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Gedanken in der SPD zur Sozialpolitik

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Da ich noch keinen Thread dazu entdeckt habe, dachte ich, ich fange mal einen an 😊

Gestern in Berlin direkt (ZDF) wurde u.a. über die neuen Ideen der SPD zur Sozialpolitik berichtet.

Die SPD möchte weg von Hartz 4 und sehr viel mehr Sozialleistungen bieten, auch in Rentensachen. Dort soll die Grundrente eingeführt werden.

Was denkt ihr darüber ?

Glaubt ihr dass das finanzierbar ist ?

Und wie seht ihr es in Bezug auf die jüngere Generationen ?

Oder ist es alles nur Wahlkampfthema, da dieses Jahr sowohl Europa- als auch mehrere Landtagswahlen anstehen und auch die große Koalition nicht von allen Teilen der SPD gerne bis zum Ende gebracht werden möchte ?

Ich freu mich auf einen regen Austausch 😊

lg
lena

Antwort
58 Antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Den wirklich armen zu Helfen ist immer gut und Überfällig. Ob es mit der funktionsweise der BRD finanzierbar ist auf Dauer, ist was anderes. Geld wird in riesen Dimensionen bereits woanders verbrannt, Fachkräfte wandern jedes Jahr ab, Geburtendefizit, nichts neues im Westen. Sollten die Zinsen wieder steigen, gibt es einen völlig neuen Posten im Haushalt zu bedienen. Dann will man Welthilfspolizist spielen.... Deutschland hat sehr viel Ideologie und das teils von Minderheiten, aber wenig Pragmatismus. Ich befürchte dieses System kann auf Dauer nur scheitern. Ich hoffe ich habe Unrecht.

Anonymous antworten


Tertullian
Beiträge : 415

Interessantes Interview...
...das in der "Süddeutschen" vermutlich nicht erschienen wäre. Daher lohnt sich der Blick in den Blätterwald unseres Nachbarlandes:

https://derstandard.at/2000097675822/Linksliberale-Ueberheblichkeit-geht-mir-auf-die-Nerven

Ich denke, Herr Heisterhagen trifft ziemlich gut des Pudels Kern. Einer, den ich ggf. wählen könnte...

tertullian antworten
5 Antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

... finde ich auch. Man mag hoffen, dass sich diese Einsichten in der SPD durchsetzen, ansonsten sehe ich die SPD ebenso wie in Holland bei 6% landen. Da hat er Recht.

Aber wer sind in der SPD - außer Heisterhagen - die Protagonisten für einen - im Grunde - Neuanfang?

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Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940
Veröffentlicht von: @banji

ansonsten sehe ich die SPD ebenso wie in Holland bei 6% landen.

In Bayern sind sie schon bei 6% laut einer aktuellen Umfrage.

miss-piggy antworten
Helle
 Helle
(@helle)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 798

Hier in Baden-Württemberg sind sie laut Umfragen leider noch bei 9%. 4,9% wäre aus meiner Sicht das Traumergebnis...

helle antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

😀 ... aber träumen darf man ja mal 😊

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mrb-II
 mrb-II
(@mrb-ii)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 954
Veröffentlicht von: @tertullian

...das in der "Süddeutschen" vermutlich nicht erschienen wäre.

weshalb nicht? "der standard" gilt als linksliberales blatt und die süddeutsche zeitung (bzw. der verlag) war lange zeit miteigentümer.

Veröffentlicht von: @tertullian

Daher lohnt sich der Blick in den Blätterwald unseres Nachbarlandes:

es ist ja nicht so, dass leute die vom kern ihrer partei abweichen in deutschland keine plattform bekämen.

Veröffentlicht von: @tertullian

Ich denke, Herr Heisterhagen trifft ziemlich gut des Pudels Kern. Einer, den ich ggf. wählen könnte...

wenn ein sozi reihenweise beifall von konservativen bekommt, kann man sich schon fragen, ob der mann in der richtigen partei ist.

mrb-ii antworten
Orangsaya
Beiträge : 2984

Ich denke es ist halt ein Jahr mit Wahlen und es sieht nicht gut für beide großen Parteien aus.
Rein zufällig tagen beide Parteien separat und tun so, als würden sie sich ein jeweils eigenes Profil geben. Ich denke es wird nicht funktionieren.

Olaf Scholz sagt ein kommendes Defizit im Staatshaushalt voraus und plötzlich fällt der SPD ein, dass sie für ihre Menschen da sein sollten. Offensicht haben sie, bis auf die kleine Unterbrechung (CDU/FDP) die letzten 20 Jahre an der Macht geschlafen. 😴 Nichts haben sie für ihr Volk gemacht. Auch nicht die letzten 10 Jahre mit hoher Konjunktur. Da waren offenbar andere Ideale, als die Menschen, die sie wählen sollen wichtiger.
Die Finanzierung wird all zu oberflächlich versprochen. Wir holen uns das Geld von denen die gut verdienen. Abgesehen von solchen Ländern, wie Irland zahlen in Bulgarien die Menschen höchsten 10 Prozent und es gibt viele arbeitslose Akademiker in diesem Land. Bereits jetzt machen wegen der Steuern Start Ups , die sonst in Deutschland waren in Bulgarien ihre Firma auf. Was meint ihr, in welche Länder die Innovation auswandern wird, wenn die hohen Steuern, die bereits jetzt gegeben sind, noch höher werden. Aber gut, sollen sie es versuchen.

orangsaya antworten
3 Antworten
Helle
 Helle
(@helle)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 798

Kapitalflucht
Die Kapitalflucht in Steueroasen wird zunehmen, wenn die SPD an der Steuerschraube für Reiche dreht.

Warum sollte die SPD etwas fürs Volk tun? Das haben die anderen Parteien weitgehend auch nicht.

2019 ist ein Jahr mit wichtigen Wahlen, da müssen mal wieder leere Versprechungen herhalten. Die SPD wird gute Vorschläge machen, von denen sie genau weiß, dass die CDU da nicht mitmacht (und die evtl. so auch nicht im Koalitionsvertrag stehen), um hinterher dann der CDU die Schuld zuschieben zu können, so nach dem Motto "Wir wollten den Armen was Gutes tun, aber die CDU hat sch quergestellt".

Für mich ist die SPD so unglaubwürdig, dass ich hoffe, dass sie irgendwann an der 5%-Hürde scheitert! Wenn ich alleine an den dummen wie unüberlegten Vorschlag denke, die Türkei mit finanzieller Wirtschaftshilfe zu fördern, geht mir der Hut hoch!
Mein Vertrauen in eine solche Partei ist komplett dahin!

Gruß Helle

helle antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2984

Das mit der Kapitalflucht ist ja den Sozialdemokraten bekannt. Schließlich hatte auch ihr Vorgänger (Gerd Schröder) in der Schweiz eine Briefkastenfirma aufgemacht. Für die Pipeline, die Gas aus Russland liefern soll, hat er, um offenbar den deutschen Fiskus zu umgehen, in Zug eine Firma. Das wissen sie schon lange, wie das läuft. Zu sagen, wir holen uns das Geld vom Reichen ist aus meiner Sicht nur, um das Image, für den kleinen Mann da zu sein, zu pflegen.
Ich glaube den alten großen Parteien so nicht.

Im Grunde sind die Wahlen nicht so wichtig, wie getan wird. Das EU Parlament ist nur bedingt relevant. Die Länder, einschließlich Bremen, können wichtiger sein. Das allerdings nur in Richtung Bundesrat.
Viel wichtiger als die Wahlen selbst ist die Tatsache, daß sie nachhaltig wenig Zustimmung in der Bevölkerung finden. Das macht sie nervös. Jetzt, wo zehn Jahre mitten in der hohen Konjunktur den Bürgern nichts gegeben, sondern eher genommen wurde, fällt ihnen, seit ein Defizit im Haushalt an ihre Tür klopft, ihre soziale Ader ein.

Auch die Rente mit ihrer angeblichen Erhöhung. Außer das schöne Wort "Respektrente" steckt da nichts hinter. Bereits jetzt garantiert der Staat jedem Rentner ein Existenzminimum. Genauso viel Geld wird die Respektrente bringen. Was die Rentengerechtigkeit betrifft bleibt es, dass die Menschen in den neuen Bundesländern weniger bekommen, als die im Westen.

orangsaya antworten
Helle
 Helle
(@helle)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 798
Veröffentlicht von: @orangsaya

Zu sagen, wir holen uns das Geld vom Reichen ist aus meiner Sicht nur, um das Image, für den kleinen Mann da zu sein, zu pflegen.

Ich nenne sowas Halbwahrheit. Damit will die Partei nur den Wähler milde stimmen, aber der dürfte nicht so dumm sein, auf solche Versprechen reinzufallen. Zu oft wurden Wahlversprechen gemacht, die hinterher nicht gehalten wurden. Stattdessen kommen teils unüberlegte Versprechen, die an jeglichem Verstand zweifeln lassen (Beispiel Wirtschaftshilfe für die Türkei).

helle antworten


myhopeinHim
Beiträge : 80

Einige der konkreten Vorschläge, sind meiner Meinung nach sinnvoll sind und wären schnell umsetzbar. (Änderung hartz IV und ALG) Mindestlohn um fast 50 % anheben? - im Moment utopisch. Bürgergeld - die Idee ist nicht neu, aber wie genau soll das umgesetzt werden ohne neue soziale Ungerechtigkeit zu schaffen. Einigen "Armen" soll es besser gehen, andere dafür zahlen, aber an der grundsätzlichen sozialen Struktur und Entwicklung ändert das nicht viel.

Nun haben wir ja eigentlich drei Parteien in der Regierung, die alle einige gute Ideen haben, was wie verbessert werden kann. Man sollte meinen super Voraussetzungen für ein umfassendes Konzept, die Struktur unseres Sozialstaates komplett zu überarbeiten. Das muss alle Ebenen: Bundes, Landes, Städte und Gemeinden und alle Bereiche einschließen: Arbeitsamt, Krankenkasse, Rente, Steuer, Bildung, usw.
Es kann doch nicht sein, dass Schüler mit Bafög (aus den "ärmeren" Familien) bald mehr Geld zur Verfügung haben als Menschen, die 40 Std/Woche hart arbeiten und den Mindestlohn beziehen. Ganz zu schweigen von den Studenten mit Bafög, die dann teilweise deutlich über dem Mindestlohn liegen und noch steuerfrei dazuverdienen dürfen.
Wer denkt an die Selbstständigen, die sich versuchen selber über Wasser zu halten, weil sie keinen Arbeitsplatz fanden. Sie arbeiten 60 Std./ Woche und mehr, können kaum die Krankenkassenbeiträge aufbringen, geschweige denn eine Altersvorsorge treffen und wenn sie langfristig krank werden, verlieren sie alles. Sie bekommen nicht mal Sozialhilfe, keine Vergünstigungen im öffentlichen Verkehr, dürfen nicht an die Sozialtafeln oder in Kleiderkammern kaufen.

Familienbetriebe: wie lange will man die noch mit immer neuen gesetzlichen Vorgaben belasten? Sie sind soziele Stabilitoren in der Gesellschaft, sie kennen die Kunden und Nachbarschaft, sie nehmen auch mal schwierige Azubis an, sie setzten sich persönlich ein. Wenn sie mal Pech haben (Krankheit, Insolvenz eines Kunden, Fehlkalkulation) haften sie mit dem Privatvermögen und verlieren alles. Wer verhindert das Sterben dieser Betriebe?

Flüchtlinge, die schnell Deutsch gelernt haben und eine Arbeit gefunden, die in die Sozialkassen einzahlen (und eventuell bald zu Facharbeitern werden könnten), werden abgeschoben. andere werden für horrendende Mieten in miesen Unterkünften untergebracht und haben gar keine Chance zu arbeiten und kosten eine Menge Geld an Polizei- und Sozialarbeitereinsätzen.

Diese Liste könnte man endlos weiterführen.

Nicht nur die Lausitz, ganz Deutschland braucht eine Strukturveränderung und die muss sofort beginnen. Besser ein Ende mit Schrecken, die kalkulierbar sind, als ein Schrecken ohne Ende.

Dass bald wieder gewählt wird, ist wohl eher hinderlich dabei. Denn die Parteien suchen sich Wählerstimmen aus einer bestimmten Ecke und alle anderen kümmern sie nicht.

Schade, dass die Regierungsparteien nicht bereit sind, sich zusammenzusetzen und sich wirklich um die Bedürfnisse der Menschen in Deutschland zu kümmern.

myhopeinhim antworten
24 Antworten
Helle
 Helle
(@helle)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 798

Endlich gibt die SPD zu, dass Hartz IV ein riesiger Fehler war. Doch auch der neue Vorschlag wird die SPD nicht retten, zumal die CDU sicher bei einer Einführung eines Bürgergeldes nicht mitmachen wird. Denn

Veröffentlicht von: @myhopeinhim

Es kann doch nicht sein, dass Schüler mit Bafög (aus den "ärmeren" Familien) bald mehr Geld zur Verfügung haben als Menschen, die 40 Std/Woche hart arbeiten und den Mindestlohn beziehen.

Das Problem ist, dass die "C"DU dafür gesorgt hat, dass viele Bürger immer weniger verdienen und in der Altersarmut landen. Und die SPD hat diese Politik teilweise mitgetragen.

Wer denkt an die Selbstständigen, die sich versuchen selber über Wasser zu halten, weil sie keinen Arbeitsplatz fanden. Sie arbeiten 60 Std./ Woche und mehr, können kaum die Krankenkassenbeiträge aufbringen, geschweige denn eine Altersvorsorge treffen und wenn sie langfristig krank werden, verlieren sie alles. Sie bekommen nicht mal Sozialhilfe, keine Vergünstigungen im öffentlichen Verkehr, dürfen nicht an die Sozialtafeln oder in Kleiderkammern kaufen.

Abgesehen davon, dass sich viele Selbständige gar nicht die Krankenversicherung leisten können.

Gruß Helle

helle antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Ich kann mich und meine Gedanken in vielem hier wiederfinden, du hast es gut zusammengefasst.

Anonymous antworten
HermineG
(@hermineg)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 15

Zum Teil stimme ich Deinen Ausführungen zu.

Bürgergeld oder Bedingungsloses Grundeinkommen? Nicht finanzierbar. Und wenn Faulenzen genau so gut ist wie Arbeiten, dann ist es mit der Solidarität in der Gesellschaft ganz schnell vorbei. Interessanterweise sind es auch auffallend viele Industrielle, die hierfür stimmen. Klar doch, die Nutznießer können das Geld doch auch gleich bei Amazon, Zalando & Co ausgeben, dann haben sie es doch.

Was die SPD vorhat, führt zur Zerstörung des Sozialstaats. Soll der Sozialstaat auf Dauer finanzierbar sein, muss man ihn verschlanken, anstatt das Wahlvolk mit neuen Wohltaten zu beglücken. In Schweden hat man bald gemerkt, daß die Vollkasko-Versorgung der Bevölkerung auf Dauer nicht finanzierbar ist und hat sich beizeiten vom Wohlfahrtsstaat verabschiedet.

Der Sozialstaat in Deutschland bewegt sich zwischen den Punkten Finanzierbarkeit, Armutsbekämpfung und Wohl der Familien und widerspricht sich dabei auch teilweise.

Das merkt man insbesondere bei einem Bruttoeinkommen am Rande des Hartz IV-Niveaus: Da gibt es ein Überangebot an Sozialleistungen: Wohngeld, Kinderzuschlag, Bildungs- und Teilhabepaket, das Jugendamt übernimmt die Elternbeiträge für den Kindergarten. Wer dann auch nur 200,00 € brutto mehr verdient, hat nichts mehr davon. Das führt dann zu der kuriosen Situation, daß jemand dann 400,00 € weniger im Portemonnaie hat, weil er 100,00 € netto mehr verdient. Natürlich wird die betreffende Person die Stundenzahl dann nicht aufstocken. Das darf nicht Sinn des Sozialstaats sein.

Anderes Beispiel: Ehegattensplitting und beitragsfreie Krankenversicherung des erwerbslosen Ehegatten: Das führt nur dazu, daß verheiratete Frauen vom Arbeitsmarkt ferngehalten werden und anschließend in die Altersarmut getrieben werden.

Notwendig ist eine Umgestaltung des Sozialstaats, sodaß als Botschaft verkündet wird: Arbeiten lohnt sich immer, nicht arbeiten lohnt sich nicht.

Das deutsche Rentenversicherungssystem verkündet diese Botschaft und ist dabei gnadenlos gerecht. Wer viel verdient, hat hohe Rentenansprüche. Wer wenig verdient, hat geringe Rentenansprüche. Wer halbtags arbeitet, hat im Vergleich zum vollzeit Beschäftigten mit gleicher Gehaltsstruktur nur die halben Rentenansprüche. Mit der "Grundrente" wird dieses System auf dem Kopf gestellt.

Und vielleicht sollte man die Menschen auch nicht im Rahmen der Wohlfahrt entmündigen, sondern ermutigen, selbst aktiv zu werden. Das ist für die Armutsbekämpfung auch wesentlich zielführender als einfach nur das Füllhorn über das Wahlvolk auszugießen.

Hermine

hermineg antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158
Veröffentlicht von: @hermineg

Anderes Beispiel: Ehegattensplitting und beitragsfreie Krankenversicherung des erwerbslosen Ehegatten: Das führt nur dazu, daß verheiratete Frauen vom Arbeitsmarkt ferngehalten werden und anschließend in die Altersarmut getrieben werden.

Verstehe ich nicht. Warum sollte das Frauen vom Arbeitsmarkt fernhalten?

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @alescha

Verstehe ich nicht. Warum sollte das Frauen vom Arbeitsmarkt fernhalten?

Weil die Leute rechnen können vielleicht.

Anonymous antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

Und?

Das ist jetzt keine Antwort auf meine Frage, jedenfalls keine, die ich nachvollziehen kann.

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Kosten für Ganztagsbetreuung + Kosten für Arbeitsweg sind oft höher oder gleich hoch wie der Gehaltsunterschied von Minijob zu Vollzeitjob.

Anonymous antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

Glaub ich nicht.
Wenn Du Minijob durch Teilzeitarbeit ersetzt kommt es schon eher hin.
Mal als Beispiel: Minijob = 30 Stunden pro Monat.
Teilzeit = 30 Stunden pro Woche

Und wie soll die Abschaffung des Ehegattensplittings und der beitragsfreien Krankenversicherung dieses Problem beheben?

(Mal ganz abgesehen davon, daß HermineG gesagt hat, daß Frauen dadurch vom Arbeitsmarkt ferngehalten werden. Auch wer Teilzeit arbeitet wird ist auf dem Arbeitsmarkt)

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @alescha

Und wie soll die Abschaffung des Ehegattensplittings und der beitragsfreien Krankenversicherung dieses Problem beheben?

Durch die Steuererhöhung sinkt das Familieneinkommen und der Druck eine Arbeit aufzunehmen steigt ganz gewaltig.

Veröffentlicht von: @alescha

(Mal ganz abgesehen davon, daß HermineG gesagt hat, daß Frauen dadurch vom Arbeitsmarkt ferngehalten werden. Auch wer Teilzeit arbeitet wird ist auf dem Arbeitsmarkt)

Teilzeitstellen und 450 Euro-Jobs eignen sich eher nicht dazu in betriebsinternen Hierarchien aufzusteigen und damit auch finanziell aufzusteigen.

Anonymous antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158
Veröffentlicht von: @qdspieler

Durch die Steuererhöhung sinkt das Familieneinkommen und der Druck eine Arbeit aufzunehmen steigt ganz gewaltig.

Was bringt der Druck, wenn eine Vollzeittätigkeit schlicht an dem mangelnden Betreuungsangebot für die Kinder scheitert?
Kitas und Schulen mit Öffnungszeiten von 7 Uhr bis 18 Uhr sind nicht selbstverständlich.
Daß viele Alleinerziehende HartzIV beziehen liegt ja meist nicht daran, daß sie keinen Bock zum arbeiten hätten.

Und, da ich in dieser Hinsicht konservativ bin stellt sich auch die Frage, ob es für Kinder gut ist, schon im Kindergartenalter oder sogar noch früher und auch noch in der Grundschulzeit von 7.30 bis 17.30 Uhr oder sogar noch länger fremdbetreut zu werden. Ich meine: Nein.

Veröffentlicht von: @qdspieler

Teilzeitstellen und 450 Euro-Jobs eignen sich eher nicht dazu in betriebsinternen Hierarchien aufzusteigen und damit auch finanziell aufzusteigen.

Ich sage mal so: Wer in Deutschland Karriere machen will, sollte auf Kinder verzichten. Zumindest dann, wenn beide Eltern Karriere machen wollen.
Oder nach Skandinavien ziehen, wo auch Führungskräfte um 15 Uhr das Büro verlassen, um den Nachwuchs von der Kita abzuholen.

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @alescha

Was bringt der Druck, wenn eine Vollzeittätigkeit schlicht an dem mangelnden Betreuungsangebot für die Kinder scheitert?

Die Zeiten sind in BW vorbei.

Veröffentlicht von: @alescha

Ich sage mal so: Wer in Deutschland Karriere machen will, sollte auf Kinder verzichten. Zumindest dann, wenn beide Eltern Karriere machen wollen.

Das ist überall auf der Welt so. Man kann aber nicht gleichzeitig ein Lohngefälle beklagen. Das wird immer bleiben, so lange Frauen diejenigen sind, die Kinder kriegen.

Anonymous antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158
Veröffentlicht von: @qdspieler

Die Zeiten sind in BW vorbei.

Wo hast Du jetzt das her?
Die Ganztagsbetreuung kommt in Baden-Württemberg nicht so recht in Gang.
Ich lebe in BW.
Kernzeit bei uns an der Grundschule im Ort geht von 7 Uhr bis 14.30 Uhr. Reicht also nicht für eine Vollzeittätigkeit.
Eine Kernzeitbetreuung bis 17 Uhr wird im Nachbarort angeboten.
Wird aber für Leute, die Vollzeit arbeiten und dann noch pendeln müssen auch knapp.
Gleiches gilt für die Kindergärten.

Und ich möchte wetten, daß Du auch in BW noch Orte findest, wo es schwierig ist, eine Ganztagesbetreuung sicherzustellen.

Veröffentlicht von: @qdspieler

Man kann aber nicht gleichzeitig ein Lohngefälle beklagen. Das wird immer bleiben, so lange Frauen diejenigen sind, die Kinder kriegen.

... und/oder den "falschen" Beruf ergreifen.

Ich beklage mich auch gar nicht! Ich habe Geisteswissenschaften studiert, obwohl ich wußte, daß die Jobaussichten und die Verdienstmöglichkeiten da nicht berauschend sind.
Ich habe drei Kinder bekommen und Elternzeit genommen, obwohl ich wußte, daß das Gehaltseinbußen mit sich bringt.
Und ich will Teilzeit arbeiten, weil es unseren Kindern nicht dienlich wäre, wenn beide Vollzeit arbeiten.

Ich finde es nur kurios, wenn man das Ehegattensplitting abschaffen will, um auch Mütter in die Vollzeittätigkeit zu nötigen, ohne Rücksicht auf die Machbarkeit und ohne Rücksicht auf das Kindeswohl, denn, wie ich schon sagte: Ich halte eine Ganztagesbetreuung für Klein-, Kindergarten- und Grundschulkinder für falsch.

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @alescha

Ich finde es nur kurios, wenn man das Ehegattensplitting abschaffen will, um auch Mütter in die Vollzeittätigkeit zu nötigen, ohne Rücksicht auf die Machbarkeit und ohne Rücksicht auf das Kindeswohl, denn, wie ich schon sagte: Ich halte eine Ganztagesbetreuung für Klein-, Kindergarten- und Grundschulkinder für falsch.

Ich finde auch, dass ein halber Tag Kindergarten und Grundschule völlig ausreicht. Wenn auch wahrscheinlich aus anderen Gründen als du.
Ich persönlich halte auch nichts von Zwang. Wenn man die Leute zu was zwingen muss, stimmt nämlich an den Gesetzen was nicht.

Veröffentlicht von: @alescha

Ich lebe in BW.
Kernzeit bei uns an der Grundschule im Ort geht von 7 Uhr bis 14.30 Uhr. Reicht also nicht für eine Vollzeittätigkeit.
Eine Kernzeitbetreuung bis 17 Uhr wird im Nachbarort angeboten.
Wird aber für Leute, die Vollzeit arbeiten und dann noch pendeln müssen auch knapp.
Gleiches gilt für die Kindergärten.

Bei uns gibt es das Angebot im Moment noch. Wenn sich allerdings das Erzieherangebot weiter verringert, wird es eng. Denn die Erzieher haben keine Lust auf Nachmittagsarbeit.

Veröffentlicht von: @alescha

Und ich will Teilzeit arbeiten, weil es unseren Kindern nicht dienlich wäre, wenn beide Vollzeit arbeiten.

Rote und Grüne sehen das aber völlig anders. Die versprechen sich durch das herausreißen von Kindern aus Familien eine Chancengleichheit.

Anonymous antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158
Veröffentlicht von: @qdspieler

Ich finde auch, dass ein halber Tag Kindergarten und Grundschule völlig ausreicht. Wenn auch wahrscheinlich aus anderen Gründen als du.

Da bin ich mir nicht sicher. Warum bist Du der Meinung?

Veröffentlicht von: @qdspieler

Denn die Erzieher haben keine Lust auf Nachmittagsarbeit.

Meinst Du wirklich, daß es daran liegt? Wie kommst Du darauf?
Soweit ich mitbekommen habe, liegt das nicht zuletzt auch an der schlechten Bezahlung.
Oder sie haben selbst Kinder, deren Ganztagesbetreuung nicht gesichert ist, sodaß sie gar nicht ganztags arbeiten können....

Veröffentlicht von: @qdspieler

Rote und Grüne sehen das aber völlig anders. Die versprechen sich durch das herausreißen von Kindern aus Familien eine Chancengleichheit.

Damit sind Rote und Grüne nicht mehr allein.

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @alescha

Da bin ich mir nicht sicher. Warum bist Du der Meinung?

Das hat mehrere Gründe. Im Kindergarten sehe ich die Lautstärke und fehlende Ruhe als Problem.
In der Schule ist es dann die sinnlos vergeudete Zeit an Nachmittagen. Wenn ein Kind dann noch in einen oder zwei Vereine gehen möchte wird es schon schwierig, dann sind die ganzen Tage von morgens bis abends verplant, ohne dass das Kind mal Zeit für sich hat.

Veröffentlicht von: @alescha

Soweit ich mitbekommen habe, liegt das nicht zuletzt auch an der schlechten Bezahlung.

Erzieher werden nicht schlecht bezahlt.
Aber da inzwischen in sehr vielen Berufen ein Mangel herrscht, trifft es eben zuerst unattraktive Zeiten.
Langsam aber sicher zeichnet sich ja auch ein besorgniserregender Mangel in der Altenpflege ab. Da muss man demnächst mit Aufnahmestopps und Wartelisten rechnen.

Anonymous antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158
Veröffentlicht von: @qdspieler

Das hat mehrere Gründe. Im Kindergarten sehe ich die Lautstärke und fehlende Ruhe als Problem.
In der Schule ist es dann die sinnlos vergeudete Zeit an Nachmittagen. Wenn ein Kind dann noch in einen oder zwei Vereine gehen möchte wird es schon schwierig, dann sind die ganzen Tage von morgens bis abends verplant, ohne dass das Kind mal Zeit für sich hat.

Da bin ich ganz bei Dir.

alescha antworten
HermineG
(@hermineg)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 15

Hallo Alescha,

Frauen verdienen ja - immer noch - erheblich weniger als die Männer, vor allem dann, wenn sie Teilzeit arbeiten. Also behält der Ehemann die Steuerklasse III, die Frau landet in der Steuerklasse V. Bei Steuerklasse V arbeitet frau nur fürs Finanzamt, der Blick auf die Lohnabrechnung ist eine einzige Frustnummer. Hinzu kommen die Werbungskosten, die erhöhten Kosten für die Kinderbetreuung und der Wegfall etwaiger Sozialleistungen. Da gibt es mehr als genug Frauen, die da sagen "Das lohnt sich nicht." Und es gibt leider immer noch mehr als genug Männer, die nicht wollen, daß ihre Frauen arbeiten, weil sie um ihre Steuervorteile fürchten. Der Steuervorteil durchs Ehegattensplitting ist nämlich um so größer, je größer der Gehaltsunterschied zwischen den Ehegatten ist,, am größten bei der Alleinverdiener-Ehe.

Das hält die Frauen vom Arbeitsmarkt fern. Wenn Frauen wenig arbeiten, zahlen sie wenig in die Rentenversicherung ein und haben dann eben geringe Rentenansprüche und sind dann - vor allem, wenn die Ehe mit der Scheidung endet - in der Altersarmut.

Was aber längst nicht jeder weiß: Ob bei Doppelverdienern Steuerklasse III/V oder IV/IV, ist völlig wurscht, nach Abgabe der Einkommenssteuererklärung kommt exakt die gleiche Steuerlast heraus.

Und was auch nicht jede zur Kenntnis nimmt: Der Mann ist keine Altersvorsorge!

Viele Grüße

Hermine

hermineg antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

Hallo Hermine

Veröffentlicht von: @hermineg

Da gibt es mehr als genug Frauen, die da sagen "Das lohnt sich nicht."

Bei den meisten Frauen wird es wohl eher ein "das geht nicht" sein.

Bevor die Kinder kamen habe ich Vollzeit gearbeitet, dann ging es in die Elternzeit, und danach Teilzeit und ja, ich bin auch in Steuerklasse V (allerdings bin ich unabhängig von meinem Mann krankenversichert).
Mit drei Kindern ist es mir derzeit schlicht schlecht möglich, Vollzeit zu arbeiten.
Und selbst als ich noch Vollzeit gearbeitet habe habe ich erheblich weniger als mein Mann verdient. Weil ich genau das gemacht habe, was als eine der Ursachen für das Gehaltsgefälle ausgemacht wird: Neigungsfächer studiert, in denen man absehbar weniger verdient. Geisteswissenschaftler verdienen meist deutlich weniger als Ingenieure.

Daran ist jetzt aber nicht das Ehegattensplitting schuld, sondern entweder der Umstand, daß nicht überall eine Ganztagesbetreuung des Nachwuchses gewährleistet ist, oder daran, daß nicht alle Eltern es gut finden, wenn Kinder schon im Kindergarten- oder Grundschulalter von 7-17 Uhr in der Kita oder Ganztagesbetreuung sind.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag
Alescha

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Wieso wird Kinder erziehen nicht als Arbeit anerkannt 🤨🤨🤨

Anonymous antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

Weil frau dann weniger Steuer zahlt. Und nicht oder nur eingeschränkt dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht 😈

Und wenn du als Frau nicht einer Erwerbstätigkeit nachgehst, am besten natürlich Vollzeit, bist du auch nicht emanzipiert und gleichberechtigt, da du finanziell von deinem Mann abhängig bist.

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

wäre aber ja gut wenn eine frau die sich entscheidet das sie halt ganz für die kinder da sein will das als arbeit angerechnet bekommt für rente und so

Anonymous antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

Da bin ich ganz Deiner Meinung!

Aber zumindest für die Elternzeit wird die Erziehungszeit für die Rente angerechnet, und danach gibt es noch eine Kinderberücksichtigungszeit: https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/elternzeit/muss-ich-waehrend-der-elternzeit-beitraege-zur-rentenversicherung-zahlen-/124868

alescha antworten
myhopeinHim
(@myhopeinhim)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 80

Ich finde den Gedanken für Hausfrauen, die Kinder erziehen oder Angehörige pflegen eine volle Rentenanwartschaft zu berechnen, wie wenn sie diese Zeit gearbeitet hätten, gar nicht so abwegig. Immerhin lebt die Gesellschaft und der Arbeitsmarkt von diesen Leistungen der Frauen. Siehe Facharbeitermangel und was der kostet, nur weil Frauen nicht mehr so viele Kinder großziehen und erziehen wollen.
Narürlich passt das wieder nicht in unser Rentensystem, also muss der Staat eine entsprechende Summe für diese Frauen einzahlen oder er muss diese Rente aus anderen Mitteln zahlen oder tatsächlich einen Lohn an Mütter und pflegende Angehörige auszahlen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das an den gesamten Sozialausgaben auf allen Ebenen gar nicht viel teurer wird.

myhopeinhim antworten
myhopeinHim
(@myhopeinhim)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 80
Veröffentlicht von: @hermineg

Bürgergeld oder Bedingungsloses Grundeinkommen? Nicht finanzierbar. Und wenn Faulenzen genau so gut ist wie Arbeiten, dann ist es mit der Solidarität in der Gesellschaft ganz schnell vorbei. Interessanterweise sind es auch auffallend viele Industrielle, die hierfür stimmen. Klar doch, die Nutznießer können das Geld doch auch gleich bei Amazon, Zalando & Co ausgeben, dann haben sie es doch.

Ich finde es schade, dass den einzahlenden Arbeitern immer Faulenzer gegenübergestellt werden. Die gibt es sicher, aber die Mehrheit derer, die keine Arbeit haben, würden doch liebend gerne arbeiten und können aus den verschiedensten Gründen nicht. Davor darf man die Augen doch nicht verschließen. Es liegt zum Teil ja auch an unserer superguten Bürokratie und Ordnung, dass diese Leute sich nicht mal ehrenamtlich für unsere Gesellschaft einsetzen können. Als Hartz IV Empfänger musst du jeden TAg dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen (der für viele einfach nicht vorhanden ist), da kannst du dich nicht einfach verpflichten freiwillig in einem Altersheim oder einer Kita auszuhelfen, damit du nicht untätig zu Hause sitzt.

Veröffentlicht von: @hermineg

Das merkt man insbesondere bei einem Bruttoeinkommen am Rande des Hartz IV-Niveaus: Da gibt es ein Überangebot an Sozialleistungen: Wohngeld, Kinderzuschlag, Bildungs- und Teilhabepaket, das Jugendamt übernimmt die Elternbeiträge für den Kindergarten. Wer dann auch nur 200,00 € brutto mehr verdient, hat nichts mehr davon. Das führt dann zu der kuriosen Situation, daß jemand dann 400,00 € weniger im Portemonnaie hat, weil er 100,00 € netto mehr verdient. Natürlich wird die betreffende Person die Stundenzahl dann nicht aufstocken. Das darf nicht Sinn des Sozialstaats sein.

Veröffentlicht von: @hermineg

Das merkt man insbesondere bei einem Bruttoeinkommen am Rande des Hartz IV-Niveaus: Da gibt es ein Überangebot an Sozialleistungen: Wohngeld, Kinderzuschlag, Bildungs- und Teilhabepaket, das Jugendamt übernimmt die Elternbeiträge für den Kindergarten. Wer dann auch nur 200,00 € brutto mehr verdient, hat nichts mehr davon. Das führt dann zu der kuriosen Situation, daß jemand dann 400,00 € weniger im Portemonnaie hat, weil er 100,00 € netto mehr verdient. Natürlich wird die betreffende Person die Stundenzahl dann nicht aufstocken. Das darf nicht Sinn des Sozialstaats sein.

Sehr gutes Beispiel, da stimme ich dir voll zu. Das ist das Manko, unter dem die BEtroffenen auch leiden.

Veröffentlicht von: @hermineg

Das deutsche Rentenversicherungssystem verkündet diese Botschaft und ist dabei gnadenlos gerecht. Wer viel verdient, hat hohe Rentenansprüche. Wer wenig verdient, hat geringe Rentenansprüche. Wer halbtags arbeitet, hat im Vergleich zum vollzeit Beschäftigten mit gleicher Gehaltsstruktur nur die halben Rentenansprüche. Mit der "Grundrente" wird dieses System auf dem Kopf gestellt.

Veröffentlicht von: @hermineg

Das deutsche Rentenversicherungssystem verkündet diese Botschaft und ist dabei gnadenlos gerecht. Wer viel verdient, hat hohe Rentenansprüche. Wer wenig verdient, hat geringe Rentenansprüche. Wer halbtags arbeitet, hat im Vergleich zum vollzeit Beschäftigten mit gleicher Gehaltsstruktur nur die halben Rentenansprüche. Mit der "Grundrente" wird dieses System auf dem Kopf gestellt.

Vielleicht liegt ein Problem in der Bezeichnung Grundrente. Denn dieser Vorschlag von Herrn Heil hat ja eigentlich mit dem Rentenversicherungssystem nichts zu tun und berührt es auch nicht. Der einzige ZUsammenhang besteht darin, dass die vorhandene Rente berücksichtigt wird. Das Rentenversicherungssystem steht auf einem anderen Blatt und es ist gnadenlos und auf seine Art gerecht.

Veröffentlicht von: @hermineg

Und vielleicht sollte man die Menschen auch nicht im Rahmen der Wohlfahrt entmündigen, sondern ermutigen, selbst aktiv zu werden. Das ist für die Armutsbekämpfung auch wesentlich zielführender als einfach nur das Füllhorn über das Wahlvolk auszugießen.

Dazu brauchen wir eine komplette Umstrukturierung unseres Systems.

myhopeinhim antworten
Miss.Piggy
Beiträge : 1940

Ich frage mich, wie das alles in Zukunft finanzierbar sein soll.

Es werden jetzt schon 57% des Bundeshaushalts für Soziales ausgegeben (Tendenz steigend). Und das in einer Zeit mit guter Konjunktur, sprudelnden Steuereinnahmen und geringer Arbeitslosigkeit.

Was ist, wenn es mal nicht mehr so gut läuft?

Die SPD verteilt ja nicht "ihr" Geld, sondern das Geld der Steuerzahler und das muss erst mal erwirtschaftet werden.

miss-piggy antworten
3 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @miss-piggy

Es werden jetzt schon 57% des Bundeshaushalts für Soziales ausgegeben (Tendenz steigend). Und das in einer Zeit mit guter Konjunktur, sprudelnden Steuereinnahmen und geringer Arbeitslosigkeit.

Das lustige ist ja dass es trotzdem Leute gibt die von "sozialem Kahlschlag" spricht. 😀

Anonymous antworten
mrb-II
 mrb-II
(@mrb-ii)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 954

genauso wie es leute gibt, die die bundeswehr mit 43 milliarden euro im jahr für unterversorgt halten.

mrb-ii antworten
Tertullian
(@tertullian)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 415
Veröffentlicht von: @miss-piggy

Es werden jetzt schon 57% des Bundeshaushalts für Soziales ausgegeben (Tendenz steigend). Und das in einer Zeit mit guter Konjunktur, sprudelnden Steuereinnahmen und geringer Arbeitslosigkeit.

Der Staat kann bestenfalls auf Notlagen seiner Bürger reagieren und ein vermeintlich volles Füllhorn ausschütten. Gute Politiker können die Ausgaben so steuern, dass die Hilfen bei denen ankommen, die sie wirklich benötigen (Subsidiarität). Viele Sozialausgaben sind aber weniger Nothilfen als finanzielle Anreize für ein bestimmtes Lebensmodell (z. B. Elterngeld, (Bau-)Kindergeld, Ehegattensplittung etc.).

Wenn in Deutschland Vollbeschäftigung bei angemessenen Löhnen herrschen würde, könnte man den Sozialstaat radikal zurückfahren und ihn auf Berufs-/Erwerbsunfähige begrenzen. Kinder- und andere Zuschläge oder Altersvorsorgebeträge könnten ja theoretisch auch von Unternehmen getätigt werden (und werden es von verantwortungsvollen und entsprechend florierenden Unternehmen ja auch). Nur: Unternehmensfinanzen unterliegen ähnlich starken Schwankungen wie Staatsfinanzen und viele Kleinbetriebe mit selbst haftenden Gesellschaftern können den Mitarbeitern weniger bieten als Großkonzerne.

Dazu kommt aber noch die Frage nach dem angemessenen Lebensunterhalt oder die Definition einer Armutsgrenze. Beides ist sehr relativ und hat auch damit zu tun, dass der Mensch nun mal gern seinen Lebensstandard mit dem seiner Mitmenschen vergleicht. Und meistens schaut man dabei nach oben, nicht nach unten.

tertullian antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lena82

Glaubt ihr dass das finanzierbar ist ?

Natürlich ist das nicht finanzierbar. Mit Nachhaltigkeit hat das recht wenig zu tun.

Veröffentlicht von: @lena82

Und wie seht ihr es in Bezug auf die jüngere Generationen ?

Wer es kann sollte sich die Möglichkeit offenlassen Deutschland zu verlassen und sich entsprechend beruflich orientieren.

Anonymous antworten
1 Antwort
thursday
(@thursday)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 1

Wer Lust hat, informiert sich doch mal auf Nachdenkseiten.de
sehr empfehlenswert!

thursday antworten
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