Erzaehlen, damit es wirksam wird

Liebe Geschwister im Herrn,
kennt ihr das? Manchmal muss man ein Erlebnis mit dem Herrn oder eine Erkenntnis weiter sagen, damit sie voll wirksam wird.
Heute habe ich einen Beitrag geschrieben. Ich werde ihn bewusst nicht verlinken, damit er nicht zum Gegenstand des Austausches hier wird. Sinngemäß ging es darum, dass man alles, das gute wie das ungute an den Herrn abgeben soll, um ganz als sein Kind leben zu können.
Das ist für mich nur wahrlich kein neuer Gedanke. Aber ich schrieb ihn und pruzel, purzel fielen mir nachher ganze Steinbrocken vom Herzen. Hatte ich wohl doch gutes und weniger gutes zurück behalten und mir das Leben schwer gemacht. Nachher hatte ich eine ganz innige Zeit mit Jesus.
Habt ihr so was auch schon erlebt? Dass Erlebnisse oder Erkenntnisse erst ihre volle Kraft entfalten, wenn man sie bezeugt hat? Oder aber, man schreibt, redet, predigt sich selber viel mehr als dem Zuhörer? Man braucht den Anlass, um sich zu erinnern, was man bereits erkannt und wie man sich eigentlich vor genommen hat, leben zu wollen.

Ich möchte das differenziert betrachten. Mit Ursache und Wirkung ... die Ursache bedarf ausschließlich des Willens Gottes. Und der geschieht unabdingbar.
Das Erlebnis resp. Erkenntnis ist das Ergebnis der Ursache, das kann man als Bekenntnis verkünden und darüber kann man auch einen Austausch haben. Wenn man mag ... nur ändert das an der Ursache nichts.
Ich kenn das eher umgekehrt...
Das ich über bestimmte Erkenntnisse Stillschweigen bewahren muss, um sie nicht unwirksam werden zu lassen...

Veröffentlicht von: @distelnickIch kenn das eher umgekehrt...
Das ich über bestimmte Erkenntnisse Stillschweigen bewahren muss, um sie nicht unwirksam werden zu lassen...
Diesen Effekt kenne ich natürlich auch. Gerade wenn man auf Unglauben oder Unverständnis stößt, ist es besser man bewahrt es im Herzen.

Veröffentlicht von: @distelnickIch kenn das eher umgekehrt...
Ich auch. Das liegt einmal daran, dass es für manche Erfahrungen gar keine passenden Worte gibt - da wäre einfach jedes Wort viel zu banal.
Und zum anderen möchte ich gerade spirituelle Erfahrungen nicht kaputt analysieren und zerreden.

Ich auch.
Ich kenne nur die Variante, wenn man mit anderen meditiert, daß man, freiwillig, die anderen an Bilder oder Gedanken teilhaben lassen könnte. Einfach um zu teilen.

Ich glaube nicht, dass die Wirksamkeit von irgendwelchen Wahrheiten, die Du erkannt hast, erst wirksam wird, wenn Du sie aussprichst oder niederschreibst.
Aber es ist in altbekannter Effekt, dass, wenn wir Dinge ausformulieren, ein gedanklicher Strom einsetzt, der noch ganz viel Neues aufdeckt. Das ist ja irgendwo auch das Geheimnis des Tagebuchschreibens, wo uns beim Schreiben oft Dinge bewußt werden und wir gezwungen sind, Dingen eine Struktur oder überhaupt erst Worte zu geben und sie dann für uns deutlich werden. Und auch das Schreiben hier bei Jesus.de erlebe ich oft so. Einmal, weil ich selber da mir und uns neue Dinge erschließen kann durch weiter Recherche - dann aber oft auch, dass mir Dinge erst beim Schreiben bewußt werden, die an sich sehr wichtig sind.
ABer das Wort selber hat natürlich auch eine Macht. Ich meine, dass es einen Unterschied macht, ob wir die Bibel laut oder leise lesen. Laut gesprochen scheint mir das Wort viel Machtvoller.
Und wenn wir Dinge proklamieren, so werden sie durch unsere deutlich ausgesprochenen Worte in den Zustand der Realität versetzt. Die Dimension gibt es ganz klar also auch.
Was es nun bei Dir ist, vermag ich nicht zuu sagen. Und das kannst Du nur für Dich beantworten. Bei Gottes Kindern gleicht keines dem anderen - wir sind alle verschieden und für jeden einzelnen hat gott seinen Weg. Es ist manchmal interessant und inspirierend sich über diese Wege auszutauschen - aber wir dürfen nicht erwarten, dass es da allgemeingültige Wege gibt, die jeder annehmen muss. Der Irrtum um die Existenz socher Wege scheint mir ein Hauptmotiv für die Vielfalt der Kirchenlandschaft aber eben auch der an sich unnatürlichen Aufspaltung des Leibes Christi.
LG
Ecc
Hi Jadwin,
wenn du predigst/schreibst...predigst du dir auch immer selber...denn du bewegst die Gedanken und überlegst dir, was du schreibst, liest es vllt nochmal durch...
Ist ganz einfach: Der Glaube kommt aus der Hören/derPredigt und das Hören/die Predigt aus dem Wort Christi. Röm 10,17 Luth
Wobei Wort hier mit rhema im Griechischen steht....also etwas, was zu dir spricht.
Gibst du Zeugnis, also berichtest etwas, das Jesus lobt und du mit Gott erlebt hast, dann bringt es die Erinnerung, die Dankbarkeit, die Stärkung wieder hervor und das tut dir auch gut.
Psalm 103 Lobe den HErrn, meine Seele.....
Daher ist es auch so gut, halblaut Bibel zu lesen... langsam, betont, geniessend, nachspürend, nachdenkend..... Psalm 1,1+2
1 Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, nicht auf dem Weg der Sünder steht, nicht im Kreis der Spötter sitzt, 2 sondern sein Gefallen hat an der Weisung des HERRN, bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt.
Und wenn ich etwas aus dem Wort weitergebe, dann wirkt das auch auf mich... und setzt immer wieder weitere Hilfen von Gott frei.

Licht leuchten lassen
Ja, das kenne ich auch. Solange ich es für mich behalte, ist irgendwie kein Platz mehr für Neues, das der Herr mir geben will. Erst wenn ich es mitteile, erfüllt es seinen Zweck, wird für mich wirksam und gibt in mir Raum für mehr.
Die Gaben Gottes wollen geteilt werden mit anderen, dann ist geben noch seliger als nehmen. Ich glaube, das meint Jesus, wenn Er sagt, wir sollen unser Licht leuchten lassen.

Veröffentlicht von: @geebeeJa, das kenne ich auch. Solange ich es für mich behalte, ist irgendwie kein Platz mehr für Neues, das der Herr mir geben will.
Ich finde es gut, daß du TE nicht alleine läßt mit dem, was er mitteilen möchte.
Die Frage geht also an dich:
Veröffentlicht von: @geebeeSolange ich es für mich behalte, ist irgendwie kein Platz mehr für Neues,
Kannst du ein Beispiel machen?
Wenn mir jemand sagt: Er hat etwas gesehen, und hat sofort gespürt, es ist ein Gruß von Gott.
Was entfaltet sich nicht, wenn er es nicht sagt?
Und, welcher Platz soll da frei gemacht werden bei - beispielsweise - einem Erlebnis, das einen füllt mit Dankbarkeit, Zuversicht und Freude?
Wie gesagt, als Erlebnis innerhalb einer Meditationsgruppe können - freiwillige - Angaben dazu helfen, anderen zu zeigen, was man in der Stille gespürt hat. Es zeigt, daß man nicht auf einen großen Knall warten muß, und daß Gott Zeichen setzt, die man wahrnimmt, wenn man ihm Raum läßt.
Es gibt Leute, die sagen: Ich habe nichts gesehen, aber ich fühle mich wie neu geboren.
Was für einen Platz soll da frei gegeben werden, wenn man sich wie neu geboren fühlt 🤨 😊
Veröffentlicht von: @geebeeDie Gaben Gottes wollen geteilt werden mit anderen, dann ist geben noch seliger als nehmen.
Das ist etwas anderes, und da bin ich deiner Meinung.
Aber, der erste Beitrag im Thread läßt nicht auf diese Richtung deuten, und - wie ich sehe, wollen einige mehr wissen, weil der Beitrag nicht ganz einleuchtend ist.
Aber, vielleicht modifiziert TE ein wenig?
Gottes Segen und Liebe uns allen.
J❤ur

Liebe Jour,
ich würde ja präzisieren, wenn ich wüsste, was genau eure/deine Fragen sind.
Ich fragte, ob ihr den Effekt kennt, dass ein Erlebnis, eine Erkenntnis erst dann volle Wirksamkeit erfährt, wenn man sie äußert. Vorher war es auch schon toll, aber es erfährt eine noch größere Wirksamkeit, wenn es weiter gegeben wird.
Das Beispiel an was ich es fest gemacht habe, war ein Beitrag meinerseits hier im Forum, der eben dann stark auf mich selber gewirkt hat.
Ich kenne auch das Gegenteil, man erzählt etwas weiter und trifft auf Unverständnis, dann wird das ursprüngliche Erlebnis ein Stück entwertet.
Man muss schon überlegen was man in welchem Rahmen erzählt.
Mir geht es gut, niemand muss aus "Gnade" antworten. Ich freue mich, dass es eben bei mir öfters mal so ist, bei meiner Frau ist es auch so, und wenn es eben bei anderen nicht so ist... gut, dann ist es eben so.
Alles Liebe und Gute
Ralf
P.S. Ein weiterer Effekt ist, dass wenn andere Fragen haben, die positiven Erlebnisse mit dem Herrn wieder wach gerufen werden. Man antwortet dem anderen auf seine Frage, ist aber selber der Beschenke, die Antwort gilt fast mehr einem selbst, als dem anderen.

*hm*
Ich versuche ja auch, zu verstehen.
Bei Deiner jetzigen Beschreibung würden mir eher die Worte einfallen: ah, er hat die Kraft dahinter gespürt, also welche Macht Worte haben können; ein Stück weit die nicht sichtbare Welt und ihre Wirkungen ...
Aber vielleicht hab ich es auch noch nicht verstanden.
Mein erster Eindruck war: jetzt hat er die Liebe gespürt ... die Kraft der Liebe ... weiß aber eben nicht wirklich, ob sie es war; ist eher eine Vermutung.
Danke für's Erläutern.

Lieber Jadwin,
Veröffentlicht von: @jadwinich würde ja präzisieren, wenn ich wüsste, was genau eure/deine Fragen sind.
Ich meine, einige haben nicht verstanden, worüber genau du dich austauschen willst?
Es fehlt wenigstens ein konkretes Beispiel.
Du hast angefangen:
kennt ihr das? Manchmal muss man ein Erlebnis mit dem Herrn oder eine Erkenntnis weiter sagen, damit sie voll wirksam wird.
Und bisher hat nur einer versucht, sich Gedanken zu machen, was du damit meinen könntest. Aber, korrigiere mich, sollte ich was falsch gesehen haben.
Konkret gefragt:
Welches Erlebnis kann erst voll wirksam werden, wenn man es weiter sagt? Hast du ein Erlebnis, daß du als Beispiel bringen könntest? Weil, auf der einen Seite schreibst du von der Wirksamkeit erst wenn es weiter gesagt wird, aber, du sagst nicht, was! 😊
Veröffentlicht von: @jadwinDas Beispiel an was ich es fest gemacht habe, war ein Beitrag meinerseits hier im Forum, der eben dann stark auf mich selber gewirkt hat.
Welches?
Veröffentlicht von: @jadwinIch kenne auch das Gegenteil, man erzählt etwas weiter und trifft auf Unverständnis, dann wird das ursprüngliche Erlebnis ein Stück entwertet.
Wenn etwas auf Unverständnis trifft, dann hängt es vielleicht auch mit der jeweiligen Situation des Zuhörers. Aber, es "entwertet" nichts.
Niemand kann dir persönlich etwas entwerten.
Veröffentlicht von: @jadwinMan muss schon überlegen was man in welchem Rahmen erzählt.
Absolut! 😊
Diese Erfahrung habe auch ich gemacht. Manchmal sogar bei einer Bemerkung über etwas.
Aber, wie gesagt, "Wirksamkeit" und "Entwertung" sehe ich noch nichts dabei.
Veröffentlicht von: @jadwinMir geht es gut,
Das lese ich gerne!
Veröffentlicht von: @jadwinniemand muss aus "Gnade" antworten
Ich glaube nicht, daß jemand antwortet, ohne den Wunsch zu haben, mehr zu erfahren und sich weiter daran zu beteiligen, falls Bedarf ist.
Veröffentlicht von: @jadwinAlles Liebe und Gute
Danke. Das wünsche ich auch dir und deiner Frau.
Veröffentlicht von: @jadwinP.S. Ein weiterer Effekt ist, dass wenn andere Fragen haben, die positiven Erlebnisse mit dem Herrn wieder wach gerufen werden. Man antwortet dem anderen auf seine Frage, ist aber selber der Beschenke, die Antwort gilt fast mehr einem selbst, als dem anderen.
Darin stimme ich mit dir überein:
Veröffentlicht von: @jadwinMan antwortet dem anderen auf seine Frage, ist aber selber der Beschenke, die Antwort gilt fast mehr einem selbst, als dem anderen.
Beste Grüße
Jour

Liebe jour,
das ist ein wichtiger Einwand. Es war nicht so ganz deutlich geworden, dass es ja um Erkenntnisse ging, die ausgesprochen wurden, jedenfalls habe ich das so aufgefasst. Der normale Weg, wie Erkenntnisse mitgeteilt werden, ist es, sie auszusprechen.
Die Beispiele, die du bringst, betreffen Gefühle und Empfindungen.
Gefühle werden nicht geteilt, indem man darüber redet sondern indem man sie lebt.
Veröffentlicht von: @jourUnd, welcher Platz soll da frei gemacht werden bei - beispielsweise - einem Erlebnis, das einen füllt mit Dankbarkeit, Zuversicht und Freude?
Dankbarkeit, Zuversicht und Freude öffnen dich und lassen dich diese Dankbarkeit, Freude und Zuversicht auch ausstrahlen. Genau das gibt dir das gute Gefühl dabei und du strahlst weiter Dankbarkeit, Zuversicht und Freude aus und so wie du ausstrahlst, fließt mehr nach.
Stell dir aber mal vor, du willst nicht mehr Dankbarkeit, Zuversicht und Freude ausstrahlen und verschließt dich. Dann wirst du Dankbakeit, Zuversicht und Freude nicht mehr fühlen. Dankbarkeit, Zuversicht, Freude, Liebe vermehren sich, indem man sie ausstrahlt und damit abgibt.
Veröffentlicht von: @jourWie gesagt, als Erlebnis innerhalb einer Meditationsgruppe können - freiwillige - Angaben dazu helfen, anderen zu zeigen, was man in der Stille gespürt hat. Es zeigt, daß man nicht auf einen großen Knall warten muß, und daß Gott Zeichen setzt, die man wahrnimmt, wenn man ihm Raum läßt.
Ja, genau.
Wobei man ja ohnehin nicht wirklich beschreiben kann, was man da erlebt. Man kann lediglich Hinweise geben. Das Erleben in der Stille kann man einem anderen Menschen nicht wirklich mitteilen, das kann er nur erfahren in der Begegnung mit Gott.
Veröffentlicht von: @jourEs gibt Leute, die sagen: Ich habe nichts gesehen, aber ich fühle mich wie neu geboren.
Was für einen Platz soll da frei gegeben werden, wenn man sich wie neu geboren fühlt 🤨 😊
Wie gesagt, es ging mir um Erkenntnisse (als Gabe Gottes) und wie ich denke auch dem T.E.
Veröffentlicht von: @jourWas entfaltet sich nicht, wenn er es nicht sagt?
Wenn ich wichtige Erkenntnisse, die auch für meine Geschwister wichtig sind, zurück halte, blockiere ich mich selbst und es kommt nicht neues nach. Erkenntnis ist ja irgendwie immer Stückwerk. Von Gott wird man nicht sofort in die Erkenntnis der vollen Wahrheit versetzt, sondern es kommt eins nach dem anderen. Die Wahrheit entfaltet sich nach und nach. Jedenfalls ist das bei mir so.
Von Hildegard von Bingen wird sogar berichtet, dass sie krank wurde, als sie sich weigerte, ihre Visionen und Erkenntnisse niederzuschreiben.