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"Fall Aiwanger": angemessen oder übertrieben?

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Lucan-7
Themenstarter
Beiträge : 21598

Ich wollte schon länger mal einen thread zum Thema "Ansprüche an Prominente" machen, wo es um die Frage gehen sollte, wieviel Perfektion wir eigentlich von Menschen erwarten, die in irgendeiner Hinsicht Vorbilder sein können... Künstler allgemein, Musiker im Besonderen, Schauspieler, Politiker, Schriftsteller und Andere.

Was kann man einem Politiker noch durchgehen lassen, was geht überhaupt nicht mehr?

Es ist schwer dafür allgemeine Maßstäbe zu finden. Was etwa Donald Trump sich alles erlaubt hat hätte hierzulande wohl schon für hundert Rücktritte gereicht. Manchen Leuten verzeiht man viel, andere stolpern schon über vergleichbar geringe Vergehen.

Nun ist also Aiwanger ins Visier geraten, durch eine vermeintlich "antisemitische Hetzschrift", die er mit 17 Jahren verfasst oder zumindest verbreitet oder möglicherweise auch nur in seinem Schulranzen aufbewahrt haben soll.

Der Inhalt dieser Schrift ist hier im Video zu sehen:

Der Fall Aiwanger

 

Zur Schrift selber: Das Ganze scheint als eine Art Satire gemeint zu sein. Der "Antisemitismus" darin besteht darin, dass "Gewinner" eines "Wettbewerbes für Volksverräter" nach Ausschwitz oder in ein Massengrab geschickt werden sollen. Das ist selbstverständlich völlig geschmacklos und eine Verunglimpfung der Opfer, wenn man es so auslegen will. Aber eine Hetze gegen Juden darüber hinaus gibt es nicht, auch keine Erklärungen, was überhaupt der Anlass dieses merkwürdigen Machwerkes sein soll.

Ich persönlich habe für Hubert Aiwanger keinerlei Sympathien. Ich halte ihn für einen Populisten im Stil der AfD, der sich deren Themen und Wortwahl bedient, was für ihn politisch anscheinend recht gut funktioniert. Und da gibt es eine Menge Dinge, die man ihm hier und jetzt ganz konkret vorwerfen kann.

Aber muss man jetzt ein geschmackloses Papier ins Feld führen, das er als 17-jähriger verfasst oder auch nur mit sich im Schulranzen herumgeführt hat?

Mit 17 kann man zwar schon eine gewisse Reife erwarten, man macht aber auch viel Blödsinn. Provokation und Auffallen wollen gehört dazu. Jetzt wird das Ganze aber zur Staatsaffäre, in die sich auch der Bundeskanzler einschaltet. Und ich frage mich, was denn hier los ist... habt ihr gegen diesen Möchtegern-König der Stammtische echt nichts anderes vorzubringen als das geschmacklose Machwerk, das möglicherweise sein Bruderals Jugendlicher verfasst hat?

Muss es wirklich so dargestellt werden. als gäbe es zwischen dem 17-jährigen Hubert A. und dem 52-jährigen Hubert A. keinerlei Unterschiede?

Wer das unterstellen will, der sollte auch aufzeigen können, wie sich der Antisemitismus von damals durch das gesamte politische Wirken Aiwangers zieht. Kann ja sein, dass da was ist - aber dann muss man das auch entsprechend begründen.

Für mich stellt sich die ganze Aktion bisher jedenfalls als Verharmlosung von Antisemitismus dar... und das können wir nun wirklich nicht brauchen.

 

 

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MrOrleander
Beiträge : 2217

@lucan-7

Veröffentlicht von: @lucan-7

was überhaupt der Anlass dieses merkwürdigen Machwerkes sein soll.

Der Bezugspunkt fehlt mir auch. Dann ließe sich auch beurteilen, ob es sich um eine antisemitische Schrift handelt (denn Deutsche jüdischen Glaubens wurden ja aufgrund ihrer angeblichen kosmopolitischen Einstellung gern als Verräter am deutschen Volk gebrandmarkt). 

Veröffentlicht von: @lucan-7

Aber muss man jetzt ein geschmackloses Papier ins Feld führen, das er als 17-jähriger verfasst oder auch nur mit sich im Schulranzen herumgeführt hat?

Wortspielereien mit Auschwitz sind vermutlich immer noch der größtmögliche Tabubruch in Deutschland. Meiner Meinung nach auch zu Recht. Deswegen wird man das anders beurteilen, als bspw. die von Joschka Fischer eingestandene Gewalt gegenüber Polizisten, obwohl es sich einmal um tatsächliches Tun handelt, ein anderes Mal 'nur' um Phantasie. 

Was auch immer den Verfasser des Textes geritten hat: Wollte er effektiv provozieren, hatte er sein Ziel erreicht.
Muß man ihm das nun Jahrzehnte später noch nachtragen? Jugendliche provozieren gern, erst recht, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Aber: Auf diese Art? Ich würde danach schauen, wie der weitere Weg des Verfassers verlaufen ist. 

mrorleander antworten


Feliciah
Beiträge : 1254

Ich persönlich habe für Hubert Aiwanger keinerlei Sympathien. Ich halte ihn für einen Populisten im Stil der AfD, der sich deren Themen und Wortwahl bedient, was für ihn politisch anscheinend recht gut funktioniert. Und da gibt es eine Menge Dinge, die man ihm hier und jetzt ganz konkret vorwerfen kann.

Welche Dinge meinst Du konkret?

 

vermeintlich "antisemitische Hetzschrift", die er mit 17 Jahren verfasst oder zumindest verbreitet oder möglicherweise auch nur in seinem Schulranzen aufbewahrt haben soll.

 

Ja, vermeintlich. Nun hat sich ja sein Bruder zu Wort gemeldet...

Ansonsten finde ich das, was sich die SZ mit ihrem Beitrag geleistet hat, ziemlich schäbig. Wer steckt dahinter und mit welcher Absicht, so kurz vor den Wahlen in Bayern?

Jetzt wird das Ganze aber zur Staatsaffäre, in die sich auch der Bundeskanzler einschaltet.

Der sollte sich mal lieber um seine eigene Vergangenheit kümmern. Aber vermutlich hat er es - mal wieder - vergessen? 🙄 

Die Welt schreibt:

 

Der Juso Olaf Scholz war der DDR ein Partner im „Friedenskampf“ - WELT  

Neu entdeckte Stasi-Dokumente belegen, dass der Juso-Funktionär Olaf Scholz in den 1980er-Jahren ein gern gesehener Gast in der DDR war. Bis heute hat der Kanzler ein problematisches Verhältnis zu Feinden und Gegnern der Bundesrepublik. Das zeigen Schlüsselereignisse seines politischen Werdeganges.

Scholz scheint da weniger aus seinen frühen Irrungen und Wirrungen gelernt zu haben. Als Erster Bürgermeister von Hamburg war er 2010 maßgeblich daran beteiligt, einen Staatsvertrag mit der Schura, dem Rat der Islamischen Gemeinschaften, abzuschließen. Dabei waren einige Mitglieder der Schura dem Hamburger Verfassungsschutz als Islamisten bekannt. So gilt das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) als Außenposten des Iran in Europa.

 

Und noch eine Sprecherin in der Runde - Sawsan Chebli- bezeichnete Aiwanger als Antisemiten, obwohl sie selbst in ihrer Jugendzeit so gar nicht judenfreundlich war!

Der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsohn aktuell dazu:

Als Jude wehre ich mich dagegen, dass Denunzianten uns Juden für ihre tagespolitischen Zwecke missbrauchen. Kurz vor den Wahlen in Bayern wollen sie den konservativen Aiwanger und seine Freien Wähler als Nazis und, daraus abgeleitet, Antisemiten abstempeln. Wer konservativ mit „Nazi“ und „Antisemit“ gleichsetzt, ist ahnungslos und verleumderisch. Wer es dennoch tut, lasse uns Juden aus diesem miesen Spiel raus.

Die hysterischen Aiwanger-Kritiker messen mit zweierlei Maß. Konservativen werfen sie jugendliche Dummheiten, Widerwärtigkeiten, Fehler oder Straftaten lebenslänglich vor und fordern noch Jahrzehnte später, also heute, Konsequenzen. Ex-Außenminister Joschka Fischer (Grüne) gilt als Staatsmann. Dabei hatte er mit 25 Jahren einen Polizisten, also einen Staatsbeamten, brutal verprügelt. Vergeben und vergessen. Weil Joschka grün und Aiwanger konservativ ist?

Der gesamte Text ist interessant. Hier nur ein kurzer Ausschnitt.

Nachzulesen:

„Politische Vernichtung“: Wolffsohn verteidigt Aiwanger! | Politik | BILD.de

 

 

 

 

feliciah antworten
1 Antwort
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21598

@feliciah 

Welche Dinge meinst Du konkret?

Ich erinnere mich an seine Aussage, man müsse "die Demokratie zurückholen" (Rechtspopulistischer Code) oder seine dummen Phrasen bezüglich der Wärmepumpen... müsste ich nochmal konkret nachschauen, aber da gibt es genug Ansätze, um sich politisch mit ihm auseinander zu setzen.

Wie gesagt, ich mag den Kerl nicht und würde die Partei nie wählen. Aber so eine Auseinandersetzung sollte auf einer sachlichen Ebene erfolgen.

Was die "Hetzschrift" betrifft, so kann man das vielleicht in einem Nebensatz erwähnen "Schaut mal, wie der Aiwanger als Schüler so drauf war!" - aber das ist doch nichts, was man einem Berufspolitiker jetzt noch in diesem Umfang vorwerfen könnte.

Zumindest nicht, so lange die Faktenlage so dürftig ist wie jetzt. Wäre er damals Mitglied einer rechtsextremen Vereinigung gewesen, für die er als Schüler aktiv eintrat, dann wäre das etwas Anderes... aber das scheint ja hier nicht vorzuliegen. Und was bekannt ist, ist reichlich dünn.

lucan-7 antworten
GoodFruit
Beiträge : 2616

@lucan-7 Es ist doch wohl so, dass die Schrift nicht von Herrn Aiwanger stammt, sondern von seinem seinerzeit pubertierenden Bruder, der sich ungerecht behandelt fühlte und wo da einiges mit ihm durchgegangen ist. Das ist so die Stimmung, wo Death Metaller die besten Stücke schreiben und ein "Normalo" Dinge produziert, die inhaltlich nicht zu ernst genommen werden sollten, weil sie lediglich Ventilfunktion hatten. Es hätte der Familie seinerzeit gut getan, wenn es da einen Boxsack oder ähnliches gegeben hätte.

Jetzt aber den Bruder damit zu konfrontieren, zeugt meines Erachtens von Verzweiflung. Die SPD kriegt nicht besonders viel auf die Reihe und da denkt man, es sei clever, den politischen Gegner auszuknocken. Und wer ein 35 Jahre altes Schreiben vom jugendlichen Bruder des Politikers hervorkramt, der muss schon ziemlich am Ende sein.

Ich hoffe nur, dass da jetzt nicht was Ähnliches losgetreten wird wie mit der Überprüfung korrekter Zitierweise bei Doktorarbeiten. Sicher hat dies einige Betrüger aufdecken können und das war gut so. Aber oft ging das denn doch über das Ziel hinaus und es wurden Formfehler, die zur Zeit des Verfassens niemandem bewusst waren, zum Problem gemacht. Dann hätten wir ein Hauen und Stechen um peinliche Dokumente ohne Belang statt einer sachlichen und fachlichen Auseinandersetzung um politische Inhalte. Cui bono? Nun, in erster Linie die komplett Konzeptlosen, die regieren wollen, ohne auch nur ne grobe Vorstellung davon zu haben, was man denn eigentlich anstrebt. Ich ahne, wer das ist ...

 

 

goodfruit antworten
1 Antwort
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@goodfruit er ahnte wohl schon 2008 dass ihn das irgendwann einholen würde:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-08/hubert-aiwanger-antisemitisches-flugblatt-parteifreundin-lehrer-bericht

wie dann jemand mit so etwwas in der Vergangenheit in die Politik strebt? Muss doch klar sein dass ein solches "Kompromat" irgendwann genutzt wird.

Am besten m.E.wenn er umgehend zurück-, aus der Partei austräte und zusicher niemals in seinem Leben mehr politisch tätig werden zu wollen, egal in welcher Funktion.

der_alte antworten


der_alte
Beiträge : 1235

@lucan-7 mir nicht klar warum MP Dr. Söder nicht einfach einen Schlusstrich zieht, die Koalition sofort aufkündigt, die Staatsminister*innen des bisherigen Koalitionspartners entlässt und mit den Grünen eine neue Koalition bildet.

Von den Stimmanteilen reicht es problemlos.

Das er da noch Treffen macht, statt dem schnellen Schluss, sofortige Trennung, keinerlei Gespräche/Kommunikation mit dem bisherigen Koalitionspartner.

Soweit ich sehe ernennt und entlässt er mit Zustimmung des Landtages, das sollte sich über eine Sondersitzung schnell erledigen lassen, damit die bisherigen Staatsminister*innen so schnell als möglich abgelöst werden.

Zusammen mit den Grünen hat er über 50% der Stimmen und er kann sich ja darauf festlegen, dass er nach der Wahl wieder mit den Grünen koalieren wollen und auf keinen Fall mit dem bisherigen Koalitionspartner zu dem man jegliche Kommunikation, auf welcher Ebene auch immer man aufkündigt.

der_alte antworten
27 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21598

@der_alte 

mir nicht klar warum MP Dr. Söder nicht einfach einen Schlusstrich zieht, die Koalition sofort aufkündigt, die Staatsminister*innen des bisherigen Koalitionspartners entlässt und mit den Grünen eine neue Koalition bildet.

Und mir ist jetzt nicht ganz klar, ob du diese Frage wirklich ernst meinst...

 

lucan-7 antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@lucan-7 klar. So hat er das Problem aus der Welt.

Hartes, schnelles Handeln, neue Koalition, die bisherigen Staastminister*innen des bisherigen Partners aus den Ämtern entfernen und eine neue Koalition eingehen.

Und jede Beziehung zum bisherigen Koalitionspartner abbrechen.

Schätze MP Dr. Söder als jemanden ein, der hart zu handeln bereit und in der Lage ist. Und hier dann auch in der Lage ist, wenn er es will, schnell und ohne jede Rücksichtnahme zu handeln.

Die Grünen würden sich dem sicherlich nicht verschliessen.

der_alte antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21598

@der_alte 

Schätze MP Dr. Söder als jemanden ein, der hart zu handeln bereit und in der Lage ist. Und hier dann auch in der Lage ist, wenn er es will, schnell und ohne jede Rücksichtnahme zu handeln.

Söder ist ein Populist, dem es in erster Linie um seine Wiederwahl geht. Und er weiß, welchem Lager er mit solchen Aktionen am meisten nützen würde - nämlich jenen, die diese Mücke jetzt zum gewaltigen Elefanten aufblasen: Seinen politischen Gegnern.

So lange da nicht mehr Material ans Licht kommt, welches Aiwanger hier und heute untragbar macht geht es momentan nur um die Frage, wie man diesen künstlich aufgebauschten Anschuldigungen am besten begegnet.

lucan-7 antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@lucan-7 und jetzt hat er die Möglichkeit seinen Opponenten politisch abzudrängen, der das Aushängeschild seiner Partei ist. Und wenn klar wäre dass dessen Partei nicht mehr für eine Koalition in Betracht gezogen wird, führt das u.U. dazu dass sich Wählende abwenden von ihr.

der_alte antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2616

@der_alte

@lucan-7 mir nicht klar warum MP Dr. Söder nicht einfach einen Schlusstrich zieht, die Koalition sofort aufkündigt, die Staatsminister*innen des bisherigen Koalitionspartners entlässt und mit den Grünen eine neue Koalition bildet.

 

https://www.nzz.ch/meinung/aiwanger-die-affaere-um-den-politiker-wird-zur-affaere-der-sueddeutschen-zeitung-ld.1753267

Hallo der alte,

das sind aber heftige Konsequenzen, die Du auf Grundlage einer saumäßigen journalistischen Arbeit der SZ machst - siehe dazu den NZZ Artikel oben. Es ist da überhaupt nichts erwiesen. Niemand weiß, wie die Dinge sich verhalten und die "Zeugen" die die SZ nennt, mögen sich nicht öffentlich äußern.

Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass Herr Aiwanger das Pamphlet seines schulisch gescheiterten Bruders eingesammelt hat, um den Schaden zu begrenzen. So waren denn Exemplare in seiner Schultasche. Es wird nicht berichtet, dass irgendjemand Herrn Aiwanger mit der Verbreitung der Schriften in Verbindung bringt. Und wenn man Schriften, die Herr Aiwanger verfasst hat, auf der gleichen Schreibmaschine verfasst sieht, wie das Pamphlet, dann sollte man sich daran erinnern, dass es Brüder sind und ich kenne keinen Haushalt, in dem jedes Kind eine eigene Schreibmaschine hatte. Manche hatte gar keine, bei mir zu Hause gab es für die ganze Familie eine Schreibmaschine und für den Schulbedarf ist das auch genug. Aber vielleicht kennen die Redakteure ja nicht den Unterschied zwischen einem Computer und einer Schreibmaschine hinsichtlich Nutzungsfrequenz und Verbreitung in Haushalten. Vielleicht war es ihnen aber auch egal, weil sie nicht informieren wollten, sondern politisch abservieren. Wie es aussieht, haben sie sich in erster Linie mal selber abserviert. Im NZZ Artikel werden da jedenfalls Forderungen laut, die mit handwerklichen Mindeststandards von Journalisten begründet sind.

goodfruit antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7421

@goodfruit 

Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass Herr Aiwanger das Pamphlet seines schulisch gescheiterten Bruders eingesammelt hat, um den Schaden zu begrenzen.

Das würde ich zwar auch nicht ausschließen wollen, aber der Aiwanger selber sich nicht daran erinnert, sondern nur der Bruder das annimmt (!), ist das schon weniger wahrscheinlich.

Aber das jemand des „Erstlingswerk” des eigenen Bruders nicht einfach wegschmeißt, sondern aufbewahrt, halte ich schon für normal. Unklar bleibt allerdings, ob Helmut Aiwanger tatsächlich der Autor ist oder nur mit dieser Behauptung den Bruder entlasten will.

Aber selbst wenn Aiwanger diese geschmacklose Satire selbst geschrieben hat: Als »Jugendsünde« ist sie doch ungeeignet, ihn jetzt noch zu diskreditieren.

Bisher hatte ich Aiwanger nicht so auf dem Schirm, aus Berliner Perspektive sind die FW doch eher ein regionales Phänomen, und wenn ich das richtig mitbekommen habe auch nicht bundesweit einheitlich. Anders gesagt: Aiwanger ist erst mal ne rein bayerische Angelegenheit.

hkmwk antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@hkmwk es ist eine gute Möglichkeit ihn anzugreifen und wenn es am Ende seine Partei nur Stimmen kostet. Warum sollte die politische Konkurrenz diese Steilvorlage liegen lassen?

der_alte antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7421

@der_alte 

Warum sollte die politische Konkurrenz diese Steilvorlage liegen lassen?

Eine Steilvorlage könnte es für die FW werden, die sich dann als Opfer darstellen können. Je nach den Umständen auch vielleicht eine Steilvorlage für die SPD.

Für die CSU könnte nur insofern eine »Steilvorlage« sein, als es bei nem plötzlichen Schwenk zu den Grünen mit den Umfragewerten für die CSU erst mal steil bergab gehen wird.

hkmwk antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@hkmwk es kommt halt darauf an dass sich die Zivilgesellschaft geschlossen gegen ihn stellt. Dass auch die Kirchen ggf. seinen Rückzug fordern.

Das Wort der Kirchen hat in Bayern nicht mehr das Gewicht m.E. als früher, wird aber immer noch eine wichtige Stimme sein.

der_alte antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2616

@hkmwk Aber das jemand des „Erstlingswerk” des eigenen Bruders nicht einfach wegschmeißt, sondern aufbewahrt, halte ich schon für normal. Unklar bleibt allerdings, ob Helmut Aiwanger tatsächlich der Autor ist oder nur mit dieser Behauptung den Bruder entlasten will.

Der Bruder von Herrn Aiwanger hatte ja ein Motiv, derartig hohl zu drehen, dass ihm so ein Schriftstück passierte. So etwas schreibt man nicht, wenn man klar bei Verstand ist, sondern wenn man gescheitert ist und andere dafür verantwortlich macht. So etwas würde ich wirklich am ehesten im Kontext mit aufgestauten Zorn, dem Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein und der Unmöglichkeit, diejenigen, die man dafür verantwortlich macht, zu erreichen, erklären. Das war bei dem Bruder von Herrn Aiwanger gegeben.

Dass der Politiker dann die Schriften von seinem Bruder einkassiert, ist etwas, was ich genauso getan hätte. Wenn das im Papierkorb der Schule gelandet wäre, hätte das noch anderen Menschen in die Hände fallen können. Vor Ort verbrennen ging auch nicht - daher in die Schultasche damit und dann zu Hause vernichten. Wenn er dann noch in der Schule mit den Schriften in der Tasche gestellt wurde, dann war das für ihn nur dumm gelaufen.

Eine wirklich eindeutige Schuld - und selbst die wäre dann noch Jugendsünde - würde ich erkennen, wenn Herr Aiwanger die Schriften selber verteilt hätte. Wenn das mit einigen Zeugen bestätigt werden könnte, läge eine andere Sachlage vor. Das scheint ja aber nicht der Fall zu sein - wie sich überhaupt keiner der angeblichen Zeugen bereit erklären will, dazu Rede und Antwort zu stehen.

Es bleibt daher der größte Lapsus bei der SZ: Eine derart dünn gegründete Story mitten in einen Wahlkampf zu schmeißen zeugt schon von journalistischer Verantwortungslosigkeit und da wir davon ausgehen müssen, dass die Story nicht vom Praktikanten stammt, auch Dummheit.

goodfruit antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@goodfruit warum sollte man so etwas nicht benutzen um den politischen Gegner/Feind (die SZ steht politisch sicher nicht auf der Seite ovn ihm) anzugreifen?

der_alte antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2616

@der_alte Politik ist ein hartes Geschäft. Aber ich finde, dass es härter ist, als wie es sein müsste, wenn man christliche Moralkriterien anlegen würde. Und da wären wir bei dem Vergeben, der Chance zum Neuanfang, dem liebevollen Zudecken von Schuld - zumindest so lange die Problematik heute ausgestanden ist und der kritisierte Umstand nicht heute noch fortbesteht.

Was interessieren Dinge, die jemand vor 35 Jahren begangen hat, wenn derjenige erkennbar nicht mehr in diesem Fahrwasser unterwegs ist und es noch in jugendlichen Jahren passiert ist.

Dann würde ich fordern, dass, wenn so etwas öffentlich wird, zumindest gute journalistische Arbeit gemacht wurde. Bei so einem Vorwurf bei einem Politiker muss das wasserdicht sein. Wäre das etwas, was vor Gericht verhandelt werden würde, so müssten die Beweise ausreichen, um eine Verurteilung zu ermöglichen. Sicher liegt hier keine heute noch zu ahnende Straftat vor - aber das Niveau der Anschuldigungen muss schon sehr konkret und wasserdicht sein, bevor man so etwas kurz vor einer Wahl raushaut.

Von daher ist der Angriff einfach unfair und wirft ein schlechtes Licht auf den Journalismus der SZ. Das darf nicht passieren. Wird man die Sache bis zur Wahl noch so weit klären können, dass die Zusammenhänge ganz klar sind? Und wenn es nicht Hubert Aiwanger war, der das Schriftstück verfasst hat und er es wirklich nur zur Ehrenrettung seines Bruders wieder einkassiert hatte und dazu dann noch die Größe hatte, seinen Bruder nicht zu verpfeifen - was dann? Wird der Dreck, den man auf ihn geworfen hat, bis zur Wahl wieder abgewaschen sein?

Von daher wurde nach bisheriger Kenntnis Herr Aiwanger zum Opfer einer unprofessionell ausgeführten und dazu noch ekelerregend fiesen Kampagne.

@goodfruit warum sollte man so etwas nicht benutzen um den politischen Gegner/Feind (die SZ steht politisch sicher nicht auf der Seite ovn ihm) anzugreifen?

Nein, solche nebulösen Vorwürfe eigenen sich kaum, um einen fairen Beitrag zum Wahlkampf zu liefern. Man weiß, dass so etwas immer mal wieder gemacht wird. Klassischerweise kommt das dann eher von der BILD Zeitung und ist für Boulevard Journalismus nicht untypisch. Wenn so etwas aus dieser Richtung kommt, dann kann das aber jeder auch so einschätzen. Wenn die SZ sich jetzt auf dieses Niveau begibt, dann muss man das erst einmal realisieren und sich an das neue Licht, in dem diese Zeitung jetzt wohl zu betrachten ist, gewöhnen. Vielleicht sollte sie ihre Aufmachung grundlegend überarbeiten, damit es leichter fällt, ihren Artikeln die journalistisch angemessene Bedeutung beizumessen.

goodfruit antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7421

@goodfruit 

Wenn die SZ sich jetzt auf dieses Niveau begibt

Nach meiner (zugegeben: unscharfen) Erinnerung ist es nicht das erste Mal, dass sie sich auf so ein Niveau begibt. Aber das ist bei der SZ die Ausnahme, während das normale SZ-Niveau die Ausnahme bei BILD ist.

hkmwk antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7421

@goodfruit (zum Beitrag)

Dass der Politiker dann die Schriften von seinem Bruder einkassiert

… ist etwas, woran sich der Politiker nicht erinnert, und der Bruder vermutet das nur. Es war also vermutlich anders.

Eine wirklich eindeutige Schuld - und selbst die wäre dann noch Jugendsünde - würde ich erkennen, wenn Herr Aiwanger die Schriften selber verteilt hätte.

Irgendwas in der Art wurde ihm wohl schon damals vorgeworfen, und anonyme Zeugen behaupten das auch heute. Mal abwarten was draus wird.

Es bleibt daher der größte Lapsus bei der SZ: Eine derart dünn gegründete Story mitten in einen Wahlkampf zu schmeißen zeugt schon von journalistischer Verantwortungslosigkeit

Man spürt den Zweck und ist verstimmt.

hkmwk antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@hkmwk der Zweck ist erreicht, wenn es gelingt solche Politik kleiner zu bekommen, wenn.

Sollte es nicht das Endziel sein dass es keine rechte/konservative Politik in nennenswerter Größe mehr gibt?

Hier der aktuelle Zwischenstand:

https://www.sueddeutsche.de/bayern/aiwanger-flugblatt-soeder-csu-freie-waehler-1.6174113

MP Dr. Söder hat ihn einbestellt, klingt wie nach einer Audienz bei der ihm klargemacht wurde wo sein Stand ist.

der_alte antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21598

@der_alte 

Sollte es nicht das Endziel sein dass es keine rechte/konservative Politik in nennenswerter Größe mehr gibt?

Wer hätte denn so ein "Endziel" formuliert, welches unsere Demokratie durch eine links-grüne Diktatur beenden würde?

Mir fällt immer wieder auf, dass du zwar vorgibst, dich gegen Extremismus einzusetzen... dich dabei aber selber immer wieder eines extremistischen, radikalen Vokabulars bedienst, welches genau jenen Mustern folgt, die du abzulehnen vorgibst...

lucan-7 antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@lucan-7 wenn diese Politik nicht mehr gewählt wird, was soll daran Diktatur sein? Wenn die Menschen für sich dann rechte, konservative und ggf. auch (neo)-liberale Politik ablehnen und diese nicht wählen, *wo* ist da die Diktatur?

der_alte antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21598

@der_alte 

wenn diese Politik nicht mehr gewählt wird, was soll daran Diktatur sein? Wenn die Menschen für sich dann rechte, konservative und ggf. auch (neo)-liberale Politik ablehnen und diese nicht wählen, *wo* ist da die Diktatur?

Die Diktatur beginnt dort, wo man dem Wählerwillen vorgreift. Dass eine konservative Politik in Bayern oder dem übrigen Deutschland grundsätzlich abgelehnt wird sehe ich nicht.

Wer konservative Parteien dennoch zerschlagen und abschaffen will, der folgt damit klar einer antidemokratischen Vorgehensweise.

lucan-7 antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@lucan-7 zerschlagen? abschaffen? Die Begriff habe ich nicht verwendet.

Die Menschen können sich in die Richtung entwickeln dass sie solche Politik einfach *nicht mehr goutieren* und sich anderen Politikstilen zuwenden die sie als für sich und die Gesellschaft besser erachten.

Rechts/Konservatismus steht nicht unter Artenschutz.

der_alte antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7421

@lucan-7

Wer konservative Parteien dennoch zerschlagen und abschaffen will, der folgt damit klar einer antidemokratischen Vorgehensweise.

Der Alte denkt wohl eher an so was wie eine »gelenkte« Demokratie, in der die Wähler frei entscheiden können, aber wegen einseitiger Informationen in eine bestimmte Richtung gelenkt werden.

Dass eine konservative Politik in Bayern oder dem übrigen Deutschland grundsätzlich abgelehnt wird

Es gibt einflussreiche Medien (wie die SZ) die sie ablehnen. Aber eben auch einflussreiche Medien, die sie unterstützen.

hkmwk antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21598

@goodfruit 

Dass der Politiker dann die Schriften von seinem Bruder einkassiert, ist etwas, was ich genauso getan hätte. Wenn das im Papierkorb der Schule gelandet wäre, hätte das noch anderen Menschen in die Hände fallen können.

Vor diesem Hintergrund würde es keinen Sinn ergeben, dass Hubert Aiwanger und nicht sein Bruder zum Lehrer zitiert und bestraft wurde.

Hätte der Bruder die Schriftstücke verteilt und nicht er, dann wäre dieser zum Rektor zitiert worden.

Und offensichtlich sind die Papiere auch vorher aufgefallen, sonst hätte man ja nicht seinen Schulranzen durchsucht.

So sehr ich auch für die Unschuldsvermutung bin - ich sehe jetzt umgekehrt keinen Grund, Aiwanger zum Märtyrer zu machen.

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2616

@lucan-7 Hätte der Bruder die Schriftstücke verteilt und nicht er, dann wäre dieser zum Rektor zitiert worden.

Und offensichtlich sind die Papiere auch vorher aufgefallen, sonst hätte man ja nicht seinen Schulranzen durchsucht.

Ich denke an folgendes Szenario: Der Bruder dreht hohl, weil er Schwierigkeiten in der Schule hat. Er verfasst ein Flugblatt und verteilt ein paar Exemplare. Huber Aiwanger sammelt die wieder ein und dabei fällt die Sache einem Lehrer auf. Man findet die Schriftstücke in seiner Schultasche und stellt ihn zur Rede. Er deckt seinen Bruder, weil der eh schon genug Ärger an der Backe hat und weil es eine Ehrensache ist, Menschen, insbesondere, wenn man ihnen nahe steht, nicht zu verpfeifen.

Hubert Aiwanger verfasst die Strafarbeit und für ihn ist die Sache damit in dem Moment aus der Welt.

 

Ich weiß natürlich nicht, ob es so war. Aber so könnte es gewesen sein und dann hätten wir nicht den jugendlichen Täter Hubert Aiwanger, sondern die reife große Persönlichkeit Hubert Aiwanger, die den Mumm hat für den Mist des Bruders einzustehen.

Es ist dies ein Vorwurf und nach deutschen Recht und den Gesetzen der Fairness, sind wir gehalten, zunächst einmal die Unschuld anzunehmen.

Vor so einem Hintergrund kann man dann nicht solche Artikel verfassen.

goodfruit antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7421

@goodfruit 

Ich weiß natürlich nicht, ob es so war.

Du solltest wenigstens einbeziehen, dass es schon vor dem Bekanntwerden des Flugblatts Leute gab die behauptete, Hubert Aiwanger wäre seinerzeit ein Anhänger Hitlers, also Neonazi, gewesen.

hkmwk antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2616

@hkmwk Inzwischen ist in der Presse wohl deutlich geworden, dass Herr Aiwanger als Schüler eine klar nationalsozialistisch geprägte Haltung hatte.

Inwieweit ihm das heute noch schaden sollte, darüber lässt sich streiten.

Ich fände es interessant, sich mit der Biografie des Herrn Aiwanger zu beschäftigen. Wann erfolgte das Umdenken? Gab es vielleicht einen klaren Moment der Distanzierung? Das wäre mal interessant zu wissen.

Ansonsten finde ich es problematisch, wenn irgendwelche Jahrzehnte alten und inhaltlich und rechtlich abgeschlossenen Details von Politikern als Schmutz hervorgekramt werden, um so Propaganda zu treiben.

Es zeigt sehr deutlich, dass die Politik inhaltlich nicht liefern kann und so dann ad Persona agieren muss. Das ist ein Armutszeugnis und wirft kein gutes Licht auf die Akteure.

Etwas anderes wäre es, wenn man bei einem Politiker heute nationalsozialistische oder kommunistische Neigungen feststellen könnte.

goodfruit antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7421

@der_alte (zum Beitrag)

mir nicht klar warum MP Dr. Söder nicht einfach einen Schlusstrich zieht, die Koalition sofort aufkündigt

Du meinst wegen der „Brandmauer nach Rechts”, die die CSU ja gerne propagiert?

die Staatsminister*innen des bisherigen Koalitionspartners entlässt und mit den Grünen eine neue Koalition bildet.

Von den Stimmanteilen reicht es problemlos.

Es geht ja nicht nur nach den Stimmenanteilen. Rein rechnerisch könnten in Berlin auch Union, Grüne und AfD eine Regierung bilden, von der Sitzverteilung reicht das problemlos. Aber ich muss hoffentlich nicht erklären, warum es dazu nicht kommen wird. 😉

CSU und Grüne passen nicht so Recht zusammen. Natürlich würden sie zur Not auch miteinander koalieren, aber »Liebeskoalition« sieht anders aus.

er kann sich ja darauf festlegen, dass er nach der Wahl wieder mit den Grünen koalieren wollen und auf keinen Fall mit dem bisherigen Koalitionspartner zu dem man jegliche Kommunikation, auf welcher Ebene auch immer man aufkündigt.

Da müsste der Skandal sich schon ziemlich ausweiten, damit es dazu kommt.Weder die (kaum vorhandene) Schwere der Vorwürfe noch das Naturell Söders lassen so was wahrscheinlich erscheinen. Ich tippe darauf, dass Söder den Aiwanger maßgeschneidert demütigt (nicht zu viel, sonst koaliert der am Ende noch mit der SPD, aber auch nicht zu wenig), und dann ist die Ehre Bayerns (und die von Söder) wiederhergestellt und die Koalition kann weitergehen. Mindestens bis zur Landtagswahl.

hkmwk antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@hkmwk CDU und Grüne koalieren auch in BaWü bspw. MP Dr. Söder ist m.E. anpassungsfähig. Ein politisches Bedeutungslosigkeitswerden seines jetzigen Koalitionspartners würde ihm zu pass kommen, da er hoffen kann, da Teile der Stimme zu übernehmen.

Weitere Frage ist auch, wie stark der Druck durch Medien und Zivilgesellschaft wird.

der_alte antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7421

@der_alte 

CDU und Grüne koalieren auch in BaWü bspw.

Ich hatte von CDU, Grüne und AfD gesprochen. Eine Koalition die es nicht geben wird, auch wenn sie eine Mehrheit hätte.

Das war ein indirektes Argument: Es reicht nicht aus, dass zwei Parteien zusammen eine Mehrheit haben, sie müssen auch miteinander können. Söder kann besser mit den Aiwanger als mit Lettenbauer und Sarnowski, deshalb wird diese Affäre wohl kaum die jetzige Koalition in Bayern platzen lassen.

Da muss die schon wesentlich größer werden. Zur Zeit sieht es aber nicht danach aus,

hkmwk antworten
Jigal
 Jigal
Beiträge : 3837

a)  Die Süddeutsche ist selbst schon durch Antisemitismus in ihren Karrikaturen aufgefallen 

b) Witze über Auschwitz gehen gar nicht  und da ist es egal welcher der Brüder das verfasst hat.

c) Franz-Josef Strauß ist wieder im Wahlkampf da die Konservativen Wähler von drei Parteien umworben werden, klassisch von der CSU, aber auch Aiwanger hat Thesen für dieses Klientel und natürlich gibt es AfD Leute die sagen die CSU unter Strauß würden sie wählen.

jigal antworten
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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

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@jigal 

b) Witze über Auschwitz gehen gar nicht  und da ist es egal welcher der Brüder das verfasst hat.

Es ist trotzdem ein Unterschied, ob das ein 17-jähriger oder ein 52-jähriger Mensch tut... und ich gestehe auch jedem in 35 Jahren eine gewisse Entwicklung zu.

Und natürlich ist es nicht egal, wer das verfasst hat. Wir kennen die Gründe nicht, warum sich die Schriften im Schulranzen befunden haben. Offenbar wurde Aiwanger dafür eine Strafarbeit auferlegt, also haben die Lehrer wohl gewisse Zusammenhänge gesehen - aber auch die kennen wir nicht.

Mir fehlt einfach die klare Begründung, wo genau hier der Zusammenhang zum heutigen Politiker Aiwanger liegen soll. Was GENAU wird ihm hier unterstellt?

Anscheinend reicht bereits die geschmacklose Verwendung des Wortes "Ausschwitz", geschrieben auf einem Papier, das sich unter unklaren Umständen in einem Schulranzen eines Minderjährigen befindet, um diesen Menschen auch 35 Jahre später noch als gesellschaftlich nicht tragbar erscheinen zu lassen.

Und das ist absurd.

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

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@lucan-7 

Anscheinend reicht bereits die geschmacklose Verwendung des Wortes "Ausschwitz", geschrieben auf einem Papier,

Es war schon mehr als das, es war ein »kostenloser Flug durch den Kamin in Auschwitz« als »Belohnung« für den Gewinner (1. Platz) des ausgelobten Wettbewerbs. Und weitere »Gewinne« nannten weitere Aspekte des Nazi-Terrors (Genickschuss, Erhängen, Namen weiter KZs …).

Geschmacklose Witze über Naziopfer (Juden und andere),

Offenbar wurde Aiwanger dafür eine Strafarbeit auferlegt

Da würde ich erst mal von ausgehen, dass der Junge dadurch was gelernt hat, und im Sinne der Unschuldsvermutung auch, dass er das Richtige aus der Sache gelernt hat. So was kann man nach 35 Jahren auch auf sich beruhen lassen

hkmwk antworten
der_alte
(@der_alte)
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Beiträge : 1235

@hkmwk siehe die ganzen anderen Kontroversen um ihn (anderer Post, hatte das nie so verfolgt, ich habe mit Bayern nichts zu tun, da verwundert dass es nicht schon bei diesem stärkeren Druck auf ihn und MP Dr. Söder gab.

Ein Artikel zu ihm auf Belltower (betrieben durch die AAS):

https://www.belltower.news/antisemitisches-flugblatt-wer-ist-eigentlich-hubert-aiwanger-152121/

Hier noch ein Meinungsartikel aus der taz dazu:

https://taz.de/Nazi-Pamphlet/!5953155/

der_alte antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@hkmwk 

Es war schon mehr als das, es war ein »kostenloser Flug durch den Kamin in Auschwitz« als »Belohnung« für den Gewinner (1. Platz) des ausgelobten Wettbewerbs. Und weitere »Gewinne« nannten weitere Aspekte des Nazi-Terrors (Genickschuss, Erhängen, Namen weiter KZs …).

Geschmacklose Witze über Naziopfer (Juden und andere),

Natürlich betrifft das auch die Opfer des Nationalsozialismus. Allerdings muss man auch zur Kenntnis nehmen, dass diese in dem Schreiben nicht konkret angesprochen werden. So lange wir die Hintergründe nicht kennen, bleibt auch fraglich, inwieweit die Formulierungen tatsächlich bewusst als "antisemitisch" bewertet werden müssen.

Denn es ist nochmal ein Unterschied, ob man "Auschwitz" jetzt nur um der Provokation willen wählt... oder ob man bewusst mit konkreten Unterstellungen gegen Juden oder Andere hetzt.

Ob das hier der Fall war müsste erst noch nachgewiesen werden, ich sehe davon bislang nicht viel. Deshalb halte ich auch den Umgang mit diesem "Skandal" bislang nicht für seriös.

 

Da würde ich erst mal von ausgehen, dass der Junge dadurch was gelernt hat, und im Sinne der Unschuldsvermutung auch, dass er das Richtige aus der Sache gelernt hat. So was kann man nach 35 Jahren auch auf sich beruhen lassen

Sehe ich auch so. Wenn man ihm unterstellt, auch heute noch eine entsprechende Gesinnung zu haben, dann sollte sich das ja auch nachweisen lassen.

 

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
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Beiträge : 19099

@lucan-7 

Denn es ist nochmal ein Unterschied, ob man "Auschwitz" jetzt nur um der Provokation willen wählt... oder ob man bewusst mit konkreten Unterstellungen gegen Juden oder Andere hetzt.

Du kannst Ausschwitz nicht von Judenverfolgung, Holocaust und Antisemitismus trennen, das funktioniert einfach nicht. 

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

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@tristesse 

Du kannst Ausschwitz nicht von Judenverfolgung, Holocaust und Antisemitismus trennen, das funktioniert einfach nicht. 

Es war nicht meine Aussage, dass man das "trennen" soll, sondern dass nicht jeder, der auf überzogene und unangemessene Weise Auschwitz erwähnt, automatisch ein überzeugter Antisemit ist.

Denn wäre das so, dann wäre das eine Verharmlosung jener, die tatsächlich gegenüber Juden und anderen Minderheiten hetzen. Und das würde diesen Leuten in die Hände spielen.

lucan-7 antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@lucan-7 es ist eine gute Möglichkeit, die bisherige Koalition zu einem Ende kommen zu lassen, also wird die Möglichkeit genutzt.

Um seine Person ranken sich dazu noch weitere Kontroversen.

Siehe

https://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Aiwanger#Kontroversen

der_alte antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3837

@lucan-7 untragbar würde ich nicht sagen, dass dies gerade jetzt auftaucht hat mit der Süddeutschen zu tun, die zwar antisemitsche Karrikaturen macht, aber das eher aus der linken Ecke. Der linke Antisemitismus wird unterschätzt.

jigal antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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Beiträge : 21598

@jigal 

untragbar würde ich nicht sagen, dass dies gerade jetzt auftaucht hat mit der Süddeutschen zu tun, die zwar antisemitsche Karrikaturen macht, aber das eher aus der linken Ecke. Der linke Antisemitismus wird unterschätzt.

Welche Karikaturen meinst du?

Geht es da wirklich um Antisemitismus oder um Kritik an der Politik Israels?

Manche unterscheiden da ja nicht so genau...

lucan-7 antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3837

@lucan-7  Es gab da eine ich glaube das war Netanjahu mit einer großen Nase, wie man sie vom Stürmer kennt Es waru auf Israelnetz ein Thema, ich finde es jetzt aber nicht mehr.

jigal antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

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Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3837

@der_alte danke   das ist also noch eine der Karikaturen der SZ . also müsste die in dem Fall eher still sein.

Übringens als unnützes Wissen . DIe Süddeutsche war die erste Zeitung mit US-Lizenz in München und für die erste Ausgabe wurde das Blei der Druckvorlagen von Mein Kampf eingeschmolzen.

jigal antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3837

@lucan-7   Was ich gefunden haben war.

https://www.israelnetz.com/das-israelische-monster-in-der-sueddeutschen

MÜNCHEN (inn) – Israel als gefräßiger, mürrischer Moloch – so stellte die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) am Dienstag den jüdischen Staat dar. Zeichner Ernst Kahl ist empört über die Verwendung seines Bildes, die SZ spricht von einem Missverständnis. Die Zeitung „Die Welt“ zieht Vergleiche zur antisemitischen Wochenzeitung „Der Stürmer“ aus der Zeit des Nationalsozialismus.

das war 2013

Hier noch ein Kommentar aus 2018

https://www.israelnetz.com/sueddeutsche-zeitung-foerdert-antisemitische-vorstellungen-zutage/

 

jigal antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21598

@jigal 

Was ich gefunden haben war.

https://www.israelnetz.com/das-israelische-monster-in-der-sueddeutschen

MÜNCHEN (inn) – Israel als gefräßiger, mürrischer Moloch

Danke für die Mühe. Ich denke, das ist ein gutes Beispiel, weshalb der Umgang mit diesem Thema so schwierig ist.

Denn am Einfachsten für mich ist es, wenn ich mich jetzt einfach bei den Empörten einreihe und die Sache pauschal verurteile. Dann kann ich nichts falsch machen, ich verbrenne mir nicht die Finger an irgendwas, muss mich für nichts rechtfertigen und kann mich auch noch gut dabei fühlen.

Tue ich das nicht und behaupte öffentlich, dass ich das eigentlich gar nicht so schlimm finde und die Reaktionen für übertrieben halte... dann muss ich erst mal jemanden finden, der bereit ist, sich dafür meine Begründung anzuhören.

Und da wird es nicht viele geben, denn die Empörten werden mir derartige Gründe so oder so nicht zugestehen wollen. Denn die Fronten sind klar: Jeder, der sich nicht ebenso über Netanjahu mit dicker Nase oder Israel als gefräßiges Monster empört macht sich automatisch des Antisemitismus verdächtig... oder gilt bereits als überführt, das ist noch einfacher.

Allerdings sind Knollennasen seit jeher normaler Bestandteil von Karikaturen... und Regierungen überzogen als "Monster" darzustellen ist auch reguläres Repertoire politischer Satire.

Was also "darf" man hier darstellen, und was nicht? Es gibt dafür nur wenige objektive Kriterien, vieles ist letztlich Bauchgefühl.

Und damit kann man nicht mehr sachlich argumentieren, das macht es hier so schwierig bis unmöglich. Ich kann beide Seiten zu einem Teil nachvollziehen - und eine echte Lösung wird es hier nicht geben.

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7421

@lucan-7 

Allerdings sind Knollennasen seit jeher normaler Bestandteil von Karikaturen...

Knollennase? Die Nase der Karikatur ist keine Knollennase, aber auch nicht die Hakennase, die für Stürmer etc. typisch wäre. Allerdings wird bei Karikaturen meist ein Köpermerkmal übertrieben, und soo groß finde ich Netanjahus Nase nicht …

und Regierungen überzogen als "Monster" darzustellen ist auch reguläres Repertoire politischer Satire

Ein Maler malt ein Monster, dem Essen serviert wird, für eine Gourmet-Zeitschrift. Ich vermute, damit sollte ein Gourmand gekennzeichnet werden (wer das Wort nicht kennt: https://de.wikipedia.org/wiki/Gourmand , zweiter Satz).

Ein Journalist bespricht mehrere Bücher, darunter auch israelkritische, eins von Peter Beinhart. Die SZ benutzt das oben genannte Bild, um den Artikel zu illustrieren, mit der Bildunterschrift: „Deutschland serviert. Seit Jahrzehnten wird Israel, teils umsonst, mit Waffen versorgt. Israels Feinde halten das Land für einen gefräßigen Moloch. Peter Beinhart beklagt, dass es dazu gekommen ist.“

Die Rezension ist laut Israelnetz in Ordnung - es geht um das hinzugefügte Bild. Und wenn ich die Beschreibung auf Israelnetz richtig verstanden habe, ist das eben keine Karikatur, sondern eine Darstellung, die die „Bleiwüste” auflockern und den Artikel illustrieren soll.

hkmwk antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@hkmwk 

Knollennase? Die Nase der Karikatur ist keine Knollennase, aber auch nicht die Hakennase, die für Stürmer etc. typisch wäre. Allerdings wird bei Karikaturen meist ein Köpermerkmal übertrieben, und soo groß finde ich Netanjahus Nase nicht …

Er hat eine recht typische und prägnante Nasenform, die in der Karikatur imitiert wurde - und eben nicht als die übertriebene Hakennase, die an einen Geier erinnert, wie es bei den Nazis typisch war.

 

Die Rezension ist laut Israelnetz in Ordnung - es geht um das hinzugefügte Bild. Und wenn ich die Beschreibung auf Israelnetz richtig verstanden habe, ist das eben keine Karikatur, sondern eine Darstellung, die die „Bleiwüste” auflockern und den Artikel illustrieren soll.

Das Bild wurde zweckentfremdet. So etwas ist nicht unüblich und ändert nichts an der satirisch überspitzten Absicht.

Bei jedem andern Land hätte man die Sache auch einfach durchgehen lassen. Bei Israel nicht.

Und jetzt ist nicht zu bestreiten, dass man hier natürlich aus historischen Gründen ein gewisses Feingefühl erwarten sollte. Aber wo da genau die Grenze ist - dafür gibt es praktisch keine objektiven Kriterien, sofern es keinen unmittelbaren Zusammenhang zur NS Zeit gibt.

Und das ist halt schwer zu beurteilen...

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

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@lucan-7 

Das Bild wurde zweckentfremdet. So etwas ist nicht unüblich und ändert nichts an der satirisch überspitzten Absicht.

Nur worin bestand die? Darauf hinzuweisen, dass es falsch ist, Waffen an Israel zu liefern und dass die Leute, die das Land als »Monster« bezeichnen, Recht haben? Das Bild stand ja an einem Platz, wo man normalerweise keine Karikatur erwartet. Wie viele satirische Bilder gibt es in einer Ausgabe der SZ?

hkmwk antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@hkmwk 

Nur worin bestand die? Darauf hinzuweisen, dass es falsch ist, Waffen an Israel zu liefern und dass die Leute, die das Land als »Monster« bezeichnen, Recht haben? Das Bild stand ja an einem Platz, wo man normalerweise keine Karikatur erwartet.

Es ist durchaus üblich, auch sachliche politische Berichte mit einer überspitzen Zeichnung oder einer Fotomontage zu illustrieren.

Um den Zusammenhang zu beurteilen müsste ich jetzt den Text kennen... aber die Gemüter erhitzten sich ja anscheinend nur an der verwendeten Zeichnung. Wie diese zu deuten ist hängt aber allein vom Text ab. Und ich bezweifle mal sehr, dass dort die Israelis oder Juden allgemein als "gierige Monster" beschrieben werden, sondern dass es lediglich um die Politik der jeweiligen Regierungen ging.

lucan-7 antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3837

@lucan-7  Die Nase ist eben  das womit man im Stürmer  "den Juden" zeigte, im Film der ewige Jude hat man im Warschauer Ghetto mit Absicht  Leute mit großen Nasen gefilmt.  Das hat nichts mit  Hans-Dietrich Genscher als Genschman zu tun.

jigal antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
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@jigal 

Die Nase ist eben das womit man im Stürmer "den Juden" zeigte

Also im Stürmer sah das schon etwas anders aus.

hkmwk antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3837

@hkmwk  Die Süddeutsche ist weit vom Stürmer,  Netanjahu hat keine große Nase, es ist also keine Übetreibung wie bei den Ohren von König Charles oder H D Genscher.  Das ist das was in der Reichskristallnacht auf mancher Scheibe zu sehen war, ein Mensch mit einer Nase wie bei Lupo. Sieht man oft bei Dokus.

jigal antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
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@jigal 

Netanjahu hat keine große Nase

Stimmt, aber der Stürmer hat Hakennasen gezeichnet, die SZ nicht.

ein Mensch mit einer Nase wie bei Lupo. Sieht man oft bei Dokus.

Beispiel? In irgendner Mediathek müsste doch so was zu sehen sein …

hkmwk antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
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@hkmwk   Es gibt eine Scheibe auf der steht Jude und ein Mensch mit einer großen Nase die sieht man die letzten Jahre oft,  kann auch eine Haken dabei sein, dann kommt meist eine Anzeige mit einer Werbung vom Stürmer über den ewigen Juden.  Ich habe keine Zeit das rauszusuchen welche Dokus dies alles zeigen, sie verwenden es eben oft, das es auch in Farbe ist.

Ob Hakennase oder große Nase ist unerheblich,  Es ist wie die Schlafmütze beim deutschen Michel.

jigal antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7421

@jigal 

Ich habe ne halbe Stunde im Netz gesucht und kein Beispiel gefunden. Vielleicht hatte ich auch die falsche Suchstrategie?

hkmwk antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
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Beiträge : 3837

@hkmwk   Wenn etwas auf auf N24 in einer Doku kommt kannst du auch nicht davon ausgehen, dass dies im Netz zu finden ist und selbst bei ZDF History oder ZDFINFO ist das dann mitten in einer Doku und so nicht zu finden.

jigal antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
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@jigal 

Deshalb meinte ich ja dass du das zeigen solltest. Wer was behauptet, sollte es auch belegen.

hkmwk antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
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Beiträge : 3837

@hkmwk   Ich gehöre zur arbeitenden Bevölkerung, ich habe nicht die Zeit zu suchen ob irgendwo im Internet eine dieser Dokus zu finden ist.

Wenn ich jeden Scheiss verlinken soll, dann schreib ich einfach nichts mehr.

 

jigal antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@jigal 

Die Nase ist eben  das womit man im Stürmer  "den Juden" zeigte, im Film der ewige Jude hat man im Warschauer Ghetto mit Absicht  Leute mit großen Nasen gefilmt.  Das hat nichts mit  Hans-Dietrich Genscher als Genschman zu tun

Die Darstellung gleicht nicht der typischen "Hakennase", die man den Juden schon im 19. Jahhundert andichtete (Auch Wilhelm Busch hat den "typischen Juden" so gezeichnet... übrigens genau wie Uderzo in "Asterix-die große Odyssee", wo die Juden aber positiv dargestellt wurden und zwischen den anderen Knollennasen nicht weiter auffielen.

Und Netanjahu hat eine recht prominente Nase. Ich zeichne selber Karikaturen, und ich hätte es vermutlich ähnlich dargestellt, völlig unabhängig vom persönlichen Hintergrund.

lucan-7 antworten


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