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'Nebenan' ist Krieg - Wie geht es Dir damit?

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komMODe
Moderator
Themenstarter
Beiträge : 370

In Europa fallen wieder Bomben. Der Krieg ist nebenan. Bei Freunden.

Jeder Krieg, jede Not, jede Katastrophe ist schrecklich, darf und soll nicht kleingeredet werden. Egal wo, egal wie weit weg von uns.

Dieser Krieg, den Putin gerade gegen die Ukraine führt, löst bei mir und vielen Menschen in meinem Umfeld durch unterschiedliche Gründe besonders viele Sorgen und Ängste aus. Wie geht es den Freunden/Verwandten in der Ukraine? Leben sie? Kann der Wahnsinn gestoppt werden? Wird es einen Atomkrieg geben? Reicht mein Einkommen für Heizöl und die Fahrt zur Arbeit? Was mache ich, wenn es hier auch Krieg gibt? Wird es jemals wieder sowas wie Frieden geben? Was wird aus meinen Kindern?....

Hier soll ein Raum jenseits der politischen, militärischen Fragen entstehen. Diese können gerne (weiterhin) in den passenden Forenbereichen diskutiert werden. In diesem Raum hier dürfen die Dinge an- und ausgesprochen werden, die Dich durch die aktuelle Situation belasten. Diese Sorgen können ganz unterschiedlich und individuell sein.

Nehmen wir die Ängste der anderen ernst, selbst wenn sie mir selbst absurd erscheinen, akzeptieren wir, dass durch persönliche Lebensumstände, eigenes Erleben etc möglicherweise die Wahrnehmung und das Empfinden anders ist als meins.
Spielen wir Nöte nicht gegeneinander aus, verzichten wir auf Whataboutism.

Sorgen auszusprechen, verstanden werden, damit nicht alleine zu sein, kann erleichtern. Zu berichten, was Dir geholfen hat/hilft, mit den aktuell aufkommenden Ängsten umzugehen, kann anderen eine Anregung sein.

Kurz: Hier ist Raum für das, was dieser Krieg mit Dir macht.

Weshalb habe ich so viele Worte verloren, wenn es auch kurz gegangen wäre? Mit diesem Thread sind wir bewusst ins Miteinander-Füreinander gegangen. Es sollen aber unbedingt auch die eingeladen sein, die sich sonst eher nicht hier aufhalten und denen das Miteinander hier nicht so geläufig ist.

Herzliche Einladung zum Austausch - gerne auch unter Nutzung der Anonymitätsfunktion.

komMODe

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50 Antworten
komMODe
Moderator
Themenstarter
Beiträge : 370

Hallo!

Wie geht es Euch?

Wir hatten in den letzten Tagen richtig schönes Wetter, Sonnenschein, warm genug um viel draußen sein zu wollen. Wenn wir zum Essen auf der Terrasse saßen, kam mir das oft so unwirklich vor. Ich halte hier gemütlich die Nase in die Sonne - und um 20 Uhr zeigt man mir die nächsten zerbombten Wohnhäuser... 😓 
Klar, wenn ich die Sonne nicht genieße, interessiert das Putin auch nicht. Aber es fühlt sich schon komisch an.

Wie schaut es bei Dir aus?

Liebe Grüße

komMODe

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Suzanne62
Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @alf-melmac

Die Einstellung gegenüber Flüchtlingen scheint positiv zu sein im Gegensatz zu 2015, sie kommen ja nicht aus muslimischen Ländern

Für mich spielt die Herkunft und Religionszugehörigkeit von Flüchtlingen keine Rolle - Mensch ist Mensch. Leider wird das aber nicht überall so gehandhabt.....So sympathisch mir die Hilfsbereitschaft gegenüber den ukrainischen Flüchtlingen ist, so entsetzlich finde ich die Gleichgültigkeit, mit der man Flüchtlinge aus anderen Herkunftsländern im Mittelmeer absaufen oder in furchtbaren Lagern in Libyen oder auf den griechischen Inseln vor sich hin vegetieren lässt.

suzanne62 antworten
Suzanne62
Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @kommode

wenn ich die Sonne nicht genieße, interessiert das Putin auch nicht.

Mich interessieren die Präsidenten Putin und Selenskyi mitsamt ihrem Krieg auch nicht mehr allzu sehr. Ich zappe das einfach weg. Das heißt nicht, dass mich das Schicksal der Menschen, die unter diesem Krieg und dem daraus resultierenden Sanktionszirkus zu leiden haben, nicht interessiert. Mein Freund und ich spenden nach wie vor für ein Wohnheim für schwerst mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche in unserer russischen Partnerstadt Jekaterinburg - keiner der Bewohner oder Mitarbeiter ist in der Ukraine einmarschiert, deshalb sind wir froh, dass es bislang ein Schlupfloch gibt, das uns dies trotz der Sanktionen ermöglicht.                       Und ich engagiere mich nach wie vor ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe - wie ich schon an Alf schrieb, ist es mir egal, aus welchem Land ein Flüchtling kommt und welcher Religion er angehört.                                                                                                           Ansonsten beschränke ich mich aber darauf, die Tagesthemen oder das Heute Journal zu gucken - mehr vom Krieg mag ich mir nicht mehr antun.

Ich gebe zu: ich ziehe mich gerne in ein sehr glückliches und harmonisches Privatleben zurück.....meinen Eltern (85 und 86 Jahre alt) geht es zur Zeit leidlich gut, mit ihnen sowie mit meiner Schwester, meinem Schwager und meinen Neffen verstehe ich mich sehr gut und genieße es, Zeit mit ihnen und mit meinem Freund zu verbringen.

Außerdem haben wir gerade einen schönen Urlaub verbracht und genießen auch sonst vieles, was in der langen Corona-Zeit nicht möglich war.....Volksfeste, Biergarten, Theater, Freunde treffen....

Wir haben uns bereits ausgerechnet, mit welchen Mehrkosten für Gas und Strom wir rechnen müssen und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir das gerade so stemmen können ohne dass es unseren bisherigen Lebenstandard völlig platt macht.

Das hört sich wahrscheinlich alles sehr egoistisch und oberflächlich an und vielleicht ist es das auch. Aber leider kann ich an den politischen Entwicklungen nichts ändern.....wenn ich könnte, würde ich heute noch den Krieg beenden.

Da ich das aber nicht kann, sorge ich halt dafür, dass die Situation mich nicht komplett runterzieht. Wir haben nur dieses eine Leben und das lasse ich mir - so weit es in meiner Macht steht - nicht kaputt machen.                     

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komMODe
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(@kommode)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 370

@suzanne62 

Hallo Suzanne!

Es liest sich mach einer guten Zeit, die Du gerade verbringst 🙂 Schön!

Du hast anscheinend ein gutes Maß gefunden, mit der Situation umzugehen. Auch das Fortführen der Spende finde ich eine gut überlegte Sache. Die Menschen, für die Ihr euch engagiert, werden bereits unter normalen Umständen darauf angewiesen sein.

Egoistisch im Sinne von 'nur an sich denkend' finde ich Deine Einstellung nicht. Oft ist es doch wichtig, zuerst bei sich selbst für eine gute Basis (nicht unbedingt nur materiell, sondern vor allem auch mental, emotional) zu sorgen, um überhaupt Kopf und Herz für andere frei zu bekommen.

In diesem Sinne: Hab noch einen schönen Sommer 🙂

LG
komMODe

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Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002

@kommode 

Danke für deine Gedanken. Wie es mir damit geht?

Zum ersten merke ich mal wieder das Gott (wenn es einen gäbe) komplett versagt. Wir Menschen müssen mal wieder unsere eigene Kraft aufwenden Menschen aufzunehmen und sie versorgen. Ich war am Anfang ziemlich k.o. und erschöpft. Die Gemeinde hat 10 Leute in den Räumlichkeiten aufgenommen. Gehören alle zu einer Familie. 

Zum Glück sind die Kinder nicht sehr traumatisiert. Sie lachen, haben Spaß. Die größeren Jungs sind voller Hass auf Russland und das lasse ich so stehen.

Jetzt sind haben sie sich eingelebt und die Kinder gehen zur Schule, die älteren lernen Deutsch und irgendwann gehen sie arbeiten. Ich schaue das ich irgendwie Gemeinschaft mit denen habe.

 

Mehr kann ich nicht tun.

 

M. 

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(@kommode)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 370

@meriadoc 

Hallo Meriadoc,

wichtig, dass sich viele Menschen bei der Unterstützung im (temporären?) neuen Zuhause einbringen. Das bietet allen Beteiligten mehr Chancen und verteilt die Belastungen auf mehrere Schultern. Schön, dass auch Du Dich einbringst 🙂

Die Kinder... *seufz*... ich hoffe, ihr Trauma ist so klein, wie es momentan wirkt. Kinder sind oft ganz groß darin, das zu zeigen, was wir Erwachsene uns wünschen oder erhoffen.

Wie würde denn das Unterstützung der geflüchteten Menschen aus Deiner Sicht aussehen, wenn Gott nicht. wie Du es empfindest, dabei versagt hätte?

LG

komMODe

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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@kommode 

Die Jungs wollen, wenn sie 18 sind, in den Krieg. Der Vater ist dann nicht mehr befreit und würde auch in den Krieg ziehen. Er muss sogar und die Jungs auch.

 

Was soll man dazu sagen?

 

M.

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komMODe
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(@kommode)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 370

@meriadoc 
Das finde ich leider nicht verwunderlich 🙁 Aber es ist traurig, dass Kinder sich solche Gedanken machen.

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Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672

@meriadoc Ich finde das einfach nur schrecklich. Ich finde, Deutschland sollte Kriegsdienstverweigerer und Deserteure beider Seiten großzügig aufnehmen. Zwar verstehe ich jeden Ukrainer, der sein Land auch mit der Waffe in der Hand verteidigen möchte. Aber Militärdienst darf kein Zwangsdienst sein.

Außerdem hege ich immer noch die Hoffnung, dass - wenn ihnen das Kanonenfutter ausgeht - beide Präsidenten doch noch den Weg an den Verhandlungstisch finden. Einfach deshalb, weil ihnen gar nichts anderes mehr übrig bleibt.

 

suzanne62 antworten
Murphyline
Beiträge : 1545

@kommode Ich gucke mir die Nachrichten gar nicht mehr an. Bekomme mit, dass Putins Soldaten sehr grausam mit ihren Gefangenen umgehen.

Da ich von Berufs wegen das Elend verwalte (Sozialpädagogin im Asylbereich) und die Geflüchteten live mitbekomme, hier mein Appell an euch:

Wenn ihr irgendwie Zeit und Kraft habt, schnappt euch eine ukrainische Mutter mit ihren Kindern und seid ein wenig Pate. Ihr müsst ihnen nicht gleich eine Wohnung anbieten. Babysitting, Ausflüge, zu den Ämtern mitgehen, die Umgebung zeigen mit Supermärkten, Spielplätzen und Arztpraxen ist auch schon eine große Hilfe. Oder im Freundeskreis benötigte Dinge besorgen z.B. Fön, Spielzeug, Bettwäsche. Die großen Probleme der Welt kriegen wir nicht gelöst, die kleinen Probleme einer ukrainischen Mutter - z.B. auf das Kind aufpassen, wenn sie zum Amt muss - schon.

murphyline antworten


Goldapfel
Beiträge : 1975

@kommode Ich schubse das Thema mal wieder in den Blickpunkt. 

Manches könnte mir durchaus Angst machen. Nichts in diesem Krieg finde ich einfach zu bewerten. Ich hoffe und bete, dass ein Putin nicht "durchdreht". Mehr als dass und für einen gesellschaftlichen Zusammenhalt beten, kann ich persönlich zur Zeit nicht tun. 

Mit der Unterstützung von Ukraine Flüchtlingen, ist auch einiges an Enttäuschung und Desilluionierung in unsere Gemeinde gekommen. Ohne das weiter ausführen zu wollen. Obwohl ich auch von anderen gehört habe, dass die Leute da Arbeit angenommen haben und sich wohl gut integrieren.

Ich erlebe, dass Corona immer noch zusätzlich ermüdet und 'man' kann teilweise einfach nicht mehr. Nicht leicht.

goldapfel antworten
8 Antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19084

@goldapfel 

Mehr als dass und für einen gesellschaftlichen Zusammenhalt beten, kann ich persönlich zur Zeit nicht tun. 

Das ist das Beste was Du gerade machen kannst. Ich finde Ausdrücke wie "Mehr als beten kann ich nicht" oder "Jetzt kann man nur noch beten"  missverständlich, denn sie machen das Gebet so klein. Als wäre das der letzte Funken. Dabei ist es eigentlich der erste, dem alles andere untergeordnet werden muss.

tristesse antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1975

@tristesse Da hast du vollkommen Recht!

goldapfel antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19084

@goldapfel 

Ich denke schon länger über das Thema nach und dabei ist mir aufgefallen, dass ich oft das Gebet als letzten Ausweg hinten anstelle. Ich bin dabei die Prioritäten umzustellen 😉 

tristesse antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1975

@tristesse Prima, dass da ein Umdenken erfolgt. 🤗

goldapfel antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1975

@tristesse war übrigens im September? in eurer Gemeinde bei einem Trainingsabend zum Thema Vergebung. War sehr gut. Thema des Abends wusste ich im Vorfeld nicht. Aber passte. Auch für die Person, die ich im Schlepp hatte.

Lange Rede kurzer Sinn, hab da persönlich auch viel mitgenommen. Wo was hingehört und wo nicht. Hätte vorher gedacht, dass ich mit sowas doch ganz OK umgehe. 

So gibt es immer wieder neues zu lernen bzw. umzusetzen, was man bislang theoretisch glaubte. Seh ich zumindest für mich so. 

Segen und Frieden dir!

PS Anfang November ist wieder Lobpreis bei euch. Ich hoffe, dass ich es mal wieder dahin schaffe...🤗

goldapfel antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19084

@goldapfel 

Hi,

war übrigens im September? in eurer Gemeinde bei einem Trainingsabend zum Thema Vergebung. War sehr gut. Thema des Abends wusste ich im Vorfeld nicht. Aber passte. Auch für die Person, die ich im Schlepp hatte

Ja, dieser Trainingsabende kommen bei uns gut an, es wird noch mehrere geben. Leider kann ich nicht kommen, da ich immer sehr lange arbeite und 19 Uhr nicht schaffe.

Anfang November ist wieder Lobpreis bei euch. Ich hoffe, dass ich es mal wieder dahin schaffe...🤗

Der letzte in diesem Jahr *soifz* und ich kann nicht dabei sein, weil ich am Sonntag mit meiner Schwägerin in Urlaub fliege und ne Woche bleibe. Aber das Kreativteam ist auf jeden Fall vor Ort und malt wieder.

Es freut mich sehr, dass Du Dich wohl bei uns fühlst.
 
 
tristesse antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1975

@tristesse 

Leider habe ich ein Thema, dass mich sehr interessiert hatte, verpasst. Aber es ließ sich nicht einrichten. War vielleicht doch noch nicht dran.

Der letzte in diesem Jahr *soifz* und ich kann nicht dabei sein, weil ich am Sonntag mit meiner Schwägerin in Urlaub fliege und ne Woche bleibe. Aber das Kreativteam ist auf jeden Fall vor Ort und malt wieder.

Schade. 😕 Aber auch schön für euch. Ich wünsche euch auf jeden Fall eine tolle Zeit! 😎 Wohin soll es denn gehen?

goldapfel antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19084

@goldapfel 

Leider habe ich ein Thema, dass mich sehr interessiert hatte, verpasst. Aber es ließ sich nicht einrichten. War vielleicht doch noch nicht dran.

Die Themen wiederholen sich bestimmt im Laufe der Zeit. Ich kann aber gern fragen ob es Aufzeichnungen gibt.

Aber auch schön für euch. Ich wünsche euch auf jeden Fall eine tolle Zeit! 😎 Wohin soll es denn gehen?

Danke 😉  Wir fliegen nach Riga, meine Schwägerin kommt daher und wir besuchen ihre Familie und machen uns eine schöne Zeit.

tristesse antworten
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