"Doch wieder Krieg" (Spiegel 14/25, S. 18ff.)
Wer den Spiegel hat/bekommen kann: Ein interessanter Artikel von Lothar Gorris über die Bereitschaft seine Kinder in den Krieg zu schicken. Mir war er nicht tiefgängig genug/ausführlich, aber trotzdem interessant, von jemanden aus der Boomer-Generation.
Denn das ist die Grundfrage: Wehrbereitschaft. Noch soviele Milliarden ersetzen diese nicht (hatte wir doch auch schon privat, nicht wahr: @ga2 😍 😘 ).
Hatte dazu schon vor langen Jahren im Buch von Luttwak "Stratgey - The Logic of War and Peace") gelesen, der dazu ausführlicher unter dem Schlagwort postheroisches Zeitalter dazu Ausführungen brachte (erschienen in deutsch 2003).
Sehe da das größte Problem bei der geplanten Aufrüstung (abgesehen von fehlenden Kasernen, Ausbildern...). Man kann die Menschen sich per Wehrpflicht dazu verpflichten dass bringt halt nur noch automatisch den Willen in den Menschen hervor für das was getan werden soll.
Denk da an meinen Vater (R.I.P.) der nach 9/11 sagte dass er mich nicht in den Krieg liesse (damals war ich noch kein körperliche Trümmerfall, sondern noch alarmbeordert für die V-Reserve). Und er war alles andere als ein "Peacenik"...
Ist halt nicht mehr 1914 wo es eine große Begeisterung gab (auch wenn diese m.W. auch gerne mal übertrieben dargestellt wurde). Wobei die dann auch abkühlte als immer mehr Männer fielen und die Versorgung des Heimatlandes nicht mehr so lief wie man sich das erträumt hatte.
Aus letzterem zogen die Herrscher des nationalsozialistischen Deutschlands dann die Folgerung (siehe Götz Alys Buch ""Hitlers Volksstaat") dass man alles tun muss dass es in der Heimat mit der Versorgung gut läuft, egal welche Taten man dafür begehen muss, egals welche Ausplünderungen und Untaten dazu begangen werden mussten. Hauptsache die Versorgung des eigenen Landes leidet so wenig wie möglich und hält die Stimmung dort halbwegs hoch.
Gut dass das in dem Artikel ein bisschen thematisiert wurde (der Wille) wenn auch m.E. zu knapp/dünn.
Und es heute untergeht/vergessen wurde was Krieg in der Heimat auslösen kann, denke da an das Beispiel der Schlacht an der Somme 1916, als die britischen Einheiten die deutschen Linien hofften kaputt zu bomben und dann in einem "Spaziergang" durch das Schlachtfeld wandern zu können. Nur dass die deutschen Einheiten nicht wie gehofft vernichtet waren und die Briten den m.W. verlusstreichsten Tag ihrer Militärgeschichte hatten. Was die Katastrophe nicht verschlimmerte war dass die Briten Pals Regiments hatten, d.h. die aus einer Region kamen. Wenn da ein Regiment ausgelöscht wurde hatte eine ganze Region quasi keine Männer mehr (ausser Kinder und Greise) - nur noch in der Katastrophe übertroffen vom Paraguaykrieg (1864 - 1870) in dem Paraguay etwa 70% der männlichen Bevölkerung verlor (Zahlen umstritten).
Schwacher Rede, kurzer Sinn: Denke nicht dass noch soviele Milliarden helfen, solange man nicht den dazu passenden Willen in dem Teil der Bevölkerung hat der diese bedienen soll und bereit ist dafür verletzt oder getötet zu werden.
Es gibt eine wichtige und entscheidende Devise bei der Bereitschaft zu kämpfen: Je höher die Bereitschaft zu kämpfen ist - desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich gekämpft werden muss!
Und das ist ein Unterschied zu früher. Früher galt der Kampf noch etwas. Man konnte sich an der Front "bewähren". Heute "bewährt" man sich nicht - man stirbt einfach, von irgendeiner modernen Technik umgebracht, gegen die man keine Chance hat.
Heute ist die Bereitschaft zu kämpfen ein Signal. In diesem Fall ein Signal an Putin.
Wenn deutlich wird, dass ein Angriff auf Estland dazu führen würde, dass 500.000 Franzosen, 500.000 Briten, 500.000 Deutsche und 500.000 Polen in den Krieg ziehen... dann findet dieser Angriff gar nicht erst statt. Und niemand muss sterben.
Wenn Putin aber glaubt, dass eh niemand zu Hilfe kommen wird, und diese Länder dann jeweils nur 5000 Soldaten schicken - dann rechnet sich Putin natürlich gute Chancen aus. Und dann kommt es zum Krieg... und Menschen sterben.
Das ist die Logik dahinter.

@lucan-7 Es gibt eine wichtige und entscheidende Devise bei der Bereitschaft zu kämpfen:
Es gibt diese entscheidende Devise? Einfach so in freier Natur herumflottierend? Oder gibt die irgendjemand aus? Malt sich die jemand auf sein Wappen, macht sich die jemand zu eigen? Ein jemand, der gegebenenfalls irgendwelche Motive hat?
Devisen und Tatsachen sind zweierlei.

Es gibt diese entscheidende Devise? Einfach so in freier Natur herumflottierend? Oder gibt die irgendjemand aus? Malt sich die jemand auf sein Wappen, macht sich die jemand zu eigen? Ein jemand, der gegebenenfalls irgendwelche Motive hat?
Es ist eine "Devise", weil es keine Garantie gibt, keine allgemeine Regel. Putin könnte halt trotzdem angreifen, und dann gibt es eben einen Krieg.
Aber es gibt diese allgemeine Regel in der Natur: Wenn ein Rivale sehr viel größer und sehr viel stärker ist - dann greift man ihn nicht an. So sehr sich das Männchen auch gerne paaren will... wenn das Alpha Tier sichtlich stärker ist, die größeren Krallen, die schärferen Zähne und wesentlich mehr Muskeln hat - dann fordert man es nicht heraus.
Und wenn Putin glauben muss, dass jenes Europa, das er herausfordern will, bereit ist gegen ihn zu kämpfen - und zwar in einem Ausmaß, das ihm kaum Chancen einräumen wird, einen Krieg zu gewinnen - dann wird der Krieg höchstwahrscheinlich nicht stattfinden.
Leider ist ein Krieg aber kaum im voraus berechenbar. Und das macht es so kritisch. Eine Garantie gibt es eben nicht.

@lucan-7 Aber es gibt diese allgemeine Regel in der Natur: Wenn ein Rivale sehr viel größer und sehr viel stärker ist - dann greift man ihn nicht an. So sehr sich das Männchen auch gerne paaren will... wenn das Alpha Tier sichtlich stärker ist, die größeren Krallen, die schärferen Zähne und wesentlich mehr Muskeln hat - dann fordert man es nicht heraus.
Ich sehe gerade nicht die Übertragbarkeit von Kriegen zwischen Staaten und Kämpfen zwischen Männchen in manchen Tierarten. Üblicherweise ist es ja bei Tieren so, dass, falls zwischen Rivalen Revierkämpfe mit Krallen und scharfen Zähnen ausgefochten werden, diese stets ausgefochten werden. Wer dann der Schwächere ist, erweist sich am Ende des Kampfes. Dass ein Hirschbulle nur mit dem Geweih winken braucht, damit alle anderen Hirschbullen das Weite suchen, wäre mir so neu wie dass ein Walross nur seine Zähne immer auf Hochglanz putzen braucht, um sein Revier abzustecken...
Waffen, mit denen Revierkämpfe ausgetragen werden - Krallen, Zähne, Hörner oder Geweihe - werden im Tierreich eben nicht zwecks Verhinderung von Revierkämpfen gebraucht - sondern zum Gewinnen solcher Revierkämpfe. Die Anwendung solcher Waffen ist die Regel, nicht die bedauerliche Ausnahme.
Deine Natur-Analogie ergibt also so, wie Du sie hinschreibst, wenig Sinn. Nun ließe sich freilich diese Analogie variieren, indem die Beziehungsebene gewechselt wird. Statt von Rivalen könnte von Räubern und deren Opfern die Rede sein und dann gesagt werden: Der Leopard lässt sich von den Waffen des Stachelschweins abschrecken, welches, wenn es keine Stacheln hätte, sonst zum schutzlosen Opfer würde. Beispielsweise zum Hasen oder zur Antilope oder...
Aber nun ja: weder der Hase noch die Antilope können sich aufrüsten, und wenn weder Hase noch Antilope zur Verfügung stehen, wird der Leopard sich dann doch das Stachelschwein vorknöpfen...
Bliebe dann noch die Analogievariante, wo sich der Leopard zwischen zwei unterschiedlich starken Stachelschweinen zu entscheiden hat - und ja, in dem Fall würde er wohl jenes vorziehen, das unter Haar- und Stachelausfall leidet und bei dem man dann leichter an die Weichteile gerät.
Aber wie weit trägt so eine Analogie? Wäre Rußland hier der Leopard, so müssten wir, als das teutonische Stachelschwein, nicht nur unsere Stacheln mit Extensionen "hochrüsten", sondern auch noch dafür Sorge tragen, dass in greifbarer Nähe noch ein unbestacheltes Schwein als geeignetes Opfer für die kaukasische Großkatze bereit stünde, die ja - zumindest da lassen sich in der Analogie keine Abstriche machen - auf jeden Fall ein Opfer braucht, um Kalorien in den Magen zu bekommen. Wen könnten wir denn da ersatzweise dem pösen Putinpuma (sorry, hab vorhin 'ne Alliteration verschluckt, und nun stößt die ständig auf...) vorwerfen?
Nein - damit ich Dir Deine Devise abkaufen kann, solltest Du ihre faktische Regelhaftigkeit belegen können: Also eine ganze Reihe von umfangreichen militärischen Aufrüstungsbeispielen anführen können, die für verläßlichen Frieden sorgten in der Vergangenheit. Im Moment fällt mir da allerdings nur ein Beispiel ein: der Kalte Krieg mit seinen wechselseitigen atomaren Auslöschungspotentialen.
Ich glaube schlicht nicht daran, dass Putin Deutschland oder ein anderes Nato-Mitglied angreifen wird mit dem Ziel, es zu annektieren. Warum sollte er? Was hätte er zu gewinnen?
Wenn wir nun also Billionensummen in Aufrüstung stecken, werden wir das nur tun in dem irrwitzigen Wahn, wir hätten die USA, die sich ja gerade per demokratischer Wahl zum Selbst-Kannibalismus entschieden hat, als "Weltpolizist" irgendwie zu ersetzen. Beispielsweise, indem wir Nicht-Nato-Staaten wie die Ukraine vor Angriffen ihrer Nachbarn schützen. Wir wollen also die größeren Zähne und Krallen Deines Analogiebeispiels nicht, um uns selbst lebensgefährlicher Angriffe zu erwehren - sondern wir wollen dafür sorgen, dass auch andere Tiere nicht mehr gefressen werden. Und wenn's ganz dumm kommt, dann fühlen wir uns übernächstes Jahr dazu verpflichtet, das Natoland Dänemark mit unseren neuen Waffen gegen den Aggressor USA, der gerade in Grönland einmarschiert, zu retten? Und was, wenn wir dann endlich unsere Kontingente in die Nordsee verlagert haben und die dann urplötzlich vor Taiwans Küste benötigt werden, weil dort dann das Prinzip de Demokratie und Freiheit verteidigt werden muss? Und dann, die deutsche Logistik soll's bewerkstelligen, eilen all unsere neu finanzierten Kanonenboote flugs von oben auf der Karte Richtung Mittelmeer und Suezkanal Richtung Pazifik - werden aber leider von der türkischen Marine gestoppt, weil Herr Erdogan jetzt mal dringend die Zypernfrage geklärt haben möchte? Also ich weiss nicht so recht...
Wo ist da ein Ende? Ab wann ist die Sicherheit vor einem Überfall ausreichend gewährt? Bei 5% des BIP an Rüstungsausgaben? Bei 10%? Warum nicht 15% oder 20%? Und: wo wird das Geld denn nun genau investiert? Panzer und Artillerie und haufenweise neue Schiffe? Oder doch am liebsten nur noch Drohnen? Über die vor 4, 5 Jahren noch überhaupt niemand nachdachte, während sie gerade - zu irgendwas wird so ein Ukrainekrieg schon gut sein - die Kriegsführung zu revolutionieren scheinen, um es mal marktgemäß enthusiasmiert zu formulieren?
Über die dual-use-Möglichkeiten "modernster Militärtechnologie" wird denn auch auffallend laut geschwiegen dieser Tage: Drohnen, die Putin davon abhalten könnten, Lettland zu überfallen, könnten womöglich ebenso gut genutzt werden, um - autonom KI-gesteuert - die Aussengrenzen der EU gegen nervige hungrige Mäuler aus dem Rest der Welt, deren Armut uns doch schon immer ankotzte, zu sichern. Warum nicht? Was hätte Kanzlerin Weigel da einzuwenden? Auch die lästigen 1.Mai-Demos wären da in der Zukunft kein Thema mehr. Und überhaupt: womit sich Frontabschnitte überwachen und beherrschen lassen, damit lassen sich gern auch Problemviertel überwachen und beherrschen. Denn hey: sollte Putin es verabsäumen, mit Feuer und Schwert über uns herzufallen, bleibt ja immer noch das zukünftig absehbar nutzlose Proletenpack, welches seinen Respekt vor dem heiligen Eigentum der upper class verlieren und solcherart zum "inneren Feind" mutieren könnte. Wie gut, wenn man für den Fall dann schon mal "gerüstet" ist. 🙂
Sorry, ich schreib mich grad mal wieder in Rage. Aber ich habe wirklich das ungute Gefühl, das um mich herum der Militärwahn ausbricht und Hand in Hand mit dem Wahn, die Migration sei das größte aller Probleme (das sich am besten noch mit militärischen Mitteln, d.h. Gewalt, lösen ließe - so schließt sich der Wahnsinn zum scheinbar perfekten Kreis) unser Sichtfeld auf die wirklichen Gefahren - Klimawandel, Artensterben und KI - vernebelt. Jede Milliarde, die gerade in Zerstörungstechnologien gesteckt wird, nur damit die einen statt der anderen an der Macht sein können, fehlt dort, wo (Gestaltungs-)Macht fruchtbar angewendet werden könnte: zur Erhaltung unserer Existenzgrundlagen.

Üblicherweise ist es ja bei Tieren so, dass, falls zwischen Rivalen Revierkämpfe mit Krallen und scharfen Zähnen ausgefochten werden, diese stets ausgefochten werden. Wer dann der Schwächere ist, erweist sich am Ende des Kampfes.
Nein, das ist überhaupt nicht so. Das wäre auch ein arge Verschwendung von Energie bei entsprechendem Verletzungsrisiko. Wenn der Oberaffe sich ständig mit jedem seiner Rivalen herumschlagen müsste, dann wäre er schnell am Ende seiner Kräfte und würde abgesetzt. Und der nächste Oberaffe hätte dann das gleiche Problem.
Deshalb gibt es ja das Imponiergehabe. Man plustert sich auf, zeigt seine Zähne, schüchtert ein. Und der unterlegene Affe sieht hoffentlich ein, dass er diesen Kampf nicht gewinnen würde.
Aber wie weit trägt so eine Analogie? Wäre Rußland hier der Leopard, so müssten wir, als das teutonische Stachelschwein, nicht nur unsere Stacheln mit Extensionen "hochrüsten", sondern auch noch dafür Sorge tragen, dass in greifbarer Nähe noch ein unbestacheltes Schwein als geeignetes Opfer für die kaukasische Großkatze bereit stünde
Hä? Warum MUSS Russland denn andere Länder angreifen, um überleben zu können? Ich schätze mal, spätestens bei der Räuber/Beute Beziehung hören die Analogien dann langsam auf...
Nein - damit ich Dir Deine Devise abkaufen kann, solltest Du ihre faktische Regelhaftigkeit belegen können: Also eine ganze Reihe von umfangreichen militärischen Aufrüstungsbeispielen anführen können, die für verläßlichen Frieden sorgten in der Vergangenheit.
Ich soll dir also historische Kriege aufzählen, die NICHT stattgefunden haben...? Ich denke, da gibt es eine Menge...
Um mal nur ein aktuelles Beispiel zu nennen: Südkorea würde vermutlich nicht mehr existieren, ohne die starke Armee und Grenzbefestigungen...
Wo ist da ein Ende? Ab wann ist die Sicherheit vor einem Überfall ausreichend gewährt? Bei 5% des BIP an Rüstungsausgaben? Bei 10%? Warum nicht 15% oder 20%?
Dann, wenn Russland nicht mehr angreift. Dazu reicht es, die Bundeswehr so auszustatten, dass sie ihre Aufgabe innerhalb der Nato erfüllen kann. 15% oder 20% sind da komplett unnötig - Deutschland ist ja nicht allein.
Und: wo wird das Geld denn nun genau investiert? Panzer und Artillerie und haufenweise neue Schiffe? Oder doch am liebsten nur noch Drohnen?
Das müssen die Militärs entscheiden. Drohnen, flugabwehr, Aufklärung und Munition scheinen wohl die dringendsten Fälle zu sein.
Über die dual-use-Möglichkeiten "modernster Militärtechnologie" wird denn auch auffallend laut geschwiegen dieser Tage: Drohnen, die Putin davon abhalten könnten, Lettland zu überfallen, könnten womöglich ebenso gut genutzt werden, um - autonom KI-gesteuert - die Aussengrenzen der EU gegen nervige hungrige Mäuler aus dem Rest der Welt, deren Armut uns doch schon immer ankotzte, zu sichern. Warum nicht?
Genau das wird wohl passieren, wenn die Klimakrise zu Massenfluchten führt. Dann werden nicht Millionen, sondern Milliarden Menschen unterwegs sein. Und möglicherweise Waffen mitbringen.
Sorry, ich schreib mich grad mal wieder in Rage. Aber ich habe wirklich das ungute Gefühl, das um mich herum der Militärwahn ausbricht und Hand in Hand mit dem Wahn, die Migration sei das größte aller Probleme (das sich am besten noch mit militärischen Mitteln, d.h. Gewalt, lösen ließe - so schließt sich der Wahnsinn zum scheinbar perfekten Kreis) unser Sichtfeld auf die wirklichen Gefahren
Ich stimme dir ja zu. Würden wir den ganzen Militärkrempel sein lassen und das Geld in die Bekämpfung des Klimawandels stecken würden auch die Ursachen für kommende Kriege wegfallen.
Aber was will man machen, so lange es bekloppte Kriegstreiber gibt, die andere Länder überfallen? Natürlich ist es bescheuert, Hochtechnologie herzustellen, nur um sie dann nicht zu benutzen... da kann man es besser gleich sein lassen und was Sinnvolles machen,
Leider funktioniert die Welt aber so nicht...

Ich stimme dir ja zu. Würden wir den ganzen Militärkrempel sein lassen und das Geld in die Bekämpfung des Klimawandels stecken würden auch die Ursachen für kommende Kriege wegfallen.
Davon würde auch die Wirtschaft profitieren… Perfekt! Und simpel. Macht das Hoffnung? Wir bräuchten nur 😉 generell ein Umdenken, was Konsum, Besitz und auch was Gewinnstreben angeht oder auch was uns (im Gegensatz zu anderen) scheinbar offensichtlich zusteht. Vor allem bräuchten wir Einigkeit, dass wir (also, wir alle) dringliche Probleme nicht auf Kosten anderer lösen (nebenbei: und auch dasselbe als dringlich ansehen) und dabei im Blick haben, welche Konsequenzen unsere Handlungen voraussichtlich haben werden.
Nein, es macht keine Hoffnung. Solange die entscheidende Maxime bleibt, wer sich wie am besten bereichern kann - sei es an finanziellem Reichtum, an Objekten, an Macht, Einfluss oder auch „an Land“; solange also die Gier treibt und Missbrauch nicht wahrnimmt oder ignoriert, solange wir in der Gesamtheit „vom Mammon“ bestimmt sind - ja solange wird es immerhin dabei bleiben, dass sich der kleinste uneigennützige(?) Einsatz für eine bessere, gerechtere Welt von jedem Einzelnen lohnt*; gesamtgesehen wird sich aber nichts ändern**.
Die Triebkraft nach stetig immer mehr Gewinn (welcher Art auch immer) für sich (und die Seinen) - sie ist einfach ausgesprochen hoch und die vorhandenen Gegengewichte werden daran vermutlich nicht ausschlaggebend etwas verändern. Es sei denn, wir würden alle mehr Nutzen und stärkere Befriedigung erleben, liebten wir (auch unseren fremden) Nächsten wie uns selbst.
*für mich: Keimzelle von Gottes Reich - es ist jetzt schon da.
**für mich: Kennzeichen einer gefallenen Welt/ Welt in Schieflage - wir werden das nicht ändern, werden schuldig (auch trotz hilfreichem, solidarischen Einsatz), gut/böse wird eine Überforderung bleiben - angewiesen sind wir auf Gnade und Barmherzigkeit, die wir uns auch untereinander zuteil werden lassen sollten.
Deshalb gibt es ja das Imponiergehabe. Man plustert sich auf, zeigt seine Zähne, schüchtert ein. Und der unterlegene Affe sieht hoffentlich ein, dass er diesen Kampf nicht gewinnen würde.
*lächelt* … kann das Bild gerade wunderbar auf eine persönliche Situation übertragen bzw. erweitern. Das wird noch in mir arbeiten. Danke dafür!

Ich ergänze:
Es sei denn, wir würden alle mehr Nutzen und stärkere Befriedigung erleben, liebten wir (auch unseren fremden) Nächsten wie uns selbst und würden unsere Verantwortung in dem Zusammenhang sehen, was uns anvertraut ist und wie wir es (unabhängig von uns) bestmöglichst eingesetzt haben.

Davon würde auch die Wirtschaft profitieren… Perfekt! Und simpel. Macht das Hoffnung? Wir bräuchten nur 😉 generell ein Umdenken, was Konsum, Besitz und auch was Gewinnstreben angeht oder auch was uns (im Gegensatz zu anderen) scheinbar offensichtlich zusteht.
Tja... an diesem Umdenken scheitert es halt. Vor allem linke Politik hat da immer wieder Probleme mit der Realität. Auch der Kommunismus wäre ja an sich eine feine Sache... wenn denn die Menschen mitspielen würden...
Aber auch im Kommunismus gab und gibt es Menschen, die andere unterdrücken, ausbeuten und sich selbst bereichern. Und es steht zu befürchten, dass es solche Menschen immer geben wird.
Eine "vernünftige Politik" von der möglichst viele Menschen profitieren wird also nur dann funktionieren, wenn man gierige und egoistische Menschen in diese Überlegung mit einbezieht und sie nach Möglichkeit einhegt.
Und im Falle der Aussenpolitik gehören da leider und überflüssigerweise auch Waffen dazu...

@lucan-7 Vernunft ist so eine Sache … 😉 Es ist nicht für alle dasselbe vernünftig.
Ob sich die Menschheit bei allen überwiegend selbst verschuldeten Problemen zu helfen weiß … - fraglich. Wie viel Einfluss jeder Einzelne darauf hat, nicht wirklich nachvollziehbar. Für mich entscheiden: Scheitern wird jeder Mensch, der ausschließlich auf sein Ego setzt. Hier kann ich ansetzen bei mir, im Umgang mit anderen und insbesondere mit Kindern. Wie sich unsere Gesellschaft entwickeln wird, hat maßgeblich mit ihnen zu tun.

Es ist nicht für alle dasselbe vernünftig.
Ob sich die Menschheit bei allen überwiegend selbst verschuldeten Problemen zu helfen weiß … - fraglich. Wie viel Einfluss jeder Einzelne darauf hat, nicht wirklich nachvollziehbar. Für mich entscheiden: Scheitern wird jeder Mensch, der ausschließlich auf sein Ego setzt.
Diverse Oligarchen werden sich vermutlich nicht als "gescheitert" betrachten, obwohl sie voll auf ihr Ego setzen.
Und nicht wenige von denen betrachten halt den Rest der Menschheit als Schafherde, die geführt werden will. Wobei dieser Eindruck von einem nicht geringen Teil der Bevölkerung ausdrücklich unterstützt wird... das ist das Dilemma...

@lucan-7 Die eine Frage ist: Was bleibt? Und das ist für mich nur mit einer Perspektive aus der Ewigkeit heraus wesentlich.
Die andere Frage ist: Wovon lassen wir uns leiten? Was bringt uns Gewinn? Und da fällt auf, dass der Mensch teils doch „recht stumpf“ (und sehr bequem) geworden ist.
Aus (meiner) christlichen Sicht: Berufen sind wir als Ebenbild Gottes. Das steckt auch in jedem - es entfaltet sich nur aus verschiedenen Gründen nicht in dem Maße, wie ich es einem jeden wünschen würde, da wir zu leichtfertig und unbedacht auf „dem breiten Weg“ unterwegs anstatt unser Bewusstsein auf das Wesentliche ausgerichtet zu haben und „dem schmalen Weg“ folgen (und auf ihm bleiben). Was Leben ist? Wer davon geschmeckt hat, weiß es und es bleibt eine Kunst, dies immer mehr und in allem zu finden. ❤️ Und genau das ist es, was bleibt.
Ehre, Ruhm, Macht, … wie nichtssagende Beschallung, diverse Formen von (Selbst-)Betäubung, alleiniges Funktionieren, … (für mich breiter Weg) also alles, wovon „das Herz“ nicht berührt wird, ist vergänglich und nutzlos für die Ewigkeit.
Matthäus 7, 13 Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. 14 Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!
Ich weiß, dass meine Lesart eine ungewöhnliche ist. Und bin mir auch nicht ganz sicher inwieweit ich verständlich machen konnte, was ich meine. 😌

Ich weiß, dass meine Lesart eine ungewöhnliche ist. Und bin mir auch nicht ganz sicher inwieweit ich verständlich machen konnte, was ich meine. 😌
Ich denke so halbwegs hast du es schon deutlich gemacht, was du meinst...
Viele Menschen versuchen halt die Leere in ihrem Leben durch Geld, Macht und Konsum zu füllen. Aber das ist nie genug, und das Loch bleibt. Man sieht es ja an Leuten wie Putin - der hat doch alle Macht, die er sich nur wünschen kann, aber es reicht ihm nicht. Er hätte auch so viel Gutes für sein Land bewirken können, aber sein Ego war ihm wichtiger.
Also ja, es gibt sicher Besseres. Und ich denke, Glaube gehört sicher zu den Dingen, die helfen können, die innere Sehnsucht zu erfüllen.
Aus (meiner) christlichen Sicht: Berufen sind wir als Ebenbild Gottes. Das steckt auch in jedem - es entfaltet sich nur aus verschiedenen Gründen nicht in dem Maße, wie ich es einem jeden wünschen würde,
Das ist halt die Frage. Wenn ich Menschen begegne, vor allem wenn sie jung sind, dann sehe ich oft nicht so sehr, was diese Menschen sind, sondern ihr Potential - ein Leben voller Möglichkeiten.
Ob aber Glaube wirklich für jeden Menschen möglich ist und dann auch erfüllend wäre...?
Wenn man sich so umschaut, dann sieht das jedenfalls nicht so aus. Deshalb kann Glaube auch immer nur eine individuelle Lösung sein, aber nicht für eine Gesellschaft.

Wenn man sich so umschaut, dann sieht das jedenfalls nicht so aus. Deshalb kann Glaube auch immer nur eine individuelle Lösung sein, aber nicht für eine Gesellschaft.
*lächelt* Glaube mag individuell sein, Gott ist universal. 😇 😎Und: Gott ist „die Lösung“. Ein Geschenk je früher ein* jede*r das erkennt.
Um mit dem verloren gegangenen Schaf ein Bild der Bibel aufzugreifen: Gott lässt uns unsere Wege gehen und Er geht uns allen nach. ❤️ Gott ist es nicht, der in uns den Christen, Muslim, …, Atheisten sieht. Das sind menschliche Einteilungen. Und ich bin mir so sicher, dass in jedem neben „der Leere“ auch immer wieder etwas aufblitzt, von dem was „das Leben“ ausmacht - unabhängig davon, ob dies derjenige dann (direkt oder später, wie spät?) Gott zuordnen kann.* Was sich dann wie entwickelt, wer dann wie versteht und bekennt, ob und wann es ein „zu spät“ gibt - das ist eine Sache zwischen Gott und jedem Einzelnen.
*Christus spricht: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Um mit dem verloren gegangenen Schaf ein Bild der Bibel aufzugreifen: Gott lässt uns unsere Wege gehen und Er geht uns allen nach. ❤️ Gott ist es nicht, der in uns den Christen, Muslim, …, Atheisten sieht. Das sind menschliche Einteilungen.
Kann man sicher so sehen - und ich begrüße das auch, weil es die Menschen näher zueinander bringt. Allerdings wird der Glaube natürlich immer beliebiger, je unspezifischer man ihn betrachtet. Am Ende landet man dann dabei, dass man doch einfach "nur" ein "Guter Mensch" sein sollte.
Der christliche Glaube geht aber weit darüber hinaus.

@lucan-7 *lächelt* … ich schaff irgendwie ganz gut. 😉🙃 Ich sehe mich fest im biblisch-christlichen Glauben gegründet und finde das Spezifische lässt sich auch im Allgemeinen erkennen, ohne damit beliebig zu werden.
Aber gut, mir ist auch bewusst, dass ich für manche damit den traditionell-christlichen Rahmen (extrem) überstrapaziere. Nicht vergessen darf man - Glaube so oder so ist (nur) ein Konstrukt. Es ist ein Versuch, eine nicht sichtbare Wirklichkeit abzubilden, die uns Orientierung (Lebensweisung) gibt. Das Gott ist/ war/ sein wird ist das entscheidende. Wie wir glauben, darin unterscheiden wir uns alle.

Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogelAber gut, mir ist auch bewusst, dass ich für manche damit den traditionell-christlichen Rahmen (extrem) überstrapaziere.
Nicht vergessen darf man - Glaube so oder so ist (nur) ein Konstrukt. Es ist ein Versuch, eine nicht sichtbare Wirklichkeit abzubilden, die uns Orientierung (Lebensweisung) gibt.
Das Gott ist/ war/ sein wird ist das entscheidende.
Wie wir glauben, darin unterscheiden wir uns alle.
Ja, danke.
Ich merke bei mir auch, dass ich vieles nicht mehr so eng sehen kann, wie ich es in jungen Jahren gelernt habe.
Aber genau deshalb kann / mag ich noch gläubig sein.
Und so kommt's, dass man fürs eng-fromme Umfeld schon fast ungläubig wirkt, während der ungläubige Teil des Umfelds immer noch denkt, man wäre fromm ...
Aber das passt schon.
@der_alte Kannst Du da vielleicht die wichtigsten Gründe des Autoren für seine Bereitschaft seine Kinder in den Krieg zu schicken, auflisten?
Hältst Du sie für repräsentativ für die Boomer-Generation? Ich bin ja selbst einer aus dieser Generation, habe zwar keine Kinder, würde aber nie auf die Idee kommen, die Kinder anderer Leute in den Krieg zu schicken...
Was denkst Du persönlich: sollten die Eltern dafür den Ausschlag geben, ob jemand in den Krieg geschickt wird? Hältst Du es für moralisch gerechtfertigt, wenn Eltern sich hinsichtlich dieser Frage überhaupt einmischen sollten in die Entscheidungsfindung ihrer Kinder?

Einer meiner Söhne - ehemaliger Wehrdienstverweigerer - Hat sich vor einigen Monaten Entschlossen, der Bundeswehr beizutreten, weil heute ganz andere Bedingungen herrschen als in den 80- Jahren, er heute eine reale Bedrohung sieht und dem Staat sozusagen etwas für seine Sorge zurückgeben will.
Er wusste, dass ich darüber nur äußerst begrenzt glücklich bin, hat aber - zurecht - damit gerechnet, dass ich ihm nicht in seine Entscheidung hineinreden würde. Er ist für sich selbst verantwortlich.

@queequeg Er ist für sich selbst verantwortlich.
Korrekt. Da kann man halt nix machen. Wenn er heute eine reale Bedrohung sieht...
Ach, ich möchte heulen.

@jack-black ob der Autor bereite ist? Schwer zu sagen, dafür ist sein Artikel zu wolkig, zu allgemein. Ein ehemals strammer Pazifist, der nun für sich sieht dass es anders nötig ist, aber dann doch im ungefähren bleibt.
Da ich keine Kinder habe kann ich schwer was dazu sagen. Mein Vater hat die Frage mit nein beantwortet, 2001. Und mit ja dass er sich einmischte (also das Einmischen). Und zum jetzt kann ich ihn nicht fragen, da er seit 22 Jahren verstorben ist.
Schwacher Rede, kurzer Sinn: Denke nicht dass noch soviele Milliarden helfen, solange man nicht den dazu passenden Willen in dem Teil der Bevölkerung hat der diese bedienen soll und bereit ist dafür verletzt oder getötet zu werden.
Solche Überlegungen kann man sich machen, solange die Front 2000km weit weg ist. Wenn die Russen an die Tür klopfen, kann man sich nur noch überlegen, ob man mit oder ohne kämpfen drauf geht.

@derelch so lange die Russen nur an die Tür klopfen geht noch keiner drauf. Dann macht man die Tür auf und bietet jedem einen großen Wodka an.
Vielleicht bin ich schmerzbefreit, weil ich unter sowjetischer Besatzung geboren bin. Die Kommandantur war im Nebenhaus. Die ersten die da im großen Krieg ankamen waren von der Ukrainischen Volksfront. Die haben da natürlich erstmal gehaust wie die Russen in Berlin 45, vor allem zum Entsetzen der Frauen.
Das sortierte sich aber im Lauf der Zeit alles, es kamen Menschen aus verschiedenen Sowjetrepubliken unter meist russischen Vorgesetzten. Sie waren die Chefs, und sie haben keinen ermordet.
Man glaubt es kaum: Aber Russen (und ihre Nachbarn) sind durchaus auch Menschen und keine automatischen Killerroboter.
Ich denke praktisch. Sterben - nur damit die richtige Flagge vom Rathaus hängt - halte ich für ungünstig. Es ist halt noch keiner zurückgekommen. (Bitte keine Auferstehungsdebatte!)
Lieber ein klein wenig unterdrückt und genervt als ganz tot.
Nebenbemerkung: Und trotz allem habe ich zum 2. Geburtstag zwei Bananen bekommen. Es war zwar das einzige Geschenk. Aber es gibt strahlende Fotos von mir. Ich habe übrigens keine Ahnung, wie die Familie das damals geschafft hat. 🍌

Achso. Ein Nachtrag. Für diejenigen, die sich an Jesus orientieren.
Nicht zufällig wurde Jesus unter einer recht schlimmen Fremdherrschaft geboren.
Er hat aber mit seinen Jüngern keineswegs Schießübungen auf Römer veranstaltet. Sondern er sagte Dinge wie: „Liebt eure Feinde.“ und „Wenn dich einer auf die rechte Backe schlägt, halte ihm auch die linke hin.“ Oder: Gebt dem (römischen) Kaiser was des Kaisers ist.“ Man könnte jetzt einwenden, Jesus kannte aber Putin gar nicht. Sicher nicht?
Jesus war als Kind Flüchtling, Jesus lebte unter einer heftigen Fremdherrschaft. Und wer mag, kann sich furchtlos an seine Seite stellen.

so lange die Russen nur an die Tür klopfen geht noch keiner drauf.
Kommt drauf an, womit sie klopfen. Wahrscheinlich hast du danach weder Gläser noch Wodka, die du anbieten kannst.
Vielleicht bin ich schmerzbefreit, weil ich unter sowjetischer Besatzung geboren bin.
Umso unverständlicher sind deine Ausführungen.
Man glaubt es kaum: Aber Russen (und ihre Nachbarn) sind durchaus auch Menschen und keine automatischen Killerroboter.
Dafür sind sie zu schlecht ausgebildet und es ist den russischen Machthabern seit Jahrhunderten egal, wieviele von ihren Untertanen bei den Kriegen drauf gehn.
Schwacher Rede, kurzer Sinn: Denke nicht dass noch soviele Milliarden helfen, solange man nicht den dazu passenden Willen in dem Teil der Bevölkerung hat der diese bedienen soll und bereit ist dafür verletzt oder getötet zu werden.
Für mich ist der Gedanke unerträglich, eine ganze Generation junger Männer zu opfern. Selbst wenn sie den Krieg körperlich unversehrt überstehen, werden die Erlebnisse tiefe seelische Wunden schlagen. Andererseits finde ich eine gewisse Wehrfähigkeit zur Abschreckung nicht verkehrt. Aber wenn es dann tatsächlich zum Ernstfall kommen sollte ...
Unter meinen Söhnen wird die Frage derzeit auch diskutiert. Kriegsdienstverweigerer wollen ja keinen anderen Menschen töten oder verletzen. Bedenklich finden sie vor allem auch den Fall des ukrainischen Kriegsdienstverweigerers, der trotz seiner Verweigerung in die Ukraine zurückgeschickt wurde, um eingezogen zu werden. In der Ukraine sind Kriegsdienstverweigerungen derzeit ausgesetzt. Gibt diese Entscheidung des Bundesgerichtshof einen Hinweis darauf, dass auch in Deutschland eine Kriegsdienstverweigerung im Kriegsfall nicht respektiert wird? Auslieferung eines ukrainischen Kriegsdienstverweigerers

@maria Maria, dann höre Dir mal an, was Menschen in der Haft totalitärer Regime zu berichten haben. Auch das ist verstörend, auch da gibt es ganz tiefe Wunden seelischer Natur.
Und schau Dir an, was russische Soldaten an der Zivilbevölkerung der Ukraine getan haben. Das ist bestialische Brutalität pur! Möchtest Du nicht vor solch wahnsinnigen Menschen beschützt werden?
Glaube mir: wenn es zum Ernstfall kommt, dann wird es mit oder ohne guter Armee zum Horror pur! Wenn aber die Armee gut aufgestellt ist, kann der Feind abgewehrt werden und es gibt eine Chance, dass viele Menschen diesen Horror nicht erleben müssen. Auf der anderen Seite ist eine gut ausgerüstete und ausgebildete Armee ein Garant dafür, dass eben solche Horrortaten der Gegner nicht überhandnehmen - denn im Krieg schützen gute Waffen und Feuerkraft das Leben der Soldaten. Wer jetzt bei den Waffen spart, hat eher Tote zu verantworten, als wenn wir uns hinreichend vorbereiten.

denn im Krieg schützen gute Waffen und Feuerkraft das Leben der Soldaten.
Nein, tun sie nicht. Zwar gibt es natürlich Schutzsysteme wie Panzerung und dergleichen... aber es gibt immer Gegenmaßnahmen. Im Krieg gibt es keinen Schutz mehr, letztlich ist es Glückssache, wer überlebt.
So ehrlich sollte man schon sein.
Der beste Schutz ist eine Armee, die so stark ist, dass sie gar nicht erst angegriffen wird... und es deshalb nicht zum Krieg kommt.

@lucan-7 Nein, tun sie nicht. Zwar gibt es natürlich Schutzsysteme wie Panzerung und dergleichen... aber es gibt immer Gegenmaßnahmen. Im Krieg gibt es keinen Schutz mehr, letztlich ist es Glückssache, wer überlebt.
Hast Du da Erfahrung? Die Erfahrung von den ukrainischen Soldaten an der Front ist jedenfalls wohl der, dass wenn die Munition knapp wird, es zu mehr Todesfällen kommt. Und das ist auch logisch, weil dann der Feind mehr Möglichkeiten hat, anzugreifen, gezielter zu schießen.
Das kann auch jeder, der mal in so ner Lasertag Einrichtung "kämpft". Meine Tochter war neulich da zum ersten mal dabei und ihre Strategie war: Dauerfeuer! Sie war in vielen Runden siegreich und ihr Team belegte immer die Top 3.
Hier was für eine Einrichtung ich meine:
https://www.laserzone.de/hh/lasertag-hamburg/
Es ist klar, dass ein Feind, der immer in der Deckung sein muss und so mit dem Ausweichen vor Geschossen beschäftigt ist, nicht angreifen kann und dann auch den Gegner nicht gefährdet.
Natürlich ist kein Krieg immer besser als Krieg. Aber wenn ein Feind aus der bestialischen Klasse angreift - dann haben wir Krieg. Und wenn dann keine gut ausgerüstete Armee zur Verteidigung da ist, dann sterben die Menschen: Soldaten wie Zivilisten.
Der beste Schutz ist eine Armee, die so stark ist, dass sie gar nicht erst angegriffen wird... und es deshalb nicht zum Krieg kommt.
Keine Frage und das meine ich doch. Und wenn es dann zum Krieg kommt, dann kann so eine Armee den schnell beenden.

Hast Du da Erfahrung? Die Erfahrung von den ukrainischen Soldaten an der Front ist jedenfalls wohl der, dass wenn die Munition knapp wird, es zu mehr Todesfällen kommt. Und das ist auch logisch, weil dann der Feind mehr Möglichkeiten hat, anzugreifen, gezielter zu schießen.
Ich habe mich ziemlich intensiv mit verschiedenen Waffensystemen befasst. Und natürlich macht es einen Unterschied, ob man in einem Leopard 1 oder einem Leopard 2 unter Beschuss gerät - ersterer hat praktisch keine Panzerung, während man im zweiten recht gute Überlebenschancen hat. Auch für Schützenpanzer macht es einen großen Unterschied ob man in einem russischen BMP oder einem westlichen Bradley oder Puma sitzt.
Nur - mehr als "bessere Überlebenschancen" hat man halt nicht. Auch ein Leopard 2 kann mit entsprechenden Mitteln abgeschossen werden. Und wenn es zu einem Krieg mit Russland käme, dann kann man auch sicher sein, dass die Russen eben diese Mittel bereithalten werden.
Geht es ums reine Überleben (Und wem ginge das nicht so...?), dann ist man wohl in einer westlichen Armee allgemein besser dran, aufgrund der besseren Ausstattung und auch der Doktrin, dem Bergen und der Versorgung von Verwundeten eine hohe Priorität einzuräumen.
Aber gestorben wird letztlich auf beiden Seiten. Daran gibt es nichts zu beschönigen.

Glaube mir: wenn es zum Ernstfall kommt, dann wird es mit oder ohne guter Armee zum Horror pur!
Ja, ein Krieg ist der Horror pur.
Wie kann man ihn verhindern? Eigentlich nur, wenn sich die Menschen ändern. Wenn sie anfangen, den "Feind" als Menschen wahrzunehmen, der geachtet wird.
@der_alte Ich sehe die Gründe für einen Krieg schon differenziert.
Bei Hitler wussten die Menschen nicht, worauf sie sich einließen. Und wer weiß - wenn Hitler nach dem erfolgreichen Blitzkrieg aufgehört hätte, andere Länder zu überfallen und wenn er die Finger von den Juden gelassen hätte - vielleicht wäre er international als großer Staatsmann geachtet worden. Für die Deutschen wäre es nicht gut gewesen und auch für die Welt nicht, denn seine Ideologie eines deutschen Nationalismus mit erheblichen rassistischen Tendenzen war genauso wenig gut, wie seine totalitäre Art der Führung. Es hätte das eine globale intellektuelle Krisen werden können. Ein Niedergang menschlicher Kultur, differenzierten Denkens - der Aufklärung als solcher.
Damals haben sich Kulturmenschen entscheiden, Hitler zu widerstehen - und zwar in einer Situation, die militärisch vermutlich noch erbärmlicher war als die unsere. Und am Ende haben diese Menschen die Menschheit gerettet. Hat es sich gelohnt? Ich denke schon - und ich bin den Soldaten, die da ihr Leben riskiert und oft genug gelassen haben, von Herzen dankbar, dass ich in einem freien Land aufwachsen durfte.
Wenn ich heute sehe, wie wieder die Freiheit in Gefahr ist, wie wieder totalitär denkende und handelnde Führer sich die Welt untertan machen wollen, dann halte ich es für selbstverständlich, dass die verbliebenen freien Nationen und ihre Bürger sich da vorbereiten, den Niedergang wertigen menschlichen Schaffens, den Niedergang von Wissenschaft, von Kunst, von technologischem Fortschritt in den Weg zu stellen und zumindest versuchen, den Absturz in grauen schreckliche Unfreiheit, in Denkverbote und in Oligarchenbefriedigung als oberstes Lebensziel, zu verhindern.
Die Aufklärung ist mit der ganzen Menschheitsgeschichte im Blick keine besonders alte Errungenschaft. Aber sie hat die Menschheit auf eine nächst höhere Stufe gebracht. Durch die Aufklärung wurde der Mensch zum Menschen. Ist es wirklich so sinnlos, einen Einsatz gegen ein erneutes "Viehwerden" des Menschen zu erbringen?

Bei Hitler wussten die Menschen nicht, worauf sie sich einließen.
Eigentlich hat Hitler kein großes Geheimnis um seine Absichten gemacht.
Und wer weiß - wenn Hitler nach dem erfolgreichen Blitzkrieg aufgehört hätte, andere Länder zu überfallen und wenn er die Finger von den Juden gelassen hätte - vielleicht wäre er international als großer Staatsmann geachtet worden.
Hitler wäre als "großer Staatsmann" in die Geschichte eingegangen, wenn die Deutschen den Krieg nicht verloren hätten. Über Millionen Tote kann man leicht hinwegsehen, wenn am Ende eine Erfolgsgeschichte dabei herauskommt.
Für die Deutschen wäre es nicht gut gewesen und auch für die Welt nicht, denn seine Ideologie eines deutschen Nationalismus mit erheblichen rassistischen Tendenzen war genauso wenig gut, wie seine totalitäre Art der Führung.
Eigentlich hat es für jene, die mit dem Strom schwammen und nicht aufgemuckt haben - und das war die Mehrheit! - recht gut funktioniert.
Wäre die Sowjetunion besiegt worden, dann wäre es für die Deutschen noch viel besser geworden. Es hätten große Mengen an Ressourcen zur Verfügung gestanden, die man ausbeuten konnte, zusammen mit billigen Sklavenarbeitern.
Natürlich wäre es immer noch ein Unrechtsstaat gewesen - aber ein Unrechtsstaat, in dem man sich recht gut einrichten konnte. Denn anders als bei Stalin, wo es Jeden jederzeit erwischen konnte, egal in welcher Position und egal wie loyal man war, war das Risiko unter Hitler für einen treuen Nazi vergleichsweise gering.
Es hätte das eine globale intellektuelle Krisen werden können. Ein Niedergang menschlicher Kultur, differenzierten Denkens - der Aufklärung als solcher.
Das sicherlich. Und vor einer ähnlichen Situation stehen wir ja wieder. Lügen, Propaganda, Einschränkung von Freiheit und Gleichschaltung sind wieder auf dem Vormarsch.
Genau wie Leute, die sich davon persönliche Vorteile erhoffen... und mal wieder mit der Begründung, man wolle sich ja nur "verteidigen".

@lucan-7 Hitler wäre als "großer Staatsmann" in die Geschichte eingegangen, wenn die Deutschen den Krieg nicht verloren hätten. Über Millionen Tote kann man leicht hinwegsehen, wenn am Ende eine Erfolgsgeschichte dabei herauskommt.
Genau mit dieser Denke sind sie ja Hitler reingefallen. Kannst Du erklären was an einem Staatsmann ´groß` ist der andere Länder einsacken will. Sind Trump und Putin große Staatsmänner? Woran misst man das? An ihrer uinverblümten Aggressivität. Man muss noch nicht einmal Christ sein, um bösartige dieser Ideologie zu verurteilen.

Genau mit dieser Denke sind sie ja Hitler reingefallen. Kannst Du erklären was an einem Staatsmann ´groß` ist der andere Länder einsacken will. Sind Trump und Putin große Staatsmänner? Woran misst man das? An ihrer uinverblümten Aggressivität. Man muss noch nicht einmal Christ sein, um bösartige dieser Ideologie zu verurteilen.
Aggressivität und Erfolg sind in der Geschichte immer Maßstäbe für "große" Staatslenker gewesen... nicht Güte und Fürsorge.
Natürlich wäre es mal an der Zeit, hier umzudenken. Da müsste man dann aber schon im Geschichtsunterricht anfangen...

@lucan-7 Der christliche Ansatz passt da auch gut: Wer der Größte sein will, sei ein Diener.

@seidenlaubenvogel Auch dieser Ansatz kann mißbraucht werden.


GoodFruit: Bei Hitler wussten die Menschen nicht, worauf sie sich einließen.
Lucan: Eigentlich hat Hitler kein großes Geheimnis um seine Absichten gemacht.
Das stimmt - man hätte es wissen können, wenn man denn das Buch von Hitler gelesen und auch noch Ernst genommen hätte. Hat man aber nicht.
Es gab intelligente und dazu noch später verfolgte Menschen, die anfangs Hoffnungen in Hitler gesetzt haben. Ich denke da an Menschen wie Gottfried Benn.
Hitler wäre als "großer Staatsmann" in die Geschichte eingegangen, wenn die Deutschen den Krieg nicht verloren hätten. Über Millionen Tote kann man leicht hinwegsehen, wenn am Ende eine Erfolgsgeschichte dabei herauskommt.
Das ordnest Du nun falsch ein. Ich hatte gesagt, dass Hitler, wenn er denn nach dem Blitzkrieg die weitere Expansion beendet hätte, als großer Staatsmann hätte in die Geschichte eingehen können. Da war die Zahl der Opfer noch vergleichsweise überschaulich. Die Einschätzung habe ich von der amerikanischen Historikerin Sarah Paine übernommen, weil ich sie teile. Sicher wurde Hitler anfangs als Exot betrachtet. Man konnte ihn nicht einschätzen - man sah aber auch, dass er Deutschland voran brachte, er wirtschaftlich offenbar auf erfolgreichem Kurs war (wobei man da wohl nicht berücksichtigt hat, auf welch destruktivem Grund das alles aufgebaut war (auch finanziell).
Hätte er sich nicht an den Juden vergriffen, wäre vieles möglich gewesen. So aber, dürfte es letztendlich (in der geistigen Dimension) ein Gottesgericht gewesen sein, das das Ende gesetzt hat.
Eigentlich hat es für jene, die mit dem Strom schwammen und nicht aufgemuckt haben - und das war die Mehrheit! - recht gut funktioniert.
Wer bei einem Weg der Verdorbenheit mitschwimmt, macht sich mitschuldig. Materiell mag es für diese Menschen gepasst haben - der Friede im Herzen dürfte aber erst einmal futsch gewesen sein, ganz zu schweigen von den Konsequenzen vor dem Gericht Gottes ...
Die Nachfolge von Tyrannen ist auch immer ein Stück weit Verachtung von Gott, Fehlen von jeglicher Gottesfurcht.
Das sicherlich. Und vor einer ähnlichen Situation stehen wir ja wieder. Lügen, Propaganda, Einschränkung von Freiheit und Gleichschaltung sind wieder auf dem Vormarsch.
Genau wie Leute, die sich davon persönliche Vorteile erhoffen... und mal wieder mit der Begründung, man wolle sich ja nur "verteidigen".
Es geht um Macht - und da scheint jedes Mittel Recht.
Neulich las ich Sprüche 29:
12 Wenn ein Herrscher auf Lügen hört, werden alle seine Diener zu Frevlern.
Wie wahr! Wie aktuell!

Das ordnest Du nun falsch ein. Ich hatte gesagt, dass Hitler, wenn er denn nach dem Blitzkrieg die weitere Expansion beendet hätte, als großer Staatsmann hätte in die Geschichte eingehen können. Da war die Zahl der Opfer noch vergleichsweise überschaulich.
Die Anzahl der Opfer hätte keine Rolle gespielt. Wer erwähnt heute noch die Opfer Stalins oder Maos? Beide finden noch Verehrung. Entscheidend ist nur der "Sieg" - und wie gut er für die Überlebenden funktioniert.
Und für Deutschland hätte ein Sieg über die Sowjetunion vermutlich sehr gut funktioniert. Es hätte Hitler zu einem "großem Staatsmann" gemacht. Denn er hätte gesiegt und seine Ziele erreicht.
Nur das zählt in der Geschichte. Verbrechen begehen nur Verlierer.
Hätte er sich nicht an den Juden vergriffen, wäre vieles möglich gewesen. So aber, dürfte es letztendlich (in der geistigen Dimension) ein Gottesgericht gewesen sein, das das Ende gesetzt hat.
Der Holocaust hat die Alliierten während des Krieges praktisch nicht interessiert. Es war der Propaganda nützlich, aber auch das erst nach dem Krieg. Man konnte den Verlierern damit noch so richtig eins reindrücken. Aber so wirklich hat es niemanden interessiert.
Deshalb wurde ja auch die Strafverfolgung schnell wieder eingestellt. Von den drei Einsatzgruppen im Osten, die die Zivilbevölkerung ermordete, wurde nur eine halbherzig zur Rechenschaft gezogen... für mehr war kein Geld mehr da. Und in Japan hat man gleich ganz auf jede Strafverfolgung und Aufarbeitung verzichtet... trotz der unmenschlichen Grausamkeit, die die japanische Armee an allen Fronten praktizierte.
Wer bei einem Weg der Verdorbenheit mitschwimmt, macht sich mitschuldig. Materiell mag es für diese Menschen gepasst haben - der Friede im Herzen dürfte aber erst einmal futsch gewesen sein, ganz zu schweigen von den Konsequenzen vor dem Gericht Gottes ...
"Frieden im Herzen" dürfte wohl weder für Nazis noch für die Japaner im Krieg eine Rolle gespielt haben... und irgendwelche Konsequenzen haben die auch nicht gefürchtet...

@lucan-7 Die Anzahl der Opfer hätte keine Rolle gespielt. Wer erwähnt heute noch die Opfer Stalins oder Maos? Beide finden noch Verehrung. Entscheidend ist nur der "Sieg" - und wie gut er für die Überlebenden funktioniert.
Ihre Systeme funktionierten wie Religionen - mit Ritualen, mit Dogmen, mit Verehrung, mit Opfern.
Wer in so einem System drin ist, verliert den Blick auf die Realität und oft sogar jegliches Maß. Die Zahl der Opfer ist immer auch Maß für die Menschenverachtung dieser Systeme. Die kann man aber nicht gut finden, solange rationale Maßstäbe angelegt werden.
Das Problem mit der Geschichtsschreibung ist oft, dass der Sieger diese manipuliert bis hin zu "komplett diktiert". Putin hat da ja auch Ansätze und eben habe ich noch gehört, dass Historiker, die da andere Ansicht haben, regelrecht verfolgt werden. Zu so einer siegerbestimmten Geschichtsschreibung gehört meist, dass nicht nur sie selber überhöht werden, sondern dass auch Phasen eigener Schwäche oder Perioden des Zerfalls eigener Größe gerne verschwiegen wird. Wenn Putin und sein System an der Macht belieben, wird die Zukunft einen Gorbatschow, eine Perestroika und dergleichen nicht mehr kennenlernen. Das verschwindet dann einfach.
Und für Deutschland hätte ein Sieg über die Sowjetunion vermutlich sehr gut funktioniert. Es hätte Hitler zu einem "großem Staatsmann" gemacht. Denn er hätte gesiegt und seine Ziele erreicht.
Sieg und Macht allein ist kein Garant für Ansehen. Bis vor kurzem war die westliche Haltung ja ganz klar, keine Regime zu Akzeptieren, wo die Menschenrechte nicht akzeptiert sind.
Und wenn man auf den sieht, der hier den Wandel eingeleitet hat, dann ist ein Hauptgrund, ihn kritisch zu betrachten, der Umstand, dass er nicht mehr klar auf freiheitlichem, fairen und die Menschenrechte achtenden Boden ist.
Es gibt eine im Menschen - egal aus welcher Kultur er kommen mag - angelegte Ethik, die einen Maßstab mitbringt. Und es wird immer Menschen geben, die sich diese Wahrnehmung nicht mit Propaganda verkleistern lassen. Und so wäre denn auch ein siegreicher Hitler immer noch der Tyrann und Unterdrücker gewesen, der ihn im Licht der Menschheitsgeschichte zum Zwergen hätte werden lassen.
Klar gibt es heute noch Menschen, die den Tyrannen Augustus gut finden. Aber wenn man sich ein wenig mit ihm und dem System, mit dem er die Macht erhalten hat, beschäftigt, der wird ihn schnell zum Schädling in der Menschheitsgeschichte ausmachen, zur Person (oder Unperson), die die Voraussetzungen für innovative Fortschritte durch ein despotisches Spitzelsystem und Gesetze mit der Möglichkeit, Emporkömmlinge beliebig abzuservieren, genommen hat.
Jesus hat unter diesem System gelebt. Er war Verfolgter und die Erwartung an Jesus war die, dass er diesen schlimmen Menschen und das von ihm errichtete System wegnimmt. Hat Jesus aber nicht gemacht. Und das nicht, weil Jesus das System gut gefunden hätte, sondern weil seine Ziele und Ausrichtungen andere sind. Jesus hat da Grenzen aufgezeigt, wo Staatsmacht in geistliche Bereiche vordringen wollte. Dies geschah zum Beispiel durch die Pharisäer, die analog Augustus, Moralkriterien zum richtenden und wertenden Maßstab erhoben. Die Befreiung Jesu von dem Gesetz war hier elementar zum Erhalt der Menschheit - denn sonst hätte Augustus und diejenigen, die ihm im Geist folgten, die Menschheit ihre Würde genommen, sie zu Tieren degradiert.
Der Holocaust hat die Alliierten während des Krieges praktisch nicht interessiert. Es war der Propaganda nützlich, aber auch das erst nach dem Krieg. Man konnte den Verlierern damit noch so richtig eins reindrücken. Aber so wirklich hat es niemanden interessiert.
Aber der Holocaust hat Gott interessiert - und wen er sich da zu seinem Werkzeug wählt ist mehr oder weniger egal.
"Frieden im Herzen" dürfte wohl weder für Nazis noch für die Japaner im Krieg eine Rolle gespielt haben... und irgendwelche Konsequenzen haben die auch nicht gefürchtet...
Wer diesen Frieden nicht kennt, weiß nicht, was ihm abgeht, wenn er ihn nicht hat. In der Nazizeit dürfte es jedenfalls schwer gewesen sein, dieses Upgrade des Seins zu erfahren.

Sieg und Macht allein ist kein Garant für Ansehen. Bis vor kurzem war die westliche Haltung ja ganz klar, keine Regime zu Akzeptieren, wo die Menschenrechte nicht akzeptiert sind.
Nö. Das war nie ein Maßstab. Saudi Arabien wurde immer als Garant der Stabilität gesehen... egal was die Menschenrechte sagen. Es war immer der Nutzen entscheidend - nicht die Moral.
Auch beim Umgang mit dem Iran hat sich das gezeigt. Oder mit Ägypten. Da wurden "Düngemittelfabriken" von deutschen Firmen gebaut... die in Wahrheit Sprengstoff für Munition gegen Israel herstellen sollten.
Moral spiel in der Politik keine Rolle. Außer für Propagandazwecke, natürlich...