Empathie?
Hi,
hier nun meine fast verschollene Frage.
Es gibt anscheinend vereinzelt Menschen, denen Tod und Leiden anderer weniger, ja sogar (ich empfinde es so) gleichgültig sind. Mich macht das sehr zu schaffen. Es gibt in meinem Bekanntenkreis, die Putin voll Okay finden und das Ukraine selber schuld wäre. Es gibt Leute, die Grinsen bei Äußerungen von Trump,. Ich weiß nicht die Quelle...aber Trump sagte mal. Er könne jemanden niederknüppeln und kommt Straffrei davon.
Dann gibt es Menschen, die Menschen als Ware benutzten und ausbeuten. Sexuell oder Arbeit.
An manchen Tagen macht mich das zornig und wütend und an manchen Tagen so verzweifelt wie John Koffee aus "The Green Mile". Ich hasse Ungerechtigkeit wie die Pest und an manchen Tagen bin ich so hilflos.
Andere kommen damit besser zurecht. oder ist das nur ein Schutzpanzer?
Hat Jesus diese Unbarmherzigkeit nicht auch bei den Pharisäern angeprangert?
Für manch boshafte Menschen habe ich einiges übrig und das aschreibe ich lieber nicht rein.
Bin ich zu Empathisch?
Ich weiß nicht, ob man mich als empathisch bezeichnen kann - in manchen Bereichen ganz sicher, andere Dinge lassen mich ziemlich kühl.
Dadurch, dass ich dann doch einiges mit mir ausmache, seh ich's auch nicht unbedingt so, wie es Jack-Black in seiner -durchaus gut zu lesenden- Abhandlung beschrieben hat - es geht mir beim Empathisch-Sein (oder eben Nicht-Empathisch-Sein) ja nicht um ein Publikum, sondern um das, was in mir vorgeht.
Und ich stelle fest, dass vieles von dem, was sehr rührselig vorgetragen wird, oftmals nicht das ist, was mich berührt.
Ein Beispiel: In unserer Tageszeitung gibt es so eine Weihnachtsaktion, in der zu Spenden aufgerufen wird und jeden Tag wird eine Person oder Familie vorgestellt, die etwas Unterstützung braucht. Da les ich oft über die Schilderung drüber und denk mir 'Jo, das kenn ich auch' und es rührt sich nicht viel in mir. Andere Geschichten treffen mich wiederum an einer anderen Stelle und ich fühle voll mit.
Das kommt aber auch sehr drauf an, wo meine persönlichen Triggerpunkte sind.
Ich muss mal etwas ausholen.
Ich kann mitfühlen, wie es Menschen in Konfliktgegenden geht. Hatte als Flüchtlingshelfer genug Geschichten. Von Verlust, Flucht, Trauer.
Ich kann zornig, wütend und alles sein. Ich kann schweigen, weinen und trösten.
Es geht einfach nicht in meinen Kopf rein, das gewissenlose Menschen kein Mitgefühle zeigen. In ihre Taten reinschauen.
Anscheinend gibt es für solche Mmenschen kaum Hoffnung. Saulus / Paulus sah auch erst mal genüsslich zu wie Christen niedergeschlagen wurden. Vielleicht hat es bei ihm Rumms gemacht.