"Fall Aiwanger": angemessen oder übertrieben?
Ich wollte schon länger mal einen thread zum Thema "Ansprüche an Prominente" machen, wo es um die Frage gehen sollte, wieviel Perfektion wir eigentlich von Menschen erwarten, die in irgendeiner Hinsicht Vorbilder sein können... Künstler allgemein, Musiker im Besonderen, Schauspieler, Politiker, Schriftsteller und Andere.
Was kann man einem Politiker noch durchgehen lassen, was geht überhaupt nicht mehr?
Es ist schwer dafür allgemeine Maßstäbe zu finden. Was etwa Donald Trump sich alles erlaubt hat hätte hierzulande wohl schon für hundert Rücktritte gereicht. Manchen Leuten verzeiht man viel, andere stolpern schon über vergleichbar geringe Vergehen.
Nun ist also Aiwanger ins Visier geraten, durch eine vermeintlich "antisemitische Hetzschrift", die er mit 17 Jahren verfasst oder zumindest verbreitet oder möglicherweise auch nur in seinem Schulranzen aufbewahrt haben soll.
Der Inhalt dieser Schrift ist hier im Video zu sehen:
Zur Schrift selber: Das Ganze scheint als eine Art Satire gemeint zu sein. Der "Antisemitismus" darin besteht darin, dass "Gewinner" eines "Wettbewerbes für Volksverräter" nach Ausschwitz oder in ein Massengrab geschickt werden sollen. Das ist selbstverständlich völlig geschmacklos und eine Verunglimpfung der Opfer, wenn man es so auslegen will. Aber eine Hetze gegen Juden darüber hinaus gibt es nicht, auch keine Erklärungen, was überhaupt der Anlass dieses merkwürdigen Machwerkes sein soll.
Ich persönlich habe für Hubert Aiwanger keinerlei Sympathien. Ich halte ihn für einen Populisten im Stil der AfD, der sich deren Themen und Wortwahl bedient, was für ihn politisch anscheinend recht gut funktioniert. Und da gibt es eine Menge Dinge, die man ihm hier und jetzt ganz konkret vorwerfen kann.
Aber muss man jetzt ein geschmackloses Papier ins Feld führen, das er als 17-jähriger verfasst oder auch nur mit sich im Schulranzen herumgeführt hat?
Mit 17 kann man zwar schon eine gewisse Reife erwarten, man macht aber auch viel Blödsinn. Provokation und Auffallen wollen gehört dazu. Jetzt wird das Ganze aber zur Staatsaffäre, in die sich auch der Bundeskanzler einschaltet. Und ich frage mich, was denn hier los ist... habt ihr gegen diesen Möchtegern-König der Stammtische echt nichts anderes vorzubringen als das geschmacklose Machwerk, das möglicherweise sein Bruderals Jugendlicher verfasst hat?
Muss es wirklich so dargestellt werden. als gäbe es zwischen dem 17-jährigen Hubert A. und dem 52-jährigen Hubert A. keinerlei Unterschiede?
Wer das unterstellen will, der sollte auch aufzeigen können, wie sich der Antisemitismus von damals durch das gesamte politische Wirken Aiwangers zieht. Kann ja sein, dass da was ist - aber dann muss man das auch entsprechend begründen.
Für mich stellt sich die ganze Aktion bisher jedenfalls als Verharmlosung von Antisemitismus dar... und das können wir nun wirklich nicht brauchen.
Veröffentlicht von: @lucan-7Ich wollte schon länger mal einen thread zum Thema "Ansprüche an Prominente" machen, wo es um die Frage gehen sollte, wieviel Perfektion wir eigentlich von Menschen erwarten, die in irgendeiner Hinsicht Vorbilder sein können... Künstler allgemein, Musiker im Besonderen, Schauspieler, Politiker, Schriftsteller und Andere.
Ja, genau die Frage stelle ich mir auch. Wie kann es in einer Partei Prominente geben, die sanft ausgedrückt als Lakai für die SED dienten. Ich erinnere an Wolf Biermann der bei seinem Auftritt im Bundestag bekannte Gesichter der Stasi erkannte und er gerügt wurde, weil er er sie als "schäbigen Rest" bezeichnete. Wie können mindestens zwei Prominente in einer Partei fungieren, obwohl sie verurteilte Straftäter sind, weil sie die RAF Hilfestellungen gegeben haben. Wie kann man gegen den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche einsetzen und ein prominentes Mitglied, das sich nach Verjährung der Straftat zum Kindesmissbrauch selbst bekannte, in Ehren halten. Er bakam unverständlicherweise den Theodor-Heus-Preis und Vosskuhle sollte die Laudatio halten. Er weigerte sich, weil er nicht das Bundesverfassungsgericht in Verbindung mit Kinderschändung bringen wollte.
Es gibt Grenzbereiche die einen schnell mit Widersprüchlichkeiten verstricken, egal in welcher politischen Richtung es geht. Aber eins wäre wirklich eine Dummheit. Das ist, wenn man im Glashaus Steine wirft.
Veröffentlicht von: @lucan-7Was kann man einem Politiker noch durchgehen lassen, was geht überhaupt nicht mehr?
Egal welche Partei es ist, handelt es sich um ein prominentes Parteimitglied, reicht es, wenn er geraume Zeit untertaucht. Dann sind die Türen, egal in welcher Partei wieder offen. So hatte sich ein Politiker von einem Lobbyisten, auch bei Waffen, mit einem günstigen Kredit verwöhnen lassen. Er war für geraume Zeit untergetaucht und machte danach seine Karriere in der Partei und schaffte es sogar bis zum Bundesminister. Das ist nicht nur in der Politik so. Hoeneß schaffte es auch, obwohl der persönliche Vorteil eng mit den Sponsoren von FC Bayern zusammenhing. Aber auch die Zukunft von Schuhbeck schätze ich als hervorragend ein.
Sind Politiker so verbrannt, dass sie so nachhaltig der Partei schaden, werden sie nach Brüssel abgeschoben, kommen in eine parteinahe Institution, oder kommen durch Beziehungen weiter. Viele prominente Politiker haben als Rentner mehr Geld, als sie jemals allein als Politiker verdienen konnten. Das betrifft mit allen Zulagen die Diäten und den Bonus den sie von der Partei selbst bekommen.
Die Frage ist, können wir ihnen Vergeben, oder es irgendwie anders nachsehen. Das beantworte in der Politik der Wähler mit seinem Kreuzchen.
Veröffentlicht von: @lucan-7
Welcher von den Brüder ist der Fall Aiwanger? Unabhängig, wie unerträglich dieser antisemitische Vorfall damals war, hört sich das ganze für mich so an.
Ein Lehrer und ein Schüler hatten ein schlechtes Verhältnis zueinander. Vermutlich hatte der Schüler den Lehrer gehasst und umgekehrt. Von beiden Seiten liefen möglicherweise unfaire "Spielchen". Dreißig Jahre später setzt reine "Spielchen" der Lehrer über die Zeitung fort und prangert den Schüler Huber der damals 17 war an indem er seine Persönlichkeitsrechte verletzt. Hier handelt es sich um einen Komplex an Skandalen. Einmal der damalige antisemitische Vorgang, aber auch die gebrochene Verschwiegenheitsflicht des Lehrers! Das könnte auch ein Disziplinarverfahren gegen den Lehrer bedeuten. Der Lehrer darf und soll bei einem Vergehen den Schüler in seinen Schranken sanktionier. Aber er darf ihn nicht über eine Zeitung der Öffentlichkeit vorführen. Egal was es ist, sei es ein Schmähschrift, oder ein geklautes Klassenbuch. Das darf der Lehrer nicht, das darf die Schule, oder dessen Amt nicht und noch nicht mal das Jugendstrafgericht, selbst wenn es den Schüler verurteilt hat. Eine sehr schmutzige Angelegenheit ist das. Unabhängig davon welcher der Brüder das nun war. Wir wissen es ja gar nicht. Ich für meinen Teil, würde nicht für die Jugendsünden meines Bruders haften wollen und moralisch in Sippenhaft genommen werden.
Ich sehe bis jetzt nicht einen Fall Aiwanger, sondern den Fall politische Hetze. Allerdings kann sich das Blatt noch wenden. Dann aber bitte seriös.
Veröffentlicht von: @lucan-7Ich persönlich habe für Hubert Aiwanger keinerlei Sympathien.
Kann ich mir denken. Wenn Aiwanger und seine Partei nicht wäre, dann würde ja deine Partei schon vier Jahre mit der CSU koalieren. 😀 So hat sie fast keine Chance die nächste Legislatur eine Chance an die Macht zu kommen. Es sei denn, deine Partei schließt sich mit der SPD und der AfD zusammen. Das ist allerdings äußert unwahrscheinlich. Vielleicht bei einer Vertrauensfrage, die nicht ansteht.
Ansonsten stehen die CDU und die Freien Wähler in Bayern in der Mitte der Gesellschaft und nicht deine Meinung. Da hilft auch keine Kampagne.
Veröffentlicht von: @lucan-7Aber muss man jetzt ein geschmackloses Papier ins Feld führen, das er als 17-jähriger verfasst oder auch nur mit sich im Schulranzen herumgeführt hat?
War denn der Aiwanger der Einzige der das Flugblatt in seiner Tasche hatte? Wurden denn alle Taschen der Schüler kontrolliert? Eines will ich deutlich sagen. Eine Entwicklung nach einer schwerwiegenden Jugendsünde muss man einem nach dreißig Jahren zugestehen.
Sogar bei Mördern. Sie sollen die Verantwortung für ihr Jugendsünden übernehmen Aber von Außen sollte man sie nicht stigmatisieren, auch wenn ein Gestank übrig bleibt. Mir ist nicht bekannt das einer der Aiwangers heute antisemitisch ist noch rechtsradikal. Im Gegenteil. Die CSU und die Freien Wähler sind eine hervorragende Alternative zu AfD, wenn man liberal ist. Die Freien Wähler sogar noch mehr, denn sie sind von der Ära Merkel unbelastet. Solche Fragen sollen aber die Wähler für sich entscheiden.
Veröffentlicht von: @lucan-7Für mich stellt sich die ganze Aktion bisher jedenfalls als Verharmlosung von Antisemitismus dar... und das können wir nun wirklich nicht brauchen.
Ohne ein Bedürfnis zu haben mich zu erklären, ganz ohne Beklemmungen habe ich meine Bewertung über Aiwanger nicht geschrieben. In dem Wissen dass mich so mancher User falsch verstehen will, frage ich mich ob ich mich an der einen Stelle missverständlich ausgedrückt habe. Und die Schmähschrift an sich geht über den Geschmack eines jugendlichen Wirrkopfs hinaus. Damals hätte meiner Meinung nach der Schüler der diese antisemitische Schmähschrift geschrieben hat von der Schule verwiesen werden müssen, weil er eine Gefahr für die Schule und die Entwicklung der Schüler Schüler darstellte. Wenn der Schüler aber ausfindig zu machen ist. Falscher Verdacht ist auch von großem Übel.
Hier nehme ich mich als Beispiel. Ich war in einem Internat. Ich galt da als sozial Wertvoll. Wenn jemand es besonders schwer hatte, dann wurde ich vom Leiter ins Büro genommen und gefragt, ob ich hier eine Rolle übernehmen kann. Da war z.B. jemand dessen Vater im Vietnamkrieg als vermisst galt und man nicht wusste, ob er überhaupt noch lebt. Der war sehr verhaltensauffällig und bekam entsprechend Prügel. Er kam in mein Zimmer und der Leiter wusste, dass ich ihn notfalls auch schütze. Nun hatte irgendjemand in der Toilette mehrere. Wasserhähne demoliert. Der Leiter war davon überzeugt, dass ich das war. Er vermutete Rache! Ich hatte den Küchendienst geschwänzt und dafür ein Wochenende bekommen. Das heißt Freitag nach dem Unterricht im Zimmer eingesperrt und Aufgaben machen die ´keiner schafft. Also gab es im Regelfall nach dem Wachende noch mal eine Rüge und eine Strafe. Man wurde mehrfach erniedrigt. Das war bestimmt pädagogisch besonders wertvoll. Seit dem massiven Verdacht klappte es bis zuletzt nicht mehr zwischen uns. Es wurde sehr schwierig, obwohl ich nicht mit den 'Wasserhähnen zu tun hatte. Ein falscher Verdacht war da und der Schaden nachhaltig. Wenn es auch nicht ganz vergleichbar ist, könnte auch mit Aiwanger passieren. Das Muster der Dynamik wäre ähnlich. Man sollte auf Verdacht keine politische Lynchjustiz ausüben.

Dreißig Jahre später setzt reine "Spielchen" der Lehrer über die Zeitung fort
Hier konstruierst du was, das du nur vermuten kann. Nach Darstellung der SZ hat sie vom Flugblatt über andere Quellen erfahren, in Zusammenhang mit den Vorwürfen, dass Hubert Aiwanger als Jugendlicher ein Neonazi gewesen sein soll, und dann konnte ein Lehrer recherchiert werden, der die Geschichte mit dem Flugblatt bestätigen konnte.
Das »Spielchen« kam wohl eher von einem Mitschüler …
Ansonsten stehen die CDU und die Freien Wähler in Bayern in der Mitte der Gesellschaft
Die Mitte der Gesellschaft meint, dass man sich beim Heizungsgesetz »die Demokratie zurückholen« sollte? Der Satz ging sogar der CSU zu weit.
Die freien Wähler waren ursprünglich ein loser Zusammenschluss von lokalen Initiativen, die in der Kommunalpolitik mitmischten. Irgendwann haben sie beschlossen, eine richtige Partei zu werden, und die driftet offenbar allmählich nach rechts. Auf der rechts-links-Skala sind sie jetzt ungefähr da, wo die AfD bei ihrer Gründung war. Was werden sie in fünf Jahren sein?
Damals hätte meiner Meinung nach der Schüler der diese antisemitische Schmähschrift geschrieben hat von der Schule verwiesen werden müssen
Laut Aiwanger lief es so:
Aiwanger zufolge waren damals "ein oder wenige Exemplare" des Flugblattes in seiner Schultasche gefunden worden. "Daraufhin wurde ich zum Direktor einbestellt. Mir wurde mit der Polizei gedroht, wenn ich den Sachverhalt nicht aufkläre." Als Ausweg sei ihm angeboten worden, ein Referat zu halten. "Dies ging ich unter Druck ein. Damit war die Sache für die Schule erledigt." (Quelle)
Klingt so als hätte er seinen Bruder gedeckt - jedenfalls wenn der tatsächlich der Verfasser war.

Welcher von den Brüder ist der Fall Aiwanger? Unabhängig, wie unerträglich dieser antisemitische Vorfall damals war, hört sich das ganze für mich so an.
Da sind sehr viele Vermutungen dabei. Das halte ich nicht für seriös. Und eben das ist ja der Punkt: Keiner weiß wirklich etwas genaues, niemand kennt die genauen Hintergründe - Aber trotzdem soll ein bedeutender bayerischer Politiker seine Karriere beenden.
Kann ich mir denken. Wenn Aiwanger und seine Partei nicht wäre, dann würde ja deine Partei schon vier Jahre mit der CSU koalieren.
Ich bin weder Mitglied noch Stammwähler irgendeiner Partei, ich habe im Laufe meines Lebens von links bis konservativ schon alles Mögliche gewählt, immer abhängig von der politischen Ausgangslage und den zu wählenden Persönlichkeiten.
Ansonsten stehen die CDU und die Freien Wähler in Bayern in der Mitte der Gesellschaft und nicht deine Meinung. Da hilft auch keine Kampagne.
Die "Freien Wähler" stehen in Bayern weit rechts von der CDU und ganz sicher nicht in der "Mitte der Gesellschaft". Die Sprüche, mit denen Aiwanger auf Stimmenfang geht, unterscheiden sich kaum von der AfD.
Veröffentlicht von: @lucan-7Da sind sehr viele Vermutungen dabei. Das halte ich nicht für seriös.
Ich habe nur gefragt, welchen der beide Brüder du meinst. Was ist daran unseriös.
Ich zitiere mal zum Aiwanger-Komplex Wolffsohn:
"Es ist bekannt, dass ich als Enkel und Sohn von Holocaust Überlebenden bin und ich finde es unerträglich, wenn man ihnen ein Süppchen in Deutschland gekocht oder ausgelöffelt werden man Juden zu Objekten. Dazu die Süddeutsche, die das ganz aufgebracht hat, hat sich etwa mit Karikaturen die geradezu einen NS-Charakter hatten nichts besonders hervorgetan im Kampf gegen Antisemitismus, oder wenn ich an die Diskussion um die Dokomenta denke, da waren wir Juden fast völlig und diejenigen die uns heute, also quasi verteidigen, die verteidigen also die toten Juden, wenn es um Ausschwitz geht, aber wenn es um die Interessen und Gefühle von lebenden Juden geht, dann sind wir nur noch Objekt und das kommt überhaupt nicht in Frage. Das mache ich nicht mit! Lasst eure Spielchen alleine machen und nehmt uns nicht als Objekte als Fußmatte für unsere Spielchen."
Ich erinnere mich gerade als Abbas die Schoa runterspielte und das spielte bei dem halben Staatsbesuch eine bescheidene Rolle. Die Frage, die ich mir stelle ist, ist es wirklich ein runterspielen des Antisemitismus, oder ist das Aufkochen dreißig Jahre nach dem Vorfall eine Spielart des bestehenden Antisemitismus? Egal in welcher Richtung ich hier gehe. Es geht nicht ohne Bauchschmerzen.
Veröffentlicht von: @lucan-7Ich bin weder Mitglied noch Stammwähler irgendeiner Partei,
Ich weiß, was du in der Vergangenheit geschrieben hast auch, welche Partei du wählen wolltest. Das ist aber nicht so wichtig.
Veröffentlicht von: @lucan-7Die "Freien Wähler" stehen in Bayern weit rechts von der CDU und ganz sicher nicht in der "Mitte
Natürlich stehen die CSU und die Freien Wähler in der Mitte der bayrischen Gesellschaft. Das beweisen die Wahlergebnisse der letzten Generationen. Es gibt auch kaum eine Partei, die so erfolgreich bayrische Interessen vertreten haben. Auch die kommenden Wahlen gehen in diese Richtung. Egal was du, oder ich meinen. Die Zahlen und Ergebnisse sprechen ihre eigene Sprache.
Die Bayern stehen ziemlich weit rechts. Das ist kein Geheimnis. Sie haben allerdings auch eine starke liberale und traditionelle Seite und sind auf dem Boden der freien Demokratie. Für einen weit links stehenden mag ja rechts ein Schimpfwort sein. Es ist aber nichts böses.
Meine Tante war für die CSU die stellvertretende Bürgermeisterin in einem Markt. Ihr Sohn war im gleichen Ort bei den freien Wählern sehr aktiv. Es gab keinen Streit, weil der Sohn zu weit rechts steht. Für die CSU waren die Freien Wähler immer eine Sicherheit, falls die CSU nicht alleine die absolute Mehrheit erreicht. Mit der AfD hat es nichts zu tun. Weder bei dem was Seehofer sagte, noch was Aiwanger sagte.

Ich habe nur gefragt, welchen der beide Brüder du meinst. Was ist daran unseriös.
Du hast da noch wesentlich mehr an Spekulationen geschrieben, etwa bezüglich der Rolle des Lehrers.
Ich weiß, was du in der Vergangenheit geschrieben hast auch, welche Partei du wählen wolltest. Das ist aber nicht so wichtig.
Das entscheide ich von Wahl zu Wahl neu. Und die Bayerischen Grünen kenne ich nicht. Mir wäre eine funktionierende konservative Regierung immer noch lieber als ein chaotisches Bündnis von Parteien, die sich als Gegner verstehen und ständig gegenseitig ausbremsen.
Natürlich stehen die CSU und die Freien Wähler in der Mitte der bayrischen Gesellschaft.
Ich habe nur von den Freien Wählern geschrieben, und die haben bei den letzten Landtagswahlen 11% geholt - weniger als die AfD jetzt bundesweit hat, und die ist ziemlich weit von der "Mitte der Gesellschaft" entfernt.

Meine Tante war für die CSU die stellvertretende Bürgermeisterin in einem Markt. Ihr Sohn war im gleichen Ort bei den freien Wählern sehr aktiv.
Wenn das mehr als 10 Jahre her ist, kannst du das nicht mit heute vergleichen. Wie ich schon in einem Beitrag hier andeutete: Ursprünglich bezeichnete »Freie Wähler« einen Zusammenschluss parteiloser Bürger, die in der Kommunalpolitik was bewegen wollten. Das gab es in vielen Gemeinden, und sie haben sich lose vernetzt. Mit Landes- und Bundespolitik hatten die nichts am Hut.
Heute sind die Freien Wähler eine Partei, mit Parteiprogrammen für die Bundesländer, in denen sie zur Landtagswahl antreten. Und stehen da ziemlich rechts. einen Tick mehr als die AfD bei ihrer Gründung, also mit Lucke als Chef. Da lohnt es sich schon, zu beobachten, welche Richtung die Entwicklung nimmt.
Mit der AfD hat es nichts zu tun.
Gleiche Wortwahl, Zusammenhang vergleichbar - aber es hat nix miteinander zu tun? Na, dann hat das Flugblatt auch garantiert nix mit Antisemitismus zu tun 😉

@orangsaya meine Mutter die als Kind einige Jahre in Bayern leben musste, erzählte mir (wenn ich das recht erinnere, lange her, sie lange tot) oder es war der Opa, dass da am Sonntag von der Kanzel gepredigt wurde was man zu wählen habe(Tipp: Eher nicht die SPD, Grüne gab es ja nicht), entsprechend dann die Ergebnisse. Die früher aber auf der schwäbischen Alb für die CDU ähnlich war, Teilorte mit bis zu 90% CDU.
Dazu in Bayern dieses ganze Trachtensache und so. Das wollte ich mir weder antun noch ansehen. Keine Gegend in der ich mein Leben verbringen wollte.
Gibt auf YouTube ein interessantes Video, kann ich nicht verlinken, wurde mir schonmal gelöscht, ist komplett englisch (also nicht postbar), mit dem die US-Truppen auf DE vorbereitet wurden. Und wo man dann die dt. Geschichte ab Fürst v. Bismarack sieht, immer wieder Szenen mit Folklore, ländliche Szene und dann das was DE tat: Krieg, Krieg, Krieg.
Wenn ich jetzt deutsche Folklore sehe, dann mag ich das nicht mehr und muss tendenziell es abschalten. DE auf der einen Seite damals "Gemütlichkeit" und dann zwei Weltkriege...

Gibt auf YouTube ein interessantes Video, kann ich nicht verlinken, wurde mir schonmal gelöscht, ist komplett englisch (also nicht postbar), mit dem die US-Truppen auf DE vorbereitet wurden. Und wo man dann die dt. Geschichte ab Fürst v. Bismarack sieht, immer wieder Szenen mit Folklore, ländliche Szene und dann das was DE tat: Krieg, Krieg, Krieg.
Wenn ich jetzt deutsche Folklore sehe, dann mag ich das nicht mehr und muss tendenziell es abschalten. DE auf der einen Seite damals "Gemütlichkeit" und dann zwei Weltkriege...
Wenn dein Weltbild bezüglich Deutschland auf alliierter Propaganda zur Zeit des 2. Weltkrieges beruht, dann wundert mich das natürlich nicht weiter.
Wobei die Propaganda gar nicht durchweg schlecht war. Der Disney Film "Education for Death" gab das mörderische Weltbild der Nazis schon ganz gut wieder, und "Donald Duck: Der Fuhrers Face" gewann sogar einen Oskar... aber im allgemeinen waren die Filme damals schon recht plump gehalten.

@lucan-7 siehe unten, es ist ein Schulungsvideo, Propganda ist da die falsche Bezeichnung, die Filme wie bspw. von Tex Avery mit "Blitzwolf" wandeten sich mehr an die Öffentlichkeit, dieses Video ist für eine eng begrenzte Gruppe, die der Besatzungstruppen, zu deren Schulung, verfasst worden.

es ist ein Schulungsvideo, Propganda ist da die falsche Bezeichnung,
Auch ein Schulungsvideo für die eigene Truppe kann Propaganda enthalten. Das kannst du dir gerne an Schulungsfilmen der StaSi (DDR) klarmachen.
Ob es Propaganda ist oder nicht, ergibt in erster Linie der Vergleich mit der Wirklichkeit. Nicht, von wem an wen, das kann genauso wie das »wofür« nur ein Hinweis sein, der u.U. in die Irre führt.

Von Alfred Grosser gibt es ein Buch „Geschichte Deutschlands seit 1945”, Original auf französisch, die deutsche Ausgabe hat noch einen Nachtrag für die Entwicklung bis 1979. Über die CDU schrieb Grosser: in katholischen Gegenden präsentierte sie sich als katholische Partei, in evangelischen Gegenden als christliche Partei. Immerhin gibts für die evangelische Minderheit in der CDU den evangelischen Arbeitskreis.
Klar, im katholischen Ober- und Niederbayern war die CSU eine katholische Partei, deren Wahl den auch von der kath. Kirche empfohlen wurde.
Gibt auf YouTube ein interessantes Video, kann ich nicht verlinken, wurde mir schonmal gelöscht, ist komplett englisch (also nicht postbar), mit dem die US-Truppen auf DE vorbereitet wurden.
Man darf englische Videos verlinken, dann aber bitte mit Inhaltsangabe, aus der hervorgeht, welche Aussagen in dem Video jetzt Argument für was sind.
Das Video, das du beschreibst, ist wohl kaum objektiv. Es sagt mehr über Amis aus als über Deutsche.
Mir fällt gerade der Tourist ein, der in Berlin (!) mit ner Lederhose rumlief - dem Modell, dass seit dem 19. Jh. als »bayrische Folklore« gilt (hab mal gelesen, wer von dem Werbetrick profitierte, aber längst vergessen, wie die Details waren).

Hier das Video, ein Schulungsvideo (kein explizites Propgandavideo) des War Department (Ministerien gibt es in den USA ja nicht). Es handelt vom Sieg über Deutschland und wie der Bestzungssoldat es sehen soll, nach der Devise von Oberfehlshaber Eisenhower der m.W. in etwa sagte dass man nicht zu Befreiung kam sondern in ein feindliches Land.
Zuerst handelt es ab, dass die sichtbare Elemente des Nationalsozialismusses verschwunden sind, dass Deutschland geschlagen erscheint, dass man sich aber dadurch nicht in Sicherheit wiegen solle, dann kommt ein längerer Abriss aus der Zeit Fürst von Bismarck bis zum Nationalsozialismus.
Danach dass Deutschland nationalsozalistisch vernetzt wurde, dass dies weiterwirkt, inbesondere in der Jugend und es deshalb keiner Fraternisation geben darf.
Also eher kein Propaganda-, sondern ein Schulungsvideo, es sind Untertitel zuschaltbar, gerade selbst gemacht, habe keinen Ton am Rechner eingeschaltet:

Also eher kein Propaganda-, sondern ein Schulungsvideo
Ja, wenn man deinem etwas verqueren Verständnis von Geschichte folgt...
Der Film sagt aus, dass man sich von der "Kulturnation Deutschland" nicht einlullen lassen soll, weil unter der Oberfläche ein blutrünstiges Volk lauert, dass seine nationalsozialistischen Ideale behalten wird und nur auf die nächste Gelegenheit wartet, die Welt wieder mit Krieg zu überziehen.
Wenn das keine Propaganda ist, dann weiss ich auch nicht.
Aus Sicht eines Kriegsgegners ist diese Vorsicht und das Misstrauen zunächst verständlich. Das heißt aber nicht, dass das irgendwas mit der Wirklichkeit zu tun hätte. So "fanatisch" sich die Nazis auch gaben, so schnell konnten sie sich doch an die veränderten Verhältnisse anpassen und so tun, als wäre nichts gewesen... innerlich wie äusserlich.
Veröffentlicht von: @lucan-7Ich persönlich habe für Hubert Aiwanger keinerlei Sympathien. Ich halte ihn für einen Populisten im Stil der AfD, der sich deren Themen und Wortwahl bedient, was für ihn politisch anscheinend recht gut funktioniert. Und da gibt es eine Menge Dinge, die man ihm hier und jetzt ganz konkret vorwerfen kann.
Aber muss man jetzt ein geschmackloses Papier ins Feld führen, das er als 17-jähriger verfasst oder auch nur mit sich im Schulranzen herumgeführt hat?
Vllt gerade deshalb?
Jetzt könnte er sich noch einmal positionieren. Und zeigen, welch Geistes Kind er mit ü 50 ist.
Es mehren sich Zeugen, die Hubert Aiwanger als jugendlichen Neonazi in Erinnerung haben.

Es mehren sich Zeugen, die Hubert Aiwanger als jugendlichen Neonazi in Erinnerung haben.
Klingt für mich eher nach jemandem, der um Aufmerksamkeit bettelt. Und genau das ist halt die Frage... war das jetzt eine echte politische Haltung, die bis heute fortwirkt, oder einfach nur eine unbedachte jugendliche Phase?
Da müsste man halt sehen, wie sich Aiwanger entwickelt hat. Das ist für mich das Entscheidende.
Es gibt ja auch die Berichte von rechtsextremistischen Vorfällen an Schulen etwa in Brandenburg. Ich würde es den Schülern, die daran beteiligt waren, jederzeit zugestehen, später einer demokratischen Partei beizutreten oder selber eine zu gründen, vorausgesetzt es findet eine klare und glaubhafte Distanzierung statt.
Da Aiwanger einen rechtspopulistischen Kurs fährt dürfte für ihn so eine Distanzierung schwieriger sein...

@lucan-7 und genau diesen Rechtspopulismus hat Minister MdB Dr. Habeck gerade adressiert
Dazu gibt es Kampf gegen Rechts, der von staatlicher Seite alimentiert wird, da stellt sich die Frage wie MP Dr. Söder überhaupt mit jemandem wie Staatsminister Aiwanger koaliert.

@der_alte Man schaue sich das Wahlplakat der CSU mit Ministerpräsident Strauß an, ganz aktuell.
Wir wollen mit Rechtsradikalen, Narren und Extremisten nichts zu tun haben. Wird da zitiert.
und für diejenigen die für alles einen Nachweis brauchen.
https://twitter.com/Markus_Soeder/status/1683497622793748480

Dazu gibt es Kampf gegen Rechts, der von staatlicher Seite alimentiert wird, da stellt sich die Frage wie MP Dr. Söder überhaupt mit jemandem wie Staatsminister Aiwanger koaliert.
Die eigentliche Frage, um die es geht, lautet aber: Wer ist Aiwanger überhaupt?
Bisher lautete diese Frage konkret: "Hat Aiwanger etwa rechtsextreme Ansichten, so wie in seiner Schulzeit?". Das hätte er mit dem Hinweis, dass er damals dumme Bemerkungen gemacht hat, die er heutzutage klar ablehnt, schnell aus der Welt schaffen können.
Jetzt allerdings hat sich die Fragestellung geändert zu: "Lügt Aiwanger über sich und seine Schulzeit und versucht Fakten zu verdrehen?". Und das ist etwas, das ihn hier und jetzt betrifft.
Es ist also weniger sein vergangenes, sondern sein gegenwärtiges Verhalten, das ihn untragbar macht.
Veröffentlicht von: @marthaJetzt könnte er sich noch einmal positionieren. Und zeigen, welch Geistes Kind er mit ü 50 ist.
Dazu zitiert die "Jüdische Allgemeine" heute Josef Schuster aus der BILD-Zeitung:
»Es hätte eine schnelle Reaktion in diesem Sinne gebraucht. Nun geht es nicht mehr darum, ob sich jemand in 35 Jahren glaubhaft wandeln kann, sondern um den Umgang mit den Vorwürfen, der fast schon trotzig wirkt.«

»Es hätte eine schnelle Reaktion in diesem Sinne gebraucht. Nun geht es nicht mehr darum, ob sich jemand in 35 Jahren glaubhaft wandeln kann, sondern um den Umgang mit den Vorwürfen, der fast schon trotzig wirkt.«
Das scheint jetzt auch der eigentliche Skandal zu werden. Wenn Aiwanger mit 17 gerne Nazisprüche von sich gab, um damit anzugeben und Aufmerksamkeit zu bekommen, dann ist das unangenehm, gerade für einen Politiker. Aber man sollte von einem Mann über fünfzig auch erwarten können, darauf angemessen zu reagieren.
Zwar hat er derartiges Gedankengut von sich gewiesen, und ich halte ihn auch nicht für einen Nazi. Aber er versucht jetzt offenbar, seine Vergangenheit zu leugnen und zu vertuschen - und das macht ihn hier und jetzt unglaubwürdig.
Hätte er sich dazu durchgerungen, zu sagen, dass er damals einfach viel Mist erzählt hat, dass sich das nach der Schule aber geändert hat, als er anfing ernsthaft über Politik nachzudenken - dann hätten seine Gegner nicht mehr viel sagen können, egal was da an alten Schulgeschichten noch herauskommen sollte. Dann wäre die Sache jetzt erledigt.
So reagiert er für ihn auf die denkbar ungünstigste Weise. Und das ist dann etwas, was man natürlich dem heutigen Berufspolitiker anlasten muss, nicht dem 17 jährigen Schüler.