder jenes im Leben ein Problem für mich war... ich empfinde im Gegensatz zu vielen anderen Männern solche Gedanken und Gespräche als befreiend.

Allerdings ist es dann auch mal gut... ich bin auch kein Tp, der ständig über seine Gefühle reden muss, irgendwann ist die Sache dann auch mal klar und abgeschlossen.

Aber ab und zu mal hinschauen, warum die Dinge so sind wie sie sind finde ich, wie gesagt, ganz spannend...

lucan-7 antworten


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