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Vor Anderen als schwach dastehen? Wie schlimm ist das für einen Mann?

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Ich würde euch Männer gerne bitte mir zu sagen, ob ich hier sehr unsensibel gehandelt habe oder mein Mann vollkommen überreagiert.

Er ist normalerweise ein zurückhaltender, besonnener, nicht besonders emotionaler Mensch. Er ist trotz relativ jungem Alter ganz leicht schwerhörig. Es bereitet ihm im Alltagsleben normalerweise keine Probleme (mit Ausnahme von Restaurants, Bars etc, wo es recht laut ist). Er hat außerdem Probleme beim Schlafen.

In Restaurants geht er nicht besonders gerne, aber manchmal muss er, zum Beispiel weil wir eingeladen sind etc

Vor langer Zeit schon passierte Folgendes: Mein Mann und ich waren im Restaurant. Er hatte die Kellnerin missverstanden und deswegen etwas nicht auf ihre Frage passendes geantwortet. Da sagte ich der Kellnerin, dass mein Mann schwerhörig ist.

Daraufhin war er höchst sauer, warf mir vor illoyal zu sein, sagte mir dies sei eine der Schlimmsten Sachen, die eine Frau einem Mann antun könne.

Ich habe ihm versprochen das nie wieder zu tun. Das habe ich auch nicht.

Dieser Tage:
Ich hatte mit meinem Mann über seine Schlafprobleme gesprochen und er bat mich für ihn mit ein bisschen darauf zu achten, dass er nicht zu viel Kaffee trinkt. Das Gespräch ging von ihm aus. Er meinte wohl, dass ich es ihm nur unter uns sagen sollte und nicht in der Öffentlichkeit, aber das sagte er nicht.

Wir waren in eine Restaurant eingeladen, er fühlte sich dort nicht wohl. Jedenfalls bestellte er sich dann einen Latte Macchiatto und ich fragte ihn ob er so sicher sei, dass er so spät noch Latte Macchiatto wolle.

Das hat ihm sehr beleidigt. Er warf mir vor, dass dies mit das Schlimmste sei, dass ihm jemals passiert sei, das Schlimmste, was man einem Mann antun könne und so weiter. Er kramte auch die Geschichte, als ich der Kellnerin sagte, dass er schwerhörig ist, wieder raus und warf mir quasi vor, dass ich ständig sowas mache. Er warf mir vor, das dies eine der allerschlimmsten Sachen sei, die ihm jemals jemand angetan habe. Als ich ihm nicht zustimmte, dass eine Frau einem Mann kaum etwas Schlimmeres antun könne, hörte er für eine Weile auf mit mir zu reden.

Wir haben uns später wieder vertragen. Wir sind wieder nett zueinander, aber er will das Thema immer noch nicht mit mir bereden, will nicht mit mir über seine Gefühle darüber reden und wirkt sehr verletzt.

Antwort
34 Antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Vorwort: ich habe keine der Antwort gelesen, darum ist es gut möglich, dass alles bereits gesagt wurde. Ich habe jedoch bewußt darauf verzichtet vorangegegangene Antworten zu lesen. Erstens bin ich mir meiner Faulheit sehr wohl bewußt 😀 und zweitens wollte ich ungefiltert schreiben. Ok in media res:

Naja öffentlich blamiert werden will niemand, gleich welchen Geschlechts.
Die alles entscheidende Frage ist jedoch: hast du das wirklich getan?

Im Restaurant: In einer Schamkultur könnte man dein Verhalten sehr wohl als Beleidigung auffassen. So direkt sagt man das nicht. Das gegenüber verliert sein Gesicht.
In einer direkten Kultur (sagt man das so?) wäre das in Ordnung. Direkt zu Punkt. Die Kellnerin weiß Bescheid und spricht etwas lauter/verständlicher für deinen Mann. Dein Mann ist selbstbewußt genug, seine Behinderung anzunehmen und damit umzugehen.

Und nun? Ich denke, dein Mann nimmt diese Behinderung als Makel wahr, weil er sich an einem Bild orientiert, das für solche Fehler nicht zulässt. Mit dem entsprechenden Maß an Demut hätte er das selbst klargestellt. Das wäre ein souveräner Umgang damit. In meinen Augen.
Hatte er denn Gelegenheit dazu? Hast du dem allem vorgegriffen? Wie geht er denn gewöhnlich damit um in solchen Situationen?
Ich finde es ist zunächst das Recht des Betroffenden seine Situation zu thematisieren, das sollte keiner für einen tun. Das ist nicht böse gemeint.

Anonymous antworten
1 Antwort
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Mit dem entsprechenden Maß an Demut hätte er das selbst klargestellt. Das wäre ein souveräner Umgang damit.

Hatte er denn Gelegenheit dazu? Hast du dem allem vorgegriffen?

Das habe ich mich auch gefragt.

ungehorsam antworten


Ahischa
Beiträge : 423

Mutterrolle....
Hallo Anonyma,

ich frage mich, warum du dich von deinem Mann in die Position drängen lässt, für ihn die Mutti-Rolle zu übernehmen? Solange das für ihn bequem ist, ihn seiner Verantwortung entbindet, passt es, doch gegen das Unbequeme darin, lehnt er sich (verständlicherweise) auf.

Ich hatte Anfang Oktober einen Hörsturz und verlor damit erst mal mein vollständiges Gehört auf einer Seite. Daher kann ich gut nachvollziehen, was es bedeutet, in der Öffentlichkeit plötzlich massiv eingeschränkt zu sein. Als erwachsener Mensch jedoch bin ich in der Lage, meine Problematik entsprechend zu kommunizieren, so es im Miteinander auf Missverständnisse stößt und da würde mich auch nicht gerne von meinem Partner öffentlich infantilisieren lassen.

Mit dem Kaffeekonsum ist das nicht anders. Es obliegt seiner Verantwortung und wenn er darin nicht Maß halten kann, zeigt ihm sein Körper die Konsequenz auf. Da braucht es doch nun wirklich nicht die „Mutti“, die ihn daran erinnert, was wann und wie zu leben ist.

Als Partner solltet ihr euch auf Augenhöhe begegnen und so, wie ihr beide eure Rollen da einnehmt, schafft ihr ein Gefälle. Da kann man dem Partner durchaus auch mal liebevoll zu verstehen geben, ich bin nicht deine Mutti………., wenn dein Kaffeemaß für dich problematisch wird, ergreife deine Verantwortung und suche das richtige Maß für dich. Lass ihn doch machen und dich nicht in eine Rolle drängen, die deinem Mann gegenüber nicht deine ist.

Veröffentlicht von: @anonyma-cd76f06fc

und warf mir quasi vor, dass ich ständig sowas mache. Er warf mir vor, das dies eine der allerschlimmsten Sachen sei, die ihm jemals jemand angetan habe.

Das zeigt auf, dass euere Konstellation eben auch eine Schattenseite hat. Indem du mit ihm in der Öffentlichkeit so umgehst, bringst du ihn mit seiner Ohnmacht in Kontakt. Die spürt er sicherlich auch, wenn er seine Themen alleine kommuniziert, doch dabei bleibt er handlungsfähig und das kompensiert wiederum dann Ohnmacht. Du beraubst ihn da um seine Handlungsfähigkeit und das schafft Aggression.

Bwahrt euch doch deine Unterstützung in euren öffentlichen Auftritten für die Momente auf, wo das wirklich notwendig ist, doch nicht an der Kaffeetasse..........

Lieben Gruß
Ahischa

ahischa antworten
JohnnyD
Beiträge : 1419

Bei den abwertenden Beurteilungen über deinen Mann von verschiedenen Schreibern hier, gehe ich nicht mit.

Selbstverständlich achtet man als Paar aufeinander, unterstützt sich und bemuttert sich. Zu einseitig und extrem scheint das bei euch nicht zu sein; dein Mann erwartet lediglich in der Öffentlichkeit eine gewisse Zurückhaltung, wenn Krankheiten vor Fremden angesprochen werden.
Möglicherweise erinnert ihn das Verhalten auch an ein prägendes Erlebnis.

Freundliche Erinnerungen mögen intern erwünscht sein, kommen aber außerhalb des privaten Bereichs als übergriffig rüber.

Das Thema Krankheit ist ja ganz allgemein ein sehr sensibles und privates oder intimes Thema. Ärzte haben nicht umsonst besondere Schweigepflicht. Das ist wichtig für das Vertrauensverhältnis.

Insofern denke ich, dass ihr das schon hinkriegt. Überlass es ihm, ob er seine Zipperlein in der Öffentlichkeit ansprechen will oder nicht. Den erbetenen Hinweis beim späten Kaffeekonsum sehe ich dadurch nicht aufgehoben.

johnnyd antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

[gestrichen - MfG Orleander]
[Schon klar 😉 - MfG Orleander]

Anonymous antworten
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