Benachrichtigungen
Alles löschen

'Nebenan' ist Krieg - Wie geht es Dir damit?

Seite 2 / 3

komMODe
Moderator
Themenstarter
Beiträge : 370

In Europa fallen wieder Bomben. Der Krieg ist nebenan. Bei Freunden.

Jeder Krieg, jede Not, jede Katastrophe ist schrecklich, darf und soll nicht kleingeredet werden. Egal wo, egal wie weit weg von uns.

Dieser Krieg, den Putin gerade gegen die Ukraine führt, löst bei mir und vielen Menschen in meinem Umfeld durch unterschiedliche Gründe besonders viele Sorgen und Ängste aus. Wie geht es den Freunden/Verwandten in der Ukraine? Leben sie? Kann der Wahnsinn gestoppt werden? Wird es einen Atomkrieg geben? Reicht mein Einkommen für Heizöl und die Fahrt zur Arbeit? Was mache ich, wenn es hier auch Krieg gibt? Wird es jemals wieder sowas wie Frieden geben? Was wird aus meinen Kindern?....

Hier soll ein Raum jenseits der politischen, militärischen Fragen entstehen. Diese können gerne (weiterhin) in den passenden Forenbereichen diskutiert werden. In diesem Raum hier dürfen die Dinge an- und ausgesprochen werden, die Dich durch die aktuelle Situation belasten. Diese Sorgen können ganz unterschiedlich und individuell sein.

Nehmen wir die Ängste der anderen ernst, selbst wenn sie mir selbst absurd erscheinen, akzeptieren wir, dass durch persönliche Lebensumstände, eigenes Erleben etc möglicherweise die Wahrnehmung und das Empfinden anders ist als meins.
Spielen wir Nöte nicht gegeneinander aus, verzichten wir auf Whataboutism.

Sorgen auszusprechen, verstanden werden, damit nicht alleine zu sein, kann erleichtern. Zu berichten, was Dir geholfen hat/hilft, mit den aktuell aufkommenden Ängsten umzugehen, kann anderen eine Anregung sein.

Kurz: Hier ist Raum für das, was dieser Krieg mit Dir macht.

Weshalb habe ich so viele Worte verloren, wenn es auch kurz gegangen wäre? Mit diesem Thread sind wir bewusst ins Miteinander-Füreinander gegangen. Es sollen aber unbedingt auch die eingeladen sein, die sich sonst eher nicht hier aufhalten und denen das Miteinander hier nicht so geläufig ist.

Herzliche Einladung zum Austausch - gerne auch unter Nutzung der Anonymitätsfunktion.

komMODe

Antwort
50 Antworten
Heinzwolfgang
Beiträge : 17

Dieser Krieg verursacht bei mir ein sehr ungutes Gefühl und wirft Gedanken über Gott auf. Ich liebe meine Kinder, würde alles tun, damit ihnen nichts und niemand nach dem Leben oder Gesundheit trachtet. Immermehr zweifle ich aber daran, dass dieser Gott ein wirklich liebender und allmächtiger Gott ist. Ist er allmächtig, was hindert ihn daran, den Krieg zu beenden? Warum lässt er "seine" Kinder dermaßen leiden und sterben, er liebt sie doch alle? Oder doch nicht?

heinzwolfgang antworten


HerrNilson
Beiträge : 216

Schön, dass einige hierhergefunden haben! 😊

Moin!

Danke für Euer (Mit)Teilen!
Wie unterschiedlich wir Menschen ticken, zeigt sich auch hier wieder.

Ich selbst schwanke zwischen Entsetzen, Fassungslosigkeit, Sorgen, Angst, Zuversicht, Hilflosigkeit, helfen wollen, Mitleid(en), Bewunderung für den Kampfgeist der Ukrainer... und Mischungen aus all dem hin und her.
Ja, die räumliche Nähe fühlt sich für mich bedrohlicher an. Dieser Krieg ist zwar nicht mehr oder weniger grausam und/oder falsch als andere, aber dichter. Und -irgendwie total absurd- wir können fast live zuschauen. Klingt bescheuert... Ist es auch. Viele Sender überbieten sich in gewohnter Weise mit noch dichter dran, noch schlimmeren Bildern, noch mehr Tränen, noch mehr Insider-Informationen.
In den ersten Tagen habe ich gefühlt ständig den aktuellen Stand verfolgt. Mittlerweile habe ich das sehr begrenzt und schaue selektiver und viel weniger. Das bekommt mir besser.

Auch möchte ich im Rahmen meiner Möglichkeiten (und dieser Rahmen ist oft größer als man so meint) versuchen, zu helfen. Zum einen lindert es evtl das Leid der unmittelbar Betroffenen ein bisschen - und zum anderen geht es gegen das Gefühl der Hilflosigkeit an.
Beten kann jede(r). Kostet nicht mal was. Außer vielleicht Überwindung.

LG
HerrNilson (komMODe)

herrnilson antworten
Taubnessel
Beiträge : 103

Als Schweizerin haben keine meiner Vorfahren Krieg erlebt, höchstens von der Grenze aus zugeschaut. Dennoch haben mich die Kriege in der Welt seit früh in meiner Kindheit bewegt.
Meine Schwiegermutter war 10, als der 2. WK endete. Ihre Stadt war zerbombt, ihr älterer Bruder an der Ostfront verschollen. Was sie manchmal, jetzt wo sie sehr alt ist, erzählt, ist einfach nur schrecklich.

Bevor der Krieg in der Ukraine anfing, habe ich gebangt, gehofft, dass es doch nicht soweit kommt und gleichzeitig trotzdem gewartet, bis es soweit ist.
Dann war es so und seither ist Krieg.

Ich fühlte abwechselnd Fassungslosigkeit, Schmerz und Trauer, Wut und eine gewisse Besorgnis, was das alles für Folgen nach sich ziehen wird. Das erste Gefühl hat sich unterdessen gelegt, erstaunlicherweise gewöhne ich mich auch an Schlimmes.

Was ich schwierig finde ist die Machtlosigkeit, die Ohnmacht, nichts tun zu können, um diesen Krieg zu beenden. Es bleibt mir einzig zu beten, Gott um Erbarmen zu bitten.

Dieser Krieg bekräftigt in mir, was ich ohnehin fokussiere. Meine Hoffnung, mein "Ziel" ist die neue Schöpfung, die Gott verheissen hat. Und solange ich hier lebe, möchte ich mich an den Dingen freuen, über die ich mich freuen kann. Die fluffigen Wildbienen, die bei uns vor wenigen Tagen geschlüpft sind zum Beispiel... Ich möchte dankbar sein, wofür ich dankbar sein kann. Möchte geniessen, was ich geniessen kann.

Insbesondere meinem Sohn möchte ich Hoffnung, Zuversicht, Halt in Jesus Christus vermitteln, soweit ich es kann. Und meinem Mann eine hilfreiches Gegenüber sein, solange er oder ich leben.
Ich möchte tun, was ich tun kann, um dem Leid in dieser Welt zu begegnen.

Ansonsten bin ich wohl etwas fatalistisch eingestellt, ob es nun Dinge sind wie Kriege oder auch die Zerstörung unserer Erde. Vielleicht bleibe ich deshalb recht "gelassen"? Ich kann ja ohnehin nur meinen kleinen Beitrag leisten, so wie es mein Gewissen es von mir fordert. Das Böse aus der Welt schaffen kann ich nicht.

Was bleibt ist Schmerz und Trauer über die Zerstörung und das Leid der Menschen. Und Wut auf die, die es verursachen. Und da will ich nicht stecken bleiben.

Ich will an Jesus festhalten.

Seid gesegnet und behütet!
Taubnessel

taubnessel antworten


Suzanne62
Beiträge : 7672

ausschalten, wegzappen

Veröffentlicht von: @kommode

In Europa fallen wieder Bomben. Der Krieg ist nebenan. Bei Freunden.

Das ist ja nun nicht so neu wie man es uns glauben machen möchte.
Der Krieg zwischen den verschiedenen Ethnien Ex-Jugoslawiens ist ja nun nicht so sehr lange her.

Veröffentlicht von: @kommode

Wird es einen Atomkrieg geben?

Ginge es nach Selenskyi, müssten wir dieses Risiko in Kauf nehmen, denn genau darauf würde es hinauslaufen, wenn die NATO sich stärker als bisher einmischen und ihm den Wunsch nach einer durch sie überwachten Flugverbotszone erfüllen würde.
Glücklicherweise geht es nicht nach ihm und unsere Politiker sind sich bei aller pro-ukrainischen Parteilichkeit der Verantwortung für ihre eigenen Bürger bewusst.
Alle Solidarität hat da ihre Grenzen, wo sie in Selbstschädigung ausartet.

Veröffentlicht von: @kommode

Wird es jemals wieder sowas wie Frieden geben?

Kommt darauf an, was man unter Frieden versteht. Vorerst reicht erst mal ein Waffenstillstand - und der muss ganz dringend herbeigeführt werden, um egal welchen Preis.
Da sollten auch Gebietsabtretungen kein Tabu sein. Was bitte hätte Selenskyi von einem zwar territorial vollständigen und unabhängigen Land, in dem kein Stein mehr auf dem anderen steht, nichts mehr funktioniert und Hunderttausende tot sind?
Man sieht: ich bin nicht gerade ein Fan des ukrainischen Präsidenten und kann die z.T. sehr unreflektierte und unkritische Verehrung, die unsere Medien ihm entgegen bringen, nicht nachvollziehen.
Um hier aber keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen, weil ich nichts über Putin schreibe: das erübrigt sich. Zu ihm fällt mir nichts ein, was auch nur halbwegs zitierfähig wäre....durchgeknallter Despot ist da noch das höflichste.
Ansonsten beschränke ich mich darauf, bei "Deutschland hilft" zu spenden, mich einmal am Tag durch das "heute journal" oder die "Tagesthemen" auf den aktuellen Stand bringen zu lassen und ansonsten mein normales Leben weiterzuleben....und den Krieg halt wegzuzappen oder die Kiste auszuschalten, um nicht verrückt zu werden.
Habe ich bei Corona auch so gemacht.
Ich habe diesen verdammten Krieg nicht angezettelt und es liegt auch nicht in meiner Verantwortung, ihn zu beenden.

Veröffentlicht von: @kommode

Reicht mein Einkommen für Heizöl und die Fahrt zur Arbeit?

Ich fürchte, falls allzu viele Menschen diese Frage mit "nein" beantworten müssen, ist der soziale Friede massiv in Gefahr und die derzeitige Willkommenskultur und Hilfsbereitschaft gegenüber den ukrainischen Flüchtlingen wird in ihr Gegenteil umschlagen.
Hoffen wir, dass das der Ampelregierung bewusst ist.

suzanne62 antworten
komMODe
Moderator
Themenstarter
Beiträge : 370

Wie geht es Euch inzwischen?
Putin führt seinen Krieg nun bereits seit gut drei Wochen 🙁

Wie geht es Euch? Denkt und fühlt Ihr wie zu Beginn? Hat sich für Euch etwas geändert? Habt Ihr Wege gefunden, mit Belastendem umzugehen, Möglichkeiten der Hilfe für Euch und andere entdeckt?

Magst Du erzählen?

Liebe Grüße

komMODe

kommode antworten
15 Antworten
Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 1731
Veröffentlicht von: @kommode

Wie geht es Euch? Denkt und fühlt Ihr wie zu Beginn?

Also mir geht es nach wie vor ehrlich gesagt nicht gut. Mich belasten die ganzen News und Bilder immer noch sehr.

Ich sehne mich nach einem Waffenstillstand, damit man (aber vor allem die betroffene Bevölkerung) endlich einmal durchatmen kann.

Zudem mache ich mir auch für die Zukunft Sorgen, vor allem was die weltweite Entwicklung anbelangt. Meine Strategie ist normalerweise die, dass ich mich möglichst genau mit etwas beschäftige, das mich belastet.

Aber diesen Krieg kann ich einfach hinten und vorne nicht einordnen. Ich wähne mich in einem Anachronismus. Ein klassischer Angriffskrieg im Stil des Zweiten Weltkrieges in einer Zeit des hochtechnologisierten Fortschritts und weltweiten Vernetzung.

Putin hat in seinem Bunker wohl nicht mitbekommen, was sich inzwischen alles verändert hat.

Alles wird kaputt geschlagen, Häuser, Autos, zivile Menschen werden umgebracht. Übrigens tun mir auch die vielen Haustiere leid, die von diesem Krieg ebenfalls betroffen sind. In der Ukraine selbst wie auch in vielen anderen Ländern gibt es Probleme mit der Unterbringung der Flüchtlinge und Mehrkosten, die der Allgemeinheit aufgebürdet werden wegen nichts und wieder nichts. Für die Folgen des Mordens und Zerstörens muss man auch noch finanziell aufkommen.

Der viertreichste Mann Europas, der für das alles verantwortlich ist natürlich nicht.

tamaro antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21525
Veröffentlicht von: @tamaro

Übrigens tun mir auch die vielen Haustiere leid, die von diesem Krieg ebenfalls betroffen sind.

Geht mir auch so. Ich habe irgendwo von einem Hund gelesen, der bei der Flucht mit seiner Besitzerin in Artilleriebeschuss geriet und in Panik davonrannte... die Besitzerin hat ihren Hund nicht wiedergefunden. Und ich frage mich, wie es dem Hund jetzt wohl geht.

Und natürlich erscheint das irgendwie albern... da sterben schließlich auch Kinder und jede Menge unschuldiger Menschen, was ist da ein Hund?

Aber mir erschien das einfach sehr symbolisch. So ein Hund versteht nicht, was da plötzlich los ist... der möchte nur, dass alles ist wie vorher und alle in Sicherheit und zusammen sind.
Und genau so geht es den Menschen auch.

So simpel kann es manchmal sein.

lucan-7 antworten
mmieks
 mmieks
(@mmieks)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 1125

Ich habe jetzt oben nicht mit diskutiert .... möchte aber doch etwas datu schreiben.

Am Anfang des Krieges tat ich mir schwer, den berühmten Knopf am TV zu finden und habe schwer in den Schlaf gefunden. Mein Umfeld war auch krass von Corona betroffen, d.h. Quarantäne als Konsequenz - an dann schalten man doch wieder ein.

Inzwischen machen mich die Nachrichten mürbe und ich höre sie nur noch einmal am Tag. Ich möchte die Augen nicht davor verschließen, doch ich möchte auch Momente finden, die einfach gut sind, Freude machen Natur erlen, garteln, fotografieren, aktiv etwas unternehmen.

mmieks antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Ich habe mein Lesen, hören und sehen von Nachrichten etwas reduziert. Ich schaue jetzt nur noch ca 4-6 mal pro Tag in die aktuelle Lage.
Es ist nach wie vor unverändert schrecklich und noch immer unvorstellbar schlimm, mir vorzustellen, was die Betroffenen da durchmachen.

Ich habe online gesehen, wie manche Ukrainer sich vor die Panzer und Kriegswagen stellen oder legen und mit ruhigen Worte versuchen die russischen Soldaten zu stoppen. Wahnsinn, wie mutig sie sind.

Ansonsten gehen wohl Tausende freiwillig zum Kämpfen in die Ukraine. Das beunruhigt mich etwas, ehrlich gesagt. Es ist mir etwas peinlich das zu sagen, weil es ja heldenhaft und lobenswert ist, dass sie helfen wollen, aber in mir kommt der Gedanke auf, ob da vielleicht auch manche "blutrünstige" Männer dabei sind, die die Gelegenheit nutzen wollen ihrem inneren Trieb rumzuballern- zu morden offiziell erlaubt, freien Lauf zu lassen.
Wie gesagt, ich schäme mich etwas für diese aufkommenden Gedanken, falls ich damit völlig verkehrt liegen sollte, aber das ist in meinem Hinterkopf, dass da vielleicht manche bei sind.

Ich kenne mich nicht aus, ob es so üblich ist, dass Tausende freiwillig für ein anderes Land in den Krieg ziehen...

Veröffentlicht von: @kommode

Magst Du erzählen?

Und wie geht es dir?

deleted_profile antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21525
Veröffentlicht von: @amalia

Ansonsten gehen wohl Tausende freiwillig zum Kämpfen in die Ukraine. Das beunruhigt mich etwas, ehrlich gesagt. Es ist mir etwas peinlich das zu sagen, weil es ja heldenhaft und lobenswert ist, dass sie helfen wollen, aber in mir kommt der Gedanke auf, ob da vielleicht auch manche "blutrünstige" Männer dabei sind, die die Gelegenheit nutzen wollen ihrem inneren Trieb rumzuballern- zu morden offiziell erlaubt, freien Lauf zu lassen.
Wie gesagt, ich schäme mich etwas für diese aufkommenden Gedanken, falls ich damit völlig verkehrt liegen sollte, aber das ist in meinem Hinterkopf, dass da vielleicht manche bei sind.

Die Gedanken finde ich gut und richtig. Das schmälert ja nicht den Mut jener, die ihr Leben für eine Sache riskieren, an die sie glauben.
Aber die andere Seite gibt es halt auch.

lucan-7 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @lucan-7

Aber die andere Seite gibt es halt auch.

🙁 Das befürchte ich auch.

deleted_profile antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @amalia

Ansonsten gehen wohl Tausende freiwillig zum Kämpfen in die Ukraine. Das beunruhigt mich etwas, ehrlich gesagt. Es ist mir etwas peinlich das zu sagen, weil es ja heldenhaft und lobenswert ist, dass sie helfen wollen, aber in mir kommt der Gedanke auf, ob da vielleicht auch manche "blutrünstige" Männer dabei sind, die die Gelegenheit nutzen wollen ihrem inneren Trieb rumzuballern- zu morden offiziell erlaubt, freien Lauf zu lassen.

Mich erinnert das etwas an die Zeit des spanischen Bürgerkriegs, als ebenfalls zahlreiche Menschen (Männer wie Frauen) aus aller Herren Länder nach Spanien gingen, um in den internationalen Brigaden gegen Franco zu kämpfen. Der bekannteste unter ihnen war wohl Ernest Hemingway. Aber trotz dieses Einsatzes ging die Sache bekanntlich nicht gut aus für die spanische Demokratie - es folgten erst mal Jahrzehnte des konservativen Faschismus.
Hoffen wir für die Ukraine, dass es hier zu einem baldigen und besseren Ende kommt.

deleted_profile antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21525
Veröffentlicht von: @bepe0905

Aber trotz dieses Einsatzes ging die Sache bekanntlich nicht gut aus für die spanische Demokratie - es folgten erst mal Jahrzehnte des konservativen Faschismus.

Was viele an dieser Stelle gerne übersehen: Gegen die Faschisten kämpften nicht nur Demokraten, sondern auch von Stalin unterstützte Kommunisten.

Hätte Franco den Krieg verloren, dann hätten die Kommunisten die Macht übernommen... und das ganze in ein stalinistisches System verwandelt, welches kaum besser gewesen wäre als die Franco-Diktatur.

Das ist so etwas, was ich auch in der Ukraine befürchte. Sollten die Russen dort vertrieben werden können, dann werden die dortigen Nazis tatsächlich eine Gelegenheit sehen... dann hätte Putin genau das erschaffen, was er angeblich bekämpfen wollte.

Ich sage nicht, dass es so kommt - man sollte nur alle Gefahren sehen, und nicht nur eine einzige...

lucan-7 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @lucan-7

Hätte Franco den Krieg verloren, dann hätten die Kommunisten die Macht übernommen... und das ganze in ein stalinistisches System verwandelt, welches kaum besser gewesen wäre als die Franco-Diktatur.

Das ist richtig. Als Ergebnis blieb eigentlich nur Pest oder Cholera.
Allerdings: Bevor der Bürgerkrieg in Spanien begann, hatte das Land eine gemäßigt linke demokratisch gewählte Regierung. Aber der Krieg spaltete und radikalisierte. Und insofern könnte es in der Ukraine ähnlich kommen:

Veröffentlicht von: @lucan-7

Sollten die Russen dort vertrieben werden können, dann werden die dortigen Nazis tatsächlich eine Gelegenheit sehen... dann hätte Putin genau das erschaffen, was er angeblich bekämpfen wollte.

... auch keine schönen Perspektiven

deleted_profile antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @lucan-7

Hätte Franco den Krieg verloren, dann hätten die Kommunisten die Macht übernommen... und das ganze in ein stalinistisches System verwandelt, welches kaum besser gewesen wäre als die Franco-Diktatur.

.
Es gibt noch ein anderes Szenario. Spanien wäre nicht mehr eine Nation, sondern im heutigen Spanien gebe es verschiedene Gegenden die nicht mehr zum Staat gehören.
Das die Kommunisten nicht an die Macht kommen sollten, war in großen Teilen eher ein katholisches Problem. Die Befürchtungen waren berechtigt. Das verhängnisvolle daran war, dass Franco und die katholische Kirche eine Symbiose gebildet haben. Nicht nur in Spanien. Das Ergebnis war auch nicht besser als Kommunismus. Andere Kirchen, oder Religionen gab es in Spanien kaum.

orangsaya antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21525

Das sind natürlich auch alles wichtige Punkte.

Nun ist das hier miteinander-füreinander, deshalb möchte ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen.
Der Grund, weshalb ich darauf kam, ist dass meine Familie in verschiedene Dinge involviert war (auf die ich hier nicht näher eingehen möchte) und ich die Ereignisse in der Ukraine auch ein wenig aus dieser Perspektive betrachte - inclusive verschiedener Befürchtungen.

Es gibt etliche Beispiele in der Geschichte, wo die Dinge übel ausgingen. Es gibt aber auch Beispiele, die Mut machen.
Und ich hoffe, dass die Ereignisse in der Ukraine - trotz aller Opfer - zu letzteren gehören werden.

lucan-7 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Danke dir für die Infoemation, dann ist das grundsätzlich nicht ungewöhnlich.

Veröffentlicht von: @bepe0905

Hoffen wir für die Ukraine, dass es hier zu einem baldigen und besseren Ende kommt.

Das hoffe ich auch. Sehr.

deleted_profile antworten
komMODe
Moderator
(@kommode)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 370

Danke für Dein Berichten!

Veröffentlicht von: @amalia

Und wie geht es dir?

Danke für's Fragen.
Gemischt. Die Anspannung der allerersten Tage hat etwas nachgelassen, was sicherlich auch der Tatsache geschuldet ist, dass ich die Berichterstattung nicht mehr so intensiv verfolge. Auch klappt es ganz gut, nicht vor dem Einschlafen damit anzufangen, über ein 'Wie kann man diesen Wahnsinn stoppen' nachzudenken. Aber das, was die Menschen (und jemand sprach auch die Tiere an) in der Ukraine erleben, erleiden müssen, macht mich sehr traurig.

kommode antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @kommode

Danke für's Fragen.

Gerne, du hast ja auch gefragt und es tat gut was dazu schreiben zu dürfen.

Veröffentlicht von: @kommode

Gemischt. Die Anspannung der allerersten Tage hat etwas nachgelassen, was sicherlich auch der Tatsache geschuldet ist, dass ich die Berichterstattung nicht mehr so intensiv verfolge.

Das kann ich gut nachvollziehen. Mir geht es ähnlich, es tut gut das zu reduzieren.
Dadurch, dass wir auch ( durch die Länder hindurch) so miteinander vernetzt sind, bekommen wir auch viel mit und es entsteht eine riesen Flut an Informationen, die müssen ja auch verarbeitet werden.

Veröffentlicht von: @kommode

Auch klappt es ganz gut, nicht vor dem Einschlafen damit anzufangen, über ein 'Wie kann man diesen Wahnsinn stoppen' nachzudenken.

Ich denke auch, dass es nicht gut ist damit in den Schlaf zu gehen.
Wenn das bei mir los geht vorm Einschlafen bete ich immer wieder "Vater, dein Wille geschehe", das beruhigt mich dann so sehr, dass ich friedlich einschlafen kann. 😊

Veröffentlicht von: @kommode

Aber das, was die Menschen (und jemand sprach auch die Tiere an) in der Ukraine erleben, erleiden müssen, macht mich sehr traurig.

Ja 😠

deleted_profile antworten
Kintsugi
(@kintsugi)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 831

Ich empfinde sehr ähnlich wie Tamaro.

Ich habe ansonsten auch meinen Nachrichtenkonsum auf 1x Tagesschau am Abend reduziert und schaue auch nicht mehr alle Sondersendungen.

Ich habe gerade auch gesundheitlich eine Baustelle, die mich etwas von diesen grauenvollen Geschehnissen „ablenkt“, wenn man das so sagen kann.

Da ich dazu neige, Dinge generell sehr nah an mich heranzulassen, fand ich hilfreich, was ich neulich las:

Mache dir bewusst: Du bist nicht schuld an der Situation. Menschen können sich schuldig fühlen, wenn sie selber in Sicherheit sind und andere Menschen auf der Flucht oder in Gefahr sind. Das hilft jedoch niemandem weiter.

Am Abend lese ich vor dem Einschlafen ein Buch mit Andachten und Gebeten, das hilft mir.

kintsugi antworten


Ungehorsam
Beiträge : 3336

Seit ich kurz vor der Jahrhundertwende an der Organisation und Durchführung eines Hilfstransportes nach Lwiw beteiligt war, habe ich mich näher mit der Ukraine beschäftigt und die Geschehnisse seit der Annexion der Krim mit großer Sorge beobachtet.
Seit Kriegsbeginn erlebe ich einen permanenten Alptraum. Seit dem eingangs erwähnten Hilfstransport bin ich umgezogen und habe keinen Kontakt mehr zu der Gruppe, die die Hilfstransporte organisiert.
Ich erfahre aus den Medien von der großen Hilfsbereitschaft. Ich selber fühle mich aber wie gelähmt und bin unfähig, selber aktiv zu werden. Ich kriege es wenigstens noch auf die Reihe, Geld zu spenden.

ungehorsam antworten
Seite 2 / 3
Teilen:

Hey du!

Dieses Forum ist für dich kostenlos.
Das funktioniert nur, weil uns treue Menschen regelmäßig mit ihrer Spende unterstützen.
Bist du dabei?