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AfD in 5 Jahren

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Meriadoc
Themenstarter
Beiträge : 37

Guten Morgen,

Guttenberg geht davon aus, die AfD wäre bei der nächsten BT-Wahl die dominierende Partei und die CDU eine Juniorpartei.

https://www.n-tv.de/politik/Guttenberg-Bei-35-Prozent-fuer-AfD-koennte-die-Union-Junior-Partner-werden-article25753142.html

Die AfD als rechtsextremistisch Einzustufen interessiert den Bürger anscheinend nicht so sehr. Die AfD ist demokratisch gewählt und man sollte sich hüten, die Wähler als Rechtsextremisten zu bezeichnen. Kann sonst fatal sein. Man sieht ja, wie es in Amerika abgeht. Wer nicht pariert, wird kassiert. Die Gegenwehr in Amerika ist quasi nicht vorhanden. So ist mein Eindruck. 

Ich glaube, unsere alten Politiker der letzten 10 Jahren haben es vergeigt auf die Bürger zu hören. Zuwanderung, Steuern, marode Infrastruktur. 

Man erntet was man sät. Leider!

Die AfD schafft es, Menschen in den sozialen Netzwerken massiv zu beeinflussen. Die Volksverblödungsmaschinerie "soziale Netzwerke* läuft auf Hochtouren und man klebt am Handy wie die Fliege am Fenster. Das macht was mit dem Gehirn und DIE wissen das. Diese Falle musste auch Adam und Eva erleben. Hat Gott wirklich gesagt?? Heute heißt es: Tut die Regierung wirklich was dagegen? Verbrechen von Zuwanderer sind gestiegen, Drogenschwemme sind gestiegen, Vergewaltigungen jeden Tag. Dann werden alte Videos geteilt und als "NEU" deklariert. 

Ja, die Regierungen der letzten 10 Jahren haben es vergeigt. Heizungszwang, Ökobilanz wichtiger als Kitaausbau oder Digitale Probleme. So vieles mehr nach dazu. Faeser, Habeck, Scholz haben den Volkswillen ignoriert. 

Ganz ehrlich, ich war letzten Sonntag auf dem Volksfest. Sehr, sehr, sehr viele junge Männer, verschleierte Frauen. Versteht mich bitte nicht falsch, aber immer mehr Menschen macht das mulmig. Mir nicht! Aber ich komme immer wieder nicht mehr dagegen an. Die Stimmen die eben das kritisieren. Ich werde langsam zu einer Minderheit, die dagegen ankämpft. 

 

Die Regierungen der letzten Jahre haben die AfD massiv gestärkt. Mir macht das echt Sorgen.

 

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51 Antworten
Lucan-7
Beiträge : 25287

@meriadoc 

Die AfD ist demokratisch gewählt und man sollte sich hüten, die Wähler als Rechtsextremisten zu bezeichnen. Kann sonst fatal sein. Man sieht ja, wie es in Amerika abgeht. Wer nicht pariert, wird kassiert.

Und genau deshalb muss man deren Wähler auch als "rechtsextrem" bezeichnen. Was sonst soll jemand sein, der eine rechtsextreme Partei wählt?

Diese Leute, einschliesslich ihrer Wähler, verstehen unter "Demokratie", dass alles so gemacht wird, wie sie es wollen. Sie wollen also die Demokratie abschaffen und eine Diktatur errichten.

Sollte die AfD gewählt werden und an die Macht kommen, dann wäre Deutschland nicht mehr mein Land. Dann würde ich auswandern - und tatsächlich habe ich da bereits konkrete Möglichkeiten.

 

lucan-7 antworten
10 Antworten
Meriadoc
(@meriadoc)
Beigetreten : Vor 2 Wochen

Beiträge : 37

@lucan-7 

 

Wie bereits erwähnt, die "Wähler" sehen das ganz anders.

 

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/afd-als-rechtsextrem-eingestuft-deutsche-unbeeindruckt,UkVasdb

meriadoc antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2027 Jahren

Beiträge : 20439

@lucan-7

Sollte die AfD gewählt werden und an die Macht kommen, dann wäre Deutschland nicht mehr mein Land. Dann würde ich auswandern - und tatsächlich habe ich da bereits konkrete Möglichkeiten.

In welches Land würdest du denn gehen? 

Ich sehe es anders als du, auch wenn ich dich verstehen kann. Zunächst mal ist Deutschland meine Heimat und die bleibt sie auch, wenn Rechte regieren. Und ich sehe mich dann auch nach wie vor als Deutsche.

Und wenn jeder abhaut, nur weil es schwierig wird, dann ist das Land verloren und das möchte ich nicht. Das hat jetzt nichts mit Edelmut zu tun, sondern mit Dankbarkeit und Verantwortung

Es ging mir 50 Jahre recht gut in diesem Land und wenn sich das ändert, dann möchte ich gern da sein, um zu helfen, dass es wieder besser wird. Kann sein, dass ich das nicht schaffe, kann sein, dass es mir dann noch schlechter geht, aber versuchen muss ich es.

Ausserdem bin ich nicht allein in meinem Umfeld und ich möchte nicht die Leute einfach so verlassen, die mir wichtig sind. 

Und da wir hier ja ein christliches Forum sind möchte ich noch anmerken, dass ich durchaus auch Glaubensvorbilder habe, die in schweren Zeiten beständig geblieben sind. 

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@tristesse 

In welches Land würdest du denn gehen?

Ich will jetzt nicht zu viel Privates schreiben, aber ich habe Familie in einem anderen europäischem Land. Deshalb wäre diese Option für mich auch naheliegend... zumal ich mich ohnehin in erster Linie als Europäer sehe.

 

Und wenn jeder abhaut, nur weil es schwierig wird, dann ist das Land verloren und das möchte ich nicht. Das hat jetzt nichts mit Edelmut zu tun, sondern mit Dankbarkeit und Verantwortung

Sehe ich normalerweise auch so. So wie es jetzt ist möchte ich auch nicht weg.

Aber wenn die Mehrheit der Deutschen eine rechtsradikale Partei wählt... dann will ich mit diesen Leuten nichts mehr zu tun haben. Denn die AfD denkt ja nicht einfach nur eine andere Politik innerhalb des demokratischen Systems - sie denkt in Feindbildern, die bekämpft und ausgeschaltet werden müssen.

Und so ein "Feind" wäre ich dann ja in den Augen der Mehrheit der Bevölkerung.

Und dann würde es für mich eben heissen: "Wo man euch nicht willkommen heisst, schüttelt den Staub von euren Füssen und zieht weiter"...

lucan-7 antworten
Meriadoc
(@meriadoc)
Beigetreten : Vor 2 Wochen

Beiträge : 37

@lucan-7 Ich glaube, es ist nur eine Denkzettelwahl. Wird aber leider zu einem Problem. Daher sollte die jetzige Regierung dagegen ansteuern. Begrenzung der illegalen Einwanderung, Abbau von Hindernissen und so. 

 

Beispiel Ukrainer. Die haben es hier sehr schwer in  Job unterzukommen. In manch anderen EU Land geht das ratzfatz. Bürokratie wo man nur hinsieht.

meriadoc antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@meriadoc 

Ich glaube, es ist nur eine Denkzettelwahl. Wird aber leider zu einem Problem. Daher sollte die jetzige Regierung dagegen ansteuern. Begrenzung der illegalen Einwanderung, Abbau von Hindernissen und so. 

Man muss keine Faschisten wählen, um einen "Denkzettel" zu verpassen. Wer jetzt noch AfD wählt, der will diese Leute auch an der Macht sehen.

Und die AfD zu kopieren halte ich für falsch. Etliche AfD Wähler leben in einer Blase, die nichts mit der Realität zu tun hat. Das lässt sich auch mit guter Politik nicht ändern, sondern nur mit Aufklärung.

 

lucan-7 antworten
Seidenlaubenvogel
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 1941

@lucan-7 Was vor allem fehlt, ist Vertrauen und damit reicht Aufklärung alleine nicht. Wodurch sich etwas ändern könnte… wäre, wenn es uns gelänge mehr Beziehungen queerbeet zu pflegen. So lange wir eine reine Auseinandersetzung, „die“ gegen „die“ führen, wird es nur die Fronten verhärten.

Nebenbei und sicherlich bekannt: AfD-Wähler*innen befürchten keine kommende Diktatur, sondern sehen uns bereits in einer. Demokratie stärken werden wir nicht, in dem wir uns auf Parteien fokussieren und uns in eindeutige richtig-/ falsch-Benennungen üben. Warum ist es so schwer, auf Themen zu setzen, diese anzugehen (wir haben ja offensichtlich genug davon) und dabei verständlich zu machen, dass es in einer komplexen (und auch nicht rein guten) Welt selten (oder sogar nie) nur einfache Lösungen geben wird?

Worauf ich mir einen Fokus wünschen würde: Was ist Stärke? Wie lässt sich Macht und Demut kombinieren? Wie gehen wir damit um, das Fehler legitim sind, wie können sie dennoch bestmöglichst vermieden werden und wie gehen wir mit dennoch naheliegenden Fehlentscheidungen um? Transparenz, Korrektur, neue Weichenstellung, Einsicht(!) und neue Chancen - das sollte doch ein guter Weg sein können. Und wie kann das Anerkennung und Respekt in unserer Gesellschaft finden?

Was ich nicht verstehe, warum es nicht gelang, die AfD zu entzaubern. Genauso wenig wie ich verstehe, dass Trump in Teilen Zustimmung mit seiner Darstellung von sich bekommt. Ich verstehe auch nicht, wie Russland gegen die Ukraine Soldaten hat mobilisieren können und Menschen diesen Krieg gutheißen können. Es gäbe noch viel mehr Themen… Ist etwas im Menschen, dass er belogen werden will? Und wenn ja, wie lässt sich das aufbrechen? Letztendlich sind es Illusionen, denen sich Menschen hingeben und die ihnen „was auch immer“ geben. Was genau? Halt, Zusammengehörigkeit, … - liegt darin der Schlüssel?

Einmal mehr denke ich an Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Es reicht scheinbar aus, wenn einer Macht hat und von sich selbst überzeugt ist… Und liegt es dann am dummen, „einfachen Volk“, das der Einfachheit halber mitzieht? Ich befürchte, es ist etwas dran. Es ist offensichtlich nicht die Dummheit, sondern die Bequemlichkeit. Wenn wir eine Veränderung haben wollten, sollten wir als erstes prüfen, was wir selbst dazu beitragen können. Mehr Nachfragen, mehr Zuhören, einander kennenlernen und sich gemeinsam für konkrete Themen einsetzen - jenseits von Parteizugehörigkeiten, vielleicht könnte das ein hilfreicher Schritt sein.

seidenlaubenvogel antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 9 Monaten

Beiträge : 1548

@seidenlaubenvogel Danke für diesen differenzierten Beitrag, der nicht nur in Kästchen denkt. 
Mit diesem Kästchendenken wird man nämlich weder den Menschen noch den Themen gerecht.

chai antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@seidenlaubenvogel 

Was vor allem fehlt, ist Vertrauen und damit reicht Aufklärung alleine nicht.

Das stimmt sicher. Vor allem wird es nicht reichen, zu sagen: "Ihr habt Unrecht, und deshalb erklären wir euch jetzt mal, wie es wirklich ist!" - das funktioniert nicht, da machen die einfach nur die Schotten dicht.

Etwas raffinierter muss diese "Aufklärung" also schon ausfallen. Und dazu muss man natürlich auch Befürchtungen und Wünsche ansprechen. Und dann in Relation setzen... das ist wohl das Mühsamste an der Sache.

 

Wodurch sich etwas ändern könnte… wäre, wenn es uns gelänge mehr Beziehungen queerbeet zu pflegen. So lange wir eine reine Auseinandersetzung, „die“ gegen „die“ führen, wird es nur die Fronten verhärten.

Nützt in meinem Fall leider nicht viel. Ich pflege einen freundlichen und respektvollen Umgang, wir können auch über kritische Themen reden... aus der Blase bekomme ich die Leute trotzdem nicht raus. Sobald ich die mit Tatsachen konfrontiere machen die dicht und brechen das Gespräch verärgert ab.

Denn das ist das eigentliche Problem: Es geht um Gefühle und die Suche nach Bestätigung... nicht um reale Probleme.

 

Nebenbei und sicherlich bekannt: AfD-Wähler*innen befürchten keine kommende Diktatur, sondern sehen uns bereits in einer. Demokratie stärken werden wir nicht, in dem wir uns auf Parteien fokussieren und uns in eindeutige richtig-/ falsch-Benennungen üben.

Sie haben ein völlig verdrehtes Verständnis von "Diktatur".

Eine "Diktatur" bedeutet alles, das tatsächlich oder scheinbar gegen sie gerichtet ist. Eine "Demokratie" ist alles, was ihrem Willen und ihren Vorstellungen entspricht.

Dass "Freiheit" immer "die Freiheit der Anderen" bedeutet akzeptieren sie nicht. Denn "die Anderen", das ist ja der "Feind". Und der soll einfach nur in die Fresse bekommen.

Deshalb haben die ja auch keine Probleme mit Leuten wie Putin. Nationalstolz, Gegner wegsperren, Homosexualität verbieten, Zucht und Ordnung... das finden die prima. Wer das toll findet, der empfindet es auch nicht als "Diktatur"... sondern als "Befreiung". Und zwar Befreiung von den Menschen, die man hasst und verachtet.

 

Worauf ich mir einen Fokus wünschen würde: Was ist Stärke? Wie lässt sich Macht und Demut kombinieren? Wie gehen wir damit um, das Fehler legitim sind, wie können sie dennoch bestmöglichst vermieden werden und wie gehen wir mit dennoch naheliegenden Fehlentscheidungen um?

Zu vernünftig.

Es geht eher darum: Woher kommt der Hass und Frust? Und wie kann man dem etwas Positives entgegensetzen? IRGENDWAS Positives?

Es geht nicht um Vernunft, sondern um Gefühle. Ausschließlich um Gefühle.

lucan-7 antworten
Seidenlaubenvogel
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 1941

@lucan-7 

Und wie kann man dem etwas Positives entgegensetzen? IRGENDWAS Positives?

Geld. 😌😎 Das ist jetzt etwas unqualifiziert. Ich habe aber tatsächlich den Eindruck alle Welt meint, jedem gehe es am besten habe er nur mehr und immer mehr Geld.

Idealisch setze ich da wiederum dagegen, was wir tatsächlich mehr bräuchten sind gute, gemeinsame Werte: Menschenrechte, Hilfsbereitschaft, Verantwortung, Toleranz, …

Also neu … 

Und wie kann man dem etwas Positives entgegensetzen? IRGENDWAS Positives?

Liebe. Als Christ lautet die Antwort: Jesus.

seidenlaubenvogel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@seidenlaubenvogel 

Geld. 😌😎 Das ist jetzt etwas unqualifiziert. Ich habe aber tatsächlich den Eindruck alle Welt meint, jedem gehe es am besten habe er nur mehr und immer mehr Geld.

Nein, das hilft leider auch nichts.

Es wurden Milliarden um Milliarden in den Osten gepumpt. Aber es wird dort nicht wahrgenommen. Dort glaubt man immer noch, man sei über den Tisch gezogen worden.

Ich erinnere mich an den Zustand der Städte in Ostdeutschland, kurz nach der Wiedervereinigung. Und ich sehe, wie sie heute aussehen.

Seltsamerweise erinnern sich viele Ostdeutsche nicht daran. Die sagen immer noch, der Osten sei schlecht behandelt worden.

Und das mag in vielen Fällen auch zutreffen. Aber bei einer so gewaltigen Aufgabe kann es keine totale Gerechtigkeit geben. Natürlich wurden auch Fehler gemacht. Aber das rechtfertigt es nicht, sich jetzt eine neue Diktatur zu wünschen.

Und jetzt nochmal ein paar Milliarden in die Hand zu nehmen und im Osten zu verteilen wird daran auch nichts ändern. Die AfD hat im Mittelstand eine sehr starke Basis.. bei Leuten, denen es materiell gut geht.

Die aber in Menschen, die ihr Leben anders gestalten als sie selbst, eine Bedrohung sehen. Die wollen auch keine Freiheit oder Vielfalt... die wollen ein Deutschland, das geschlossen genau so denkt, wie sie selbst, damit sie sich nicht mehr "bedroht" fühlen.

Also einen faschistischen, gleichgestalteten Staat.

lucan-7 antworten


Meriadoc
Themenstarter
Beiträge : 37
Veröffentlicht von: @lucan-7

Und genau deshalb muss man deren Wähler auch als "rechtsextrem" bezeichnen. Was sonst soll jemand sein, der eine rechtsextreme Partei wählt?

Das sehen "diese Wähler" ganz anders. 

meriadoc antworten
14 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@meriadoc 

Das sehen "diese Wähler" ganz anders.

Ja, aber die verstehen unter "Demokratie" ja auch, Deutschland ihren Willen aufzuzwingen.

 

 

 

lucan-7 antworten
Meriadoc
(@meriadoc)
Beigetreten : Vor 2 Wochen

Beiträge : 37

@lucan-7 

 

Du gehst wirklich davon aus, das die "allermeisten" AfD Wähler rechtsgesinnt sind? 

 

Ich glaube das nicht.

meriadoc antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@meriadoc 

Du gehst wirklich davon aus, das die "allermeisten" AfD Wähler rechtsgesinnt sind?

Ich glaube das nicht.

Jemand, der sich eine rechtsradikale, antidemokratische Partei an die Macht wünscht hat eine entsprechende Gesinnung.

Andere Gründe sehe ich nicht. Für "Protestwähler" gibt es eine große Auswahl anderer, auch kleiner Parteien. Dafür muss man keine faschistische Regierung an die Macht bringen.

 

lucan-7 antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 9 Monaten

Beiträge : 1548
Veröffentlicht von: @meriadoc

@lucan-7 

Du gehst wirklich davon aus, das die "allermeisten" AfD Wähler rechtsgesinnt sind? 

Ich glaube das nicht.

Ich glaube das nach wie vor auch nicht. 

chai antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@chai 

Ich glaube das nach wie vor auch nicht. 

Und wie würdest du jemanden bezeichnen, der sich eine rassistische, rechtsradikale und antidemokratische Regierung an der Macht wünscht?

 

lucan-7 antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 9 Monaten

Beiträge : 1548

@lucan-7 Weiß ich nicht. 
Nur Schwarz-Weiß- oder Rechts-Links-Denken reicht auf jeden Fall nicht aus.
Ich verweise auf die Beiträge von Seidenlaubenvogel, die das ganz gut auseinanderdividiert hat. 

chai antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@chai 

Nur Schwarz-Weiß- oder Rechts-Links-Denken reicht auf jeden Fall nicht aus.

Das sicher nicht.

Aber wer sich eine rechtsradikale Politik wünscht, auf den dürfte wohl zutreffen, dass er eine rechtsradikale Gesinnung hat.

Ich wüsste jetzt nicht, wie das auf andere Weise zu rechtfertigen wäre.

 

lucan-7 antworten
Seidenlaubenvogel
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 1941

@lucan-7 Die Wünsche sind simpler. Der „gemeine Mensch" wünscht sich, dass es ihm gut geht. Und mancher wählt dafür gern den bequemsten Weg. Der rechtsextreme Weg scheint das zu verheißen und er bestärkt den „gemeinen Menschen" auch in dem, was ihm scheinbar zusteht.

Du unterstellst, Menschen die z.B. bewusst die AfD wählen eine Gesinnung, die sie so nicht haben müssen. Mensch-Sein lässt widersprüchliches Verhalten zu. Und - wir sollten sehr vorsichtig sein, anderen „Haltungen" zuzuweisen. Mit Haltungsfragen kommen wir nicht weiter und schon gar nicht, wenn wir (du, ich und „die Guten" ;)) unsere eigene moralisch für die überlegenere halten. Ich befürchte, dass ist auch einer der Gründe, dass Argumente nicht ankommen und Gefühle gegen die Argumente sogar befeuert werden. Auf Augenhöhe wird ja oft für ein Gespräch gefordert. Das geht schwer, wenn sich die eine Seite als die Besseren(?)/ Guten(?) sieht und die anderen sich für die Überlegenen(?)/ Rechthabenden(?) halten.

seidenlaubenvogel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@seidenlaubenvogel 

Die Wünsche sind simpler. Der „gemeine Mensch" wünscht sich, dass es ihm gut geht. Und mancher wählt dafür gern den bequemsten Weg.

Das ist aber nicht der Weg der AfD. Es geht zunächst nicht darum, dass es einem selber gut geht - es geht darum, dass es anderen Menschen schlechter gehen soll.

Erst wenn dieses Ziel, nämlich "Gegner" aus dem Weg zu räumen, erreicht worden ist, kann es einem auch selber gut gehen. Das ist die rechtsradikale Philosophie.

 

Der rechtsextreme Weg scheint das zu verheißen und er bestärkt den „gemeinen Menschen" auch in dem, was ihm scheinbar zusteht.

Der rechtsextreme Weg verheißt keinen Wohlstand. Er verheißt, dass Leute, die man nicht leiden kann, auf die Fresse kriegen und bestraft werden.

Das "bessere Leben" soll darin bestehen, nicht mehr mit linken Ideen, mit "Woken", mit LGBTQ, mit Ausländern, mit Gleichberechtigung und ähnlichen Feindbildern belästigt zu werden.

 

Du unterstellst, Menschen die z.B. bewusst die AfD wählen eine Gesinnung, die sie so nicht haben müssen.

Zu Beginn nicht. Es gab vor einigen Jahren viele gute Gründe AfD zu wählen, und ich selbst habe sie als weitere konservative Partei zunächst auch ausdrücklich begrüßt. Ich habe mir von der Partei neue Debatten erhofft, die wir in einer Demokratie brauchen.

Diese Zeit ist aber längst vorbei. Wer jetzt noch AfD wählt, der tut das bewusst - weil er Demokratie ablehnt, weil er den Schutz von Minderheiten ablehnt, weil er Vielfalt ablehnt, weil er ein Rassist und ein Faschist ist.

 

Und - wir sollten sehr vorsichtig sein, anderen „Haltungen" zuzuweisen. Mit Haltungsfragen kommen wir nicht weiter und schon gar nicht, wenn wir (du, ich und „die Guten" ;)) unsere eigene moralisch für die überlegenere halten.

Selbstverständlich halte ich meine Haltung für überlegen, auch moralisch. Sonst hätte ich diese Haltung ja nicht.

 

Ich befürchte, dass ist auch einer der Gründe, dass Argumente nicht ankommen und Gefühle gegen die Argumente sogar befeuert werden. Auf Augenhöhe wird ja oft für ein Gespräch gefordert.

Mit Nazis sind auch keine Gespräche "auf Augenhöhe" möglich. Genau so wenig mit den Rechtsradikalen der AfD. Denn die sind es ja, die mich zum "Feind" erklärt haben.

Wie soll ich mit Leuten, die mich unterdrücken, einsperren und ausweisen wollen "auf Augenhöhe" reden? "Auf Augenhöhe" unterhält man sich unter Demokraten, die sich gegenseitig respektieren. Das tun die Leute von der AfD aber nicht.

 

Das geht schwer, wenn sich die eine Seite als die Besseren(?)/ Guten(?) sieht und die anderen sich für die Überlegenen(?)/ Rechthabenden(?) halten.

Ja, aber genau das tut die AfD ja bereits. Deshalb ist jeder Ansatz, der auf Respekt und Gleichberechtigung basiert, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Das funktioniert nicht.

Das heißt nicht, dass man nicht trotzdem miteinander reden sollte.

Aber man sollte sich da keine Illusionen machen, mit wem man es da zu tun hat. Nämlich mit Menschen, die Leute mit abweichenden Ansichten verachten und bekämpfen wollen.

lucan-7 antworten
Seidenlaubenvogel
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

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@lucan-7 Du zeichnest ein sehr verachtenswertes Bild von Rechtsextremen wie vermeintlich Rechtsextemen. Das ist für einen Dialog nicht hilfreich. Was du ihnen vorwirfst, so verhältst du dich selbst. Was können „wir“ „ihnen“ POSITIV entgegensetzen? Das war anderer Stelle die Frage. Und es ist dann tatsächlich: Liebe.

Rechtsradikale Parteien sprechen an, weil sie einfache Lösungen propagieren - denke ich. Und wenn sie von „starken Nationen“ sprechen, werden diese offensichtlich auch wirtschaftlich erfolgreich sein.

Ich denke weiterhin, der gemeine Bürger will „einfach nur“ gut versorgt sein und in einem funktionierenden Staat leben. Ich gehe auch nicht davon aus, dass jede*r radikal Wählende Andersdenkende verabscheut oder gar ausradieren möchte. Man kann auch unter sich sein wollen und andere daneben stehen lassen können.

Klar, die Geschichte vom Südenbock ist super einfach, denn es ist total praktisch, wenn immer „der Andere“ Schuld ist. Nur - das muss doch (einfach) zu entlarven sein. Und - es gibt immer ein Dazwischen. Nicht jede*r muss Vielfalt von vornherein und grundsätzlich als Bereicherung erleben und muss sich dennoch nicht gegen sie wehren. Leben und leben lassen - warum sollten wir* uns nicht darauf einigen? Du sprichst das „den Rechtsextremen“ ab und wirfst sie alle in einen Topf. Willst du sie vernichten, so wie du meinst, sie wollten dich vernichten? Dann bist - in diesem Gedankenspiel - nicht besser als „sie“.

Es geht dir und mir gut.
Mir geht es gut, wenn es auch dir gut geht.
 

Das wäre doch eine Maxime, für die wir* uns einsetzen sollten. Und ist das, was uns davon abhält, nicht doch auch die Gier, dass wir alle „immer mehr“ haben wollen und die Angst, jemand könnte uns etwas wegnehmen? Vielleicht ist das größte Problem, dass wir haben, die Angst - und dabei eben auch die Angst vor „dem Fremden“ und auch vor Veränderung. So wie „die Anderen“ mehr und sichtbarer wurden, so verstärkte sich der Widerstand. Sie nahmen „die Normalität“ weg, weil nicht für alle dasselbe normal ist. Wir werden dahin kommen müssen, dass wir alle einander aushalten. Toleranz, Rücksicht, Bescheidenheit, Demut sind von allen Seiten gefragt. Und wir erinnern uns “Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.“ Immanuel Kant (1724-1804). Wenn etwas den vermeintlich Stärkeren aufhält (den Spieß umdrehen kann), dann ist es die Liebe.

Kinderbuch mit bester Botschaft

Lektionen von Mahatma Gandhi

 

 

*also das ganz große WIR

 

seidenlaubenvogel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@seidenlaubenvogel 

Du zeichnest ein sehr verachtenswertes Bild von Rechtsextremen wie vermeintlich Rechtsextemen. Das ist für einen Dialog nicht hilfreich. Was du ihnen vorwirfst, so verhältst du dich selbst.

Nun, ich habe mich recht ausführlich mit dieser Ideologie befasst. Ich führe Gespräche mit Anhängern dieser Lehre... Menschen, die mir eigentlich nahe stehen. Es ist also nicht so, dass ich diesen Leuten feindlich gegenüber stehe. Aber ich muss, nach Jahren der Auseinandersetzung und Diskussion, zur Kenntnis nehmen: Diese Leute betrachten mich und das, wofür ich stehe, als Feind, den es zu bekämpfen gilt.

Das ist die Ausgangslage. Ich kann das ignorieren und sagen: "Ach nein, ich möchte diesen Leuten mit Liebe und Respekt begegnen, auf Augenhöhe".

Und stelle dann fest, dass sie auf mich herabschauen und das verachten, für das ich stehe.

Oder ich nehme genau das zur Kenntnis: Dass es hier eine einseitige Kriegserklärung gibt. Für einen Krieg, den ich nicht will. Das hindert sie aber nicht, die Schlacht zu eröffnen. Und ich kann das ignorieren, so lange bis es mich irgendwann hinweg fegt und alles zerstört wird, was mir wichtig ist. Oder ich kann die Tatsachen zur Kenntnis nehmen und mir überlegen, was ich da noch machen kann.

 

Was können „wir“ „ihnen“ POSITIV entgegensetzen? Das war anderer Stelle die Frage. Und es ist dann tatsächlich: Liebe.

Genau das verachten sie als Schwäche. Wenn du es angemessen findest, bei den Löwen in der Arena zu enden... nun gut. Das respektiere ich. Und das meine ich so - ich bewundere die Menschen, die für ihre Prinzipien einstehen, auch wenn sie am Ende darunter leiden müssen.

Aber das muss nicht mein Weg sein.

 

Rechtsradikale Parteien sprechen an, weil sie einfache Lösungen propagieren - denke ich. Und wenn sie von „starken Nationen“ sprechen, werden diese offensichtlich auch wirtschaftlich erfolgreich sein.

Nicht nur. Das Prinzip, auf denen sie beruhen, ist Hass. Und das darf man nicht unterschätzen. Denn es bedeutet, dass sie sich selbst distanzieren und andere Menschen ausgrenzen.

Dann zu sagen: "Wir wollen euch aber nicht ausgrenzen!" ist dann vergebene Liebesmühe...

 

Willst du sie vernichten, so wie du meinst, sie wollten dich vernichten? Dann bist - in diesem Gedankenspiel - nicht besser als „sie“.

Es geht dir und mir gut.
Mir geht es gut, wenn es auch dir gut geht.
 

Ich will sie nicht "vernichten". Aber sie sind es, die die Zivilsation und das Miteinander aufgekündigt haben. Das heißt, wir kommen mit den Mitteln, die wir bevorzugen, auch nicht mehr weiter.

Denn IHR Motto lautet: "Es geht mir gut, wenn es euch schlecht geht!"

Wie soll man damit umgehen...?

 

lucan-7 antworten
Seidenlaubenvogel
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 1941

@lucan-7 Es tut mir leid, dass du ausschließlich so schlechte Erfahrungen gemacht hast/ machst. Ich kann es ausschnittsweise nachvollziehen. Die (wenigen) Versuche mit AfD-Sympathisanten/-innen ins Gespräch zu kommen, waren für mich sehr ernüchternd.

Ich kann definitiv nicht glauben, dass alle AfD-Wähler*innen so drauf sind. Und ich will es mir nicht nehmen, jedem offen zu begegnen. Mit der Liebe ist das so eine Sache und ich muss zugeben, dass mir das bislang leider nicht gelingt, jedem in Liebe zu begegnen. Dennoch möchte ich mich zumindest an diesem Maßstab orientieren, mich darin üben. Ob ich mich damit den Löwen zum Fraß vorwerfen lasse, mich davor verängstigt wegducke, dem zielgerichtet entfliehen versuche oder verleugnen werde, was mir richtig/ wichtig erscheint - ich weiß es nicht.

Du stimmst mich nachdenklich. Noch aber ist definitiv die Zeit für mich, sich in Liebe - Toleranz, Rücksicht, Bescheidenheit, Demut, … zu üben und dies weiterzugeben. Und ja, ich bin mir sicher, dass dies die stärkere Macht ist, auch wenn es Situationen gibt, in denen dies augenscheinlich nicht der Fall ist.

Und du erinnerst mich an Daniel in der Löwengrube und die Macht des Gebets.

seidenlaubenvogel antworten
Seidenlaubenvogel
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

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@lucan-7 

Denn IHR Motto lautet: "Es geht mir gut, wenn es euch schlecht geht!"

Wie soll man damit umgehen...?

Es braucht ein gemeinsames „wir“. Aber gut - deinen Erfahrungen nach hört das spätestens dann auf, wenn es darum geht, wie unser Land organisiert/ regiert werden wird/ soll.

Und ich kenne es leider bereits anhand zweier sehr persönlicher Beispiele, wie man (ich) auf verlorenem Posten steht (stehe), wenn ein Wir anders gelebt wird, als es aus meiner Sicht richtig ist. Bislang hielt/ halte ich daran fest und leide/ litt. Auch das ist Bestandteil von Liebe. Und ja, leider muss ich dir Recht geben. Es kann besser sein zu gehen, wenn man kann (und will). Meine Devise ist: Nicht aufgeben! Eine andere lautet: Mach dein Ding. Und mein Wunsch ist (war): Versuche, beides zu kombinieren. In dem einen Beispiel bin ich damit auf den ersten Blick gescheitert. In dem anderen Beispiel hoffe ich noch und erlebe leider, wie viel Kraft das kostet.
Das mag jetzt etwas kryptisch klingen; konkreter will ich nicht werden.

Zurück zu unserem Land - da will ich die Hoffnung auch nicht aufgeben. Entscheidend wird sein, dass sich die Mehrheit (so uneins sie auch ist), sich weder verführen noch unterkriegen lässt und dass sie nicht stillschweigend zurückzieht. Wenn wir Demokratie bewahren wollen, dann müssen wir sie auch leben, indem wir uns gesellschaftlich beteiligen und uns dafür einsetzen, was uns wichtig ist. Ich wünsche dir sehr, dass dein Engagement dazu beiträgt und du das auch sehen darfst.

seidenlaubenvogel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@seidenlaubenvogel 

Es braucht ein gemeinsames „wir“. Aber gut - deinen Erfahrungen nach hört das spätestens dann auf, wenn es darum geht, wie unser Land organisiert/ regiert werden wird/ soll.

Es sind ja nicht nur meine persönlichen Erfahrungen - meine Bekanntschaften könnten da ja auch eine Ausnahme sein - , es stimmt halt auch alles mit den Aussagen der Partei überein. Da werden die etablierten Parteien als "Volksverräter" bezeichnet, mit der Schlussfolgerung, dass die AfD die einzige Partei ist, die regieren sollte. Und die anderen Parteien verboten gehören, da sie sich ja gegen Deutschland verschworen haben.

Es ist so ähnlich wie mit dem Ukrainekrieg auch. Das vernünftige politische Mittel der Wahl sind Verhandlungen. Wenn Russland bestimmte Gebiete der Ukraine als "russisch" betrachtet, dann kann man ja darüber reden. Man kann Volksabstimmungen in den betroffenen Gebieten durchführen, man kann Zahlungen leisten und Abkommen treffen, wenn man die Grenzen neu ziehen will. Dagegen ist prinzipiell nichts zu sagen, wenn die Verhandlungen respektvoll, zivilisiert und auf Augenhöhe geführt werden.

Sobald aber Waffengewalt in Kombination mit unerfüllbaren Forderungen wie der faktischen Auflösung der Ukraine eingesetzt wird enden die diplomatischen Möglichkeiten. Wer dann noch "diplomatische Lösungen" fordert, der fordert in Wahrheit die Kapitulation der Ukraine.

Auch das ist eine legitime Forderung - aber dann soll man das auch so sagen.

Die AfD hat nun inzwischen auch längst die Grenze überschritten, bis zu der eine normale Auseinandersetzung auf Augenhöhe noch möglich gewesen wäre. Und so lange die Partei und deren Wähler auf dieser Position verharren ist ein sinnvoller Austausch nicht möglich.

Denn die wichtigste Eigenschaft einer demokratisch legitimierten Partei ist die Fähigkeit zum Kompromiss. Denn es gibt in unserem Land nun einmal viele verschiedene Interessen, die irgendwie unter einen Hut gebracht werden müssen.

Die AfD ist aber völlig kompromisslos. Es geht denen nicht um eine konstruktive Auseinandersetzung - es geht ihnen nur um die Anerkennung ihrer Opfererzählung, die sie verbreiten: Die "Altparteien" sind "Volksverräter", Migranten sind Verbrecher, LGBTQ Aktivisten sind gefährliche Perverse, "Woke" wollen unsere Kultur zerstören, der menschengemachte Klimawandel ist ein linkes Märchen.

Entweder man erkennt das an, dann ist man einer von ihnen - oder man lehnt das ab, dann steht man auf der Seite des "Feindes".

Zu diskutieren gibt es da nichts.

Wer sich so verhält, der schliesst sich selbst aus dem Diskurs aus, egal wie viel Mühe man sich da gibt. Deshalb bringt es auch nichts so zu tun, als sei das weiterhin möglich.

 

lucan-7 antworten
Deborah71
Beiträge : 25477

@meriadoc 

Zum Beitrag

Die Regierungen der letzten Jahre haben die AfD massiv gestärkt.

Da hast du was Wesentliches geschrieben.  Was würde es helfen, die AfD zu verbieten, wenn die Regierung wie bisher weitermacht? Nicht wirklich etwas. 

Die neue Regierung ist gefordert, ihre Regierungsansätze zu überdenken und wo nötig zu ändern. 

 

deborah71 antworten
15 Antworten
Meriadoc
(@meriadoc)
Beigetreten : Vor 2 Wochen

Beiträge : 37

@deborah71 

Ich glaube, im Moment ist es einfach erst mal zu spät. Die Lackschäden sind immens und die Beulen erst. 

Sie hätte sich wirklich mal auf die wesentlichen Dingen orientieren müssen. Digitaler Ausbau, Bürokratiewahn heruntersenken, Strompreise senken und ja, es gab unkontrollierte Zuwanderung. Ich bin für Asyl aber nicht für unkontrollierte Zuwanderung und das hat einen sehr dicken Kratzer und Beulen hinterlassen. Man kann nicht einfach den Bürgern, denen es nicht gefällt, sagen man solle sich nicht so anstellen. Es sind ja auch Menschen. Das wird den Bürgern quasi "aufgezwungen". Ich bin wirklich für eine Aufnahme für Menschen aus Kriegsgebieten, aber wenn kein Krieg mehr da ist, dann sollte man nicht über sichere Herkunftsländer oder anderes diskutieren und ja, auch nahelegen D wieder zu verlassen. Schau dir mal die Clans an. Die Bürger denken, da wird nichts getan (was nicht stimmt) und die begehen schweren raub und so anderes. Immer wieder rücken die im Fokus der Presse und dann kommt Frust hoch. Frust der sich auf Unschuldige verteilt. 

Ich glaube, die Coronazeit, mit all den Konsequenzen und hat sehr viel Schaden hinterlassen. Ich erinnere mich, als ich alleine ( man musste ja alleine sein wenn keine Familie) spazieren gegangen bin. Da sind Hubschrauber niedrig geflogen um zu kontrollieren das sich keine Gruppen bilden. ist das nicht heftig? Da wurde das sitzen auf Parkbänken untersagt und so vieles anderes. Da wurde dann doch Impfzwang durchgesetzt und die Alten in den Heimen, die nichts zu verlieren hatten, der Besuch verwehrt. Versteh mich nicht falsch, ich fand einige Maßnahmen okay, aber die Stasimethoden waren für einige zu viel.

Die Abschaltung der AKWs war unnötig. Viele EU Länder bauen neuere und kleinere AKWs, wir hier hinken hinterher. Stromausfall in Spanien  war sicherlich ein Teil der erneuerbaren Energie zu verschulden. Es reicht halt noch nicht.

Deutschland hinkt ständig hinterher. Weil man andere Probleme hat. Faeser holt Migranten rein, Habecks Heizwahn, der dauergrinser Scholz war der schlechteste Kanzler in D. Da soll man E-Autos fahren und die Ladeinfrastruktur steht nicht. Lächerlich das alles. Integrationskurse sind nicht so erfolgreich wie man denkt. Die macht man nur um hierzubleiben und dann wird weiter gegen Juden gehetzt.

 

In allem beobachtet der Bürger das alles und wird frustrierter und frustrierter. Ich in manchen auch. Aber ich wähle nicht die AfD. Ich habe, mache jetzt keinen Hehl daraus, jahrelang Grün gewählt. Jetzt nicht mehr. Weil auch ich frustriert bin. Ich habe das bessere Übel gewählt und zwar die CDU. Ich hasse die CDU, aber ich wollte einfach wählen. Somit war meine Wahl auch ein bisschen "Denkzettel". 

Um die Lackschäden und beulen muss man sich erst mal kümmern. Die (kommende oder drohende) AfD-Regierung wird kein Lackschaden oder beule, die AfD ist ein Aufprallschaden.

meriadoc antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 25477

@meriadoc 

Zum Beitrag

Was du schreibst, habe ich auch so beobachtet.

Es ist dabei eine große Gefahr, sich von Hass anstecken zu lassen. Das eigene Herz/Grundhaltung/Motive in dieser Situation zu bewahren, ebenso die Besonnenheit, halte ich für sehr wichtig. Es hilft nicht, durch Hass ebenso destruktiv zu werden, sei es aktiv  - oder passiv im eigenen Saft zu schmoren und verbittert zu werden.

deborah71 antworten
Meriadoc
(@meriadoc)
Beigetreten : Vor 2 Wochen

Beiträge : 37

@deborah71 

Absolut richtig, nur leider merke ich trotzdem Gegenwind. Es wird hoffentlich nicht so sein wie bei den Geschwister Scholl oder Bonhoeffer. 

Ich werde trotzdem den Leuten meine Meinung sagen. Rechts ist sch...e

 

meriadoc antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 25477

@meriadoc 

Neulich hatte ich mir eine Wissensseite gesucht bzgl Was ist rechts, rechtsextrem, rechtsextremistisch. In den Medien scheint es nach Lust und Laune synonym verwendet zu werden. Das schafft Mistverständnisse.

wiki bezeichnet z.B. die CDU als Mitte-rechts.  Notiert die Selbstbeschreibung der SPD mit linke Volkspartei.

Aber Die Linken scheinen auch in Ungnade gefallen zu sein, aber kaum einer spricht davon.

Die große Welle gilt aktuell der AfD. Sie sitzen im Bundestag rechts; ihre Politik gilt als rechtsextrem und rechtspopulistisch.

Tja, und Merz sitzt zwischen allen Stühlen, weil das "rechts" in Mitte-rechts ihm wahrscheinlich nicht gefällt, auch wenn er rechtsextreme Parteiprogramme kopierte, mit einer linksgerichteten Partei eine Koalition eingegangen ist, aber weder rechts noch links sein will.

Er könnte einem glatt leid tun. 😉 

deborah71 antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 9 Monaten

Beiträge : 1548

@deborah71 Es ist aber halt auch schwer, die Welt und die Parteienlandschaft in Rechts-Mitte-Links einzuteilen. 
So eindeutig ist das ja auch nicht.

chai antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 25477

@chai 

Zum Beitrag

Und trotzdem wird es immer wieder versucht, exakte Grenzlinien zu ziehen. Aber die Welt ist bunt. Das sehe ich so wie du.

Beispiel: Da hat ein Linker eine gute Idee.... darf nicht genommen werden, weil sie von einem Linken kommt, dasselbe Spiel mit rechts oder noch rechter. Und die eigene mitte-Idee klingt nacht rechts oder links.... oooh...könnte man in Verdacht kommen.  So bremst man sich gekonnt aus.

deborah71 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 8830

@deborah71 

Es wäre einfacher, wenn Legislative und Exekutive strenger getrennt wären. Hätten wir eine Minderheitsregierung, würde viel mehr im Bundestag entscheiden und nicht von der jeweiligen Koalition ausgehandelt.

Bei wechselnden Mehrheiten könnte die guten Ideen von allen Seiten einfließen. Aber das ist nicht gewollt.

hkmwk antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@hkmwk 

Bei wechselnden Mehrheiten könnte die guten Ideen von allen Seiten einfließen. Aber das ist nicht gewollt.

Es würde auch nicht funktionieren. Etliche Politiker würden sich wohl ziemlich ärgern, wenn sie zwar ständig zu einer guten Politik beitragen würden, dafür aber von niemandem zur Kenntnis genommen werden und stets nur die Regierung die Lorbeeren einheimst.

Zwar sollte man sich immer dem Land als erstes verpflichtet fühlen... aber wie realistisch ist das schon...?

lucan-7 antworten
Seidenlaubenvogel
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 1941

@chai Es könnte auch die Chance sein, sich an Themen und guten Lösungen messen zu lassen, anstatt an „Haltung“.

Das scheint mir auch der Punkt, weshalb es AfD-Wähler*innen egal scheint, wie/ ob die AfD rechtsextrem ist und was das langfristig bedeuten wird/ kann. Die AfD sieht Not/ Probleme/ auch Fehler und „hat“ einfache Lösungen. Das kann überzeugend wirken. Nicht gesehen wird, wie realistisch deren Umsetzung sein kann und noch weniger, was es für Konsequenzen haben wird. Anstatt das aufzuzeigen, hängt man sich vorrangig an der falschen Haltung der AfD auf. Die sich „moralisch-demokratisch“ überlegen Darstellenden bekommen genau diesen Bumerang zurück. Und - leider teilweise auch zurecht.

seidenlaubenvogel antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 8830

@meriadoc (zum Beitrag)

Sie hätte sich wirklich mal auf die wesentlichen Dingen orientieren müssen

Bei der Liste der wichtigsten Dinge hast du den Klimawandel vergessen. Der kostet und jetzt schon Milliarden. Und fällt immer wieder „hinten runter”.

aber wenn kein Krieg mehr da ist, dann sollte man nicht über sichere Herkunftsländer oder anderes diskutieren

Versteh nicht ganz: Willst du Leute in unsichere Herkunftsländer zurückschicken?

Bisher wurde ja nur in sichere Herkunftsländer wie z.B. Afghanistan zurückgeschickt - ich habe extra ein Beispiel gewählt, wo jeder merkt, dass Diskussionen darüber notwendig sind. Und inzwischen ist die jetzige Koalition offenbar bereit, die Leute, die wegen ihrer Zusammenarbeit mit Bundeswehr und Co. in Lebensgefahr sind, lieber von den Taliban abschlachten zu lassen statt sie (endlich!) nach D zu holen.

Schau dir mal die Clans an

Die kamen als Flüchtlinge, und hatten ein Recht auf Schutz in D (internationale Flüchtlingskonvention etc.). Aber weil das Asylrecht verschärft worden war, wurden sie nicht als asylberechtigt anerkannt, sondern nur »geduldet«. Ein Status voller Unsicherheit, ohne jede Integrationshilfe - und was dabei rausgekommen ist siehst du ja.

Die Abschaltung der AKWs war unnötig

Sie war nötig, wg. Tschernobyl. Und Fukushima hat gezeigt, dass »so was passiert nur in Russland« eben nicht stimmt.

Geschadet hats nicht - man stelle sich vor, nicht nur F, sondern auch D hätte wegen heißem Wetter (Klimawandel!) zu wenig Strom, da die AKWs wg. zu geringer Kühlmöglichkeit abgeschaltet werden müssten … in F kams zu keinem Stromausfall, weil D Ökostrom liefern konnte.

Viele EU Länder bauen neuere und kleinere AKWs

Und welches davon ist noch im Zeitplan, ohne galoppierende Kosten?

Habecks Heizwahn

Größtenteils Propaganda von FDP und BILD. Das fing ja schon damit an, dass ein nicht fertiges Gesetz (die FDP musste z.B. noch die Finanzierung liefern …) an die Öffentlichkeit gebracht wurde und so kritisiert wurde, als wäre Habeck schuld, dass es nicht fertig ist. Mit Lügen wie »für Altbauten lohnt sich eine Wärmepumpe nicht« unterfüttert.

Stromausfall in Spanien war sicherlich ein Teil der erneuerbaren Energie zu verschulden

Erst mal das Untersuchungsergebnis abwarten! Für volatile Energiequellen wie Sonne und Wind (Erdwärme oder Gezeitenkraftwerke sind vergleichsweise unproblematisch) braucht man einen Ausbau der Stromnetze, also wenn deine Vermutung stimmt, kann man auch sagen, dass zu wenig Strommasten (oder zu wenig Energiespeicher) schuld waren - aber stimmt die denn?

hkmwk antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 1338

@deborah71 

Die neue Regierung ist gefordert, ihre Regierungsansätze zu überdenken und wo nötig zu ändern.

Vielleicht sind die Deutschen (insbesondere die AFD-Wähler) auch gefordert, ihre destruktive Lebenshaltung zu überdenken und wo nötig zu ändern.

derelch antworten
Meriadoc
(@meriadoc)
Beigetreten : Vor 2 Wochen

Beiträge : 37

@derelch Siehst, wieder eine "Forderung" an den Bürger. Destruktives verhalten entsteht auch durch destruktive Umgebung.

 

Wenn ich Ameisen im Haus habe, akzeptiere ich das auch nicht. ich ergreife Maßnahmen.

meriadoc antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 1338

@meriadoc 

Siehst, wieder eine "Forderung" an den Bürger.

Schon mal was von Eigenverantwortung gehört?

Destruktives verhalten entsteht auch durch destruktive Umgebung.

Bei den Deutschen ist es eher zuviel Wohlstand. 

Wenn ich Ameisen im Haus habe, akzeptiere ich das auch nicht. ich ergreife Maßnahmen.

Was genau möchtest du sagen?

derelch antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 5036

@meriadoc Wenn ich Ameisen im Haus habe, akzeptiere ich das auch nicht. ich ergreife Maßnahmen.

Das ist ein interessantes Bild. Dieser Tage haben auch wir hier ein Ameisenproblem, als ich vorgestern im Laden der Gärtnerei Ameisengift nachkaufte und kurz mit der Verkäuferin ins Gespräch kam, meinte ich so nebenbei: "Kaum sind die Maulwüfe endlich wieder weg, kommen die Ameisen." Sie darauf: "Ja das ist ja bei allen hier so. Zuerst, als es so lange so nass war, kamen überall in den Gärten die Maulwurfshügel, jetzt, wo es so trocken ist, klagen alle über die Ameisen."

Was sind nun die Maßnahmen, die man ergreift? Meine bestand darin, Gift zu kaufen (weil: so viel Backpulver kannste gar nicht verstreuen, das geht in's Geld...). Und damit verhielt ich mich typisch. Der Grund, weswegen nach den Maulwürfen (die auch unseren Garten in eine Hügellandschaft verwandelten) nun die Ameisen kommen, wird damit freilich überhaupt nicht adressiert: der Klimawandel ist da. Juchhe! Die Probleme, die wir uns über die vergangenen Jahrzehnte hinweg - obwohl wir's hätten besser wissen und besser tun können - einhandelten, die sind inzwischen angekommen. Was erwarte ich? Dass die Ameisen so freundlich sind, meine Terasse zu verschonen? Nö, die mögen's gern trocken und sandig und wollen halt ein schönes Leben haben und dann kommen sie. So, wie die Maulwürfe, als es im letzten Jahr die lange nasse Periode gab, halt auch keine Lust hatten, tief drunten in der Erde zu ersaufen, und lieber knapp unter der Rasenkante auf Regenwürmerjagd gingen. Sowas kommt von sowas. Wenn etwas lange schief läuft ohne dass sich jemand drum kümmert, dann rollt die Kugel halt immer schneller, bis sie aus der Bahn gerät. Upps!

Noch ein Gartenbild. Das Rhabarberbeet im Garten meiner Mutter, dass ich ebenfalls vorgestern zur Hälfte umgraben sollte. Ihre Begründung: "Der ist inzwischen zu alt, der wächst nicht mehr richtig, guck mal, die dünnen Stengel, da hätten wir (wir! 😀 Immer wenn sie "wir" sagt, weiß ich in solchen Zusammenhängen, dass sie mich meint...) vielleicht mal mehr düngen müssen oder Stroh drauf machen, oder was dein Vater früher gemacht hat. Aber jetzt lohnt das ja nicht mehr..." Wie auch immer, meiner Mutter Wille ist mir Befehl, also fing ich an, zu graben. Die oberste Schicht war durch die Rhabarberwurzeln richtig hart und fest, eine Art Wurzel-Matte. Darunter ging's dann leichter, denn: die Erde war knochentrocken bis in 70 oder 80 cm Tiefe: Rieselsand. Es hat halt praktisch seit Anfang März hier nicht mehr geregnet (der Starkregen, der für letzte Woche angekündigt war, führte bei unserem Dorf ein trickreiches Umgehungsmanöver durch). Der schöne, saubere, ordentliche Garten, aus welchem seit fünfzehn Jahren stetig Biomasse (gejätetes Unkraut, Rasenschnitt) auf die Gründeponie gebracht wurde ist nun soweit: ihm wurde durch die Gärtnerin (die lieber offen schwarz-graue Beetflächen hat, als Unkraut, das da wuchert) von der einen Seite zugesetzt und vom Klimawandel auf der anderen Seite. Dann kommen halt die Ameisen. Die kann man nun mit Gift killen, damit die Kiesbeton-Fliesen auf der Terasse nicht unterhöhlt werden. Aber sie kommen wieder, sobald man kein Gift mehr streut, denn die Ursachen, derentwegen sie kommen, die werden ja nach wie vor nicht angegangen.

Und nun übertrage das auf die politische Lage, insbesondere hinsichtlich des Lieblingsthemas unserer blauen Faschisten. Fluchtursachen bekämpfen? Das hätten wir seit fünfzig Jahren was tun können. Wollten wir nicht. Ganz demokratisch haben wie eine Regierung nach der anderen gewählt, welche die echten Probleme nicht anging, weil das nun mal nie der "Wählerauftrag" war. Nun kommen sie, die uneingeladenen Besucher. Und ob man ihre Einwanderung nun "illegal" nennt oder nicht - das ändert ja an ihrer Motivation nichts: ein besseres Leben zu leben als in der Hölle, aus welcher sie fliehen.

Wir versuchen's mit Gift. Und zwar großflächig. Faschismus hilft, so glaubt der Bürger anscheinend, also her damit. Und dann fressen wir demnächst das Gift eben selbst, weil es in allen Ritzen der Gesellschaft sich angesammelt hat. Die Politik hat versagt? Die Politik - das sind wir. Wir haben die Regierungen gewählt, wir, die wohlstandsverwahrlosten Bürger, die wir unsere Lebensart seit Jahrzehnten nicht verändern wollen, die wir seit Jahrzehnten die systemischen Probleme ausblenden. Jetzt werden wir eben von zwei Seiten in die Zange genommen: vom ausser Rand und Band geratenen Finanzkapitalismus auf der einen Seite und von der Natur auf  der anderen Seite. Der Finanzkapitalismus verhindert das Funktionieren demokratischer Abläufe (wie genau, darüber lassen sich derzeit in den USA großangelegte Feldversuche studieren: so geht Oligarchie), die Natur macht so ihr empirisches Ding, was bedeutet: Klimawandel und Artensterben.

Und wir verstreuen Gift. Erste Amtshandlung Herrn Dobrindts: eine fragwürdige Anweisung an die Polizei. Weil sich ja ganz groß was zum Besseren wendet, wenn die Flüchtlinge an der polnisch-deutschen Grenze abgewiesen werden. Fuck you, Fluchtursachenbekämpfung! Nimm dies, Afrika!

Von oben betrachtet, sieht man überall auf der Welt die totalitär-ideologischen Blasen wachsen, aufplatzen und den in ihnen enthaltenen Eiter aus Verdrängung, Angst, Hass auf alle anderen, sowie blödsinniger Stumpfheit weiter in die Gegend spritzen. Sowas kommt vom ungesunden Lebenswandel, liebe Menschheit.

Na, Hauptsache, die Managergehalte steigen stetig. 🙂

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25287

@meriadoc 

Siehst, wieder eine "Forderung" an den Bürger. Destruktives verhalten entsteht auch durch destruktive Umgebung.

Genau!

Wenn Leute in meinen Garten kacken und dann alles voller Fliegen ist, dann liegt die Verantwortung natürlich nicht bei den Ferkeln, die ihr Geschäft in meinem Garten verrichten.

Sondern sie liegt selbstverständlich bei den Leuten, die das nicht tun, und die einfach nicht energisch genug auf die Klohäuschen verweisen, die direkt gegenüber stehen.

Dass die Schweine die Klohäuschen ganz bewusst ignorieren und mit voller Absicht in die Landschaft kacken, weil sie es "denen da oben" mal so richtig zeigen wollen, das liegt natürlich auch nicht an diesen Leuten... daran muss jemand anderes schuld sein!

Sorry, aber eine Demokratie bedeutet, dass man als Bürger Verantwortung übernimmt. Deshalb sind für den Aufstieg der AfD in erster Linie deren Wähler verantwortlich - und nicht die Politiker, die von anderen Leuten gewählt wurden.

Keine noch so schlechte Politik der demokratischen Parteien rechtfertigt die Wahl einer antidemokratischen, rechtsradikalen Partei!

 

lucan-7 antworten


Meriadoc
Themenstarter
Beiträge : 37
Veröffentlicht von: @lucan-7

Und die AfD zu kopieren halte ich für falsch. Etliche AfD Wähler leben in einer Blase, die nichts mit der Realität zu tun hat. Das lässt sich auch mit guter Politik nicht ändern, sondern nur mit Aufklärung.

Absolut meine Meinung. Leider aber werden immer mehr Taub.

meriadoc antworten
Meriadoc
Themenstarter
Beiträge : 37
Veröffentlicht von: @derelch

Was genau möchtest du sagen?

Das man Probleme bekämpfen sollte, bevor sie überhand nehmen. 

Ich gebe dir recht, es ist auch der Wohlstand. Der muss erarbeitet oder rechtzeitig angelegt werden. 

Es gibt aber ärmere Länder, da gibt es keine AfD. Kann also nicht unbedingt der Wohlstand sein.

meriadoc antworten
1 Antwort
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 9 Monaten

Beiträge : 1548

@meriadoc Vielleicht ist es einfach das Gefühl / die Tatsache, dass 'der Wohlstand' doch recht ungleich verteilt ist? 

Mir ist die Aussage mit 'dem Wohlstand' immer etwas zu pauschal.

chai antworten


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