Hat Israel noch eine Wahl...?
Ich möchte hier mal ein konkretes Thema in den Vordergrund rücken, nachdem die Angriffe der israelischen Armee auf den Gaza-Streifen von allen möglichen Seiten immer wieder thematisiert werden und damit auch Proteste einhergehen, die das Leiden der dortigen Zivilbevölkerung in den Fokus stellen. Dass Greta Thunberg einen Beitrag teilt, in dem in diesem Zusammenhang von einem "Genozid" die Rede ist halte ich zwar für ziemlich daneben... aber das Anliegen, die Zivilbevölkerung zu verschonen halte ich für sehr berechtigt. Ich meine, man müsste sich nur einmal vorstellen, die hiesige Regierung würde die Bundeswehr anweisen, Problembezirke in Köln oder Berlin zu bombardieren, weil man dort der Kriminellen nicht mehr Herr wird...
Aber ist das hier vergleichbar? Was wäre, wenn Israel jetzt keine Angriffe starten würde? Wenn man die Hamas auch weiterhin in Ruhe ließe? Wäre das zu verantworten?
Ich persönlich sehe da keine Alternative mehr, die das Leben israelischer Bürger weiterhin schützen könnte.
Andererseits... man kann natürlich auch so argumentieren, dass man auch mit einem Angriff auf Gaza das Leben israelischer Bürger gefährdet. Man könnte also jegliche Angriffe einstellen, Gaza abriegeln, die Mauern noch viel höher machen, die Präsenz der Armee erhöhen und damit die Sache auf sich beruhen lassen.
Wäre das vielleicht das bessere Signal? Wenn man eben nicht das tut, was die Hamas offenbar provozieren wollte? Soll man weiteren Raketenbeschuss hinnehmen, weil dann insgesamt immer noch weniger Israelis sterben als bei einer Bodenoffensive...?
Eine optimale Lösung wird es wohl nicht geben... aber zumindest sollten jene, die die Einstellung der Kampfhandlungen fordern, doch selber Alternativen nennen können?
Wie könnten die wohl aussehen?
Gibt es einen besseren Weg als Krieg?
Veröffentlicht von: @lucan-7Eine optimale Lösung wird es wohl nicht geben... aber zumindest sollten jene, die die Einstellung der Kampfhandlungen fordern, doch selber Alternativen nennen können?
Das hast Du am 21. Oktober 2023 geschrieben. Inzwischen ist doch nicht wenig Zeit vergangen, die Kampfhandlungen dauern an, ein Ende ist nicht in Sicht. Die Stimmen für die Einstellung sind nicht verstummt, genannte Alternativen - besonders von diesen Leuten - sind mir nicht bekannt. Sehe ich das falsch?

Die Stimmen für die Einstellung sind nicht verstummt, genannte Alternativen - besonders von diesen Leuten - sind mir nicht bekannt. Sehe ich das falsch?
Die mir bekannten Alternativen lauten "Verhandlungen und Zweistaatenlösung". Wobei das ja so oder so nicht vom Tisch ist, das muss kommen. Die Frage ist halt, was die Kämpfe jetzt noch bringen sollen, ausser das Leid der Zivilbevölkerung weiter zu vergrößern.
So lange die Hamas weiter handlungsfähig bleibt ist Israel weiter in Gefahr. Und eine Zweistaatenlösung könnte der Hamas neue Möglichkeiten eröffnen... staatliche Aufträge, diplomatische Immunität, neue Einflussmöglichkeiten in der UN. Das muss also verhindert werden.
Ob die Hamas so weit zerschlagen werden kann, dass sie in Gaza keinen Fuss mehr fassen kann... das ist weiterhin die große Frage.
Und wie Israel genau gute nachbarschaftliche Beziehungen aufbauen will - das steht ohnehin in den Sternen.
Es gibt nur eine klare Antwort für den Konflikt.
"Vater vergib Ihnen, Sie wissen nicht was Sie tun." Egal auf welcher Seite. Der Konflikt kennt nicht 2 Seiten, sondern die Spaltung ist in unserer Staaten, Gemeinden, Familien, Häusern und in unseren Herzen. Es ist der Kampf "Hass gegen Liebe". Das ist die einzige Entscheidung die wir treffen müssen.
Lieben wir und vertrauen auf Gott und halten auch die andere Wange hin.
Oder greifen wir zur Waffe und vergießen Blut.
Und ja, das ist leicht zu sagen wenn man nicht vor Ort ist und dem ins Auge sieht. Die Lösung für die Kinder Israel (wer und wo auch immer die sind) ist Folgende: Jeshuwah im Herzen anzunehmen, denn so werden die Kinder mit dem Vater versöhnt.
Es steht in der Geschichte Josephs geschrieben und genau so können der himmlische Vater und die Kinder Israels versöhnt werden. Indem sie vor Jeshuwah als Herrn knien und er wird sich Ihnen als Bruder zeigen.
Gott ist weise und mächtig und er wird einen Weg dafür finden.

Und ja, das ist leicht zu sagen wenn man nicht vor Ort ist und dem ins Auge sieht. Die Lösung für die Kinder Israel (wer und wo auch immer die sind) ist Folgende: Jeshuwah im Herzen anzunehmen, denn so werden die Kinder mit dem Vater versöhnt.
Wenn sie das tun und danach auch noch "die andere Wange hinhalten", dann werden sie allerdings allesamt getötet.
Natürlich kann man den Angriff von Israel auf den Gaza Streifen kritisieren, dafür gibt es eine Menge Gründe. Wenn man aber die Wehrhaftigkeit Israels generell in Frage stellt, dann könnte es schnell kritisch werden.
Und ob es dann nicht zynisch ist, an dieser Stelle dann "geistig" zu argumentieren...?

Ich habe es nich zynisch gemeint, sondern im vollen Ernst. Ich mag auch nicht politisch argumentieren. Rein aus einer Glaubensperspektive wäre das denke ich der richtige Weg, den Weg der Liebe zu wählen. Wie weit man dabei gehen mag und ob man beispielsweise sagt man baut Häuser danach besser wieder auf, steht auf einem ganz anderen Blatt, jedoch denke ich dass der Kampf Hass gegen Liebe das zentrale Element ist.

Ich habe es nich zynisch gemeint, sondern im vollen Ernst. Ich mag auch nicht politisch argumentieren.
Das wollte ich dir auch nicht unterstellen. Aber man kann die Politik hier nicht einfach ausblenden. Damit machst du es dir zu einfach.

In Mt 5,38 folgende spricht Jesus über Auseinandersetzungen zwischen Privatmenschen.
Wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt....das ist die Beleidigung durch einen Rückhandschlag. Hier bedeutet die andere Wange hinhalten die Herausfordung für einen aktiven Vorhandschlag und gleichzeitig zeigt sich der Geschlagene nicht als hilfloses Opfer.
Versucht man die, möglichst noch falsch verstandene(dulde einfach), Bibelstelle auf die Staatsebene anzuwenden, dann wird es mehr als schräge. Eine Regierung hat die Pflicht, ihre Bürger zu schützen und zu verteidigen gegen Aggressoren und nicht ihre Bürger in Stich zu lassen und ihnen mit einer falsch verstandenen Bibelstelle zu empfehlen, sich weiter massakrieren, vergewaltigen, lebendig verbrennen, usw..., im Endeffekt, sich ausrotten zu lassen, was die erklärte Absicht der Aggressoren ist.
Bitte denke noch einmal scharf nach über dein Post.

Halte auch die andere Wange hin, kann ja nur ein Individuum für sich entscheiden. Auch ein Präsident oder König als Individuum. Kriege sind in Gänze vollkommen sinnlos. König David hat Dinge für sich und das Volk entscheiden als größer König und Jesus hat Dinge für sich und sein Volk entscheiden als noch größerer König. Der große Krieg ist in uns der Kampf Hass gegen Liebe in uns.
Ich sehe - so kommt es zumindest bei mir an - auf beiden Seiten einzelne Individuen denen nach 77-facher Rache dürstet. Das ist nicht der Weg den ich gehe. Da kann ich ja auch nur meine Überzeugung versuchen mit euch zu teilen, auch wenn die vielleicht von eurer abweicht - vielleicht auch nicht. Für mich und meine Familie wäre Flucht und Erdulden dem selbst zur Waffe greifen vorzuziehen.
Und ja, ich gebe Dir Recht, eine Regierung hat aus Sicht der Bürger diese Pflicht. Jedoch ist das hier ja kein Politikforum sondern ein Glaubensforum. Gott und Glaube steht für mich persönlich über dem Staat. Ich versuche nach "gib dem Staat was dem Staat gehört, gib Gott was Gott gehört und Jesus was ihm gehört" zu leben. Da sowieso keines unserer staatlichen Systeme Bestand haben wird, warum soll ich dann für einen Staat kämpfen oder überhaupt Krieg führen.
Jeder der überzeugt ist, dass sowieso alles Gott gehört ( und das ist für mich sicher ) muss sich doch fragen für was er dann einen Krieg führen würde. Um es von der einen Tasche Gottes in die andere zu verschieben? Der Weg des Schwertes ist immer der gleiche und damit wechselt sich die Seite nicht. Das Einzige was etwas am Auge um Auge Prinzip ändert ist der Weg den Jesus uns gezeigt hat. Da ist kein anderer Weg. Alles andere ist Wildnis.
Ich glaube an das Versprechen von Jesus und das Ewige Leben und doch heißt es "Fordere Gott nicht heraus" also muss ich auch nicht mich absichtlich in Gefahr begeben um das herauszufinden. Final wissen tu ich es auch nicht, weder wie etwas final sein wird, noch was mit mir final sein wird, aber ich kämpfe darum immer wieder auf Jesus und den himmlischen Vater zu vertrauen und das ist auch mein Rat. Egal in welcher Angelegenheit.

@outoftheclouds Und ja, das ist leicht zu sagen wenn man nicht vor Ort ist und dem ins Auge sieht.
Den Einwand ahnst Du also schon voraus. Und plapperst dann leicht weiter darüber wie
Die Lösung für die Kinder Israel (...)
auszusehen habe: Die Israelis sollen sich mal schön zu Jesus bekehren, dann wird alles gut.
Ja. Genau. Nach dieser Lösung wurde lange gesucht und nun ist sie endlich gefunden. Zeit, dass die in Israel davon erfahren. Wer sagt's ihnen?

Gott sagt es Ihnen bereits.
Ich mag gern einen Lesetipp geben. Lies die Geschichte von Joseph im 1. Buch Mose. Der, der nach Ägypten verkauft wurde und den seine Brüder (die Kinder Israels) töten wollten und dann für 30 Silberlinge verkauft haben. Diese Geschichte ist eine Prophezeiung auf Jesus, denn Joseph nimmt in der Geschichte die Rolle des Jesus ein und alle Dinge drumherum sind metaphorisch, wie in einem Gleichnis verändert. Es ist die Sprache von Jesus, der in Gleichnissen gesprochen hat, in der auch diese Geschichte erzählt wird. Es steht alles da. 1 zu 1.
Da steht was mit Jesus passiert ist und dass er aktuell als 2. Mann im jenseitigen Königreich herrscht. Da steht auch dass seine Brüder in Bedrängnis und Hungersnot ( das ist der Hunger nach geistiger Nahrung vom himmlischen Vater) zu ihm kommen und die Kinder Israels mit dem Vater versöhnt werden. Es steht genauso geschrieben. Ich habe dem nichts hinzuzufügen als wie es da steht.

Gott sagt es Ihnen bereits.
Du übersiehst, dass vor den Augen Israels noch eine Decke liegt (2.Kor 3,12-15), die nur Gott heben kann. Blindheit ist Israel (»zum Teil«) verhängt, bis die Fülle der Heiden im Reich Gottes angekommen ist, und dann wird die Decke weggetan, ganz Israel wird gerettet (Rö 11,24-27), und dann kommt das Ende.
Das hört sich nicht danach an, dass damit der gegenwärtige Konflikt gelöst wird.

Lieber Helmut, danke. Sorry mit den Stellen wo was genau geschrieben steht bin ich nicht so gut. Ich glaube dass das Volk Israel nicht mit dem Staat Israel gleichzusetzen ist. Sondern dass das Volk Israel bereits bis an die Enden der Erde verteilt ist. So wie es auch geschrieben steht (Stelle kenne ich leider nicht). Und ich glaube dass es aktuell die Zeit ist in der der Schleier weggenommen wird.
Woher kommt meine Überzeugung:
1. Ich mache seit ca. 20 Jahren eher aus Neugier heraus immer wieder faktenbezogene Ahnenforschung und bin im 1. Quartal diesen Jahres sehr viel weiter gekommen und habe festgestellt dass ich selbst israelische Wurzeln habe. Ist wahrscheinlich bei vielen Menschen der Fall, da die Mathematik über viele Generationen (70+) hinweg schon eine sehr große Zahl an möglichen Vorfahren ergibt, die deutlich größer ist als die vermutliche Zahl der Menschen die zu dieser Zeit auf deer Erde lebten.
2. Bei mir hat er vor ein paar Wochen die Decke weggenommen, denn mein “Erlebnis” war, dass ich es in Bedrängnis geschafft habe das Geschenk der unverdienten Gnade und Güte von Jeshuwah anzunehmen und als ich mich vor ihm als Herrn verneigt habe, hat er mich als Bruder in den Arm genommen und mir kam sofort die Geschichte des Joseph in den Kopf, die ich nun komplett anders lese.
In dieser Geschichte steckt für mich auch ein Teil der Erklärung wie die Herzen von Vätern wieder zu den Herzen von Söhnen werden und wie die Herzen von Söhnen zu den Herzen von Vätern werden (Was Maleachi gesagt hat). Weil die Söhne Israels selbst zu Vätern der Erkenntnis und des Glaubens für Ihre Nächsten (= die ihnen nachfolgen = Ihre Söhne) werden und sie selbst wieder zu Söhnen des himmlischen Vaters werden. So werden die Herzen vereint und versöhnt.
Ob sich damit der gegenwärtige Konflikt löst weiß ich auch nicht und ich weiß auch nicht wann was passiert, jedoch bin ich mir sicher aktuell tut sich etwas.

dass ich selbst israelische Wurzeln habe. Ist wahrscheinlich bei vielen Menschen der Fall, da die Mathematik über viele Generationen (70+) hinweg schon eine sehr große Zahl an möglichen Vorfahren ergibt
Ein Jude unter 100 nichtjüdischen Vorfahren sind noch keine »israelischen Wurzeln«.
Jeshuwah
Jesus kommt von iesous, also iesou mit grammatischer Endung dran. Das ist die Transkription von jeschu`, geschrieben ješuw`, wobei das š natürlich für sch steht (wie in Škoda) und das w in der Konsonantenschrift das u andeutet (sog. plene-Schreibung). Das Ajin (`) am Ende ist kein Laut, den Europäer in ihren Sprachen haben, weshalb es auch von europäischen Juden (und damit im sog. Bibelhebräisch und im modernen Ivrit) nicht gesprochen wird. Stattdessen sprechen die Juden heute entweder ein Alef (´, wir haben es z.B. in Be´amter) oder ein a (bzw. ein etwas reduziertes ª) - und so kommt es zur Aussprache »Jeschuª«. Nur dann noch ein w reinzutun macht es endgültig falsch. So wie Jesus es ausgesprochen hat hat es sich für deutsche Ohren wohl eher nach »jeschúhu« als nach »jeschua« angehört, aber auch das ist natürlich eine ziemliche Vereinfachung (am besten fragst du einen orientalischen Juden 😉 ).
jedoch bin ich mir sicher aktuell tut sich etwas
Natürlich tut sich was - aber das könnte eher die Prophezeiung wahr werden lassen, wonach Israel in größter Bedrängnis ist, wenn Jesus zurückkehrt.

Die Transliteration in 2letterlookup.com hat die Schreibweise, die outoftheclouds verwendet.
יֵשׁוּעַ | Yeshuwa` | Jeshua |
Es gibt mehrere Personen im AT, die diesen Namen tragen, ebenso eine Stadt.
Möglicherweise ist das die Quelle, die outoftheclouds auf die Schreibweise gebracht hat.
Strongs #3442: ; Jeshua = "he is saved" |
||

Na ja, sich so an die Konsonanten zu halten, dass ein als u-Zeichen benutztes waw geschrieben wird, aber dann das Ajin als a schreiben, ist schon merkwürdig.
Veröffentlicht von: @lucan-7
Natürlich wäre es gut für Israel, wenn die Bewohner vom Gaza-Streifen wegziehen würden. Das bedeutet aber nicht, dass Israel die Bewohner dort töten will.
Also reden wir doch wieder von Kollektivschuld: Alle Palästinenser gehören zur Hamas. Das impliziert diese Aussage nämlich.
(Vielleicht tun sie es ja inzwischen. Aber die Frage wäre, ob sie es vor dem 7. Oktober schon taten. Das ist der israelischen Regierung also völlig egal. Auch ein sehr moderner Ansatz.)

Also reden wir doch wieder von Kollektivschuld: Alle Palästinenser gehören zur Hamas. Das impliziert diese Aussage nämlich.
Nein. Um im Bild zu bleiben: Wenn wir uns wünschen, dass die nervige Nachbarsfamilie doch bitte wegziehen möge, weil ein Teil davon kriminell ist, dann bedeutet das nicht, dass wir jedem einzelnen dieser Familie unterstellen, kriminell zu sein. Aber wir betrachten sie eben trotzdem als Einheit.
Und die Hamas rekrutiert ja immer wieder neue Mitglieder. Auch das wäre nicht mehr möglich, wenn keine Palästinenser mehr dort leben würden.
Und trotz allem: Wir reden hier nur von einer Situation, die vorteilhaft für Israel wäre - nicht davon, dass Israel tatsächlich plant, dergleichen zu verwirklichen.
Zumindest hier und jetzt nicht...
@lucan-7
" Hat Israel noch eine Wahl...?" - so lautet die Überschrift.
Israel wohl schon - Netanjahu wohl kaum.
Dieser Konflikt - oder sagen wir besser "dieser Krieg" sichert seinen Machterhalt,
schart seine Anhänger um seine Person (und Position)
und macht ihn gleichermaßen "unentbehrlich" wie auch "unantastbar".
Erst mit seinem Rücktritt werden ernsthafte Verhandlungen und ein dauerhafter Friede möglich sein.


@lucan-7
Nicht mit dem "Hamas-Fußvolk" in Gaza, aber vielleicht mit den Hamas-Führern in Katar.

Nicht mit dem "Hamas-Fußvolk" in Gaza, aber vielleicht mit den Hamas-Führern in Katar.
Deren Geschäftsmodell basiert auf "Terror gegen Israel" (Ja, damit lässt sich Geld verdienen!).
Worüber will man da verhandeln, wenn das Geschäft doch gerade so gut läuft und die Einnahmen sprudeln...?

@lucan-7
Die Einnahmen sprudeln so lange, bis die Hintermänner der Hintermänner andere (bessere) Einnahmequellen angeboten bekommen.
Aber ich will dieses Thema nicht zu sehr vertiefen - das steht mir auch nicht zu.
Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass der Hamas-Überfall für Netanjahu gerade zur rechten Zeit gekommen ist.
Ich frage mich, wie ein international hoch geachteter Geheimdienst wie der israelische so von den Ereignissen überrollt werden konnte und glaube nicht, dass er so völlig ahnungslos war. Viel mehr vermute ich, dass Meldungen von "höherer Stelle" aus negiert und vorbeugende Maßnahmen abgebremst wurden.

Ich frage mich, wie ein international hoch geachteter Geheimdienst wie der israelische so von den Ereignissen überrollt werden konnte und glaube nicht, dass er so völlig ahnungslos war. Viel mehr vermute ich, dass Meldungen von "höherer Stelle" aus negiert und vorbeugende Maßnahmen abgebremst wurden.
Ich sehe hier keine echten Vorteile für die Regierung. Zwar kann der Krieg der Ablenkung von internen Problemen dienen, aber das Risiko war doch um einiges zu groß, dass man am Ende die Regierung verantwortlich macht.
Mal abgesehen davon, dass solche Verschwörungen Mitwisser bedeuten und das schnell das eigene Ende im Gefängnis bedeuten kann...

@lucan-7 Die Frage mit dem Geheimdienst stellte sich für mich auch.
Darauf fand ich aber keine stichhaltige Antwort.
So wie ich das verstehe, werde ich darauf so auch keine Antwort finden.
Sagen wir einmal
1) Israel hätte es gewusst
Und nun? Klar, dann hätten sie es bewusst in Kauf genommen. Und bewusst in Kauf genommen, dass so viele Zivilisten getötet und gefangen genommen werden.
Das scheint mir dann doch etwas weit her geholt zu sein.
Was für mich dagegen spricht, ist, dass es nach dem 7. Oktober so lange dauerte bis Israel wieder die Kontrolle erlangte.
2) Israel hat es nicht gewusst
Das wäre so, den Ereignissen nach am plausibelsten.
Nur stellt dies den israelischen Geheimdienst in ein schlechtes Licht.
Da kann man viel darüber spekulieren.
Vielleicht sollte man erst einmal die Fakten sammeln.
Die New York Times (30.November/2.Dezember 2023) berichtete, dass israelische Offizielle den Plan für die Angriffe des 7. Oktober mehr als ein Jahr im voraus erhielten, ihn jedoch als zu schwierig für Hamas auszuführen einschätzten.
Ferner schreibt sie, dass das Dokument kein Datum nannte.
Sie nennt ferner ein Memorandum des israelischen Verteidigungsministeriums von 2016 was schon von ähnlichen Plänen spricht (Geiseln nehmen, Siedlung(en) besetzen).
Ich bin und war nie im Militär aktiv, aber soweit ich das jetzt mitbekommen haben erscheint es mir plausibel, dass alle Armeen Pläne machen, die sie dann nicht umsetzten. Sie benötigen aber Pläne, für den Fall, dass sie sie einmal umsetzten wollen/sollen.
Was offen bleibt, sind die Aktionen, oder ausbleibenden Aktionen von Hisbollah und den anderen Arabern innerhalb von Israel und im Westjordanland.
Jetzt hinterher kann man sagen: da passierte nicht so viel. Aber vorher kann kaum jemand solche Dynamiken abschätzen. Das spricht für mich auch gegen: "Israel wusste im voraus, dass der Angriff am 7. Oktober stattfinden würde".

2) Israel hat es nicht gewusst
Das wäre so, den Ereignissen nach am plausibelsten.
Nur stellt dies den israelischen Geheimdienst in ein schlechtes Licht.
Am plausibelsten erscheinen mir die Berichte, nach denen Israel zwar die Beobachtungen vorlagen, man sie aber missinterpretiert und nicht ernst genommen hat, weil die Hamas ständig militärische Übungen durchgeführt hat, aber nie etwas Ernsthaftes geschah. Man ging wohl davon aus, dass die Hamas nach innen Stärke demonstrieren wollte, ohne dabei echte Angriffsabsichten zu haben. Und das war dann die Fehleinschätzung.

Es gibt auch noch die Möglichkeit, dass man etwas davon wusste, aber die Wucht des Angriffs unterschätzte und es irgend jemand deshalb schludrig behandelte. Aber auch ein In-Kauf-nehmen eines kleinen Massakers ist schon gravierend, so einen Vorwurf sollte man nicht leichtfertig erheben.
Das Datum war mit ziemlicher Sicherheit nicht bekannt.

Aber auch ein In-Kauf-nehmen eines kleinen Massakers ist schon gravierend, so einen Vorwurf sollte man nicht leichtfertig erheben.
Eben. Ich will nicht völlig ausschließen, dass solche Dinge passieren - dass also Regierungen von Anschlägen wissen, aber nichts dagegen unternehmen, weil es ihnen in den Kram passt. Von Russland hieß es ja sogar, dass "feindliche Anschläge" von der Regierung selbst inszeniert und dafür auch dutzende Tote in kauf genommen wurden.
Aber ohne konkrete Hinweise halte ich solche Verdächtigungen nicht für gerechtfertigt, und man muss sich halt auch fragen, ob man hier nicht einfach nur eigene Vorurteile bestätigt sehen will...
Interessante Hintergründe
»Le Figaro« hat einen Bericht über die Hintergründe des Angriffs vom 7. Oktober 2023 vorgelegt
Quelle: Jüdische Allgemeine vom 29.12.2023 13:29
"Hamas überrumpelte Hisbollah"
"Nachdem ein Hamas-Funktionä im Libanon am 7. Oktober erst gegen 6 Uhr telefonisch angewiesen habe, Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah über das bevorstehende Geschehen zu informieren, sei es zum Zerwürfnis gekommen, so der Bericht weiter. Denn die libanesische Terrorgruppe habe einen ähnlichen Angriff auf Israels Norden geplant. »Die Palästinenser haben die Karten aufgedeckt, die sie für einen künftigen Angriff auf Israel in der Hand hatten: Eindringen in das Innere Israels, Angriffe aus der Luft, das Überraschungsmoment«, wird eine libanesische Quelle zitiert." (Auszug)
Arye Shalicar hatte in seinem Podcast davon berichtet, dass die Hamas mit ihrer Oktoberaktion der Hisbollah zuvor gekommen war. Für IL Glück im Unglück, weil es das kleinere Übel war. So wird in Gaza aufgedeckt, was im Norden (vermutlich wesentlich schlimmer) geplant war.
"Angeblich habe der Iran die Hamas wissen lassen, dass ein »totaler Krieg« gegen Israel nicht gewünscht sei. »Le Figaro« bestätigt einen Reuters-Bericht vom November, der von einem Treffen des Hamas-Terrorkopfes Ismail Haniyeh und Irans Staatschef Ajatollah Ali Khamenei berichtete. Laut Reuters verweigerte der Iran seine Hilfe, weil er nicht vor dem Angriff gewarnt worden war." (Auszug)
Ganzer Artikel hier:

Arye Shalicar hatte in seinem Podcast davon berichtet, dass die Hamas mit ihrer Oktoberaktion der Hisbollah zuvor gekommen war. Für IL Glück im Unglück, weil es das kleinere Übel war. So wird in Gaza aufgedeckt, was im Norden (vermutlich wesentlich schlimmer) geplant war.
Ich kenne die genauen historischen Hintergründe nicht, aber es fiel den verschiedenen arabischen Gruppierungen (Einschließlich des Irans als weiterer Akteur) schon immer schwer, pragmatisch zusammenzuarbeiten. Das gelang weder in den Kriegen gegen Israel noch den verschiedenen Terrorgruppen. Denn sobald eine dieser Gruppen eine Führungsrolle einzunehmen droht stellen sich die anderen Gruppierungen dagegen.
So wird die Unterstützung durch den Iran zwar gerne angenommen... das bedeutet aber noch lange nicht, dass man sich dem auch generalstabsmäßig unterordnen würde.
Deshalb wird der Iran auch selbst nicht angreifen - sobald er das täte, wäre er isoliert, weil die anderen Gruppen tatenlos zuschauen und abwarten würden., statt ihre eigene Existenz zu gefährden.