Fühlt ihr eigentlich Ehrfurcht vor Gott?
Wann fühlt ihr Ehrfurcht vor Gott? Wie fühlt sich das an? Mich interessiert, wie ihr das erfahrt.
@pumuckl97 Was mich in diesem Zusammenhang immer fasziniert, ist die Stelle in Lukas 5,8 und im Zusammenhang Lukas 5,1-11.
"Geh von mir hinaus! Denn ich bin ein sündiger Mensch!" Das ist meines Erachtens die reinste Form der Ehrfurcht vor Gott, nämlich seine eigene Sündhaftigkeit zu erkennen. Zu merken, ich sündiger Mensch und ein heiliger Gott das passt nicht zusammen.
Ps 51,19 Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.

@learner
Ps 51,19 Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.
Wie übersetzt bzw. verstehst du diesen Vers, wörtlich? übertragen als Redewendungen? Er verwendet ja sehr massive Worte.
Hej Schlüsselkind,
eine schöne Frage. Danke dafür. - Ich selbst würde nie von "fühlen" sprechen. Ja, wir empfinden in Situationen, weil wir eben Empfindungen haben. Sie dienen als Anzeiger, sie zeigen also etwas an. Als Leiter, Leitfaden, führend sehe ich Gefühle und Empfindungen nicht. Es führt uns der Geist Gottes. Er ist kein Gefühl. Er kommuniziert mit unserem Geist. (da sehe ich wieder diese Drei-Einigkeit quasi in uns: Körper, Seele, Geist ... wie der Tempel (der wir ja jetzt auch sind): Vorhof, Heiligtum, Allerheiligstes) - alles miteinander verwoben, alles lebt miteinander. Berührt irgendetwas eins davon, hat das immer auch Auswirkungen auf alles andere.
Aber zur Ehrfurcht ... für mich stecken da Ehre und Furcht drin. Die Furcht ist nicht mit Angst zu verwechseln, sie ist eher eine Anerkennung der Größe und Schönheit Gottes. Dem gebe ich Ehre. Lobt mich jemand für etwas Gutes, gebe ich Gott die Ehre, weil Er es war, der die Dinge initiierte. (auch da bin ich sicher nicht perfekt drin) Es kommt vom Geist her ... Gott an-zu-erkennen. Sicher folgen einer Begegnung auch Emotionen, Gefühle, Empfindungen. Ich tät mich nur nicht an ihnen orientieren. Da schaue ich eher, was sein Geist mir zeigt (und das geht eben nicht über das Gefühl, denn das kann trügen, und wie es trügen kann).
Ich kann - ehrlich gesagt - sowas kaum in Worte fassen. Vielleicht anhand einer Situation wie dieser hier: Es war in meiner damaligen Gemeinde, es kamen Jüngere und eben auch Ältere in die Gottesdienste. Plötzlich saß eine der älteren Dame nicht mehr aufrecht auf ihrem Stuhl, sie sackte in sich zusammen. Einige Geschwister, die beruflich mit Älteren arbeiteten und um sie herum saßen, kümmerten sich sofort, legten die Dame hin und und und. Ich war verblüfft, wie viel Ruhe im Raum war, na, eher Frieden. Ich kannte diesen Frieden aus der Situation, als Gott mich in sein Reich pflanzte. Ich war beeindruckt. Da ich keine Ahnung hatte, was ich hätte tun können, ich kenne mich ja so gar nicht mit irgendwas in der Richtung aus, fragte ich Gott kurz - auch aus der Ich-weiß-nicht-was-ich-tun-soll-Situation heraus - (vielleicht war es auch eher so ein "Was? Was? Was?" in Gottes Richtung *schmunzel*), und "Etwas" - ich tät sagen, eine Kraft - "brachte" mich auf meine Knie. Ich fiel direkt auf sie. Ohne mir wehzutun. Und betete die ganze Zeit.
(Die Dame kam nach einiger Zeit wieder zu sich und war putzmunter wie eh und je.)
Vielleicht ist oder war das Ehrfurcht ... ich beugte mich, meine Knie ... und das war so ... wuoah einfach ... ich denke es jedenfalls.