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Kontaktabbruch

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Anonymous
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vergangene Ereignisse innerhalb meiner Ursprungsfamilie haben mich krank gemacht.
zum Teil werde ich innerlich wieder heil, zum Teil werden die Narben immer wieder neu geöffnet.
der Gedanke, Abstand zu meiner Familie herzustellen, ist da gewesen. die Angst davor auch.
dann kam der März 2020 mit seinen Einschränkungen u.a. Kontaktbeschränkungen. diese Zeit war gut; innen kehrte ganz viel Ruhe ein .... bis man sich wieder sah.

nun sind akut Dinge aufgetreten, welche mich zwingen, erneut über einen Kontaktabbruch nachzudenken. zum Schutz meines Kindes, zum Schutz meiner Gesundheit, als Chance (?) für meine Familie.

theoretisch sollte ich mich eher nur von einer Person abwenden, damit diese vielleicht wieder zur Besinnung kommt und nun endlich mal handelt.

nur wie stellt man das real an? kann man sich nur von einer Person lossagen, wenn doch zwei bis drei davon betroffen sind?
wie geht man mit der angst um, die betreffende person stünde plötzlich vor der haustür, der kita, ...? wie auf telefonate reagieren? wie teilt man es dieser person mit?

ist jemand durch dieses tal gegangen und mag sich mitteilen?

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Anonymous
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Hallo Anonyma

Ich habe seit mehreren Jahren keinen direkten Kontakt mehr zu meinen Eltern. Den Entschluss, den Kontakt bis auf Weiteres (ich wollte damals wie auch heute nicht "für immer" sagen) abzubrechen, habe ich gefasst, um mich endlich aus den dysfunktionalen, für mich schädlichen Beziehungsmustern zu lösen. Und auch, mein Kind vor eben diesen Mustern zu schützen.

Was du beschreibst, erinnert mich sehr an meine Gedanken, meine inneren Kämpfe, meine Befürchtungen und Ängste damals.

Ich kann dir jetzt nicht ausführlicher schreiben - ich muss schlafen gehen und bin dann ein paar Tage weg. Aber ich würde dir, sofern du möchtest, nächste Woche mehr schreiben.

Einfach soviel noch: überlege dir, wo deine Grenzen sind und schütze diese klar - auch durch klare Kommunikation. Überlege dir, wie du handeln könntest, wenn deine Grenzen doch wieder überschritten werden. Oder was du präventiv tun kannst, damit es nicht zu einer Situation kommt, die du nicht willst. Ich habe z.B. klar geäussert, dass ich bis auf Weiteres keinen Kontakt mehr will und begründet warum. Und danach habe ich z.B. Telefonanrufe nicht angenommen, die Haustüre nicht geöffnet, Briefe nicht beantwortet (bis auf einige wenige, um meine Grenzen nochmals zu kommunizieren).
Und das andere: Verabschiede dich von der Vorstellung, die andere Person würde hoffentlich zur Besinnung kommen und endlich handeln. Sollte die andere Person sich zum Positiven verändern, umso schöner. Letztlich kannst du nur dich selbst ändern bzw. an dir arbeiten und dein eigenes Leben gestalten.

Liebe Grüsse
auch Anonyma

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Anonymous
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hey du,
wenn ich deine worte lese, fühle ich mich in meinen ängsten bestätigt. es tut mir leid, dass du diesen weg gehen musstest, um dich zu schützen.
diese angebot:

Veröffentlicht von: @anonyma-55a37bd72

Aber ich würde dir, sofern du möchtest, nächste Woche mehr schreiben.

möchte ich gerne annehmen. danke!

Veröffentlicht von: @anonyma-55a37bd72

Und das andere: Verabschiede dich von der Vorstellung, die andere Person würde hoffentlich zur Besinnung kommen und endlich handeln. Sollte die andere Person sich zum Positiven verändern, umso schöner. Letztlich kannst du nur dich selbst ändern bzw. an dir arbeiten und dein eigenes Leben gestalten.

im prinzip weiß ich das, allein die hoffnung bleibt und lebt schon über 30 jahre.
meine thera meinte mal, dass manche erst ganz unten ankommen müssen, um sich zu ändern. vielleicht ist dies nun dieses "ganz unten"?

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Anonymous
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Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Liebe Anonyma

Ich bin wieder zurück - und möchte dir gerne ausführlicher antworten. Für mich wäre auch ein Austausch per PN in Ordnung, sofern du wollen würdest (dann unter uns natürlich nicht mehr anonym). Ganz wie du magst.

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

nur wie stellt man das real an? kann man sich nur von einer Person lossagen, wenn doch zwei bis drei davon betroffen sind?
wie geht man mit der angst um, die betreffende person stünde plötzlich vor der haustür, der kita, ...? wie auf telefonate reagieren? wie teilt man es dieser person mit?

Ich habe mich damals entschieden, zu beiden meinen Eltern und einem meiner Geschwister den Kontakt einzustellen. Bei jedem hatte es seine eigenen Gründe (Formen von Gewalt, bei jedem aber anders geartet). Im Vorfeld habe ich so einiges versucht, die Beziehung "wiederherzustellen", so dass für mich damals nur noch dieser Schritt blieb, um endlich gesünder zu werden. Und so hab ich das real angestellt: Allen habe ich geschrieben, dass ich unter den gegebenen Bedingungen den Kontakt nicht mehr ertrage, dass ich Distanz möchte und diese brauche und erwarte, dass sie dies respektieren.
Jeder hat darauf anders reagiert. Am herausforderndsten fand ich die Reaktion meiner Mutter; sie wollte das nämlich nicht akzeptieren und versuchte auf verschiedenen Wegen Kontakt zu mir und vor allem zu meinem Kind zu erzwingen.

Telefonanrufe habe ich danach nicht mehr angenommen. Briefe hat zumindest eine Zeit lang mein Mann für mich "vorsondiert", also gelesen und sie mir gegebenenfalls gegeben oder direkt entsorgt. Manche Briefe habe in in der Therapie thematisiert, was ich hilfreich fand. Einmal kam meine Mutter an unserer Türe klingeln - da hab ich nicht geöffnet, bin einfach drinnen geblieben und hab auf keine Art reagiert.
Meine Mutter kam anfangs bei unserer Wohnung persönlich vorbei, (bis auf das eine mal war ich aber nicht zu Hause), bis ich ihr geschrieben habe deswegen und sie klar aufgefordert habe, dies bitte zu unterlassen. (Mein Sohn war damals im Kindergarten, kam alleine nach Hause oder spielte draussen.... die Vorstellung, meine Mutter steht plötzlich da war nicht toll).
Irgendwann ist's besser geworden, auch die Briefe meiner Mutter inhaltlich weniger manipulativ.

Längere Zeit habe ich sehr unter Schuldgefühlen gelitten, habe mich aber sehr intensiv damit auseinander gesetzt, auch in der Therapie oder in Gesprächen mit meinem Mann. Auch hatte ich längere Zeit immer Angst, meine Mutter stünde plötzlich vor der Tür oder würde mir oder meinem Sohn auf dem Weg abpassen. Irgendwann ist das besser geworden, irgendwann ist es sogar gut geworden, so dass ich mit einer Gelassenheit sagen konnte, dass ich ohne meine Eltern besser lebe und dass der Kontaktabbruch zu meiner psychischen Genesung beigetragen hat.
Heute überlege ich mir ab und an, meinen Eltern vllt. mal den Vorschlag für ein Treffen zu machen. Nicht weil ich davon ausgehe, dass sie sich verändert hätten, sondern weil es mir recht gut geht und ich meine Grenzen besser setzen kann.

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

theoretisch sollte ich mich eher nur von einer Person abwenden, damit diese vielleicht wieder zur Besinnung kommt und nun endlich mal handelt.

Vielleicht hat es einen Hacken bei dem Gedanken "...damit diese vllt zur Besinnung kommt..."
Ich vermute bei dieser Aussage die Hoffnung auf Veränderung dieser Person, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit illusorisch ist. An einer illusorischer Hoffnung festzuhalten ist für die eigenen Heilung nicht förderlich.

Besser dünkt mich, die bei dir selbst zu bleiben: was möchtest du, was möchtest du nicht; was für ein Verhalten dir gegenüber akzeptierst du, welches nicht; welche Konsequenzen ziehst du aus deinen Antworten darauf für dich, für ein eigenes Handeln. Kommuniziere das dem Gegenüber, ohne es an eine Bedingung zu knüpfen. Es steht deinem Gegenüber frei, sich selbst zu verändern oder eben nicht. Dir wiederum steht es frei, Konsequenzen zu ziehen und dein Leben so zu gestalten, wie du es möchtest.

Ps. mit meinen weiteren Geschwistern habe ich nach wie vor Kontakt und einen sehr schönen, wie ich finde. Klar hat der Kontaktabbruch zu meinen Eltern gerade in der ersten Zeit unsere Beziehungen tangiert. Aber auch da haben wir im Laufe der Zeit gute Wege gefunden und pflegen heute unsere Geschwisterbeziehungen, mit denen ich ganz zufrieden bin.

Soweit mal. Ich hoffe, dass dir mein Erzählen irgendwie hilft, deinen eigenen Weg zu finden.
Und sonst frag gerne, wenn du etwas konkretes wissen möchtest.

Viel Weisheit, viel Kraft, viel Gelassenheit wünscht dir
Anonyma 😊

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Johannes22
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Es wurde ja schon gesagt, ein Kontaktabbruch um zu erziehen bzw. eine verhaltensänderung hervorzurufen ist eine schlechte Idee. Erstens weil menschen einander nicht manipulieren sollten und zweitens weil es auch nicht funktioniert.
Ich habe den kontakt zu meinen Eltern schon vor 30 jahren abgebrochen (mein Vater ist inzwischen gestorben ohne mich wiederzusehen) und eben wegen dem Problem der indirekten Kontaktaufnahme auch Konsequent mit dem Rest der Familie einschließlich meiner Brüder) . War die zweitbeste Entscheidung in meinem Leben. Die beste war die mit dem rauchen aufzuhören. Das ist zwanzig Jahre her.

johannes22 antworten
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Anonymous
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(@Anonymous)
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Veröffentlicht von: @johannes22

ein Kontaktabbruch um zu erziehen bzw. eine verhaltensänderung hervorzurufen

ich möchte sie nicht erziehen, dass ist mir fern. aber ich habe die hoffnung, dass wenn sie merkt, was sie verlieren kann (oder verliert?), sie sich vielleicht endlich in behandlung begibt, dass ihre lügen endlich ein ende haben.

Anonymous antworten
Johannes22
(@johannes22)
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ich möchte sie nicht erziehen, dass ist mir fern. aber ich habe die hoffnung, dass wenn sie merkt, was sie verlieren kann (oder verliert?), sie sich vielleicht endlich in behandlung begibt, dass ihre lügen endlich ein ende haben.

Ohne dich hier kritisieren zu wollen aber ist das nicht irgendwie erpresserisch? Meine Eltern sind erwachsen, sie haben ihre entscheidungen getroffen und sie haben für ihre Entscheidungen (teuer) bezahlt. Eine Konsequenz war halt das sie mich verloren haben.
ich war erst frei als ich (mit mitte 20) beschlossen habe sie bedingungslos so zu akzeptieren wie sie sind. ohne irgendetwas an ihnen ändern zu wollen. Als ich das gemacht habe war ich frei, weil mir klar war das ich mit menschen die so sind wie die nichts zu tun haben will.
Meine Lebenserfahrung sagt mir: Menschen ändern sich nicht. Schon gar nicht werden sie so wie ich sie mir wünsche. Begrab diese illusion.

johannes22 antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
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Veröffentlicht von: @johannes22

Ohne dich hier kritisieren zu wollen aber ist das nicht irgendwie erpresserisch?

Ich glaube, wenn jemand wirklich verzweifelt ist und alles probiert hat, ist das nicht erpresserisch sondern eine logische Konsequenz, die man anderen vor Augen führen kann. Für mich war das (auch) ausschlaggebend, dass ich den Kontakt nicht abgebrochen habe. Ich konnte erleben, wie die betreffenden Familienmitglieder mit meinen Kids sehr liebevoll und verständnisvoll umgegangen sind/ umgehen und beide Seiten sehr aneinander hängen.

Es ist also aus meiner Sicht auch nochmal ein Unterschied, ob die betreffenden Familienmitglieder bei einem selbst weiterpoltern, weil sie nicht aus ihrer Haut können oder ob dieses Verhalten sich auch auf die Enkelkinder überträgt. Da halte ich einen Konatktabbruch für umso nachvollziehbarer.

Veröffentlicht von: @johannes22

Meine Lebenserfahrung sagt mir: Menschen ändern sich nicht. Schon gar nicht werden sie so wie ich sie mir wünsche. Begrab diese illusion.

Kleine Veränderungen sind schon möglich. Aber ich gebe dir recht, wenn man an Mitmenschen so rangeht, dass man sie verändern will, weil sie ein schädliches Verhalten aufweisen, erfolgt meist Enttäuschung.
Doch wenn man selbst schafft innerlich loszulassen und hinnimmt, dass sie nun mal so sind, tut es dem eigenen Seelenfrieden gut. Man muss nur für sich gucken, wie man einen Weg findet, damit umzugehen.

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @johannes22

Ohne dich hier kritisieren zu wollen aber ist das nicht irgendwie erpresserisch?

meines erachtens wäre es epresserisch, wenn ich sagen täte, "dass ich erst wieder ..... mache, wenn sie dieses oder jenes macht".
dies habe ich aber nicht vor. ich schrieb, dass ich die hoffnung hege, sie möge sich hilfe suchen, um sich eventuell zu ändern/gesund zu werden.
in meinen augen sind die zwei ganz unterschiedliche dinge.

im besten fall erkennt sie, was sie verliert bzw bereits verloren hat und wenn ihr wirklich etwas an mir oder meiner familie läge, ginge sie entsprechende wege (oder wäre sie bereits gegangen 😢 ).
aber dies steht ihr frei. sowohl in der erkenntnis als auch im handeln.

ich werde mein handeln an keine bedingung bezogen auf ihre person knüpfen, sondern von meinem innenleben abhängig machen.

Veröffentlicht von: @johannes22

Menschen ändern sich nicht.

Veröffentlicht von: @johannes22

Begrab diese illusion.

nein, dies werde ich nicht! denn ich z.b. habe mich sehr wohl geändert. es war/ist ein langer prozess gewesen (allein, um schon zu dieser jetzigen entscheidung zu kommen). und in dem moment, in dem ich anders agiere, besteht die möglichkeit, dass mein gegenüber auch anders agieren kann.
ich kann mich ändern und somit anderen ermöglichen, darauf zu reagieren.

und ich ersetze für mich das wort "illusion" durch das wort "hoffnung".

Veröffentlicht von: @johannes22

Schon gar nicht werden sie so wie ich sie mir wünsche.

hmm. ja, das wäre vermutlich auch zu viel verlangt.

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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ist ihr überhaupt bewusst, dass sie etwas falsch gemacht hat und falsch macht?
Bei uns sind nämlich die Opfer die bösen Täter, die einfach die heile Familie zerstören und die armen Eltern wissen gar nicht, was sie denn falsch gemacht haben könnten.

Ano2

P.s. entschuldige den Ausbruch

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @anonyma-a40a64e81

ist ihr überhaupt bewusst, dass sie etwas falsch gemacht hat und falsch macht?

nein 😢 das einzugestehen macht mich sehr traurig.
ich habe da gerade auch eine konkrete situation vor augen.

Veröffentlicht von: @anonyma-a40a64e81

P.s. entschuldige den Ausbruch

alles gut! es hilft mir beim nachdenken.

Anonymous antworten
Johannes22
(@johannes22)
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Beiträge : 2973

meines erachtens wäre es epresserisch, wenn ich sagen täte, "dass ich erst wieder ..... mache, wenn sie dieses oder jenes macht".
dies habe ich aber nicht vor. ich schrieb, dass ich die hoffnung hege, sie möge sich hilfe suchen, um sich eventuell zu ändern/gesund zu werden.
in meinen augen sind die zwei ganz unterschiedliche dinge.

Ja aber das eben ist manipulativ. Ich jedenfalls hätte keine Lust mit menschen zu tun zu haben die ich manipulieren muss damit sie sich verändern. Ich akzeptiere im Allgemeinen Menschen so wie sie sind und wenn das nicht geht ziehe ich Grenzen.

im besten fall erkennt sie, was sie verliert bzw bereits verloren hat und wenn ihr wirklich etwas an mir oder meiner familie läge, ginge sie entsprechende wege (oder wäre sie bereits gegangen 😢 ).
aber dies steht ihr frei. sowohl in der erkenntnis als auch im handeln.

Klar du kannst sie zu nichts zwingen. ich drücke die daumen (glaube aber nicht das sich was ändert)

nein, dies werde ich nicht! denn ich z.b. habe mich sehr wohl geändert. es war/ist ein langer prozess gewesen (allein, um schon zu dieser jetzigen entscheidung zu kommen). und in dem moment, in dem ich anders agiere, besteht die möglichkeit, dass mein gegenüber auch anders agieren kann.
ich kann mich ändern und somit anderen ermöglichen, darauf zu reagieren.

Oh ich habe mich auch sehr geändert, aber das ist die ausnahme glaube ich. Vor allem ist es ja so das man nicht weiß in welche richtung sich andere menschen entwickeln. und für die meisten menschen gibt es keine Gründe sich zu verändern.

und ich ersetze für mich das wort "illusion" durch das wort "hoffnung".

Manchmal ist es gut NICHT zu hoffen. Die Hoffnung aufzugeben. meine erfahrung. Da liegt auch etwas befreiendes drin.

johannes22 antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

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Hallo Johannes

1.

Veröffentlicht von: @johannes22

Manchmal ist es gut NICHT zu hoffen. Die Hoffnung aufzugeben. meine erfahrung. Da liegt auch etwas befreiendes drin.

Den Römern schreibt Paulus:

"Gebt eure Hoffnung nicht auf.
Denn sie wird reichen Lohn haben."

Für Menschen hoffen finde ich ein ganz großes Engagement der Liebe.
Hoffen im Loslassen ist das Dennoch des Glaubens!

Veröffentlicht von: @johannes22

Oh ich habe mich auch sehr geändert, aber das ist die ausnahme glaube ich. Vor allem ist es ja so das man nicht weiß in welche richtung sich andere menschen entwickeln. und für die meisten menschen gibt es keine Gründe sich zu verändern.

Jeder Mensch, der lebendig ist, wird sich auch verändern.
So, wie sich um uns her das Leben und seine Herausforderungen immer wieder ändern, bleibt für dich und mich auch Veränderung nicht aus, zwangsläufig.

Wenn sich mein Gegenüber ändert und ich bleibe stehen dort, wo ich festgefahren bin, kann es sein, ich bleibe stecken und werde einsam.

Veröffentlicht von: @johannes22

Ja aber das eben ist manipulativ. Ich jedenfalls hätte keine Lust mit menschen zu tun zu haben die ich manipulieren muss damit sie sich verändern. Ich akzeptiere im Allgemeinen Menschen so wie sie sind und wenn das nicht geht ziehe ich Grenzen.

Nein, ist es nicht.
Wenn ich in meinem Handeln und in meiner Grenzziehung ganz bei mir bleibe, bin ich nicht manipulativ.

Ich tue, was für mich gut ist.
Unabhängig davon, was das Gegenüber daraus macht.
Weil ich vielleicht viel zu lange Verantwortung für denjenigen übernommen habe.
Oder nach seiner Pfeife tanzen musste.
Oder sein Co bin oder was auch immer. Da gibt es ganz viele Möglichkiten.

Trotzdem darf ich doch auch hoffen.

irrwisch antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @irrwisch

Nein, ist es nicht.
Wenn ich in meinem Handeln und in meiner Grenzziehung ganz bei mir bleibe, bin ich nicht manipulativ.

danke, genau so meinte ich es; fand nur nicht die rechten worte.
und meine thera hat heute so ziemlich das gleiche gesagt.

Veröffentlicht von: @irrwisch

Trotzdem darf ich doch auch hoffen.

auch hierfür danke. auch wenn die hoffnung bislang meist ohne erfolg war, möchte ich dennoch weiter daran glauben/darauf hoffen dürfen, dass sich manche dinge vielleicht doch noch zum positiven verändern können. ich darf mich nicht darauf verlassen, dass ist mir klar, aber darauf hoffen dürfen.

Anonymous antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3480
Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea
Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

Trotzdem darf ich doch auch hoffen.

auch hierfür danke. auch wenn die hoffnung bislang meist ohne erfolg war, möchte ich dennoch weiter daran glauben/darauf hoffen dürfen, dass sich manche dinge vielleicht doch noch zum positiven verändern können. ich darf mich nicht darauf verlassen, dass ist mir klar, aber darauf hoffen dürfen.

Sehr gerne möchte ich mit dir deine Hoffnung teilen!

irrwisch antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973

Nein, ist es nicht.
Wenn ich in meinem Handeln und in meiner Grenzziehung ganz bei mir bleibe, bin ich nicht manipulativ.

Vielleicht bin ich ja auch ein bequemer mensch, ich habe mir jedenfalls meinen Alltag so organisiert das ich privat nur noch mit Menschen zu tun habe wo ich gar keine Grenzen ziehen muss weil die mich respektieren. Ist mir einfach zu mühsam Menschen die mich nicht respektieren ständig in ihre schranken zu weisen.

Jeder Mensch, der lebendig ist, wird sich auch verändern.

Meine erfahrung ist: menschen die nicht in der lage sind andere menschen zu respektieren (und zwar einfach so) lernen das im erwachsenenalter nicht. Niemals.

Trotzdem darf ich doch auch hoffen.

Wer verbietet das. es gibt aber Hoffnungen die lähmen und einfach nur zeitverschwendung sind.

johannes22 antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3480
Veröffentlicht von: @johannes22

Wer verbietet das. es gibt aber Hoffnungen die lähmen und einfach nur zeitverschwendung sind.

Ich finde Hoffnung ganz generell keine Zeitverschwendung.
Ich erlebe, dass mich Hoffnung schon ganz schön motiviert hat, dran zu bleiben, einen langen Atem zu haben.
Manfred Siebald hat das hier ganz schön in Worte und Noten gefasst:

https://www.youtube.com/watch?v=AaAZA8vIfMo

Das gilt nicht nur zum reden von Gott, das gilt generell für mich.

irrwisch antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973

Ich finde Hoffnung ganz generell keine Zeitverschwendung.

Ich unterscheide zwischen guten und schlechten Hoffnungen. Die Hoffnung das ein mensch sich ändert ist eine schlechte weil meistens vergebliche Hoffnung. Es gibt sogar Hoffnungen die komplett sinnlos sind wie z.B. die Hoffnung eine bessere vergangenheit zu haben (was ja gar nicht geht)
und dann gibt es natürlich herrliche und befreiende Arten der Hoffnung, die einem Kraft verleihen und nicht Kraft kosten keine Frage.

johannes22 antworten
frosch80
(@frosch80)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 816

Hej Johannes,

Veröffentlicht von: @johannes22

Ich unterscheide zwischen guten und schlechten Hoffnungen.

Das ist eine feine Formulierung, und ich bin da ganz bei dir. Allerdings finde ich es wichtig, hier ein bisschen genauer hinzugucken. Es geht nicht nur um die Hoffnung an sich, sondern maßgeblich auch um den Umgang mit der Hoffnung, darum, welchen Stellenwert man ihr gibt, darum, wie sehr man sein eigenes Handeln (oder auch Nicht-Handeln) davon abhängig macht, ob die Hoffnung sich erfüllt.

Veröffentlicht von: @johannes22

Die Hoffnung das ein mensch sich ändert ist eine schlechte weil meistens vergebliche Hoffnung.

Da denke ich, dass eine Hoffnung nicht unbedingt deshalb eine schlechte ist, weil sie mit großer Wahrscheinlichkeit vergeblich ist.

Eine Hoffnung wird dann zu einer schlechten Hoffnung, wenn ich darauf warte, dass sie sich erfüllt, und deshalb darauf verzichte, Wege zu beschreiten, auf denen es auch weitergeht, wenn die Hoffnung sich nicht erfüllt.

Es gibt vermutlich einen Menge Menschen, die darauf hoffen Millionen im Lotto zu gewinnen. Nun ja, kann man ja machen. Viele unterlassen es allerdings, mit Fleiß und Kreativität zu arbeiten und damit (mehr) Geld zu verdienen, weil ja irgendwann der Lottogewinn schon kommen wird, der dann Fleiß und Kreativität überflüssig macht. Das ist so eine richtig schlechte Hoffnung, bzw ein unkluger Umgang mit der Hoffnung.

Liebe Grüße
fr😊sch

frosch80 antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

ich danke euch für eure gedanken und worte.
auf jeden einzelnen schaffe ich nicht einzugehen. dazu bin ich zu aufgewühlt und mit zwei kleinen kindern habe ich nur kleine zeitfenster zur verfügung.

heute hadere ich mit mir.
übertreibe ich? schätze ich die situation falsch und völlig überzogen ein? schieße ich über das ziel hinaus? reagiere ich zu radikal? tue ich meinen kindern und meinen eltern unrecht? darf ich ....?

meinen mann habe ich heute mit ins boot geholt und er hat einen vorschlag für ein gespräch mit meinen eltern gemacht, sprich, er möchte diesen schritt mit mir gehen und mich begleiten. dafür danke ich ihm sehr.
bevor ich aber zu ihnen gehe, werde ich noch um einen termin bei meiner thera bitten, um mich dort noch einmal zu sortieren und zu verorten.

die angst ist übergroß.
angst, was ich da nun noch alles auslöse und dann schuld daran trage.
angst vor unvorhergesehenen negativen reaktionen.
angst, dass ich nicht sachlich oder bei mir bleiben kann.

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Tineli
 Tineli
(@tineli)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1380

Liebe Ano,

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

übertreibe ich?

Vermutlich nicht.

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

schätze ich die situation falsch und völlig überzogen ein?

Eher unwahrscheinlich. Es ist eher wahrscheinlich, dass du die Situation verharmlost.

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

schieße ich über das ziel hinaus?

Auch eher nicht.

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

reagiere ich zu radikal?

Ich denke nicht.

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

tue ich meinen kindern und meinen eltern unrecht?

Der Kontakt zwischen Großeltern und Enkeln ist etwas Besonderes, wenn er gut läuft. Aber: Im Gegensatz zu einer guten Eltern-Kind-Bindung ist die Großeltern-Enkel-Bindung nicht für die Entwicklung eines Kindes notwendig. Also selbst für den m.E. eher unwahrscheinlichen Fall, dass du tatsächlich übertreibst, würdest du deinen Kindern nichts Lebensnotwendiges wegnehmen. Ebensowenig deinen Eltern. Für den Fall, dass du aber nicht übertreibst, würdest du deine Kinder schützen. Was ist wichtiger? Deine Kinder vor einer realen Gefahr beschützen oder deinen Kindern einen netten, aber nicht notwendigen Kontakt vorenthalten?

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

angst, was ich da nun noch alles auslöse und dann schuld daran trage.

Allein, dass du diese Angst hast, zeigt mir, dass es eher höchste Zeit ist, sich aus diesen Kontakten zu lösen.

Ich finde es gut, dass du nochmal einen Termin mit deiner Thera machst. Das ist sicher hilfreich!

Alles Gute und viel Mut für einen wichtigen, aber schwierigen Schritt.

Gruß, Tineli

tineli antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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danke, tineli, für deine gedanken zu großeltern-enkelkinder.
diese sind mir gerade sehr hilfreich.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

heute hadere ich mit mir.
übertreibe ich? schätze ich die situation falsch und völlig überzogen ein? schieße ich über das ziel hinaus? reagiere ich zu radikal? tue ich meinen kindern und meinen eltern unrecht? darf ich ....?

liebe anonyma, entscheidend ist, wie sehr du leidest. Bist du selbst an deine Grenzen angekommen oder hast du noch die Kraft für weitere Gespräche, Auseinandersetzungen oder sogar Hoffung auf Besserung?

Wie wäre es, wenn du mit deinem Mann zusammen deinen Eltern erstmal mitteilst, dass du eine Kontakt-Pause brauchst? Also erstmal auf Distanz gehen musst, weil es euch mit der Situation nicht gut geht.
In dieser Zeit kannst du zur Ruhe kommen, dich sortieren und in dich hineinfühlen, wie es dir damit geht ( auch ohne deine Eltern zu sein).

Wenn du psychisch nicht mehr kannst, dann zieh dich bitte zurück. Als Eltern tragen wir eine große Verantwortung für unsere Kinder. Die brauchen uns und es ist auch unsere Pflicht darauf zu achten, dass wir gut mit uns selbst umgehen, damit wir der Verantwortung unseren Kindern gegenüber gerecht werden können. Die kleinen, süßen Mäuse sind abhängig von den Eltern und merken es, wenn es uns nicht gut geht. Daher müssen wir auch aus dieser Verantwortung heraus auf unser Wohl achten.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

danke, für deine hilfreichen worte.
sie helfen mir beim sortieren.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Sehr gerne. Ich wünsche dir Klarheit für deine Situation und alles Gute und Liebe für dich und deine Familie ! 😊

Anonymous antworten
frosch80
(@frosch80)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 816

Liebe Anonyma,

endlich schätzt du die Lage RICHTIG ein!

Und darüber freue ich mich irre riesig saumäßig sehr 😊

Liebe Grüße
fr😊sch

frosch80 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

hej frosch,
ich musste erst ganz schön schlucken, ob deiner freude.
es hat dann ein bissl gedauert, in meinem kopf den gedankenspagat zwischen dem hintergrund, der ja eher traurig ist, und mir als person, die nun endlich agiert, hinzubekommen.
zumindest vermute ich, dass du es so meinen könntest.

Anonymous antworten
frosch80
(@frosch80)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 816

Hej Anonyma,

danke, dass du mir deinen Gedankenspagat mitteilst. Dass der nötig sein könnte, hatte ich tatsächlich nicht im Blick. Natürlich freue ich mich nicht über den Hintergrund, sondern darüber, dass du gute Schritte in Angriff nimmst, die dich von dem Hintergrund wegführen.

Liebe Grüße
fr😊sch

frosch80 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Liebe Anonyma

Nur kurz auf diesen post:

Wissen tu ich's natürlich nicht, aber ich glaube kaum, dass du übertreibst, zu radikal reagierst oder deinen Kindern oder deinen Eltern Unrecht tust.

Und ja, du darfst...... gut zu dir und deiner eigenen Familie schauen.

Mir sind diese Gedanken sehr vertraut, auch die Ängste, die du hier erwähnst.
Daher finde ich gut, dass du in der Therapie nochmals sortierst. Gut, dass dein Mann mit im Boot ist und dich unterstützt. Schau gut, was dir gut tut und was nicht.

Ich habe aus diesem Grund damals am Schluss meinen Eltern schriftlich mitgeteilt, dass ich den Kontakt nun einstellen werde. Mündlich hätte ich das damals nicht hingekriegt.

Du darfst dich und auch deine Kinder schützen. Und wenn sich dadurch deine Eltern oder ein Elternteil oder sonst wer verletzt fühlt, ist das nicht deine Schuld. Es ist auch hilfreich, sich sehr gründlich mit wahrer und vermeintlicher Schuld, gerechtfertigten und ungerechtfertigten Schuldgefühlen auseinander zu setzen. Manche Menschen haben gelernt, sich für etwas schuldig zu fühlen, was gar keine Schuld ist oder wofür sie nicht schuldig sind.

Alles Liebe dir
Anonyma

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @anonyma-55a37bd72

Manche Menschen haben gelernt, sich für etwas schuldig zu fühlen, was gar keine Schuld ist oder wofür sie nicht schuldig sind.

das ist ein sehr großes problem bei mir und an der stelle fühle ich mich auch sehr hilflos.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

das ist ein sehr großes problem bei mir und an der stelle fühle ich mich auch sehr hilflos.

Das hab ich mir gedacht, darum hab ich es geschrieben. Das Gute daran ist, dass du das durchaus verändern kannst und dem gerade nicht auf Ewig hilflos ausgeliefert bleiben musst. 😊
Du kannst lernen, nicht gerechtfertigte Schuldgefühle zu identifizieren, zu hinterfragen und eben auch zu verwerfen.

Mir hat u.a. geholfen, mich z.B. mit meinem Mann auszutauschen, ihn zu fragen, ob ich Unrecht tue, ob ich mich schuldig mache, und seine sehr gesunden Ansichten anzunehmen. Immer wieder.
Auch hat es mir geholfen, solche Themen in der Therapie konkret zu bearbeiten.
Oder ich hab mir immer wieder überlegt, was ich jemandem anderen sagen/antworten/raten würde in der gleichen Situation. Bei jemand anderem ist mir viel klarer, ob etwas reale Schuld und Unrecht ist oder nicht.
Für mich war es ein Prozess und ist es noch immer, aber ich bin schon viel besser darin geworden. Darum glaube ich sehr, dass du das auch kannst. 😊

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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in deinen worten finde ich mich zum großen teil wieder.
ich denke, ich habe da noch ein größeres stück vor mir, um das thema "schuld" gut zu bearbeiten und zu verinnerlichen.
auch ich kann es bei anderen viel besser einschätzen, an mir selber scheitere ich da regelmäßig.

Anonymous antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3480

Hilfevorschlag
Liebe Anonyma,

da einige Menschen, die ich kenne, genau solch ein oder ein ähnliches Problem haben, ( mich eingeschlossen), haben mein Mann und ich versucht, dem gemeinsam entgegen zu wirken.

Für und in unserer Ehe gilt:

An ungeraden Tagen ist mein Mann der Schuldige, a geraden Tagen trage ich die Schuld.

Dieses Prinzip, konsequent angewendet, funktioniert gut bei uns.
Tritt ein Versäumnis auf, schauen wir zuerst auf das Datum und sind dann je nachdem entweder entspannt oder voller schuldiger Gelassenheit.

Funktioniert bei kleineren bis mittleren Vorfällen.

Große Probleme allerdings fordern einen anderen Umgang damit.

Aber gerade bei Schuldgefühlen ist diese geschilderte Anwendung äusserst hilfreich.

Wenn du magst, versuch es einmal für dich.

Wähle entweder die geraden oder die ungeraden Tage und weise deine Schuldgefühle ebenfalls in ihre Schranken.

Sei herzlich gegrüß
Du schaffst das, davon bin ich überzeugt!

Inge

irrwisch antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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interessantes system und allemal besser als das, was mir vorgelebt und eingebläut wurde

spontan würde ich mich für die geraden tage entscheiden, um nicht 7 monate am 31. und dann gleich wieder am 1. schuld zu tragen.
so kann ich an dieser stelle schon mal schuld "sparen" lernen 😜

danke, dass du an mich glaubst.

zuspruch erhielt ich heute auch von der thera: "wir gehen gemeinsam diesen weg!"

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Irrwisch
(@irrwisch)
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Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

interessantes system und allemal besser als das, was mir vorgelebt und eingebläut wurde

Wirf es in die Mülltonne

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

spontan würde ich mich für die geraden tage entscheiden, um nicht 7 monate am 31. und dann gleich wieder am 1. schuld zu tragen.
so kann ich an dieser stelle schon mal schuld "sparen" lernen 😜

😀
Mein Mann jammert auch immer über seine ungeraden Tage.
Du bist ein kluger Mensch 😉

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

danke, dass du an mich glaubst.

Mein Prinzip der Hoffnung gilt doch auch für dich!!!

Ausserdem bist du schon viele gute Schritte vorwärts gekommen, finde ich!

Deswegen....trau dich , und bitte ohne Schuldgefühle.
Weil du keine Schuld hast. Eher ganz im Gegenteil!

irrwisch antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @irrwisch

Wirf es in die Mülltonne

kannst du dir vorstellen, dass genau das manchmal sauschwer ist?
einfach aus dem grund, weil es ein teil meiner selbst ist. etwas, was ich verinnerlicht habe und nun entsorgen muss, weil falsch und nicht zielführend.
das bezieht sich noch nicht einmal nur auf dieses thema, sondern vieles, was in der therapie "neu erlernt" werden musste. manchmal fühlt es sich an, als müsse man sich selbst aufgeben, um neu (gesund) zu werden. und genau das tut eben auch weh. als würde nicht mehr viel von einem übrig bleiben. vertrautes geht verloren.
das klingt blöd, ich weiß. aber selbst sich von diesen destruktiven dingen zu lösen, scheint auch immer ein teil des verlustes der eigenen identität. und sich von etwas lösen, heißt auch immer innere leere, bis vielleicht etwas neues, gutes diese wieder ausfüllen kann.

Nachtrag vom 08.10.2020 1334
nichtsdestotrotz weiß ich natürlich um die notwendigkeit dessen

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Anonymous
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Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

kannst du dir vorstellen, dass genau das manchmal sauschwer ist?

Darf ich mich hier einklinken? Ich hoffe, ich darf...
Ich kann mir das gut vorstellen, weil ich es ja selber kenne.

Ist schon so, was vertraut ist, gelingt gut und ist eben vertraut. Aber ist es denn auch gut? Habe ich das, was ich verinnerlicht habe, verinnerlicht, weil ich es wollte? Oder ist mir etwas eingebläut oder aufgezwungen worden, z.B. als Kind, wo ich nicht entscheiden konnte, ob ich etwas (z.B. nicht gerechtfertigte Schuldgefühle) verinnerlichen will?

Ich für mich habe bemerkt, dass ich ganz vieles verinnerlicht habe, was ich gar nicht wollte, wie eben z.B. Schuldgefühle oder Minderwertigkeitsgefühle. Die will ich nun aber nicht mehr. Ich finde, ich habe genug Zeit damit verbracht, mit diesen lebenshemmenden Verinnerlichungen zu leben, die ich eigentlich gar nicht wollte. Ich will ein gesundes Selbstwertgefühl haben. Ich will mich nur dann schuldig fühlen, wenn ich mich schuldig gemacht habe - aber sonst nicht. Deshalb bemühe ich mich darum, gesundes Denken, Fühlen, Verhalten zu lernen.

Mir fiel es sehr schwer das zu lernen, aber so nach ein paar Jahren merke ich, dass sich das Bemühen gelohnt hat, selbst wenn noch immer Verbesserungspotential besteht. Und ich finde, es lebt sich einfach viel besser mit einem gesünderen Selbstwertgefühl.

Vielleicht ist die Frage danach hilfreich, was du anstelle der vertrauten, aber ungesunden Denk-Fühl-Verhaltensmustern gerne haben würdest.
Für mich ist das eben z.b. "statt ungerechtfertigter Schuldgefühle möchte ich mich einfach in Ordnung fühlen". Also den Fokus nicht nur auf das, was "weg" sollte, sondern auch darauf, was ich stattdessen erreichen möchte. So nehme ich nicht einfach etwas weg, wo nachher Leere ist, sondern ich arbeite daran, etwas nicht mehr Gewolltes mit etwas Erwünschtem zu ersetzen.

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Tineli
 Tineli
(@tineli)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

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Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

das klingt blöd, ich weiß. aber selbst sich von diesen destruktiven dingen zu lösen, scheint auch immer ein teil des verlustes der eigenen identität. und sich von etwas lösen, heißt auch immer innere leere, bis vielleicht etwas neues, gutes diese wieder ausfüllen kann.

Ich kann das gut verstehen, und ich finde es klasse, wie du dieses Gefühl in deinen Worten auf den Punkt bringst. Vielleicht kannst du all das, was so in dir drin ist, mit auf den Weg nehmen, damit diese alten, nicht zielführenden Sätze verändert werden und zu etwas Neuem werden? Vielleicht findest du den "guten Grund", warum diese Schuldgefühle in der Vergangenheit hilfreich waren? Und kannst dann mit der Erkenntnis, dass der alte "gute Grund" heute nicht mehr passt, etwas Neues finden, das im Heute diese Aufgabe besser erfüllt? Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe?
Liebe Grüße,
Tineli

tineli antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
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Veröffentlicht von: @tineli

Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe?

ich meine, dich zu verstehen 😊
und ich denke, dies ist ein sehr interessanter gedanke bzw. ansatz, den ich gerne weiter verfolgen möchte.
hab dank dafür!

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Anonymous
 Anonymous
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Ich habe es erst vor ein paar Wochen geschafft den Kontakt zu den Schwiegereltern abzubrechen. Dadurch haben wir auch keinen Kontakt mehr zur Schwägerin mit Familie, was weh tut. Aber es war die einzige Chance um mich und die Kinder zu schützen.
Ich hatte auch mega Angst vor dem Abbruch, und es tat auch mega weh, aber es ist das beste, was ich tun konnte. Ich bin endlich freier und habe auch den Mut und die Freiheit Dinge aufzuarbeiten (ein sehr schmerzhafter, aber lohnender Weg).
So ein Abbruch, gerade zur eigenen Familie ist ein sehr sehr schwerer Schritt, und es tut mir sehr Leid, wenn er notwendig ist. Das kann man kaum alleine schaffen, gut dass du mit der Thera reden möchtest.
Ich denke, du kannst es nur schaffen, wenn die Motive stimmen, wenn Du es für Dich und die Kinder möchtest, verändern wirst du sie damit nicht.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut der Wahrheit in die Augen zu schauen.

Ano2

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Anonymous
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Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @anonyma-a40a64e81

Ich denke, du kannst es nur schaffen, wenn die Motive stimmen, wenn Du es für Dich und die Kinder möchtest,

mein mann und meine thera meinen, dass die motive stimmen; eigentlich schon sehr lange.

Veröffentlicht von: @anonyma-a40a64e81

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut der Wahrheit in die Augen zu schauen.

danke! letzteres ist wohl der größte knackpunkt. also nicht zurückzurudern.
aber um mich und meine motive abzusichern, suche ich ja noch einmal das therapeutische gespräch.

sei behütet!

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Anonymous
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in mir schreit alles wild durcheinander.
die lauteste stimme schreit "lass es! es ist zu gefährlich."
aber dann wäre ich feige, wie so oft in all der zeit. zu feige, den mund aufzumachen und somit etwas bewirken zu können.

ich hoffe, worte zu finden, stimme zu haben.
ich hoffe, bei mir bleiben zu können.
ich hoffe, dass richtige zu tun.
ich hoffe, dass ich danach noch bin, zumindest in teilen.
in mir ist so viel angst. oder anders gesagt ... ich bin angst.

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Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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kann es sein, dass dir gedroht wurde, falls du sprichst?

ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Hilfe

Ano

Nachtrag vom 19.10.2020 2011
P.s. ich glaube nicht, dass du feige bist, es wird gute Gründe haben, warum du so mega Angst hast und nicht sprechen kannst

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Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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nein, ich denke nicht.

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Tineli
 Tineli
(@tineli)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

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Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

in mir ist so viel angst. oder anders gesagt ... ich bin angst.

Es gibt auch noch vieles andere in dir, nicht nur die Angst. Du bist nicht (nur) Angst - auch wenn gerade die Angst vorherrscht.

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

die lauteste stimme schreit "lass es! es ist zu gefährlich."

Diese Stimme hat einen guten Grund, dass sie so laut schreit. Es war früher bestimmt mega-gefährlich, den Mund aufzumachen.
Aber heute ist es anders. Das hat aber der Teil, der hinter dieser Stimme ist, vielleicht noch nicht verstanden? Kannst du dem Teil Anerkennung geben, dass er dich so gern schützen möchte? Und kannst du ihm erklären, dass es heute anders ist? Dass wir 2020 haben und nicht mehr ... (setze ein Jahr aus deiner Kindheit ein, wo "Mund aufmachen" mega gefährlich war). Dass du inzwischen erwachsen bist und nicht mehr abhängig von deinen Eltern? Und dass es jetzt sehr wichtig ist, den Mund aufzumachen, um dich zu schützen? Vielleicht kannst du diese Stimme gewinnen, mitzumachen. Oder wenigstens zu schweigen und zuzusehen, was passiert?

Liebe Grüße
Tineli

tineli antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

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Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

in mir ist so viel angst. oder anders gesagt ... ich bin angst.

Der erste Schritt um Ängste zu überwinden ist, diese Ängste zu sehen, sie anzuerkennen und sich ihnen zu stellen.
Das machst Du schon sehr gut.

Klar, Ängste können auch lähmen, aber das müssen sie nicht. Vielleicht hilft es Dir, einmal zu konkretisieren, vor was genau Du Angst hast.
Meist lässt sich das diffuse Gefühl auf mehrere "kleinere" Ängste herunterbrechen, die für sich betrachtet gar nicht mehr so schlimm sind, bzw. leichter in den Griff zu bekommen sind.

Auf der anderen Seite möchte ich Dich zu einem Perspektivenwechsel ermutigen.
Ängste beschreiben meist, was Du verlieren könntest, oder was noch schlimmer werden kann.
Dem gegenüber stehen Verbesserungen, Hoffnungen, Frieden, Mut, Gewinn an Lebensqualität, Schutz und vieles mehr.

Kurz gesagt: erkenne Deine Ängste, aber geh dann weiter. 😉

groffin antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

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Liebe Anonyma,

vielleicht ist es mit der direkten Konfrontation auch keine gute Idee.

Es könnte für dich evtl. besser sein, diesen Kontaktabbruch erst einmal schriftlich mitzuteilen.

Der Vorteil davon ist, du kannst einen Brief in Ruhe beantworten und auch noch eine 2. Person deines Vertrauens drauf schauen lassen.

Und nein, das ist nicht feige, sondern dir angemessen.

Sei herzlich gegrüßt
Inge

irrwisch antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @irrwisch

vielleicht ist es mit der direkten Konfrontation auch keine gute Idee.

Veröffentlicht von: @irrwisch

Es könnte für dich evtl. besser sein, diesen Kontaktabbruch erst einmal schriftlich mitzuteilen.

Das könnte sein, nach Erfahrungen, die ich mit meiner Schwiegerfamilie gemacht habe.

Aber nun ist der Schritt der Konfrontation ja schon gegangen.

Anonymous antworten


Anonymous
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inzwischen sind knapp zwei wochen seit dem gespräch vergangen.
es war eher ein monolog meinerseits.
ich weiß noch immer nicht, ob ich überhaupt etwas damit erreicht habe, außer erneut zu viel von mir preisgegeben zu haben.
in mir ist viel enttäuschung und leere. und die tage nach dem gespräch war ich sehr durcheinander.

ich habe meinen standpunkt und die konsequenzen dargelegt.
ihre reaktion war schweigen. schweigen bis heute zu diesen punkten. es wird so getan, als hätte es das gespräch nicht gegeben. und ich würde es fast selbst glauben, würde mir mein mann dies nicht doch bestätigen.
zum glück haben sie nicht laut reagiert oder gar geleugnet (wobei schweigen vielleicht auch leugnen ist?). aus diesem grund habe ich den kontakt aktuell nicht ganz abgebrochen, jedoch eingeschränkt; auch für meine kinder.
mein mann meint, in diesem punkt habe ich etwas erreicht. auch indem ich meine ängste ihnen gegenüber ausgesprochen habe.

leider gibt es keinerlei nachfragen. absolutes desinteresse und drüber hinweggehen. das macht mir zu schaffen.
würde man gegenüber seinem kind nicht versuchen, die situation zu klären und ggf. zu verändern? bin ich ihnen denn so egal?

meine thera meinte, sie können mit mir nichts mehr anfangen. ich passe nicht mehr in ihr altes system rein, weil ich mich verändert habe.
ihre aussage klingt erst einmal hart, aber mit abstand betrachtet scheint da etwas dran zu sein.

tja. so sieht es gerade aus. es fühlt sich für mich wie ein scheitern an. meinerseits und uns als (Ursprungs)Familie.

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Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

ich habe meinen standpunkt und die konsequenzen dargelegt.
ihre reaktion war schweigen. schweigen bis heute zu diesen punkten. es wird so getan, als hätte es das gespräch nicht gegeben.

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

meine thera meinte, sie können mit mir nichts mehr anfangen. ich passe nicht mehr in ihr altes system rein, weil ich mich verändert habe.

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

tja. so sieht es gerade aus. es fühlt sich für mich wie ein scheitern an. meinerseits und uns als (Ursprungs)Familie.

Liebe Anonyma,
warum denkst du, dass du gescheitert sein solltest?

Du hast getan, was du dir, - aus gutem Grund - vorgenommen hattest. Du hast es getan, um dich, aber auch um deine Kinder, deine eigene Familie, zu schützen. Ich finde, das war mutig. Und ich finde, das verdient Respekt. Den Respekt kannst du dir auch selbst zollen.

Das mit dem Schweigen kenne ich. Zum Glück nicht aus meiner Ursprungsfamilie, aber aus der meines Mannes. Es wird eisern geschwiegen, aber es wird auch geleugnet. Angeblich sei er nie geschlagen wurde (er wurde es ständig und hart durch seine Mutter), angeblich sei sie ihm in verschiedenen Punkten beigestanden usw. Wenn sie überhaupt etwas sagt, dann behauptet sie genau das Gegenteil von dem, was tatsächlich war.

Ich halte Distanz und Höflichkeit. Einmal hatte ich allerdings auch die Nerven verloren, weil ich wirklich genug selbst um die Ohren hatte und hab ihr widersprochen. Das Ergebnis waren Krokodilstränen ihrerseits - und was ich für eine böse und unmögliche Person sei.

Mittlerweile ist es so weit, dass sie, wenn ich nicht dabei bin, mich vor meinem Sohn schlechtmacht. Das empört mich nicht meinetwegen, sondern weil sie ihn in Loyalitätskonflikte bringt. Der Gute hab mich verteidigt. Aber ich habe ihm erklärt, dass es nichts mit ihm zu tun hat, dass er sich nicht entscheiden muss zwischen Oma und Mama. Ich bin aber stocksauer, dass sie ihn damit belastet.

Und ich denke, ja, deine Therapeutin hat recht: Du passt in das System dieser Familie nicht mehr rein. Da ist Schweigen noch die für dich beste Reaktion, die du erlangen kannst.

Ich stelle mir das sehr hart vor, wenn es um die eigene Ursprungsfamilie geht. Und ich kann mir vor meinem inneren Auge die Situation sehr gut vorstellen, die du erlebt hast.

Ich denke, du hast deine Gründe für den Kontaktabbruch. Leider kann ich dir aus meiner Erfahrung keinen Mut machen, dass sich an dem Verhalten deiner Ursprungsfamilie etwas ändern wird.

Ich finde dich mutig. Und ich finde es sehr gut, dass du deine Kinder schützen willst.

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Hallo hier ist Tomi12,
es tut mir weh wenn ich deine Geschichte lese. Bei mir war es genauso, nur ohne Kind.
Der Anfang ist sehr, sehr schwer. Es ist notwendig destruktive Menschen loszulassen und seinen eigenen Weg zu beschreiten.
Ich habe ein sehr gutes Buch für dich, dass du unbedingt kaufen solltest:
Rachel Wu, Toxic-Free/Umgang mit toxischen Beziehungen.
Das schlimme daran ist, dass Opfer Schuldgefühle haben, die Täter nicht .Bei mir war es auch so. Es nützt nichts-lieber gehen als von solchen Menschen zerstört zu werden. Schütze Dich und Deine Familie
Du schaffst das!

Anonymous antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3480

Mein großer Respekt........
.....gilt dir!

Du warst und bist sehr mutig, im direkten Gespräch deinen Kontaktabbruch mitzuteilen.
Du hast es geschafft!

Für ihre Reaktion bist nicht du verantwortlich.
Ebensowenig für ihr Schweigen.

Schweigen würde ich nicht als leugnen interpretieren.
Da gibt es weit mehr Facetten und Möglichkeiten.

Du hast dich verändert. Bist mutiggeworden und klar in deinen Ansagen.
Das sprengst ihr System, brichst daraus aus.

Das muss die Gegeneite erst einmal verarbeiten.

Es könnte sein, dass sie denkt oder hofft, du würdest wieder einknicken.

Deine Thera ist eine kluge Frau.

Ich wünsche dir einen weiteren guten Weg auf dem eingeschlagenen.

Nein, du wirst deine Gegenüber nicht ändern können.
Immer nur dich selbst kannst du ändern und dann abwarten, was geschieht.

Bitte, bleib weiterhin so mutig.

Für dich..............aber auch für deine Kinder und deinen Mann.
Sie brauchen dich und u sie.
Euch gelten die Prioritäten.

Sei behütet
Inge

irrwisch antworten
Tineli
 Tineli
(@tineli)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1380

Schweigen ist vermutlich die einzige Möglichkeit, mit der deine Ursprungsfamilie auf Konflikte reagieren kann. Sie kennen kein anderes Verhaltensmuster. Vermutlich war es bisher auch so, dass sich alles irgendwie wieder eingerenkt hat, wenn sie nur beharrlich geschwiegen haben. Dann hatten sie gewonnen und alles war wieder ok.

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

tja. so sieht es gerade aus. es fühlt sich für mich wie ein scheitern an. meinerseits und uns als (Ursprungs)Familie.

Ja, für die Ursprungsfamilie stimmt das vermutlich. Aber: Das ist nicht deine Schuld! Die Ursachen liegen in einer Zeit, als du Kind warst und vermutlich sogar in einer Zeit, als du noch gar nicht geboren warst. Und dafür kannst du nun wirklich nichts. Dieses Scheitern, das schon viel früher passiert ist, kann nicht einer allein wieder reparieren. Dazu müssen vor allem die mitarbeiten, die das verursacht haben.

Ob du selbst gescheitert bist? Woran denn? Du hast heute vor allem Verantwortung für deine heutige Familie, also deinen Partner und deine Kinder, und natürlich auch für dich selbst. Und für die hast du bestens gesorgt. Bitte knick jetzt nicht ein, sondern bleib standfest. Dann bist du grade nicht gescheitert, sondern hast aus den Umständen das gemacht, was es braucht.

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

leider gibt es keinerlei nachfragen. absolutes desinteresse und drüber hinweggehen. das macht mir zu schaffen.
würde man gegenüber seinem kind nicht versuchen, die situation zu klären und ggf. zu verändern? bin ich ihnen denn so egal?

Wie gesagt: Das können sie gar nicht.

Hier höre ich dein Bedürfnis heraus, endlich einmal gesehen zu werden. Bitte achte hier gut auf dich. Bei deiner Ursprungsfamilie wird dieses Bedürfnis nicht gestillt. Ich wünsche dir, dass du einen guten Ort findest, wo du gesehen wirst, wo vor allem das verletzte Kind in dir gesehen wird und Heilung erfahren darf.

Wenn dein Gespräch mit deiner Ursprungsfamilie aus dem Grund heraus passiert ist, dass sie dich endlich sehen, dann war es von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Wenn es aber drum geht, dich und deine heutige Familie zu schützen, dann ist das Schweigen doch ok. Lass sie und kümmere du dich um dich selbst und deine heutige Familie.

Alles Gute und weiter viel Mut, den Weg weiter zu gehen!
Tineli

tineli antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

es tut mir leid, wenn ich deine antwort und die anderer mitschreiber nicht zurück beantwortet habe.
beim lesen dieser hat es ordentlich in mir gearbeitet und arbeitet es weiterhin in mir. vermutlich, weil so viel wahrheit enthalten ist. auch wenn mich diese innen sehr schmerzt. da ist wohl auch viel traurigkeit dabei und vielleicht auch eine art abschied. keine ahnung.

erst heute habe ich gemerkt, wie notwendig der abstand zu meiner ursprungsfamilie ist. heute wurden meine grenzen wieder überrannt. meine worte werden ignoriert. vermutlich wieder unter dem motto "wir meinen es doch nur gut". gut muss aber zwangsläufig nicht richtig sein, oder?

und wenn ich schon mal mit meinem leben aufräume .... heute habe ich einen neuen arbeitsvertrag unterschrieben.
morgen kündige ich dann und löse mich damit aus einer weiteren ungünstigen konstellation. ich bin gespannt, wie eine bestimmte person darauf reagieren wird. empört und hintergangen? oder vielleicht sieht sie es doch als chance? ich denke eher aus ihrer sicht habe ich wieder alles an ihr falsch gemacht.

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Tineli
 Tineli
(@tineli)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1380

Liebe Ano,

danke, dass du dich meldest! Ich freu mich, wenn es in dir arbeitet - denn dann bist du ja "auf dem Weg". Leicht ist der nicht, aber ich bin guter Hoffnung, dass du es schaffst!

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

wir meinen es doch nur gut

Dieser viel gebrauchte Satz heißt nur eins: Der, der es sagt, bekundet damit, dass er nicht absichtlich was Böses tut. Er möchte etwas Gutes erreichen. Aber ob das auch gelingt? Nicht immer ist das, was aus guten Absichten heraus geschieht, auch wirklich für den anderen hilfreich. Und deshalb hast du damit vollkommen recht:

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

gut muss aber zwangsläufig nicht richtig sein, oder?

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

heute habe ich einen neuen arbeitsvertrag unterschrieben.

Herzlichen Glückwunsch!! Ich fange auch im neuen Jahr eine neue Stelle an und bin schon sehr aufgeregt.
Ich wünsche dir, dass du deinen eigenen Weg gehen kannst, egal, was "eine bestimmte Person" darüber denkt. Du musst damit leben, nicht sie.

Sei gesegnet,
Tineli

tineli antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3480

Liebe nonyma!

Darf ich dir rückmelden, dass ich gerade nur staune und danke?!

Ich staune über deinen Mut, deine guten Schritte, deinen guten Weg!

Wer meint, es gut mit mir oder dir zu meinen, möchte in seinem Sinn und nach seiner Art, aber leider oft nicht in meinem oder deinem Sinn etwas an dich heran tragen oder dich zu etwas bewegen.

Immer wieder da meine Bitte:

Bleib ganz beidir!
Du musst nicht so sein, handeln, leben, wie Andere es für gut und/oder richtig halten.
Denn sie leben doch auch ihr Leben.

Wr deine Worte ignoriert, der hat nur sich und seine Massstäbe im Sinn,nicht aber dich und deine Werte, Ziele, oder kurz gesagt ..dich!

Herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Arbeitsvertragt!
Darüber freue ich mich ganz arg!
Endlich weg von der heissen Herdplatte! Juchuh!!

Gönn dir wetierhin deine Sicht!
Du siehst schon mit sehr liebevollen Augen!

Sei weiter ermutigt und behütet auf deinem guten Weg!

Inge

irrwisch antworten
frosch80
(@frosch80)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 816

Hej 😊

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

heute habe ich einen neuen arbeitsvertrag unterschrieben.
morgen kündige ich dann

Sehr, sehr fein 😊

Veröffentlicht von: @anonyma-de16e0eea

"wir meinen es doch nur gut"

Ach ja... sie wollen nur dein Bestes...
aber das gibst du ihnen jetzt nicht mehr. Das behältst du einfach selber und gehst eigenverantwortlich damit um...

Liebe Grüße
Werner

frosch80 antworten
Seite 2 / 3
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