Gedanken in der SPD zur Sozialpolitik
Da ich noch keinen Thread dazu entdeckt habe, dachte ich, ich fange mal einen an 😊
Gestern in Berlin direkt (ZDF) wurde u.a. über die neuen Ideen der SPD zur Sozialpolitik berichtet.
Die SPD möchte weg von Hartz 4 und sehr viel mehr Sozialleistungen bieten, auch in Rentensachen. Dort soll die Grundrente eingeführt werden.
Was denkt ihr darüber ?
Glaubt ihr dass das finanzierbar ist ?
Und wie seht ihr es in Bezug auf die jüngere Generationen ?
Oder ist es alles nur Wahlkampfthema, da dieses Jahr sowohl Europa- als auch mehrere Landtagswahlen anstehen und auch die große Koalition nicht von allen Teilen der SPD gerne bis zum Ende gebracht werden möchte ?
Ich freu mich auf einen regen Austausch 😊
lg
lena
Veröffentlicht von: @lena82Die SPD möchte weg von Hartz 4
Veröffentlicht von: @lena82Was denkt ihr darüber ?
Der Brandstifter bereut seine Tat und möchte jetzt beim löschen helfen.
Für mich hat die SPD immer noch ein massives Glaubwürdigkeitsproblem. Auch bei diesem Thema, Sozialpolitik.
Was die SPD, zusammen mit den Grünen, unter Schröder, zb, mit dem Zerschlagen des bewährten Systems aus Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsrente angerichtet hat, das spüre ich grad am eigenen Leib.
Die jetzt geltende Prämisse "Arbeiten bis zum Umfallen" (euphemistisch als "Rehabilitation" verharmlost) vor Rente" hat für mich schon den Geschmack nach Vern.. ach lassen wir es besser 😢
Das Problem mit der Erwerbsminderungsrente kenne ich auch. Wir sind vor Gericht gegangen. Und es sieht gut aus für uns.
Ich hab jetzt erst einmal den Ablehnugnsbescheid aus dem Briefkasten geangelt. 😢
Nächste Woche hab ich einen Termin beim SoVD wegen Einreichung des Wiederspruchs.
Veröffentlicht von: @herbstroseUnd es sieht gut aus für uns.
Dann Drück ich Dir die Daumen
Wir sind Mitglied beim VdK. Die haben uns beim Widerspruch und bei der Klage geholfen.
Aufgrund der genau gleichen Unterlagen kam die Rentenversicherung zu dem Schluss, mein Mann sei voll erwerbsfähig. Der Medizinische Dienst der Agentur für Arbeit sagt "nicht erwerbsfähig". Der vom Gericht bestellte Gutachter hat sich viel Zeit genommen und kommt zum Schluss "nicht erwebsfähig". Seit 2.5 Monaten warten wir jetzt auf die Stellungnahme der Rentenversicherung. Da ALG I ausgelaufen ist, müssen wir ggf. ALG II beantragen, weil mein Gehalt nicht reicht um alle Ausgaben zu decken. Mal schauen, ob die RV sich auf einen Vorschuss einlässt.
Für deinen Widerspruch wünsche ich dir viel Erfolg.
VdK
Scylla, ich empfehle den VdK auch für diesen Fall. Meine Frau hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Hilfe bei den Formalitäten, Tipps usw. sind eine Mitgliedschaft dort wert!
Gruß Helle
Veröffentlicht von: @helleScylla, ich empfehle den VdK
Vielen Dank für den Tip und die Empfehlung . Dann werde ich mir da auf jeden Fall morgen einen Beratungstermin holen.
Grüssle
Weitere Ideen sind, das ALG I für Leute mit langer Beitragszahlungsdauer länger zu gewähren (bis zu 3 Jahren) und bei ALG II in den ersten beiden Jahren nicht an Sparguthaben zu gehen.
Naja, klingt für mich so als würde der 1. Offizier auf der Titanic noch den Vorschlag machen, den Speisesaal umzuräumen.
Der Kapitän ist schon nasser.
Offenbar ist der SPD wieder eingefallen, wofür das S in ihrem Parteinamen steht.
Zuerst einmal sind das natürlich Wahlkampfthemen. Wieviel Ernsthaftigkeit tatsächlich dahinter steckt, wird sich erst nach den Wahlen zeigen. Aber ein Schwenk der SPD zurück zu mehr klassischer sozialdemokratischer Politik könnte der Partei durchaus gut tun.
Veröffentlicht von: @beluZuerst einmal sind das natürlich Wahlkampfthemen. Wieviel Ernsthaftigkeit tatsächlich dahinter steckt, wird sich erst nach den Wahlen zeigen. Aber ein Schwenk der SPD zurück zu mehr klassischer sozialdemokratischer Politik könnte der Partei durchaus gut tun.
Das Thema finde ich insofern schwierig, dass die Hartz-Reformen uns einerseits durch die schwierige Wirtschaftslage durchgeholfen hat und es in Deutschland da weitaus besser durchgekommen sind, wie manch andere europäische Länder.
Aber andererseits gab und gibt es eben auch viele Menschen, die darunter leiden und deshalb sind Korrekturen angebracht.
Ich glaub halt nur, dass so ein kompletter Wandel unserem Land nicht gut tun kann, da es so viel Geld kostet und schon heute davon ausgegangen wird, dass die Einnahmen sehr bald zurück gehen werden.
Und gegenüber der jüngeren Generation ist es m.M.n. nicht verantwortbar die Grundrente für alle einfach mal so zu erhöhen, ohne Bedürftigkeitsprüfung.
Aber wie du schon schriebst, es ist ein Wahljahr und es wird lange nicht das umgesetzt, was vorher als Ideen durch die Republik gehen.
Veröffentlicht von: @lena82Und gegenüber der jüngeren Generation ist es m.M.n. nicht verantwortbar die Grundrente für alle einfach mal so zu erhöhen, ohne Bedürftigkeitsprüfung.
Dass etwas gegenüber der jüngeren Generation nicht verantwortbar wäre, hat die Politik bislang selten davon abgehalten, es zu beschließen.
Das perfekte Sozialsystem gibt es nicht, denn es wäre unbezahlbar. Nichtsdestotrotz ist es sinnvoll, Reformvorschläge zu machen, um überhaupt mal eine entsprechende Debatte in Gang zu bringen. Und wenn dann am Ende der Debatte etwas dabei herauskommt, das einige der wesentlichen Probleme des jetzigen Systems beseitigt (möglichst ohne die Probleme einfach auf nachfolgende Generationen zu verlagern), dann wäre das schon ein Erfolg. Wenn man sich dann im Zuge dessen auch vom Namen Hartz lösen kann, umso besser.
Ich habe das Papier noch nicht im Detail gelesen.
Beim Thema Bürgergeld fehlen mir bisher noch Details, was denn nun anders werden soll, außer der Name. Ich höre in den Medien immer "sinnlose Sanktionen" sollen gestrichen werden. Ja, welche sind das denn? Ich hoffe mal die SPD hat da weiter gedacht, als von den Medien wiedergegeben.
Wenn ich an Arbeitsamt und Co. denke, ist nicht das Problem, dass es zu viel Sanktion gibt, sondern zu wenig verständliche Kommunikation.
Ob da ein Gesetzesänderung hilft... keine Ahnung.