Benachrichtigungen
Alles löschen

9€-Ticket und wie geht es weiter?

Seite 2 / 2

Lachmöwe
Themenstarter
Beiträge : 1527

Ich weiß nicht was ich denken darf und sagen soll. Ich versuch es dennoch. Was soll das mit dem 9€-Ticket und dem Wunsch nach kostenlosem Nahverkehr? Oder besser: Was bringt es? 

Verringert sich dadurch der Anteil an bestehenden und zukünftigen Autos? Für wen und für welche Nutzung macht es den Nahverkehr attraktiver? Inwieweit ist der Nahverkehr dem gewachsen? Was wollen „wir“ überhaupt erreichen?

Okay, das sind mehr Fragen als eigene Ansichten.

Mein Eindruck: Der Mensch zeigt sich bei dem Thema teils mal wieder von seiner schlechtesten Seite. Er fordert, was ihm zusteht. Er will immer mehr davon haben. Wie es finanziert wird, ist ihm egal. Was es für Auswirkungen hat, interessiert ihn auch nicht. Ego-Schiene pur unter dem Deckmantel „für die Umwelt“. Rührt der Wunsch nicht eher von einer Geiz-ist-Geil-Mentalität?

Ich bin auch für einen Ausbau und eine gute, gesunde Nutzung des Nahverkehrs wie auch für optimale Kombinationen z.B. mit dem Rad. Nur was ich gerade wahrnehme, hat damit wenig zu tun. Warum tut sich der Mensch mit Verzicht, Mäßigung und Verhältnismäßigkeit so schwer?

Das musst ich grad mal loswerden.

nicht so sehr sachliche Grüße
von Seidenlaubenvogel

 

 

Antwort
18 Antworten
1 Antwort
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1233
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogel

und dem Wunsch nach kostenlosem Nahverkehr?

Kostenlosen kann und wird es nie geben. Kosten fallen immer an, die Frage ist nur wer diese Kosten trägt.

Flächendeckenden ÖPNV wird es mangels Ressourcen nicht geben können. Hier in Gegend auf der schwäbischen Alb gibt es soviele kleine und kleinste bewohnte Ortschaften, diese mittels ÖPNV zu vernetzen wird schon mangels Ressourcen (auch fehlende Arbeitskräfte, die nötig sind, damit solche Strecken betreiben kann) nicht gehen.

Das wird dann doch eher darauf hinauslaufen, dass man solche Klein-Ortschaften aufgeben wird. Denn ohne ÖPNV werden die Menschen dort bei den jetzigen und kommenden Energiepreisen nicht in der Lage sein, dort leben zu können und sich von Ort motorisiert wegzubewegen.

Also hin zu Megastädten, mit Millionen von Einwohnern, die man dann auch leichter mit allem Notwendigen versorgen kann. Wo man Hochhäuser baut und damit Grundfläche einspart, dafür in die Höhe geht. Filmisch kann man das in dem Film "Dreed" sehen (wobei das eine Dystopie ist), da leben m.W. 50.000 Menschen pro Gebäude.

Hat dann auch noch andere Vorteile, bspw. dass man in solchen Städten Gemeinschaftsverpflegungseinmrichtungen einführt, man zentral Lebensmittel zubereitet und damit Ressourcen spart.

Also das Ganze in einem viel größeren, umfassenderen Kontext betrachtet.

der_alte antworten
Tagesschimmer
Beiträge : 1236
Veröffentlicht von: @jigal

Ich brauche praktisch ein Auto um auch nachts jemaden helfen zu können und ich kann natürlich nicht auf einen Bus warten wenn ein Einsatz ist.

😀 ich bitte darum! Ich denke, dass heute oft der Diskurs fehlt. Die Dinge sind nicht so eindeutig, wie es dargestellt wird. Dementsprechend auch nicht die Lösungen. Früher gab es mal den Spruch von den Mokassins des anderen, die man erstmal getragen haben muss, ehe man ein Urteil fällt. Heute machen zunehmend jüngere, im Wohlstand aufgewachsene Menschen Politik und das oft sehr schnell. Es wird geradezu als Stärke angesehen, schnell Entscheidungen zu treffen und lautstark dazu zu stehen. 

Ein Auto hat sowieso nur den Aspekt der permanenten Verfügbarkeit wenn es die Straßen- und Parksituation zulässt (deshalb ja Sirenen für besonders wichtige Fahrten). Es gibt aber auch die Aspekte der Sicherheit und Inklusion. Den privaten Autoverkehr überzuregulieren, bedeutet Ausgrenzung. So wie in anderen Bereichen auch. 

Klar, wenn feststeht, dass die Erde deshalb tatsächlich zugrunde geht und alle sterben, lohnt sich ein großes Opfer. Aber ein Zweifel bleibt. Wer kann das schon alles überprüfen? Gibt es nicht Umweltverschmutzung und Energieverprassung in so großem Stil, dass unser Kleinklein gar nicht ins Gewicht fällt? Ist es vielleicht sowieso längst zu spät? Gibt es den Menschen als Verursacher gar nicht in dem Maße wie wie heute glauben? Sind es überhaupt die Maßnahmen, die uns angetragen werden, die die Rettung bringen würden?

tagesschimmer antworten


Lachmöwe
Themenstarter
Beiträge : 1527

Danke für eure weiteren Aspekte. 

Was ich machen würde?

Neben Ausbau/ Struktur/ Organisation/ Finanzen/ … (viele weite Felder) von Nah- und Fernverkehr, wäre wichtig u.a., dass viel weniger motorisierter Individualverkehr besteht. 

Die Frage, wo ich Forderungen nach kostenlosem Bahnfahren höre, kommt aus meiner Wahrnehmung der Medien. Danke für diese Frage. In meinem Umfeld nehme ich das tatsächlich nicht wahr. Interessant …

Was mir auffällt:

- Es wird nie für jeden dasselbe vernünftig sein… 😉

- Das wir viel lieber andere korrigieren als uns selbst… 😉

seidenlaubenvogel antworten
1 Antwort
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3824

@seidenlaubenvogel   Das motiviert die Busfahrer ja sehr wenn sie mit einer Person nachts durch ländliche Gebiete fahren,  das ist für den Steuerzahler sau teuer und ich bin ein Steuerzahler der das nicht auch noch finanzieren möchte.

jigal antworten
Lachmöwe
Themenstarter
Beiträge : 1527

Schon klar. Der uns bekannte Nahverkehr macht nur Sinn, wenn auch mehrere damit fahren. 

seidenlaubenvogel antworten


Seite 2 / 2
Teilen:

Hey du!

Dieses Forum ist für dich kostenlos.
Das funktioniert nur, weil uns treue Menschen regelmäßig mit ihrer Spende unterstützen.
Bist du dabei?