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Heute gibt's Brexit oder nicht, oder...

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MrOrleander
Themenstarter
Beiträge : 2211

Hallo allerseits

Was erwartet Ihr von der heutigen Abstimmung im Unterhaus? Wenn Ihr drauf wetten würdet: Wohin wird die Reise gehen?

Beste Grüße
Orleander

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Tertullian
Beiträge : 415

Geniale Lösung eines wichtigen Brexit-Problems
https://www.der-postillon.com/2019/01/brexit-video.html#more

tertullian antworten
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Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470

genialer Vorschlag
und da nicht alle Schweizer und Schotten umziehen werden, werden sich daraus die zur völkerverbindenden Gattung der Schwotten und Schoeizer entwickeln - ein Beweis für die Richtigkeit der Evolutionstheorie

Nachtrag vom 16.01.2019 0805
[del]zur völkerverbindenden Gattung [/del]
völkerverbindenden Gattungen der

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0

Da stehe der heikige Guisan vor ....

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MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2211

"Noch höhere Highlands als je zuvor..." 😀

mrorleander antworten
Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 1719

Ja gerne
Nach Schottland würde ich gerne umziehen. Ich bin fasziniert von deren Landschaft und seinen einsamen Gegenden. Zudem das Meer...

Mein grösstes Manko allerdings wäre: Ich mag auch England und die Engländer.

Dass beim Betrachten der eingeblendeten Landkarte gewisse Erinnerungen an vergangene Zeiten hochkommen, kommentiere ich jetzt mal nicht weiter. (Was ein Minenfeld das auch wäre, hoioioi).

tamaro antworten


Alescha
Beiträge : 7122

Die Queen hat jetzt die Faxen dicke...
... und führt deswegen wieder die absolute Monarchie ein.

alescha antworten
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Tertullian
(@tertullian)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 415

Mir schwant Böses. Der nächste König heißt voraussichtlich Charles und einer seiner Namensvetter hat mit dem Versuch, absolutistisch zu regieren, negative Erfahrungen gemacht 😨

https://www.youtube.com/watch?v=IXUBkko4utg

tertullian antworten
Anonymous
 Anonymous
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Wohin die Reise gehen wird ist schwer zu sagen. Prognosen haben ja immer etwas mit Zukunft zu tun und die ist in der Regel ungewiss. Zumal in einem Land mit einem hohen Anteil verschrobener Einwohner.

Die gestrige Sitzung wurde live im Fernsehen übertragen und war vor allem lehrreich, denn wer die Sitzung verfolgte konnte viel über innere Abläufe des Parlamentsgeschehens lernen. Eines war das Ergebnis nicht, nämlich überraschend.

Im Dezember gab es noch im deutschen Fernsehen eine Talkshow, in der eine deutsche Journalistin sich ereiferte, dass die Politiker des Vereinigten Königreiches nun zur Vernunft kommen sollten und für den vorliegenden Vertrag stimmen sollten. Das sie dabei noch den ehemaligen britischen Botschafter anging, der doch ein erklärter Remainer ist, war nur eine unschöne Begleiterfahrung. Die junge Dame hätte sich die Webseite der DUP ansehen sollen, auf der die Gründe, warum man einem solchen Vertragsentwurf nicht zustimmen könne erklärt wurden. Denn mit diesem Vertrag wäre eine unsichtbare Grenze zwischen Nordirland und dem Vereinigten Königreich entstanden und davor hat die DUP mit Recht große Angst. Sie konnten nicht anders als ablehnen.
Und die Scottisch National Party (SNP) konnte ebenfalls nicht zustimmen, obwohl sie einen ungeregelten Brexit fürchten, insbesondere den Wegfall der Zollunion. Nach dem Referendum zur Zugehörigkeit zum Vereinigten Königreich hat die englische Regierung der schottischen Regierung das Versprechen gegeben, dass Schottland als gleichwertiger Partner behandelt wird. Nun hat Frau May (die anders als in Deutschland dargestellt eine überragend gute Politikerin ist) den Brexitvertragsentwurf mit der Lokalregierung von Gibraltar ausgiebig diskutiert, die Regierung von Schottland aber nicht einmal einen Entwurf zugesandt. Die bekam den Vertragsentwurf durch die SNP-Abgeordneten des Unterhauses, als man ihnen mit Verspätung wie auch allen anderen Unterhausabgeordneten ein Exemplar zusandte. Mal abgesehen davon: auch die DUP erhielt Post über das Unterhaus, nicht aber direkt. Das allererste Versprechen zur guten Zusammenarbeit zwischen England und Schottland wurde also schon sehr früh gebrochen. Wieder einmal, denn auch bei anderen Gesetzesvorlagen verhält es sich ähnlich.

Auch mit Labour wurde nicht konferiert. Friß Vogel oder stirb. In diesem Fall hat Frau May, bzw. ihre Administration völlig versagt. Diplomatie Schulnote sechs.
Labour ist allerdings auch ein schwerer Brocken. Die Partei hat nicht nur ein eindeutig antisemitisches Problem, sie hat auch noch einen beratungsresistenten Vorsitzenden, der tatsächlich seit 40 Jahren immer nur eine und die gleiche Rede in allen Wahlkämpfen hielt. Corbyn möchte vor allem eins: Neuwahlen. Zur Not auch drei Tage vor dem Brexit. Er hat nicht kapiert, dass hier ein Vertrag zur Sicherung nationaler Interessen vorliegt, bei dem man bei allen Differenzen zur Ministerpräsidentin diese aus nationalem Interesse unterstützen muss.

Verwundert bin heute, dass ein kommender ungeregelter Brexit sich an der Börse kaum bemerkbar macht. Der Kurs des Britischen Pfundes hat sich seit dem Referendum kaum verändert. Auch die Kurse britischer Großunternehmen haben sich kaum merklich geändert. Entweder kommt die Rechnung später oder ein Brexit hat doch nicht die verheerende Wirkung wie immer prophezeit. Oder aber die britische Zentralbank wirft schon jetzt Euros auf dem Markt um den Kurs des Pfundes zu stützen. Fraglich, was sie ab 29. März machen will, wenn sie jetzt schon das Pulver verschiessen.

Noch ein knappe halbe Stunde, dann können wir auf Tagesschau24 eine weitere Folge aus dem Tollhaus bestaunen. Mal sehen, ob Theresa May heute Nacht die Umzugskartons vom Dachboden holt und ihr Geschirr verpackt.

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Gelöschtes Profil
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470
Veröffentlicht von: @ligustica

Verwundert bin heute, dass ein kommender ungeregelter Brexit sich an der Börse kaum bemerkbar macht. Der Kurs des Britischen Pfundes hat sich seit dem Referendum kaum verändert. Auch die Kurse britischer Großunternehmen haben sich kaum merklich geändert. Entweder kommt die Rechnung später oder ein Brexit hat doch nicht die verheerende Wirkung wie immer prophezeit. Oder aber die britische Zentralbank wirft schon jetzt Euros auf dem Markt um den Kurs des Pfundes zu stützen. Fraglich, was sie ab 29. März machen will, wenn sie jetzt schon das Pulver verschiessen.

Die Börse nimmt solche Ereignisse meistens vorweg. Deshalb erleben wir ja auch (was manche Leute verwundert), dass nach schlechten politischen Nachrichten die Kurse steigen - weil die Börse vorher mit noch schlechteren Nachrichten gerechnet hatte.
Die Kurse vieler britischer Unternehmen gaben im vergangenen Jahr nach, die relativ gute Konjunktur verhinderte allerdings Schlimmeres. Der Kurs des englischen Pfund zum Euro ist aber weiter abgesackt, die Differenz liegt bei nur noch 10%.

Veröffentlicht von: @ligustica

Zumal in einem Land mit einem hohen Anteil verschrobener Einwohner.

Bei allem Respekt (und auch Zuneigung) zu den Briten frage ich mich manchmal, ob der "Inselstatus", gepaart mit jahrhundertelanger Dominanz (und daraus resultierender "partieller Überheblichkeit") nicht zu einer Art geistiger Inzucht geführt hat.

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Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 1719

Lieber GB als D

Veröffentlicht von: @bepe0905

Zumal in einem Land mit einem hohen Anteil verschrobener Einwohner.

Bei allem Respekt (und auch Zuneigung) zu den Briten frage ich mich manchmal, ob der "Inselstatus", gepaart mit jahrhundertelanger Dominanz (und daraus resultierender "partieller Überheblichkeit") nicht zu einer Art geistiger Inzucht geführt hat.

Aufgrund Eurer liebevollen Beschreibungen der Briten habe ich mir überlegt, wohin ich lieber ziehen würde, wenn es sich ergäbe und ich zwischen GB und D wählen müsste. Da würde ich ehrlich gesagt keine Sekunde zögern und mich sofort für die Insel entscheiden.

Das ist jetzt nicht gegen D zu verstehen, wie man es von mir als Deutschschweizer wohl leicht erwarten könnte, sondern pro GB. Ich habe schon drei Monate dort gelebt und insgesamt sogar noch etwas mehr. Die Entscheidung beruht also nicht auf Null Erfahrungswert.

Das was hier wohl mit "Verschrobenheit" gemeint sein könnte, ist für mich Originalität, Eigenheit einer Mentalität und ist mir grundsätzlich eher sympathisch.

Zudem möchte ich noch darauf hinweisen, dass die Briten längst zu einem multikulturellen Volk zusammengewürfelt sind. Wir leben nicht mehr im viktorianischen Zeitalter.

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Anonymous
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Gibt es auch ein Bayxit? 🙂

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Anonymous
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Veröffentlicht von: @eddie78

Gibt es auch ein Bayxit? 🙂

Das Grundgesetz sieht keine Möglichkeit zum Verlassen der BRD vor
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/bverfg-urteil-bayern-darf-deutschland-nicht-verlassen-14603200.html

„In der Bundesrepublik Deutschland als auf der verfassunggebenden Gewalt des deutschen Volkes beruhendem Nationalstaat sind die Länder nicht ,Herren des Grundgesetzes‘. Für Sezessionsbestrebungen einzelner Länder ist unter dem Grundgesetz daher kein Raum. Sie verstoßen gegen die verfassungsmäßige Ordnung.“

Also kein Königreich Bayern mehr

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Anonymous
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Können wir nicht die Bayern an die Ötzis verkaufen? Die Franken behalten wir aber.

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Veröffentlicht von: @ligustica

Können wir nicht die Bayern an die Ötzis verkaufen? Die Franken behalten wir aber.

Das Saarland geben wir an die Franzer retour und NRW geht, zusammen mit Rheinland Pfalz, eine Föderation mit Belgien und den Niederlande ein.

Brandenburg verscheuern wir an die Polen, Sachsen an die Tschechen

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Anonymous
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Beigetreten : Vor 3 Sekunden

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(Ich rede jetzt etwas überspitzt)

Wäre Spitze, würde sofort versuchen dorthin auszuwandern. Noch Südtirol dazu bzw. Bawü (dann müsste ich nichtmal abwandern) und fertig wäre mein Traumstaat, eine Art Alpenrepuplik.:)))

Die BRD und deren Ideologiegeleitete Verwaltung ist für mich ein Faktor welcher auf Dauer zu nicht mehr lösbaren Problemen führen wird.

Sorry, dieses Bayernbashing in D kann ich gar nicht nachvollziehen. In Berlin zb. werden jedes Jahr Milliarden von uns in den Sand gesetzt und trotzdem bekommt man Probleme nicht in den Griff. Wo das Geld dafür erwirtschaftet wird hat man einfach nur alles abzunicken und nichts zu sagen? ..... Das ist keine Solidarität mehr, das hat für mich eher den Charakter von Ausbeute. Ich weis als Christ ziemt es sich nicht so zu denken, man soll für alles Dankbar sein, ich finde es trotzdem nicht angemessen was in Deutschland vor sich geht. Solidarität innerhalb Deutschlands ist ja richtig, aber man muss damit Verantwortlich umgehen und es sollte ein Konzept dahinter stehen.

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Anonymous
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Beigetreten : Vor 3 Sekunden

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Mit Sicherheit würde die BRD den Hauptzahlemann nicht gehen lassen wollen, sonst könnte man nicht so weiterwirtschaften.
Da wäre ab die Maske der obertoleranten BRD. Nun gut, Spanien machte das auch nicht viel anders. Könnte sich aber etwas ändern wenn alle Souveränitäten mal an die EU wandern sollten.

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Anonymous
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Beigetreten : Vor 3 Sekunden

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Veröffentlicht von: @eddie78

Mit Sicherheit würde die BRD den Hauptzahlemann nicht gehen lassen

Der Haupteinzahler, mit einzelnen Unterbrechungen war und ist immer noch NRW

Bayern hing 1950 - 87 selber am Finanztropf und verglichen mit den Einzahlungen NRW´s seit 1950, selbst unter der Berücksichtigung das NRW die letzen Jahre Nehmerland ist, nur moderate Beträge zurückgezahlt.

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Anonymous
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Beigetreten : Vor 4 Sekunden

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Diese Betrachtung sollte man erweitern. Der Deutsche Haushalt oder die zu verteilenden Gelder betreffen auch sämtliche Sozialkassen, nicht nur den Soli oder die Umlage. Da macht die Unterschiedliche Arbeitslosigkeit von NRW und Bayern 2,5:1 stark was aus, auch die höheren Beiträge höherer “bayrischer“ Gehälter. Nur wird diese Rechnung nie im Detail aufgestellt. In NRW leben insgesamt mehr Personen. In Relation gesehen zwackt man doch bei den Bayern wohl am meisten ab?

Ich weis, Bayern hat das früher auch bekommen, sagt mein Vater immer. Aber dort hat man zumindest was vernünftiges damit gemacht. Ich fürchte in Berlin, das sollte der größte Subventionsempfänger heute sein, läuft es nicht darauf hinaus, sondern man richtet sich so bequem ein. Hätten wenigstens die Bürger dort was davon würde ich nichts sagen, aber relevante Dinge sind dort doch auch eher unter dem Durchschnitt. Also was soll das alles? Diese Gelder sollten effektiv und gut überlegt ausgegeben werden.

Solidarität ist wichtig, ohne Frage.
Solidarität ist aber, 7 ziehen 3 durch. Nicht- 3 finanzieren 7 ! Ich weis, das ist Überspitzt. Ich finde nur man sollte das was in D so stattfindet mal etwas objektiv von aussen betrachten und überdenken.

Möchte keinem Berliner Bürger was vorwerfen, wirklich nicht.

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Anonymous
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Beigetreten : Vor 4 Sekunden

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Veröffentlicht von: @eddie78

Aber dort hat man zumindest was vernünftiges damit gemacht.

Da hast Du meine Zustimmung

Veröffentlicht von: @eddie78

Ich fürchte in Berlin, das sollte der größte Subventionsempfänger heute sein, läuft es nicht darauf hinaus, sondern man richtet sich so bequem ein. H

Hier ebenfalls

Veröffentlicht von: @eddie78

Solidarität ist aber, 7 ziehen 3 durch. Nicht- 3 finanzieren 7

Im Kern auch richtig.

Ich weiss, dass kein Allerheilmittel ist aber ich glaube das eine Reform der Bundeländerstruktur mehr als überfällig ist.

16 ist einfach zu viel

1. Hamburg + Schleswig-Holstein + Bremen + Niedersachen

2. Rheinland-Pfalz + Saarland

3. Hessen + Thüringen + Sachen-Anhalt

4. Meck-Pomm + Brandenburg + Sachsen

5. Bayern

6. Baden Würtemberg

7. NRW

Berlin wird als Bundehauptstadt direkt von einem Bundesgremium mit Vertretern aus Bundestag und Bundesrat regiert (Analog zu Washington DC)

Wäre jetzt so meine spontane Idee

Und jedes Bundesland muss mit dem wirtschaften was es einnimmt . kein Finazausgleich mehr

Veröffentlicht von: @eddie78

Möchte keinem Berliner Bürger was vorwerfen, wirklich nicht.

Na ja... die Berliner leben *so geliefert wie gewählt *

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RalfsImbissbude
(@ralfsimbissbude)
Beigetreten : Vor 11 Jahren

Beiträge : 732

Da gehört unbedingt und sofort eine Ausnahmeregelung für das Saarland ins Grundgesetz! 😨

ralfsimbissbude antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 2789

Hat die CSU nicht wieder mehr Einfluss der Länder gefordert? Irgendwie so etwas kam heute im Radio.

lhoovpee antworten
Anonymous
 Anonymous
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Zumindest hat Fr. May
das Misstrauensvotum überstanden und uns bleibt der linkspopulistisch-antisemitische Corbyn als britischer Premier erst einmal erspart.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/theresa-may-misstrauensantrag-gegen-britische-premierministerin-scheitert-a-1248420.html

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Orangsaya
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Die EU Mitgliedschaft und der Austritt ist mit Halbwahrheiten möglich geworden und dieses Vorgehen führte dazu, dass die sachliche Auseinandersetzung durch fast eine fast reine emotionale Auseinandersetzung ersetzt wurde. Insbesondere in GB, bei der die Mehrheit eine Blockade darstellt. Diese Blockade hat im Unterhaus und in der Bevölkerung unterschleiche und gegensätzliche Gründe. Der Stillstand ist auf der Insel kein Konsens, sondern ein Ergebnis der Uneinigkeit. Die politischen Kräfte laufen hier, wie einst in Babylon auseinander. Man findet keine gemeinsame Sprache, mit der die eigenen Interessen vertreten werden. Die anderen europäischen Staaten, die ich kurz Brüssel nenne, sind sich noch einig, aber auch von Emotionen gelenkt.

Im Unterhaus hatte vorgestern May eine historisch große Absage erhalten. Nie zuvor hatte ein Premierminister derartig wenig Zustimmung erhalten. Von ganz links, bis ganz rechts wurde der Vernunft eine Absage gemacht. Am nächsten Tag wurde im selben Unterhaus May das Vertrauen ausgesprochen. Wenn man vom europäischen Kontinent durch ein Fenster nach London schaut, kann man nur ohne Verständnis mit dem Kopf schütteln.

Vor May ziehe ich meinen Hut. Sie ist auf verlorenem Posten. Andere Politiker hätten längst die Flinte ins Korn geworfen. Sie hat nicht nur im Kabinett, sondern in ihrer Partei keinen Rückhalt. Sie steht gerade und versucht ihre Nation vor größeren Schaden zu bewahren. Dabei war sie vor dem Referendum und nach dem Referendum gegen einen Brexit. Sie Vertritt nicht ihre Meinung, sondern das Ergebnis des Referendums. Mit nichts in den Händen hat sie mutig verhandelt. Ein besseres Ergebnis war kaum möglich. Aber man hatte vorgestern May das Vertrauen entzogen und Boris Johnsen meinte, jetzt sei Brüssel derartig unter Druck, dass May in Brüssel neu verhandeln kann. Schließlich sei wegen der knappen Zeit, Brüssel unter Druck. Bislang sieht es eher so aus, dass dieser Wunsch von Johnson sich nicht erfüllen wird. London ist mit unterschiedlichen Wunschvorstellungen von der Realität abgekehrt. Dabei steht für GB viel auf dem Spiel. Firmen außerhalb von Europa, insbesondere aus Asien haben auf der Insel ihre Produktionsstätten. Die, aber auch britische Firmen, werden, diese auf dem Kontinent verlagern, weil sie im europäischen Freiraum Handel treiben wollen. Die Banken in London sind nicht in London, weil Großbritannien superreicher Empire ist, sondern vielmehr, weil sie von London aus, ihre Geschäfte mit der EU machen wollen. Geht das nicht, was leicht eine Folge eines kalten Brexit wäre, dann werden sie Abwandern. GB ist in die EWG eingetreten, weil sich das Land in einer tiefen Wirtschaftskrise befand. In den Achtzigern gab es auch eine tiefe Krise und Thatcher hat diese Krise, indem sie einen Standeskapitalismus durch einen Kapitalismus nach Kriterien der wirtschaftlichen Vernunft austauschte, den Karren aus dem Dreck gezogen. Jahrzehnte Arbeit, um GB wieder wirtschaftlich stabil zu machen, steht leichtfertig auf der Kippe.

GB trifft es am härtesten, aber auch die EU trifft es. Besonders hart würde ein kalter Brexit treffen- Produktion deutscher Firmen und Handel ist mit einem Überschuss von 50 Milliarden verflochten. Das würde wegbrechen und die Folge wäre ein schmaler Haushalt, bei erhöhten Ausgaben, weil die Arbeitslosigkeit in Deutschland hochgehen würde. Hinzu kommt, dass Merkel dummerweise Brüssel schon eine Zusage machte, die fehlenden Einnahmen, die die Briten zahlen müssten, zu kompensieren. Die Brexit-Flüchtlinge wären auch ein Problem. Die Makler rechnen damit, dass ungefähr 10000 sich in Frankfurt niederlassen. Deswegen wird bereits jetzt nicht vermietet, weil man mit den Wohnungen auf das spätere Geschäft hofft. Das macht es bereits jetzt dem Frankfurter noch schwerer eine überhaupt bezahlbare Wohnung zu finden. Zwar werden Deutschland und Frankfurt davon langfristig profieren, aber auch auf Kosten der Einheimischen. Das wird Spannungen auslösen.

Wenn es von einem Schlag auf dem anderen keine Zollunion mehr geben sollte, dann sind nicht die Lastwagen an den Grenzen das erste Problem. Man weiß ja nicht, nach welcher Reglung überhaupt verzollt werden sollte. Noch schlimmer ist die Frage, ob wir von Seiten der Behörde überhaupt die Kapazität haben. Das kann eine ähnliche Überforderung werden, wie vor ein paar Jahren die BAMF, ohne politische Unterstützung im Regen stand.

Es wird über die Grenze nach Nordirland gesprochen, aber wie wird es mit Gibraltar aussehen. Auf unserem Kontinent haben wir ein ähnliches Problem. Vorwiegend Spanier arbeiten in Gibraltar und pendeln. Wie sieht es mit der Versteuerung des Lohns aus. Ich kenne die spanischen Gesetze nicht. Wie sieht es mit dem Handel aus, der in guter Nachbarschaft zu Spanien besteht. Lässt man in der Region den Handel zu, so könnte es ein Schlupfloch nach GB sein. In Nordirland ist es ähnlich. Nur kommt hier die Gefahr eines Terrorismus, oder eines Bürgerkriegs im schlimmsten Fall hinzu.

Hinzu kommt das Problem, dass die Europawahlen und der Brexit auf einen Termin fallen. Schon lange gibt es eine geringe Wahlbeteiligung. Wenn bis zu den Wahlen die Probleme eines kalten Brexit klar sind, dann macht das die Parteien stark, die gegen die EU sind, stark. Der Brexit kann die EU nachhaltig schwächen und dies nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen.

orangsaya antworten
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Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 1719

Harter EU-Kern

Veröffentlicht von: @orangsaya

Die EU Mitgliedschaft und der Austritt ist mit Halbwahrheiten möglich geworden

Das ist m.E. aber auch nur deshalb möglich geworden, weil ausser dem harten Kern der EU (Benelux, D und F) ein grosser Teil oder sogar die Mehrheit der Bevölkerung vieler anderer Staaten mit dem EU-Kurs nichts oder nur wenig anfangen kann. Daneben sind noch die Staaten, die aus rein wirtschaftlichen Überlegungen da mitmachen wollen.

Die EU müsste gegenüber jenen Ländern, in denen mehrheitlich eine EU-Skepsis vorherrscht grosszügiger werden. Das würde sie sympathischer machen und sich auch für sie am Ende auszahlen. Wenn stur auf stur trifft kommt es nie gut heraus und am Schluss verlieren alle.

tamaro antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2983
Veröffentlicht von: @tamaro

Das ist m.E. aber auch nur deshalb möglich geworden, weil ausser dem harten Kern der EU (Benelux, D und F) ein grosser Teil oder sogar die Mehrheit der Bevölkerung vieler anderer Staaten mit dem EU-Kurs nichts oder nur wenig anfangen kann. Daneben sind noch die Staaten, die aus rein wirtschaftlichen Überlegungen da mitmachen wollen.

Ja, es gibt einige Länder in denen relevante Politiker die EU als Wirtschaftsgemeinschaft ansehen. Ja und leider trifft es in erster Linie Länder, die neu in die Gemeinschaft kamen. Die Wirtschaft ist auch ein zentraler Punkt in der EU. Doch eine Wirtschaftsgemeinschaft war die EWG. Die allerdings auch noch weitere Werte vertraten. Damals dem Hauptthema entsprechend, war die Erhaltung des Friedens sehr zentral und die wirtschaftlichen Abkommen ein Mittel zu diesem Zweck.
Ich würde hier einen Knick zur jetzigen EU machen bei Helmut Schmidt und Giscard sehen. Die hatten die Spur, die zur EU und dem transatlantischen Bündnis gelegt. Der ecu wurde als erste gesamteuropäische Währung eingeführt und weitere Werte, bezüglich Demokratie, Grundrechte wurden zentral. Kohl und Mitterand setzten den Kurs fort. In vielen politischen Fragen, waren sich Schmidt und Kohl näher, als man erkennen konnte, als sie noch Rivalen waren.

Benelux war etwas Großartiges und wohl ein Vorbild. Allerdings waren die drei Länder mit ihrer Harmonisierung eher introvertiert. Sie haben es gemacht, weil sie die Vorteile erkannten, aber nie über den Tellerrand was bewirken wollen. Luxemburg und Belgien hatten sogar eine Währungsunion. Die funktionierte in Luxemburg hervorragend. Zu Belgien kann man sagen, je weiter man von der Grenze von Luxemburg weg war, desto schlechter funktionierte es. Der Grenzverkehr war angenehm.-Meine Schwester studierte in Brüssel und wohnte in Holland. Als sie nach Deutschland kam, sind wir über Holland eingereist und über Belgien ausgereist. Der Grund war die deutsche Grenze. Die wurde kontrolliert und es erschien uns einfacher, über Belgien die Sachen nach Deutschland zu holen, denn sie hatte nur einen Nachweis, dass sie Studentin ist bei sich.
So konnte sie belegen, warum all die Sachen nach Deutschland kommen und haben möglicherweise stundenlange Kontrollen vermieden. Heute ist es an keiner Grenze mehr ein Problem und das ist eine deutliche Qualitätsverbesserung für die Menschen, die auf diesem Gebiet leben. Ich hatte damals mal einen belgischen Dekateur nach Belgien gebracht. Auf dem Rückweg war ich einer stundenlangen Kontrolle ausgesetzt. Das Auto wurde teilweise sogar demontiert. Das ist aber eine Anekdote für sich. Will damit nur sagen, dass ich heute nicht diese Probleme hätte.

Ich bin nicht mit dem gegenwärtigen Zustand der EU zufrieden, aber der Grundkurs ist der richtige Kurs. Der sich allerdings in einem demokratischen Prozess nicht von jetzt und sofort erzwingen lässt. Rückblickend muss ich sagen, dass die damaligen Änderungen, die für die EU geplant waren zu weit gingen und die Frucht waren wenige halbherzige Änderungen und ein Misstrauen, der auch die Regierungen der Mitgliedstaaten veränderte. Selbst die Westbalkan-Konferenz, die eigentlich zum Ziel hat, neue Länder in die EU zu integrieren, ist voller Misstrauen. Fatal finde ich, dass EU-Länder an der Konferenz teilnehmen, Beschlüsse gefasst werden, dies aber unter den Teppich gefegt wird, weil es der nationalen Politik nicht passt. Dies war z.B. bei der Schließung der Grenze auf der Flüchtlingsroute der Fall. Deutschland war mit seiner Vertretung dabei, aber bei der Kritik zu diesem Beschluss wurde geschwiegen. Da wäre es aufrichtiger gewesen, sich dagegen auszusprechen und zu dem Beschluss zu stehen. Auch so ein Verhalten führt zu einem Misstrauen und ist aus meiner Sicht ein falscher Nährboden, wenn die Balkanstaaten Mitglied in der EU werden.

Veröffentlicht von: @tamaro

Die EU müsste gegenüber jenen Ländern, in denen mehrheitlich eine EU-Skepsis vorherrscht grosszügiger werden. Das würde sie sympathischer machen und sich auch für sie am Ende auszahlen. Wenn stur auf stur trifft kommt es nie gut heraus und am Schluss verlieren alle.

Nee, denke ich nicht. Der Grund liegt daran, dass die Gründung, oder Umwandlung zur EU Jahrzehnte vorarbeit war. Viele Milliarden sind geflossen, um eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen. Der Wechselkurs des Euro beinhaltete auch eine Entwertung der Währung der reicheren Länder und Aufwertung der Währung der ärmeren Länder. Ob im Einzelnen dies gut war, kann man verschiedener Meinung sein. Meine Meinung ist pauschal der Grundkurs stimmte.
Als Spanien Mitglied in der EU wurde, wurde auch der demokratische Prozess in diesem Land, der von innen her stattfand gewürdigt. Also Werte standen im Mittelpunkt. Doch leider hat Spanien mit der Wirtschaftskrise nicht gelernt. Sie sahen nur das Geld fließen, bauten z.B. mit EU Geldern wild und ohne Bedarfsplan und es funktionierte nicht, weil nicht wirtschaftlich Vernunft geschaut wurde, sondern nach Subventionen, die man erhalten kann. Was war anfänglich die damalige Erwartung, als es in die Hosen ging? Weitere Gelder aus der EU. Mit der Landwirtschaft war es in einigen Ländern ähnlich. Da wurden Flächen urbar gemacht und landwirtschaftliche Unternehmen gegründet. Dies nicht, weil absehbar war, ob es sich wirtschaftlich tragen wird, sondern man die Gewissheit hatte, dass Geld aus Brüssel kommt. So wurde von Privatmenschen ein Vermögen gescheffelt. Gerade jetzt, wo die EU weniger Geld haben wird, sollte man mehr auf die Wertegemeinschaft in den Mittelpunkt stellen und nicht Geld, das womöglich nicht da ist.
Den Vogel hat zu diesem Thema aus meiner Sicht Griechenland abgeschossen. Ich würde die griechische Politik mit dem Immobilienbetrüger Jürgen Schneider gleichsetzen und dies wurde zu einem großen beratend und verwaltungstechnisch von Goldman Sachs realisiert. Ich denke ein garantierter Geldsegen, wird hier nicht zu einer Verbesserung führen.

Ich denke, Brüssel sollte auf die EU skeptischen Länder mehr eingehen und die eigene Nationalität weitmöglichst respektieren und nicht sanktionieren.

Sehe es mal auf nationaler Ebene. Die Regierung wird gewählt und zumeist gibt es einen Wechsel zwischen sozial, liberal, konservativ. Genauso ist es mit Brüssel. Auch hier, wenn auch verzögert finden Wechsel statt. Der Europäische Rat, der Ministerrat, usw. Wechselt und damit auch der politische Kurs. Das sollte man akzeptieren, wie es auch auf nationaler akzeptiert wird. Es gehört zum demokratischen Prozess. Das scheinen einige nicht hinnehmen zu wollen.

Das Parlament wird ja neu gewählt und kann sehr leicht unter dem Eindruck des Brexit das Ergebnis bringen. Diese Ungewissheit was kommen wird, drückt. Bei einer niedrigen Wahlbeteiligung, wie es bei den EU Wahlen schon Tradition, ist es eine Chance für politische Sektierer. Nicht nur von rechts, es gibt auch Stimmen, die die langen Transporte im EU-Markt kritisieren und die möglichen Probleme durch den Brexit hierfür instrumentalisieren. Lokale Wirtschaft ist ein großes Thema und wurde auch vernachlässigt, aber die EU kann damit nicht die wirtschaftliche Leistung bringen, die letztlich unseren Wohlstand ausmacht.

orangsaya antworten
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